Protokoll:
16042

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 42

  • date_rangeDatum: 28. Juni 2006

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 17:01 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/42 Andreas Jung (Konstanz) (CDU/CSU) . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 16/1933, 16/1959) . . . . . . . . . . Dringliche Frage 1 Jürgen Koppelin (FDP) Reaktion des Bundesfinanzministers auf Aussagen des SPD-Fraktionsvorsitzenden zur Mehrwertsteuererhöhung Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin ersten Straßenfußball-Weltmeisterschaft aus Ghana und Nigeria Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . Zusatzfragen Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dringliche Frage 4 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Eventueller Widerspruch zwischen den Gründen für die Versagung von Visa für Teilnehmer an der ersten Straßenfußball- Weltmeisterschaft aus Ghana und Nigeria und den Zielen des Gesamtprojekts 3913 D 3914 A 3914 D 3916 B 3916 C 3917 B Deutscher B Stenografisch 42. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Fortfüh- rung des Emissionshandels im Zeitraum 2008 bis 2012 Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . D J K A v A A D Z J D H V 3907 B 3908 C 3908 C 3909 C 3910 A 3910 D 3911 A 3912 D 3913 A BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3914 D 3915 A undestag er Bericht ung n 28. Juni 2006 t : ringliche Frage 2 ürgen Koppelin (FDP) enntnis des Bundesfinanzministers über ussagen des SPD-Fraktionsvorsitzenden or deren Abdruck in der „Frankfurter llgemeinen Sonntagszeitung“ ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ringliche Frage 3 ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ersagung der Visa für Teilnehmer an der 3915 C 3915 C Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 3917 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. Juni 2006 Zusatzfragen Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 5 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung der Bundesregierung zum Vor- schlag eines Neubaus eines Atomreaktors in Jülich Antwort Michael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 6 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Atomrechtliche Konsequenzen des Vor- schlags zum Neubau eines Atomreaktors in Jülich Antworten Michael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . Zusatzfragen Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Fragen 7 und 8 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung der Bundesregierung zu der Auf- fassung, der Thoriumreaktor stelle eine zu- kunftweisende Technologie dar; Notwen- digkeit des Baus eines neuen Reaktors in Nordrhein-Westfalen zur Sicherstellung der Energieversorgung Antwort Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . Zusatzfragen Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 9 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Absicht der Landesregierung von Baden- Württemberg, den Atomkonsens aufzu- kündigen A S Z S D S H d g A S Z S M L N k A M Z L M V E k n r ö r A D Z V M I B z P k k A D Z I 3917 D 3918 C 3919 A 3919 B 3919 C 3919 D 3920 B 3920 B 3921 B 3921 B ntwort igmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . usatzfrage ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ringliche Frage 10 ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) altung der Bundesregierung zur Absicht er baden-württembergischen Landesre- ierung, den Atomkonsens aufzukündigen ntwort igmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . usatzfrage ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 4 utz Heilmann (DIE LINKE) ationale Umsetzung der EU-Öffentlich- eitsbeteiligungsrichtlinie 35/2003/EG ntwort ichael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . usatzfragen utz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ündliche Fragen 6 und 7 olker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) mpfehlung der fünften Altenberichts- ommission bezüglich des Leistungs- iveaus der gesetzlichen Rentenversiche- ung und eines verstärkten Einsatzes ffentlicher Mittel zur Weiterqualifizie- ung ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen olker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 8 nge Höger-Neuling (DIE LINKE) erücksichtigung von Selbst- und Zu- ahlungen im Fall von Krankheit und flegebedürftigkeit aus laufenden Altersein- ommen bei der Einschätzung der Ein- ommensentwicklung im Alter ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen nge Höger-Neuling (DIE LINKE) . . . . . . . . 3922 D 3922 A 3923 C 3923 C 3924 A 3924 A 3924 C 3924 D 3925 D 3926 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. Juni 2006 III Mündliche Fragen 9 und 10 Klaus Ernst (DIE LINKE) Eventuelle Konsequenzen aus den von der fünften Altenberichtskommission erhobe- nen Bedenken gegen eine Anhebung des ge- setzlichen Rentenalters; Haltung der Bun- desregierung zu den Befürchtungen der fünften Altenberichtskommission hinsicht- lich eines möglichen Legitimationsverlustes der gesetzlichen Rentenversicherung und einer dadurch hervorgerufenen Transfor- mation in ein allgemeines Umverteilungs- system Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Fragen 11 und 12 Katja Kipping (DIE LINKE) Verhinderung eines Anstiegs der Altersar- mut und Abmilderung sozialer Ungleich- heiten innerhalb der Gruppe der alten Menschen Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 13 Sibylle Laurischk (FDP) Gründe für die Verzögerung bei der Veröf- fentlichung des fünften Altenberichts Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 14 Sibylle Laurischk (FDP) Aussagen des fünften Altenberichts zum Renteneintrittsalter Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . M D K n t A D D Z D C E C M L V B G ß A A K Z L H M P M T A T Z P M P A n T 3926 C 3926 C 3927 B 3927 C 3928 B 3928 B 3928 D 3928 D 3929 A ündliche Frage 15 r. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) onsequenzen aus Untersuchungen, wo- ach 43 Prozent der vom Ehegattensplit- ing profitierenden Ehen kinderlos sind ntworten r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . kin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 16 utz Heilmann (DIE LINKE) erlagerung des Bereichs Radverkehr im undesverkehrsministerium aus der rundsatzabteilung in die Abteilung Stra- enbau, Straßenverkehr und mögliche uswirkungen ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen utz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 22 riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ittelbereitstellung für das European echnology Institute ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 23 riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) rt der Förderung von Forschung und In- ovation vor Ort durch das European echnology Institute 3929 C 3931 A 3930 A 3930 B 3930 C 3930 D 3931 B 3931 B 3931 C 3932 A 3932 B IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. Juni 2006 Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 24 Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) Folgerungen aus dem fehlenden berufli- chen Bildungsabschluss bei 41 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund Antwort Andreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ute Kumpf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 25 Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) Gesonderte Ausweisung eines eventuellen Migrationshintergrunds in der Bildungs- und Berufsausbildungsstatistik Antwort Andreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 31 Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zu den Aus- sagen des früheren Bundeskanzlers Schröder vor dem Nah- und Mittelost-Ver- ein bezüglich direkter Gespräche mit der Hamas und der von der Hamas geführten Regierung Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Mündliche Frage 32 Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) Maßnahmen der Bundesregierung zur Aufklärung der Ermordung irakischer Zi- vilisten in Haditha durch US-amerikani- sche Soldaten Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . M U E f s A D Z U M U N d 0 s A D Z U Z A d A B M U U H P S C F C D U D S M N 3932 D 3933 A 3933 D 3934 A 3934 C 3935 A 3935 C 3935 C 3936 B 3936 C ündliche Frage 51 te Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ntwicklung eines deutschen Vorschlags ür eine Flugticketabgabe bzw. Flugticket- teuer ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen te Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 52 te Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) eues Finanzinstrument zur Umsetzung es EU-Stufenplans zur Erreichung des ,7-Prozent-Ziels und dadurch erzielte zu- ätzliche Einnahmen ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen te Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1 ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion es BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: tompolitik der Bundesregierung ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Pries (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ranz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . arl-Ludwig Thiele (FDP) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . r. Uwe Küster (SPD) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . te Berg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . arco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3937 C 3937 C 3952 A 3952 A 3939 A 3940 A 3941 B 3942 C 3943 D 3945 A 3946 C 3947 B 3948 C 3950 A 3950 B 3950 C 3951 C 3952 C 3955 B 3956 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. Juni 2006 V Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) zur namentli- chen Abstimmung über den Entschließungs- antrag der Fraktion DIE LINKE zur dritten Beratung des von der Bundesregierung einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (41. Sitzung, Tagesordnungspunkt II) . . . . . . Anlage 3 Mündliche Fragen 1 und 2 Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Spezielle Aktivitäten der Bundesregierung zur Sicherung der Mehrheit für das Wal- fangmoratorium auf der diesjährigen Jah- restagung der Internationalen Walfang- kommission Antwort Dr. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Mündliche Frage 3 Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) Besichtigung der US-Hafteinrichtung auf dem Luftwaffenstützpunkt Bagram durch das Bundesverteidigungsministerium Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Mündliche Frage 5 Veronika Bellmann (CDU/CSU) Standort der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien (IRENA) Antwort Michael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . Anlage 6 Mündliche Frage 17 Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Interpretation der Antwort des Parlamen- tarischen Staatssekretärs Großmann über Geschwindigkeitsreduzierungen für Züge als mögliche Maßnahme des Lärmschutzes A K A M P K r w d A K A M P V m E r A K A M E F s R A v A A K A M K R d d a A F 3957 A 3957 C 3957 C 3958 A 3958 B ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 7 ündliche Frage 18 eter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) onsequenzen aus den absehbaren Ände- ungen des Wasserhaushalts von Bundes- asserstraßen aufgrund des Klimawan- els, insbesondere an Rhein und Elbe ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 8 ündliche Frage 19 eter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) orgesehene Ausbau- und Unterhaltungs- aßnahmen an der oberen und mittleren lbe und dafür erforderliche planungs- echtliche Schritte ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 9 ündliche Fragen 20 und 21 kin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) esthalten am Projekt des BAB-7-An- chlusses Illertissen-Nord/Bellenberg trotz üge des Bundesrechnungshofs und der blehnung des Projekts durch die Bürger or Ort; zeitliche Planung von Beginn und bschluss des Projekts ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 10 ündliche Frage 29 ornelia Möller (DIE LINKE) echtliche Bedenken gegen die Anwen- ung des Informationsfreiheitsgesetzes auf ie Arbeitsgemeinschaften von Bundes- gentur für Arbeit und Kommunen ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3958 B 3958 C 3959 A 3959 B 3959 C VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. Juni 2006 Anlage 11 Mündliche Frage 30 Dr. Karl Addicks (FDP) Informationen über die zunehmende Be- deutung von Guinea-Bissau als Drogenum- schlagstelle und eventuelle Gegenmaßnah- men Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Anlage 12 Mündliche Frage 35 Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) Schließung der US-Hafteinrichtung auf dem Luftwaffenstützpunkt Bagram in Af- ghanistan Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Anlage 13 Mündliche Fragen 40 und 41 Sevim Dagdelen (DIE LINKE) Aussagen im Migrationsbericht 2005 zu Gründen für den Rückgang der Einbürge- rungszahlen seit 2000 sowie Gesetzesände- rungen bezüglich Einbürgerungsvorausset- zungen Antwort Dr. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 14 Mündliche Frage 44 Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Steuerliche Vorteile für Spitzenverdiener bei Einführung des französischen Modells des Familiensplittings Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15 Mündliche Frage 45 Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Steuermindereinnahmen in Deutschland bei Anwendung des französischen Modells des Familiensplittings nach dem Einkom- mensteuertarif 2005 Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M K H d K n n w e fü F A D A M D B s fü F A D A M D E ti p r e n V A D A M D E d in n A D 3959 D 3960 A 3960 B 3960 D 3961 B nlage 16 ündliche Fragen 46 und 47 erstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) öhe der Steuermindereinnahmen durch as Familiensplitting – Ehepartner und inder jeweils mit dem Faktor 1,0 gerech- et – im Vergleich zum Ehegattensplitting ach dem Einkommensteuertarif 2005 so- ie Bedeutung der Einführung des Famili- nsplittings mit einem Faktor 0,5 pro Kind r die Gewährung der kindbezogenen reibeträge und das Kindergeld ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 17 ündliche Frage 48 r. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) edeutung der Einführung des Familien- plittings mit einem Faktor 1,0 pro Kind r die Gewährung der kindbezogenen reibeträge und das Kindergeld ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 18 ündliche Fragen 49 und 50 r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) innahmen bei Einführung einer Flug- cketabgabe für inner- und außereuro- äische Flüge; eventuelle verfassungs- echtliche Bedenken gegen die ntwicklungspolitische Zweckbindung ei- er Flugticketabgabe nach französischem orbild ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 19 ündliche Frage 53 r. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ventuelle Wettbewerbsvorteile für die eutsche Luftverkehrswirtschaft durch die Frankreich beschlossene Einführung ei- er Flugticketabgabe ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3961 D 3962 A 3962 B 3962 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. Juni 2006 VII Anlage 20 Mündliche Frage 54 Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Vorteile der Einführung einer Flugticketab- gabe nach französischem Modell in Deutschland und dafür erforderlicher zeit- licher Vorlauf Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 21 Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 24 Mündliche Fragen 61 und 62 Dr. Axel Troost (DIE LINKE) Interesse an der Gesetzgebung zu REITs und Hedgefonds von Unternehmen, deren Mitarbeiter im Bundesfinanzministerium beschäftigt sind; andere in der Bundesre- gierung beschäftigte Interessenvertreter, beispielsweise von Verbraucherverbänden 3962 D 3963 D Mündliche Fragen 55 und 56 Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) Auswirkungen der Fusion der Deutschen Börse AG mit der Fünfländerbörse Euro- next auf den Finanzstandort Deutschland durch Verzicht auf den juristischen Sitz des neuen Unternehmens in Deutschland Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 22 Mündliche Fragen 57 und 58 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Im Bundesfinanzministerium beschäftigte Mitarbeiter von Geschäftsbanken und de- ren Bezahlung Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 23 Mündliche Fragen 59 und 60 Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) Mitarbeiter von Banken, Finanzdienstleis- tern und Verbänden im Bundesfinanzmi- nisterium und deren Aufgaben A D A M D Z b B v v s A D A M V K E b A D 3963 A 3963 B ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 25 ündliche Fragen 63 und 64 r. Herbert Schui (DIE LINKE) ugang der Beauftragten der Bankenver- ände für die Zusammenarbeit mit der undesregierung zu innerministeriellen ertraulichen Informationen; Tätigkeit on Beamten des Ministeriums in den ent- prechenden Unternehmen ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 26 ündliche Frage 65 eronika Bellmann (CDU/CSU) osten für Agenturen, die im Auftrag der U bzw. der Europäischen Kommission ar- eiten ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3964 A 3964 B 3964 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. Juni 2006 3907 (A) ) (B) ) 42. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. Juni 2006 3957 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO zur Gewinnung neuer Mitglieder fort. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** A M A d d G Z I S k W h n W t m l k a d z c b I h B Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 28.06.2006* Bär, Dorothee CDU/CSU 28.06.2006 Barnett, Doris SPD 28.06.2006* Bellmann, Veronika CDU/CSU 28.06.2006* Bodewig, Kurt SPD 28.06.2006** Bollen, Clemens SPD 28.06.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 28.06.2006* Eichel, Hans SPD 28.06.2006 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 28.06.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 28.06.2006* Heß, Petra SPD 28.06.2006 Hilsberg, Stephan SPD 28.06.2006 Hörster, Joachim CDU/CSU 28.06.2006* von Klaeden, Eckart CDU/CSU 28.06.2006 Klug, Astrid SPD 28.06.2006 Kolbe, Manfred CDU/CSU 28.06.2006 Kolbow, Walter SPD 28.06.2006 Lintner, Eduard CDU/CSU 28.06.2006* Lopez, Helga SPD 28.06.2006 Multhaupt, Gesine SPD 28.06.2006 Niebel, Dirk FDP 28.06.2006 Rauen, Peter CDU/CSU 28.06.2006 Strothmann, Lena CDU/CSU 28.06.2006 Vogelsänger, Jörg SPD 28.06.2006 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Ernst-Reinhard Beck (Reut- lingen) (CDU/CSU) zur namentlichen Abstim- mung über den Entschließungsantrag der Frak- tion DIE LINKE zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (41. Sitzung, Tagesord- nungspunkt II) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. ein Votum lautet Nein. nlage 3 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gert Müller auf die Fragen er Abgeordneten Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/1933, Fragen 1 und 2): Welche Aktivitäten hat die Bundesregierung unternom- men, um die Mehrheit für das Walfangmoratorium auf der diesjährigen Jahrestagung der Internationalen Walfangkom- mission (IWC) zu sichern? Gab es vor dem Hintergrund, dass auch die Bundesregie- rung die Überzeugung vertritt, dass wissenschaftlicher Wal- fang nicht erforderlich ist, da die Erkenntnisse über die Wale und ihre Lebensweise ebenso oder gar besser ohne die Tötung der Tiere gewonnen werden können, in Vorbereitung der dies- jährigen Jahrestagung der Internationalen Walfangkommis- sion (IWC) spezielle Aktivitäten seitens der Bundesregierung, die Mitgliedstaaten der IWC von der Unsinnigkeit des wissen- schaftlichen Walfangs zu überzeugen? u Frage 1: Die von den Walfangbefürwortern (Japan, Norwegen, sland, Russland, karibische Staaten, westafrikanische taaten) angestrebte Aufhebung des Moratoriums für ommerziellen Walfang stößt auf den Widerstand der alschutzländer einschließlich Deutschland. Eine Auf- ebung würde eine Dreiviertelmehrheit in der Internatio- alen Walfang-Kommission voraussetzen, über die die alfangbefürworter nicht verfügen. Soweit es in der In- ernationalen Walfang-Kommission (IWC) um Abstim- ungen geht, bei denen eine einfache Mehrheit erforder- ich ist, sind die Ergebnisse der Voten außerordentlich napp. Die Bundesregierung bemüht sich ebenso – wie ndere Walschutzländer – kontinuierlich, im Wege iplomatischer Aktivitäten neue Mitglieder für die IWC u gewinnen. So sind in den vergangenen Jahren zahlrei- he europäische Staaten beigetreten (Belgien, Luxem- urg; Slowakei, Tschechien, Ungarn). In diesem Jahr hat srael seinen Beitritt vollzogen. Kroatien und Slowenien aben ihre Absicht bekundet, der IWC beizutreten. Die undesregierung setzt ihre diplomatischen Aktivitäten 3958 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. Juni 2006 (A) ) (B) ) Zu Frage 2: Die Bundesregierung sieht den so genannten wissen- schaftlichen Walfang Islands und Japans als Umgehung der Bestimmungen der IWC-Konvention an. Es stehen genug nicht tödliche Forschungsmethoden zur Verfü- gung, die gleichwertigen oder besseren Erkenntnisge- winn versprechen wie tödliche Methoden. Die Wal- schutzländer einschließlich Deutschland haben vor einigen Jahren eine entsprechende Resolution in der IWC durchgesetzt. Die Bundesregierung vertritt diese Haltung aktiv und kontinuierlich im Rahmen der jährli- chen IWC-Tagungen und in bilateralen Gesprächen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Frage des Abgeordneten Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) (Drucksache 16/1933, Frage 3): Hat das Bundesministerium der Verteidigung seit Be- kanntwerden der Zustände in der US-Hafteinrichtung auf dem Luftwaffenstützpunkt Bagram den Versuch unternommen, eine einmalige Erlaubnis für die Besichtigung der Haftein- richtung dort zu erhalten? Ein Betreten der Hafteinrichtung in Bagram ist nach den dem Bundesministerium der Verteidigung vorliegen- den Informationen nur Angehörigen amerikanischer Dienststellen gestattet. Daher hatten Bundeswehrange- hörige keinen Zugang. Dies gilt auch für die Angehöri- gen des auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Bagram ein- gerichteten deutschen Verbindungskommandos. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Michael Müller auf die Frage der Abgeordneten Veronika Bellmann (CDU/CSU) (Drucksache 16/1933, Frage 5): Gibt es konkrete Pläne der Bundesregierung über den Standort der von ihr initiierten Internationalen Agentur für er- neuerbare Energien (IRENA)? Die Bundesregierung verfolgt entsprechend der Koalitionsvereinbarung das Ziel, die Gründung einer In- ternationalen Agentur für erneuerbare Energien (IRENA) zu initiieren. Sie hat bereits erste konkrete Schritte hierzu eingeleitet. Über den Standort wird zu gegebener Zeit zu entscheiden sein. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Frage des Abgeordneten Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1933, Frage 17): Bedeutet die Antwort des Parlamentarischen Staatssekre- tärs beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwick- lung, Achim Großmann, auf meine Frage 28 in der Frage- stunde am 1. Juni 2006, Plenarprotokoll 16/37, Seite 3466 B, B L l s H r v S G d s R G d A d A N Ä s r A z u c h u b g s d l d g f t W U v w B g A (C (D „bei Überlegungen zur Verbesserung des Immissionsschutzes zählen daher aktive und passive bauliche Lärmschutzmaßnah- men sowie die Lärmminderung an der Quelle, das heißt so- wohl im Gleis als auch an den Fahrzeugen, zu den vorrangi- gen Handlungsfeldern“, dass Geschwindigkeitsreduzierungen als nachrangige Maßnahme zulässig bzw. möglich wären? Es ist ein wesentliches Ziel der Verkehrspolitik der undesregierung, die Wettbewerbsfähigkeit und das eistungsvermögen der Schiene zu stärken. Bei Über- egungen zur Verbesserung des Lärmschutzes zählen Ge- chwindigkeitsreduzierungen nicht zu den primären andlungsfeldern, da durch Geschwindigkeitsreduzie- ungen die Leistungsfähigkeit im Netz der Eisenbahnen erschlechtert und damit die Qualität im öffentlichen chienenpersonenverkehr gemindert und ein verstärkter üterverkehr auf der Schiene erschwert würde. Außer- em besteht bei der Eisenbahn keine spezielle zum Bei- piel mit § 45 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 StVO vergleichbare echtsgrundlage für die behördliche Anordnung von eschwindigkeitsbegrenzungen aus Lärmschutzgrün- en. nlage 7 Antwort er Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Frage des bgeordneten Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) (Drucksache 16/1933, Frage 18): Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus den absehbaren Änderungen des Wasserhaushalts von Bundes- wasserstraßen aufgrund des Klimawandels, insbesondere an Rhein (aufgrund der Abschmelzung der Gletscher in der Schweiz) und Elbe (siehe Klimastudie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung)? Wissenschaftlich belastbare Aussagen über absehbare nderungen des Wasserhaushaltes von Bundeswasser- traßen aufgrund des Klimawandels liegen der Bundes- egierung noch nicht vor. Die Bundesregierung hat diese ufgabenstellung bereits aktiv aufgegriffen, um die Nut- ung der Bundeswasserstraßen als umweltfreundlichen nd wirtschaftlichen Verkehrsträger für die Zukunft si- herzustellen. Es werden bestehende regionale Wasser- aushaltsmodelle auf der Grundlage aktueller globaler nd regionaler Klimamodelle weiterentwickelt, um zu elastbaren Prognosen über verkehrsrelevante Änderun- en des Wasserhaushaltes an den einzelnen Bundeswas- erstraßen zu gelangen. Die dafür federführend zustän- ige Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) setzt ihre angjährige Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetter- ienst (DWD), dem Max-Planck-Institut für Meteorolo- ie (MPI) und anderen fachkundigen Instituten hierzu ort und intensiviert diese zielgerichtet. Es ist beabsich- igt, auf der Grundlage wissenschaftlich belastbarer asserhaushaltsszenarien, unter Berücksichtigung der nsicherheiten in der Klimafolgeforschung, die Sensiti- itäten und Verwundbarkeit für die Nutzung der Bundes- asserstraßen herauszuarbeiten und für jede einzelne undeswasserstraße auch unter Berücksichtigung ökolo- ischer Erfordernisse zielführende Anpassungs- und daptionsstrategien zu entwickeln. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. Juni 2006 3959 (A) ) (B) ) Anlage 8 Antwort der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Frage des Abgeordneten Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Drucksache 16/1933, Frage 19): Welche Ausbau- und Unterhaltungsmaßnahmen an der oberen und mittleren Elbe sind von der Wasser- und Schiff- fahrtsverwaltung des Bundes vorgesehen, und welche pla- nungsrechtlichen Schritte sind dafür erforderlich? Im Bereich der oberen und mittleren Elbe (Geesthacht bis zur Grenze mit der Republik Tschechien) beschrän- ken sich die Infrastrukturaufgaben auf Unterhaltungs- und Reparaturmaßnahmen, die den Status quo der Schifffahrtsverhältnisse vor dem Hochwasser vom Au- gust 2002 erhalten. Diese Arbeiten basieren auf den zwi- schen dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und dem Bundesministerium für Um- welt, Naturschutz und Reaktorsicherheit abgestimmten „Grundsätzen für das Fachkonzept der Unterhaltung der Elbe zwischen Tschechien und Geesthacht“. Im Rahmen der Unterhaltungsmaßnahmen werden neben der Geschiebezugabe (innerhalb der Erosionsstrecke von Ki- lometer 120 bis Kilometer 230) auch Geschiebeumlage- rungen (im Bereich von Untiefen) und Instandsetzungen von Strombauwerken durchgeführt. Die Unterhaltungs- maßnahmen werden mit den zuständigen Landesbehör- den unter Einbindung der jeweiligen Biosphärenreser- vate abgestimmt. Anlage 9 Antwort der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Fragen der Abgeordneten Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Drucksache 16/1933, Fragen 20 und 21): Wie bewertet die Bundesregierung die Rüge des Bundes- rechnungshofes am bereits genehmigten Bau des Autobahn-7- Anschlusses Illertissen-Nord/Bellenberg, und wie werden diese Rüge und die Tatsache in die weiteren Planungen ein- fließen, dass sich gut 1 000 Bürgerinnen und Bürger des be- troffenen Örtchens Tiefenbach bei einer Unterschriftenaktion an den Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwick- lung, Wolfgang Tiefensee, gegen das Verkehrsprojekt ausge- sprochen haben? Welche sachlichen Gründe bewegen die Bundesregierung, trotz der Rüge des Bundesrechnungshofes und der Ablehnung des Projekts durch die Bürgerinnen und Bürger vor Ort, wei- terhin an dem Projekt festzuhalten, und wann sind demnach der Beginn des Baus und der Abschluss desselbigen geplant? Zu Frage 20: Die Bundesregierung misst den Aussagen des Bun- desrechnungshofes in seiner Prüfungsmitteilung zur Pla- nung der Anschlussstelle Illertissen/Bellenberg (Auto- bahn A 7) eine wichtige Bedeutung zu. Sie setzt sich damit derzeit in ihrer in Arbeit befindlichen Stellung- nahme intensiv auseinander. In dem zurzeit parallel ge- führten Dialog mit der bayerischen Staatsregierung hat die Bundesregierung diese gebeten, neben Fragen zum Ausbau der Kreisstraßen NU 9 und NU 15 im Bereich Tiefenbach auch zu den von der „Initiative gegen Auto- bahnanschluss Tiefenbach (IGAT)“ geäußerten Ableh- nungsgründen Stellung zu nehmen. Z s s r k k R U E m V n A B e o A d d ( A l h A h A e h d h w I m b e A d o F (C (D u Frage 21: Nach den für die 2004 erfolgte grundsätzliche Zu- timmung der Bundesregierung zur neuen Anschluss- telle Illertissen/Bellenberg maßgeblichen, von der baye- ischen Staatsregierung vorgelegten Antragsunterlagen önnen damit für regionale wie für weiterräumige Ver- ehre belastende Engpässe auf dem Weg zwischen dem aum Illertissen/Bellenberg und der Autobahn A 7 lm–Memmingen umgangen und zugleich deutliche ntlastungen im vorhandenen Straßennetz dieses Rau- es erreicht werden. Dies gilt auch für den Nord-Süd- erkehr der Kreisstraße NU 9 in Tiefenbach, allerdings icht für den West-Ost-Verkehr der Kreisstraße NU 15. ngesichts des noch nicht beendeten Dialoges mit dem undesrechnungshof und des fehlenden Baurechts ist in Zeitpunkt für den Bau des neuen Anschlusses derzeit ffen. nlage 10 Antwort es Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Frage er Abgeordneten Kornelia Möller (DIE LINKE) Drucksache 16/1933, Frage 29): Welche rechtlichen Bedenken stehen der Anwendung des Informationsfreiheitsgesetzes auf die Arbeitsgemeinschaften (Argen) zwischen der Bundesagentur für Arbeit und Kommu- nen, die als Träger der Grundsicherung für Arbeitsuchende Aufgaben im Auftrage des Bundes wahrnehmen, entgegen, die in konkreten Fällen dazu führen, dass zum Beispiel Infor- mationen zur Anwendung von Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung (Ein-Euro-Jobs) nicht erteilt werden? Die Arbeitsgemeinschaften zur Wahrnehmung von ufgaben der Grundsicherung für Arbeitsuchende unter- iegen der Aufsicht der zuständigen obersten Landesbe- örden im Benehmen mit dem Bundesministerium für rbeit und Soziales. Die jeweilige zuständige Landesbe- örde hat deshalb letztlich auch zu beurteilen, ob der nspruch auf Zugang zu amtlichen Informationen gegen ine Arbeitsgemeinschaft nach dem Informationsfrei- eitsgesetz (IFG) besteht. Unbeschadet der Auffassung er zuständigen Landesbehörde stellt sich der Sachver- alt für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales ie folgt dar: Das IFG regelt den Zugang zu amtlichen nformationen von Bundesbehörden. Die Arbeitsge- einschaften sind keine Bundesbehörden. Demzufolge estehen Informationsansprüche nach dem IFG gegen ine Arbeitsgemeinschaft nicht. nlage 11 Antwort es Staatsministers Gernot Erler auf die Frage des Abge- rdneten Dr. Karl Addicks (FDP) (Drucksache 16/1933, rage 30): Welche Informationen hat die Bundesregierung über die zunehmende Bedeutung von Guinea Bissau als Drogen- umschlagstelle, und wie beabsichtigt die Bundesregierung darauf zu reagieren? 3960 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. Juni 2006 (A) ) (B) ) Der Bundesregierung liegen Informationen vor, die bestätigen, dass Guinea-Bissau in der letzten Zeit ver- stärkt dem illegalen Drogenhandel – insbesondere mit Kokain aus Südamerika – als Umschlagstation dient. Der Drogenschmuggel erfolgt dabei sowohl auf dem Seeweg als auch durch Kuriere auf dem Luftweg. Hin- sichtlich der Rauschgiftkriminalität in Deutschland spielt Guinea-Bissau zum jetzigen Zeitpunkt nur eine untergeordnete Rolle. In den letzten Jahren erfolgten keine Rauschgiftsicherstellungen in Deutschland, in de- nen der Transport aus bzw. über Guinea-Bissau ermittelt werden konnte. Die schwache staatliche Ordnung in Guinea-Bissau stellt nach Einschätzung der Bundes- regierung eine wesentliche Ursache für den zunehmen- den Drogenhandel in dem Land dar. Die Stabilisierung rechtsstaatlicher Strukturen ist ein wesentliches Ziel der einschlägigen, von der Bundesregierung über Beiträge mitfinanzierten Programme der EU und des VN-Sys- tems. Guinea-Bissau ist kein Partnerland der deutschen staatlichen Entwicklungszusammenarbeit. Bilaterale Hilfen erfolgten zuletzt im humanitären Bereich zum Beispiel zur Minenräumung und im Rahmen der Not- hilfe. Anlage 12 Antwort des Staatsministers Gernot Erler auf die Frage des Abge- ordneten Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) (Drucksache 16/1933, Frage 35): Welche Schritte hat die Bundesregierung unternommen, um die USA dazu zu bewegen, ihre US-Hafteinrichtung auf dem Luftwaffenstützpunkt Bagram in Afghanistan zu schlie- ßen? Bagram ist ein in der Verantwortung der USA geführ- ter Stützpunkt. Die Bundesregierung hat keine eigenen Erkenntnisse über die Hafteinrichtung auf dem US- Stützpunkt in Bagram. Sie hat unabhängig davon gegen- über der US-Administration auf allen Ebenen wiederholt deutlich gemacht, dass der internationale Terrorismus entschlossen bekämpft werden müsse, dabei aber rechts- staatlichen Grundsätzen und völkerrechtlichen Ver- pflichtungen Rechnung getragen werden müsse. Die Bundesregierung wird diese Haltung weiterhin mit Nachdruck vertreten. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Christoph Berger auf die Fragen der Abgeordneten Sevim Dagdelen (DIE LINKE) (Drucksache 16/1933, Fragen 40 und 41): Ist die Bundesregierung vor dem Hintergrund, dass im Migrationsbericht 2005 des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge die bis Ende 1999 niedrige Einbürgerungsquote in Deutschland im europäischen Vergleich auf die „eher restrik- tive“ Einbürgerungsregelung zurückgeführt wird, der Auffas- sung, dass der stetige Rückgang der Einbürgerungszahlen seit 2000 und damit verbunden auch die niedrige Einbürgerungs- quote im europäischen Vergleich ebenfalls auf die restriktive Rechtslage bei Einbürgerungen zurückzuführen sind? Z r t L n h f v f g e Z w a E d z e s D a J Z L r z d A d F N f s s t (C (D Beabsichtigt die Bundesregierung, den Vereinbarungen der Innenminister der Länder vom 4./5. Mai 2006 in Garmisch-Partenkirchen zu weiteren Verschärfungen der Ein- bürgerungsvoraussetzungen folgen zu lassen (zum Beispiel Absenkung der Bagatellgrenze von 180 auf 90 Tagessätze, kumulativ; Einführung obligatorischer Einbürgerungskurse; individuelle Befragungen zur Mitgliedschaft bzw. Unterstüt- zung als extremistisch eingeschätzter bzw. beeinflusster Orga- nisationen), und welche konkreten Gesetzesänderungen plant sie hierbei? u Frage 40: Über die Gründe für den Rückgang der Einbürge- ungszahlen liegen der Bundesregierung keine gesicher- en Erkenntnisse vor. Daten zu Einzelheiten der bei den änderbehörden gestellten Anträge werden statistisch icht erfasst. Die Motivation, sich einbürgern zu lassen, ängt von verschiedenen Faktoren ab, wozu auch die öf- entliche Diskussion über angemessene Einbürgerungs- oraussetzungen gehört. Die individuelle Entscheidung ür einen Einbürgerungsantrag ist jedoch meist das Er- ebnis eines Abwägungsprozesses, ob jemand über inen gesicherten Aufenthaltsstatus hinaus, der bereits ugang zu den meisten Rechten und Leistungen ge- ährt, mittels Einbürgerung auch noch das Wahlrecht nstrebt. Zu den im Jahre 2000 sprunghaft angestiegenen inbürgerungszahlen ist anzumerken, dass damit infolge es Gesetzes zur Reform des Staatsangehörigkeitsgeset- es vom 15. Juli 1999 die Behörden der Bundesländer ine Vielzahl anhängiger Einbürgerungsverfahren ab- chließen und Neuanträge zügig bescheiden konnten. azu hat insbesondere die Verkürzung der Mindest- ufenthaltszeit von früher fünfzehn auf nunmehr acht ahre beigetragen. u Frage 41: Anfang Juli 2006 wird die von der IMK eingesetzte änderarbeitsgruppe, die konkrete Vorschläge zur Ände- ung des Staatsangehörigkeitsgesetzes und deren Umset- ung erarbeiten soll, ihre Arbeit aufnehmen. Insoweit ist er politische Entscheidungsprozess noch im Gange. nlage 14 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die rage der Abgeordneten Christine Scheel (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1933, Frage 44): Um wie viel stärker würde eine Familie mit einem Spit- zeneinkommen in Höhe von 100 000 Euro pro Jahr bei Ein- führung des französischen Modells des Familiensplittings, bei dem das Familieneinkommen durch eine je nach Kinderzahl unterschiedliche Zahl geteilt (1,0 für den Ehemann, 1,0 für die Ehefrau, 0,5 jeweils für das erste und das zweite Kind, 1,0 für das dritte Kind usw.) und anschließend der Besteuerung unter- worfen wird, gegenüber Familien mit kleinen und mittleren Einkommen nach dem Einkommensteuertarif 2005 steuerlich entlastet, und wie hoch wäre der steuerliche Vorteil pro Kind bei einem Spitzenverdiener bei Einführung des französischen Modells des Familiensplittings? Nach dem in der Frage beschriebenen (vereinfachten) ranzösischen Modell des Familiensplittings ergeben ich für verschiedene Familien folgende rechnerischen teuerlichen Belastungswerte auf der Grundlage des gel- enden Einkommensteuertarifs: Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. Juni 2006 3961 (A) ) (B) ) (D Daraus ergeben sich für Ehepaare mit Kindern die folgenden – kindbedingten – Entlastungsbeträge gegenüber dem gegenwärtig geltenden Ehegattensplitting: Hieraus resultieren die folgenden rechnerischen Entlastungen je Kind: Die Kindersplittingdivisoren entsprechend dem französischen Familiensplitting führen also für sich genommen zu erheblich abweichenden Entlastungsbeträgen je Kind, wobei bei gleicher Kinderzahl die Kinderentlastung umso hö- her ausfällt, je größer das Einkommen ist. Für ein solches Entlastungsergebnis ist eine sachliche Begründung nicht erkennbar. 100 000 34 086 26 192 23 058 20 685 17 084 14 250 zu versteuerndes Einkommen Splittingfaktor 2,5 (1 Kind) Splittingfaktor 3,0 (2 Kinder) Splittingfaktor 4,0 (3 Kinder) Splittingfaktor 5,0 (4 Kinder) in Euro in Euro in Euro in Euro in Euro 30 000 – 1 044 – 1 890 – 3 084 – 3 084 50 000 – 1 417 – 2 647 – 4 814 – 6 552 100 000 – 3 135 – 5 507 – 9 108 – 11 942 zu versteuerndes Einkommen Splittingfaktor 2,5 (1 Kind) Splittingfaktor 3,0 (2 Kinder) Splittingfaktor 4,0 (3 Kinder) Splittingfaktor 5,0 (4 Kinder) in Euro in Euro in Euro in Euro in Euro 30 000 – 1 044 – 945 – 1 028 – 771 50 000 – 1 417 – 1 324 – 1 605 – 1 638 100 000 – 3 135 – 2 754 – 3 036 – 2 986 Anlage 15 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage der Abgeordneten Christine Scheel (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1933, Frage 45): Welche steuerlichen Mindereinnahmen würde das franzö- sische Modell des Familiensplittings nach dem Einkommen- steuertarif 2005 in Deutschland verursachen? Nach dem vereinfachten französischen Modell des Familiensplittings mit Splittingfaktoren 1,0 für den Ehe- mann, 1,0 für die Ehefrau, 0,5 jeweils für das erste und zweite Kind, 1,0 für das dritte Kind usw. ergeben sich rechnerische Mindereinnahmen in Höhe von circa 18 Milliarden Euro. Anlage 16 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Fragen der Abgeordneten Kerstin Andreae (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1933, Fragen 46 und 47): Welche steuerlichen Mindereinnahmen werden durch das Familiensplitting (Ehepartner und Kinder jeweils mit dem Faktor 1,0 gerechnet) im Vergleich zum Ehegattensplitting nach dem Einkommensteuertarif 2005 verursacht? Familie Alleinstehend Verheiratet ohne Kind Verheira 1 Kind Splittingfaktor 1 (Grundtabelle) 2 (Splitting- tabelle) 2,5 zu versteuerndes Einkommen tarifliche Einkommen- steuer tarifliche Einkommen- steuer tariflich Einkomm steuer in Euro in Euro in Euro in Euro 30 000 5 807 3 084 2 040 50 000 13 096 8 542 7 125 (Ctet Verheiratet 2 Kinder Verheiratet 3 Kinder Verheiratet 4 Kinder 3 4 5 e en- tarifliche Einkommen- steuer tarifliche Einkommen- steuer tarifliche Einkommen- steuer in Euro in Euro in Euro 1 194 0 0 5 895 3 728 1 990 3962 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. Juni 2006 (A) ) (B) ) Was bedeutet die Einführung des Familiensplittings mit ei- nem Faktor 0,5 pro Kind für die Gewährung der kindbezoge- nen Freibeträge und das Kindergeld? Zu Frage 46: Ein Familiensplitting mit einem Faktor von 1,0 je- weils für die Eltern und Kinder würde zu rechnerischen Ausfällen von circa 29 Milliarden Euro führen. Zu Frage 47: Die konkreten Wirkungen der Einführung eines Fami- liensplittings auf die Gewährung der kindbezogenen Frei- beträge und das Kindergeld sind von der tatsächlichen Ausgestaltung des Familiensplittings abhängig. Aus ver- fassungsrechtlichen Gründen muss auch bei Einführung eines Familiensplittings in jeder Ausgestaltung sicherge- stellt sein, dass das Existenzminimum des Steuerpflichti- gen und seiner unterhaltsberechtigten Familie steuerlich verschont wird (vergleiche BVerfGE 112, 268 [281]). Wie der Gesetzgeber dieses verfassungsrechtliche Gebot umsetzt, obliegt seiner Gestaltungsbefugnis. Anlage 17 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage der Abgeordneten Dr. Thea Dückert (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1933, Frage 48): Was bedeutet die Einführung des Familiensplittings mit ei- nem Faktor 1,0 pro Kind für die Gewährung der kindbezoge- nen Freibeträge und das Kindergeld? Die konkreten Wirkungen der Einführung eines Fami- liensplittings auf die Gewährung der kindbezogenen Frei- beträge und das Kindergeld sind von der tatsächlichen Ausgestaltung des Familiensplittings abhängig. Aus ver- fassungsrechtlichen Gründen muss auch bei Einführung eines Familiensplittings in jeder Ausgestaltung sicherge- stellt sein, dass das Existenzminimum des Steuerpflichti- gen und seiner unterhaltsberechtigten Familie steuerlich verschont wird (vergleiche BVerfGE 112, 268 [281]). Wie der Gesetzgeber dieses verfassungsrechtliche Gebot um- setzt, obliegt seiner Gestaltungsbefugnis. Anlage 18 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Gerhard Schick (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1933, Fragen 49 und 50): Welche Erlöse könnten bei einer vergleichbaren Abgabe in Deutschland pro Jahr generiert werden, sollte die Bundes- regierung dem französischen Beispiel folgen und eine Flug- ticketabgabe in Höhe von 1 bzw. 4 Euro für innereuropäische Flüge und 10 bzw. 40 Euro für außereuropäische Flüge ein- führen? Gibt es in Deutschland verfassungsrechtliche Bedenken gegen eine entwicklungspolitische Zweckbindung einer Flug- ticketabgabe nach französischem Vorbild – Krankheitsbe- kämpfung in Entwicklungsländern –, und, wenn ja, welche? Z ü i B n d Z ü i A k D g A d F N e ü g A d F N r f m u n k t z p D n (C (D u Frage 49: Die Bundesregierung hat noch keine Entscheidung ber die Einführung eines innovativen Finanzierungs- nstruments für die Entwicklungsfinanzierung getroffen. elastbare Aussagen über mögliche Erlöse von einzel- en, in der Diskussion stehenden Möglichkeiten, können aher nicht gemacht werden. u Frage 50: Die Bundesregierung hat noch keine Entscheidung ber die Einführung eines innovativen Finanzierungs- nstruments für die Entwicklungsfinanzierung getroffen. ussagen über mögliche verfassungsrechtliche Beden- en bestimmter Ausgestaltungen einzelner, in der iskussion stehender Möglichkeiten, können daher nicht emacht werden. nlage 19 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die rage des Abgeordneten Dr. Reinhard Loske (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1933, Frage 53): Sind durch die in Frankreich zum 1. Juli 2006 beschlos- sene Einführung einer Solidarabgabe auf Flugtickets in Höhe von 1 bzw. 4 Euro für innereuropäische Flüge und 10 bzw. 40 Euro für außereuropäische Flüge Wettbewerbsvorteile für die deutsche Luftverkehrswirtschaft zu erwarten, die sich aus einer Schlechterstellung der französischen Luftverkehrswirt- schaft ergeben, und, wenn ja, in welchem erwarteten Umfang profitieren deutsche Fluggesellschaften davon? Da die Solidarabgabe auf Flugtickets in Frankreich rst zum 1. Juli 2006 eingeführt wird, können Aussagen ber mögliche Auswirkungen auf den Wettbewerb nicht emacht werden. nlage 20 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die rage des Abgeordneten Dr. Reinhard Loske (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1933, Frage 54): Was spricht aus Sicht der Bundesregierung für eine Flug- ticketabgabe nach dem französischen Modell in Deutschland, und mit welchem zeitlichen gesetzgeberischen Vorlauf müsste über eine solche Abgabe entschieden werden, damit die Flug- gesellschaften technisch und logistisch in der Lage sind, diese Abgabe zu erheben und abzuführen? Die Bundesregierung hat die Entscheidung Frank- eichs, eine Entwicklungsabgabe auf Flugscheine einzu- ühren und die Einnahmen für die Entwicklungszusam- enarbeit zu verwenden, mit großem Interesse verfolgt nd arbeitet in der internationalen Leading Group für in- ovative Instrumente mit. Die Bundesregierung hat noch eine Entscheidung über die Einführung eines innova- iven Finanzierungsinstruments für die Entwicklungs- usammenarbeit getroffen. Aussagen über mögliche ositive oder negative Wirkungen von einzelnen, in der iskussion stehenden Möglichkeiten, können daher icht gemacht werden. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. Juni 2006 3963 (A) ) (B) ) Anlage 21 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Fragen des Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frank- furt) (FDP) (Drucksache 16/1933, Fragen 55 und 56): Teilt die Bundesregierung die von vielen Seiten geäußerte Befürchtung, der Finanzstandort Deutschland sei langfristig in Gefahr, wenn die Deutsche Börse AG für den Fall einer Fusion mit der Fünfländerbörse Euronext auf den juristischen Sitz des neuen Unternehmens in Deutschland verzichten und wesentliche Teile ihrer Zentralfunktionen auf die beteiligten Länder übertragen will? Wenn ja, was gedenkt die Bundesregierung zu unterneh- men, um dieser Gefahr zu begegnen? Die Bundesregierung ist nach wie vor der Auffas- sung, dass es sich bei der Frage, ob es zu einer Fusion der Deutsche Börse AG mit der Euronext kommt, in ers- ter Linie um eine Entscheidung der beiden privaten Un- ternehmen und ihrer Aktionäre handelt. Die Bundesre- gierung begrüßt Fusionen von Börsenplätzen, wenn eine solche Fusion partnerschaftlich und zu ausgewogenen Bedingungen zustande kommt. Dies bedeutet auch, dass die Interessen des Finanzstandortes Frankfurt und der dort Beschäftigten in angemessener Weise gewahrt wer- den. Wir befinden uns derzeit in einer Phase, in der in- tensiv nicht nur über eine paneuropäische, sondern auch über eine transatlantische Konsolidierung der Börsen verhandelt wird. Es ist zu begrüßen, dass die Deutsche Börse AG in diesem Prozess aktiv involviert ist. Die der- zeitige Struktur der Euronext mit Sitz in Amsterdam und lokale Handelsaktivitäten an allen Börsenplätzen zeigen, dass bei einer Fusion zwischen der Deutsche Börse AG und Euronext der Sitz der Betreibergesellschaft nicht un- bedingt von entscheidender Bedeutung ist. Für die Be- wertung einer Fusion durch die Bundesregierung wird weiterhin ausschlaggebend sein, ob – im Rahmen einer ausgewogenen Lösung – eine neue Einheit geschaffen wird, die sich im globalen Wettbewerb optimal behaup- ten kann. Die Politik sollte weiterhin in intensivem Dia- log mit der Deutsche Börse AG stehen. Anlage 22 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/1933, Fragen 57 und 58): Arbeiten im Bundesministerium der Finanzen Mitarbeiter von Geschäftsbanken zum Finanzplatz Deutschland und zur Europäischen Finanzmarktintegration? Werden diese Mitarbeiter vom Bundesministerium der Finanzen bzw. von den Bundesministerien nachgeordneten Behörden bezahlt? Zu Frage 57: Im Bundesministerium der Finanzen, Abteilung VII „Nationale und Internationale Finanzmarkt- und Wäh- rungspolitik“ ist derzeit ein Mitarbeiter einer Geschäfts- bank im Rahmen einer auf zwei Jahre befristeten Abord- n B s F S M s n B t n F A B g w d i r s a Z b f m r d ü r a A d F N u Z – K e b ( f B M s (C (D ung tätig. Zu den Aufgaben des Mitarbeiters zählen: earbeitung von Fragen zur Anwendung und Auslegung owie zur Fortentwicklung des Kreditwesengesetzes; achliche Unterstützung bei den Vorbereitungen der itzungen zum Europäischen Bankenausschuss und itwirken beim Informationsaustausch zum Europäi- chen Ausschuss der Bankaufsichtsbehörden; Internatio- ale Angelegenheiten des Bankwesens einschließlich eobachtung des Bankwesens im Ausland. Außerdem ist eine Mitarbeiterin einer Börseneinrich- ung im Rahmen einer auf drei Jahre befristeten Abord- ung im Bankenreferat des Bundesministeriums der inanzen tätig. Diese Mitarbeiterin ist mit folgenden ufgaben betraut: Bearbeitung von Grundsatzfragen der ankenaufsicht einschließlich internationaler Angele- enheiten des Bankwesens; Mitwirken bei der Fortent- icklung des Kreditwesengesetzes, darunter insbeson- ere bei der Anpassung der Vorschriften an die neuen nternationalen Eigenmittelstandards; vor- und nachbe- eitende Arbeiten zum Europäischen Bankenausschuss owie Fragen, den Europäischen Ausschuss der Bank- ufsichtsbehörden betreffend. u Frage 57: Der Mitarbeiter erhält das Gehalt von der Geschäfts- ank, bei welcher er angestellt ist. Als einen Ausgleich ür die besondere Arbeitsbelastung, die aus dessen mo- entanen Arbeitseinsatz in einem Bundesministerium esultiert, zahlt das Bundesministerium der Finanzen em Mitarbeiter eine Ministerialzulage entsprechend der blichen Zulage für Beschäftigte in den Bundesministe- ien. Dementsprechend ist die Bezahlung für die Mit- rbeiterin der Börseneinrichtung geregelt. nlage 23 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die ragen der Abgeordneten Dr. Barbara Höll (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1933, Fragen 59 nd 60): Welche Banken, Finanzdienstleister, Verbände haben wie viele Mitarbeiter in das Bundesministerium der Finanzen ent- sandt? In welchen Referaten und Abteilungen und auf welche Art und Weise arbeiten die angesprochenen Personen mit? u Frage 59: Im Rahmen eines mit dem Zentralen Kreditausschuss als dem Zusammenschluss der Spitzenverbände der reditinstitute – getroffenen Arrangements ist derzeit in Mitarbeiter eines Mitgliedsinstituts [= HSH Nord- ank AG, Hamburg] des Verbandes Öffentlicher Banken VÖB) im Bundesministerium der Finanzen zeitbefristet ür die Dauer von zwei Jahren tätig. Außerdem hat eine örseneinrichtung [= die Deutsche Börse, Frankfurt am ain] eine Mitarbeiterin in das Bundesministerium ent- andt. 3964 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. Juni 2006 (A) (C) (B) ) Zu Frage 60: Die beiden Personen arbeiten in der Abteilung VII „Nationale und Internationale Finanzmarkt- und Wäh- rungspolitik“ und sind dort in dem für das Bankwesen zuständigen Referat (= Ref. VII B 3) tätig. Sie erbringen Gewährt die Bundesregierung den Beauftragten der Ban- kenverbände für die Zusammenarbeit mit der Bundesregie- rung Zugang zu innerministeriellen vertraulichen Informatio- nen? Sind im Gegenzug/im Austausch Beamte des Ministe- riums in die Unternehmen gegangen, und, wenn ja, in welche? eine den Referenten vergleichbare Tätigkeit, allerdings ohne Außenwirkung. Das bedeutet: Sie bearbeiten Vor- gänge intern. Hingegen vertreten sie nicht das Bundes- finanzministerium nach außen, zum Beispiel bei Gesprä- chen mit dem Kreditgewerbe, im Rahmen der fachlichen Beratung des Parlaments (= Deutscher Bundestag, Bun- desrat) oder bei Arbeitsgruppen der EU-Kommission bzw. des Rats in Brüssel. Anlage 24 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Axel Troost (DIE LINKE) (Drucksache 16/1933, Fragen 61 und 62): Haben die Unternehmen, die ihre Mitarbeiter in das Bun- desministerium der Finanzen entsandten, ein besonderes Inte- resse an der Gesetzgebung zu REITs und Hedgefonds? Hat die Bundesregierung auch andere Interessenvertreter – zum Beispiel von Verbraucherverbänden – zu den genann- ten Themengebieten beschäftigt, und wenn ja, wie werden Kunden- und Bürgerinteressen unter diesen Voraussetzungen berücksichtigt? Zu Frage 61: Es bestehen keine Anzeichen für die Vermutung eines besonderen Interesses der Unternehmen, die Mitarbeiter in das Bundesministerium der Finanzen entsandt haben, an der Gesetzgebung zu REITs und Hedgefonds. In der bisherigen Diskussion über eine mögliche Gesetzgebung zu REITs stehen die angesprochenen Unternehmen nicht im Vordergrund. Des Weiteren gehören sie nicht zum Kreis der Hedgefonds-lndustrie. Im Übrigen werden die von den Unternehmen entsandten Mitarbeiter im Bun- desministerium der Finanzen nicht in den Referaten ein- gesetzt, die Fragen der Gesetzgebung zu REITs und der Beaufsichtigung von Hedgefonds bearbeiten. Zu Frage 62: Zu den genannten Themengebieten (= Gesetzgebung zu REITs und Hedgefonds) beschäftigt die Bundesregie- rung keine anderen Interessenvertreter – darunter auch nicht aus dem Kreis der Verbraucherverbände. Anlage 25 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Fragen des Abgeordneten Herbert Schui (DIE LINKE) (Drucksache 16/1933, Fragen 63 und 64): Z w g d F g t d Z f b B A d F C s 5 ( V z b G A l l E G d h s D d (D u Frage 63: Vertrauliche Informationen, für deren Zugang, Aufbe- ahrung und Weiterleitung besondere Schutzvorkehrun- en bestehen, erhalten die von Unternehmen der Finanz- ienstleistungsindustrie in das Bundesministerium der inanzen entsandten Personen nicht. Unabhängig davon elten die für die Beschäftigten des Bundesfinanzminis- eriums üblichen Verschwiegenheitspflichten auch für iese Personen. u Frage 64: Ein Personalaustausch im Gegenzug zu zeitlich be- risteten Entsendungen von Mitarbeiterinnen und Mitar- eitern aus der Finanzdienstleistungsindustrie in das undesministerium für Finanzen erfolgte bislang nicht. nlage 26 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die rage der Abgeordneten Veronika Bellmann (CDU/ SU) (Drucksache 16/1933, Frage 65): Welche Kosten entstehen den EU-Mitgliedstaaten für Agenturen, die im Auftrag der Europäischen Union bzw. der Europäischen Kommission arbeiten, und wie hoch sind die Kosten für die in Deutschland bestehenden EU-Agenturen? Für das Haushaltsjahr 2006 entstehen den Mitglied- taaten über den EU-Haushalt Kosten in Höhe von 82,3 Millionen Euro für insgesamt 25 EU-Agenturen davon vier in Vorbereitung und eine in Abwicklung). ier dieser Agenturen finanzieren sich durch Gebühren um Teil selbst. Der deutsche Anteil am EU-Haushalt eträgt für 2006 20,6 Prozent. Für 2007 werden sich die esamtkosten voraussichtlich unter anderem durch die bwicklung der EU-Agentur für den Wiederaufbau (al- einiges Kostenvolumen in 2006 in Höhe von 267,3 Mil- ionen Euro auf 392,6 Millionen Euro verringern. Eine EU-Agentur (EU-Agentur für Flugsicherheit – ASA) hat ihren Sitz in Deutschland (Köln). Die in den esamtkosten für 2006 enthaltenen Aufwendungen für iese Agentur liegen bei 22 Millionen Euro. Die Gesamtkosten von vier über die nationalen Haus- alte finanzierten Agenturen liegen für die EU-Mitglied- taaten in 2006 bei 100,8 Millionen Euro; davon trägt eutschland einen Anteil von 19,2 Millionen Euro (aus en Einzelplänen 05 (AA), 06 (BMI) und 14 (BMVg)). 42. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. Juni 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23 Anlage 24 Anlage 25 Anlage 26
Gesamtes Protokol
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604200000

Guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sit-

zung ist eröffnet.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-
binettssitzung mitgeteilt: Fortführung des Emissions-
handels im Zeitraum 2008 bis 2012.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat der Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit, Sigmar Gabriel.

Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Natur-
schutz und Reaktorsicherheit:

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Meine Damen und
Herren! Das Bundeskabinett hat heute den zweiten Na-
tionalen Allokationsplan für den Emissionshandel mit
Treibhausgasen sowie die notwendige Verordnung zur
Erhebung von Daten über die realen Treibhausgasemis-
sionen in den Jahren 2003 und 2004 beschlossen. Ziel
ist, dass Deutschland seinen Verpflichtungen nach-
kommt, das Klima zu schützen und die klimaschädlichen
Treibhausgase in der Periode 2008 bis 2012 um 21 Pro-
zent gegenüber dem Jahr 1990 zu verringern. Der wich-

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Redet
tigste Inhalt dieses Nationalen Allokationsplans für den
Emissionshandel mit Treibhausgasen lautet: Deutsch-
land wird seine Klimaschutzziele einhalten. Wir werden
den Ausstoß von CO2-Treibhausgasen zwischen 2008
und 2012 um 21 Prozent gegenüber 1990 reduzieren.

Die Bundesrepublik Deutschland ist damit das erste
Land in der Europäischen Union, das seinen zweiten Al-
lokationsplan beschließt. Morgen wird die Regierung
von Großbritannien folgen. Das ist insofern von großer
Bedeutung, als es in Europa durchaus eine Reihe von In-
teressengruppen gibt, die gehofft hatten, dass es die
wichtigen großen Industriestaaten, die in der Vergangen-
heit bereits eine Führungsrolle bei der Reduzierung der
klimaschädlichen Treibhausgase innehatten, n
fen würden, die Allokationspläne fristge
30. Juni 2006 abzugeben. Es bestand durchau
nung, dadurch das System des Emissions

(C (D ung n 28. Juni 2006 0 Uhr uropa infrage stellen zu können. Die Bundesregierung egt Wert darauf, dass dies nicht der Fall sein wird. Im egenteil: Wir erwarten von der Europäischen Kommis ion, dass sie gegenüber den Staaten, die ihren Nationaen Allokationsplan nicht zeitnah vorlegen oder die Kliaschutzziele in Europa nicht einhalten, aktiv wird. Der wesentliche Inhalt des zweiten Nationalen Alloationsplans zur Reduktion der klimaschädlichen Treibausgase ist die Reduktion des CO2-Ausstoßes um jährich 15 Millionen Tonnen im Zeitraum von 2008 bis 012 im Bereich „Energiewirtschaft und Industrie“. Zum ergleich: Der erste Allokationsplan hatte eine Reduk ion um lediglich 2 Millionen Tonnen pro Jahr zum Ziel. as Zuteilungsgesetz für die Handelsperiode 2005 bis 007 hatte das Ziel, den Ausstoß in dieser Periode um 0 Millionen Tonnen zu reduzieren. Wir haben diese orgabe um 5 Millionen Tonnen auf 15 Millionen Tonen heraufsetzen müssen, weil der Ausstoß von Treibausgasen in Deutschland in der Vergangenheit insgesamt tärker war, als zu Beginn der ersten Handelsperiode gechätzt wurde. Von daher ist es nur logisch, dass die läne ambitionierter werden. Prozentual ist das eine Reuktion um 3 Prozent und nicht, wie gelegentlich in den eitungen zu lesen war, um 0,6 Prozent. Nur zum Verleich: Der erste Allokationsplan sah eine Reduktion um ur 0,4 Prozent vor. ext Wir erleichtern neuen und modernen Gaskraftwerke den Marktzugang. Wir statten sie erstmals mit 7 500 Betriebsstunden aus, machen sie also grundlastfähig. Das war bislang nicht der Fall. Sie waren mit lediglich 3 000 Betriebsstunden ausgestattet und daher im Wesentlichen im Bereich der Spitzenlast tätig. Wir erleichtern den internationalen Wettbewerb der Strom verbrauchenden Industrie, indem wir von ihr eine Reduktion der CO2-Treibhausgase um nur 1,25 Prozent fordern. Demgegenüber muss die Energiewirtschaft ihre Emissionen um 15 Prozent reduzieren. Das ist insofern angemessen, als – das wird zu Recht allgemein beklagt – in der ersten rund 6 Milliarden Euro Windfall-Profits enlose Übertragung der CO2-Zertifikate . 15 Prozent sind also durchaus vertreticht schafrecht zum s die Hoffhandels in Handelsperiode durch die kost angefallen sind bar. Bundesminister Sigmar Gabriel Wir haben eine Vielzahl von Ausnahmeregelungen abgeschafft: die Optionsregel, die uns im ersten Allokationsplan große Probleme bereitet hat, ebenso wie die Early-Action-Regelung. Wir haben die Reserve, die wir für Neuanlagen, insbesondere für Gaskraftwerke, brauchen, immerhin vervierfacht. Im ersten Allokationsplan gab es bei den CO2-Zertifikaten eine Reserve von nur 3 Millionen Tonnen jährlich; jetzt haben wir 12 Millionen Tonnen Reserve pro Jahr. Wir haben zudem die Übertragungsregel verändert. Im ersten Allokationsplan lag der Zeitraum bei vier plus 14 Jahren. Wir ziehen jetzt bei vier plus zehn Jahren die Grenze. Wir haben auch erheblich zur Entbürokratisierung beigetragen, indem wir die rund tausend Kleinemittenten faktisch aus dem Emissionshandel ausgenommen haben, weil ihr Beitrag zur Emissionsminderung sehr gering ist und für sie ein riesiger bürokratischer Aufwand produziert werden müsste. Letzte Bemerkung: Das Kabinett hat sich nach einer intensiven Diskussion noch einmal gegen die Auktionierung, also den Verkauf von 10 Prozent der Zertifikate zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen. Das Kabinett legt Wert darauf, dass dies keine Vorentscheidung ist. Ganz im Gegenteil: Uns erscheint die Auktionierung durchaus als angemessenes Mittel. Allerdings brauchen wir vorher die Öffnung der europäischen Stromnetze, damit die Verbraucherinnen und Verbraucher sich gegen weitere Preisspiralen wehren können, die durch die Auktionierung mit Sicherheit ausgelöst werden würden. Das heißt, wir brauchen die Öffnung der europäischen Stromnetze, um mehr Wettbewerb auf dem Strommarkt zu erreichen, damit ein deutscher Verbraucher, eine Verbraucherin oder ein Betrieb aus einem anderen Land Europas Strom beziehen kann, wenn die Monopolisten in Deutschland weiterhin alles Mögliche auf die Strompreise umlegen. First things first: Wir brauchen zuerst die Öffnung der Stromnetze; dann erfolgt die Auktionierung. Wenn wir es umgekehrt machten, wie es einige fordern, würde das steigende Strompreise für die Verbraucherinnen und Verbraucher bedeuten. Das ist zurzeit leider ein Trojanisches Pferd: Es sieht schön aus, hat aber einen üblen Inhalt. Wir hoffen, dass wir aus dem Trojanischen Pferd möglichst schnell über die Öffnung der Stromnetze ein (Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Rennpferd!)





(A) )


(B) )


Galopprennpferd bzw. ein echtes Pferd machen. Rein-
hard Loske wird gleich berichten, wie wir es besser ma-
chen können. – Ich bin auf Ihre Fragen gespannt.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604200100

Ich bitte, zunächst Fragen zu dem Themenbereich zu

stellen, über den soeben berichtet worden ist. – Das Wort
hat die Kollegin Höhn.

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(C (D Herr Minister, Sie haben eben berichtet, dass Sie von er Möglichkeit, 10 Prozent der Zertifikate zu versteiern, keinen Gebrauch machen wollen, und dies damit egründet, dass die Preise sonst noch mehr steigen würen. Sie haben aber vorher selber gesagt, dass die vier roßen Energiekonzerne den Wert der Zertifikate, die sie eim letzten Mal ohne Kosten bekommen haben, auf die reise umgelegt haben; sonst wären die Windfall-Profits a nicht entstanden. Das heißt, die Verbraucherinnen und erbraucher haben sozusagen für Zertifikate gezahlt, die ie Unternehmen umsonst bekommen haben. Hier wuren von den Unternehmen Kosten umgelegt – das ist aus icht des Verbraucherschutzes wirklich eine Schweineei –, die nicht angefallen sind. Wie kommen Sie als Bundesregierung eigentlich uner diesem Gesichtspunkt – die Unternehmen haben keiesfalls signalisiert, dass sie den Wert der Zertifikate, die ie jetzt umsonst bekommen, nicht auf die Preise umleen – dazu, diese 10 Prozent nicht zu versteigern? Ihnen ehen dadurch 500 bis 750 Millionen Euro pro Jahr veroren, die Sie gut nutzen könnten, um hinsichtlich des limawandels gerade bei den Privaten etwas zu tun. ieso lassen Sie sich diese Chance entgehen, wenn die nternehmen so oder so die Preise erhöhen werden? Sie erlieren 750 Millionen Euro pro Jahr. Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturchutz und Reaktorsicherheit: Ich persönlich nicht, Frau Kollegin Höhn. (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt! Aber die Verbraucherinnen und Verbraucher!)

Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604200200

ie meinen vermutlich den Bundeshaushalt.

Frau Kollegin Höhn, erstens hätte ich mir gewünscht,
ass die Gefahr einer Einpreisung bei einer kostenlosen
ergabe der Zertifikate bereits in der letzten Legislatur-
eriode offensiver angegangen worden wäre. Ich bitte
m Verständnis; ich kann nichts dafür. Dieses System,
as zu Windfall-Profits geführt hat, ist unter anderem in
hrer Regierungsmitverantwortung etabliert worden. Das
reut mich nicht. Ich möchte mir Ihre deutliche Bezeich-
ung dieses Handelns nicht zu Eigen machen, aber in der
ewertung stimme ich Ihnen zu. Auch ich halte ein sol-
hes Verhalten für absolut unangemessen. Aber dieses
ystem habe nicht ich zu verantworten.

Zweitens. Wir haben den sicheren Eindruck, dass eine
uktionierung trotz der in großen Teilen bereits erfolg-

en Einpreisung weitere Preissteigerungen zur Folge
ätte, weil die Unternehmen inzwischen bestreiten, die
ostenlosen Zertifikate eingepreist zu haben. Sie sagen,
ie Strompreisentwicklung habe ganz andere Gründe.
elbstverständlich würden sie eine Auktionierung, die,
ie Sie wissen, möglicherweise Spekulationsgewinne
erursacht, wieder einpreisen und sich so das Geld von
en Verbrauchern holen. Die Bundesregierung wird
icht den Weg gehen, sich jetzt durch die Auktionierung
ittel zu verschaffen – in welcher Höhe auch immer –,

m sie dem Bundeshaushalt zuzuführen, und so zu die-






(A) )



(B) )


Bundesminister Sigmar Gabriel
sem Verhalten beizutragen. Wir wollen die Auktionie-
rung. Aber vorher müssen wir auf dem Strommarkt für
Wettbewerb sorgen, damit die Verbraucherinnen und
Verbraucher sozusagen eine Waffe in der Hand haben,
mit der sie sich wehren können.

Darüber hinaus macht auch die Debatte, die in den
Mitgliedstaaten der Europäischen Union geführt wird,
deutlich, dass unsere Vermutung, die Auktionierung
führe nur dazu, dass im Zweifel zweimal eingepreist
wird, durchaus berechtigt ist. Denn es gibt eine Reihe
von Mitgliedstaaten, die die Auffassung vertreten, das
eigentliche Problem bestünde darin, dass nicht alle Staa-
ten in Europa auktionieren: Wer nicht auktioniert, hat
niedrigere Strompreise und damit einen Wettbewerbs-
vorteil. Wer auktioniert, hat höhere Strompreise. – Erst
gestern habe ich darüber mit Kolleginnen und Kollegen
aus verschiedenen europäischen Ländern, unter anderem
aus Dänemark, diskutiert.

Daran können Sie erkennen, dass wir mit unserer Ver-
mutung, eine Auktionierung – wenn es auch nur um
10 Prozent geht – würde zu weiteren Strompreissteige-
rungen führen, nicht allein dastehen. Ich vermute, dass
wir Sie davon nicht werden überzeugen können; das ist
nämlich auch eine Einschätzungsfrage. Aber ehrlich ge-
sagt ist mir die Auktionierung von 10 Prozent der Zerti-
fikate zu risikoreich, wenn es auf dem Strommarkt kei-
nen Wettbewerb gibt.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604200300

Eine Nachfrage der Kollegin Höhn. Als Nächster ist

dann der Kollege Kauch an der Reihe.


Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604200400

Wenn Sie mehr Wettbewerb auf dem Energiemarkt

schaffen und dadurch Vorteile für die Verbraucherinnen
und Verbraucher erzielen wollen, warum unterstützen
Sie dann nicht die vielen Initiativen, die es dazu bundes-
weit gibt? Mittlerweile wehren sich über eine halbe Mil-
lion Menschen gegen die Gas- und Strompreiserhöhun-
gen, und zwar mit dem Argument, ihnen dürften keine
Kosten aufgebürdet werden, die gar nicht entstanden
sind. Sie gewinnen momentan jeden Gerichtsprozess.

Warum unterstützen Sie nicht diese Initiativen, die
sich dafür einsetzen, dass die Unternehmen bei der Kos-
tengestaltung das Gebot der Transparenz beachten? Da-
durch könnte man echten Wettbewerb herstellen. Die
Unternehmen könnten gezwungen werden, ihre Kosten-
kalkulationen darzulegen, was sie bisher nicht tun, was
sie strikt verweigern. Dann hätten Sie für mehr Wettbe-
werb gesorgt, auch im Interesse der Verbraucherinnen
und Verbraucher. Warum tun Sie das nicht?

Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Natur-
schutz und Reaktorsicherheit:

Ihre Unterstellung ist falsch. Selbstverständlich unter-
stütze ich die Bemühungen der Verbraucherinnen und
Verbraucher. Das habe ich auch öffentlich gesagt. Natür-
lich ist jedes Instrument – notfalls auch ein Gerichtsver-
fahren –, das zur Folge hat, dass Kalkulationen offen ge-
legt werden, sehr zu begrüßen.

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(C (D Wir erwarten erstens, dass das Urteil des Kartellamtes ur Frage der Windfall-Profits den Druck noch einmal rhöht. Zweitens gehen wir davon aus, dass die Regulieungsbehörde unter der Leitung von Herrn Kurth, die zuünftig auch für den Strommarkt zuständig sein wird, azu beiträgt, Transparenz zu schaffen. Durch sie weren ja auch die bisherigen Genehmigungen der Stromreise abgelöst. Insofern weiß ich nicht, wie Sie auf die dee kommen, wir würden Bemühungen um mehr Transarenz nicht unterstützen. Der Sinn der Einrichtung dieer Regulierungsbehörde war, mehr Transparenz zu chaffen. Ich erhoffe mir von ihr sehr viel. Wie Sie wissen, wollen wir über die Anreizregulieung, die bereits in der letzten Legislaturperiode bechlossen wurde, dazu beitragen, dass die aus unserer icht völlig überhöhten Netznutzungsentgelte – sie sind n Deutschland zum Teil doppelt so hoch sind wie in aneren Teilen Europas – deutlich gesenkt werden. Frau ollegin Höhn, wir sind mit Ihnen also völlig einig, so ern Sie Ihre Unterstellung zurücknehmen. (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber Sie verlangen doch keine Transparenz!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604200500

Jetzt ist der Kollege Kauch dran. Sie, Frau Kollegin

öhn, können sich gerne später noch einmal melden. –
err Kauch, bitte schön.


Michael Kauch (FDP):
Rede ID: ID1604200600

Herr Minister, die Bundesregierung hat einen Sach-

erständigenrat für Umweltfragen eingesetzt. Dieser
achverständigenrat empfiehlt – übrigens in großer Ein-

racht mit allen Wirtschaftsforschungsinstituten und al-
en Umweltverbänden – die Versteigerung von 10 Pro-
ent der Zertifikate. Ich zitiere aus dem Gutachten des
achverständigenrates:

Bei der Wettbewerbsargumentation

auch Sie haben ja gesagt, eine Versteigerung sei nur
ach Öffnung der europäischen Stromnetze möglich –

handelt es sich um vorgeschobene strategische Ar-
gumente im Kampf um windfall-profits. Eine Ver-
steigerung ist die einfachste und transparenteste
aller Zuteilungsmethoden und vermeidet diese Ver-
teilungskonflikte innerhalb des Emissionshandels-
sektors.

enn Ihr eigenes Beratungsgremium, alle Wirtschafts-
orschungsinstitute und alle Umweltverbände das Ge-
enteil von dem fordern, was Sie hier vertreten, würde
ch gerne wissen, auf welcher wissenschaftlichen Grund-
age die Bundesregierung zu ihrer Einschätzung kommt.

Ich möchte in diesem Zusammenhang auch fragen, ob
hnen Vorschläge bekannt sind, wie man bei einer Ver-
teigerung von 10 Prozent der Zertifikate die Spekula-
ionsgewinne, die Sie angesprochen haben, vermeiden
ann. Beispielsweise wird vom Bundesverband Emis-
ionshandel und Klimaschutz vorgeschlagen, dass die
nergiewirtschaft nur im dem Maße an der Versteige-

ung teilnehmen darf, wie sie auch Anteil am Emis-
ionshandelssektor hat. Das würde den möglichen






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(B) )


Michael Kauch
Machtmissbrauch der Energieversorger – es sind ja nur
vier Unternehmen – entsprechend ausschalten.

Diese beiden Punkte hätte ich gerne von Ihnen beant-
wortet.

Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Natur-
schutz und Reaktorsicherheit:

Zur zweiten Frage: Dies hätte zur Konsequenz, dass
wir beispielsweise auch gegenüber der Strom verbrau-
chenden Industrie auktionieren müssten. Sie hätte da-
durch deutlich höhere Kosten. Genau diese Industrie
wollen wir aber mit einem Erfüllungsfaktor von
1,25 Prozent im internationalen Wettbewerb schützen.
Ich dachte bisher, das sei auch die wirtschaftspolitische
Position der FDP. Wenn sich das geändert hat, wird das
die Strom verbrauchende Industrie mit Sicherheit gerne
zur Kenntnis nehmen.

Sie müssen wissen, dass zum Beispiel im Bereich der
Zementwirtschaft eine auch nur geringe Erhöhung der
Kosten für Strom und Energie dazu führen wird, dass
diese Industrie in Deutschland keine Chance mehr hat.
Auktionierung geht nur, wenn sie für alle gilt. Wenn Sie
die Strom verbrauchende Industrie aber nicht gleichzei-
tig durch Wettbewerb vor der Übertragung auch noch
der 15 Prozent aus der Energiewirtschaft schützen, wer-
den Sie in diesem Bereich massive Probleme haben.

Übrigens würde eine Auktionierung von 10 Prozent
die Belastung der Energiewirtschaft von 15 auf über
30 Prozent anheben. Ich kenne niemanden, der glaubt,
dass eine Belastung von mehr als 30 Prozent – 15 Pro-
zent Erfüllungsfaktor plus die Kosten für die Auktionie-
rung – nicht dazu führt, dass die Stromunternehmen das
auf den Preis umlegen werden. Das glaubt lediglich je-
mand, der nur ans Gute glaubt. Ich glaube durchaus auch
ans Gute, aber ich weiß auch, wie sich Leute im Rahmen
des Möglichen gerne verhalten.

Zu Ihrer ersten Frage: Ich hielte das für ein Experi-
ment am lebenden Objekt, nämlich am Verbraucher. Ich
möchte nicht, dass der Verbraucher weiter darunter zu
leiden hat, und wir sind nicht ganz sicher, wie der wei-
tere Verlauf wäre. Ich möchte deshalb, dass wir zunächst
sicherstellen, dass wir Wettbewerb haben. Dann können
und müssen wir auktionieren. Aber solange wir den
nicht haben, muss ich im Hinblick auf die Vorschläge,
wie sie in dem Gutachten stehen, aus dem Sie vorgelesen
haben, sagen: Das ist in der Theorie richtig. Leider wird
aber die in der Praxis vorherrschende Marktmacht außer
Acht gelassen. – Ich nenne Ihnen auch den Grund, wa-
rum ich nicht allen Gutachten glaube, so wie Sie in der
Regel meinen Gutachten nicht glauben: Damals hat ein
Teil der Umweltökonomen, die uns heute raten, zu ver-
steigern, versprochen, dass die kostenlose Vergabe der
CO2-Zertifikate an die Unternehmen nicht zu Einprei-
sungen führen werde. Das hat nicht funktioniert. – Man
muss also manchmal ein bisschen vorsichtig sein.

Leider gibt es zu dieser Frage alle möglichen Gutach-
ten: Es gibt die Kritik derjenigen, die sagen, wir müssten
auktionieren. Ferner gibt es ein Schreiben des Bundes-
verbandes der Deutschen Industrie, unterschrieben von

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(C (D errn Thumann, an die Bundeskanzlerin. Dessen Ausage lautet, mit diesem Emissionshandelssystem drohe er Untergang des Abendlandes. – Wir glauben, dass die atsache, dass uns alle Seiten kritisieren – sowohl die, ie mehr wollen, als auch die, die weniger wollen –, ein ndiz dafür ist, dass wir vernünftigerweise in der Mitte iegen. In die Mitte wollten Sie doch auch immer. Eine Nachfrage? – Bitte schön, Herr Kauch. Sie haben uns gerade vorgerechnet, dass der Erfül ungsfaktor auf 30 Prozent steigen würde. Diese Arguentation ist nur dann richtig, wenn Sie unterstellen, die ertifikate, die wir versteigern wollen, würden sich in uft auflösen und dem Markt nicht zugeführt. Der entcheidende Unterschied zur kostenlosen Verteilung beteht aber darin, dass die Unternehmen die Zertifikate ezahlen müssen. Könnten Sie sich nicht vorstellen, dass ie Argumentation, die Sie gerade vorgetragen haben, erade deshalb von der Industrie und auch von dem geannten BDI vertreten wird, weil sie den Interessen der eteiligten Unternehmen entspricht? Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturchutz und Reaktorsicherheit: Ja. Da der BDI nicht nur Energieerzeuger vertritt, ondern auch die Strom verbrauchende Industrie, kann ch mir gut vorstellen, dass der BDI etwas dagegen hat, ass die Strom verbrauchende Industrie noch mehr beahlen muss – ich auch und ich dachte, Sie auch. So erlärt sich diese Positionierung des BDI; da haben Sie öllig Recht. Die nächste Frage stellt der Kollege Dr. Loske. Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604200700
Michael Kauch (FDP):
Rede ID: ID1604200800
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604200900
Herr Minister, ich will jetzt nichts zur Auktionierung

ragen, wenngleich es natürlich historisch interessant
äre, noch einmal darüber nachzudenken, wer in der

etzten Legislaturperiode mit besonderer Vehemenz da-
egen gekämpft hat. Das will ich mir jetzt aber sparen.

Ich will das Mengengerüst ansprechen. Die Zahlen,
ie Sie gerade genannt haben, sind die eine Wahrheit.
ie andere Wahrheit ist, dass nach den realen Zahlen für
as Jahr 2005, die jetzt vorliegen – es wurden, um genau
u sein, 474,5 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen –, der
O2-Ausstoß weit unter dem Ziel von 482 Millionen
onnen liegt, das Sie jetzt ansteuern. Nun kann man sa-
en, dass man aufgrund der Temperaturen, des Wetters
sw. gleitende Durchschnittswerte braucht, also Werte,
ie sich nicht nur auf ein Jahr beziehen. Ich möchte Sie
ber trotzdem gerne fragen, ob angesichts dieser
74 Millionen Tonnen das Ziel, das Sie sich für das
ahr 2012 setzen, nämlich beim CO2-Ausstoß einen Wert
u erreichen, der über dem liegt, der in 2005 erreicht
orden ist, nicht doch etwas unterambitioniert ist.






(A) )



(B) )


Dr. Reinhard Loske
Hieran möchte ich direkt meine zweite Frage an-
schließen, die in engem Zusammenhang damit steht.
Schränkt es die klimapolitischen Handlungsmöglichkei-
ten in Zukunft nicht enorm ein, wenn Sie die Kohle jetzt
so sehr begünstigen? Sie haben auf der einen Seite die
Betriebsstunden genannt, die jetzt für beide gleich hoch
sind, nämlich 7 500 Stunden. Auf der anderen Seite er-
hält der Bereich Braunkohle pro Kilowattstunde nach
wie vor doppelt so viele Emissionsrechte wie der Be-
reich Erdgas, sodass es beispielsweise keinerlei Anreiz
für einen Brennstoffwechsel gibt. Zieht sich hier der Ho-
rizont für klimapolitische Handlungsmöglichkeiten in
der Zukunft nicht enorm zu und besteht nicht die Gefahr,
dass wir zwar vielleicht das Ziel 2012 erreichen, bei den
Folgezielen, die ja mindestens genauso wichtig sind
– 2020, 2050 usw. –, aber enorme Schwierigkeiten be-
kommen? Politisch zugespitzt frage ich also: Missverste-
hen Sie den Emissionshandel nicht als Förderprogramm
für den Neubau von Kohlekraftwerken?

Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Natur-
schutz und Reaktorsicherheit:

Politisch zugespitzt lautet die Antwort: Nein. – Ich
gebe aber zu, dass man zu beiden Themen ein bisschen
mehr sagen muss.

Ich bin vor allen Dingen für die erste Frage außeror-
dentlich dankbar, weil Sie mir damit die Gelegenheit ge-
ben, eine in den letzten Tagen in der Öffentlichkeit und
auch in den Medien immer wieder zitierte Behauptung
klarzustellen. Würde ich mich entsprechend der Behaup-
tung verhalten, würde ich schlichtweg rechtswidrig han-
deln.

Sie sagen zu Recht, dass die reale Emissionsmenge
im Bereich der emissionshandelspflichtigen Industrie-
und Energieunternehmen im Jahre 2005 474 Millionen
Tonnen CO2 betragen hat. Sie fordern im Grunde – das
ist in der Öffentlichkeit deutlich geworden; das steht
auch in einigen Medienkommentaren –: Nehmt das doch
als Obergrenze des Emissionshandels – die Unterneh-
men haben ja gezeigt, dass sie mit 474 Millionen Tonnen
auskommen – und beginnt von diesem Wert aus mit der
Senkung.

Dazu ist Folgendes zu sagen: Es ist mir von der Euro-
päischen Kommission untersagt, ein einzelnes Jahr zum
Basisjahr des Emissionshandels zu machen. Insbeson-
dere darf ich nicht das Jahr 2005 nehmen. Deswegen sa-
gen wir: Anders als in der ersten Handelsperiode werden
wir nicht nur zwei oder drei Jahre, sondern den Durch-
schnitt der Jahre 2000 bis 2005 heranziehen. Für die
Jahre 2000 bis 2002 gibt es harte, real verifizierte Zah-
len. In diesem Zusammenhang möchte ich gerne richtig
stellen, was heute jemand geschrieben hat, nämlich – ich
zitiere –: Dumm nur, dass es sich dabei um geschätzte
Daten handelt. – Das ist schlichtweg falsch. Es geht um
verifizierte Daten für die Jahre 2000 bis 2002. Die frü-
here Regierung hatte eine entsprechende Verordnung er-
lassen, um diese Daten zu erheben. Die Daten des
Jahres 2005 haben wir ebenfalls, weil das das erste Jahr
in der Handelsperiode des NAP I ist. Die Daten für die
Jahre 2003 und 2004 fehlen uns. Die alte Bundesregie-

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(C (D ung hatte kurz vor der Wahl keine Verordnung mehr zur rhebung der Daten für die Jahre 2003 und 2004 erlasen. Deswegen haben wir dies heute beschlossen; wir erden die Daten für die Jahre 2003 und 2004 erheben. Herr Dr. Loske, jetzt kommt das eigentlich Entscheiende: Dieser Beschluss enthält einen Datenvorbehalt. enn sich herausstellt, dass der Durchschnitt der ahre 2000 bis 2005 aufgrund der niedrigen Emissionserte in den Jahren 2003 und 2004 ebenfalls sinkt, dann erden wir das Cap natürlich anpassen. Wenn wir das icht täten, was übrigens der Bundesverband der Deutchen Industrie fordert – er fordert, bei 495 Millionen onnen zu bleiben –, gäben wir den Industrieund Enerieunternehmen mehr CO2-Rechte, als sie eigentlich rauchen, wodurch es zu keinerlei Minderung käme. eswegen werden wir das Cap immer an die realen Da en anpassen, bezogen auf die Jahre 2000 bis 2005. Die Forderung, das Ziel nur auf das Jahr 2005 zu beiehen, kann weder materiell noch rechtlich umgesetzt erden. Ich bin sehr dankbar, dass Sie diese Frage aufeworfen haben, weil ich klarstellen kann, dass sich die araus ergebende Konsequenz, wir würden den Ausstoß er Treibhausgase nur um 0,6 Prozent mindern, schlicht alsch ist; denn die Minderung ergibt sich nicht aus den aten eines einzelnen Jahres – diese Rechnung ist, wie esagt, verboten –, sondern aus dem Durchschnittswert. ieser liegt zurzeit bei 482 Millionen Tonnen und damit eutlich unter dem Cap, das der BDI fordert. Wenn die erte für die Jahre 2003 und 2004 niedriger ausfallen ollten und damit auch der Durchschnittswert geringer t, werden wir – das bringt der Datenvorbehalt mit sich – as Cap selbstverständlich anpassen. Zu den Gaskraftwerken. Ich habe bereits gesagt, dass ir durch die Erhöhung der Betriebsstunden versuchen, ie bislang nur mit 3 000 Stunden in der Spitzenlast tätien Gaskraftwerke an den Markt zu bekommen. Zur Kohle möchte ich Folgendes anmerken: Erstens. ch gehöre nicht zu denen, die glauben, dass man in den ommenden Jahren in Deutschland oder in der Welt auf ie Kohle wird verzichten können. Das liegt nicht daran, ass ich mir keine Welt ohne Kohlekraftwerke vorstellen önnte, aber sie wird es nicht geben. Wir setzen darauf, n Deutschland bis zum Jahre 2020 den Anteil der erneurbaren Energien an der Stromversorgung auf 20 Prozent u steigern. Das ist, wie Sie wissen, kein niedriges, sonern ein sehr ambitioniertes Ziel. Mit einem Anteil von 0 Prozent wären wir weltweit führend; das gilt zuminest für die Länder, die erst vor kurzem damit begonnen aben. Ich weiß, dass Norwegen hier eine Ausnahme ist, ber dort wurde nie auf etwas anderes als auf erneuerare Energien gesetzt. Dann blieben 80 Prozent übrig. Wenn wir keine Kernraft einsetzen wollen – im Koalitionsvertrag steht, dass ir sie nicht mehr wollen –, werden wir Gas und Kohle utzen müssen, es sei denn, man käme auf die Idee, die ohle zu 100 Prozent durch Gas zu ersetzen. Dazu üsste man allerdings nachweisen, dass derartige Vor ommen existieren, sodass dies technisch machbar wäre. as das für den Gaspreis bedeuten würde, sei einmal da ingestellt. Bundesminister Sigmar Gabriel Wir werden die Kohle also weiterhin nutzen müssen. Insbesondere Länder, die gigantische Vorkommen an Steinkohle haben wie China, werden auf diese Vorkommen nicht verzichten. Wenn ich nicht will, dass diese Steinkohlevorkommen mit einer alten Technologie genutzt werden, durch die das Klima weiter dramatisch geschädigt würde, muss ich in einem Hochtechnologieland wie Deutschland neue Kohletechnologien entwickeln. Die Wirkungsgrade dürfen nicht bei 30 oder 40 Prozent liegen; sie müssen bei der Steinkohle oberhalb von 45 Prozent und bei der Braunkohle bei mindestens 43 Prozent liegen. Zweitens. Natürlich muss ich auch auf dem Gebiet „Carbon Capture“ forschen. Ohne die Entwicklung einer solchen Technologie, die wir dann auch in andere Länder transferieren können, würden wir zur Schädigung des Klimas beitragen. Deswegen sage ich: so viel Gas wie möglich, aber auch so viel Gas wie vertretbar. „Vertretbar“ bezieht sich auf Menschen mit einem durchschnittlichen Einkommen, das unterhalb dessen eines Ministers oder Bundestagsabgeordneten liegt. Ich kann nicht vertreten, dass durch steigende Gaspreise und durch eine steigende Abhängigkeit von Gaspreisen Menschen mit mittlerem oder niedrigem Einkommen immer mehr ihres verfügbaren Einkommens für eine warme Wohnung ausgeben müssen. Aus diesem Grund sind wir der Ansicht, dass wir beides brauchen: Gas und Kohle. Bei der Kohle gilt: so wenig wie möglich, mit neuen Technologien und höheren Wirkungsgraden sowie Carbon Capture. Eine Nachfrage? – Bitte schön. Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604201000

Ich habe eine kurze Nachfrage. Sie haben in einem
kenntnis- und wortreichen Plädoyer für die Kohle noch
einmal all das dargelegt, was grundsätzlich richtig ist.
Aber ich will es konkret formulieren. Ist es nicht so, dass
es dann, wenn die ganzen Projekte für den Bau neuer
Kohlekraftwerke, die jetzt in der Pipeline sind, die Sie
begrüßen und auf dem Energiegipfel mit den Worten ge-
würdigt haben, dass diese bald noch durch den Emis-
sionshandel flankiert würden, umgesetzt werden, immer
schwieriger wird, die Klimaschutzziele zu erreichen?

Ich will sie für die Kolleginnen und Kollegen wieder-
holen, die sich mit diesen Dingen nicht täglich beschäfti-
gen. Ziel ist, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um
40 Prozent und bis Mitte dieses Jahrhunderts um min-
destens 80 Prozent zu senken, wobei der Kollege Fell
100 Prozent fordert. Aber sei es drum; so sind die Grö-
ßenordnungen. Wenn diese Kohlekraftwerke einmal ge-
baut sind, dann werden sie bis 2050 laufen.

Noch einmal eine präzise Nachfrage: Zieht sich der
Handlungshorizont für Klimapolitik nicht enorm zu,
wenn wir jetzt so massiv in Kohle investieren, wie Sie es
im Rahmen des Emissionshandels ganz offensiv beför-
dern wollen?

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(C (D Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturchutz und Reaktorsicherheit: Um es einmal richtig zu stellen: Was ich offensiv förere, sind neue Kohlekraftwerke mit höheren Wirkungsraden und einer, wie Sie wissen, geringeren Emission on CO2 gegenüber den derzeit laufenden Kohlekrafterken. Was wir mit dem NAP II befördern, sind Inves itionen in moderne Kohletechnologien und das Abchalten alter Kohlekraftwerke. Jetzt zu der aus meiner Sicht wichtigsten Frage: Erreihen wir bis 2020 eine Minderung der Treibhausgasmissionen um 40 Prozent in Deutschland und um 0 Prozent in der EU und – das geht darüber hinaus – bis 050 eine Minderung von 60 bis 80 Prozent in der Euroäischen Union? Das werden wir nicht schaffen, wenn ir nicht noch ambitioniertere Ziele als die im Kiotopro okoll und in der Linking Directive der Europäischen nion vorgeschriebenen Minderungsziele bis 2012 er eichen. Wir glauben, dass wir das auch im Kohlebereich urchsetzen können. Wir glauben, dass wir durch die onkurrenz zum Gas gute Wettbewerbsbedingungen chaffen. Wir glauben, dass wir bis dahin Carbon-Capure entwickeln können – das wäre die Nachrüstung –, nd es wird auch bedeuten – das gebe ich zu –, dass in en Bereichen Gebäude und Verkehr deutlich stärkere nstrengungen notwendig sind. Aus diesem Grund legt die Bundesregierung das CO2ebäude-Sanierungsprogramm auf, das mit immerhin ,4 Milliarden Euro pro Jahr deutlich besser ausgestattet st als in der Vergangenheit. Aus diesem Grund tritt die undesregierung dafür ein, dass der Anteil von Biokraft toffen, der den normalen Kraftstoffen beigemischt wird, eutlich ansteigen soll. Aus diesem Grund schließlich ritt die Bundesregierung dafür ein, während ihrer EUatspräsidentschaft den Anteil von beigemischten Bioraftstoffen in der Europäischen Union von derzeit Prozent auf 10 Prozent zu erhöhen. Wir glauben, dass wir mit diesen Instrumentarien uch die ambitionierteren Ziele erreichen können. Ich ill aber nicht verschweigen, dass wir diese Frage im arlamentarischen und politischen Raum noch heftig erden diskutieren müssen. Bei einer reinen Fortschreibung der jetzigen Mindeungsziele, die dem Kiotoprotokoll entsprechen, werden ir diese Ziele nicht einhalten können – wenn Sie das einen, haben Sie Recht –; deswegen brauchen wir auch im Kohlebereich – ambitioniertere Technologien. Die nächste Frage stellt die Kollegin Bulling-Schrö er. Sehr geehrter Herr Minister Gabriel, ich möchte auf ie Windfall-Profits zurückkommen. Sie haben ausgeührt, dass Sie die Verbraucherinnen und Verbraucher or erhöhten Energiepreisen schützen wollen und dass ie Preise durch die Einpreisung der – wenn auch kosenlos erfolgten – Zuteilung der Zertifikate erhöht würen. Diese Einpreisung ist bereits erfolgt. Die Energie Eva Bulling-Schröter preise wurden bereits erhöht. Wie bereits ausgeführt wurde, wird der Strom teurer. Heute wurde uns im Umweltausschuss dargelegt, dass bei regenerativen Energien wie dem Biodiesel mit dem Energiesteuergesetz Windfall-Profits abgeschöpft werden. Meine Frage an Sie lautet: Wie gedenken Sie die Windfall-Profits im Energiebereich, die sich durch die Einpreisung der kostenlosen Zuteilung der Zertifikate ergeben haben, abzuschöpfen? Letzte Woche haben Sie in unserer Debatte zu diesem Thema diese Absicht geäußert. Ich würde gerne wissen, wie Sie sich die Umsetzung vorstellen. Die Einpreisung der kostenlosen Zertifikate wird in der Gesellschaft breit diskutiert. Menschen, die sich vorher noch nie damit beschäftigt haben, sehen – gerade im Hinblick darauf, dass im Haushalt sehr viele Kürzungen im sozialen Bereich erfolgt sind – darin ein großes Problem. An dieser Stelle besteht doch die Möglichkeit, Einnahmen aus dem Umweltbereich in den Umwelthaushalt einzuspeisen. Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Ich versuche noch einmal, es zu erläutern. Wir wollen die Windfall-Profits durch die Herstellung von mehr Wettbewerb im europäischen Stromnetz bzw. mithilfe der europäischen und der deutschen Regulierungsbehörde und durch die Öffnung der Märkte vermindern. Danach kann auktioniert werden. Wenn Sie in umgekehrter Reihenfolge vorgehen – jetzt will ich auf Ihre Argumentation in anderen Politikfeldern eingehen –, dann spielen Sie mit den Interessen der Verbraucher. Sie kritisieren – ob zu Recht oder zu Unrecht –, wie mit Hartz-IV-Empfängern umgegangen wird. Sie kritisieren die Rentenentwicklung und die Entwicklung im Gesundheitssystem. Meinen Sie, dass es kranken Menschen, Rentnern und Hartz-IV-Empfängern helfen würde, wenn ich, nur um mir einen schlanken Fuß zu machen und die Debatte zu erleichtern, dem Auktionieren zustimmte? Wir würden uns in diesem Fall nämlich das Geld von diesen Menschen holen. Wir holen es dann letztlich gerade nicht von den Konzernen; vielmehr würden sie es auf die Preise umlegen. Das bedeutet, dass andere, die jetzt schon wenig haben, dann noch mehr bezahlen müssten. Das kann man zwar relativ leicht öffentlich fordern, aber das wäre sozusagen ein Trojanisches Pferd. In der Bundesregierung gibt es niemanden, der nicht darüber verärgert ist, dass in der ersten Handelsperiode 6 Milliarden Euro Cash pro Jahr gemacht wird. Natürlich gibt es in der Bundesregierung niemanden, der sich nicht wünschen würde, dass wir die Auktionierung jetzt durchsetzen könnten. Aber wir wollen dieser in der Öffentlichkeit leicht zu erhebenden Forderung nicht nachgeben, weil sie zu einem weiteren Anstieg der Strompreise führen würde. Deswegen wollen wir zunächst den ersten Schritt zu mehr Wettbewerb gehen und dann die Auktionierung einführen. Manchmal darf man populistischen Forderungen nicht nachkommen, auch wenn es schwer fällt. W H F u B d k p d F s C s c s z H j n h s n I Z t c G f z w f d D d K z d G n t d b f v r (C (D Sie haben eine Nachfrage, Frau Bulling-Schröter. Können Sie sich denn nicht vorstellen, einen Teil der indfall-Profits abzuschöpfen – das wünscht das ganze aus – und zugunsten des sozialen Bereichs und zur orcierung der Entwicklung der regenerativen Energien mzuverteilen? Ich habe gehört, dass Ihnen der soziale ereich sehr am Herzen liegt, insbesondere die Belange er Verbraucherinnen und Verbraucher sowie der Kranenhäuser. Bislang gibt es beispielsweise keinerlei Komensationsmöglichkeiten für ALG-II-Bezieher, wenn iese hohe Stromkosten zu tragen haben, was bereits der all ist. Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturchutz und Reaktorsicherheit: Natürlich kann ich mir das vorstellen, wenn wir die hance haben, das zu verhindern, was ich als Gefahr be chrieben habe, nämlich das Abkassieren der Verbrauher. Ihr Modell läuft dagegen darauf hinaus, dass man agt: Das ist mir egal. Ich gehe das Risiko ein. Notfalls ahlen die Verbraucher. Dann haben wir wieder Geld im aushalt, verteilen die Mittel zugunsten bestimmter Pro ekte um und sagen: Schaut einmal, was wir alles Schöes tun! Ich kann Sie nur darauf hinweisen: Wenn nicht verindert wird, dass die Energiekonzerne – obwohl sie chon einmal eingepreist haben – die durch eine Auktioierung verursachten Kosten den Verbrauchern und den ndustriebetrieben aufbürden, dann ist das Ergebnis das usammenbrechen zumindest eines Teils der energiein ensiven Industriebetriebe. Zudem werden die Verbrauher weiterhin geschröpft. Dann hat der Staat zwar mehr eld. Aber die Bevölkerung dürfte darüber – wie ich inde: zu Recht – ziemlich verärgert sein. Wir wollen war eine Auktionierung. Aber zuerst muss der Wettbeerb sichergestellt sein. Ich kann ja verstehen – mir geht es manchmal ebenalls so –, dass die antimonopolistische Ader mit Ihnen urchgeht. Dafür habe ich große Sympathie. Diether ehm, der da hinten sitzt, kennt das ganz genau. Aber as erste Ziel ist nicht, einen antimonopolistischen ampf zu führen, sondern die CO2-Emissionen zu redu ieren. Das tut man mit einer Auktionierung nicht. Daurch reduziert man die CO2-Emissionen um kein ramm. Des Weiteren besteht das Risiko, dass Sie – geauso wie in den letzten 60 Jahren – den antimonopolisischen Kampf verlieren und dass die Verbraucher dafür ie Zeche zahlen. Das mache ich nicht mit. Der Kollege Andreas Jung ist der letzte Fragesteller ei der Befragung der Bundesregierung. Ich habe zwei Fragen. Die erste betrifft das Abschöp en der Windfall-Profits. Hier gibt es ein Instrument, das on meiner Fraktion, aber auch von der Bundesegierung favorisiert wurde und wird, nämlich die Andreas Jung Möglichkeit der Ex-post-Korrektur. Darüber ist ein Rechtsstreit der Bundesrepublik Deutschland mit der Europäischen Kommission vor dem Europäischen Gericht erster Instanz anhängig. Wir sehen dieses Instrument als wirksame Möglichkeit, Windfall-Profits abzuschöpfen. Was beabsichtigt die Bundesregierung für den Fall, dass dieses erstinstanzliche Verfahren ein für die Bundesrepublik Deutschland positives Ergebnis zeitigt, zu tun, um dieses Instrument in den NAP II nachträglich zu implementieren? Die zweite Frage betrifft den JIund CDM-Komplex. Was wird die Bundesregierung vor dem Hintergrund, dass große Einigkeit darüber besteht, dass Klimaschutzpolitik nicht an nationalen Grenzen Halt machen darf, sondern weltweit betrieben werden muss, tun, um entsprechende Projekte zu fördern und voranzubringen? Steht die Bundesregierung mit Nachdruck hinter dem CDM-Projekt oder teilt sie die Einschätzung mancher Kollegen aus anderen Fraktionen, dass schon jetzt ein Riegel vorgeschoben werden müsse, um zu verhindern, dass dieses Instrument ausufere, es zu viel CDM gebe und dass der Schwerpunkt woanders liegen müsse? Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Vielen Dank für die beiden Fragen, die ich vorhin in meinen einleitenden Ausführungen nicht erwähnt habe. Ihre erste Frage war, wie wir mit der Möglichkeit der Ex-post-Korrektur umgehen. Wenn das Europäische Gericht erster Instanz zugunsten der Bundesrepublik Deutschland entscheiden sollte, müssten wir eine neue Entscheidung fällen. Das ist heute per Protokollerklärung im Kabinettsbeschluss festgehalten worden. Ich will Ihnen allerdings nicht zu viel Hoffnung machen. Die Europäische Kommission wird mit Macht gegen Expost-Korrekturen kämpfen. Wir müssen abwarten, was dann passiert. Wenn allerdings zugunsten Deutschlands entschieden würde, müssten wir eine neue Diskussion führen. Die Frage ist, ob das Gerichtsurteil noch vor der Beschlussfassung über das Zuteilungsgesetz kommt oder nicht. Das werden wir dann sehen. Zur zweiten Frage. Deutschland ist das Land, das den größten Klimaschutzbeitrag in der Europäischen Union leistet. Wir wissen, dass die Europäische Union insgesamt laut Kiotoprotokoll eine Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen um 8 Prozent erbringen soll. Einige Länder, deren industrielle Entwicklung nicht so weit ist, dürfen mehr emittieren. Wir müssen um 21 Prozent senken. Wenn man sich die Lage betrachtet, könnte man den Eindruck bekommen, Deutschland sei auch im Bereich CDM besonders engagiert. Das ist es nicht. Andere Länder, die wesentlich geringere Reduktionsziele als wir haben, sind bei CDM viel engagierter als wir. Was ist CDM? Für diejenigen, die sich damit nicht so gut auskennen, will ich sagen, dass es sich dabei um die im Kiotoprotokoll und im Beschluss von Montreal festgelegte Möglichkeit handelt, dass ein deutsches Unternehmen, das den Ausstoß von CO2 senken muss, in einem Entwicklungsland investiert – wenn es in einem Nicht-Entwicklungsland investiert, heißt das Joint Im p s h h m d b j K d w w e E d g L g l V d r w w 1 n M m f g r A c d n S li B F v (C (D lementation –, dort den Ausstoß von CO2 senkt und ich diese Senkung, die es in dem anderen Land erreicht at, in Deutschland anrechnen lassen kann. Das ist desalb logisch, weil es für das Klima relativ egal ist, wo an den Ausstoß von CO2 senkt. Das hat aus der Sicht er Entwicklungsländer einen Riesenvorteil – deswegen edrängen sie Deutschland, sich stärker bei CDM-Proekten zu engagieren –; denn damit transferieren wir now-how, Technologie und Kapital. Für uns hat das en Vorteil, dass man den Ausstoß von CO2 beispielseise in China oder in einem anderen Entwicklungsland esentlich preiswerter als bei uns senken kann. Das ist ine Win-win-Situation. Das Kiotoprotokoll ermöglicht die Nutzung von missionsgutschriften. Wir haben im NAP festgelegt, ass wir 12 Prozent zulassen. Im internationalen Verleich sind wir unter ferner liefen. Spanien und andere änder machen in dieser Beziehung viel mehr. Desween will die Bundesregierung den CDM-Prozess deutich intensivieren. Wir haben eine Reihe von bilateralen ereinbarungen geschlossen, zuletzt mit Ägypten, die arauf hinauslaufen, dass wir CDM-Projekte identifizieen und deutsche Unternehmen dazu veranlassen, in Enticklungsländern zu investieren. Das ist eine sehr preiserte Möglichkeit, etwas für das Klima zu tun. 2 Prozent entsprechen einer CO2-Menge von 60 Millioen Tonnen jährlich. Ich bin nicht sicher, ob wir diese enge erreichen. Ich könnte nicht verstehen, wenn jeand in Deutschland behaupten würde, wir seien in Ge ahr, in dieser Beziehung zu viel zu tun. Wir tun im Geenteil zu wenig. Damit beende ich die Befragung der Bundesregie ung. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 2 auf: Fragestunde – Drucksachen 16/1933, 16/1959 – Zu Beginn der Fragestunde rufe ich gemäß Nr. 10 bs. 2 der Richtlinien für die Fragestunde die dringli hen Fragen auf. Wir kommen zuerst zu den dringlichen Fragen aus em Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Fianzen. Zur Beantwortung steht die Parlamentarische taatssekretärin Dr. Barbara Hendricks zur Verfügung. Die erste Frage stellt der Abgeordnete Jürgen Koppen: Aus welchen Gründen hat der Bundesminister der Finanzen, Peer Steinbrück, es für notwendig gehalten, auf die Aussagen des SPD-Fraktionsvorsitzenden, Dr. Peter Struck, zur Mehrwertsteuererhöhung („Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ vom 25. Juni 2006)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604201100
Eva-Maria Bulling-Schröter (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604201200




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604201300
Eva-Maria Bulling-Schröter (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604201400
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604201500
Andreas Jung (CDU):
Rede ID: ID1604201600




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604201700
2006)?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1604201800

Herr Kollege Koppelin, der Bundesminister der

inanzen hat nicht auf die Aussagen des SPD-Fraktions-
orsitzenden Dr. Struck reagiert. Auf Anfrage der „Bild






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks
am Sonntag“ hat der Sprecher des Bundesministers der
Finanzen die Position der Bundesregierung zur Notwen-
digkeit der Mehrwertsteuererhöhung dargelegt.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604201900

Herr Koppelin, Sie haben eine Nachfrage?


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1604202000

Frau Staatssekretärin, verstehen Sie, dass ich es für

verwunderlich halte, dass ein Sprecher bei einer so wich-
tigen Frage allein ohne Rücksprache mit dem Minister
agiert? Können Sie uns sagen, wie der Minister selber
auf die Äußerung des SPD-Fraktionsvorsitzenden re-
agiert hat?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1604202100


Der Minister hat nicht darauf reagiert, wie ich Ihnen
schon in der Beantwortung Ihrer Frage gesagt habe.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1604202200

Vielleicht habe ich mich missverständlich ausge-

drückt oder Sie haben mich nicht richtig verstanden. Ich
habe gefragt: Wie hat denn der Minister darauf reagiert?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1604202300


Der Minister hat nicht darauf reagiert.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1604202400

Überhaupt nicht? – Gut.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604202500

Herr Koppelin, das waren zwei Nachfragen.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1604202600

Das ist ein bisschen unfair, Frau Präsidentin. Es han-

delte sich um ein Missverständnis, das zu klären war.


(Iris Gleicke [SPD]: Das war eine ganz klare Antwort! Jetzt ist Schluss!)


D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1604202700


Herr Kollege, Sie meinen doch sicher eine verbale
Reaktion gegenüber der Öffentlichkeit oder gegenüber
dem Parlament. Die hat es nicht gegeben.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1604202800

Oder intern im Hause.


(Iris Gleicke [SPD]: Das war die dritte Frage!)


D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1604202900


Auch intern im Hause nach meiner Kenntnis nicht.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1604203000

Gut.

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(C (D Damit kommen wir jetzt auf jeden Fall zur dringli hen Frage 2 des Kollegen Koppelin: Waren dem Bundesminister der Finanzen, Peer Steinbrück, die Aussagen des SPD-Fraktionsvorsitzenden, Dr. Peter Struck, in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 25. Juni 2006 vor Erscheinen der Zeitung bekannt? Bitte schön, Frau Parlamentarische Staatssekretärin. D Nein. (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604203100
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1604203200


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604203300

Herr Koppelin, haben Sie eine Nachfrage?


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1604203400

Ja. – Hat der Pressesprecher des Ministeriums den
inister darüber nicht informiert? Es hat ja vorher
genturmeldungen gegeben. Am Sonntag hat eine Ko-

litionsrunde stattgefunden. Ich vermute, dass auch Ihr
inister daran teilgenommen hat. In dieser Runde hat

ich die Kanzlerin gegenüber dem SPD-Fraktionsvorsit-
enden sehr deutlich geäußert. Ich will nicht wiederho-
en, was die Kanzlerin gesagt hat, um von der Präsiden-
in keine Rüge zu erhalten. Teilt der Finanzminister die
uffassung der Kanzlerin über Herrn Struck?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1604203500

Herr Kollege Koppelin, ich war in der Fraktionsrunde

icht anwesend. Die Veröffentlichungen darüber sind
on der Kanzlerin oder dem Regierungssprecher nicht
estätigt worden.


(Jürgen Koppelin [FDP]: Auch nicht dementiert!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604203600

Zweite Nachfrage.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1604203700

Frau Staatssekretärin, da Sie nicht bereit sind, hier zu

ntworten – ich kann sehr gut verstehen, dass Sie da in
iner Zwickmühle sind:


(Marco Bülow [SPD]: Bei solchen Fragen! – Nein!)

Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1604203800

uf der einen Seite der Finanzminister, auf der anderen
eite der Vorsitzende der SPD-Fraktion –, möchte ich
ie fragen: Sind Sie bereit, zur Kenntnis zu nehmen, ers-

ens, dass ich heute nicht beabsichtige, zu beantragen,
en Minister herbeizurufen, obwohl wir dazu Anlass
ätten, weil Ihre Aussagen und Ihre Antwort schwach
ind,


(Iris Gleicke [SPD]: Ich finde die Aussagen sehr klar und sehr deutlich!)







(A) )



(B) )


Jürgen Koppelin
und zweitens, dass ich keine Aktuelle Stunde beantrage,
weil wir uns so sehr auf die Aktuelle Stunde freuen, die
die Grünen voraussichtlich als Reaktion auf eine der
Antworten auf die nächsten dringlichen Fragen stellen
werden?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1604203900


Herr Kollege Koppelin, es bleibt den Anwesenden
hier im Haus nichts anderes übrig, als selbst die unsin-
nigsten Aussagen zur Kenntnis zu nehmen.


(Heiterkeit der Abg. Iris Gleicke [SPD] – Iris Gleicke [SPD]: Das ist leider wahr! – Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das geht aber nicht! Das ist wirklich ein bisschen frech jetzt!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604204000

Da sich niemand anders zu einer Nachfrage meldet,

kommen wir nun im Rahmen der Beantwortung der
dringlichen Fragen zum Geschäftsbereich des Auswärti-
gen Amtes.

Zur Beantwortung der Fragen steht der Staatsminister
Gernot Erler zur Verfügung.

Ich rufe die dringliche Frage 3 des Kollegen Hans-
Christian Ströbele auf:

Inwieweit treffen Medienberichte zu, dass den für eine
Teilnahme an der ersten Straßenfußballweltmeisterschaft
– Streetfootballworld – angemeldeten Spielern aus Ghana und
Nigeria die Visumerteilung für eine Einreise in die Bundesre-
publik Deutschland versagt wurde, und inwieweit sieht die
Bundesregierung dadurch die vorangegangene Förderung der
Projekte durch Bundesministerien und Botschaften als wir-
kungslos an?


Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1604204100

Herr Kollege Ströbele, in 24 Ländern weltweit neh-

men Jugendliche bzw. junge Männer aus Gebieten mit
sozialen Problemen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren
an Straßenfußballprojekten zur sozialen Integration teil.
Aus diesen lokalen Projekten wurden von den Veranstal-
tern jeweils fünf bis acht Jugendliche ausgewählt, um an
dem Straßenfußballfestival „streetfootballworld festival 06“
ab dem 2. Juli 2006 in Berlin teilzunehmen.

Richtig ist, dass die Visa hierfür acht Personen aus
Nigeria und elf aus Ghana wegen Nichtvorliegens der
Voraussetzungen für die Visumerteilung, insbesondere
wegen konkret begründeter Zweifel an ihrer Rückkehr-
bereitschaft von den zuständigen deutschen Auslands-
vertretungen leider nicht erteilt werden konnten. Das
geltende Ausländerrecht, das Schengener Durchfüh-
rungsübereinkommen und die Gemeinsame Konsulari-
sche Instruktion der Schengenstaaten sind auch für die
Fußballweltmeisterschaft und ihre Nebenveranstaltun-
gen zu beachten und sie sind nicht außer Kraft gesetzt.

Wesentliches gemeinsames Ziel der Straßenfußball-
projekte ist, dass die jungen Menschen über das Medium
Fußball wichtige Fähigkeiten und Kenntnisse erlernen.
Es geht um Themen der sozialen Integration, des Ge-
waltverzichts, um Umweltschutz und um den Kampf ge-

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(C (D en Aids im jeweiligen Heimatland. In Ghana beschäfigt sich das Projekt „Play soccer“ mit Sitz in Princeton, SA, seit 2001 mit der Vermittlung von Fußballregeln nd -technik, Gesundheitserziehung und sozialem Leren. Für Analphabeten gibt es Leseund Schreibkurse. as 2003 begründete Projekt „Search and Groom“ in igeria organisiert Trainingslager, Workshops und Straenfußballligen, die von nigerianischen Fußballprofis nterstützt werden. Selbstverständlich behalten diese Projekte ihren Wert, uch wenn die Visa für das Straßenfußballfestival in erlin einigen der Projektteilnehmer leider nicht erteilt erden konnten. Die Veranstalter wurden im Übrigen ereits im Januar 2006 schriftlich darauf hingewiesen, ass die Erteilung von Visa für die Teilnahme nicht allemein zugesichert werden kann und von der rechtlich ebundenen Entscheidung der Auslandsvertretungen abängt. Die Bundesregierung hat im Übrigen „streetfootallworld“ als Dachorganisation, nicht aber einzelne rojekte unterstützt. Herr Kollege Ströbele, Sie haben eine Nachfrage. Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604204200
Herr Staatssekretär, ich weiß nicht, ob bei der Vorbe-

eitung von internationalen Konferenzen, die in
eutschland, zum Beispiel in Berlin, stattfinden, jeder
onferenzteilnehmer durchgecheckt wird, damit sicher-
estellt ist, dass er aus Deutschland tatsächlich wieder
usreist.

Hierbei handelt es sich um eine Veranstaltung im
ahmen des großen Festes der Fußballweltmeisterschaft

n Deutschland, das von der Bundesregierung mit finan-
iert worden ist. Der Bundesinnenminister persönlich
Otto Schily seinerzeit – hat gemeinsam mit dem Trai-

er der deutschen Fußballnationalmannschaft, „Klinsi“,
n Kreuzberg das Stadion, das extra dafür errichtet wor-
en ist, mit eröffnet. Hält es die Bundesregierung danach
atsächlich für vertretbar oder richtig, von den 24 Mann-
chaften, die aus allen Teilen der Welt hierher anreisen
ollen – das sollen Jugendliche sein, die Straßenfußball

pielen, bei denen per definitionem davon auszugehen
st, dass sie nicht über die Bindungen verfügen, über die
ie oder ich oder andere renommierte Persönlichkeiten
erfügen –, gerade zwei Mannschaften aus Afrika auszu-
aden oder Spielern keine Visa zu erteilen, sodass sie
icht zu diesem Fußballfestival in Kreuzberg kommen
ürfen, weil Sie nicht sicher sind, ob der eine oder an-
ere in Deutschland bleiben würde? Finden Sie nicht,
ass das dem Ansehen der Bundesrepublik Deutschland
rheblichen Schaden zufügt und dass wir unser großes
est, das wir in Deutschland feiern, gerade da, wo es um
ugendliche aus Afrika geht – wir denken daran, dass
hana gestern leider aus der Fußballweltmeisterschaft

usgeschieden ist –, konterkarieren?


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)







(A) )



(B) )


Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1604204300

Herr Kollege Ströbele, ich glaube, dass der Vergleich

eines Straßenfußballfestivals mit einer internationalen
Konferenz etwas problematisch ist.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es sind geladene Gäste, Herr Staatsminister!)


Im Übrigen, Herr Kollege Ströbele, haben Sie selbst
eben aufgezeigt – sehr eindrucksvoll, wie ich finde –,
welch großes Interesse und welch große Unterstützung
dieses Straßenfußballfestival bei der Bundesregierung
gefunden hat. Die Frage ist nur, ob das zum Beispiel be-
rechtigt, unterschiedliche rechtliche Maßstäbe anzule-
gen,


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist schlichtweg weltfremd!)


und wie die Reaktion der Schengenstaaten aussähe,
wenn wir das täten. Wir haben rein rechtlich gar keine
andere Möglichkeit, als hier eine Einzelfallprüfung vor-
zunehmen.

Ich darf Sie auch darauf hinweisen, dass für insge-
samt 13 Länder, aus denen Teams eingeladen wurden,
eine Visumpflicht besteht. In elf Ländern hat diese Prü-
fung, zu einem großen Teil jedenfalls – es hat auch ein-
zelne Problemfälle gegeben –, dazu geführt, dass die
Mannschaften einreisen konnten. Wir bedauern sehr,
dass das in den Fällen Nigeria und Ghana aufgrund der
Einzelfallprüfung nicht verantwortbar war; darauf, wel-
ches die Hintergründe sind, werde ich in der Antwort auf
die zweite Frage von Ihnen noch eingehen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604204400

Hierzu gibt es eine Nachfrage des Kollegen Gehrcke.


Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604204500

Herr Staatsminister, darf ich unterstellen, dass Ihre

Prüfung bei den Profifußballern, soweit eine solche statt-
gefunden hat, keinerlei Anhaltspunkte dafür ergeben hat,
dass auch Berufsfußballer möglicherweise den Wunsch
haben, in Deutschland oder in einem der anderen Schen-
genstaaten zu bleiben, um hier neue Verträge abzuschlie-
ßen? Finden Sie nicht auch, dass der soziale Aspekt hätte
bedacht werden müssen, gerade vor dem Hintergrund
dessen, dass es hier um den großen Sport auf der einen
Seite und Straßensport auf der anderen Seite geht?


Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1604204600

Herr Kollege Gehrcke, Ihre Unterstellung, dass sich

die Bundesregierung nicht in der Lage sieht, hier aus ir-
gendwelchen Gründen Unterschiede zu machen, ist völ-
lig richtig. Die Behandlung bei der Prüfung von Visa
muss aus rechtlichen Gründen überall gleich sein. Das
ist auch unsere Praxis.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604204700

Dann rufe ich die dringliche Frage 4 des Kollegen

Hans-Christian Ströbele auf:
Sieht die Bundesregierung in dem Ablehnungsgrund, dass

die Kinder aus zerrütteten Verhältnissen stammen und von da-
her eine Rückkehrbereitschaft nicht gesichert sei, einen

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(C (D Widerspruch zu den Zielen und Grundvoraussetzungen des Gesamtprojektes, das genau mit Jugendlichen arbeitet, die infolge Aidspandemie, Arbeitslosigkeit und Gewalt in schwieriger sozialer Situation leben müssen, und wie bewertet die Bundesregierung die Angebote des Vereins Streetfootballworld und der ehemaligen Bundestagsvizepräsidentin Dr. Antje Volmer, für die Spieler zu bürgen? Herr Kollege Ströbele, der Ablehnungsgrund der feh enden Rückkehrbereitschaft wurde auf das Gesamtbild ach einer sehr umfassenden und intensiven Prüfung der nträge gestützt. Insbesondere wurden durch Mitarbei er der Auslandsvertretung ausführliche persönliche Viainterviews mit den Antragstellern geführt, in denen um Ausdruck kam, dass diese keine gesicherte Zuunftsperspektive in ihren Heimatländern sehen. Eine eihe von Jugendlichen räumte in den Gesprächen ein, ass sie sich über das Straßenfußballfestival eine Kariere als Fußballprofis in Deutschland erhoffen, indem hnen Anschlussverträge von Fußballvereinen angeboten erden könnten. Leider ergab nicht nur der sonstige Hintergrund der ugendlichen, sondern auch die Tätigkeit der Betreffenen in den Projekten in ihren Heimatländern keine gefesigte Zukunftsperspektive, sodass von daher ebenfalls icht von einer Rückkehrbereitschaft ausgegangen weren konnte. Darüber hinaus gab es in mehreren Fällen begründete weifel an der Echtheit der vorgelegten Urkunden und amit an Identität und Alter dieser Personen. Ein Widerpruch zu den Grundvoraussetzungen des Gesamtproekts besteht nicht, weil das Hauptziel der Projekte die ermittlung des Themas Fußball als Mittel zur sozialen ntegration und zu Gewaltverzicht im jeweiligen Heiatland ist und nicht in der Ermöglichung der Einreise ach Deutschland besteht. Die Bundesregierung ist sich leichwohl bewusst, dass die Ablehnung der Visa für die etreffenden eine große Enttäuschung darstellt. Auch die angesprochenen Bürgschaftsangebote könen zu keiner veränderten Beurteilung des Kriteriums er Rückkehrbereitschaft führen. Dritte können sich nur ür die Finanzierung der Aufenthaltskosten verbürgen; ür die Rückkehrbereitschaft können sich Dritte nicht irksam verbürgen, da eine solche Bürgschaft rechtlich ie tatsächlich nicht durchsetzbar ist. Entsprechende Erlärungen können daher nicht zu einer veränderten Beureilung dieses rechtlichen Kriteriums führen. Die Rückehrbereitschaft kann vielmehr nur aus den persönlichen ebensumständen des Antragstellers und anhand des unittelbaren Eindrucks in dem persönlichen Gespräch in er Visastelle ermittelt werden. Sie haben noch eine Nachfrage, Herr Ströbele? – Bitte chön. Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1604204800
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604204900
Herr Staatsminister, ist der Bundesregierung bekannt,

ass es sich hier um von den Veranstaltern ausgewählte






(A) )



(B) )


Hans-Christian Ströbele
Gäste der Bundesrepublik Deutschland handelte, dass
diejenigen, die vor einigen Tagen die Nachricht der Bun-
desregierung bekommen haben, dass sie nicht zu diesem
Fußballfest nach Deutschland dürfen und hier nicht will-
kommen sind, in Tränen ausgebrochen sind und ver-
zweifelt sind und dass damit die Repräsentanz Afrikas
auf diesem Fußballfestival in Berlin-Kreuzberg im Rah-
men der Fußballweltmeisterschaft infrage gestellt ist,
und zwar gerade die von zwei Ländern, die große Ver-
dienste um den Fußball haben, wie man ja nicht zuletzt
an dem hervorragenden Spiel der ghanaischen Fußball-
mannschaft am gestrigen Tage sehen konnte?

Ist die Bundesregierung bereit, wenn der Deutsche
Bundestag die entsprechende Bitte äußern sollte – ich
habe gehört, dass das jetzt möglicherweise Gegenstand
der Beratungen des Sportausschusses sein wird –, ihre
Entscheidung noch einmal zu überprüfen und den Jungs
schleunigst eine Einreise nach Berlin zu ermöglichen,
damit sie ab Sonntag an diesem Fußballfestival teilneh-
men können?


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)



Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1604205000

Herr Kollege Ströbele, in meinen Antworten habe ich

eben sowohl das Bedauern der Bundesregierung ausge-
drückt als auch das Verständnis für die Enttäuschung.
Diesbezüglich besteht also kein Unterschied in der Ein-
schätzung.

In Bezug auf das, was Sie zu Afrika sagen, kann ich
Ihnen nicht folgen. Insgesamt sind sechs verschiedene
Teams aus Afrika eingeladen worden. Für alle sechs
Länder besteht Visumspflicht. Es ist so gewesen, dass in
den Fällen von Kenia und Ruanda – beide aus der Re-
gion der Großen Seen – sowie von Senegal und Süd-
afrika diese Einzelfallprüfung nicht zu Beanstandungen
geführt hat, sodass diese vier Staaten an dem Straßenfuß-
ballfestival teilnehmen können. Wir bedauern, dass das
aus Gründen, die ich eben sehr detailliert dargelegt habe,
im Fall von Ghana und Nigeria nicht der Fall ist. Ich will
Ihnen, Herr Ströbele, auch gerne zugestehen, dass die
Verdienste von Ghana und Nigeria im Fußball ziemlich
groß sind. Ich glaube aber, Sie wissen genauso gut wie
ich, auch aus unserer alltäglichen Praxis als Abgeord-
nete, dass gerade aus Ghana und Nigeria Visumsfälle,
bei denen wir es mit einem unsicheren Migrationshinter-
grund zu tun haben, statistisch gesehen sehr häufig sind.
Insofern sind diese Beanstandungen auch nicht ganz
überraschend gekommen.

Wir haben keinen Anlass, daran zu zweifeln, dass hier
eine gründliche Prüfung stattgefunden hat, Herr Kollege
Ströbele. Zum Teil sind die Betreffenden zweimal zu
persönlichen Gesprächen eingeladen worden. Aus den
genannten Gründen hat sich da eben eher der Eindruck
verfestigt, dass statt der Teilnahme eine andere Absicht
im Vordergrund gestanden hat, zum Beispiel, hier in
Deutschland Fußballkarriere zu machen.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na und? Ist da etwas Schlimmes – r S s D w b D d s d b d i z n W e S g s n u s z i m e j B I d w M g e k g n h s z s n m c (C (D dran? Ich kenne einige hervorragende Spieler aus Afrika, zum Beispiel bei Hertha BSC!)


Herr Kollege, wir müssen jetzt aufpassen, dass das se-
iös bleibt. Mit Ihrem Einwurf „Na und?“ unterstellen
ie, dass hier eine Nichtgleichbehandlung stattfinden
oll.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wieso?)


as kann man nicht akzeptieren. Wir alle kennen Fälle,
o Familien oder Einzelpersonen sehr gute Gründe ha-
en, sich aus ihrer Heimat zu verabschieden und nach
eutschland zu kommen, das aber aus rechtlichen Grün-
en nicht geht. Das gilt dann eben auch für junge Men-
chen, die von einer Fußballkarriere träumen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604205100

Eine weitere Nachfrage der Kollegin Ute Koczy.


Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604205200

Danke sehr. – Herr Staatsminister, ich komme ja aus

er Entwicklungszusammenarbeit. Auch Ihnen dürfte
ekannt sein, dass das Thema Fußballkarriere gerade in
en Entwicklungsländern eine wichtige Rolle spielt; sie
st eine der wenigen Möglichkeiten, der sozialen Armut
u entrinnen. Ist Ihnen bekannt, dass viele der erwachse-
en Fußballspieler, die sich hier in Deutschland auf der
M präsentieren, das gerade mit dem Argument tun,

ventuell eine internationale Karriere starten zu können?
timmen Sie zu, dass der Ablehnungsgrund, den Sie hier
enannt haben, eigentlich voll im Widerspruch zu dem
teht, was innerhalb der Fußballwelt diskutiert wird,
ämlich die Suche nach Talenten, die wir fördern wollen
nd die sich in Berlin präsentieren wollen und auch müs-
en, um überhaupt die Chance zu haben, wahrgenommen
u werden, und dass es ein sehr legitimes Interesse ist,
m Fußball Karriere zu machen?


Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1604205300

Frau Kollegin, ich bin kein Fußballfachmann; aber

eine Kenntnisse reichen, glaube ich, so weit, dass ich
ine zutreffende Darstellung dessen geben kann, was
unge Menschen, insbesondere junge Männer, sich in
ezug auf ihre Karriere vorstellen. Dass das berechtigte

nteressen sind, sehe auch ich so. Die Frage ist bloß, ob
iese berechtigten Interessen zum Beispiel schwerer
iegen als schwierige soziale Verhältnisse, aus denen
enschen kommen. Ich finde, in anderer Hinsicht ist es

enauso berechtigt, sich zu überlegen, ob man nicht in
inem anderen Land unter besseren Umständen leben
ann. Aber das enthebt niemanden der Anwendung der
emeinsamen europäischen Regeln und Gesetze. Es ist
un einmal so, dass, wenn klare Anzeichen dafür vor-
anden sind, dass keine Rückkehrbereitschaft besteht,
ondern eher sogar das Ziel erkennbar ist, in dem Land
u bleiben, dem Wunsch nach einem Visum nicht ent-
prochen werden kann. Bei allem Verständnis für die ge-
annten Pläne wäre es außerordentlich ungerecht, wenn
an im Zusammenhang mit Fußball eine Ausnahme ma-

hen würde, bei sozialen Fragen aber nicht.






(A) )



(B) )


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604205400

Es gibt eine Nachfrage des Kollegen Professor

Dr. Keskin.


Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604205500

Herr Staatsminister, ich habe große Schwierigkeiten,

Ihren Erläuterungen zu folgen. Es sind junge Fußballer
aus den genannten Ländern eingeladen worden; aber
man muss doch von vornherein gewusst haben, dass für
diese Länder Visumszwang besteht. Es kann doch nicht
sein, dass man jemanden einlädt und ihm anschließend
sagt: Es tut mir Leid, Sie erfüllen die Anforderungen für
ein Visum nicht. – Das heißt, man hätte von vornherein
daran denken müssen, was passiert. Deshalb meine
Frage: Weshalb hat man in diesem Fall nicht daran ge-
dacht, dass diese Menschen aufgrund des Visumszwangs
möglicherweise nicht nach Deutschland einreisen kön-
nen? Wenn man die Einladung ausspricht, hätte man
diese Möglichkeit in Betracht ziehen und etwas organi-
sieren müssen.


Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1604205600

Herr Kollege, ich muss noch einmal darauf hinwei-

sen, dass es nicht die Bundesregierung oder die Bundes-
republik war, die einzelne Mannschaften eingeladen hat,
sondern der Veranstalter; er hat auch die Entscheidung
getroffen, welche Teams eingeladen werden sollen. Ich
habe vorhin darauf hingewiesen – aber ich tue es gerne
noch einmal –, dass die Bundesregierung den Veranstal-
ter von vornherein darauf aufmerksam gemacht hat, dass
es bei der Visaerteilung keine Automatik gibt, sondern
dass das Risiko besteht, dass eine Reise nach Deutsch-
land aus visarechtlichen Gründen nicht möglich ist. Das
wusste der Veranstalter; er ist bereits im Januar darauf
hingewiesen worden. Entsprechend verhält er sich jetzt
auch.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604205700

Damit komme ich zum Geschäftsbereich des Bundes-

ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktor-
sicherheit. Zur Beantwortung der Fragen steht der
Parlamentarische Staatssekretär Michael Müller zur Ver-
fügung.

Ich rufe zunächst die dringliche Frage 5 des Kollegen
Volker Beck auf:

Teilt die Bundesregierung die Auffassung der nordrhein-
westfälischen Landesregierung, deren Innovationsminister,

(„Westfälische Rundschau“ vom 26. Juni 2006, vergleiche auch Agenturmeldungen vom 25. Juni 2006)

tors am Standort Jülich angeregt hat, und ist diese Position mit
der Bundesregierung abgestimmt?

Mi
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1604205800


Sehr geehrter Herr Kollege Beck, die Bundesregie-
rung hat natürlich die Aussagen des Forschungsministers
des Landes Nordrhein-Westfalen zur Kenntnis genom-
men, wonach er sich das Jülicher Forschungszentrum als
Keimzelle für einen neuen Hochtemperaturreaktor
grundsätzlich vorstellen könne. Diese Aussage ist aber
in keiner Weise mit der Bundesregierung abgestimmt.

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(C (D Herr Beck, haben Sie eine Nachfrage? Ich möchte gerne wissen – auch diesen Aspekt wollte ch in der Frage ansprechen –, wie die Bundesregierung iesen Vorstoß bewertet. Ich habe nämlich zur Kenntnis enommen – auch ich nehme manches zur Kenntnis –, ass der Bundesumweltminister gesagt hat, NRW bereite ier einen Rechtsbruch vor. Daher möchte ich gerne wisen, ob die Haltung des Bundesumweltministers von der esamten Bundesregierung geteilt wird und – wenn icht – was die Auffassung der Bundesregierung in dieer Frage ist. Mic Ich kann nur wiederholen: Wir haben die Aussagen on Herrn Pinkwart zur Kenntnis genommen. Sie wisen, dass im Zuge der Koalitionsvereinbarung die Entcheidung getroffen wurde, die seit dem Jahre 2000 gelenden entsprechenden Regelungen des Atomgesetzes nverändert zu lassen. Im Übrigen bezweifeln wir, dass die Sicherung der ernkompetenz im Atombereich ausgerechnet dadurch ewährleistet wird, das man eine neue Reaktorlinie beinnt. Dies ist schon ein Widerspruch zu dem, was beipielsweise an Erfordernissen im Hinblick auf die Kernompetenz Leichtwasserreaktoren notwendig ist. Daher cheinen dem BMU die getroffenen Aussagen sehr wiersprüchlich zu sein. Und aus Sicht der Bundesregierung? Mic Die Aussage, die ich am Anfang gemacht habe, ist in erhalb der Bundesregierung abgestimmt. Das freut uns. Damit kommen wir zur dringlichen Frage 6 des Ab eordneten Volker Beck: Wie beurteilt die Bundesregierung die Vorschläge des In novationsministers von Nordrhein-Westfalen, Dr. Andreas Pinkwart, bezüglich ihrer atomrechtlichen Konsequenzen und bezüglich der Diskussion um die Änderung der Restlaufzeiten? Mic Die Vorschläge von Herrn Pinkwart finden ihre Gren en in den Regelungen des Atomgesetzes. Dort heißt es n § 7 Abs. 1 Satz 2: Parl. Staatssekretär Michael Müller Für die Errichtung und den Betrieb von Anlagen ... zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität ... werden keine Genehmigungen erteilt. Dies gilt auch für Thorium-Hochtemperaturreaktoren. Allerdings muss man sagen, dass das Gesetz weiterhin die Errichtung von Forschungsreaktoren erlaubt. Dann stellen sich aber andere wichtige Fragen. Denn das Forschungszentrum in Jülich wird zu etwa 90 Prozent vom Bund finanziert. Ich sehe nicht, dass erstens der Bund die Finanzmittel für die Errichtung neuer Reaktoren aufbringen würde und dass zweitens unser Ministerium solchen Plänen zustimmen würde. Wie bewertet denn die Bundesregierung die Aussage von Herrn Pinkwart, es gebe völlig berechtigte Forderungen aus der Atomwirtschaft, die Laufzeiten der Kernkraftwerke auf die ursprünglichen Laufzeiten zu verlängern und in diesem Zusammenhang einen Ringtausch bei den Laufzeiten vorzunehmen? Mi Erstens liegt uns eine solcher Antrag nicht vor und zweitens kann ich nur wiederholen: In der Koalitionsvereinbarung wurde eine grundsätzliche Regelung zu dieser Frage getroffen. Im Übrigen sind in der Diskussion zum Teil Zahlen, die ich nicht nachvollziehen kann. Ich will ein Beispiel nennen. Wie man von Laufzeiten von 60 Jahren reden kann, entzieht sich meiner Rechenkunst angesichts der Tatsache, dass das älteste Atomkraftwerk Calder Hall, das 1956 in Betrieb genommen wurde, in der Zwischenzeit abgeschaltet worden ist und dass somit seine Laufzeit nicht annähernd diesen Wert erreicht. Welche Haltung hat die Bundesregierung zu dem Ringtausch bei den Laufzeiten? Insbesondere möchte ich wissen, ob es eine gemeinsame Position von Bundesumweltministerium und Bundeswirtschaftsministerium gibt. Zur Beantwortung weiterer Fragen steht der Bun desumweltminister Sigmar Gabriel zur Verfügung. Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Herr Kollege Beck, es ist Zufall, dass ich noch im Plenum anwesend bin. Ich will die Gelegenheit nutzen, Ihre Frage zur Haltung der Bundesregierung zu beantworten. (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das freut mich!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604205900
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604206000
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1604206100
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604206200
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1604206300
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604206400
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604206500
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1604206600




(A) )


(B) )

Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604206700
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1604206800
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604206900
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604207000

Ich möchte zunächst Ihre Frage aufgreifen, ob ein
Forschungsreaktor weiter möglich sei. In diesem Zusam-

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(C (D enhang will ich auf eines hinweisen: In der Tat gibt es ein explizites gesetzliches Verbot der Finanzierung ines Hochtemperaturforschungsreaktors. Die Finanzieung widerspräche jedoch dem Zweck des Atomgesetes. Dort heißt es in § 1 Nr. 1: ... die Nutzung der Kernenergie zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität geordnet zu beenden ... Die Errichtung eines neuen Forschungsreaktors, der u einem Reaktortyp gehört, den es in Deutschland nicht ehr gibt, führt natürlich zu der Frage, warum diese For chungen überhaupt durchgeführt werden sollen. Es ann ja nicht über einen Reaktortyp geforscht werden, en wir in Deutschland nicht mehr haben. Da wir keine euen Atomreaktoren mehr bauen wollen, wäre der Veruch, dort eine Forschungseinrichtung zu errichten, die orbereitung eines Rechtsbruchs. Deswegen glauben wir, dass auch in diesem Fall eine Rechtsgrundlage für den Bau eines Forschungsrektors vorhanden ist. Da es auch nicht um Sicherheitsorschung gehen kann – denn in Deutschland existiert ein solcher Reaktor; im Gegenteil, der Reaktor in amm-Uentrop ist nach wenigen Jahren Laufzeit mit osten von 2 Milliarden DM für den Steuerzahler stillelegt worden; er verursacht im Haushalt immer noch usgaben von einigen 100 Millionen Euro –, können wir icht erkennen, auf welcher gesetzlichen Grundlage der rneute Bau eines Forschungsreaktors möglich ist. Zur Frage des Ringtausches. Beim Kernkraftwerk ülheim-Kärlich bestand Einvernehmen darüber, dass essen Strommengen auf das KKW Emsland oder anere neuere Anlagen sowie auf die Blöcke B und C des KW Gundremmingen und maximal 20 Prozent auf das KW Biblis B übertragen würden. Sollte jemand versu hen – wir hören, dass es solche Sandkastenspiele gibt –, om Kraftwerk Biblis B Strommengen auf ein anderes raftwerk zu übertragen, das nicht für eine Strommenenübertragung vom KKW Mülheim-Kärlich vorgeseen ist, wäre dies rechtswidrig. Ein Versuch, Strommenen vom KKW Mülheim-Kärlich zuerst auf das KKW iblis B und dann beispielsweise auf das KKW Brunsüttel zu übertragen, würde bedeuten, dass man ersucht, das KKW Brunsbüttel über den genehmigten eitraum hinaus laufen zu lassen. Das wäre ein Weiteretrieb einer kerntechnischen Anlage ohne Betriebsgeehmigung. Dies ist nach deutschem Recht strafbar. (Abg. Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] meldet sich zu einer Zusatzfrage)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604207100

Herr Kollege Beck, Sie wissen als Parlamentarischer

eschäftsführer sehr genau, dass Sie nur zwei Nachfra-
en stellen dürfen. Da Sie diese Möglichkeit schon mehr
ls ausgeschöpft haben, würde ich jetzt zur nächsten
rage übergehen wollen.


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann möchte ich einen Antrag stellen!)


Bitte schön. Sie können einen Antrag stellen.






(A) )



(B) )


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604207200

Da ich diese Aussagen sehr interessant finde und den

Eindruck habe, dass sie sich mit Aussagen des Bundes-
wirtschaftsministers zu der Frage der Restlaufzeiten, die
wir immer wieder hören, nicht gänzlich in Deckung
bringen lassen, beantrage ich namens meiner Fraktion
am Ende der Fragestunde eine Aktuelle Stunde zu dem
hier aufgerufenen Themenbereich der Atompolitik, bitte
aber, damit wir diese Diskussion umso fundierter führen
können, die weiteren dringlichen Fragen zu diesem
Thema noch zu beantworten.

Vielen Dank.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604207300

Das entspricht Nr. 1 b der Richtlinien für die Aktuelle

Stunde, die dann im Anschluss an die Fragestunde statt-
findet.

Ich rufe jetzt die dringliche Frage 7 des Abgeordneten
Hans-Josef Fell auf:

Teilt die Bundesregierung die Auffassung des stellvertreten-
den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten, Dr. Andreas
Pinkwart („Westfälische Rundschau“ vom 26. Juni 2006),
dass der Thoriumreaktor eine zukunftweisende Technologie
sei?

Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Natur-
schutz und Reaktorsicherheit:

Zwischen CDU/CSU und SPD bestehen hinsichtlich
der Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung unter-
schiedliche Auffassungen. Deshalb kann die am 14. Juni
2000 zwischen Bundesregierung und Energieversor-
gungsunternehmen geschlossene Vereinbarung und kön-
nen die darin enthaltenen Verfahren sowie die dazu in
der Novelle des Atomgesetzes getroffenen Regeln nicht
geändert werden.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604207400

Herr Kollege Fell, Sie haben eine Nachfrage.


Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604207500

Frau Präsidentin, ich habe keine Nachfrage, sondern

den Eindruck, dass eine andere Frage beantwortet
wurde. Ich hatte in der dringlichen Frage 7 danach ge-
fragt, ob der Thoriumreaktor aus Sicht der Bundesregie-
rung eine zukunftsweisende Technologie sei, so wie es
der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Dr. Andreas
Pinkwart meint.

Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Natur-
schutz und Reaktorsicherheit:

Er ist, wenn ich das richtig sehe, nur stellvertretender
nordrhein-westfälischer Ministerpräsident.


(Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Entschuldigung, stellvertretender!)


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(C (D Es handelt sich um die dringliche Frage 7. Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturchutz und Reaktorsicherheit: Ich dachte, diese Frage sei durch die vorangegangeen Debattenbeiträge zur Einschätzung eines Reaktors, en man mit guten Gründen abgeschaltet hat, der Milliarden DM gekostet hat und für dessen Beseiti ung wir noch immer einige 100 Millionen Euro aufenden müssen, bereits beantwortet. Wenn das nicht der all ist, will ich deutlich sagen: Ich halte die Auffassung es Kollegen Pinkwart für nicht richtig. Im zweiten Teil dieser Frage fragen Sie, ob die Bunesregierung der Auffassung ist, dass der in die Diskusion gebrachte Bau eines neuen Reaktors notwendig ist, m die Energieversorgung zu sichern. Die Antwort ist, ass die Bundesregierung laut Koalitionsvereinbarung nd übrigens auch auf der Grundlage des Statusberichtes ur Energieversorgung zum Energiegipfel nicht der berzeugung ist, dass das notwendig ist. Nun bin ich etwas verwirrt über meine Anzahl an achfragen; denn ich hätte noch eine Nachfrage zur ringlichen Frage 7. Jetzt habe ich dankenswerterweise chon die Antwort auf die dringliche Frage 8 bekomen. Ich würde gerne erst noch eine Nachfrage zur ringlichen Frage 7 und dann zur dringlichen Frage 8 tellen. Gehen wir einfach davon aus, dass die dringlichen ragen 7 und 8 gemeinsam beantwortet werden. Diese öglichkeit gibt es ja. Daher rufe ich jetzt die dringliche rage 8 des Abgeordneten Hans-Josef Fell auf: Hält die Bundesregierung den vom stellvertretenden nord rhein-westfälischen Ministerpräsidenten, Dr. Andreas Pinkwart kussion gebrachten Bau eines neuen Reaktors in NordrheinWestfalen für notwendig, um 2020 eine sichere, wirtschaftliche und nachhaltige Energieversorgung zu garantieren? Sie können jetzt zur dringlichen Frage 7 eine Nachrage stellen. Gut. – Ich teile Ihre Einschätzung, dass das keine zu unftsweisende Technologie ist. Andererseits sehe ich ber, dass es in den Forschungseinrichtungen, die zum roßteil von der Bundesregierung finanziert werden, ier vor allem in der Helmholtz-Gemeinschaft, offenichtlich weiterhin Forschungen zu genau dieser Reakortechnologie und insbesondere zu Sicherheitsfragen ibt. Zu erkennen ist das daran, dass Forscher aus diesen inrichtungen auf internationalen Konferenzen auftreten nd dort entsprechende Meinungen vertreten. Halten Sie s für richtig und korrekt, dass offensichtlich mit Bunesmitteln eine aus Sicht der Bundesregierung nicht zuunftsweisende Technologie über die Grundfinanzierung er Forschungseinrichtungen unterstützt wird? Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Ich halte es erst einmal für richtig, dem Verfassungsgrundsatz der Freiheit von Forschung und Lehre Rechnung zu tragen. Ich halte es nicht für unsere Aufgabe, Forscher, Professoren sozusagen über politischen Druck oder die Entziehung von finanziellen Mitteln dazu zu zwingen, die Haltung der Bundesregierung einzunehmen. Genauso wenig war oder bin ich der Überzeugung, dass es richtig gewesen wäre, bestimmten politischen Forschungseinrichtungen, die vielleicht einer früheren Bundesregierung nicht genehm gewesen sind, die Mittel zu entziehen. Wir finanzieren Grundlagenforschungseinrichtungen. Natürlich werden wir keine Forschungsmaßnahmen direkt finanzieren, die dem Atomgesetz widersprechen – darauf habe ich hingewiesen. Ansonsten bitte ich um Verständnis, dass die Einzelauffassungen von Forschern, Professoren und Wissenschaftlern durch die Bundesregierung nicht zu beeinflussen sind. Lassen Sie mich noch eine zweite Bemerkung machen: Hier im Parlament ist zu dem Thema „Wer forscht wo?“ mehrfach der Eindruck vermittelt worden, dass über die Finanzmittel für Forschung und Technologie, die die Bundesregierung zusätzlich zur Verfügung stellt, insbesondere im Zuständigkeitsbereich der Kollegin Schavan, sozusagen neue Kernforschung initiiert würde. Ich lege Wert auf die Feststellung, dass es die Initiative des Umweltministeriums gewesen ist und Frau Schavan darum gebeten wurde, wieder stärker darauf zu achten, dass die Kompetenz für den Strahlenschutz, und zwar sowohl für den medizinischen Strahlenschutz als auch für den Strahlenschutz im Bereich nuklearer Einrichtungen, in Deutschland nicht verloren geht. Diese Gefahr besteht nämlich, weil ein Teil der dort beschäftigten Wissenschaftler demnächst in Pension geht. Außerdem wurden aufgrund der Hochschulpolitik der Länder in den letzten Jahren kleine Fachbereiche – um solche handelt es sich in der Regel beim Strahlenschutz – in große Fachbereiche integriert und dort hat aufgrund entsprechender Sparmaßnahmen in der Regel keine Neubesetzung der Stellen stattgefunden. Ich habe deswegen mit der Strahlenschutzkommission und der Reaktor-Sicherheitskommission Gespräche darüber geführt. Ich bin außerordentlich dankbar, dass die Bundesregierung insgesamt, aber auch die Kollegin Schavan in ihrem Bereich, mit dazu beiträgt, durch einen Wiederausbau der Strahlenschutzforschung die Kompetenz für den Strahlenschutz sowohl im medizinischen als auch im nukleartechnischen Bereich in Bezug auf das Thema Kernenergie zu erhalten; denn in den kommenden 14 Jahren wird die Bundesrepublik Deutschland weiterhin Kernkraft nutzen. Es kann nicht in unserem Interesse liegen, dass wir bedingt durch die Altersfluktuation in diesem Bereich keinerlei Kompetenz mehr haben. Herr Kollege Fell, damit wir den Überblick behalten: Sie haben jetzt theoretisch noch eine Nachfrage zu Frage 7 und zwei Nachfragen zu Frage 8. n c F s g s d d n d n k s r f t ü f e r z j d n h w s m p a J s o f d S s A s e v s d (C (D Ich will meine Fragen zusammenfassen, um die Zeit icht überzustrapazieren. Herr Minister, Sie hatten meine Frage etwas ausweihend beantwortet. Ich habe nicht nach der Freiheit der orschung und Lehre einzelner Forscher gefragt. Diese telle auch ich nicht infrage. Ich habe vielmehr danach efragt, ob die Grundfinanzierung, nicht Grundlagenforchungsfinanzierung, für Forschungseinrichtungen wie er Helmholtz-Gemeinschaft, die im Wesentlichen von er Bundesrepublik Deutschland geleistet wird, dazu beutzt werden kann, dass Forscher an Technologien wie em Hochtemperaturreaktor forschen und ihre Erkenntisse dann auf internationalen Konferenzen weitertragen önnen. Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturchutz und Reaktorsicherheit: Auf der Basis meiner zugegebenermaßen rudimentäen Kenntnisse der Bedingungen für Grundfinanzierung ür Forschungseinrichtungen würde meine Antwort lauen: Selbstverständlich muss es der Einrichtung selbst berlassen bleiben, für welche Bereiche sie die Grundinanzierung nutzt. Bei der Projektfinanzierung wäre das twas anderes. Ich fände es aber außerordentlich schwieig, sozusagen im Annex einer Grundfinanzierung aufuzählen, in welchem Bereich man nach Auffassung der eweiligen politischen Mehrheit nicht mehr forschen arf. Ich glaube, es ist sehr schwierig, so mit internatioal renommierten Forschungseinrichtungen umzugeen. Ich halte es, ehrlich gesagt, nicht für ein Problem, enn Forscher und Wissenschaftler aufgrund ihrer per önlichen Auffassung als Physiker, Mathematiker, Cheiker oder whatever in einem Bereich forschen, den wir olitisch in Deutschland nicht mehr haben wollen. Die Frage ist, was in der Realität passiert. In der Relität schalten wir die Kernkraftwerke in den nächsten ahren ab und nicht neu ein. Ich kann aber keinem deutchen Forscher verbieten, sich in Amerika, in Russland der sonst irgendwo an Projekten zu beteiligen, die ich ür falsch halte. Freiheit von Forschung und Lehre beeutet aber nicht, dass man immer nur die angenehmen eiten erlebt. Man wird sich wohl damit abfinden müsen, dass es gelegentlich Forscher gibt, die unser beider uffassung nicht teilen. Diese müssen wir machen las en, was sie wollen. Wenn sie aber Projektmittel von uns rhalten wollen, werden sie sie nicht bekommen. Ich rufe die dringliche Frage Nr. 9 der Kollegin Syl ia Kotting-Uhl auf: Ist der Bundesregierung bekannt, dass das Bundesland Baden-Württemberg die Absicht verfolgt, den Atomkonsens aufzukündigen, wie vorgestern, am 26. Juni 2006, die Umweltministerin des Landes, Tanja Gönner, bei einer Veranstaltung des Deutschen Atomforums e. V. in Berlin bekannt gegeben hat? Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturchutz und Reaktorsicherheit: Der Bundesregierung sind die etwaigen Absichten, ie die Kollegin Gönner, Baden-Württemberg, mit ihrer Bundesminister Sigmar Gabriel etwaigen Bemerkung verfolgt, nicht bekannt. Die Bundesregierung weist darauf hin, dass diese Äußerung, falls sie tatsächlich gefallen sein sollte, dem geltenden Recht und der Koalitionsvereinbarung widersprechen würde. Eine Nachfrage, Frau Kotting-Uhl. Soweit sind wir uns einig. – Ich höre trotzdem von vielen Dissensen. Nicht alle sind sich in dieser Frage so einig wie Sie und die Mitglieder unserer Fraktion in diesem Moment. Von interessierter Seite wird offensichtlich die Aufkündigung des Atomkonsenses verfolgt. Gibt es Überlegungen, welche Folgen die Aufkündigung für die Endlagersuche bzw. den Betrieb eines Endlagers hätte? Gibt es Schätzungen, wie groß – es müsste ja größer sein – ein Endlager dann sein müsste? Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Die Frage kann ich Ihnen nicht beantworten. Die Beantwortung ist aber schon allein deshalb nicht notwendig, weil ja klar ist, dass das Atomrecht nicht geändert wird. Ich kann nicht erkennen, dass Ihre Unterstellung stimmt, dass die Bundesregierung zulässt, dass sich an den Positionierungen, die im Atomgesetz vorgenommen wurden, etwas ändert. Von daher gibt es keine Notwendigkeit für solche Überlegungen. Im Gegenteil: Die durch den Ausstieg aus der Kernenergie bedingte Reduzierung der anfallenden Abfallmengen – an diesem Beispiel kann man das vielleicht zeigen – hat dazu geführt, dass das Volumen des geplanten Endlagers Schacht Konrad, das ursprünglich, so glaube ich, auf 600 000 Kubikmeter ausgelegt war, bereits in der letzten Periode auf rund 300 000 Kubikmeter reduziert worden ist. Daran mögen Sie erkennen, in welche Richtung die Planungen in der Vergangenheit gingen. Ich muss noch einmal deutlich sagen, dass es in Deutschland politische Auffassungen gibt, die mit der Regierungsmeinung übereinstimmen, und solche, die mit der Regierungsauffassung nicht übereinstimmen. Das ist erlaubt. Das ist auch in den Parteien erlaubt. Ich höre, selbst in einzelnen Parteien soll es zu bestimmten Fragen gelegentlich unterschiedliche Auffassungen geben. Ich habe gehört, dass das auch in meiner Partei der Fall sein soll. Dagegen ist nichts einzuwenden. Entscheidend ist, was Regierungspolitik ist. Das Maßgebliche steht im Koalitionsvertrag. Darin steht, dass sich am Ausstieg aus der Kernenergie nichts ändert. Sie haben keine weitere Nachfrage zur dringlichen Frage Nr. 9. Dann rufe ich die dringliche Frage Nr. 10 der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl auf: Wie verhält sich die Bundesregierung zu diesem Sachverhalt? s d w t i a s t g w u v m g g c a D m b l m d z S m s r D (C (D Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturchutz und Reaktorsicherheit: Ich habe die Antwort, so denke ich, bereits gegeben. Nachfrage. Das kann ich akzeptieren. Ich hatte auch den Ein ruck, dass die Frage bereits beantwortet worden ist. Ich ill die Beantwortung der weiteren Fragen nicht aufhal en. Wir haben nachher genügend Zeit, um uns über die nsgesamt unbefriedigende Beantwortung der Fragen uszutauschen. Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturchutz und Reaktorsicherheit: Ich bitte herzlich um Verständnis für das etwas diletantische Beantworten von Fragen, die ich zuvor nicht elesen habe. Ich hätte es als unhöflich empfunden, enn der Parlamentarische Staatssekretär für mich Rede nd Antwort gestanden hätte, obwohl ich aufgrund der orangegangenen Regierungsbefragung als Regierungsitglied anwesend bin. Deswegen habe ich das Wort er riffen. Wir gehen natürlich niemals davon aus, dass ein Mit lied der Bundesregierung irgendetwas dilettantisch mahen würde, schon gar nicht im Deutschen Bundestag. (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wieso das denn? Das passiert sogar in der Bundesregierung!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604207600
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604207700
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604207800

(„Westfälische Rundschau“ vom 26. Juni 2006), in die Dis-

Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604207900




(A) )


(B) )


(Beifall bei der CDU/CSU)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604208000
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604208100
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604208200




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604208300
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604208400
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604208500
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604208600
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604208700

(Beifall im ganzen Hause)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604208800

Nachdem die dringlichen Fragen aufgerufen und be-
ntwortet worden sind, rufe ich jetzt die Fragen auf
rucksache 16/1933 in der üblichen Reihenfolge auf.

Wir beginnen mit dem Geschäftsbereich des Bundes-
inisteriums für Ernährung, Landwirtschaft und Ver-

raucherschutz. Die Fragen 1 und 2 der Kollegin Corne-
ia Behm werden schriftlich beantwortet.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundes-
inisteriums der Verteidigung. Zur Beantwortung würde

er Parlamentarische Staatssekretär Christian Schmidt
ur Verfügung stehen. Die Frage 3 des Kollegen Paul
chäfer wird allerdings auch schriftlich beantwortet.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundes-
inisteriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktor-

icherheit. Hier steht zur Beantwortung der Parlamenta-
ische Staatssekretär Michael Müller zur Verfügung.

Ich rufe Frage 4 des Abgeordneten Lutz Heilmann,
ie Linke, auf:

Wann wird die Bundesregierung Gesetzentwürfe für die
nationale Umsetzung der EU-Öffentlichkeitsbeteiligungs-
richtlinie 35/2003/EG, die bis zum 25. Juni 2005 in nationales
Recht hätte umgesetzt werden müssen, vorlegen, und warum
wurden angesichts der Fristüberschreitung die unter der letz-
ten Bundesregierung erarbeiteten Entwürfe für ein Öffentlich-
keitsbeteiligungsgesetz und ein Umweltrechtsbehelfsgesetz
jeweils vom 21. Februar 2005 noch nicht vom Kabinett be-
schlossen?






(A) )



(B) )

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Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1604208900


Herr Kollege Heilmann, das geltende deutsche Recht
entspricht bereits in weiten Teilen den Vorgaben der
Richtlinie 35/2003/EG zur Beteiligung der Öffentlich-
keit bei bestimmten umweltbezogenen Plänen und Pro-
grammen sowie zur Öffentlichkeitsbeteiligung und zum
Gerichtszugang bei Industrieanlagen und Infrastruktur-
maßnahmen. Zur vollständigen Umsetzung in der Bun-
desrepublik bedarf es jedoch – Sie haben es angespro-
chen – noch Ergänzungen durch die beiden in Ihrer
Frage erwähnten Gesetzentwürfe. Sie wissen, dass wir
schon im Jahre 2005 entsprechende Gesetzentwürfe ver-
öffentlicht und im März 2005 Länder und Verbände an-
gehört haben. Durch die Beendigung der Legislatur-
periode ist dies unterbrochen worden. Wir haben die
Arbeit daran in der Zwischenzeit wieder aufgegriffen.
Die Kabinettsbefassung zu diesen beiden Gesetzentwür-
fen ist noch vor der parlamentarischen Sommerpause ge-
plant, sodass wir mit einer Inkraftsetzung in der zweiten
Jahreshälfte 2006 rechnen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604209000

Herr Kollege, Sie haben eine Nachfrage?


Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604209100

Ja, ich habe zwei Nachfragen. Konkret zu den Gesetz-

entwürfen möchte ich fragen: Sollen in § 2 des Entwur-
fes des Umweltrechtsbehelfsgesetzes die Absätze 3
und 6, in denen es bislang sinngemäß heißt, dass Rechts-
behelfe zulässig und begründet sind, wenn Verbände in
ihrem satzungsgemäßen Aufgabenbereich zur Förderung
der Ziele des Umweltschutzes berührt sind, verändert
werden? Wenn ja: wie und warum?

Mi
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1604209200


Im Augenblick haben wir gegenüber dem Gesetzent-
wurf von 2005 keine Änderung vorgenommen, sondern
nur eine Präzisierung.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604209300

Wollen Sie noch eine zweite Nachfrage stellen?


Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604209400

Meine zweite Nachfrage lautet: Wie sieht die Präzi-

sierung aus?

Mi
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1604209500


Es geht in einem Punkt um eine entsprechende An-
passung an die Vorgaben des europäischen Rechts.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604209600

Die Frage 5 der Abgeordneten Veronika Bellmann

wird schriftlich beantwortet.

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(C (D Wir sind damit beim Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. ur Beantwortung steht der Parlamentarische Staatsekretär Dr. Hermann Kues zur Verfügung. Ich rufe Frage 6 des Kollegen Volker Schneider, Die inke, auf: Wie will die Bundesregierung der Empfehlung der fünften Altenberichtskommission Rechnung tragen, wonach die gesetzliche Rentenversicherung, GRV, auch in Zukunft ein Leistungsniveau bieten muss, das deutlich über dem der steuerfinanzierten bedürftigkeitsgeprüften Mindestsicherung liegt? Dr Frau Präsidentin, ich bitte darum, die Fragen 6 und 7 ufgrund des Sachzusammenhanges gemeinsam beantorten zu dürfen. Dann rufe ich auch die Frage 7 des Kollegen Schnei er auf: Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus dem Vorschlag der Kommission, lieber vermehrt öffentliche Mittel für Weiterqualifizierung bereitzustellen, anstatt sie zur Subventionierung von Finanzkapital zur Privatvorsorge einzusetzen? Dr Die Fragen 6 und 7 beziehen sich auf den Sachvertändigenbericht der von der Bundesregierung eingesetzen fünften Altenberichtskommission. Gemäß Beschluss es Bundestages vom 24. Juni 1994 wird die Bundesreierung zum fünften Altenbericht wie zu den bisherigen ltenberichten Stellung nehmen. Die Erarbeitung der tellungnahme hat sich durch die vorzeitige Neuwahl nd die im Zuge der Regierungsbildung erfolgten Umtrukturierungen von Ressorts ein wenig verzögert. Das etraf unter anderem das BMG, das BMAS und das MWi, die maßgeblich an einer Stellungnahme zu betei igen waren. Im Anschluss an die Veränderung der Resortzuschnitte wurde die Stellungnahme entworfen, an er wieder viele Ressorts beteiligt werden mussten: MG, BMAS, BMWi, BMBF, BMELV und BMVBS. Es edurfte von daher einer intensiven Abstimmung. Diese bstimmung ist mehr oder weniger abgeschlossen, aber ie Stellungnahme ist noch nicht vom Kabinett beschlosen. Das Kabinett wird sich mit dem Bericht sowie der tellungnahme dazu – dadurch wird er ja erst richtig in eressant – voraussichtlich am 5. Juli 2006 befassen. Herr Kollege Schneider. Während ns als Abgeordnete zugemutet wird, innerhalb kürzeser Zeit, etwa bei Hartz IV, an einem einzigen Tag bzw. bend bis zum nächsten Vormittag 70 Seiten zu lesen nd auch im Hinblick auf die Frage der verfassungs Volker Schneider rechtlichen Relevanz von bestimmten Gesetzgebungsverfahren zu beurteilen, können Sie nach fast einem Jahr immer noch keine Stellungnahme zum Altenbericht abgeben, zumal hier Fragen gestellt worden sind, die sich absolut auf Einzelpunkte beziehen, welche schon in anderen Gesetzgebungsverfahren eine Rolle gespielt haben? Heißt das, dass der Altenbericht trotz seiner Vorlage in den Bemühungen der Bundesregierung in keiner Weise einen Niederschlag gefunden hat? Dr Nein, das ist keineswegs der Fall. Zu einzelnen Fragen, die im Altenbericht angesprochen werden, ist im Parlament mehrfach Stellung genommen worden. Es geht um eine in sich schlüssige Stellungnahme der Bundesregierung zum Altenbericht insgesamt. Das bedarf längerer Abstimmungen und vor allen Dingen der Diskussion und Beschlussfassung im Kabinett. Das ist für den 5. Juli vorgesehen. Sie haben eine weitere Nachfrage. Herr Staatssekretär, Ihre Antwort stellt mich in keiner Weise zufrieden. Beispielsweise wurde hier gezielt nach der Situation der gesetzlichen Rentenversicherung gefragt. Dazu hat es in der Zwischenzeit Beratungen gegeben. Im Rahmen dieser Beratungen sind von unserer Fraktion Vermutungen angestellt worden, die sich durch diesen Bericht belegen lassen, die aber von Ihrem Minister dementiert worden sind. Es müsste doch möglich sein, zumindest auf diese gezielten Fragen mit mehr als nur der formalen Antwort, die Sie gegeben haben, zu reagieren. Dr Wie Sie wissen, leitet dieses Ressort nicht ein Minister, sondern eine Ministerin, die sich dazu meines Wissens im Parlament noch nicht geäußert hat. (Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: Natürlich! Ich meinte nicht Ihre Ministerin, sondern den Minister für Arbeit und Soziales!)

Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604209700
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604209800
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604209900
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604210000
Volker Schneider (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604210100




(A) )


(B) )

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1604210200
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604210300
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604210400
Volker Schneider (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604210500

Wenn es einen Beschluss der Bundesregierung gibt – ich
gehe davon aus, dass er am 5. Juli erfolgt –, werden Sie
alle Fragen, die im Altenbericht angesprochen sind, de-
tailliert erörtern können. Allerdings sage ich ausdrück-
lich: Viele der Fragen, auf die Sie hinauswollen, sind im
Parlament bereits erörtert worden. Wenn der Beschluss
der Bundesregierung vorliegt, können sie aber sicherlich
noch einmal im Zusammenhang besprochen werden.


Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604210600

Eine weitere Nachfrage?

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(C (D Ja. – Ich muss nachfragen: Sie haben gesagt, dass iese Fragen schon im Parlament erörtert und in diesem usammenhang besprochen worden sind. Das kann ich hnen nicht bestätigen. Als es beispielsweise um die ente mit 67 ging, sind einige Behauptungen erhoben orden, die durch den Altenbericht nicht gedeckt weren. Ist der Bericht in diesem Zusammenhang schon von hnen berücksichtigt worden oder nicht? Dr Ich bitte Sie um Verständnis dafür, dass ich zum Alenbericht, der bislang nicht im Kabinett behandelt woren ist – das wird am 5. Juli geschehen –, zum jetzigen eitpunkt keine Stellungnahme abgebe. Das wird erfolen, sobald der Bericht vom Kabinett zur Kenntnis geommen und eine entsprechende Stellungnahme dazu rarbeitet worden ist. Heißt das, Sie behandeln Gesetze zwar unter Berück ichtigung der jeweiligen Fakten, nehmen aber keine tellung dazu? Sehe ich das richtig? (Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Wie viele Nachfragen sind eigentlich erlaubt, Frau Präsidentin? Das war jetzt nämlich schon die vierte Nachfrage!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604210700
Volker Schneider (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604210800
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604210900

Dr
Volker Schneider (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604211000


Wir behandeln hier keine Gesetze, sondern hier geht
s speziell um den Altenbericht. Dazu habe ich, wie ich
laube, alles gesagt, was ich sagen musste.


Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604211100

Nun sind wir bei Frage 8 der Abgeordneten Inge Hö-

er-Neuling, Die Linke:
Wie steht die Bundesregierung zu der Anregung der fünf-

ten Altenberichtskommission, bei der Einschätzung der Ein-
kommensentwicklung im Alter auch Selbst- und Zuzahlungen
im Fall von Krankheit und Pflegebedürftigkeit, die aus den
laufenden Alterseinkommen zu finanzieren sind, zu berück-
sichtigen?

Dr
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604211200


Da es sich bei Frage 8 um einen ähnlichen Inhalt wie
ei der vorherigen Frage handelt, muss ich auf das ver-
eisen, was ich in meiner Antwort auf Frage 7 gesagt
abe, auch wenn das für Sie vielleicht unbefriedigend
st: Die Bundesregierung wird ihre Position zum Alten-
ericht voraussichtlich am 5. Juli festlegen. Dann ist
eit, um darüber im Einzelnen zu diskutieren.


Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604211300

Eine Nachfrage? – Bitte schön.






(A) )



(B) )


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604211400

Ich würde meine Frage gerne umformulieren. Ohne

Bezugnahme auf den Altenbericht würde ich gerne wis-
sen, ob es für die Beurteilung der Rentenentwicklung
nicht wichtig ist, die Ausgaben für Zuzahlungen im Fall
von Krankheit und Pflegebedürftigkeit zu berücksichti-
gen.

Dr
Inge Höger-Neuling (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604211500


Sie haben Ihre Frage zwar verändert, aber sie bezieht
sich nach wie vor auf den gleichen Inhalt. Sie werden
verstehen, dass das gilt, was ich eben gesagt habe: Ich
kann dazu erst dann Stellung nehmen, wenn die Bundes-
regierung eine einheitliche Position beschlossen hat.


Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604211600

Haben Sie eine weitere Nachfrage?


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604211700

Ich möchte meine Unzufriedenheit zum Ausdruck

bringen. Hier ist schon ausführlich über die Haltung der
Bundesregierung zur Rentenentwicklung berichtet wor-
den und die Empfehlungen des Altenberichts sind nicht
berücksichtigt worden. Dass Sie sich jetzt auf eine for-
male Stellungnahme zurückziehen, finde ich sehr unbe-
friedigend.

Dr
Inge Höger-Neuling (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604211800


Das mag für Sie unbefriedigend sein. Da aber vier
Abgeordnete Ihrer Fraktion mehr oder weniger ähnliche
Fragen gestellt haben, darf es Sie nicht verwundern, dass
ich darauf mehr oder weniger ähnliche Antworten gebe.


Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604211900

Damit sind wir bei der Frage 9 des Abgeordneten

Klaus Ernst:
Welche Schlüsse zieht die Bundesregierung für ihre Pläne,

das gesetzliche Rentenalter anzuheben, aus den von der fünf-
ten Altenberichtskommission erhobenen Bedenken gegen die-
ses Vorhaben?

Dr
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604212000


Ich bitte darum, die Fragen 9 und 10 des Kollegen
Ernst gemeinsam beantworten zu dürfen.


Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604212100

Dann rufe ich auch die Frage 10 des Kollegen Ernst

auf:
Wie steht die Bundesregierung zu den Befürchtungen der

fünften Altenberichtskommission, dass die gesetzliche Ren-
tenversicherung, GRV, angesichts des Niveauabbaus der letz-
ten Jahre ihre Legitimation zunehmend verlieren und die
Transformation in ein eher allgemeines Umverteilungssystem
– gegebenenfalls sogar verknüpft mit Bedürftigkeitsüberprü-
fung – eintreten könnte, und was gedenkt sie zu unternehmen,
dass diese Befürchtungen nicht eintreten?

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(C (D Dr Da auch hier ein Sachzusammenhang besteht und ine unmittelbare Bezugnahme auf die vorhergehenden ragen vorliegt, wird es Sie nicht überraschen, wenn ich age, dass das, was ich eben geantwortet habe, hier in leicher Weise gilt: Wir werden dann, wenn die Bundesegierung eine Stellungnahme beschlossen hat – ich habe hnen ein Datum genannt: den 5. Juli –, im Einzelnen tellung dazu nehmen. Eine Nachfrage, bitte, Herr Kollege Ernst. Sie haben deutlich zum Ausdruck gebracht, inhaltli he Fragen zum Altenbericht nicht beantworten zu wolen. Sind Sie aber bereit, die Frage zu beantworten, ob enn das Ergebnis des Altenberichts in die Beratungen er Bundesregierung über die Erhöhung des Renteneinrittsalters Eingang gefunden hat? Dr Sie können ganz sicher sein, dass alles, was im Veraufe der letzten Wochen und Monate an fachlichen Stelungnahmen zusammengetragen und veröffentlicht woren ist, in die Überlegungen einfließt. Dass Teile des ltenberichts sogar auf der Homepage der einen oder nderen Fraktion aufgetaucht sind, dazu kann ich nur saen: Das ist nun einmal so in unserer offenen Gesellchaft. In Bezug auf den Altenbericht selbst wird es, wie esagt, eine Stellungnahme geben, über die man dann im inzelnen diskutieren können wird. Solange es diese chriftliche, von der Bundesregierung beschlossene Stelungnahme nicht gibt, ist es logischerweise nicht mögich, dazu detailliert Stellung zu nehmen. Noch eine Nachfrage, Herr Ernst, bitte sehr. Wir bewerten Sie, dass in diesem Altenbericht das egenteil von dem steht, wie die Bundesregierung ihre olitik nach außen faktisch darstellt? Kann man davon usgehen, dass solche wissenschaftlichen Gutachten ünftig überflüssig sind, weil die Bundesregierung sie hnehin nicht berücksichtigt? Dr Herr Abgeordneter, Sie scheinen Teile des Altenbeichts gelesen zu haben. uch ich habe Teile davon gelesen, sogar mehr als nur eile. Beim Lesen werden Sie festgestellt haben, dass es nterschiedliche Bewertungen, Prognosen, Einschätzun Parl. Staatssekretär Dr. Hermann Kues gen gibt. Die zentrale Aufgabe einer Regierung ist es, solche fachlichen Stellungnahmen zu bewerten und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen. Das ist gerade nicht die Aufgabe von Wissenschaftlern, sondern das ist die Aufgabe der Regierung. Deshalb können Sie sicher sein, dass alles, was an Fakten verfügbar ist, auch einbezogen wird. Sie haben eine weitere Nachfrage, Herr Ernst, bitte sehr. Es ist eine gewisse zeitliche Verzögerung zwischen der Erstellung dieses Gutachtens und seiner Veröffentlichung festzustellen. Bedeutet das in der Praxis auch für künftige Gutachten, die die Bundesregierung in Auftrag gibt, dass diese, wenn ihr Ergebnis Ihnen nicht gefällt, erst dann behandelt werden, wenn die parlamentarische Debatte darüber schon stattgefunden hat, dass sie also erst einmal nicht behandelt werden? Dr Ich beantworte diese Frage mit Nein. Damit sind wir bei der Frage 11 der Kollegin Katja Kipping: Wie gedenkt die Bundesregierung der Empfehlung der fünften Altenberichtskommission Rechnung zu tragen, welche die Meinung vertritt, dass durch die weitere Entwicklung der Alterssicherung eine stärkere Spreizung der Alterseinkommen und ein langfristig drohendes Ansteigen der Altersarmut verhindert werden muss? Dr Weil es einen Sachzusammenhang gibt, bitte ich auch hier darum – das kann Sie nicht verwundern –, die Fragen 11 und 12 gemeinsam beantworten zu dürfen. Dann rufe ich zugleich die Frage 12 auf: Was gedenkt die Bundesregierung zu unternehmen, um die im fünften Altenbericht betonte Heterogenität sowie die sozialen Unterschiede und zunehmenden sozialen Ungleichheiten innerhalb der Gruppe der alten Menschen abzumildern und gleiche Teilhabechancen für Ältere herzustellen? Dr Da diese Fragen den vorherigen ähneln, verweise ich ausdrücklich auf die Antworten, die ich hier zu den Fragen 6, 7, 8, 9 und 10 gegeben habe. b t b e z w i V w n B g s n r F s b O 4 B g l T P I b r n n Z m u j (C (D Eine Nachfrage, Frau Kipping, bitte schön. Bei allem Verständnis für das, was Sie sagen müssen, efinden Sie sich offensichtlich im Prozess der Vorbereiung auf die Auswertung im Kabinett am 5. Juli. In Anetracht der Tatsache, dass Teile der Kommission noch inmal festgestellt haben, dass bei einer Rente mit 67 soiale Ungleichheiten drohen und bereits heute nur sehr enige Menschen auf 45 Beitragsjahre kommen, frage ch Sie: Ist Ihnen bekannt – und werden Sie das in die orbereitung der Kabinettssitzung einfließen lassen –, ie viel Prozent der Männer und Frauen heute überhaupt och auf 45 Beitragsjahre kommen? Dr Ich kann Ihnen versichern, dass die einzelnen Resorts und die einzelnen Minister sich auf diese Kabiettssitzung, wo auch über die Positionen des Altenbeichts diskutiert wird, intensiv vorbereiten werden. Eine weitere Nachfrage, Frau Kipping, bitte. Ich will noch einmal darauf hinweisen, dass meine rage nicht darauf abzielte, Ihre Vorbereitung infrage zu tellen, sondern dass ich gerne wissen wollte, ob Ihnen ekannt ist, wie viel Prozent der Männer und Frauen in st und West schon heute überhaupt auf 5 Beitragsjahre kommen. Dr Ich habe eben in der Antwort auf die Fragen des Kolegen Ernst ausdrücklich darauf hingewiesen, dass nur eilaspekte genannt worden sind und die Bandbreite der ositionen des Altenberichts nicht dargestellt worden ist. ch sage ausdrücklich, dass das Material, das im Altenericht zusammengetragen worden ist, von der Bundesegierung bewertet wird. Dann kann man zu den einzelen Fakten und zu den einzelnen Daten Stellung ehmen. Ich bitte um Verständnis, dass das zum heutigen eitpunkt von meiner Seite nicht möglich ist. Ich habe eine weitere Nachfrage. Bitte schön. Obwohl wir in dieser Gesellschaft bereits sehr vehe ent über die Rente mit 67 diskutieren, was im Übrigen nabhängig von dem Altenbericht geschieht, zu dem Sie a nichts sagen dürfen, sind Sie als zuständiger Staats Katja Kipping sekretär also nicht in der Lage, darüber Auskunft zu geben, wie viel Prozent der Frauen und Männer in Ost und West bereits heute auf 45 Beitragsjahre kommen? Dr Zunächst einmal muss ich Sie korrigieren: Ich bin nicht der zuständige Staatssekretär und mein Ressort leitet auch nicht ein Minister, sondern eine Ministerin. Sie sprechen als Vertreter der Regierung. Dr Das zuständige Ressort hat hier zu den ganzen Fragen mehrfach Stellung genommen und wird sich natürlich – das hat es auch schon getan – an dem Entwurf der Stellungnahme zum Altenbericht beteiligen. Dann wird auch darüber zu diskutieren sein. Ich rufe jetzt die Frage 13 der Abgeordneten Sibylle Laurischk auf: Wie erklärt die Bundesregierung die Verzögerung der Ver öffentlichung des fünften Altenberichts, der ihr seit fast einem Jahr vorliegt, und wie erklärt sie, dass dieser Bericht Teilen der Presse sehr wohl bekannt ist (siehe zum Beispiel den Artikel in der „Financial Times Deutschland“ vom 26. Mai 2006)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604212200
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604212300
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604212400
Klaus Ernst (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604212500
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604212600
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604212700
Klaus Ernst (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604212800

(Klaus Ernst [DIE LINKE]: Ja, klar!)





(A) )


(B) )

Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604212900
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604213000
Klaus Ernst (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604213100

(Klaus Ernst [DIE LINKE]: Aha!)

Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604213200
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604213300
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604213400
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604213500
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604213600
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604213700
Katja Kipping (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604213800
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604213900
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604214000
Katja Kipping (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604214100
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604214200
Katja Kipping (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604214300
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604214400




(A) )


(B) )

Katja Kipping (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604214500
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604214600
Katja Kipping (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604214700
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604214800

Dr
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604214900


Für die in jeder Legislaturperiode erfolgende Alten-
berichterstattung ist vorgesehen, dass zu jedem Altenbe-
richt eine Stellungnahme der Bundesregierung erarbeitet
wird, bevor diese mit dem Bericht veröffentlicht wird.
Die Erarbeitung der Stellungnahme zum fünften Alten-
bericht hat sich verzögert, wie ich in den Antworten auf
die vorhergehenden Fragen eben schon erläutert habe.

Der Bundesregierung ist bekannt, dass Teile des
Altenberichts von der Presse thematisch aufgegriffen
worden sind. Aus welchen Quellen die Presse die Infor-
mationen hat, ist nicht bekannt. Im Rahmen der Alten-
berichterstattung werden die Berichte immer erst
zusammen mit einer vom Kabinett beschlossenen Stel-
lungnahme der Bundesregierung veröffentlicht. Das hat
eine lange Tradition. So wird auch beim fünften Alten-
bericht verfahren.


Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604215000

Sie haben eine Nachfrage. Bitte schön.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604215100

Herr Staatssekretär, wann ist mit der Debatte zum Al-

tenbericht hier im Bundestag zu rechnen?

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(C (D (Iris Gleicke [SPD]: Wenn wir das im Parlament aufsetzen! Wir sind das Parlament!)


Dr
Sibylle Laurischk (FDP):
Rede ID: ID1604215200


Über die Debatten im Bundestag befindet der Deut-
che Bundestag und nicht die Bundesregierung. Der
undestag muss darüber beschließen, wann er darüber
ebattieren will.


(Iris Gleicke [SPD]: Allerdings!)

ie ich schon gesagt habe: Der Beschluss im Kabinett
ird am 5. Juli 2006 erfolgen. Dann wird der Bundestag

u entscheiden haben, wann er das Ganze auf die Tages-
rdnung setzt.


Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604215300

Eine weitere Nachfrage.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604215400

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Frage 14 schon

eantwortet wurde.

Dr
Sibylle Laurischk (FDP):
Rede ID: ID1604215500


Nein, das habe ich noch nicht getan.


Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604215600

Dann komme ich später dazu.


Sibylle Laurischk (FDP):
Rede ID: ID1604215700

Ich rufe jetzt die Frage 14 der Abgeordneten Lau-

ischk auf:
Welche Aussagen werden im fünften Altenbericht zum

Renteneintrittsalter getroffen?

Dr
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604215800


Die Kommission ist der Auffassung, dass in höherem
aße als bisher eine Flexibilisierung beim Übergang

om Erwerbsleben in die Nacherwerbsphase erforderlich
st. Ein Teil der Kommission verknüpft dies wegen der
efürchteten sozialen Ungleichheiten nicht mit einer Er-
öhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters. Ein ande-
er Teil befürwortet eine Anhebung des Renteneintritts-
lters, verweist aber darauf, dass dies eine veränderte
rbeitsmarktlage notwendig macht. Jene Personen, die

n ihrer Gesundheit eingeschränkt sind, sollen auch in
ukunft vorzeitig Rente beziehen können.


Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604215900

Mir liegen jetzt von Frau Laurischk und von Herrn

rnst Wortmeldungen für eine Nachfrage vor.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604216000

Haben sich die Teile der Kommission, die sich offen-

ichtlich für eine Flexibilisierung und damit für eine Er-
öhung des Renteneintrittsalters aussprechen, auch






(A) )



(B) )


Sibylle Laurischk
schon dahin gehend geäußert, wo sie eine Erhöhung an-
setzen?

Dr
Sibylle Laurischk (FDP):
Rede ID: ID1604216100


Dazu kann ich im Moment keine Stellung nehmen,
weil dazu der Altenbericht in seiner Gesamtheit vorlie-
gen müsste.


Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604216200

Nun eine Nachfrage des Kollegen Ernst.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604216300

Ich habe noch eine weitere Nachfrage.


Sibylle Laurischk (FDP):
Rede ID: ID1604216400

Sie kommen danach noch einmal dran.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604216500

Ich möchte doch noch die Nachfrage stellen, ob Sie es

für ein normales und dem Hohen Hause angemessenes
demokratisches Verfahren halten, dass die Bundesregie-
rung Anträge für wesentliche Gesetzesänderungen zum
Rentenrecht ins Parlament einbringt, während gleichzei-
tig eine wissenschaftliche Untersuchung läuft, die nicht
veröffentlicht wird.

Dr
Klaus Ernst (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604216600


Ich halte es für ein ordnungsgemäßes demokratisches
Verfahren, wie es seit Jahren praktiziert wird, dass eine
wissenschaftliche Kommission einen Bericht vorlegt,
dass die Bundesregierung eine zwischen den Ressorts
abgestimmte Bewertung vornimmt und ihre Schlussfol-
gerungen daraus zieht und dass dies in der entsprechen-
den zeitlichen Folge geschieht, dass nämlich zunächst
einmal die Regierung entscheidet und dass dann über das
in sich geschlossene Konzept inklusive des Berichts dis-
kutiert wird. Das ist nichts Ungewöhnliches, sondern das
ist eine ganz normale parlamentarische Regel.


(Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Das muss auch die Linke akzeptieren!)



Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604216700

Damit sind wir bei der zweiten Nachfrage der Kolle-

gin Laurischk.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604216800

Inwieweit sieht sich die Bundesregierung im Rahmen

der Rentendebatte in der Lage, auf der Basis des vorlie-
genden Altenberichts eine eigene Meinung hinsichtlich
der Frage der Erhöhung des Renteneintrittsalters zu for-
mulieren?

Dr
Sibylle Laurischk (FDP):
Rede ID: ID1604216900


Frau Kollegin Laurischk, Sie haben gefragt, inwie-
weit sich die Bundesregierung in der Lage sieht, auf der

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(C (D asis des Berichts eine eigene Meinung zu Ihrer Frage u formulieren. Es gilt weiterhin das, was ich eben geagt habe: Solange der Bericht nicht vorliegt und solange s keine Stellungnahme gibt, werde ich dazu nicht deailliert Auskunft geben können – dafür bitte ich um Vertändnis –, so sehr ich auch Ihren Wunsch verstehen ann. Damit kommen wir zur Frage 15 der Abgeordneten r. Dückert: Hält die Bundesregierung es familienpolitisch auf Dauer für vertretbar, dass nach Berechnungen des Gutachtens von Ulrike Spangenberg „Neuorientierung der Ehebesteuerung: Ehegattensplitting und Lohnsteuerverfahren“, 2005, gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung, 43 Prozent aller Ehen, die vom Ehegattensplitting profitieren, kinderlos sind? Dr Das von Ihnen zitierte Gutachten bezieht sich auf eine uswertung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsfor chung, DIW, in Berlin. Darin wird zum Sachverhalt olgendes ausgeführt: Für das Jahr 2003 haben 57 Proent der Eheleute, die nach der Splittingtabelle besteuert erden, aktuell steuerlich zu berücksichtigende Kinder. as Entlastungsvolumen des Ehegattensplittings entfiel 003 zu 65 Prozent, also überproportional, auf Eheleute it Kindern. Dieser Anteil ist nach dem heute geltenden inkommensteuertarif 2005 leicht höher. Eheleute mit indern werden durchschnittlich stärker entlastet als heleute ohne Kinder. (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Das ist auch gut so!)

Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604217000
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604217100

Das DIW Berlin kommt überdies in seiner Untersu-
hung zu den gegenwärtigen Wirkungen der Ehegatten-
esteuerung zu der Aussage, dass von den Ehepaaren
hne aktuell steuerlich zu berücksichtigende Kinder ein
oher Anteil früher Kinder bekommen habe. Die Aus-
ührungen des DIW legen insgesamt nahe, dass etwa
0 Prozent des Splittingvolumens auf Ehepaare entfällt,
ie entweder steuerlich zu berücksichtigende Kinder ha-
en oder hatten.

Soweit dem Ehegattensplitting unterstellt wird, es
ntfalte eine Anreizwirkung und begünstige eine tradi-
ionelle Arbeitsteilung in der Ehe, dürfen diejenigen
hepaare heute nicht benachteiligt werden, die sich auch
egen ihrer Kinder entsprechend der unterstellten An-

eizwirkung des Ehegattensplittings verhalten haben.


(Beifall des Abg. Carl-Ludwig Thiele [FDP])


Das Splittingverfahren bei der Einkommensbesteue-
ung von Ehegatten dient dem grundgesetzlichen Zweck
es Schutzes der Ehe. Es stellt eine an dem Schutzgebot
es Art. 6 Abs. 1 des Grundgesetzes und der wirtschaft-
ichen Leistungsfähigkeit der Ehepaare – Art. 3 Abs. 1
es Grundgesetzes – orientierte sachgerechte Besteue-
ung sicher, so wie es auch vom Bundesverfassungsge-
icht ausgeführt worden ist.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Dr. Hermann Kues
Es ist kein familienpolitisches Instrument im engeren
Sinne und kann demnach auch nicht allein nach famili-
enpolitischen Maßstäben – danach hatten Sie ja gefragt –
beurteilt werden. Die Bundesministerin für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend, Frau Dr. Ursula von der
Leyen, hat angekündigt, das System der familienbezoge-
nen gesetzlichen Maßnahmen und Leistungen zu über-
prüfen und einer Wirkungsanalyse im Hinblick auf die
Zielsetzungen einer modernen und nachhaltigen Famili-
enpolitik zu unterziehen. Bei dieser Analyse wird wegen
des Sachzusammenhangs auch das Ehegattensplitting
berücksichtigt.


Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604217200

Sie haben eine Nachfrage, Frau Dr. Dückert? – Bitte

schön.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604217300

Herr Staatssekretär, was halten Sie von dem Vor-

schlag – der auch in diesem Gutachten enthalten ist –,
eine Alternative zum Ehegattensplitting zu entwickeln,
die auf der einen Seite verfassungskonform ist, also den
grundgesetzlichen Schutz der Ehe berücksichtigt, aber
auf der anderen Seite ein Finanzvolumen von etwa
8 Milliarden Euro für eine direkte Förderung von Fami-
lien mit Kindern freistellt?

Dr
Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604217400


Ich habe darauf hingewiesen, dass die Ministerin vor-
hat, im Verlauf dieses und des nächsten Jahres die Fami-
lienleistungen in Deutschland, die sich von der absoluten
Höhe her in Europa sicherlich im oberen Grenzbereich
bewegen, zu überprüfen, die Wirkungen der Transfer-
ströme zu erfassen und zu bewerten. Sie wissen, dass es
dazu sehr unterschiedliche Positionen gibt. Dann müssen
wir Schlussfolgerungen hinsichtlich der Sinnhaftigkeit
der bestehenden Regelungen ziehen. Wie Sie wissen,
sind dabei auch verfassungsrechtliche Aspekte zu beden-
ken und die bestehenden Zielsetzungen im Blick zu be-
halten. Dann wird darüber zu reden sein, welcher finan-
zielle Spielraum im Einzelnen besteht. Sie werden
verstehen – davon waren Sie in Ihrer Frage ja auch aus-
gegangen –, dass Stellungnahmen bzw. Positionen in
Gutachten nicht die Grundlage für anstehende familien-
politische Entscheidungen darstellen können.


Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604217500

Jetzt folgt eine Nachfrage der Kollegin Scheel.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604217600

Herr Staatssekretär, die Diskussion über das Fami-

liensplitting zieht sehr weite Kreise. Wie bewerten Sie
die Aussage von Kardinal Meisner, der wohl zu der Auf-
fassung gekommen ist, dass das Ehegattensplitting nicht
in die heutige Zeit passt und durch ein Familiensplitting
ersetzt werden sollte?

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(C (D Dr Ich habe dazu zwar eine persönliche Meinung, aber ch weiß nicht, ob sie der Meinung der Bundesregierung ntspricht. Das müsste ich erst einmal klären, weil sich ie Bundesregierung bis jetzt noch keine Meinung dazu ebildet hat. Ich glaube, dass jeder Kardinal das Recht at, seine Meinung als Bürger der Bundesrepublik eutschland zu äußern. Als solche steht diese Meiungsäußerung zur Debatte. Es ist nicht die Aufgabe der undesregierung, das zu bewerten. Es gibt noch eine Nachfrage der Kollegin r. Dückert. – Sie wollen verzichten? Dann Frau Deliöz, bitte schön. Herr Staatssekretär Kues, habe ich Sie richtig verstan en, dass es die Bundesregierung bzw. Ihr Ministerium n Betracht zieht, im Rahmen der Umordnung der finaniellen Maßnahmen zur Familienförderung auch das hegattensplitting anzutasten und unter Umständen zu erändern? Dr In diesem Punkt haben Sie mich falsch verstanden; es eht nicht darum, hier etwas anzutasten. Ich habe vielehr gesagt: Wenn man die Wirkungsströme analysieren ill, dann gehört logischerweise auch die Wirkung des hegattensplittings dazu. Ich habe bereits ausgeführt, zu elchem Ergebnis das DIW-Gutachten kommt, nämlich ass zu 90 Prozent Ehepaare mit Kindern vom Ehegatensplitting profitieren. Das wird mit berücksichtigt weren müssen. Dann müssen wir zu einer Gesamtbewerung kommen. Jetzt folgt eine Nachfrage des Kollegen Thiele. Herr Staatssekretär, morgen wird im Bundestag in ab chließender Debatte über das Steueränderungsgesetz 007 abgestimmt. Der Finanzausschuss hat heute bereits afür votiert. Vorgesehen ist eine Steuererhöhung für Reiche“, um den Terminus der SPD zu verwenden. Iniefern erhöht sich der Splittingvorteil durch eine Erhöung des Steuertarifes – auch dieser Punkt muss im Zuammenhang damit erörtert werden – und hat die undesregierung bei diesem Vorhaben mit berücksich igt, dass es durch die steuerliche Mehrbelastung an dieer Stelle zu erheblichen Entlastungen kommt? Dr Ich gehe davon aus, dass es bei der Gestaltung dieses esetzentwurfes Abwägungsprozesse gegeben hat. Zu Parl. Staatssekretär Dr. Hermann Kues der Frage, in welche Richtung die Ergebnisse konkret führen werden, wird sich meine Kollegin Frau Hendricks äußern. Bitte schön. D Durch den so genannten Balkon, der im Tarif vorgesehen ist – nämlich ein höherer Steuersatz ab einem zu versteuerndem Einkommen von über 500 000 Euro bei Verheirateten, auf die der Splittingtarif angewandt werden könnte –, erhöht sich der Vorteil nicht. Denn der maximale Splittingvorteil wird dann erreicht, wenn die Progressionszone endet und der obere Proportionaltarif erreicht ist. Das sind bei Ehepaaren – mit zwei multipliziert – 104 000 Euro. Herr Kollege Thiele, da es sich um eine Frage der Ab geordneten Dr. Dückert handelt, haben Sie leider nur die Möglichkeit zu einer Zusatzfrage, die Sie bereits ausgeschöpft haben. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Zur Beantwortung steht die Parlamentarische Staatssekretärin Karin Roth zur Verfügung. Wir beginnen mit der Frage 16 des Abgeordneten Lutz Heilmann: Beabsichtigt die Bundesregierung, den Bereich Radverkehr im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung aus der Grundsatzabteilung in die Abteilung Straßenbau, Straßenverkehr zu verlagern, und, wenn ja, ist nach Auffassung der Bundesregierung die Förderung des Radverkehrs, die zu erheblichen Anteilen nicht investive Maßnahmen erfordert, dann noch gewährleistet? K Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wird die Arbeitsgruppe „Radweg“ der Abteilung „Stadtentwicklung und Wohnen“ angliedern. Die Förderung des Radverkehrs durch das BMVBS wird auch in Zukunft gewährleistet sein. Sie haben eine Nachfrage, bitte schön, Herr Heil mann. Ich danke Ihnen für die Antwort. – Bislang sieht der Stellenplan im Bereich Radverkehr 2,5 Planstellen vor. Davon ist derzeit eine unbesetzt. Daher lautet meine Frage: Wird diese Stelle bald wieder besetzt und wird dieser Stellenplan beibehalten oder ändert sich durch die Umstrukturierung etwas? m E b A W M t r k n a L w e W w m M w s t M A n w u 2 n t R a (C (D K Wir sind immer gehalten, bei Umorganisation und ingliederung darauf zu achten, ob es Effizienzgewinne eim Personal gibt. Wir haben nicht ohne Grund diese rbeitsgruppe der Abteilung „Stadtentwicklung und ohnen“ zugeordnet. Wir werden sicherlich unsere öglichkeiten im Rahmen der Personaleinsparverpflich ung nutzen. Sie haben eine weitere Nachfrage, Herr Heilmann. Sind Sie der Meinung, dass Sie mit weiteren Einspa ungen in diesem Bereich der Bedeutung des Radverehrs – in Berlin ist sie offensichtlich – gerecht werden? K Wir werden natürlich versuchen, unsere Aktivitäten uszuweiten. Das bedarf aber auch der Initiative der änder und der Gemeinden. Ich würde es sehr begrüßen, enn Sie dies vor Ort unterstützten. Es gibt eine weitere Nachfrage des Kollegen Hill. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Roth, ich habe ine Frage betreffend den Nationalen Radverkehrsplan. ie schätzen Sie die Umsetzung dieses Plans ein und ie ist der Stand möglicher Änderungen? K Wie ich bereits ausgeführt habe, gibt es hier mehr öglichkeiten der finanziellen Unterstützung. Diese erden bislang nicht voll genutzt. Insofern sind wir von eiten des Ministeriums gerne bereit, entsprechende Iniiativen zu unterstützen. Wir machen das schon durch arketing und Informationsveranstaltungen vor Ort. ber es bedarf immer der Antragstellung. Wir haben ichts dagegen – wir wären sogar sehr erfreut darüber –, enn Sie das mit uns gemeinsam auf den Weg bringen. Vielen Dank. Die Frage 17 des Kollegen Winkler, die Fragen 18 nd 19 des Kollegen Hettlich sowie die Fragen 20 und 1 der Kollegin Deligöz werden schriftlich beantwortet. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmiisteriums für Bildung und Forschung. Zur Beantworung steht der Parlamentarische Staatssekretär Thomas achel zur Verfügung. Ich rufe die Frage 22 der Abgeordneten Priska Hinz uf: Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt In welcher Höhe sollen finanzielle Mittel für das European Technology Institute, EIT, zur Verfügung gestellt werden und aus welchen Quellen sollen diese kommen, nachdem in der Europäischen Union bereits eine Einigung über die Finanzielle Vorausschau 2007 bis 2013 und damit auch über den Finanzrahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms, FRP, erzielt wurde und die Europäische Kommission bis jetzt keine erkennbaren Signale gegeben hat, Mittel außerhalb des 7. FRP zur Verfügung zu stellen? Bitte sehr, Herr Staatssekretär. T Frau Kollegin Hinz, auf Ihre Frage darf ich Ihnen wie folgt antworten: In ihrer aktuellen Mitteilung zum European Technology Institute vom 13. Juni dieses Jahres stellt die EU-Kommission heraus, dass den Mitgliedstaaten und den europäischen Stakeholdern im kommenden Herbst im Rahmen der Folgenabschätzung zunächst eine eingehende Finanzanalyse zur Verfügung gestellt wird. Die Kommission hat darüber hinaus deutlich gemacht, dass in der Anlaufphase substanzielle Summen der öffentlichen Hand benötigt werden, um den Ausbau des EIT durchzuführen. Sie geht davon aus, dass sich die Finanzierungserfordernisse auf das Ende der Phase 2007 bis 2013 konzentrieren und dass im Kern private Geldgeber das EIT tragen. Man muss aber einräumen, dass zurzeit keine weiter führenden Hinweise aus der Europäischen Kommission darauf vorliegen, in welcher Höhe finanzielle Mittel für das EIT vorgesehen sind. Ich kann nur feststellen, dass im 7. Forschungsrahmenprogramm die Finanzierung eines solchen europäischen Technologieinstituts nicht vorgesehen ist. Die Meinung der Bundesregierung ist, dass eine Finanzierung nicht zulasten des 7. Forschungsrahmenprogramms und des so genannten ERC gehen darf. Insofern ist in unseren Augen die Beantwortung der zentralen Frage nach der Finanzierung des EIT durch die Kommission aufgeschoben worden. Die Finanzierung bleibt ungeklärt. Wir hätten uns von der Kommission eine vorläufige Kalkulation der Kosten und ein Finanzierungskonzept gewünscht. Sie haben eine Nachfrage, Frau Kollegin Hinz. Priska Hinz NEN)

Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604217700
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604217800
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604217900
Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604218000
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604218100
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604218200
Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1604218300




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1604218400
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604218500
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1604218600
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604218700
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1604218800
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604218900
Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604219000
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1604219100
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604219200
Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604219300
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1604219400
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604219500
Hans-Kurt Hill (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604219600
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1604219700
Hans-Kurt Hill (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604219800




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604219900
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1604220000

Herr Staatssekretär, angesichts Ihrer Antwort und der
unsicheren Finanzierung stellt sich in der Konsequenz
umgehend die Frage, wie sicher es dann überhaupt ist,
dass das EIT verwirklicht wird. Mit welcher Haltung
geht die Bundesregierung in die weiteren Verhandlungen
mit der europäischen Ebene?

T
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604220100


Sicher ist an dieser Stelle relativ wenig; denn wir
befinden uns in einem europäischen Meinungsbildungs-
prozess. Das Bundesministerium für Bildung und For-
schung ist schon seit den ersten Konsultationen der
Kommission proaktiv tätig, um auf der europäischen

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(C (D bene Gesichtspunkte und Erfahrungen aus der Struktuierung nationaler Einrichtungen einzubringen. Wir haen in Deutschland durch innovative Cluster Erfahrunen gemacht. (Vorsitz: Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms)


as ist ein Thema, das wir in diesem Zusammenhang
inbringen.


Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1604220200

Eine weitere Nachfrage? – Bitte, Frau Hinz.

Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
EN):
Liegen der Bundesregierung Erkenntnisse darüber

or, wie das private Kapital mobilisiert werden kann, das
ie Europäische Kommission gerne auch für das EIT
obilisieren möchte? Liegen der Bundesregierung da-

über hinaus Erkenntnisse darüber vor, ob es zu einer
tiftung kommt und Bill Gates bereits etliche Millionen
uro bzw. Dollar zugesagt hat, um diese Stiftung zu

inanzieren?

T
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604220300


Nein.


Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1604220400

Wir kommen dann zur Frage 23 der Kollegin Hinz:

Wodurch wird sich das EIT von derzeit bestehenden euro-
päischen Organisationen und Initiativen mit einem ähnlich an-
wendungsorientierten Forschungsansatz unterscheiden und
wie können durch ein solches Institut Forschung und Innova-
tion vor Ort befördert werden?

T
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604220500


Frau Kollegin, nach den Vorstellungen der EU-Kom-
ission besteht die zentrale gemeinsame europäische
ufgabe dieses Europäischen Technologieinstituts in der
ebündelten Anstrengung, die Leistungspotenziale im
issensdreieck von Ausbildung, Forschung und Innova-

ion zur Steigerung der europäischen Wettbewerbsfähig-
eit auszuschöpfen. Aus Sicht der Kommission ist das
ine ganzheitliche Strategie, um hinsichtlich der Errei-
hung der Lissabonner Ziele in den Bereichen Ausbil-
ung, Forschung und Innovation neue und nachhaltige
mpulse in Europa zu setzen.

Aus Sicht der Kommission soll sich das EIT in andere
U-Initiativen einfügen. Ich nenne nur das 7. For-
chungsrahmenprogramm, den Forschungsrat und die
echnologieplattformen. Es ist das Ziel, damit den Inno-
ationsrückstand aufzuholen. Hierbei sollen nach Plänen
er Kommission der spezifische Beitrag des EIT in der
berwindung der Fragmentierung der Wissenssektoren

n der EU, in der Schaffung eines neuen Referenzmo-
ells und auf der Basis von Spitzenleistung sowie der
erbesserung der Integration von Wirtschaft und Inno-
ation in Forschung und Ausbildung liegen, um so den
nnovationsprozess in Europa zu beschleunigen. Aus






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Thomas Rachel
Sicht der Kommission zielt das EIT darauf, Talente und
Studierende aus der ganzen Welt anzuziehen, Innova-
tionsmanagern ein attraktives Arbeitsfeld anzubieten
und Spitzenleistungen europaweit zu fördern.

Aus Sicht des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung ist kritisch anzumerken, dass bis heute eine
klare Abgrenzung beispielsweise zu dem European Re-
search Council, ERC, und damit eine verstärkte Profil-
bildung der europäischen Wissenslandschaft nicht zu er-
kennen ist.


Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1604220600

Eine Nachfrage, Frau Hinz.

Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN):

Mich würde angesichts der Fülle der Aufgaben, die
dort wahrgenommen werden sollen, interessieren, wie
speziell die Abwanderung von Nachwuchswissenschaft-
lern und -wissenschaftlerinnen verhindert und die Wer-
bung um Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus
dem Ausland und von Deutschen, die im Ausland tätig
sind, nach Deutschland zu kommen, durch das EIT be-
fördert werden können und ob die Bundesregierung in
Verhandlungen darauf drängt, dies zu einer besonderen
Aufgabe des EIT zu machen.

T
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604220700


Die Kommission ist bisher ein in sich schlüssiges, ab-
gewogenes und durch einen finanziellen Rahmen abgesi-
chertes Konzept schuldig geblieben. Daher wird diese
Frage nicht beantwortet. Die Bundesregierung und das
Bundesforschungsministerium sehen in den bisher vor-
gelegten Eckpunkten der EU-Kommission weniger die
Lösung. Wir denken, dass ein europäischer Mehrwert
vielmehr durch eine Vernetzung der vorhandenen Insti-
tutionen erzielt werden könnte. Das meine ich aber nicht
in dem Sinne, dass beispielsweise das EIT einen ganz
anderen Schritt macht, weil es eine Rechtspersönlichkeit
ist. Dies sehen wir eher kritisch.


Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1604220800

Zweite Nachfrage, bitte schön.

Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN):

Ich sehe, dass die Bundesregierung nach wie vor eine
skeptische Haltung hat, die ich durchaus teile.

Meine zweite Nachfrage betrifft die Zeitschiene:
Wann kann die Europäische Kommission Ihrer Auffas-
sung nach dazu kommen, überhaupt einmal ein einiger-
maßen schlüssiges Konzept vorzulegen, das diskutiert
werden kann und bei dem Finanzierung und Schwer-
punkte klar sind? Das wäre etwas, was auf der EU-
Ebene gemeinsam getragen werden kann.

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(C (D T Diese Frage müssten Sie natürlich unmittelbar an die uropäische Kommission richten. (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die ist jetzt nicht hier!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604220900

Ich kann Ihnen nur etwas dazu sagen, welchen Bei-
rag die Bundesregierung in diesem Diskussionsprozess
eistet. Sie wissen, dass wir den federführenden Aus-
chuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenab-
chätzung immer über die weiteren Schritte informiert
aben. Das BMBF hat am 10. Mai in Berlin ein Sympo-
ium zur generellen Frage der Steigerung der Leis-
ungsfähigkeit, der technologischen und anwendungs-
rientierten Forschung auf europäischer Ebene mit
ochrangigen Vertretern aus der Wissenschaft und der
irtschaft durchgeführt, um zu prüfen, welche Struktu-

en und Aufgaben ein EIT zukünftig haben könnte. In-
ormationen über die Anstrengungen, die hier unternom-
en werden, konnten an die EU-Kommission ohne
eiteres weitergeleitet werden.

Am 20. Juni hat im Rahmen der inzwischen erfolgten
onsultationen mit den Mitgliedstaaten eine weitere Sit-

ung des EIT-Expertenkreises stattgefunden, um eine
issenschaftlich fundierte Position zum Kommissions-
orschlag zu erarbeiten. Daran haben hochrangige Ver-
reter der deutschen Wissenschaft und der Industrie teil-
enommen, beispielsweise Professor Kutzler, Präsident
er TU Berlin, Professor Löhe, Uni Karlsruhe, Professor
leinert, DFG, Professor Neher von der MPG. Auf Ini-

iative des BMBF hat am 21. Juni in Brüssel ein Work-
hop zum Thema „Innovative Cluster schaffen – Erfah-
ungen aus Deutschland, Schweden und dem Vereinigten
önigreich“ stattgefunden, um die Stärken von tatsäch-

ich erfolgreich arbeitenden Wissenschafts- und Indus-
rienetzen mit Vertretern der Mitgliedstaaten und der
ommission eindeutig und eingehend zu diskutieren. In
iese Richtung denken wir und dies versuchen wir in den
uropäischen Prozess einzubringen.


Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1604221000

Vielen Dank, Herr Staatssekretär. – Wir bleiben beim

eschäftsbereich des Bundesministeriums für Bildung
nd Forschung. Zur Beantwortung steht jetzt der Parla-
entarische Staatssekretär Andreas Storm zur Verfü-

ung.

Ich rufe die Frage 24 des Abgeordneten Dr. Hakki
eskin von der Fraktion Die Linke auf:

Welche konkreten Schlussfolgerungen zieht die Bundes-
regierung aus der Tatsache, dass 41 Prozent der Personen mit
Migrationshintergrund in der Altersgruppe von 25 bis 35 Jah-
ren über keinen beruflichen Bildungsabschluss verfügen?

Bitte schön.

A
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604221100

Vielen Dank, Herr Präsident. – Lieber Kollege Ke-

kin, ich beantworte Ihre Frage wie folgt: Es ist das er-
lärte Ziel der Bundesregierung, dass Jugendliche und
rwachsene – das gilt uneingeschränkt sowohl für






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Andreas Storm
Menschen mit als auch für Menschen ohne Migrations-
hintergrund – eine zweite Chance erhalten, um einen
Schulabschluss nachzuholen oder um eine Ausbildung
erfolgreich zu durchlaufen. In den im Februar 2006 vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung veröf-
fentlichten Leitlinien der Bildungs- und Forschungspoli-
tik wurde das Ziel formuliert, dass die Zahl der derzeit
rund 1,3 Millionen jungen Menschen ohne abgeschlos-
sene Berufsausbildung deutlich verringert wird.

Ausgehend davon stellt die abschlussorientierte
Nachqualifizierung von an- und ungelernten jungen Er-
wachsenen mit und ohne Migrationshintergrund ein zen-
trales Handlungsfeld künftiger berufsbildungspolitischer
Aktivitäten des Bundesbildungsministeriums dar. Auch
der von Frau Bundesbildungsministerin Dr. Annette
Schavan Anfang April 2006 ins Leben gerufene Innova-
tionskreis berufliche Bildung wird sich unter anderem
mit diesem Themenkomplex befassen und in diesem Zu-
sammenhang Handlungsvorschläge erarbeiten. Diese
Handlungsvorschläge und Arbeitsergebnisse des Innova-
tionskreises werden in die Planung einschlägiger Initiati-
ven des BMBF einfließen.


Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1604221200

Nachfrage, bitte.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604221300

Herr Staatssekretär, 41 Prozent der Menschen zwi-

schen 25 und 35 Jahren mit Migrationshintergrund ha-
ben keine berufliche Ausbildung bzw. Bildung. Bei
Menschen ohne Migrationshintergrund beträgt dieser
Anteil 15 Prozent. Mit anderen Worten: Es gibt einen
riesigen Nachholbedarf, wenn es darum geht, die Lage
der jungen Menschen mit Migrationshintergrund zu ver-
bessern. Meinen Sie, dass Sie mit den Maßnahmen, die
Sie genannt haben, diesem Nachholbedarf gerecht wer-
den können?

A
Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604221400


Herr Abgeordneter Keskin, zur Bewältigung dieses
Problems gibt es eine ganze Reihe von Maßnahmen, die
schon seit längerer Zeit laufen. Ich möchte einige he-
rausgreifen.

Es gibt im Förderpaket des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung für den Bereich der beruflichen
Bildung das Programm „Jobstarter“ mit Konzentration
unter anderem auf die Verbesserung der Situation von
Menschen mit Migrationshintergrund.

Zu den bundesweit verstärkt betriebenen Aktivitäten
zählt unter anderem eine Veranstaltungsreihe „Moscheen
aktiv für Berufsbildung“, mit der wir versuchen, insbe-
sondere für Jugendliche aus der türkischen Bevölkerung
eine deutliche Besserung im Hinblick auf die Beteili-
gung an der beruflichen Bildung zu erreichen.

Ich möchte noch eine andere Initiative nennen. Wir
haben in den letzten Monaten unsere Bemühungen ver-
stärkt, gemeinsam mit den Vertretern von Unternehmen,
deren Inhaber einen Migrationshintergrund haben, die

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(C (D usbildungsaktivitäten zu stärken. Es gibt in unserem and 300 000 Unternehmen, deren Inhaber einen Migra ionshintergrund haben. In diesen Unternehmen sind ehr als 1 Million Menschen beschäftigt. Die Zahl der usbildungsplätze dort beträgt derzeit nur etwa 25 000. ir sehen hier ein großes Potenzial, die Zahl der Ausbil ungsplätze deutlich zu steigern. Deshalb ist mit den erbänden aus diesem Bereich sowie dem Deutschen Inustrieund Handelskammertag und den Handwerksammern das Ziel vereinbart worden, allein in diesem eld 10 000 zusätzliche Ausbildungsplätze bis zum ahr 2010 zu gewinnen. Das betrifft natürlich nicht nur usbildungsplätze für Migranten; aber es ist ein wesent icher Beitrag dazu, in dem Bereich zu einer Besserung u kommen. Sie merken also: Neben den Maßnahmen, die im Inovationskreis vorbereitet werden, läuft derzeit eine ülle von Aktivitäten mit dem Ziel, die von Ihnen geannte Quote von 41 Prozent deutlich zu reduzieren. Weitere Nachfrage? Keine Nachfrage. Eine Zusatzfrage. Bitte schön, Frau Kumpf. Es ist zwar nicht üblich, als Mitglied einer Regie ungsfraktion die Regierung zu befragen, aber weil ein ktueller Termin ansteht, möchte ich doch fragen. Inwieeit ist daran gedacht, beim Integrationsgipfel am 4. Juli auch die Arbeitgeber in die Pflicht zu nehmen, ür die jetzt zur Ausbildung anstehenden Jahrgänge auch irklich Ausbildungsplätze bereitzustellen? Ich bebachte nämlich mit Sorge, dass in Stuttgart, einer Stadt it einem großen Anteil von Jugendlichen mit Migra ionshintergrund, die jungen Menschen mit einem solhen Hintergrund, die von der Hauptschule kommen, ehr schlechte Chancen haben. A Frau Kollegin, die Situation der Migranten im Be eich der beruflichen Bildung ist eines der zentralen Theenfelder für den Migrationsgipfel bei der Bundeskanz erin am 14. Juli. Unter anderem werden zu dem von mir uvor angesprochenen Themenfeld „Verbesserung der usbildungssituation in solchen Unternehmen, deren Inaber einen Migrationshintergrund haben“ im nächsten ahr acht Regionalkonferenzen veranstaltet, die jeweils bwechselnd von der Beauftragten der Bundesregierung ür Migration, Staatsministerin Maria Böhmer, und mir eleitet werden. Darüber hinaus gehen unsere Anstrengungen vor alen Dingen natürlich dahin, insbesondere mit der Wirtchaft zu erreichen, dass die Beteiligungschancen für unge Migranten insgesamt deutlich besser werden. Diees Anliegen wird auch am 14. Juli eine zentrale Rolle pielen. Vielen Dank. – Damit kommen wir zur Frage 25 des Kollegen Keskin: Anhand welcher konkreten Kriterien beabsichtigt die Bun desregierung künftig in ihrer Bildungsund Berufsausbildungsstatistik einen eventuellen Migrationshintergrund gesondert auszuweisen? A Herr Kollege Keskin, ich beantworte Ihre Frage wie folgt: In der Berufsbildungsund Hochschulstatistik wird als migrationsrelevantes Merkmal die Staatsangehörigkeit der Auszubildenden bzw. Studierenden erhoben. Eine differenziertere Erfassung von Personen mit Migrationshintergrund anhand verschiedener Kriterien – solche Kriterien wären beispielsweise Geburtsort, Zuzug, Einbürgerung, Staatsangehörigkeit sowie Einbürgerung und Geburtsort beider Elternteile – ist erst durch das Mikrozensusgesetz 2005 möglich geworden, wodurch der Mikrozensus um weitere migrationsrelevante Merkmale ergänzt worden ist. Nachfrage? – Keine Nachfrage. Damit kommen wir zur Frage 26 der Kollegin Corne lia Hirsch. Sie ist aber nicht anwesend. Es wird verfahren, wie in der Geschäftsordnung vorgesehen. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Zur Beantwortung steht der Parlamentarische Staatssekretär Franz Thönnes zur Verfügung. Auch die Frage 27 der Kollegin Cornelia Hirsch kann nicht beantwortet werden, da sie nicht anwesend ist. Es wird verfahren, wie in der Geschäftsordnung vorgesehen. Die Kollegin Inge Höger-Neuling, die die Frage 28 gestellt hat, sehe ich auch nicht im Saal. Die Frage wird dementsprechend auch nicht beantwortet. Es wird verfahren, wie in der Geschäftsordnung vorgesehen. Die Frage 29 soll schriftlich beantwortet werden. Herr Staatssekretär, es tut mir Leid, Sie sind umsonst hierher gekommen, aber vielleicht konnten Sie bei der Beantwortung der anderen Fragen einiges lernen. (Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär: Es war eine lehrreiche Fragestunde!)

Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1604221500

(Dr. Hakki Keskin [DIE LINKE]: Danke!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604221600
Ute Kumpf (SPD):
Rede ID: ID1604221700




(A) )


(B) )

Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1604221800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604221900
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1604222000

– Schön.
Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Auswär-

tigen Amtes. Zur Beantwortung steht der Staatsminister
Gernot Erler zur Verfügung.

Die Frage 30 des Kollegen Addicks soll schriftlich
beantwortet werden.

Wir kommen zur Frage 31 des Kollegen Wolfgang
Gehrcke von der Fraktion Die Linke:

Wie beurteilt die Bundesregierung die Aussagen des frü-
heren Bundeskanzlers Gerhard Schröder vor dem Nah- und

(vergleiche „Frankfurter Rundschau“ vom 31. Mai 2006)

der von Hamas geführten Regierung gefordert hat?

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(C (D Herr Kollege Gehrcke, die Bundesregierung hat am 0. Januar 2006, also fünf Tage nach dem Wahlsieg der amas vom 25. Januar 2006 und noch während der eise der Bundeskanzlerin nach Israel und in die palästiensischen Gebiete, eine unmissverständliche Botschaft n die Hamas ausgesandt: Zusammenarbeit und Konakte wird es nur geben, wenn Hamas das Existenzrecht sraels anerkennt, Gewalt und Terror abschwört und mit srael geschlossene Vereinbarungen einhält. Auf der leichen Linie äußerten sich sowohl das Nahost-Quartett ls auch der Allgemeine Rat der EU-Außenminister. Nachdem die Hamas in den vergangenen Monaten indeutige Signale in Richtung Anerkennung dieser klaen Quartett-Kritierien hatte vermissen lassen, können ir seit gestern eine vorsichtige Hoffnung hegen. Alle aßgeblichen politischen Parteien Palästinas haben sich uf eine gemeinsame Erklärung geeinigt, die nach einer rsten kursorischen Durchsicht auf einige der Kriterien inzugehen scheint. Sie werden verstehen, dass wir die ns erst seit heute vorliegende Erklärung noch genau nalysieren müssen; auch ist sie noch nicht unterschrieen. Eine Nachfrage, Herr Gehrcke? – Bitte. Herr Staatsminister, ich hatte Sie eigentlich nicht dazu efragt, sondern danach, wie Sie die Äußerung des Exundeskanzlers Herrn Schröder in diesem Zusammenang bewerten. Dazu haben Sie nichts gesagt. Ich sehe ber ein, dass man sich leicht dem Vorwurf aussetzt, jeanden vorführen zu wollen, und das umso mehr, wenn an erklärt, es nicht zu wollen. Das andere, was Sie zur Initiative von Präsident bbas und der Hamas-Regierung gesagt haben, interes iert mich aber mehr: Die Initiative fußt ja auf dem so enannten Gefangenenbrief von inhaftierten Fatahund amas-Leuten. Ich sehe darin eine große Chance. Ist die undesregierung bereit, diesen Prozess, der zu einer Reierung der nationalen Einheit in Palästina führen önnte, mit aller Kraft zu unterstützen? Voraussetzung äre natürlich die Anerkennung Israels und der Verzicht uf Gewalt. Herr Kollege Gehrcke, an einer Unterstützung der undesregierung im Fall eines Prozesses der Verständiung auch über diese drei Ziele der internationalen Geeinschaft wird es nicht fehlen. Es macht uns allerdings esorgt, dass es wohl kein Zufall ist, dass parallel zu dieen Gesprächen, die Präsident Abbas im Rahmen des naionalen Dialogs mit den führenden Vertretern des politichen Teils der Hamas geführt hat, der schreckliche nschlag von Kerem Schalom am 25. Juni stattgefunden at, der zu großer Spannung im Nahostkonflikt geführt at. Es gibt Spuren, die darauf hinweisen, dass es im amas-Lager keine völlige Einigkeit gibt. Wir müssen ie Hamas nach wie vor auffordern, auf diesem Weg Staatsminister Gernot Erler weiterzugehen und vor allen Dingen zu versuchen, diejenigen, die diesen Prozess torpedieren wollen, unter Kontrolle zu bringen. Zweite Nachfrage; bitte, Herr Gehrcke. Vorsichtiger Optimismus, dass dieser Weg weiterge gangen werden kann, und Unterstützung dafür – das begrüße ich. Deswegen wäre es vonseiten der Bundesregierung vielleicht auch angemessen, dass man die schrecklichen Vorfälle der letzten Tage – die Entführung des israelischen Soldaten und die militärischen Angriffe auf den Gazastreifen – dazu nutzt, beide Seiten, die palästinensische Seite und Israel, aufzufordern, gerade jetzt auf jegliche Form von Gewalt in diesen Auseinandersetzungen zu verzichten. Es ist doch kein Zufall, dass immer, wenn Hoffnung aufkeimt, solche Anschläge folgen. Es freut mich, Herr Kollege Gehrcke, dass Sie in die sem Punkt die Haltung der Bundesregierung unterstützen, die nämlich genau das getan hat, was Sie gesagt haben: Sie hat aufgefordert, den inhaftierten israelischen Soldaten freizulassen. Die EU hat gerade heute mit Blick auf die weitere Entwicklung noch einmal einen Appell an Nahost gerichtet und zur Mäßigung aufgerufen. Auch das unterstützen wir. Dann kommen wir zur Frage 32 des Kollegen Gehr cke: Was hat die Bundesregierung bei der Regierung der USA unternommen, um Aufklärung über die Ermordung irakischer Zivilisten in Haditha im November 2005, in Ischaki im März 2006 sowie in Hamandiya im April 2006 mutmaßlich durch US-amerikanische Soldaten zu erlangen? Herr Kollege Gehrcke, die Bundesregierung verfolgt die Entwicklung der Menschenrechtslage im Irak aufmerksam und bringt diese Thematik regelmäßig bei Gesprächen mit irakischen und US-Vertretern zur Sprache. Von den drei erwähnten Vorfällen in Haditha, Ischaki und Hamandiya hat die Bundesregierung aus den Medien sowie aus Berichten der Vereinten Nationen und irakischer Menschenrechtsgruppen Kenntnis erhalten. Sie hat keine Möglichkeit, diese Berichte zu überprüfen. Die Aufklärung und Verfolgung möglicher Straftaten von Angehörigen der multinationalen Truppe im Irak ist zunächst Aufgabe der Entsendestaaten und der irakischen Regierung. Die Bundesregierung hat keine Hinweise darauf, dass die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika und die irakische Regierung dieser Verpflichtung nicht nachkommen. In allen drei erwähnten Fällen haben US-Militärbehörden disziplinaroder strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet, deren Ergebnisse teilweise noch ausstehen. Die irakische Regierung hat die Aufnahme eigener Ermittlungen angekündigt. s a F h z k d s t n b e l L B g U m E e t b s e A N t U f H a e d F z d s s s a s d P a (C (D Nachfrage? – Bitte. Ich freue mich natürlich, Herr Staatsminister, dass ich die Bundesregierung in der Frage, die Sie vorhin bentwortet haben, einmal in Übereinstimmung mit der raktion der Linken befindet. Man kann es auch so seen. Meine Nachfrage. Da die USA weltweit wenig übereugend an der Aufklärung solcher und anderer Vorommnisse arbeiten: Meinen Sie, dass es, weil rechtlich er Internationale Strafgerichtshof nicht zur Verfügung teht, nicht geeigneter wäre, wenn unabhängige internaionale Untersuchungsorgane sich mit diesen Vorkommissen – das ist ein schwacher Ausdruck –, mit diesen rutalen Ereignissen auseinander setzen und dadurch ine glaubwürdige Aufklärung schaffen? Herr Kollege Gehrcke, bei allen internationalen Rege ungen ist es so, dass zunächst einmal das betroffene and selber verpflichtet ist, zur Aufklärung beizutragen. ei den drei von Ihnen genannten Vorgängen ist das anz eindeutig der Fall. Im Fall Ischaki hat es eine USntersuchung gegeben. Sie ist zu dem Schluss gekomen, dass hier kein Fehlverhalten vorliegt. Mit diesem rgebnis war allerdings die irakische Regierung nicht inverstanden. Sie hat angekündigt, jetzt eine eigene Unersuchung durchzuführen. Im Fall Hamandiya ist es bereits zur Anklage von sieen Marines und einem Matrosen gekommen. Sie wisen, dass es da um die Entführung und Erschießung von iner Person geht. Im Fall Haditha – das ist sicher der ufsehen erregendste Fall; er stammt schon aus dem ovember letzten Jahres –, wo es um 24 getötete Zivilis en geht, hat Präsident Bush am 1. Juni eine umfassende ntersuchung angekündigt, deren Ergebnisse der Öf entlichkeit bekannt gemacht werden sollen. Die beiden äuser des amerikanischen Kongresses haben ihrerseits ngekündigt, dass sie auf der Grundlage des Berichtes igene Anhörungen vornehmen wollen. Das alles spricht afür, dass es eine sehr gründliche Aufarbeitung dieser älle seitens der amerikanischen Regierung gibt. Weitere Nachfrage? – Bitte. Zweite Nachfrage. – Meinen Sie nicht, dass es über eugender wäre, wenn man nicht nur die beteiligten Solatinnen und Soldaten, also die „Kleinen“, vor Gericht tellen würde – das muss sicherlich gemacht werden –, ondern wenn man auch weltweit eine öffentliche Unteruchung einleiten würde, inwieweit sich diese Soldaten uf eine generelle Anweisung zur Kriegsführung haben tützen können bzw. inwieweit sie glaubten, sich auf iese gestützt zu haben? Welche Verantwortung tragen räsident Bush, Herr Rumsfeld, Condoleezza Rice und ndere an diesen konkreten Vorkommnissen? Herr Kollege Gehrcke, ich möchte wiederholen: Eine in irgendeiner Form mögliche Internationalisierung solcher Untersuchungen ist nur dann begründbar, wenn es an dem Aufklärungswillen des Landes selbst Zweifel gibt. Ich könnte Ihnen jetzt im Detail an dem Fall Haditha zeigen, dass auch die Kommandeure in die Untersuchungen einbezogen worden sind. Es gibt den Vorwurf, dass eventuell eine Vertuschungsaktion durchgeführt worden ist. In diesem Fall geht die Untersuchung aber weit über die direkt beteiligten Soldaten hinaus und erstreckt sich auch auf die zuständigen Kommandeure. Insofern wird Ihre Unterstellung, dass darauf verzichtet würde, die Verantwortlichen im militärischen Bereich zur Verantwortung zu ziehen, also nicht untermauert. Vielen Dank. Wir kommen zu den Fragen 33 und 34 der Kollegin Heike Hänsel, die offenkundig nicht anwesend ist. Es wird verfahren, wie in der Geschäftsordnung vorgesehen. Die Frage 35 soll schriftlich beantwortet werden. Die Fragen 36 und 37 wurden zurückgezogen. Vielen Dank, Herr Staatsminister. Wir kommen dann zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern. Zur Beantwortung steht der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Christoph Bergner zur Verfügung. Die Fragen 38 und 39 werden nicht beantwortet, weil der Kollege Roland Claus nicht anwesend ist. Es wird verfahren, wie in der Geschäftsordnung vorgesehen. Die Fragen 40 und 41 sollen schriftlich beantwortet werden. Die Fragen 42 und 43 können ebenfalls nicht beantwortet werden, weil die Kollegin Ulla Jelpke von der Fraktion Die Linke nicht anwesend ist. (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Heute ist doch kein Fußball!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604222100
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1604222200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604222300
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604222400




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1604222500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604222600
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604222700
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1604222800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604222900
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1604223000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604223100
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604223200
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1604223300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604223400




(A) )


(B) )

Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604223500
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1604223600

Es wird verfahren, wie in der Geschäftsordnung vorgese-
hen.

Vielen Dank, Herr Staatssekretär. Es tut mir Leid, Sie
haben sich umsonst hierher bemüht.

Wir kommen jetzt zum Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums der Finanzen. Zur Beantwortung steht die
Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks
zur Verfügung.

Die Fragen 44 und 45 der Kollegin Christine Scheel,
die Fragen 46 und 47 der Kollegin Kerstin Andreae, die
Frage 48 der Kollegin Dr. Thea Dückert sowie die Fra-
gen 49 und 50 des Kollegen Dr. Gerhard Schick sollen
schriftlich beantwortet werden.

Ich rufe nun die Frage 51 der Kollegin Ute Koczy auf:
Wer ist im Ressortkreis federführend mit der Entwicklung

eines deutschen Vorschlags für eine Flugticketabgabe bzw.

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(C (D Flugticketsteuer beauftragt und bis wann ist mit einer Abstimmung und Entscheidung diesbezüglich zu rechnen? Bitte schön, Frau Hendricks. D Danke, Herr Präsident. – Frau Kollegin Koczy, es gibt eine Beauftragung eines Ministeriums mit der Entwickung eines deutschen Vorschlags für eine Flugticketbgabe und auch keine zeitlichen Vorgaben für eine diesezügliche Abstimmung und Entscheidung. Eine Nachfrage, bitte schön. Dazu habe ich natürlich eine Nachfrage. Wieso ist ies nicht der Fall, da wir doch wissen, dass am 1. Juli ie Franzosen, die schon sehr viel weiter sind, eine Flugicketabgabe einführen? Warum plant die Bundesregieung in diesem Zusammenhang keine weiteren Aktivitäen? Warum ist niemand dafür zuständig? D Die Bundesregierung hat noch keine endgültige Ent cheidung darüber getroffen. Selbstverständlich ist klar, ass eine Federführung, sofern die Bundesregierung sich ntscheidet, dem näher zu treten, baldmöglichst festgeegt werden wird. Aller Voraussicht nach läge die Federührung dann beim Bundesministerium der Finanzen, atürlich in enger Abstimmung mit dem Bundesministeium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Allerdings muss man bedenken, dass wir in der Bunesrepublik Deutschland eine andere Verfassungslage aben, als es in Frankreich der Fall ist. Es ist zum Beipiel zu beachten, dass eine Flugticket-Tax eine Verkehrteuer wäre, deren Aufkommen nach den Regeln des rundgesetzes den Ländern zustehen würde und infolgeessen nicht in die verstärkte Entwicklungszusammenareit fließen könnte. Diese Fragen werden natürlich auf rbeitsebene überprüft und vorangetrieben. Aber es gibt och keine Entscheidung, ob und, wenn ja, wann mit den rbeiten zu einem Gesetzgebungsverfahren begonnen erden soll. Zweite Nachfrage, bitte. Heute wurden im Ausschuss für wirtschaftliche Zu ammenarbeit und Entwicklung zwei Anträge jeweils on der Fraktion der Linken und der Fraktion des ündnisses 90/Die Grünen zu diesem Thema mit dem ersprechen von der Tagesordnung abgesetzt, dass dazu ine Erarbeitung stattfindet. Kann ich Ihren Äußerungen ntnehmen, dass die Bundesregierung zielführend daran rbeitet, eine Flugticketsteuer einzuführen? D Die Bundesregierung ist daran interessiert, die damit verbundenen Probleme auszuräumen. Dann kommen wir zur Frage 52 der Kollegin Koczy: Welches neue Finanzinstrument kann, wie im Koalitionsvertrag von den Regierungsparteien angekündigt, aus Sicht der Bundesregierung als Beitrag zur Umsetzung des EU-Stufenplans zur Erreichung des 0,7-Prozent-Ziels kurzfristig in Deutschland zum Einsatz kommen und welche zusätzlichen Mittel erwartet sie dadurch zu erwirtschaften? D Die Bundesregierung hat noch keine Entscheidung über die Einführung eines innovativen Finanzierungsinstruments für die Entwicklungszusammenarbeit getroffen. Aussagen über mögliche Erlöse von einzelnen in der Diskussion stehenden Möglichkeiten können daher zurzeit nicht gemacht werden. Nachfrage? – Bitte. Wir sprechen ja darüber, dass wir das 0,7-Prozent Ziel erreichen wollen. Bundeskanzlerin Merkel hat mehrfach betont, dass wir dieses Ziel erreichen müssen. Sehen Sie neben der Flugticketsteuer andere Möglichkeiten, das 0,7-Prozent-Ziel zu erreichen? D Im Zusammenhang mit den Verabredungen auf europäischer Ebene und im G-7-Kreis ist immer von innovativen Finanzierungsinstrumenten die Rede gewesen. Solche sind zum Beispiel in Frankreich und Großbritannien in Form einer Flugticket-Tax auf den Weg gebracht worden. Natürlich kann man eventuell an andere Möglichkeiten denken. Aber es liegt nicht nahe, andere Finanzierungsmöglichkeiten zu finden. Allerdings muss klar sein, dass nach dem deutschen Recht bei einer Abgabe ein innerer Zusammenhang zwischen der Abgabe selbst und dem Zweck, für den sie verwandt wird, bestehen muss. Deswegen würde es in Deutschland näher liegen, ein solches Finanzierungsinstrument nicht als Abgabe, sondern als Steuer aufzufassen. Das wäre rein rechtlich möglich. Ich muss im Übrigen davor warnen, dass eine wie auch immer ausgestaltete Flugticket-Tax, vergleichbar etwa der in Frankreich, einen großen Schritt auf dem Weg zur Erreichung des 0,7-Prozent-Ziels darstellen würde. Das wäre ein verhältnismäßig kleiner Schritt. Ihre zweite Nachfrage, bitte. V t f S k B p F D s w – f A D d w a S s S d n b A g F l (C (D Die Aufstockung der Mittel im Rahmen der ODA erpflichtung und damit die Einführung einer Flugicketsteuer ist eine OECD-Verpflichtung. Die OECD ragt uns über die EU durchaus an, wie wir den ODAtufenplan erreichen wollen. Wie sieht es mit einer Konretisierung durch einen Umsetzungsplan aus? D Dies wird zumindest durch die mittelfristige Finanz lanung konkretisiert werden müssen. Das war das Ende der Fragestunde; denn alle übrigen ragen sollen schriftlich beantwortet werden. – Vielen ank, Frau Staatssekretärin. Jetzt ist zu klären, ob wir mit der Aktuellen Stunde ofort beginnen können. – Frau Kumpf, Herr Kelber ist ohl noch nicht anwesend? (Zurufe von der CDU/CSU: Doch, Herr Kelber ist da!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604223700
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1604223800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604223900
Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604224000
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1604224100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604224200




(A) )


(B) )

Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604224300
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1604224400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604224500
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1604224600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604224700
Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604224800
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1604224900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604225000
Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604225100
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1604225200

Wo ist er? Aha, da ist er.

Dann darf ich die Parlamentarischen Geschäftsführer
ragen, ob sie damit einverstanden sind, dass wir mit der
ktuellen Stunde sofort beginnen. Gibt es Widerspruch? –
as ist nicht der Fall.

Die Bundesregierung lässt mich gerade wissen, dass
er Vertreter des Wirtschaftsministeriums noch nicht an-
esend ist, sie aber möchte, dass er bei dieser Debatte

nwesend ist. Es war vereinbart, dass die Aktuelle
tunde erst 15.45 Uhr beginnen sollte. Deswegen müs-
en wir, denke ich, darauf Rücksicht nehmen.

Mit Ihrem Einverständnis unterbreche ich daher die
itzung für wenige Minuten und werde sie bei Eintreffen
es Vertreters des Wirtschaftsministeriums wieder eröff-
en.


(Unterbrechung von 15.35 bis 15.40 Uhr)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604225300

Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet. Ich

itte, Platz zu nehmen.

Die Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen hat zur
ntwort der Bundesregierung auf die dringlichen Fra-
en 5 und 6 eine Aktuelle Stunde beantragt. Ich darf die
ragen noch einmal kurz vorlesen. Dringliche Frage 5

autet:

Teilt die Bundesregierung die Auffassung der nord-
rhein-westfälischen Landesregierung, deren Inno-
vationsminister, Dr. Andreas Pinkwart, laut Me-
dienberichten ... den Bau eines neuen Atomreaktors
am Standort Jülich angeregt hat, und ist diese Posi-
tion mit der Bundesregierung abgestimmt?

Die dringliche Frage 6 lautet:

Wie beurteilt die Bundesregierung die Vorschläge
des Innovationsministers von Nordrhein-Westfalen,






(A) )



(B) )


Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms
Dr. Andreas Pinkwart, bezüglich ihrer atomrechtli-
chen Konsequenzen und bezüglich der Diskussion
um die Änderung der Restlaufzeiten?

Ich rufe daher auf:

Aktuelle Stunde

auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNIS-
SES 90/DIE GRÜNEN

Atompolitik der Bundesregierung

Ich eröffne die Aussprache. Als erste Rednerin hat
das Wort die Kollegin Bärbel Höhn von Bündnis 90/Die
Grünen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604225400

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In

der Fragestunde hat der Umweltminister sehr klar Stel-
lung bezogen. Er hat gesagt, die Bundesregierung hält
am Atomausstieg fest. Er hat auch gesagt, der Ring-
tausch von Laufzeiten mit dem Ziel, die Laufzeiten älte-
rer Atommeiler zu verlängern, findet nicht statt und wird
von der Bundesregierung abgelehnt. Über diese klaren
Aussagen haben wir uns sehr gefreut.

Herr Minister Gabriel, ich weise Sie aber darauf hin,
dass es diesbezüglich keinen klaren Kurs der Bundesre-
gierung gibt. Heute haben wir den 28. Juni. Mir liegt
eine Meldung von Reuters vom 23. Juni vor, die sich auf
eine Veranstaltung vom 22. Juni in Düsseldorf bezieht,
bei der der Bundeswirtschaftsminister Michael Glos an-
wesend war. Ich zitiere aus der Meldung von Reuters:

„Wir müssen einen breiten Energiemix von der
Braunkohle bis zur Atomenergie aufrechterhalten“,
sagte der CSU-Politiker

– Michael Glos –

bei einer Diskussionsveranstaltung am Donnerstag
in Düsseldorf. Er halte es für falsch, dass Deutsch-
land aus der Atomkraft aussteigen wolle.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


– Sehen Sie, Herr Gabriel? Was machen Sie jetzt mit Ih-
ren Kollegen aus der Koalition?

Es sei absurd, wenn Atommeiler, die technisch wei-
ter betrieben werden könnten, „aus ideologischen
Gründen“ vom Netz genommen werden sollten …
Er sei optimistisch, dass es nicht dazu kommen
werde, dass Atomkraftwerke bereits in dieser Le-
gislaturperiode abgeschaltet werden würden, fügte
der Minister hinzu. Dazu gebe es etwa die Möglich-
keit der Quotenübertragung. Als eine Möglichkeit
zur Umgehung des Atomausstiegs wird zwischen
den Versorgern ein Ringtausch von Restlaufzeiten
erwogen. Glos übte zugleich Kritik an Umweltmi-
nister Sigmar Gabriel. Er wisse nicht, ob es richtig
sei, wenn der SPD-Politiker die Politik seines grü-
nen Vorgängers Jürgen Trittin kopiere. „Niemand
ist davor geschützt, klüger zu werden“, sagte Glos
weiter …

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(C (D (Ulrich Kelber [SPD]: Das stimmt vor allem für Herrn Glos!)


Kritik übte Glos zugleich an der Förderung erneuer-
barer Energien. Deren Sinnhaftigkeit müsse über-
prüft werden. Die Förderung könne sich die Bun-
desrepublik eigentlich nicht leisten, fügte er hinzu.

o viel zu der klaren Position der Bundesregierung. Des-
alb haben wir diese Aktuelle Stunde beantragt.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich werde heute gar nicht auf die gesundheitlichen Ri-
iken eingehen. Ich sage Ihnen: Auch wirtschaftlich
echnet sich Atomkraft nicht.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Axel Troost [DIE LINKE])


ch werde hier und heute nur diesen einen Punkt darle-
en. Der Vorschlag von Pinkwart, ein neues Atomkraft-
erk zu bauen, ist absurd, ein energiepolitischer Irrweg
nd haushaltspolitisch unverantwortlich.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Ich mache das an dem Typ Atomkraftwerk deutlich,
en Pinkwart gefordert hat, nämlich an dem Hochtempe-
aturreaktor, Typ Pinkwart, den wir in Nordrhein-West-
ahlen, in Hamm-Uentrop, schon einmal hatten: Bau-
osten 2 Milliarden DM, Gesamtkosten inklusive aller
ntsorgungskosten – so ist es den Zeitungen zu entneh-
en – 5 Milliarden DM.

Wissen Sie, wie lange dieser Reaktor, der Zukunfts-
eaktor von Herrn Pinkwart, dann letzten Endes am Netz
ar? 426 Volllasttage. Das heißt, jeder Tag Volllast hat
ie Menschen 10 Millionen DM gekostet. Das sind die
osten des Zukunftsreaktors, den Pinkwart nach vorne
ringen will. Das wollen wir nicht.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Von den 5 Milliarden DM, die dieser Reaktor gekostet
at, haben die Steuerzahler letzten Endes vier Fünftel
ezahlt. Den Rest haben letztlich die Energiekonzerne
ezahlt. Aber die Steuerzahler haben die Hauptlast die-
er absurden Summe von 5 Milliarden DM gezahlt. Ich
preche noch nicht einmal über den schnellen Brüter von
alkar. Auch der ist ein Milliardengrab für die Steuer-

ahler.

Das gilt übrigens auch für die Forschung. Denn
inkwart ist nicht nur Forschungsminister, sondern auch
haosminister,


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Chaosforscher! Nicht Minister!)


r war nämlich Forscher in der Chaostheorie. Das kann
r offensichtlich sehr exzellent.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Stimmt!)


etzt ist er Forschungsminister. Ich nehme einmal das
eispiel des Forschungsreaktors Jülich. Dieser For-

chungsreaktor ist 1988 stillgelegt worden. Der Rückbau
ostet die Steuerzahler mindestens 500 Millionen,






(A) )



(B) )


Bärbel Höhn
wahrscheinlich 600 Millionen Euro. Auch das haben wir
der früheren Regierung zu verdanken, nämlich dem da-
maligen Minister Riesenhuber, der gesagt hat: Bei den
Kosten für die Forschungsreaktoren zahlen die Betreiber
1 Milliarde Euro, den Rest der Staat. Die Steuerzahlerin-
nen und -zahler sind jetzt verpflichtet, für die gesamten
Reaktorkosten aufzukommen.

Das alles sind Milliardengräber. Wir wollen endlich
aus der Atomenergie aussteigen, und zwar aus vielen
Gründen, unter anderem auch aus wirtschaftlichen Grün-
den. Deshalb schaffen Sie Klarheit in dieser Bundesre-
gierung! Geben Sie keine falschen Signale! Ansonsten
werden sie von Ministern wie Pinkwart aufgegriffen.

Vielen Dank.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)



Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604225500

Das Wort hat jetzt die Kollegin Marie-Luise Dött von

der CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Carl-Ludwig Thiele [FDP])



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604225600

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich habe

ein gewisses Verständnis für die grüne Opposition, die
nach jedem möglichen Zipfel greift, um eine Aktuelle
Stunde anzuzetteln. Zunächst sollten angebliche Äuße-
rungen des nordrhein-westfälischen Innovationsminis-
ters zum Neubau eines Reaktors als Aufhänger für diese
Aktuelle Stunde dienen. Inzwischen ist klargestellt, dass
in Nordrhein-Westfalen kein Neubau eines Kernreaktors
geprüft wird.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen musste also flugs
die Überschrift für die heutige Aktuelle Stunde ändern,
um doch noch einen Aufhänger zu konstruieren.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Etikettenschwindel!)


Nachdem das dann auch nicht so richtig lief, wurde das
Spielchen mit der Geschäftsordnung weitergetrieben.
Nun diskutieren wir also, obwohl es nichts Neues zu dis-
kutieren gibt.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kommen Sie doch einmal zur Sache!)


In der Koalitionsvereinbarung von Union und SPD ist
ausdrücklich festgehalten, dass bezüglich der Nutzung
von Kernenergie zur Stromerzeugung unterschiedliche
Auffassungen bestehen und deshalb an der geltenden
Rechtslage nichts geändert wird.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Das heißt aber noch lange nicht, dass für die Koalitions-
fraktionen und die Parteien damit ein Maulkorb zum

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(C (D hema Kernenergie verhängt wurde. Überhaupt kein rund zur Aufregung und für die heutige Diskussion ann darin bestehen, dass sich ein Mitglied einer Lanesregierung zur weitergehenden Forschung in der Rektortechnik äußert. enn gerade dazu ist in der Koalitionsvereinbarung ganz lar festgehalten, dass für CDU/CSU und SPD der sihere Betrieb der Kernkraftwerke höchste Priorität hat nd wir in diesem Zusammenhang die Forschung fortetzen und ausbauen. nsoweit steht das, was Innovationsminister Pinkwart für RW angekündigt hat, in völliger Übereinstimmung mit em, was die Koalitionsfraktionen in Berlin beschlossen aben. (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wobei Pinkwart aber in der FDP ist!)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Lassen Sie mich darüber hinaus sagen, dass ich es au-
erordentlich begrüße, dass NRW die Reaktorforschung
erstärken will.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


enn gerade in den vergangenen sieben Jahren auch grü-
er Regierungsverantwortung wurde die Reaktorfor-
chung auf null reduziert. Dem dadurch entstandenen
now-how-Verlust und der mittlerweile fehlenden Kom-
etenz in Deutschland, einem Land, das in diesem Be-
eich weltweit eine Spitzenposition eingenommen hatte,
uss dringend entgegengewirkt werden.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Daher kann ich es nur begrüßen, wenn sich NRW zu
iner zukunftsoffenen Forschungspolitik bekennt und
iese vorantreibt. Angesichts der großen Herausforde-
ungen, in den nächsten Jahrzehnten eine sichere, um-
eltbewusste und preisgünstige Energieversorgung zu
ewährleisten, können wir es uns nicht erlauben, auch
ur auf eine einzige mögliche Zukunftsoption, die die
orschung eröffnen könnte, zu verzichten.

Meine Damen und Herren, die Grünen hängen sich in
en letzten Tagen gerne an angeblichen Versuchen der
tomwirtschaft auf, die Laufzeiten älterer Atommeiler
urch so genannte Ringtausche zu verlängern, wie sie in
hrem ursprünglichen Antrag auf Durchführung einer
ktuellen Stunde formuliert haben. Ich frage mich, was
as soll. Fakt ist doch, dass das Atomgesetz unter der
erantwortung eines grünen Umweltministers geändert
nd in § 7 Abs. 1 die Elektrizitätsmengenübertragung
eregelt wurde. Es ist heute geltendes Recht, dass eine
lektrizitätsmengenübertragung auf eine jüngere Anlage

ederzeit möglich ist


(Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nicht auf alte Anlagen!)


nd dass eine Übertragung auf eine ältere Anlage der
ustimmung des BMU im Einvernehmen mit dem Bun-






(A) )



(B) )


Marie-Luise Dött
deswirtschaftsministerium und dem Bundeskanzleramt
bedarf.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Ich wiederhole: Unter der Verantwortung der Grünen
wurde den Energieversorgungsunternehmen diese recht-
liche Möglichkeit eröffnet.

Eine ganz andere Frage ist, ob von dieser Rechtsmög-
lichkeit auch Gebrauch gemacht wird. Fakt ist, dass es
bislang keine „Versuche“ – so wörtlich – gab. Es liegt
bei den Energieversorgungsunternehmen, entspre-
chende Anträge zu stellen. An diesem Vorgehen gibt es
nichts Anrüchiges. Es handelt sich um die legale Aus-
schöpfung der von den Grünen miteröffneten Möglich-
keiten. Da bislang jedoch noch keine Anträge gestellt
wurden, erübrigt es sich, sich hier in Spekulationen zu
versteigen. Ich halte aber fest: Sollten solche Anträge
gestellt werden, dann werden diese von der Bundesre-
gierung nach geltendem Recht geprüft und beschieden.

Damit diese Aktuelle Stunde vielleicht doch noch ei-
nen Sinn erhält, spreche ich jetzt den anderen Bereich
der Kernenergienutzung an: die Frage der Entsorgung
und Endlagerung radioaktiver Abfälle. Denn ein Argu-
ment, das vonseiten der Grünen immer gegen die Nut-
zung der Kernenergie angeführt wird, ist, die Ent-
sorgungs- und Endlagerfrage sei ungelöst. Diese
Argumentation finde ich unanständig und verwerflich.
Denn in den letzten sieben Jahren, in denen das Umwelt-
ministerium unter der Federführung des grünen Minis-
ters Trittin stand, wurde die Lösung dieses Problems ver-
zögert und die Verantwortung in dieser Frage bewusst
auf die kommenden Generationen verschoben. Damit
muss jetzt endlich Schluss sein.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Marie-Luise Dött (CDU):
Rede ID: ID1604225700

Das Wort hat die Kollegin Ulrike Flach von der FDP-

Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604225800

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich habe

das Gefühl: Immer wenn die Wörter „Kernspaltung“
oder „Kernreaktor“ erwähnt werden, reagieren Sie, Frau
Höhn, mit einer Art pawlowschem Reflex. Aber das
wird an der Realität nichts ändern. Es wird Ihnen auch
nicht helfen, eine Situation herbeizureden, die gar nicht
so gewesen ist, wie Sie sie darstellen.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Was sagen Sie denn zu Herrn Glos?)


Frau Dött hat gerade sehr deutlich gemacht, welche
Position sowohl der schwarze als auch der gelbe Teil der
Landesregierung von Nordrhein-Westfalen haben. Noch
in dieser Woche werden die Umweltpolitiker der FDP
mit einem Antrag klarstellen: Weder die Landesregie-
rung Nordrhein-Westfalens noch der dortige Innova-

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(C (D ionsminister Pinkwart noch die FDP im Bund wollen, ass in Deutschland ein neuer Kernreaktor gebaut wird. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


s wäre sehr erstaunlich, wenn die Politik das wollte,
iebe Frau Höhn. Es gibt kein Unternehmen, das das
ill, und keine diesbezügliche Anfrage. Lassen Sie uns
iesen Fakt betrachten und lediglich über eine Verlänge-
ung der Laufzeiten reden. Wie Frau Dött gerade gesagt
at, tun das ja viele Menschen.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Ja! Aber unter verschiedenen Gesichtspunkten! – Ulrich Kelber [SPD]: Es sind immer die gleichen!)


o können wir eine sehr runde und sachliche Diskussion
ühren.

Ich will die Damen und Herren von der SPD darauf
inweisen, dass Herr Clement noch vor zehn Tagen
ichts anderes als Herr Pinkwart gesagt hat.


(Ulrich Kelber [SPD]: Er ist Privatbürger! – Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was? Der hat etwas gesagt? Ich denke, Herr Pinkwart hat gar nichts gesagt! – Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau! Ihr Herr Pinkwart hat doch gar nichts gesagt!)


is vor wenigen Tagen war er immerhin Ihr Wirtschafts-
inister. Es wäre gut, wenn Sie auch einmal zur Kennt-

is nehmen würden, was in Ihren eigenen Reihen vor
ich geht.


(Beifall bei der FDP)


Nun möchte ich mich mit den Fragen auseinander set-
en, die Ihre Betroffenheitskultur immer so sehr anrei-
en:


(Heiterkeit bei der FDP – Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Erstens. Wir betrachten die Kernspaltung als eine
bergangstechnologie. Andere Länder tun das nicht.
eltweit werden zurzeit in China, in Südafrika und in

innland Anträge auf den Bau neuer Kernkraftwerke ge-
tellt.


(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber das wollen Sie ja nicht tun, oder?)


chweden und England denken darüber nach. Vor die-
em Hintergrund frage ich Sie als Forschungspolitikerin
n aller Deutlichkeit: Wollen wir unsere Kompetenz auf
em Gebiet dieser offensichtlich von vielen Ländern auf
er Welt als zukunftsträchtig erachteten Technologie
öllig versanden lassen? Können wir das wollen?


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Nein!)


st es das, was in diesem Land unter „Exzellenzinitia-
ive“ zu verstehen ist? Sie sagen unseren Forschern – das
abe ich eben wieder gehört – einfach: Geht doch nach
merika! Wir tun auf diesem Gebiet also nichts anderes

ls das, was Rot-Grün auf dem Gebiet der Roten
entechnik gemacht hat und wo Sie auf dem Gebiet der






(A) )



(B) )


Ulrike Flach
Grünen Gentechnik gerade wieder dabei sind: Obwohl
die Weltwirtschaft heute global funktioniert, vertreiben
Sie diejenigen, die in unserem Lande Spitzentechnologie
machen, aus Deutschland.


(Beifall bei der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Deswegen sind wir ja auch Marktführer in diesem Bereich! Ideologisch ist das!)


Zweitens. Wenn wir unabhängig von Öl und Gas wer-
den wollen – das werden wir alle hier wollen; ich glaube,
es gibt hier keine Fraktion, die das nicht möchte –, dann
müssen wir unsere Energieforschung eben auch darauf
ausrichten und Erkenntnisse nutzen, die wir im Zusam-
menhang mit Hochtemperaturreaktoren in der Vergan-
genheit gewonnen haben, und zwar zum Einstieg in die
Wasserstofftechnologie. Da müssten wir bei Ihnen doch
eigentlich offene Türen einrennen, Frau Höhn.


(Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wasserstoff kann man auch anders erzeugen! Da müssen Sie nicht die Atomenergie bemühen!)


Die Thoriumhochtechnologie ist ein hoch interessantes
Forschungsgebiet, und die Bedeutung der Produktion
von Wasserstoff für den Einstieg in die Brennstoffzellen-
technologie ist unumstritten, übrigens auch in Ihren ei-
genen Reihen.


(Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Machen Sie das doch mit erneuerbaren Energien!)


Nichts anderes hat der Innovationsminister Pinkwart
gesagt. Es ist folgerichtig, dass ein Industrieland wie
Nordrhein-Westfalen unter einer schwarz-gelben Regie-
rung überlegt, wie man sich an Forschungen, wie sie
überall auf der Welt stattfinden, beteiligen kann.


(Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat er aber anders gesagt!)


Was wären wir denn für ein Forschungsstandort, wenn
wir das nicht täten?! Ich muss mich schon wundern über
Herrn Gabriel, der ungefähr wie bei der roten Stamm-
zelle


(Heiterkeit bei Abgeordneten der FDP, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


– Entschuldigung, der Roten Gentechnik – erklärt hat,
das sei nicht zulässig. Sie wissen, dass unsere Forscher
vor Ort mit Simulationen arbeiten.


(Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zum Thema bitte!)


Selbstverständlich können sie das dann tun. Herr Gab-
riel, Sie haben versucht, hier ganz lässig etwas als Wahr-
heit darzustellen, was keine ist – und übrigens auch von
Pinkwart nie so gesagt worden ist.


(Beifall bei der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Ja, ja, ja: Wenn es unangenehm wird, hat man es nicht gesagt!)


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(C (D Unter dem Strich haben wir in Nordrhein-Westfalen och qualifizierte Forscher, die überall vernetzt in eutschland arbeiten. Ich bin stolz, dass die Landesreierung bereit ist, diese Qualifikationen weiter zu nuten. Sie können sicher sein, dass es keinen Liberalen in iesem Lande gibt, der Ihnen morgen ein Kernkraftwerk or die Tür setzt, Frau Höhn; da brauchen Sie keine ngst zu haben. (Beifall bei der FDP – Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Da sind wir sicher!)



Ulrike Flach (FDP):
Rede ID: ID1604225900

Das Wort hat jetzt der Kollege Ulrich Kelber von der

PD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604226000

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es wird

angsam zum wöchentlichen Running Gag, dass jemand
ine Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken
ordert. Dass so etwas noch immer ein mediales Echo
indet, halte ich für ein Zeichen, dass wir anscheinend
eine schwerwiegenderen Probleme haben.

Frau Höhn, Sie haben der Meinung des Privatbürgers
los, der sich selbstverständlich an Recht und Gesetz, an
oalitionsvertrag und Verabredungen im Kabinett ge-
unden fühlt, etwas zu viel Platz in Ihrer Rede einge-
äumt, Sie haben ihn etwas zu lange zitiert.


(Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er ist Bundesminister!)


ls nordrhein-westfälischer Bürger muss ich sagen, dass
ie Debatte der letzten Woche für mich natürlich interes-
ant war. NRW war einmal Energieland Nummer eins.
as hat sich etwas verändert. Was die Haltung zur
tomenergie angeht, weiß man nicht so recht: Rüttgers
at sich, zumindest aus seiner Sicht, klar geäußert, er
öchte da nichts ausbauen; ein weiteres Mal geäußert

at er sich allerdings nicht. Pinkwart hat ein Interview
egeben, aus dem man vieles herauslesen kann. Wenn er
erkt, dass es komisch wird, zieht er sich zurück. Er hat

llerdings schon gesagt, er möchte einen Forschungsre-
ktor als Kern eines kommerziell betriebenen THTR ha-
en; das war seine Kernaussage, und er hat sie wieder-
olt. Frau Thoben sagt auch: Ja, vielleicht. Doch was für
inen Sinn soll es machen, einen Forschungsreaktor für
ine Reaktorlinie zu bauen, die man in Deutschland nach
echt und Gesetz nie wird betreiben dürfen? Das wird
ielleicht ein weiterer Redner oder eine Rednerin erklä-
en.


(Ulrike Flach [FDP]: Pinkwart hat sich an keiner Stelle zurückgezogen!)


Energieland Nummer eins heißt natürlich auch: Man
öchte weniger Kohle. Man möchte die erneuerbaren
nergien prinzipiell ausbauen. Doch die Bauverordnung
erändert man so, dass man wenig Windenergie und we-
iger Biomasse hat, und man bereitet eine Gemeindeord-
ung vor, die den Stadtwerken das Leben so erschwert,






(A) )



(B) )


Ulrich Kelber
dass sie als Konkurrenten auf dem Energiemarkt nicht
auftreten können. Irgendwann muss mir jemand erklä-
ren, wo die Energie in NRW in Zukunft herkommen soll.

Aber zurück zum THTR-Vorschlag. Mich als nord-
rhein-westfälischen Bürger und Abgeordneten der Stadt
Bonn interessiert natürlich, wofür mein Land eigentlich
Geld hat. Die wollen also einen Forschungsreaktor
bauen – eventuell, vielleicht doch nicht, aber man redet
schon einmal darüber mit den Medien –, und das ohne
Bundeszuschüsse,


(Ulrike Flach [FDP]: Die finanzieren doch 90 Prozent!)


also nur aus Landesmitteln. Dies sagt ein Landeskabi-
nett, das gerade die Kindergartenzuschüsse massiv um
über 100 Millionen Euro kürzen will, was über 10 Pro-
zent wären. Da es sich das doch nicht traut, hebt es den
Betrag schnell wieder um 40 Millionen Euro an und gibt
darüber eine Pressemitteilung heraus, in der steht, dass
man 40 Millionen Euro mehr für Kindergärten ausgeben
werde, nachdem man die Mittel vorher um 105 Millio-
nen Euro gekürzt hat.


(Ulrike Flach [FDP]: Ist das Ihre Exzellenzinitiative? – Frank Schäffler [FDP]: Größter Steuererhöher der Welt!)


Dieses Landeskabinett kürzt bei sämtlichen Forschungs-
instituten in NRW die Mittel, es kürzt die Anzahl der
Stellen, die den Universitäten ursprünglich zugestanden
wurden, und es kürzt bei den Fachhochschulen. Auf ein-
mal kündigt es aber an, ohne Bundeszuschüsse einen For-
schungsreaktor bauen zu wollen. Ich finde das spannend.


(Ulrike Flach [FDP]: Das hat es nie gesagt!)


Die Zahlen hat Frau Höhn genannt. Man kann die an-
deren Zahlen noch dazu nennen. Es bleiben 390 Tonnen
Atomschrott übrig. Nach 2009 ist die Finanzierung der
jährlich 6,5 Millionen Euro allein für den Erhaltungsbe-
trieb bei Schließung des bestehenden THTR offen. Wer
irgendwann die Endlagerung bezahlt, ist auch offen.
Jetzt wollen Sie die nächste Variante davon bauen. Ich
finde das spannend.

Es ist zu Recht erwähnt worden, dass bei den Themen
Ringtausch, Übertragung und Ähnliches ein Blick ins
Gesetz oft eine Pressemitteilung ersparen könnte.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Ein Blick in die Pressemitteilung erspart manchmal eine Debatte!)


Darin steht, was erlaubt ist und was nicht erlaubt ist.


(Ulrike Flach [FDP]: Thema verfehlt!)


Jeder Ringtausch und jede andere Idee werden immer an
folgende Stelle stoßen: Um sich den Weiterbetrieb be-
stimmter Kraftwerke, die in den nächsten Jahren abge-
schaltet werden sollen, zu ersparen, muss man irgend-
wann von einem neueren auf ein älteres Kraftwerk
übertragen. Auf die Begründung dafür, warum man das
nach den Buchstaben des Gesetzes tun kann, bin ich ein-
mal gespannt. Ich sehe sie nicht.


(Beifall bei der SPD)


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(C (D Letzter Punkt. Es bleibt dabei: Atomkraftfreunde sind onopolfreunde. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


as Argument lautet immer: Wir müssten die Atom-
raftwerke doch nur länger laufen lassen, dann würde
ie Höhe der Stromrechnungen sinken. Jetzt sind die
tromrechnungen aber hoch, obwohl die deutschen
tomkraftwerke mit voller Last laufen. Mehr Atomkraft

ls im Augenblick hat es in der Geschichte der Bundes-
epublik noch nie gegeben. In dem Bundesland, in dem
s den höchsten Anteil an der Atomkraft gibt, nämlich in
aden-Württemberg, sind die Stromrechnungen am
öchsten. Wie kann man denn an dieser Stelle trotzdem
mmer wieder das Gleiche sagen?

Hierzu gibt es zudem einen besonderen Aspekt: Die
tomkraftwerke in Deutschland werden von den vier
nergiemonopolisten betrieben, die zusammen einen
nteil von 90 Prozent am Markt haben. Wer die Debatte
ber längere Laufzeiten führt und die Atomkraftwerke
irklich länger laufen lässt – für den gilt das ganz be-

onders –, der gibt nur ein einziges Signal an den Markt:
iebe Wettbewerber, in Deutschland lohnt es sich für
uch nicht, zu investieren, weil wir beschlossen haben,
om Steuerzahler subventionierte Kraftwerke am golde-
en Ende weiterhin hoch subventioniert – Versiche-
ungsbereich, Endlager und Ähnliches – weiterlaufen zu
assen. Damit können wir euch jederzeit im Wettbewerb
ertig machen.


(Ulrike Flach [FDP]: Wer sagt das denn?)

Deswegen ist es notwendig, mehr auf Wettbewerb zu

etzen. Dies passiert übrigens auch beim Emissionshan-
el. Das wird von den Grünen zu Unrecht verschwiegen.


(Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo denn?)


ort ist einiges drin. Es gibt große Ankündigungen von
ettbewerbern, die jetzt einsteigen wollen und darauf

ertrauen, dass das Atomgesetz so Bestand haben wird,
ie es verabredet ist.
Es bleibt übrig: Wer Wettbewerb haben will, muss für

en Atomausstieg sein, wer für Atom ist, ist ein Mono-
olistenfreund.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Blanke Ideologie! – Gegenruf des Abg. Ulrich Kelber [SPD]: Es rufen immer die am lautesten Ideologie, die selber Ideologen sind, hat meine Großmutter immer gesagt!)



Ulrich Kelber (SPD):
Rede ID: ID1604226100

Das Wort hat der Kollege Hans-Kurt Hill von der

raktion Die Linke.

(Beifall bei der LINKEN)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604226200

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

ollegen! In Sachen Atomenergie steigt die Zahl der






(A) )



(B) )


Hans-Kurt Hill
Problembären sprunghaft an, nur dass diese sich dieses
Mal selbst erlegen.


(Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Der Bär ist schon längst tot!)


– Die erlegen sich jetzt selbst.

Zwar hat sich Minister Pinkwart in Sachen neue
Atommeiler jetzt wieder in die Büsche geschlagen, doch
dass der Innovationsminister in Nordrhein-Westfalen die
strahlende Atomtechnik für eine tolle Sache hält, ist be-
kannt.


(Ulrike Flach [FDP]: Er muss sich nicht in die Büsche schlagen!)


Ich kann jedem nur empfehlen, sich einmal die Beiträge
auf einer Veranstaltung der RTWH in Aachen vor zwei
Monaten durchzulesen, um zu sehen, was er dazu gesagt
hat. Dann kommen wir nämlich auf den Punkt, den er
jetzt angesprochen hat.

Er befindet sich allerdings in illustrer Gesellschaft.
Die FDP hier im Haus will die Schächte Konrad und
Gorleben mit aller Kraft und Macht unbedingt durchdrü-
cken. Ich sage nur: Fachliche Bedenken und Sorgen der
Menschen sind Ihnen dabei egal.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Nein, ganz im Gegenteil!)


– Doch. – Ich sage nur eines: Ich bin ganz froh, dass
Minister Gabriel zumindest bislang diesbezüglich eine
andere Zielvorgabe hat.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wo soll der Atommüll denn bleiben?)


Bundeswirtschaftsminister Glos, Hessens Ministerpräsi-
dent Koch und auch dem Herrn Oettinger aus Baden-
Württemberg ist das aber immer wieder einmal eine
Schlagzeile wert. Sie wenden sich damit zwar gegen das
geltende Atomrecht, aber, wie gesagt, so kommen sie
wieder in die Zeitung. Damit soll meines Erachtens auch
Stimmung für die Atomkraft gemacht werden.

Mit solchen Reden erweisen Sie diesem Land einen
Bärendienst. Eine derart – das sage ich bewusst – ideolo-
gische Atomdebatte geht gänzlich an der Realität vorbei.


(Beifall bei der LINKEN)


Nichts zeigt dies besser als die radioaktive Ruine des
Atomreaktors von Hamm-Uentrop; Frau Höhn, Sie ha-
ben eben darauf hingewiesen. Dessen Technik hält Herr
Pinkwart für zukunftsfähig. Die angeblich sichere Tech-
nologie endete nach nur fünf Jahren als Störfall, bei dem
Radioaktivität freigesetzt wurde und ein GAU nur knapp
vermieden werden konnte. Die Region entging nur
knapp einer Katastrophe.


(Ulrike Flach [FDP]: Sie sollten einmal nach Nordrhein-Westfalen kommen!)


Ich komme zu den Kosten. 2 Milliarden Euro an Steu-
ergeldern wurden für den Bau in den Sand gesetzt. Diese
2 Milliarden Euro fehlen uns nun in anderen Bereichen.
Die Atomforschung erweist sich immer wieder als Mil-
liardengrab. Aber Sie von der FDP und der CDU/CSU

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(C (D eden der Atomlobby munter das Wort und fordern weiere Milliarden nach dem Motto: Vielleicht klappt es eim nächsten Mal, der nächste Reaktortyp ist bestimmt och sicherer. Wir sehen das anders. Sie übersehen bei Ihren Vorstellungen, dass die tomenergie die Versorgungssicherheit reduziert. Uran uss zu 100 Prozent importiert werden. Das wirtschaft ich verfügbare Uran steht auch nur noch wenige Jahre ur Verfügung. (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Das ist albern!)


abei greift auch der Gasprom-Effekt; denn das Uran
acht uns von Konzerninteressen abhängig und auch er-

ressbar. Eines muss Ihnen bewusst sein: Wer sich für
tomenergie ausspricht, fordert den Einstieg in die Plu-

oniumwirtschaft. Das ist meines Erachtens völkerrecht-
ich bedenklich und moralisch abstoßend.


(Beifall bei der LINKEN)


ie machen sich mit derartigen Atomfantasien unglaub-
ürdig.

Noch ein Wort zur Stimmungsmache. Eine aktuelle
orsa-Umfrage straft die Atomlobby Lügen: 85 Prozent
er Menschen in Deutschland befürworten erneuerbare
nergien als Energiequelle der Zukunft, nur 19 Prozent
ollen an der Atomenergie festhalten.


(Ulrike Flach [FDP]: 45 Prozent wissen, wie wichtig die Kernkraft ist!)


ie Menschen im Land wissen ganz genau, was sinnvoll
st. Die giftige Strahlentechnik ist es jedenfalls nicht.

Die Atomtechnik ist und bleibt ein unbeherrschbarer
efahrenherd. Laufend bedrohen uns – Mensch und
mwelt – Störfälle. Vielleicht erfahren wir auch nicht

lle. Das Endlagerproblem ist, wie gesagt, noch immer
icht gelöst.


(Michael Kauch [FDP]: Sie haben doch gerade gesagt, Sie wollen es nicht lösen!)


Das habe ich nicht gesagt. –


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Das ist aber die Konsequenz!)


as Endlagerproblem muss auf jeden Fall gelöst wer-
en. Schön, dass bei Herrn Pinkwart zumindest die Er-
enntnis gereift ist, dass man aus der Entsorgung und
ndlagerung nicht aussteigen kann.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wo denn? Wie denn?)


s stimmt eben: Die Geister, die man ruft, wird man
icht los. Aber die Kosten dafür sollte die Atomwirt-
chaft tragen, nicht der Steuerzahler.


(Beifall bei der LINKEN)


Zum Ausland. Die Irankrise zeigt, dass ein Export
on Atom-Know-how – auf diesem Gebiet sind wir
eltmarktführer – die Gefahr militärischen Missbrauchs

rhöht. Wissen die deutschen Steuerzahler, dass die Bun-
esregierung, die uns den Ausstieg verspricht, die inter-






(A) )



(B) )


Hans-Kurt Hill
nationale Forschung für Reaktortechnik weiter unter-
stützt? Es war eine sehr kluge Entscheidung, aus der
Nukleartechnik auszusteigen. Wir müssen uns in Verant-
wortung für unsere Kinder und Enkel bemühen, den
Ausstieg zu beschleunigen. Eine kluge Energiepolitik
setzt auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien.

Ich sage Ihnen eines: Hören Sie bitte auf, den Men-
schen einen Bären aufzubinden.

Danke schön.


(Beifall bei der LINKEN)



Hans-Kurt Hill (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1604226300

Das Wort hat der Kollege Philipp Mißfelder von der

CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU – Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Guter Mann!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604226400

Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle-

gen! Frau Höhn, Sie haben gerade von Chaos gespro-
chen. Chaos und nordrhein-westfälische Landesregie-
rung – das war zu Ihrer Zeit.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Das ist seit dem vergangenen Jahr vorbei. Da muss ich
die schwarz-gelbe Landesregierung in Nordrhein-West-
falen wirklich in Schutz nehmen, zumal hier der
Wunsch, sich in die Öffentlichkeit zu drängen, und nicht
die Sache im Vordergrund steht. Das wissen Sie ganz ge-
nau.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: So ist es! – Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer hat das denn getan? Herr Pinkwart!)


Ihnen geht es nur um Publicity. Wenn es in der Ge-
schäftsführerrunde nicht verhindert worden wäre, hätten
Sie mit uns sogar während des Fußballspiels am Freitag
über dieses Thema diskutiert. Sie haben Ihren Patriotis-
mus in dem Vorhaben zum Ausdruck gebracht: Lieber ir-
gendwelche Scheindebatten führen, als die erste Halb-
zeit des Deutschlandsspiels anzuschauen.


(Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kommen Sie doch erst einmal zur Sache! Es geht um Atomkraft und Milliarden! – Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war ein Eigentor!)


Ich bin froh, dass wir heute und nicht am Freitag da-
rüber diskutieren. Dass wir aber über Ihre Scheindebatte
reden müssen, finde ich schon etwas merkwürdig.

Zu den Meldungen, die Sie zitiert haben, kann ich Ih-
nen nur den Tipp geben, nicht immer alles zu glauben,
was in der Zeitung steht.


(Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war ein Zitat von Herrn Glos!)


Wenn Sie die Pressemitteilung des Ministeriums in
NRW gelesen hätten, dann hätten Sie erkannt, dass von

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(C (D em, was Sie behaupten, nicht die Rede gewesen ist. Inofern kann ich den Bundesumweltminister, der dies benso wie die SPD-Fraktion und meine eigene Fraktion urückgewiesen hat, nur unterstützen. Wir halten uns an echt und Gesetz und haben nicht die Absicht, irgendelche Vorhaben zu vollziehen, die Sie mit Ihren Anündigungen erst in die Welt gesetzt haben. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Beim letzten Satz klatsche ich auch!)


Wenn wir über das Thema diskutieren und Sie über
en Ausstieg aus der Kernforschung philosophieren,
ann wird aber immer klarer, dass Sie in Wahrheit mit
hrer Technikfeindlichkeit nicht hinter dem Berg halten
önnen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


ch bitte Sie in diesem Zusammenhang inständig, sich an
hre Regierungszeit zu erinnern, die schließlich noch
icht lange zurückliegt. Sie waren zwar im Bund nicht in
er Regierungsverantwortung – in Nordrhein-Westfalen
st es schon etwas länger her –, aber Ihre Kolleginnen
nd Kollegen, unter anderem Herr Trittin. Ich darf Sie
arauf aufmerksam machen, dass Rot-Grün in Ihrer ei-
enen siebenjährigen Regierungszeit richtigerweise an
ehr vielen Projekten im Rahmen von Euratom beteiligt
ar. Dabei ging es in erster Linie um Kernforschung.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


as war auch absolut richtig.

Deswegen möchte ich in diesen Punkten die Position
er Vorgängerregierung, in deren Kontinuität wir beim
mgang mit Euratom stehen, herausstreichen. Technik-

reundlichkeit in diesem Bereich ist sehr wichtig,


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


eil sie weltweit zu einem höheren Sicherheitsniveau
eiträgt. Deswegen beteiligen wir uns daran.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: So ist es!)


eswegen sind Sie richtigerweise nicht aus Euratom
usgestiegen und haben sich an dieser Stelle der Euro-
äischen Union nicht verweigert.


(Beifall bei der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Wer hat denn den Versuchsreaktor gebaut?)


Selbst wenn Herr Fell das wollte, er hat sich nicht
urchgesetzt. Das zeigt, dass auch bei Rot-Grün die Ver-
unft geherrscht hat. Es war schließlich nicht alles
chlecht.


(Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was wollen Sie denn jetzt?)


Ich bin der Meinung, dass wir über das diskutieren
ollten, was tatsächlich ansteht, nämlich die weltweiten
ntwicklungen auf den Energiemärkten. Ein Blick auf
ie weltweite Entwicklung zeigt, dass zum Beispiel in
hina – lassen wir Indien in diesem Zusammenhang ein-
al außen vor; das scheint ein Sonderfall zu sein – der






(A) )



(B) )


Philipp Mißfelder
Energiehunger immer mehr zunimmt. Was ist die Ant-
wort der chinesischen Regierung darauf?


(Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Erneuerbare Energien!)


– Ja, auch erneuerbare Energien. China setzt nicht nur
auf Kohle


(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer macht denn das?)


– die Kohleförderung ist besonders in China extrem um-
weltfeindlich –, sondern zieht auch den Bau neuer Kern-
kraftwerke in Erwägung. In Zukunft sollen etwa
30 Kernkraftwerke gebaut werden.

Angesichts dieser Entwicklung wird einem doch
angst und bange, dass unsere Sicherheitsstandards, die
aufgrund der guten Forschungsarbeit vonseiten des deut-
schen Ingenieurwesens entstanden sind,


(Ulrike Flach [FDP]: So ist es!)


voraussichtlich nicht mehr gehalten werden können,
wenn sich der Kurs, den Sie von der Opposition heute
anmahnen, tatsächlich durchsetzen sollte.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Deshalb bin ich für mehr Forschung in diesem Bereich.
Das hat im Übrigen den positiven Nebeneffekt, dass die
weltweiten CO2-Emissionen gesenkt werden können,
wenn sich die Kerntechnik – natürlich mit deutschen Si-
cherheitsstandards – weltweit durchsetzt.

Dass der Industriestandort Deutschland davon profi-
tieren kann, liegt auf der Hand. Wenn wir diese Techno-
logie exportieren können, dann ist das für die Arbeits-
plätze besser, als wenn chinesische Ingenieure mit dem
enormen Technikzuwachs, den sie tagtäglich erzielen,
ihre eigenen Produkte auf den Markt bringen.


(Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und die Kosten?)


Der Standort Deutschland profitiert mehr davon, wenn
wir es schaffen, unsere Produkte im Ausland abzusetzen.


(Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Effizienz!)


Weltweit sichere Kernkraftwerke mit deutscher Techno-
logie sind besser als der Kurs, den Sie heute vorgeschla-
gen haben.


(Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hauptsache groß und teuer! So ein Unsinn!)


Vielen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Philipp Mißfelder (CDU):
Rede ID: ID1604226500

Das Wort hat die Kollegin Sylvia Kotting-Uhl vom

Bündnis 90/Die Grünen.

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(C (D Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Al en in sich auch noch widersprüchlichen Dementis zum rotz: An kaum einem Ast wird von unterschiedlichen räften zulasten des politischen Erfolgs, der globalen orbildfunktion und des erfolgreichen Innovationsrucks so heftig gesägt wie am Atomausstieg. (Ulrich Kelber [SPD]: Es fällt nur kein einziger Span!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604226600

e stärker der Umweltminister betont, dass am Atom-
esetz festgehalten wird, umso kürzer werden die Inter-
alle zwischen den Sägeattacken. Den Energiekonzernen
it ihrem Vorstoß zum Ringtausch ist der nordrhein-
estfälische Innovationsminister Pinkwart und diesem
iederum vorgestern Abend beim Atomforum in Berlin
ie baden-württembergische Umweltministerin Tanja
önner gefolgt.

Die Liebe der baden-württembergischen Landesregie-
ung zur Atomkraft ist mir wohl vertraut. Ich bin mir
icht sicher, ob sich der Stolz der Landesregierung auf
en bundesweit höchsten Atomstromanteil von 60 Pro-
ent auch auf die bundesweit höchsten Strompreise be-
ieht. Aber ich bin mir sicher, dass der Ministerin
önner – so hat sie sich gestern Abend geäußert – die
eueste Strompreiserhöhung der EnBW nicht gefällt.
ie auch, konterkarieren solche taktlosen Vorstöße doch

eradezu die sorgsam ausgeklügelte Strategie zur Ak-
eptanz der Atomkraft, mit der die Union den Konzer-
en unter die Arme greifen will. Mit dem baden-
ürttembergischen Modell, das Frau Gönner beim
tomforum vorstellte, wird für Laufzeitenverlängerun-
en nämlich damit geworben, dass die Konzerne die
älfte des zusätzlich verdienten Geldes in die Förderung
er erneuerbaren Energien stecken sollen.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Es geht bei die-
em Modell nicht mehr um Strommengenübertragungen
on neueren AKWs auf diejenigen, die in dieser Legisla-
urperiode zur Abschaltung anstehen. Selbst das ist im
tomgesetz nicht wirklich vorgesehen und ist trotzdem
on den Konzernen mit ihrem Run auf die Reststrom-
engen von Mülheim-Kärlich gerade wieder in die De-

atte gebracht worden, als gäbe es keinen von ihnen un-
erschriebenen Vertrag. Jetzt geht Baden-Württemberg
ber richtig in die Vollen. Es geht um das Atomgesetz,
ie Aufkündigung des mit den Energieversorgern ausge-
andelten Atomkonsenses, der diesen reichlich Vorteile
ebracht hat; diese nutzen die Energieversorger seitdem.

Richtig gut kam der Vorschlag, die Hälfte des Zuver-
ienstes in die erneuerbaren Energien zu stecken, beim
tomforum übrigens nicht an, auch nicht, nachdem Frau
önner erläutert hatte, dass man das positive Image und
ie Beliebtheit der erneuerbaren Energien in der Bevöl-
erung nutzen müsse, um Akzeptanz für die Laufzeiten-
erlängerung zu gewinnen.

Das Spielchen zwischen SPD und Union, das seinen
eginn mit der für einen Koalitionsvertrag ungewöhnli-
hen Aussage nahm, Frau Dött, dass die Haltung der
oalitionäre zur Atomkraft unterschiedlich sei, schauen
ir uns nun seit acht Monaten an. Es hat durchaus Un-






(A) )



(B) )


Sylvia Kotting-Uhl
terhaltungswert. Aber in jedem Spiel gibt es eine
Schwelle, an der Schluss mit lustig sein sollte. Ich finde,
diese Schwelle ist erreicht.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Es ist nicht mehr damit getan, dass sich der Umwelt-
minister bei jedem Vorstoß eines Landesfürsten, eines
Ministers – auch der Bundeswirtschaftsminister spielt
gern auf diesem Feld – oder der Konzerne wortgewaltig
vor den Atomausstieg stellt. Das ist auch heute nicht un-
sere Forderung. Wir fordern die Union vielmehr auf,
Ordnung in ihre Reihen zu bringen und in ihrer Partei
ihre Haltung zum im Koalitionsvertrag bekräftigten
Atomausstieg zu klären sowie zu einer nachvollziehba-
ren, einheitlichen und klaren Aussage zu kommen.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Haben Sie überhaupt zugehört?)


– Ich höre Ihnen immer mit voller Begeisterung zu.

Wir Grüne pflegen in solchen Fällen die Klärung auf
einem Parteitag vorzunehmen. Das Ergebnis gilt dann,
vor allem für das Führungspersonal. Meiner Partei hat
man häufig vorgeworfen, sie streite ständig. Aber ich
will Ihnen einmal eines sagen, verehrte Kolleginnen und
Kollegen von der Union: Angesichts Ihres Dissonanz-
konzertes – Frau Gönner und der baden-württembergi-
sche Ministerpräsident Oettinger wollen mit der Aufkün-
digung des Atomausstiegs die erneuerbaren Energien
fördern; Bundeswirtschaftsminister Glos will Braun-
kohle und Atomkraft aufrechterhalten und die Sinnhaf-
tigkeit der Förderung der erneuerbaren Energien über-
prüfen lassen; der Kollege Schulte-Drüggelte sagte in
der Haushaltsdebatte in der letzten Woche auf Nach-
frage, dass seine Aussage, wir könnten auf die Kernener-
gie vorerst nicht verzichten, mit dem bis 2020 währen-
den Atomausstieg konform gehe; irgendwer muss den
Koalitionsvertrag ja wachen Sinnes unterschrieben ha-
ben – sind wir Grünen ein harmoniesüchtiger Haufen.

Bringen Sie Ordnung in Ihre Reihen und hören Sie
auf, derart widersprüchliche Signale zu senden! Nicht
zuletzt der Wirtschaftsminister sollte wissen, was wider-
sprüchliche Signale in einem so sensiblen Bereich wie
der Energiepolitik für anstehende Innovationen und In-
vestitionen bedeuten: Sie werden nicht gemacht. Das
Einzige, was Sie erreichen, ist, dass Ihnen die Energie-
konzerne auf der Nase herumtanzen. Sie sind offenbar
bereits im Tanzkurs und üben.

Danke schön.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)



Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1604226700

Das Wort hat jetzt der Kollege Christoph Pries von

der SPD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604226800

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bun-

desumweltminister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kol-

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(C (D egen! Ich möchte meine Rede mit einem Zitat von RW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers vom 6. März 006 beginnen. Dieser antwortete auf die Frage, ob RW neue Atomkraftwerke oder zumindest eine Verlänerung der Laufzeiten benötige, wie folgt: „Neue Kernraftwerke will hier keiner bauen. Bei der Laufzeitverängerung ist es so, dass ein Vertrag mit der nergiewirtschaft geschlossen wurde, und ich sehe nieanden, der daran rüttelt.“ Ich befürchte, hier irrt der inisterpräsident. Bauen und rütteln möchte schon der eine oder andere. auen möchte zum Beispiel der NRW-Wissenschaftsmiister Andreas Pinkwart. Dieser hat am Wochenende berschwänglich seine Sympathien für einen Thoriumochtemperaturreaktor in Jülich bekundet, und zwar so berschwänglich, dass bei den anwesenden Journalisten er Eindruck entstand, die NRW-Landesregierung habe ereits konkrete Pläne für dessen Bau. Mit solchen Äuerungen verkennt Minister Pinkwart nicht nur in fataler eise die geltende Rechtslage, er verkennt ganz offen ichtlich auch die Beschlusslage seiner eigenen Partei. as, was der selbst ernannte Innovationsminister als Zuunftstechnologie anpreist, hat seine eigene Partei auf hrem Bundesparteitag in Rostock erstmals offiziell zur bergangstechnologie erklärt. (Beifall bei der SPD – Ulrike Flach [FDP]: Nein! – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Alte Beschlusslage!)


Liebe Kolleginnen und Kollegen von der FDP, wir be-
rüßen diesen Schritt in die richtige Richtung ausdrück-
ich, so klein und bescheiden dieser Schritt auch sein

ag.


(Ulrike Flach [FDP]: Schon lange!)


ie können gewiss sein, dass wir Sie in Zukunft daran
essen werden.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Einverstanden!)


ber vielleicht war Ihr Umweltparteitag in Rostock nur
ine Alibiveranstaltung,


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Nein!)


m in Zukunft ungehindert in grünen Gewässern fischen
u können. Die Äußerungen von Herrn Pinkwart gehen
n diese Richtung.

Kommen wir nun zu denjenigen, die für das Rütteln
m Atomkonsens zuständig sind, zu den Energiekonzer-
en. Schon seit Monaten lassen sie keine Gelegenheit
ngenutzt, um immer neue Szenarien zu entwerfen, wie
as geltende Atomgesetz ausgehebelt werden könnte.
ie neueste Variante ist der so genannte Ringtausch der
eststrommengen des nicht in Betrieb genommenen
tomkraftwerks Mülheim-Kärlich. Diese sollen nun

röhlich von einem Atomkraftwerk auf das nächste über-
ragen werden, bis sie schließlich bei den alten Meilern
anden.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Von „fröhlich“ hat niemand gesprochen!)







(A) )



(B) )


Christoph Pries
Dumm ist nur, dass im Atomgesetz ausdrücklich festge-
legt ist, auf welche Meiler die Reststrommengen von
Mülheim-Kärlich übertragen werden dürfen. Biblis A,
Neckarwestheim 1 und Brunsbüttel gehören nicht dazu.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Die Strommenge, die auf Biblis B übertragen werden
darf, ist auf 21,45 Terawattstunden beschränkt. Das ein-
zige Ziel dieser Vorstöße ist es, die in dieser Legislatur-
periode zur Abschaltung anstehenden Atomkraftwerke
über die nächste Bundestagswahl zu retten – in der Hoff-
nung auf atomfreundliche Mehrheiten. Diese Hoffnung
ist 2002 und 2005 enttäuscht worden. Wir werden dafür
sorgen, dass sie auch bei der nächsten Bundestagswahl
enttäuscht wird.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – CarlLudwig Thiele [FDP]: Kommt die denn schon so schnell?)


Zwei Probleme haben all diejenigen, die die Laufzei-
ten verlängern oder neue Atomkraftwerke bauen möch-
ten: den Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD und
das Atomgesetz. Alle hier im Hause wissen, dass die
Koalitionspartner in der Frage der Nutzung der Atom-
energie unterschiedliche Auffassungen vertreten. Des-
halb haben wir uns darauf verständigt, das Atomgesetz
nicht zu ändern. Nur zur Erinnerung: Das Atomgesetz in
seiner zurzeit geltenden Fassung untersagt den Neubau
von Atomkraftwerken, ordnet den deutschen Atomkraft-
werken fest definierte Reststrommengen bis zur Ab-
schaltung zu und regelt die Möglichkeiten der Energie-
konzerne, Reststrommengen zwischen unterschiedlichen
Reaktoren zu übertragen.


(Ulrike Flach [FDP]: Das stört Herrn Pinkwart nicht!)


Diese Regelungen sehen ausdrücklich vor, dass Rest-
strommengen nur von älteren auf neuere Reaktoren
übertragen werden dürfen. Ausnahmen bedürfen der Ge-
nehmigung des Bundesumweltministers. Für die SPD-
Bundestagsfraktion ist klar: Eine Übertragung von Rest-
strommengen von neuen Atomkraftwerken auf alte
Atomkraftwerke lehnen wir ab.


(Beifall bei der SPD sowie der Abg. Sylvia KottingUhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Eine solche Übertragung widerspricht dem Geist des
Atomkonsenses. Sie widerspricht auch dem Geist des
Koalitionsvertrages, der dem sicheren Betrieb der Atom-
kraftwerke absolute Priorität einräumt.

Dem Geist des Atomkonsenses widerspricht aber
auch das Verhalten der Energiekonzerne insgesamt. Der
Ausstieg aus der Atomenergie ist zwischen der damali-
gen Bundesregierung und den Energieversorgungsunter-
nehmen unter Berücksichtigung der beiderseitigen Inte-
ressen ausgehandelt und vertraglich fixiert worden. Die
Vertreter der Energiekonzerne haben sich ebenso wie die
Bundesregierung vor sechs Jahren dazu verpflichtet, den
Inhalt des Atomkonsenses dauerhaft umzusetzen. Die
Bundesregierung hat sich an diese Absprache gehalten,

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(C (D ie Energiekonzerne leider nicht. Mit jedem Winkelzug, it jedem neuen Vorstoß beschädigen die Vorstände der nergiekonzerne das Vertrauen der Bürgerinnen und ürger in das politische System unseres Landes. Ich ppelliere daher eindringlich an die Verantwortlichen in en Konzernvorständen, weniger Energie auf juristische pitzfindigkeiten zur Verlängerung von Laufzeiten zu erschwenden und lieber gemeinsam mit den politisch erantwortlichen an einer zukunftsfähigen Energieverorgung für Deutschland zu arbeiten. as wäre ein erster und höchst willkommener Beitrag ur Energieeffizienz, über die wir in den vergangenen onaten so viel geredet haben. Danke für Ihre Aufmerksamkeit, Frau Flach. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulrike Flach [FDP]: Ich höre immer gern zu!)


(Beifall bei der SPD)


Ich weiß.


Christoph Pries (SPD):
Rede ID: ID1604226900

Das Wort hat jetzt der Kollege Franz Obermeier von

er CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604227000

Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Diese De-

atte ist völlig überflüssig. Eines hat sie schon bewiesen:
ie Kolleginnen und Kollegen von der FDP- und von
er CDU/CSU-Bundestagsfraktion haben den Erfolg
erbucht, dass die erste Sprecherin der Grünen, Bärbel
öhn – sie hat sich noch vor kurzem mächtig aufgebla-

en –, diese Debatte mittlerweile verlassen hat.


(Beifall bei der CDU/CSU – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Das ist ja unglaublich! Die hat sich selbst entsorgt!)


o gibt es denn so etwas? Das ist ein toller Stil. Das
uss ich schon sagen.


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Das ist kein Stil! Das ist stillos!)


Das ist völlig stillos. Wenn man eine Debatte eröffnet,
ann hat man auch die Pflicht, hier zu bleiben.


(Paul Lehrieder [CDU/CSU]: So sind die alle!)


Es geht bei dieser Frage im Prinzip darum, wie es mit
er Kernenergie in der Bundesrepublik Deutschland im
llgemeinen steht. Ich möchte Ihnen, Kolleginnen und
ollegen von den Grünen, schon sagen: Den Kernkraft-
egnern in Deutschland und auch in anderen Ländern
chwimmen die Felle weg.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


as in Schweden bereits der Fall ist, wird auch in der
undesrepublik Deutschland stattfinden: Je teurer der
trom wird, je mehr der hohe Strompreis auf die volks-
irtschaftliche Entwicklung durchschlägt, desto mehr
erden sich die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes






(A) )



(B) )


Franz Obermeier
überlegen, wie sie an Energie zu günstigeren Preisen
kommen.


(Hans-Kurt Hill [DIE LINKE]: Warum ist der Strom denn so teuer?)


Ihre Traumtänzereien von Wasserstoff über erneuerbare
Energien kann man Menschen, die sich mit diesen The-
men auseinander setzen, einfach nicht zumuten.


(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vor allem in Baden-Württemberg!)


Ich will Ihnen zum Thema „Innovationsminister in
NRW“ nur Folgendes sagen: Wenn sich in der Bundesre-
publik Deutschland jemand Gedanken darüber macht,
wie es besser werden kann und wo in unseren wissen-
schaftlichen Institutionen Innovationspotenziale vorhan-
den sind, dann – das ist ganz charakteristisch – protestie-
ren ausgerechnet Sie, als hätten Sie Angst, dass
irgendjemand Erfolg hat mit neuen Technologien, mit
Produkten, mit denen wir weltweit punkten könnten.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrike Flach [FDP]: So ist es!)


Ich stelle mir immer wieder die Frage: Womit sollen un-
sere Kinder und Kindeskinder den Wohlstand in der
Bundesrepublik Deutschland erhalten, wenn wir keine
neuen Produkte erzeugen und nicht für eine hohe Wert-
schöpfung sorgen?


(Zurufe von der CDU/CSU: Genau! – Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was denn jetzt? Sie haben vorhin doch gesagt, Pinkwart will keine bauen!)


Lassen Sie mich einmal einen Blick über die Landes-
grenzen werfen.


(Christoph Pries [SPD]: Machen wir das Endlager in Bayern! – Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mit meinen Steuergeldern in Bayern!)


In Finnland baut man derzeit ein neues Kernkraftwerk.
Dieses Kernkraftwerk wird nicht vom Staat gebaut und
es wird auch nicht staatlich subventioniert. Dieses Kern-
kraftwerk wird vielmehr von der Privatwirtschaft in
Finnland finanziert. Hochinteressant ist: Die Kostenkal-
kulation liegt weit jenseits dessen, was grüne Ideologen
uns immer vorhalten.


(Ulrich Kelber [SPD]: Das stimmt!)


Befassen Sie sich einmal mit der Frage, was in China
passiert. In China passiert genau das Gegenteil von dem,
was Sie hier in Deutschland propagieren.


(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir wollen auch ein bisschen mehr Umweltschutz als in China!)


In China baut man Kohlekraftwerke. Bei Ihnen heißt es:
Ausstieg aus der Kohle. Wir sollten versuchen, unsere
deutsche Hochtechnologie bei der Kohleverstromung in
China zur Anwendung zu bringen.

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(C (D (Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Reden Sie nur weiter so!)


as sollte unser Ziel sein.


(Alexander Dobrindt [CDU/CSU]: Recht hat er!)


Außerdem befasst man sich in China ernsthaft damit,
0 neue Kernkraftwerke zu bauen.


(Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ab in den Kommunismus!)


ie Mitarbeiter der wissenschaftlichen Institute in China
ind mittlerweile so weit, dass sie die deutsche Techno-
ogie zum Bau eines neuen Kernkraftwerks bis auf ein
aar wenige Elemente gar nicht mehr brauchen. Die ma-
hen das selber. Sie, meine Damen und Herren, verkau-
en die gesamte Bevölkerung in Deutschland für dumm


(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)


nd sagen den Leuten, alles sei so unsicher und viel zu
efährlich.


(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)


Gerade hat der Herr Hill wieder etwas erzählt – ich
eiß auch nicht, wer ihm das aufgeschrieben hat –,


(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Richtig, Sie wissen nichts!)


ämlich wie schwierig das mit den Uranvorräten usw.
st.


(Hans-Kurt Hill [DIE LINKE]: Da müssen Sie nur einmal die richtigen Bücher lesen!)


as Uran aus Kanada und aus Australien ist mir bei wei-
em lieber


(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Als die Energie von der Sonne!)


ls das Öl aus gefährlichen Zonen. Darüber müssen wir
ns schon im Klaren sein.

Lassen Sie mich zum Abschluss noch etwas zur End-
agerfrage sagen.


(Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stehen Sie hier als Vertreter von Eon?)


ir stehen zum Koalitionsvertrag, Herr Umweltminis-
er; die Sache ist klar. Aber Aufgabe der Bundesregie-
ung ist jetzt die Klärung der Frage der Endlagerung.


(Alexander Dobrindt [CDU/CSU]: Genau so ist es!)


a müssen wir vorankommen, Herr Umweltminister; da
ilft nichts. Da kann man auch nicht mit neuen Gesetzen
ur Suche und anderen neuen Sachen arbeiten,


(Alexander Dobrindt [CDU/CSU]: Das ist vollkommen überflüssig! – Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bloß nicht demokratisch vorgehen!)







(A) )



(B) )


Franz Obermeier
sondern da müssen wir die Probleme lösen. Das ist die
Aufgabe der nächsten Jahre.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Erklären Sie mir, wo Atomenergie Öl einspart! Das behaupten Sie immer nur! Das habe ich immer noch nicht verstanden!)



Franz Obermeier (CSU):
Rede ID: ID1604227100

Der Herr Kollege Thiele


(Unruhe)


– ich bitte einen Moment um Aufmerksamkeit! – hat
sich zur Geschäftsordnung gemeldet.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604227200

Sehr geehrter Herr Präsident! Es ist schon erstaunlich,

dass die Rednerin der Antrag stellenden Fraktion es
nicht für erforderlich hält, dieser Debatte beizuwohnen.
Das zeigt, dass die Debatte seitens der Grünen überhaupt
nicht ernst gemeint sein kann. Ich sehe keinen Sinn da-
rin, eine nicht ernst gemeinte Debatte hier im Deutschen
Bundestag zu führen. Deshalb beantrage ich, die Ak-
tuelle Stunde jetzt zu beenden.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die schneiden ihrem eigenen Minister das Wort ab! Toll! – Gegenruf des Abg. CarlLudwig Thiele [FDP]: Wem? – Zuruf von der SPD: Der ist von der FDP?)



Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1604227300

Das Wort hat der Kollege Küster. Bitte schön.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604227400

Für die SPD-Fraktion antworte ich darauf wie folgt:

Sie haben sicherlich Recht mit der Kritik an der Redne-
rin der Grünen, die die Debatte vorzeitig verlassen hat.
Sie haben hier natürlich versucht, ein As aus dem Ärmel
zu ziehen. Die FDP hat ihre Redezeit verbraucht. Die
Grünen haben ihre Redezeit verbraucht. Wir haben noch
Redezeit. Wir haben auch noch etwas zu sagen. Ich
würde gar zu gern die Haltung unseres Umweltministers
dazu hören. Deswegen widerspreche ich Ihrem Antrag
ganz klar.


(Beifall bei der SPD sowie der Abg. MarieLuise Dött [CDU/CSU])



Dr. Uwe Küster (SPD):
Rede ID: ID1604227500

Nach Auffassung der Geschäftsordnungsspezialisten

ist der Antrag unzulässig, weil es sich bei der Aktuellen
Stunde um ein Minderheitsrecht handelt, das nicht be-
schnitten werden darf. Deswegen werden wir die Ak-
tuelle Stunde zu Ende durchführen.


(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


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(C (D Das Wort als nächste Rednerin hat die Kollegin Ute erg von der SPD-Fraktion. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Versuchsreaktor als Testballon“ titelte die „Süddeutche Zeitung“. „Atomkraft – ja bitte?“ fragte die „Rheiische Post“. Die „Westdeutsche Allgemeine“ meldete: inkwart vergaloppiert sich. Es folgte, so die „Neue estfälische“, ein Sturmlauf gegen NRW-Atompläne. – err Pinkwart und die nordrhein-westfälische Landes egierung unter dem neuen Ministerpräsidenten Rüttgers aben jedenfalls mal wieder für bundesweite Aufregung nd Verwirrung gesorgt. Die entscheidende Frage ist nun: Was bezweckt der inister mit Äußerungen wie „Die Zeit der Reaktoren in RW ist noch nicht vorbei“? Geht es ihm dabei wirklich ur um Forschung oder will er einfach einen Testballon ür die Renaissance der Atomenergie steigen lassen, wie ie „SZ“ vermutet, (Ulrike Flach [FDP]: Es empfiehlt sich, in die Pressemitteilung zu schauen!)


(Beifall bei der SPD)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604227600

der will Schwarz-Gelb in NRW mal wieder der Koali-
ion im Bund in die Parade fahren?

Klar ist derzeit nur, dass in NRW, seit Jürgen Rüttgers
as Land regiert, das Thema Atomkraft ständig durch
ie Gazetten spukt. Frau Thoben greift es immer wieder
uf und nun eben auch Herr Pinkwart. Die NRW-CDU
lant, wie ich gehört habe, auf ihrem Landesparteitag im
eptember ein klares Bekenntnis zur Atomkraft abzuge-
en.

Liebe Kolleginnen und Kollegen vom Bündnis 90/
ie Grünen, wenn Sie in dieser Aktuellen Stunde testen
ollen, ob die SPD-Fraktion im Bund linientreu bleibt
nd die schwarze wie die rote Bundestagsfraktion zum
oalitionsvertrag stehen, dann kann ich Ihnen versi-

hern:


(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mutig, mutig!)


awohl, die Koalition steht zu ihren am 11. November
005 schriftlich festgelegten Grundsätzen. Das war näm-
ich kein Karnevalsscherz.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Hans-Kurt Hill [DIE LINKE]: Aber wenn man Herrn Obermeier so hört, klingt das ganz anders!)


Natürlich wissen wir alle, dass die CDU/CSU in die-
er Frage anders aufgestellt ist als wir. Ich kann aber für
ie SPD sagen: Das ist für uns tatsächlich auch ein Her-
ensanliegen. Nicht umsonst haben wir seit 1998 die
nergiewende in Deutschland durchgesetzt, damals zu-
ammen mit den Grünen und gegen erhebliche Wider-
tände. Deshalb haben wir auch dafür gesorgt, dass im
oalitionsvertrag festgelegt wurde, dass die Vereinba-

ungen zum Atomausstieg nicht rückgängig gemacht
erden.






(A) )



(B) )


Ute Berg
Leider gibt es immer noch zu viele Ewiggestrige, die
den Abschied von ihren alten Lieblingsprojekten noch
nicht so recht verschmerzt haben;


(Kai Boris Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gilt das jetzt für Sie?)


Herr Pinkwart gehört dazu. Diese Leute haben den
Schritt zur Energiepolitik der Zukunft noch nicht ge-
schafft.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf der Abg. Ulrike Flach [FDP])


Sie begeben sich gerade wieder in die alten Gräben.

Die Entwicklungen auf den nationalen und internatio-
nalen Energiemärkten bestärken uns aber darin, uns ent-
schlossen auf erneuerbare Energien und auf Energieeffi-
zienz hin zu orientieren. Diese Linie werden wir weiter
verfolgen; darin lassen wir uns auch nicht beirren. Das
bedeutet allerdings nicht – das möchte ich auch hin-
zufügen –, dass wir uns vollkommen aus der Kern-
energieforschung zurückziehen. Der Bund hat hier eine
Verantwortung, und zwar sowohl im Bereich Reaktor-
sicherheit als auch im Bereich Endlagerung von radioak-
tiven Abfällen. Deshalb brauchen wir hier unabhängige
Forschungsarbeiten, um unsere sicherheitstechnische
Kompetenz auf höchstem Niveau zu erhalten.


(Ulrike Flach [FDP]: Da sind wir ja ganz beieinander!)


Dafür haben wir über die letzten Jahre Hunderte von
Millionen Euro investiert. Im Koalitionsvertrag haben
wir festgehalten, dass diese Forschung fortgeführt und
ausgebaut wird.

Sinnvoll ist es darüber hinaus, neue Technologien zu
unterstützen, mit denen fossile Energieträger umwelt-
schonend genutzt werden können; denn wir werden noch
auf absehbare Zeit auf diese angewiesen sein. Daher in-
vestieren wir zum Beispiel in die Entwicklung eines
emissionsfreien Kohlekraftwerks: ein Leuchtturmpro-
jekt, das zukunftsweisend ist.


(Zustimmung bei Abg. der CDU/CSU – HansKurt Hill [DIE LINKE]: Wolkenkuckucksheim!)


Der derzeitige nordrhein-westfälische Wissenschaftsmi-
nister


(Ulrike Flach [FDP]: Guter Mann!)


sollte sich lieber auf diese Fragen konzentrieren, statt
seinen Hochtemperaturreaktorfantasien freien Lauf zu
lassen, zumal er doch eigentlich wissen müsste – auch
Sie, Frau Flach, sollten das wissen –, dass in NRW be-
reits in den 80er-Jahren Versuche mit solchen Reaktoren
kläglich gescheitert sind.

Frau Höhn und andere haben eben schon auf den Re-
aktor in Hamm-Uentrop hingewiesen. Er verschlingt je-
des Jahr 6 Millionen Euro Überwachungskosten – auch
heute noch –, obwohl er bereits 1989 stillgelegt wurde,
und ist so verstrahlt, dass man überhaupt erst in

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(C (D 0 Jahren darüber nachdenken kann, diese energiepolitiche Ruine abzureißen. (Ulrike Flach [FDP]: Da ist Herr Pinkwart ganz Ihrer Meinung!)


Also, zum Abschluss noch einmal ganz deutlich und
angsam für alle, die es noch nicht verstanden haben:
err Pinkwart und andere Mitglieder der schwarz-gel-
en Landesregierung können noch so häufig gebetsmüh-
enartig wiederholen: Atomkraft – ja bitte! Wir bleiben
ei unserer Position: Atomkraft – nein danke!


(Beifall bei der SPD sowie bei Abg. des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Ute Berg (SPD):
Rede ID: ID1604227700

Das Wort hat jetzt die Kollegin Dr. Maria Flachsbarth

on der CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abg. der SPD)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604227800

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

ehr geehrte Frau Kollegin Höhn, herzlich willkommen
n Ihrer Debatte, die Sie ja so sehnlich herbeigewünscht
aben.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


ie Debatte hat trotz der Tatsache, dass sie an den Haa-
en herbeigezogen ist, doch etwas Gutes, nämlich dass
ie Sicherheitsforschung im Bereich der Kernenergie
eute wieder einmal in den Mittelpunkt des Interesses
erückt wird. Hier tun sich in Deutschland leider er-
chreckende Lücken auf, und dieses, so muss man fest-
tellen, hängt auch mit dem Forschungszuschnitt der
orherigen Bundesregierung zusammen: Viele Fachleute
tehen kurz vor der Pension, ohne dass Nachfolger bereit
tehen; die Universitäten streichen die Kerntechnik aus
hrem Angebot;


(Ulrich Kelber [SPD]: Weil sie keine Gelder mehr von der Landesregierung bekommen!)


erntechnische Vollausbildungen werden nur noch an
er TU Dresden und an der Fachhochschule Zittau ange-
oten.

Die Schäden, die Deutschland entstehen werden, falls
ier nicht gegengesteuert wird, sind immens.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


inmal verloren gegangenes Know-how lässt sich – das
issen Sie, meine Damen und Herren – nicht einfach
ieder beleben, wenn man es benötigt. Denn es geht hier
icht nur um reines Buchwissen, das man aufschreiben
nd nachlesen kann, sondern auch um Erfahrung und ge-
ebte Informationskultur, die von einer Generation an die
ächste weitergegeben wird.


(Beifall bei der CDU/CSU)


st diese Kette erste einmal durchtrennt, ist das Wissen
erloren.






(A) )



(B) )


Dr. Maria Flachsbarth
Die Debatte sollte sich daher nicht um die Frage dre-
hen, ob, wann, wo oder warum wir einen neuen For-
schungsreaktor brauchen, sondern um die Frage, wie wir
in Deutschland unser kerntechnologisches Fachwissen
sichern können.


(Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Genau! Das ist das Problem!)


Die Ausstiegsvereinbarung zwischen der Vorgängerre-
gierung und den EVUs sieht jedenfalls keinen Ausstieg
aus der Kernenergieforschung vor.


(Hans-Kurt Hill [DIE LINKE]: Leider! – Gegenruf der Abg. Marie-Luise Dött [CDU/ CSU]: Gott sei Dank! Das ist unverantwortlich!)


– Das ist unverantwortlich. – Auch der Koalitionsvertrag
ist in diesem Punkt sehr eindeutig. Er lautet wie folgt:

Der sichere Betrieb der Kernkraftwerke hat für
CDU, CSU und SPD höchste Priorität. In diesem
Zusammenhang werden wir die Forschung zum si-
cheren Betrieb von Kernkraftwerken fortsetzen und
ausbauen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Im Koalitionsvertrag ist zudem nachzulesen, dass die
am 14. Juni 2000 zwischen der Bundesregierung und
den Energieversorgungsunternehmen geschlossene Ver-
einbarung zum Atomausstieg so weiter akzeptiert wird.
Das heißt, die schwarz-rote Koalition hat, wie ihre Vor-
gängerin, vereinbart, die friedliche Nutzung der Kern-
energie in Deutschland für die nächsten beiden Jahr-
zehnte festzuschreiben, sodass über 1 600 Tera-
wattstunden Strom, derzeit also 28 Prozent der Gesamt-
strommenge, in Kernkraftwerken erzeugt werden sollen,
auch wenn interessierte Kreise immer wieder den An-
schein erwecken wollen, dieses Land habe sich schon
längst aus der Atomenergie verabschiedet.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Aber dass es weniger werden soll, haben Sie schon mitgekriegt?)


Zur Gewährleistung des sicheren Betriebs der Kern-
kraftwerke über noch fast 20 Jahre gehört auch, dass un-
sere Forschung dem weltweiten Niveau entspricht. Der
Ausstiegsvertrag, den ich eben zitiert habe, stellt hierzu
ausdrücklich fest, dass das international hohe Sicher-
heitsniveau in den Kernkraftwerken gehalten werden
muss. Deshalb unterstütze ich die Forderung von NRW,
die vorhandene Kompetenz im Bereich der Kerntechno-
logie und der Kernsicherheitsforschung zu erhalten und
auszubauen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Deutschland fällt es nämlich aus den eingangs ge-
nannten Gründen international zusehends schwerer, mit-
zugestalten und damit auch Sicherheitsstandards zu set-
zen.

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(C (D in Beispiel hierfür ist das Generation IV International orum. Nur noch wenige Deutsche sitzen für Euratom in en Gremien dieser Initiative. Bei dem Projekt geht es icht um baldige Reaktorneubauten, sondern um die ntwicklung effizienterer, unfallresistenterer und müllrmerer Anlagen. Auch im Hinblick auf die insbesondere von vielen chwellenländern in den nächsten Jahrzehnten geplanten eaktorneubauten sollten wir uns nicht der Möglichkeit erauben, die Sicherheitsstandards hierbei weltweit mit uszuarbeiten. In diesem Hohen Hause, meine lieben Kolleginnen nd Kollegen, sollten wir daher nicht vordringlich über ermeintliche Laufzeitverlängerungen oder gar Reaktoreubauten in Deutschland lamentieren, sondern sollten as tun, wofür wir verantwortlich sind und worauf wir ns im Koalitionsvertrag geeinigt haben: Wir sollten ersens den rechtlichen Rahmen auch hinsichtlich der Forchung so stecken, dass ein auf weltweit anerkanntem iveau sicherer Betrieb der laufenden Kernkraftwerke ewährleistet wird und wir internationale Sicherheitstandards setzen können. Da setzt der Haushalt 2006 der orschungsministerin bereits deutliche und sehr positive eichen. weitens müssen wir zielorientiert die Frage der Endlaerung atomaren Mülls lösen. Da hat der Herr Umweltinister seine Initiative noch für dieses Jahr zugesagt. In beiden Problembereichen kann die Bundesregieung auf die nachhaltige Unterstützung der Union bauen. Ich danke Ihnen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Sehr richtig!)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


(Beifall bei der CDU/CSU)



Dr. Maria Flachsbarth (CDU):
Rede ID: ID1604227900

Das Wort hat jetzt der Bundesminister Sigmar Gab-

iel.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Natur-
chutz und Reaktorsicherheit:

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir konn-
en dem Parlament und der geneigten Öffentlichkeit
aum besser zeigen, dass es in dieser Frage auch in der
oalition unterschiedliche Auffassungen gibt. Im Ge-
ensatz zu der Kollegin Kotting-Uhl würde ich sagen: Es
st gut, dass man das zugibt und nicht versucht, irgend-
elche Formelkompromisse zu finden. In der energie-
olitischen Frage gibt es einen entscheidenden Unter-
chied zwischen SPD auf der einen Seite und CDU/CSU
uf der anderen Seite, der uns sicher noch eine Weile be-
leiten wird – bis zu dem Tag, wo ich Herrn Obermeier
berzeugt habe. Bis das der Fall ist, muss ich vermutlich
och ziemlich lange im Amt bleiben. – Herr Obermeier,






(A) )



(B) )


Bundesminister Sigmar Gabriel
ich sehe, dass Sie angesichts dieses Angebots noch nach
Worten ringen.

Kollegin Höhn hat meinen Kabinettskollegen Glos
zitiert. Ich habe nicht verstanden, warum Sie eigentlich
kritisiert haben, dass der Kollege Glos gesagt hat, ich sei
wie Trittin. Sie müssten doch eigentlich – ich bin es
nicht immer – froh darüber sein.


(Zuruf der Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


Ich habe mich revanchiert und dem Kollegen Glos ent-
gegnet: Wenn er das noch einmal macht, werde ich öf-
fentlich erklären, er sei wie Clement. Wir wollen doch
einmal sehen, wer dann mehr Probleme hat.


(Heiterkeit bei der SPD und der CDU/CSU)


Man sollte dies alles nicht übertreiben.

Ich würde gerne zu den zwei angesprochenen Sach-
fragen Stellung nehmen.

Es geht zunächst um das, was der Innovationsminister
des Landes Nordrhein-Westfalen, Herr Pinkwart, zu
Jülich gesagt hat. Klar ist, dass es nach § 7 Abs. 1 Satz 2
des Atomgesetzes in Deutschland verboten ist, neue
Kernkraftwerke zur gewerblichen Erzeugung von Elek-
trizität zu errichten.


(Ulrike Flach [FDP]: Das will er auch nicht!)


Wer so etwas ankündigt – manches, was die Kollegin
Gönner gesagt hat, kann man so interpretieren; der Kol-
lege Koch in Hessen hat das sogar einmal gefordert –
und wer erklärt, er wolle den Neubau von Kernkraftwer-
ken zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität, der
fordert in Deutschland zum Rechtsbruch auf.


(Ulrike Flach [FDP]: Er kann das Gesetz ändern!)


– Nein, das kann er nicht. Das kann nur der Deutsche
Bundestag,


(Zuruf von der FDP: Ja, eben!)


aber kein Landesminister.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Ulrike Flach [FDP]: Das ist doch kein Ewigkeitsgesetz!)


– Aber in diesem Parlament gibt es keine Mehrheit für
die Änderung.


(Ulrike Flach [FDP]: Das ist wahr!)


Wer in dieser Zeit dazu aufruft, das Gegenteil zu tun
und mit Planungen für einen solchen Neubau zu begin-
nen, Frau Flach, dem müssen wir sagen – auch wenn er
der FDP angehört –: Lieber Freund, du bereitest hier ei-
nen Rechtsbruch vor.


(Widerspruch bei der FDP)


Das ist nicht in Ordnung.

An die Adresse der FDP muss ich sagen: Ich hatte Sie
immer als Rechtsstaatspartei in Erinnerung.

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(C (D (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Das sind wir auch!)


enn Sie sich den Ruf wieder erwerben wollen, dann
üssen Sie dafür sorgen, dass die Verfassung des Lan-

es, das entsprechende Bundesrecht und das Atomgesetz
on Ihren Politikern öffentlich nicht infrage gestellt wer-
en.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Ulrike Flach [FDP]: Ist es auch nicht! – Weitere Zurufe von der FDP)


Ich habe Ihnen geduldig zugehört. Nun sind Sie mit
uhören an der Reihe.

Die zweite Frage ist, ob es sich um einen Forschungs-
eaktor handelt. Natürlich ist es richtig, dass im Atomge-
etz der Bau von Forschungsreaktoren nicht verboten ist.
ie Frage ist nur, wieso Sie einen Forschungsreaktor ei-
es Kernkraftwerkstyps bauen wollen, nämlich eines
ochtemperaturreaktors, den es in Deutschland nicht
ehr gibt. In ein solches Projekt mit einer Laufzeit von

rei Jahren wurden schon einmal 2 Milliarden Euro
teuergelder versenkt. Warum wollen Sie eigentlich ei-
en solchen Reaktortyp bauen?


(Ulrike Flach [FDP]: Will er doch gar nicht!)


Na klar. Er hat das öffentlich angesprochen und gesagt,
ies sei eine Zukunftstechnologie. Ich bin zwar nicht
erantwortlich für den Unsinn, den jemand über Kern-
nergie erzählt. Aber wenn Sie mich danach fragen,
uss ich darauf antworten. Ich kann nichts dafür, wenn

hr Kollege öffentlich erklärt, es handele sich um einen
ukunftsreaktor. Wir alle sind der Meinung, dass man
uf dem Feld der Sicherheitstechnik forschen muss.
ber der Bau eines Forschungsreaktors von einem Typ,
en es in Deutschland nicht gibt, trägt nicht zur Verbes-
erung der Sicherheitstechnik bei. Das ist doch klar.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Wenn jemand erklärt, dies sei eine Zukunftstechnolo-
ie, der hat offensichtlich vor, einen solchen Reaktor zu
ewerblichen Zwecken in Deutschland einzuführen. Ich
age Ihnen, das ist nach dem Atomgesetz verboten. Des-
egen würden wir dem Bau eines solches Forschungs-

eaktors nicht zustimmen können.


(Ulrike Flach [FDP]: Das brauchen Sie auch nicht!)


Doch, das müssten wir. Denn 90 Prozent der Anlage in
ülich gehören dem Bund und nur 10 Prozent dem Land
ordrhein-Westfalen. Es geht hierbei nicht um Dinge,
ie von der Föderalismusreform tangiert werden, son-
ern um Eigentumsrecht, Frau Kollegin Flach. Wenn Sie
ich als Liberale auch darüber hinwegsetzen wollen,
ann kann ich nur sagen: gute Besserung! So geht es
icht.


(Beifall bei der SPD – Ulrike Flach [FDP]: Das ist ein Popanz!)


Ich möchte schon ganz gerne auf Ihren Beitrag antwor-
en.






(A) )



(B) )


Bundesminister Sigmar Gabriel
Ich habe keine Sorge, da ich weiß, dass aus diesem
Vorhaben nichts wird. Ich kann auch nicht erkennen, was
daran zukunftsweisend sein soll. Beim Thema Sicher-
heitsforschung sind wir alle einer Meinung. Aber für ei-
nen Reaktortypen, den es in Deutschland nicht gibt,
brauchen wir keine Sicherheitsforschung zu machen.

Dann möchte ich etwas zum Thema Laufzeitübertra-
gung sagen. Dieser Punkt ist im Atomgesetz eindeutig
geregelt. Wer Laufzeiten von einem jüngeren Kraftwerk
auf ein älteres Kraftwerk übertragen will, braucht dazu
die Zustimmung des Bundesumweltministeriums. Wenn
das Bundesumweltministerium dazu keine Zustimmung
gibt – es kommt auf unser Votum an; bei uns müsste ein
entsprechender Antrag gestellt werden –, dann wird auch
kein Prozess in Gang gesetzt, den man mit dem Bundes-
wirtschaftsministerium und dem Kanzleramt absprechen
müsste. Da hat die Kollegin Dött Recht: Jeden eingehen-
den Antrag würden wir nach Recht und Gesetz prüfen.
Wie das ausgeht, kann die Verfahrensbehörde nicht vor-
hersagen.

Aus politischer Sicht kann ich Ihnen aber sagen: Ich
kenne keinen Grund dafür, ein weniger sicherheitsopti-
miertes Kraftwerk länger laufen zu lassen als ein sicher-
heitsoptimiertes Kraftwerk; es sei denn, man wolle sich
über die Zeitspanne der nächsten Legislaturperiode ret-
ten. Das allerdings wäre kein Grund, eine Genehmigung
auszusprechen. Deswegen müssten wir eine solche ver-
weigern. Ich nehme an, dass wir das auch tun würden.

Wer versuchte, Reststrommengen des Kernkraftwerks
Mülheim-Kärlich durch ein Kraftwerk durchzuleiten,
um zum Beispiel das Kernkraftwerk Brunsbüttel weiter-
laufen zu lassen – wenn man Reststrommengen vom
Kernkraftwerk Biblis B auf das Kernkraftwerk Bruns-
büttel übertragen würde, wäre dies eine Übertragung von
einem älteren auf ein jüngeres Kraftwerk –, würde den
Versuch der Umgehung des Atomgesetzes vornehmen.
Auch dem müssten wir widersprechen. Wer versucht,
Energiepolitik mit Sandkastenspielen zu betreiben, gerät
gelegentlich in die Nähe des Staatsanwaltes. Denn in ei-
nem solchen Fall würde ein Kraftwerk ohne Genehmi-
gung betrieben werden. Das ist in Deutschland strafbar.

Ich sage es in aller Offenheit: Wir würden mit allen
Mitteln dagegen vorgehen. Solche Spielchen lassen wir
nicht zu. Es gibt ein Atomgesetz, das gilt. Denjenigen,
die solche Spielchen vorhaben, muss ich Folgendes sa-
gen: Es war die Energiewirtschaft, die den entsprechen-
den Vertrag freiwillig unterschrieben hat.


(Franz Obermeier [CDU/CSU]: Ganz freiwillig war das nicht!)


– Sie hat unterschrieben. Sie wird doch wissen, was sie
unterschrieben hat. – Der Politik wird immer vorgehal-
ten, sie sorge nicht für sichere Rahmenbedingungen und
man könne sich nicht auf sie verlassen. Ich hoffe, dass
man sich auf die Wirtschaft verlassen kann und sie sich
vertragstreu verhält.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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(C (D ch sage Ihnen: Es gibt hier im Parlament keine Mehrheit ur Änderung des Atomgesetzes. Jetzt einige wenige Bemerkungen – dann ist meine edezeit zu Ende – zu dem, was der Kollege Obermeier esagt hat; denn er war wirklich mutig. Sie sagen, es ehe um Jobs und Wertschöpfung. Erstens. In der Atomirtschaft sind 30 000 Menschen beschäftigt, im Be eich der erneuerbaren Energien 170 000. Das ist das erhältnis, das wir in Deutschland haben. (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Zweitens. Herr Kollege Obermeier, wissen Sie, wer in
iesem Jahr den teuersten Strom geliefert hat? Frank-
eich, das den höchsten Anteil an Atomstrom hat. Also
ommen Sie in diesem Zusammenhang nicht mit dem
rgument des billigen Stroms. Das Gegenteil ist der
all.

Drittens. Öffentlich wird immer thematisiert, wer
tomkraftwerke baut. Dazu sage ich Ihnen: Der Bau von
tomkraftwerken in Finnland funktioniert nur, weil eine
ayerische Bank die Zinsen subventioniert – und dies
ulasten ihrer Kreditnehmer; denn die zahlen deshalb
öhere Zinsen. Das ist die Politik, durch die in Finnland
ernkraftwerke gebaut werden.

China hat in der Tat das Ziel, dass die Kernenergie ei-
en Anteil von 4 Prozent an der Stromerzeugung ein-
immt. Erneuerbare Energien sollen aber einen Anteil
on 15 Prozent haben. Das sind die Realitäten, die wir in
eutschland bzw. in der Welt haben.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: In China!)


Ich habe gesagt: in der Welt. Ich habe mich korrigiert.
ie sollten nicht nur den Fehler, sondern auch die Kor-
ektur hören. Das würde ich gerne auch bei Ihnen ma-
hen, wenn Sie sich einmal korrigieren würden.


(Heiterkeit und Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Warum sind wir gegen Kernenergie? Weil es in die-
em Zusammenhang kein absolut sicheres Kraftwerk
ibt. Weil ich nicht in die Lage gebracht werden will,
wischen den Gefahren der CO2-Emissionen und den
efahren der Radioaktivität wählen zu müssen. Das ist
ie Wahl zwischen Pest und Cholera und wir wollen ge-
und werden. Ich bin gegen Kernenergie, weil ich nicht
ill, dass meine Tochter und Ihre Kinder zusätzlichen
tommüll unter ihren Füßen begraben. Wir haben schon

etzt genug davon. Wir wollen das nicht endlos ausdeh-
en. Das ist unverantwortlich.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Ulrike Flach [FDP]: Haben Sie das auch mit Frau Merkel besprochen?)


Ich nenne Ihnen jetzt meine Position, die dazu geführt
at, dass der Ausstieg aus der Kernenergie im Koali-
ionsvertrag steht.

Zum Endlager: Die Menschen in Deutschland haben
as gleiche Recht wie die Menschen in der Schweiz. Ich
kzeptiere nicht, dass mir Politiker aller Parteien Briefe






(A) )



(B) )


Bundesminister Sigmar Gabriel
dergestalt schreiben, wir mögen es nicht zulassen, dass
ein Endlagerstandort in der Schweiz an der deutschen
Grenze gewählt wird, ohne dass Alternativen in der
Schweiz geklärt werden. Das muss auch in Deutschland
gelten, Herr Obermeier. Das ist die Antwort auf die
Frage, wie mit einem möglichen Endlager in Gorleben
umgegangen wird.


(Franz Obermeier [CDU/CSU]: Das ist ja geklärt!)


– Das ist nicht geklärt.


(Franz Obermeier [CDU/CSU]: Doch!)


Das wissen Sie.

Letzte Bemerkung: Wenn die Industrienationen dieser
Welt weltweit erklären, nur die Kernenergie sei die Lö-
sung, dann brauchen sie sich nicht darüber zu wundern,
dass auch die Diktatoren dieser Welt auf die Idee kom-
men, Kernenergie zu nutzen. Das Ergebnis ist die Ver-
breitung kernwaffenfähigen Materials quer über den
Erdball.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604228000

Als letzter Redner hat das Wort der Kollege Marco

Bülow von der SPD-Fraktion.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604228100

Vielen Dank, Herr Präsident. – Die Äußerungen von

Herrn Pinkwart sind wir gewöhnt. Wir haben ähnliche
Äußerungen von anderen Politikerinnen und Politikern
in diesem Lande gehört, die immer den Zweck erfüllen
sollen, ein wenig in dem Sinne nachzubohren: Was ist in
dieser Debatte möglich im Hinblick auf neue Atomkraft-
werke und eine Laufzeitenverlängerung? Der Sprecher
von Herrn Pinkwart, Herr Zimmermann – das wird si-
cherlich nicht wieder geleugnet –, hat auch noch einmal
nachgelegt und gesagt, man müsse auf jeden Fall alles
dafür tun, die Atomtechnologie auszubauen, dranzublei-
ben und auch Geld zu investieren.

Damit wären wir bei den Kosten. Dazu ist schon eini-
ges gesagt worden. 5 Milliarden Euro sind beim Schnel-
len Brüter in den Sand gesetzt worden, 5 Milliarden
Euro, die der Steuerzahler aufbringen muss. Das ist im-
mer im Hinterkopf zu behalten, wenn wir über die Kos-
ten der Atomkraft, die ja so billig ist, reden. Die Strom-
rechnung ist niedrig, aber diese Kosten tauchen auf der
Stromrechnung auch nicht auf: Hamm-Uentrop kostete
2 Milliarden Euro und kostet im laufenden Jahr immer
noch 6,5 Millionen Euro. Diese Kosten muss man mit
einbeziehen.

Damit sind wir bei dem, was heute als neue Technolo-
gie bezeichnet worden ist. Etwas eine neue Technologie
für die Zukunft zu nennen, was vor 20 Jahren schon ge-
scheitert ist, ist absurd. Da hat wohl jemand verpennt,
dass das vor 20 Jahren abgeschaltet wurde.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


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(C (D Ich möchte auch etwas zu den hohen Sicherheitsstanards in Deutschland sagen. Ich bin froh, dass wir hohe icherheitsstandards haben. Aber wir können uns eben icht ganz sicher und zufrieden zurücklehnen. (Franz Obermeier [CDU/CSU]: Was ist ganz sicher?)


eswegen brauchen wir diese Forschung. Nur muss man
ich entscheiden: Entweder sind sie total sicher, dann
rauchen wir keine Forschung, oder sie sind nicht total
icher, dann brauchen wir die Forschung.


(Franz Obermeier [CDU/CSU]: Definieren Sie einmal „ganz sicher“!)


Nun möchte ich noch etwas zu Hamm-Uentrop sagen.
amm-Uentrop ist nicht nur nach zwei Jahren einfach
ieder abgeschaltet worden, sondern dort gab es einen
nfall – bei der doch so tollen deutschen Technologie –,
ei dem radioaktives Material freigesetzt worden ist. Es
ab auch zahlreiche andere Unfälle. Man kann auch
eute nicht von Sicherheit sprechen. Das müssen wir
infach wissen.

Dann fällt mir noch etwas anderes zu den Kosten ein:
err Kelber hat schon darauf hingewiesen und ich als
ordrhein-westfälischer Abgeordneter möchte gerne
achfragen. Es gibt beispielsweise erhebliche Einspa-
ungen bei den Landesforschungsinstituten. Ich nehme
inmal das Wuppertal Institut heraus, das wir alle für
ichtig erachten, weil es Grundlagenforschung im Be-

eich Klimaschutz betreibt; ein Thema, über das wir
och lange reden. Ich frage mich, warum die Mittel hier-
ür gekürzt werden, jedoch Geld dafür da ist, weiterhin
n Atomtechnologie, vor allen Dingen in überalterte
echnologie, zu investieren. Ich glaube, das muss man
en Menschen noch einmal deutlich erklären.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Franz Obermeier [CDU/CSU]: SPD-eigenes Institut!)


Nun noch etwas zu der immer von der FDP geschür-
en Angstdebatte bezüglich der Abwanderung deutscher
pitzentechnologie. Ich frage mich erstens, warum wir
ei der Biotechnologie in Europa führend sind, und
weitens, warum die FDP, wenn sie sich schon so für
pitzentechnologie in Deutschland einsetzt, immer noch
egen das Erneuerbare-Energien-Gesetz zu Felde zieht
nd will, dass sich die erneuerbaren Energien nicht aus-
reiten, sondern eingedämmt werden.


(Ulrike Flach [FDP]: Weil wir ein eigenes haben, das besser ist!)


ir wissen doch, dass man die erneuerbaren Energien in
eutschland durch ein Ausschreibungsmodell kaputt
acht und die Kosten in die Höhe treibt.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wir wollen doch die erneuerbaren Energien!)


Herr Gabriel hat deutlich gemacht, wie viele Arbeits-
lätze und welche Potenziale im Bereich der erneuerba-
en Energien vorhanden sind, die wir noch längst nicht






(A) (C)



(B) (D)


Marco Bülow

ausgeschöpft haben. Es ist übrigens interessant, dass im
Rahmen einer forsa-Umfrage, die Herr Hill schon
erwähnt hat, gerade FDP-Wähler gesagt haben – das
sollten Sie sich vielleicht einmal ansehen –, dass die er-
neuerbaren Energien das größte Potenzial aller Energie-
bereiche haben.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wir sind doch dafür! Wir haben einen Antrag gestellt!)


– Wenn Sie dafür wären, würden Sie dem EEG endlich
zustimmen. Das wäre schön. Darauf warten wir immer
noch.

Ich möchte zum Schluss noch auf die Frage zu spre-
chen kommen: Welche Zukunft hat die Atomkraft? Ich
möchte das aus einem Grund tun, der heute noch nicht
angesprochen worden ist. Wir sagen immer, dass das
Erdöl ausgeht, dass das Erdgas knapp wird und auch
ausgeht. Die Wünsche nach der Entstehung neuer Atom-
kraftwerke in China und anderswo nehme ich mit Be-
sorgnis zur Kenntnis. Wenn all diese Atomkraftwerke
wirklich gebaut werden, haben wir ganz schnell auch
kein Natururan mehr. Dann können wir ganz schnell alle
Atomkraftwerke, die darauf bauen, abschalten. Das
sollte man bei der Debatte vielleicht berücksichtigen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Franz Obermeier [CDU/CSU]: Wo ist die Quelle?)


Übrigens: Öl durch Atomkraft zu ersetzen, das müs-
sen Sie mir einmal vormachen. Es hat schon einmal ein

Ministerpräsident im Zusammenhang mit dem Anstieg
der Spritpreise gemeint, es müsse nur die Atomkraft aus-
gebaut werden, um das in den Griff zu bekommen. Ich
habe noch keine Tankstelle gesehen, die Atomstrom in
die Autos „füllt“.

Zum Schluss zur Nachhaltigkeit: Das Nachhaltigste
an der Atomkraft ist, dass wir damit unseren Kindern
und Kindeskindern, die niemals eine Chance hatten, da-
rüber zu bestimmen, ob sie Atomkraftwerke haben wol-
len oder nicht, Müll hinterlassen, der Hunderttausende
von Jahren strahlt. Deswegen gebe ich unserem Minister
Gabriel voll und ganz Recht, wenn er sagt: Wir wollen
nicht noch mehr Atommüll, den wir unseren Kindern
und Kindeskindern hinterlassen müssen. Es ist gar keine
Frage, dass wir mit dem, was wir haben, sorgfältig um-
gehen müssen.

In diesem Sinne: Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD)



Marco Bülow (SPD):
Rede ID: ID1604228200

Die Aktuelle Stunde ist beendet. Wir sind damit am

Schluss unserer heutigen Tagesordnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bundes-
tags auf morgen, Donnerstag, den 29. Juni 2006, 9 Uhr,
ein.

Die Sitzung ist geschlossen.

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1604228300