Protokoll:
15045

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 15

  • date_rangeSitzungsnummer: 45

  • date_rangeDatum: 21. Mai 2003

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 17:57 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/45 Bundesweite Vakanz von 161 000 Ausbil- Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . Bernd Neumann (Bremen) CDU/CSU . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 15/987, 15/993) . . . . . . . . . Meldung über Rücktrittsdrohung von Bundes- kanzler Gerhard Schröder; eventuelle Gründe DringlAnfr 1, 2 dungsplätzen MdlAnfr 5 Uwe Schummer CDU/CSU Antw Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Uwe Schummer CDU/CSU . . . . . . . . ZusFr Hartwig Fischer (Göttingen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Sibylle Pfeiffer CDU/CSU . . . . . . . . . ZusFr Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . 3730 D 3731 A 3731 D 3731 D 3732 B 3732 C 3732 D 3735 C 3736 A 3737 A 3737 B 3737 D 3738 A Deutscher B Stenografisch 45. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Filmförderungsgesetzes . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . Bernd Neumann (Bremen) CDU/CSU . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . Gisela Schröter SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . M M F E m z R M V A B Z 3727 A 3727 B 3728 A 3728 B 3728 C 3728 D 3729 A 3729 B 3729 C 3730 A Jürgen Koppelin FDP Antw Rolf Schwanitz, Staatsminister BK . . . . 3733 A undestag er Bericht ung n 21. Mai 2003 t : dlAnfr Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . dlAnfr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . ertigstellung des Verkehrsprojekts Deutsche inheit (VDE) 8.2 als wichtige Infrastruktur- aßnahme aus südlicher Richtung nach Leip- ig in Ergänzung zum VDE 8.3 aus nördlicher ichtung im Hinblick auf Olympia 2012 dlAnfr 1 olkmar Uwe Vogel CDU/CSU ntw Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin MVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usFr Volkmar Uwe Vogel CDU/CSU . . . . . 3733 B 3734 A 3734 C 3734 D ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Georg Fahrenschon CDU/CSU . . . . . 3738 B 3738 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 Erhöhung der Gebühren für die Registrierung von Ausbildungsplätzen durch die Industrie- und Handels- bzw. Handwerkskammern; Aus- wirkungen auf die Ausbildungsbereitschaft der betroffenen Betriebe MdlAnfr 6, 7 Jörg Tauss SPD Antw Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Dr. Ernst Dieter Rossmann SPD . . . . . Auftragsverhältnis zwischen dem früheren Ermittlungsführer Dr. Burkhard Hirsch und dem Bundeskanzleramt MdlAnfr 10, 11 Eckart von Klaeden CDU/CSU Antw Rolf Schwanitz, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . ZusFr Frank Hofmann (Volkach) SPD . . . . . ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . ZusFr Clemens Binninger CDU/CSU . . . . . . ZusFr Marco Wanderwitz CDU/CSU . . . . . . ZusFr Andrea Astrid Voßhoff CDU/CSU . . . ZusFr Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . ZusFr Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . Rehabilitierung zu Unrecht Beschuldigter im Zusammenhang mit dem angeblichen Ver- schwinden von Akten bzw. der Löschung ei- ner Festplatte im Bundeskanzleramt MdlAnfr 12, 13 Andrea Voßhoff CDU/CSU Antw Rolf Schwanitz, Staatsminister BK . . . ZusFr Andrea Astrid Voßhoff CDU/CSU . . . ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . Finanzielle Unterstützung der von einem Um- zug des BND von München nach Berlin be- troffenen Gemeinden MdlAnfr 14 Georg Fahrenschon CDU/CSU Antw Rolf Schwanitz, Staatsminister BK . . . ZusFr Georg Fahrenschon CDU/CSU . . . . . . Menschenrechtswidrige Folter an Anhänge- rinnen der Falun-Gong-Bewegung in China MdlAnfr 15 Sibylle Pfeiffer CDU/CSU A Z Ä V M D A S Z Z Z K g d g M M A B Z Z H e M H A B Z Z E s s z M R A B Z Z Z Z Z Z Z 3739 B, 3739 D 3739 C 3740 B 3740 C, 3743 A 3740 D 3741 B 3741 C 3741 D 3742 A 3742 B 3742 C 3742 D 3744 A 3744 B 3745 A 3745 B 3745 C ntw Kerstin Müller, Staatsministerin AA . . usFr Sibylle Pfeiffer CDU/CSU . . . . . . . . . nderungsanträge zu Artikel 12, Teil II des erfassungsvertrages dlAnfr 16, 17 r. Ole Schröder CDU/CSU ntw Kerstin Müller, taatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usFr Dr. Ole Schröder CDU/CSU . . . . . . . usFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . usFr Roland Gewalt CDU/CSU . . . . . . . . . ürzung der staatlichen Zuwendungen für ab- elehnte Asylbewerber, insbesondere für die, ie Ausreise- oder Abschiebungshindernisse eschaffen haben dlAnfr 18 artin Hohmann CDU/CSU ntw Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usFr Martin Hohmann CDU/CSU . . . . . . . usFr Clemens Binninger CDU/CSU . . . . . . altung zu den innenpolitischen Teilen des uropäischen Verfassungskonvents dlAnfr 19 artmut Koschyk CDU/CSU ntw Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . usFr Dr. Ole Schröder CDU/CSU . . . . . . . ntsendung von Einheiten des Bundesgrenz- chutzes am 30. April/1. Mai 2003 zur Unter- tützung der Polizei nach Berlin; Einsatzkon- ept dlAnfr 20, 21 oland Gewalt CDU/CSU ntw Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usFr Roland Gewalt CDU/CSU . . . . . . . . . usFr Stephan Mayer (Altötting) CDU/CSU usFr Martin Hohmann CDU/CSU . . . . . . . usFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . usFr Reinhard Grindel CDU/CSU . . . . . . . usFr Clemens Binninger CDU/CSU . . . . . . usFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 3746 A 3746 B 3746 D, 3747 D 3747 A 3748 C 3748 C 3749 A 3749 A 3749 B 3749 D 3749 D 3750 C 3750 D, 3752 B 3751 A 3751 C 3751 C 3751 D 3752 A 3752 A 3753 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 III Herausgabe einer Briefmarke mit einem graf- fiti-ähnlichen Motiv unter dem Titel „Für mehr Toleranz“ durch die Deutsche Post AG im Januar 2002 vor dem Hintergrund zu den im Deutschen Bundestag zur Graffiti-Thema- tik erfolgten Lesungen diverser Gesetzent- würfe MdlAnfr 22 Marco Wanderwitz CDU/CSU Antw Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . ZusFr Marco Wanderwitz CDU/CSU . . . . . . Konsolidierungsmaßnahmen aufgrund des Er- gebnisses der Steuerschätzung sowie Vorlage eines ausgeglichenen Haushalts MdlAnfr 23, 24 Hans Michelbach CDU/CSU Antw Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . Bezeichnung der in der Antwort auf die Kleine Anfrage 15/875 (Bundesliegenschaf- ten auf dem Gebiet des Landes Berlin) ge- nannten Bezirks- und Senatsverwaltungen MdlAnfr 25 Markus Löning FDP Antw Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Frak- tion der CDU/CSU: Sofortiger Beginn der Strukturreformen auf dem Arbeits- markt, in der Finanz-, Haushalts- sowie Sozialpolitik angesichts wegbrechen- der Steuereinnahmen, dramatischer Arbeitslosenzahlen und der Nichtein- haltung des europäischen Stabilitäts- pakts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung: Manfred Grund CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Nina Hauer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . Laurenz Meyer (Hamm) CDU/CSU . . . . . . . J D F D W F A S K J D A E A L A Z J g s W M P A B A S t s s M H A B A A d f M K A 3754 A 3754 B 3754 D, 3755 C 3755 A 3756 B 3756 D 3757 A 3757 A 3757 B 3758 B 3758 D 3759 D 3760 B oachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . ritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . r. Peter Ramsauer CDU/CSU . . . . . . . . . . . alter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . riedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . nja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN teffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . arl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . ochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . . . . oris Barnett SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . rika Lotz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 ahl der in den neuen Bundesländern bis zum ahr 2009 im Rahmen des Stadtumbaupro- ramms abzureißenden Wohnungen; Alt- chuldenentlastung für alle abgerissenen ohnungen dlAnfr 2 etra Pau fraktionslos ntw Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin MVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 taatliche Fördergelder für Forschungsinsti- ute der Biotechnologie sowie zur Verfügung tehende Gelder im Jahr 2003; Vergleich zwi- chen 1998 und 2003 dlAnfr 3, 4 elmut Heiderich CDU/CSU ntw Edelgard Bulmahn, Bundesministerin MBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 kzeptanz der Osterweiterung der EU in der eutschen Bevölkerung; Verbesserung des In- ormationsangebots dlAnfr 8, 9 laus Hofbauer CDU/CSU ntw Béla Anda, Staatssekretär BK. . . . . . . . 3761 D 3763 A 3764 C 3765 D 3767 A 3768 C 3769 C 3770 C 3771 C 3773 C 3774 D 3776 A 3777 B 3779 A 3779 C 3780 A 3780 B IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 Anlage 5 Verloren gegangene Investitionen im Zusam- menhang mit dem in der Antwort auf die Kleine Anfrage 15/875 (Bundesliegenschaf- ten auf dem Gebiet des Landes Berlin) ge- schilderten Sachverhalt MdlAnfr 26 Markus Löning FDP Antw Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . Anlage 6 Schwerpunkte einer Novelle des Postperso- nalrechtsgesetzes MdlAnfr 27 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . Anlage 7 Erhöhung der Insolvenzgeld-Umlage im Jahr 2003 für kleinere und mittlere Betriebe sowie der Mittel der Bundesanstalt für Arbeit für das Insolvenzgeld MdlAnfr 28, 29 Rita Pawelski CDU/CSU Antw Rezzo Schlauch, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Sicherung der in diesem Jahr durch die Fi- nanzausstattung der Bundesanstalt für Arbeit gefährdeten Maßnahmen bzw. Ausbildungs- plätze im Bereich der Erstausbildung für be- nachteiligte Jugendliche sowie Behinderte MdlAnfr 30, 31 Dr. Peter Jahr CDU/CSU Antw Rezzo Schlauch, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 9 Vorlage der Rechtsverordnung nach §§ 84 und 85 SGB III für die Zertifizierung von Weiterbildungsträgern und Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung MdlAnfr 32 Uwe Schummer CDU/CSU Antw Rezzo Schlauch, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A V V i z s M M D A B A S i 8 M H A B A V A p M E A B A Z A g 3 M D A B A B d K M B A B 3781 B 3781 C 3781 D 3782 A 3782 C nlage 10 on der Bundesanstalt für Arbeit geforderte erbleibquote für Weiterbildungsmaßnahmen n Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit wie um Beispiel den neuen Bundesländern; Aus- tattung strukturbenachteiligter Regionen mit itteln der BA dlAnfr 33, 34 r. Christoph Bergner CDU/CSU ntw Rezzo Schlauch, Parl. Staatssekretär MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 11 eit dem 1. April 2003 neu entstandene Jobs m Niedriglohnbereich zwischen 401 und 00 Euro dlAnfr 35 annelore Roedel CDU/CSU ntw Rezzo Schlauch, Parl. Staatssekretär MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 12 orstoß des Bundeskanzlers für eine EU-/ SEAN-Handelsinitiative ab 2004 in Singa- ur dlAnfr 36, 37 rich G. Fritz CDU/CSU ntw Rezzo Schlauch, Parl. Staatssekretär MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 13 ahl der gestellten bzw. der bewilligten nträge zur Existenzgründung in den jeweili- en Bundesländern vom 1. Januar 2002 bis 1. März 2003 dlAnfr 38, 39 r. Gesine Lötzsch fraktionslos ntw Rezzo Schlauch, Parl. Staatssekretär MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 14 undesweite Arbeitsmarktkampagne unter em Titel „Teamarbeit für Deutschland“; osten dlAnfr 40, 41 ernhard Kaster CDU/CSU ntw Rezzo Schlauch, Parl. Staatssekretär MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3782 D 3783 B 3783 C 3783 D 3787 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 V Anlage 15 EU-Regulierungsvorschlag zur Vermeidung von Handelsumlenkungen bei bestimmten Arzneimitteln (Ratsdok.-Nr. 14113/02) sowie Antw Dr. Gerald Thalheim, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3789 A zu den Preisnachlässen bei Generika MdlAnfr 42, 43 Ulrich Heinrich FDP Antw Rezzo Schlauch, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 16 Berücksichtigung des Entschließungsantrags (Drs. 11/4790) bei der Genehmigung von Ex- porten von Dual-Use-Gütern nach China MdlAnfr 44 Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU Antw Rezzo Schlauch, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 17 Verlängerung der Zeit des Fangverbots für Dorsch in der Ostsee; Auswirkungen MdlAnfr 45, 46 Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU Antw Dr. Gerald Thalheim, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 18 Vergrößerung der Gefahr von Ausbrüchen der Schwarzkopfkrankheit infolge des Verbots des Einsatzes des Futtermittelzusatzstoffes Nifursol; Folgen für die Tiere unter den Ge- sichtspunkten des Tierschutzes MdlAnfr 47 Gitta Connemann CDU/CSU Antw Dr. Gerald Thalheim, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 19 Umsetzung der Koalitionsvereinbarung von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Erhöhung der Viehbestände in den neuen Ländern MdlAnfr 48 Petra Pau fraktionslos U d e n M G A B A S u v M H A B A A d t M P A B A Z h g M l B t M H A B 3787 B 3787 D 3788 A 3788 D nvollständige Deckung der den Kommunen urch die Einführung der Grundsicherung ntstandenen Kosten; Änderung in einem euen Bundesgesetz dlAnfr 49, 50 isela Piltz FDP ntw Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär MGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 21 eit dem 1. April 2003 gemeldete Minijobs nter 400 Euro, davon als Beschäftigte in Pri- athaushalten dlAnfr 51 annelore Roedel CDU/CSU ntw Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär MGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 22 ufnahme von Wirkstoffen zur Behandlung er erektiven Dysfunktion in die Arzneimit- el-Positivliste; Kosten für die GKV dlAnfr 52, 53 eter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ntw Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär MGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 23 urückhaltung von Pflichtleistungen zur Teil- abe von Menschen am Arbeitsleben; Ein- angsverfahren in Werkstätten für behinderte enschen durch Arbeitsämter; Sicherstel- ung der Finanzierung von Maßnahmen zur erufsvorbereitung und beruflichen Rehabili- ation Behinderter dlAnfr 54, 55 ubert Hüppe CDU/CSU ntw Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär MGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3789 C 3790 A 3790 B 3790 D A nlage 20 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 3727 (A) ) (B) ) 45. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 13.0
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    festst arbeit Sie w ich d wand rifhoh Bund Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 3779 (A) ) (B) ) men des Stadtumbauprogramms abgerissen und wie gedenkt die Forschung, Edelgard Bulmahn, anlässlich der Vorstellung des gierung in den neuen Bundesländern bis zum Jahr 2009 im Rah- Wie setzt sich die von Bundesministerin für Bildung und Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE Anlage 2 Antwort der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Frage der Ab- geordneten Petra Pau (fraktionslos) (Drucksache 15/987, Frage 2): Wie viele Wohnungen werden nach Kenntnis der Bundesre- b d n d n m r 1 d t z a a w W d v s d m je g m t r s n s h H w g r H d d d m R A d d ( Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 21.05.2003 Berninger, Matthias BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 21.05.2003 Breuer, Paul CDU/CSU 21.05.2003 Brüderle, Rainer FDP 21.05.2003 Bury, Hans Martin SPD 21.05.2003 Caspers-Merk, Marion SPD 21.05.2003 Eichhorn, Maria CDU/CSU 21.05.2003 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 21.05.2003 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 21.05.2003 Dr. Lötzsch, Gesine fraktionslos 21.05.2003 Möllemann, Jürgen W. fraktionslos 21.05.2003 Pofalla, Ronald CDU/CSU 21.05.2003 Probst, Simone BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 21.05.2003 Schreck, Wilfried SPD 21.05.2003 Schulz (Berlin), Werner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 21.05.2003 Dr. Schwanholz, Martin SPD 21.05.2003 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 21.05.2003 Stübgen, Michael CDU/CSU 21.05.2003 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 21.05.2003 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 21.05.2003 Wöhrl, Dagmar CDU/CSU 21.05.2003 Wohlleben, Verena SPD 21.05.2003 Wolf (Frankfurt), Margareta BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 21.05.2003 Zapf, Uta SPD 21.05.2003* (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Bundesregierung mit der Forderung umzugehen, eine Altschul- denentlastung für alle abgerissenen Wohnungen zu gewähren – wie sie beispielsweise vom Ministerium für Arbeit, Bau und Landesentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern – vergleiche Pressemitteilung 82/03 vom 2. April 2003 – erhoben wird? Die Bundesregierung hat das von ihr im August 2001 eschlossene Programm „Stadtumbau Ost“ so angelegt, ass damit die Empfehlung der Kommission „Woh- ungswirtschaftlicher Strukturwandel in den neuen Bun- esländern“ rund 350 000 leer stehende und auf Dauer icht mehr benötigte Wohnungen vom Markt zu neh- en, umgesetzt werden kann. Für das erste Programmjahr 2002 wurde das Ziel be- eits erreicht: In das Stadtumbauprogramm 2002 wurden 97 Gemeinden aufgenommen, die von Bund und Län- ern 153 Millionen Euro für den Rückbau von mindes- ens 45 000 Wohnungen erhalten. Damit ist davon aus- ugehen, dass in der achtjährigen Programmlaufzeit das ngestrebte Ziel, 350 000 Wohnungen zurückzubauen, uch tatsächlich erreicht wird. Die Härtefallregelung für die ostdeutsche Wohnungs- irtschaft wurde erst kürzlich an die Entwicklung der ohnungsleerstände angepasst. Im Haushalt 2003 ist as bisherige Finanzvolumen für die Härtefallregelung on 358 Millionen Euro um 300 Millionen Euro aufge- tockt und damit nahezu verdoppelt worden. Seit In-Kraft-Treten des Haushalts 2003 hat die Kre- itanstalt für Wiederaufbau bereits 31 Wohnungsunterneh- en zusätzlich Altschuldenhilfe zusagen können, sodass tzt insgesamt 66 überwiegend große Unternehmen be- ünstigt sind. Weitere 60 mittlere Unternehmen werden it dem zur Verfügung stehenden Volumen noch entlas- et werden können. Für 50 bereits vorliegende und und 120 bis Jahresende (Antragsfrist) erwartete Anträge ind nochmals Haushaltsmittel beantragt worden. Die Forderung von Wohnungswirtschaft und Baumi- istern der neuen Länder nach Entlastung der Restalt- chulden bei allen abgerissenen bzw. dauerhaft leer ste- enden Wohnungen ist bekannt. Angesichts der aushaltslage müssen die Mittel jedoch dort eingesetzt erden, wo sie am dringendsten benötigt werden. Til- ungszuschüsse für alle dauerhaft leerstehenden/abzu- eißenden Wohnungen würden zusätzliche Kosten in öhe von l bis 1,5 Milliarden Euro verursachen und mit er „Gießkanne“ auch solche Unternehmen begünstigen, ie keiner zusätzlichen Entlastung bedürfen. Anreiz für en Abriss besteht auch für diese Wohnungsunterneh- en über die Abrisshilfen und Aufwertungsmittel im ahmen Stadtumbau Ost. nlage 3 Antwort er Bundesministerin Edelgard Bulmahn auf die Fragen es Abgeordneten Helmut Heiderich (CDU/CSU) Drucksache 15/987, Fragen 3 und 4): 3780 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 (A) ) (B) ) Biotechnologie-Reports 2003 durch eine Unternehmensbera- tung genannte Summe von über 480 Millionen Euro an staat- lichen Fördergeldern für Forschungsinstitute der Biotechnolo- gie zusammen – vergleiche AP-Meldung vom 7. Mai 2003 – und welche staatlichen Gelder stehen der Biotechnologie in diesem Jahr zur Verfügung? In welcher Höhe stehen der Biotechnologie darüber hinaus staatliche Gelder in diesem Jahr zur Verfügung und aus wel- chen Einzelaufstellungen leitet die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, den Vergleich ab – AP-Mel- dung vom 7. Mai 2003 –, im Jahr 2003 stünden der Biotechno- logie doppelt so viele staatliche Fördergelder zur Verfügung wie 1998? Zu Frage 3: Die Summe von über 480 Millionen Euro umfasst den Anteil aus Einzelplan 30 für die institutionelle For- schungsförderung der Biotechnologie. Die Summe setzt sich folgendermaßen zusammen: institutionelle Förde- rung des BMBF (HGF, WGL und andere): 66 Millio- nen Euro; Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG): circa 242 Millionen Euro; Max-Planck-Gesellschaft (MPG): circa 156 Millionen Euro; Internationaler Beitrag für das European Molecular Biology Laboratory (EMBL): 17 Mil- lionen Euro. Zu Frage 4: Das BMBF stellt aus dem Einzelplan 30 für 2003 Pro- jektfördermittel für die Biotechnologie in Höhe von insge- samt 182,3 Millionen Euro bereit. Die Summe setzt sich folgendermaßen zusammen: Biotechnologie (3006/68301): 109,8 Millionen Euro; Molekulare Medizin/Human- genomforschung (3005/68504): 29,9 Millionen Euro; Nationales Genomforschungsnetz/Biotechnologie (3005/68597): 42,6 Millionen Euro. Im Vergleich zum Jahre 1998 (106,6 Millionen Euro) bedeutet dies fast eine Verdoppelung der Projektförder- mittel für die Biotechnologie. Anlage 4 Antwort des Staatssekretärs Béla Anda auf die Fragen des Ab- geordneten Klaus Hofbauer (CDU/CSU) (Drucksache 15/987, Fragen 8 und 9): Welche Akzeptanz hat nach Auffassung der Bundesregie- rung die Osterweiterung der Europäischen Union in der deut- schen Bevölkerung? Welche Maßnahmen beabsichtigt die Bundesregierung, um das öffentliche Informationsangebot über die Osterweiterung der Europäischen Union und den Europäischen Konvent zu verbessern? Zu Frage 8: Die im Auftrag der EU-Kommission zweimal im Jahr durchgeführte EUROBAROMETER-Umfrage zeigt eine positive Entwicklung der Zustimmung zur EU-Erweite- rung in Deutschland. Diese ist zwischen April und Okto- ber 2002 um drei Prozentpunkte auf nunmehr 46 Prozent gestiegen. Z d w B R r K u d d k v s K f g d s r r z f w P V t l k s z r u t s r p m e I e D t r „ S g u b u s l (C (D u Frage 9: Die Öffentlichkeitsarbeit zur Europapolitik, insbeson- ere zur EU-Erweiterung und zum Verfassungskonvent ird im Kern durch das Presse- und Informationsamt der undesregierung gesteuert und von Maßnahmen der essorts flankiert. Das Presse- und Informationsamt der Bundesregie- ung wird das in den vergangenen Jahren praktizierte onzept der Information auf zwei Ebenen fortsetzen: Die mfassenden Informationsangebote im Internet werden urch Veranstaltungen „vor Ort“ ergänzt. So ist auch in iesem Jahr beabsichtigt, zur Information der Öffentlich- eit über die EU-Erweiterung und den Verfassungskon- ent gemeinsam mit dem Informationsbüro des Europäi- chen Parlaments und der Vertretung der Europäischen ommission in Deutschland eine Infobustour durchzu- ühren. Diese Infobustour wird voraussichtlich im Au- ust und September dieses Jahres und in der ersten Hälfte es nächsten Jahres stattfinden. In diesem Jahr ist vorge- ehen, circa 15 Städte im ganzen Bundesgebiet anzufah- en. Das Presse- und Informationsamt der Bundesregie- ung wird in voraussichtlich 10 von diesen Städten ein usätzliches Informations- und Unterhaltungsprogramm ür Kinder und Jugendliche veranstalten. Im thematischen Zusammenhang mit der Infobustour ird die Bundesregierung gemeinsam mit dem DIHK odiumsdiskussionen mit örtlichen Vertreterinnen und ertretern aus Wirtschaft, Verbänden und Gewerkschaf- en organisieren. Durch Gespräche mit regionalen und okalen Medien werden die Schwerpunktthemen breit ommuniziert. Ferner wird die Zusammenarbeit mit dem Volkshoch- chulverband fortgesetzt. Durch Schulung von VHS-Do- enten sowie die Bereitstellung von didaktischem Unter- ichtsmaterial soll die europapolitische Bildungsarbeit nterstützt werden. Gemeinsam mit dem Centrum für Angewandte Poli- ikforschung und dem Informationsbüro des Europäi- chen Parlaments in Deutschland führt die Bundesregie- ung Planspiele zur EU-Erweiterung an Schulen durch. Weiterhin sind Diskussionsveranstaltungen und euro- apolitische Seminare für Multiplikatoren in Zusam- enarbeit unter anderem mit der Deutschen Gesellschaft . V. in Planung. Die digitalen Informationsangebote des Presse- und nformationsamtes der Bundesregierung bestehen zum inen aus einer umfassenden und ständig aktualisierten arstellung aller Bereiche der Europapolitik auf der In- ernetseite der Bundesregierung unter www.bundesregie- ung.de, zum anderen beleuchtet das Europa-Magazin e.public“ in fünfwöchigem Abstand europäische chwerpunktthemen. Unter anderem wurden bisher fol- ende Aspekte thematisiert: EU-Konvent, Ausbildung nd Beschäftigung, Innere Sicherheit, Umwelt- und Ver- raucherschutz, Bildung und Forschung sowie Kultur- nd Wertegemeinschaft. Die nächste Ausgabe widmet ich der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspo- itik. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 3781 (A) ) (B) ) Das Auswärtige Amt führt unter anderem folgende Maßnahmen der europapolitischen Öffentlichkeitsarbeit durch auf seiner Web-Seite (www.auswaertiges-amt.de) bietet das Auswärtige Amt ein Internetforum zur Zu- kunft der EU an, auf der Internetseite „Jugend und Eu- ropa“ finden sich jugendgerechte Informationen zur „Zukunft Europas“, mit einem TV- und Kinospot wird auf den europäischen Konvent aufmerksam gemacht; weiter wird mit Citycards, Postern, Faltblättern, einer Broschüre zur Erweiterung, dem CD-ROM-Spiel Euro- tours II und einer Power-Point-Präsentation für die Er- weiterung und den Europäischen Konvent geworben. Die Zukunft Europas und die Erweiterung stehen auch im Mittelpunkt von Veranstaltungen des Auswärtigen Amtes. Beispielhaft sollen hier genannt werden: Die noch laufende Reihe „Bürgerkonvent“ mit insgesamt 26 „Rat- hausgesprächen“ in denen die Bürger über die Arbeit des Konvents informiert werden, Multiplikatorenseminar zum Thema „Erweiterung und Zukunft der Europäischen Union“ mit den Referenten für europapolitische Öffent- lichkeitsarbeit der Länder, der Szenariowettbewerb „Think Europe 2020“ mit 20 Oberstufenklassen aus dem ganzen Bundesgebiet und einer Abschlussveranstaltung für alle Teilnehmer vom 15. bis 17. Juni 2003 im FEZ Wuhlheide. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gibt eine Broschüre zur umweltpoliti- schen Zusammenarbeit mit Mittel- und Osteuropa he- raus. Artikel in mehreren Ausgaben des Periodikums „Umwelt“ und des englisch- und spanischsprachigen Pe- riodikums „Common Ground“ beschäftigen sich eben- falls mit diesem Thema. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Frage des Abgeordneten Markus Löning (FDP) (Druck- sache 15/987, Frage 26): Wie viele Investitionen in welcher Gesamthöhe sind dem Bund aufgrund der in Frage 25 geschilderten Tatsachen verlo- ren gegangen? Ich gehe davon aus, Herr Kollege, dass Sie an den dem Bund entgangenen Einnahmen interessiert sind, da der Umfang der von einem Investor geplanten Investitio- nen nicht immer zutreffend bewertet werden kann und deren Auswirkungen sowohl dem Land wie auch dem Gesamtstaat zugute kommen. In mir beispielhaft vorge- legten Einzelfällen sind dem Bund bisher Einnahmen in Höhe von rund 70 Millionen Euro nicht zugeflossen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Frage des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) (Druck- sache 15/987, Frage 27): Plant die Bundesregierung gesetzliche Regelungen zur Flexibilisierung der Beschäftigungsbedingungen für Beamte t B s b b R E h i t g p b L A d A d d c Z s I A d b ü t f c 2 A d d m M d s v Z l (C (D bei den privatisierten Staatsunternehmen und welche Schwer- punkte soll eine solche Novelle zum Postpersonalrechtsgesetz haben? Auf Arbeitsebene besteht ein zwischen Bundesminis- erium der Finanzen, Bundesministerium des Innern, undesministerium der Justiz und den Post-Aktienge- ellschaften abgestimmter Erörterungsentwurf zur Flexi- ilisierung der Beschäftigungsbedingungen für Beamte ei den Post-Aktiengesellschaften. Schwerpunkte dieser egelungen sind: die Ermöglichung des konzernweiten insatzes von Beamten im Wege der Zuweisung, das eißt ihrer Beschäftigung auch bei Tochtergesellschaften m Beamtenverhältnis, die Streichung der Regelbefris- ung (zehn Jahre) von so genannten In-sich-Beurlaubun- en (= Beurlaubung als Beamter zur Eingehung eines rivatrechtlichen Arbeitsverhältnisses mit der beurlau- enden Post-Aktiengesellschaft), die Angleichung der eistungsentgeltregelungen für Beamte an die für die rbeitnehmer in den Post-Aktiengesellschaften gelten- en Regelungen. nlage 7 Antwort es Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Fragen er Abgeordneten Rita Pawelski (CDU/CSU) (Drucksa- he 15/987, Fragen 28 und 29): Welche Ursache hat die Erhöhung der Insolvenzgeldum- lage im Jahr 2003 für kleinere und mittlere Betriebe? Plant die Bundesregierung, die Mittel der Bundesanstalt für Arbeit, BA, für das Insolvenzgeld zu erhöhen, um so eine Steigerung der Insolvenzgeldumlage zu vermeiden und nicht weitere Betriebe zusätzlich zu belasten? u Frage 28: Die Höhe der Umlage für das Insolvenzgeld richtet ich nach den Aufwendungen der Arbeitsämter für das nsolvenzgeld. Sie mindert sich um Zahlungen, die den rbeitsämtern im Rahmen des Insolvenzverfahrens oder anach zufließen. Aufgrund der schwierigen konjunkturellen Lage ha- en die Unternehmensinsolvenzen im Jahre 2002 gegen- ber dem Vorjahr um 16,4 Prozent zugenommen. Die atsächlichen Ausgaben für das durch die Bundesanstalt ür Arbeit zu zahlende Insolvenzgeld haben dabei um irca 40 Prozent zugenommen. Sie betrugen im Jahre 002 per Saldo 1 926 540 297,59 Euro. Die höheren usgaben bewirken leider auch eine höhere Belastung er umlagepflichtigen Unternehmen. Die damit verbun- enen wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Unterneh- en sieht die Bundesregierung mit großer Sorge. Die Bundesregierung wird unter anderem mit den aßnahmen der Agenda 2010 darauf hinwirken, dass ie strukturellen Ursachen der deutschen Wachstums- chwäche beseitigt werden und damit die Zahl der Insol- enzen möglichst schnell zurückgeht. u Frage 29: Wie in der Antwort zu Ihrer ersten Frage bereits er- äutert, richtet sich die Höhe der Insolvenzgeldumlage 3782 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 (A) ) (B) ) nach den Aufwendungen der Arbeitsämter für das Insol- venzgeld. Die Umlage wird grundsätzlich von allen Un- ternehmen und juristischen Personen des öffentlichen Rechts aufgebracht und über die Träger der Unfallver- sicherung erhoben. Die Bundesregierung und auch die Bundesanstalt für Arbeit stellen keine finanziellen Mittel für das Insol- venzgeld zur Verfügung und haben auch keinen Einfluss auf die Festsetzung der Insolvenzgeldumlage. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Frage des Abgeordneten Dr. Peter Jahr (CDU/CSU) (Druck- sache 15/987, Fragen 30 und 31): Ist der Bundesregierung bekannt, wie viele Maßnahmen bzw. Ausbildungsplätze in diesem Jahr durch die Finanzaus- stattung der BA im Bereich der Erstausbildung für benachtei- ligte Jugendliche sowie Behinderte in den einzelnen Bundes- ländern gefährdet sind? Beabsichtigt die Bundesregierung, durch einen erhöhten Finanzzuschuss an die BA oder durch eine direkte Unterstüt- zung freier Träger die berufliche Erstausbildung und die Erst- ausbildung für benachteiligte Jugendliche sowie Behinderte zu sichern, und, wenn ja, in welcher Höhe? Zu Frage 30: Nein. Die Bundesregierung geht davon aus, dass die benachteiligten und behinderten Jugendlichen die zu ih- rer beruflichen Eingliederung erforderlichen Leistungen erhalten. Die Bundesanstalt für Arbeit hat in ihrer Pressemittei- lung vom 9. Mai 2003 bestätigt, dass die Arbeitsämter im Herbst dieses Jahres so viele Maßnahmeplätze für be- nachteiligte und behinderte Jugendliche wie im letzten Jahr finanzieren werden. Der BA-Vorstand hat beschlos- sen, die dafür erforderlichen Haushaltsmittel bereitzu- stellen. Zu Frage 31: Nach § 364 Abs. l des Dritten Buches Sozialgesetz- buch (SGB III) leistet der Bund zur Aufrechterhaltung einer ordnungsgemäßen Kassenwirtschaft notwendige Liquiditätshilfen als zinslose Darlehen, wenn die Bun- desanstalt für Arbeit ihren Zahlungsverpflichtungen aus eigenen Mitteln nicht nachkommen kann. Wenn die ge- währten Darlehen zum Schluss des Haushaltsjahres nicht zurückgezahlt werden können, werden sie aufgrund der Defizithaftung des Bundes in einen Zuschuss umgewan- delt (§ 365 SGB III). Die Höhe des Zuschusses bemisst sich nach dem aufgelaufenen Defizit der Bundesanstalt. Wird die im Haushaltsgesetz 2003 vorgesehene Grenze für Liquiditätshilfen (§ 24 Abs. 1) in Höhe von 7 Milliar- den Euro im Laufe des Jahres 2003 überschritten, wird die Liquidität der BA unterjährig durch eine überplan- mäßige Ausgabe sichergestellt. A d d ( l e h s s f c a A d d ( Z s W W n d n q n A g ß B A m q s t d K r d z w (C (D nlage 9 Antwort es Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Frage es Abgeordneten Uwe Schummer (CDU/CSU) Drucksache 15/987, Frage 32): Wann wird die Bundesregierung einen Entwurf der Rechtsverordnung nach den §§ 84 und 85 Drittes Buch Sozial- gesetzbuch für die Zertifizierung von Weiterbildungsträgern und Maßnahmen vorlegen? Wie Ihnen bereits bei der Beantwortung Ihrer schrift- ichen Anfragen vom 17. Januar 2003 und 7. April 2003 rläutert wurde, ist der Willensbildungsprozess über In- alte der Rechtsverordnung und der vereinbarte inten- ive Dialog mit den Beteiligten noch nicht abgeschlos- en. Die Rechtsverordnung wird vorgelegt, wenn sie ertig ist, das heißt wenn sie mit den Beteiligten bespro- hen und innerhalb der Bundesregierung abschließend bgestimmt ist. nlage 10 Antwort es Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Fragen es Abgeordneten Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) Drucksache 15/987, Fragen 33 und 34): Wie soll in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit, in denen, wie in den neuen Bundesländern, auf eine offene Stelle bis zu 30 Arbeit suchende Arbeitslose kommen, die von der BA ge- forderte Verbleibquote von 70 Prozent für Weiterbildungs- maßnahmen erreicht werden? Erscheint es aus Sicht der Bundesregierung notwendig, für strukturbenachteiligte Regionen mit Mitteln der BA „Bildung auf Vorrat“ zu ermöglichen, um die Humankapitalausstattung dieser Regionen für potenzielle Ansiedlungsvorhaben zu ertüchtigen? u Frage 33: Ich glaube, man macht es sich zu leicht, wenn man chlechte Eingliederungsergebnisse nach beruflicher eiterbildung ausschließlich damit begründet, dass die eiterbildung in einer Region mit hoher Arbeitslosigkeit icht erfolgreich sein könne. Es kommt immer darauf an, ass im jeweiligen Einzelfall die richtige Bildungsmaß- ahme ausgewählt wird. So liegt die aktuelle Verbleibs- uote bei einzelbetrieblichen Umschulungen auch in den euen Bundesländern bei beachtlichen 77,4 Prozent. uch in den neuen Bundesländern werden jährlich trotz eringer Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarkts in gro- em Umfang Beschäftigungsverhältnisse begründet; zum eispiel im Jahr 2001 1,7 Millionen. Bei rund 190 000 ustritten aus Maßnahmen der beruflichen Bildung üsste es auch bei Vorgabe einer 70-Prozent-Verbleibs- uote möglich sein, Teilnehmer von Weiterbildungskur- en in neue Beschäftigungsverhältnisse zu bringen. Stärker als bisher sind deshalb auch die Bildungs- räger gefordert, ihr Angebot an den tatsächlichen Erfor- ernissen des Arbeitsmarktes auszurichten und ihre ontakte zu den Betrieben zu intensivieren. Die Neuaus- ichtung der Arbeitsmarktpolitik insgesamt und die von er Bundesanstalt für Arbeit eingeleiteten Bemühungen ur Verbesserung der Effizienz beruflicher Weiterbildung erden die Eingliederungschancen nach Weiterbildung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 3783 (A) ) (B) ) trotz der insgesamt schwierigen Arbeitsmarktsituation voraussichtlich auch in strukturschwachen Regionen deutlich verbessern. Zu Frage 34: Auch im Bereich der Qualifizierung, die mir beson- ders am Herzen liegt, werden wir – nicht nur angesichts des dringenden Konsolidierungsbedarfs im Haushalt – auch weiterhin stärker auf einen effizienten Einsatz der Mittel achten müssen. Die Teilnehmer an beruflicher Weiterbildung, die Unternehmen und die Beitragszahler zur Arbeitsförderung insgesamt haben ein Anrecht da- rauf, dass die Mittel effizient eingesetzt werden. Die stärker als bisher an betrieblichen und arbeits- marktlichen Erfordernissen orientierte geschäftspoliti- sche Vorgabe des Vorstands der Bundesanstalt für Arbeit entspricht auch der in der Vergangenheit von vielen Seiten, unter anderem auch von der Union geforderten Steigerung der Effizienz beruflicher Weiterbildungsmaß- nahmen. Es stimmt mit diesen grundsätzlichen Zielset- zungen überein, wenn nur solche Maßnahmen vorgesehen werden, von denen in angemessener Zeit und mit hoher Wahrscheinlichkeit nach Abschluss des Lehrgangs auch eine berufliche Eingliederung zu erwarten ist. Seit 1991 sind von der Bundesanstalt allein in den neuen Bundes- ländern 3,6 Millionen Arbeitslose bei insgesamt 4,6 Mil- lionen Beschäftigten qualifiziert worden, davon eine Viel- zahl mehrfach. Dies zeigt deutlich, dass die „Bildung auf Vorrat“ auch an arbeitsmarktliche Grenzen stößt. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Frage der Abgeordneten Hannelore Roedel (CDU/CSU) (Drucksache 15/987, Frage 35): Wie viele Jobs im Niedriglohnbereich zwischen 401 bis 800 Euro sind nach Kenntnis der Bundesregierung neu entstanden? Eine Aussage über die Entwicklung der Beschäfti- gung im Niedriglohnsektor zwischen 401 und 800 Euro lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht tref- fen. Mit Rücksicht auf die Meldefristen von bis zu sechs Wochen für die Anmeldung im automatisierten Melde- verfahren ist eine Übersicht über mögliche Entwicklun- gen im Niedriglohnbereich zwischen 401 und 800 Euro frühestens zum Ende dieses Jahres möglich. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Fragen des Abgeordneten Erich G. Fritz (CDU/CSU) (Druck- sache 15/987, Fragen 36 und 37): Stützt sich Bundeskanzler Gerhard Schröder bei seinem in Singapur in Aussicht gestellten bilateralen Freihandelsabkom- men zwischen der EU und der ASEAN – vergleiche „Han- delsblatt” vom 14. Mai 2003 – auf gesicherte Zusagen bzw. Vereinbarungen aus Brüssel und, wenn nein, wie begründet der Bundeskanzler seinen Vorstoß für eine EU-ASEAN-Han- delsinitiative ab 2004? m K 3 b g z t ( m K l m s l A s b W m k l W d n d t E k R h s w A d d ( Z w E s i (C (D Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass der Vor- stoß für ein bilaterales Freihandelsabkommen zwischen der EU und der ASEAN im Widerspruch steht zu dem von der Bundesregierung normalerweise deklarierten Ziel einer weite- ren Liberalisierung des Welthandels auf multilateraler Ebene und des Ausbaus des multilateralen Handelssystems, und, wenn nein, wie beurteilt sie diese Einschätzung? Die ASEAN-Wirtschaftsminister (ASEAN Econo- ic Ministers – AEM) und die EU, vertreten durch EU- ommissar Lamy, haben am 4. April 2003 in Laos die . AEM-EU Konsultationen durchgeführt. Hier wurde eschlossen, zur Intensivierung der Handelsbeziehun- en und der Verbesserung des Investitionsaustausches wischen ASEAN und der EU ab 2004 eine neue Initia- ive, die „Trans-Regional EU-ASEAN Trade Initiative TREATI)“ ins Leben zu rufen. Angestrebt wird hier- it ein verbesserter Informationsaustausch, verstärkte ooperation und anderes in den Bereichen Handelser- eichterung und regulatorische Zusammenarbeit und da- it einhergehend die Förderung der Integration zwi- chen den ÄSEAN-Staaten. Diese Initiative könnte auf ange Sicht den Weg ebnen für ein zukünftiges EU/ SEAN-Freihandelsabkommen. Gegenwärtig steht ein olches Freihandelsabkommen jedoch nicht zur De- atte. Es ist unstreitig EU-Politik, der multilateralen elthandelsrunde gegenwärtig den Vorrang einzuräu- en, die vorhandenen Verhandlungskapazitäten hier zu onzentrieren. Bilaterale Freihandelsabkommen sind angfristig für die EU nur interessant, wenn sie ein TO-PIus-Ergebnis beinhalten. Maßstab sind hierbei ie im Rahmen der Doha-Runde zu erzielenden Ergeb- isse. Angesichts des unterschiedlichen Entwicklungsstan- es der ASEAN-Staaten und ihrer unzureichenden In- egration untereinander wäre ein solches WTO-Plus- rgebnis im Moment nicht erreichbar. Wie der Bundes- anzler in dem von Ihnen zitierten Interview jedoch zu echt betonte, kann TREATI als flexible und ausbaufä- ige Initiative langfristig als Wegbereiter für ein umfas- endes Freihandelsabkommen mit ASEAN dienen und ird daher von der Bundesregierung unterstützt. nlage 13 Antwort es Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Fragen er Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) Drucksache 15/987, Fragen 38 und 39): Wie viele Anträge wurden in den Bundesförderprogram- men für Existenzgründer in den jeweiligen Bundesländern vom 1. Januar 2002 bis zum 31. März 2003 gestellt? Wie viele dieser Anträge wurden in den jeweiligen Bun- desländern bewilligt? u Frage 38: In dem Zeitraum 1. Januar 2002 bis 31. März 2003 urden bundesweit 42 580 Darlehen im Förderbereich xistenz-/Unternehmensgründung beantragt. Eine Über- icht über die einzelnen Programme nach Bundesländern st beigefügt (Tabelle 1). 3784 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 (A) (C) (B) ) Beantragte Darlehen im Förderbereich Existenz-/Unternehmensgründung – 1. Januar 2002 bis 31. März 2003 – Ta b e l l e 1 ERP- Existenz- gründung ERP-Eigen- kapitalhilfe DtA- Existenz- gründung1) DtA-Start- geld DtA-Mikro- Darlehen Gesamt (D Hessen 1 023 387 1 368 529 132 3 439 Niedersachsen 532 531 1 527 659 134 3 383 NRW 1 161 1 324 6 522 1 765 402 11 174 Rheinland-Pfalz 496 323 1 042 383 95 2 339 Schleswig-Holstein 356 331 737 340 72 1 836 Berlin (West) 97 148 320 153 37 755 Berlin (Ost) 56 93 197 139 35 520 Brandenburg 154 230 554 194 59 1 191 Mecklenburg- Vorpommern 151 167 149 113 18 598 Saarland 24 45 773 79 17 938 Sachsen 389 553 410 208 68 1 628 Sachsen-Anhalt 231 267 203 182 26 909 Thüringen 106 174 913 113 35 1 341 Gesamt 5 963 6 108 22 841 6 186 1 482 42 580 1) einschl. DtA-GuW und B M -Variante Zu Frage 39: Aufgrund dieser Anträge wurden bis zum 31. März 2003 36 274 Darlehen im Förderbereich Existenz-/Unterneh- mensgründung zugesagt. Die Aufteilung nach Program- men und Bundesländern ergibt sich aus Tabelle 2. Der An- teil der abgelehnten Anträge ergibt sich aus Tabelle 3. Dabei bitte ich zu berücksichtigen, dass einerseits noch nicht über alle Anträge des Antragszeitraumes 1. Januar 2002 bis 31. März 2003 abschließend bis zum Stichtag entschieden wurde. Andererseits enthalten die Ablehnungsfälle auch Anträge aus dem Zeitraum vor dem l. Januar 2002. Anzahl Anzahl An Baden-Württemberg 310 842 5 6 Bayern 625 504 1 7 Bremen 41 31 2 Hamburg 211 158 4 zahl Anzahl Anzahl Anzahl 62 405 192 7 411 49 663 142 3 683 28 49 5 354 87 212 13 1 081 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 3785 (A) (C) (B) ) Zugesagte Darlehen im Förderbereich Existenz-/Unternehmensgründung – 1. Januar 2002 bis 31. März 2003 – Ta b e l l e 2 ERP- Existenz- gründung ERP-Eigen- kapitalhilfe DtA- Existenz- gründung1) DtA-Start- geld DtA-Mikro- Darlehen Gesamt Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Baden-Württemberg 282 692 5 612 286 156 7 028 Bayern 544 360 1 454 458 104 2 920 (D Bremen 36 30 201 37 3 307 Hamburg 181 136 409 165 9 900 Hessen 921 280 1 191 367 95 2 854 Niedersachsen 490 427 1 313 519 104 2 853 NRW 1 064 1 109 5 505 1 452 317 9 447 Rheinland-Pfalz 483 275 933 288 68 2 047 Schleswig-Holstein 325 270 603 258 52 1 508 Berlin (West) 77 117 259 114 24 591 Berlin (Ost) 37 67 164 113 27 408 Brandenburg 104 149 455 105 44 857 Mecklenburg- Vorpommern 124 114 109 75 14 436 Saarland 23 37 710 73 16 859 Sachsen 307 419 313 165 43 1 247 Sachsen-Anhalt 198 209 160 119 17 703 Thüringen 94 128 990 74 23 1 309 Gesamt 5 290 4 819 20 381 4 668 1 116 36 274 1) einschließlich DtA-GuW und BM-Variante 3786 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 (A) (C) (B) ) Ta b e l l e 3 (D An tei l d er ab gel ehn ten An trä ge im Pr od uk tbe rei ch Ex iste nzg rün du ng – 1 . Ja nua r 2 002 bi s 3 1. M ärz 20 03 – * An teil am An tra gse ing ang ER P-E xis ten z- grü nd un g ER P-E ige nk ap ita l- hil fe Dt A- Ex iste nz- grü nd un g* Dt A- Sta rtg eld Dt A- Mi kro - Da rle hen Ge sam t An zah l %* An zah l %* An zah l %* An zah l %* An zah l %* An zah l %* Ba den -W ürt tem ber g 4 1,4 0 65 10, 20 28 0,5 0 66 19, 20 15 9,2 0 178 2,6 0 Ba yer n 12 2,1 0 52 13, 80 42 2,7 0 95 18, 10 12 9,8 0 213 6,8 0 Bre me n 1 3,7 0 5 2,4 0 9 19, 10 1 33, 30 16 5,0 0 Ha mb urg 2 1,1 0 3 2,3 0 5 1,1 0 19 10, 20 29 3,0 0 He sse n 21 2,3 0 44 14, 40 33 2,6 0 92 19, 80 10 10, 20 200 6,5 0 Nie der sac hse n 9 1,9 0 44 10, 40 20 1,5 0 71 12, 10 13 11, 40 157 5,4 0 NR W 7 0,6 0 53 4,9 0 156 2,7 0 150 9,7 0 29 9,2 0 395 4,0 0 Rh ein lan d-P fal z 11 2,3 0 22 8,2 0 21 2,2 0 61 17, 70 10 12, 50 125 5,9 0 Sch les wig -H ols tein 2 0,6 0 25 9,1 0 24 3,7 0 45 15, 40 5 9,8 0 101 6,3 0 Be rlin (W est ) 1 1,1 0 7 5,7 0 9 3,1 0 21 16, 80 1 4,0 0 39 6,0 0 Be rlin (O st) 9 17, 00 11 13, 90 4 2,2 0 14 11, 10 38 8,1 0 Bra nde nbu rg 6 4,6 0 23 14, 00 21 4,1 0 43 27, 70 4 8,3 0 97 9,6 0 Me ckl enb urg - Vo rpo mm ern 7 5,5 0 22 16, 80 3 2,5 0 12 11, 90 2 16, 70 46 9,3 0 Saa rla nd 1 3,0 0 6 0,8 0 5 6,9 0 1 6,3 0 13 1,5 0 Sac hse n 21 6,1 0 37 8,5 0 37 9,8 0 32 17, 30 8 14, 00 135 9,7 0 Sac hse n-A nha lt 12 5,9 0 23 10, 50 9 5,2 0 40 24, 10 7 30, 40 91 11, 60 Th üri nge n 10 11, 50 20 15, 30 7 0,8 0 23 25, 00 6 21, 40 66 5,4 0 Ge sam t 134 2,5 0 453 9,4 0 430 2,1 0 798 14, 90 124 10, 40 19 39 5,1 0 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 3787 (A) ) (B) ) Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Fragen des Abgeordneten Bernhard Kastner (CDU/CSU) (Drucksache 15/987, Fragen 40 und 41): Wann startet die Bundesregierung eine bundesweite Ar- beitsmarktkampagne mit dem Titel „Teamarbeit für Deutsch- land“ – vergleiche „Süddeutsche Zeitung” vom 15. Mai 2003 – und welche Kosten sind damit insgesamt sowie insbesondere mit der Auftaktveranstaltung verbunden? Welche Protagonisten aus dem gesellschaftlichen Bereich unterstützen diese Aktion und werden dafür Honorare be- zahlt? Zu Frage 40: Die Kampagne startet bundesweit am 16. Juni 2003. Sie wird aus dem Titel „Kommunikative Begleitung und Evaluation wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischer Vor- haben“ finanziert, der unter anderem eingerichtet wurde, um das 13. Modul des Hartzkonzepts zu kommunizieren. Der Titel enthält zu diesem Zweck 11 Millionen Euro. Voraussichtliche Gesamtkosten für den Auftakt: 15 000 Euro. Zu Frage 41: Protagonisten aus dem gesellschaftlichen Bereich sind derzeit noch nicht namentlich zu nennen, da sich die Initiative im Aufbau befindet. Für die Beteiligung wer- den keine Honorare bezahlt. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Fragen des Abgeordneten Ulrich Heinrich (FDP) (Drucksache 15/987, Fragen 42 und 43): Welchen Standpunkt vertritt die Bundesregierung zum EU- Regulierungsvorschlag zur Vermeidung von Handelsumlenkun- gen bei bestimmten grundlegenden Arzneimitteln – Ratsdoku- ment 14113/02 –, insbesondere in Bezug auf die unterschiedli- chen Prozentangaben, die die Preise für Medikamente beim Verkauf in den betroffenen Ländern – Annex 3 des Ratsdoku- ments – regeln sollen? Welche Verhandlungsposition will die Bundesregierung angesichts der Tatsache, dass sowohl viele Generika als auch einige Originalpräparate aufgrund von freiwilligen Preisnach- lässen durch die Hersteller bereits unter der verhandelten Preisschwelle erhältlich sind, einnehmen? Der genannte Vorschlag für eine Verordnung des Ra- tes zur Vermeidung von Handelsumlenkungen bei be- stimmten grundlegenden Arzneimitteln ist in den letzten Wochen in den Gremien des EU-Rates ausführlich dis- kutiert worden. Der Vorschlag sieht vor, den Herstellern der Medikamente auf Antrag Schutz vor Re-Importen zu gewähren, wenn sie bereit sind, Medikamente für die drei wichtigsten übertragbaren Krankheiten (HIV, Mala- ria und Tuberkulose) zu stark verbilligten Preisen an be- stimmte Entwicklungsländer zu liefern. Zuletzt war un- ter anderem die Frage offen geblieben, bis zu welchem Niveau die Hersteller die Preise senken sollten. Der Kommissionsvorschlag sah dafür in Annex 3 einen Wert in Höhe von 20 Prozent vor. d d s f d S i d w K s n z s m B l A d d ( E d u F d d f u f G P n D p d s E s n G A d F (C (D Seitens von EG-Mitgliedstaaten war die Erhöhung ieses Prozentsatzes gefordert worden. Inzwischen hat er Botschafterausschuss in Brüssel einstimmig be- chlossen, den fraglichen Prozentsatz auf 25 Prozent estzusetzen. Dies heißt konkret, die Hersteller der Me- ikamente werden die Möglichkeit haben, unter dem chutz der Verordnung die Medikamente zu einem Preis n die Entwicklungsländer zu liefern, der bei 25 Prozent es OECD-Preises liegt. Der so überarbeitete Vorschlag ird in Kürze vom Rat verabschiedet werden und in raft treten. Die Bundesregierung hat diesem Kompromiss zuge- timmt, weil damit eine höhere Akzeptanz der Verord- ung bei der Pharmaindustrie erreicht wird. Es ist aber utreffend, dass in Einzelfällen bereits höhere Preisab- chläge möglich waren. Durch den erzielten Kompro- iss ist es dennoch gelungen, schnell einen konkreten eitrag für den verbesserten Zugang armer Entwick- ungsländer zu den Medikamenten zu leisten. nlage 16 Antwort es Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Frage es Abgeordneten Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU) (Drucksache 15/987, Frage 44): Fühlt sich die Bundesregierung bei der Genehmigung von Exporten von Dual-Use-Gütern nach China nach wie vor an die Entschließung des Deutschen Bundestages auf Bundes- tagsdrucksache 11/4790 vom 15. Juni 1989 gebunden? Mit der im Jahre 1989 einstimmig verabschiedeten ntschließung hatte der Deutsche Bundestag die Bun- esregierung aufgefordert, den Export von Kriegswaffen nd Rüstungsgütern nach China nicht zu genehmigen. erner sollte sich die Bundesregierung dafür einsetzen, ass keine Lieferungen, die für die Streitkräfte oder für ie Polizei bestimmt sind, vorgenommen werden. Diese weiterhin gültige Entschließung hat nach Auf- assung der Bundesregierung auch Bedeutung für die Be- rteilung von Genehmigungsanträgen der von der Aus- uhrliste erfassten Dual-Use-Güter. Soweit derartige üter aufgrund ihrer Charakteristik zum Beispiel bei der roduktion von Rüstungsgütern eingesetzt werden kön- en, muss die zivile Endverwendung sichergestellt sein. ie zur Endverwendung abgegebene Erklärung im Im- orter Statement, das vom zuständigen chinesischen Han- elsministerium ausgestellt wird, spielt dabei eine we- entliche Rolle. Wenn das Importer Statement die zivile ndverwendung klar bestätigt und keine für eine militäri- che oder polizeiliche Verwendung sprechenden Erkennt- isse vorliegen, wird der Export von gelisteten Dual-Use- ütern nach China durch das BAFA genehmigt. nlage 17 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerald Thalheim auf die ragen des Abgeordneten Peter H. Carstensen 3788 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 (A) ) (B) ) (Nordstrand) (CDU/CSU) (Drucksache 15/987, Fra- gen 45 und 46): Wie beurteilt die Bundesregierung das zusätzlich zum Som- merfangverbot für Dorsch in der Ostsee von der Europäischen Kommission verhängte Fangverbot ab dem 15. April 2003? Welche Auswirkungen wird das Fangverbot nach Ein- schätzung der Bundesregierung auf die Situation der Ostseefi- scherei und der Fischereigenossenschaften haben? Zu Frage 45: Die Bundesregierung sieht das zusätzliche sechswö- chige Verbot der Schleppnetzfischerei auf Dorsch als ge- eignete Sofortmaßnahme an, den von hohen Rückwürfen bedrohten Dorschjahrgang 2000 zu schützen und damit signifikant zu einer Verbesserung der desolaten Dorsch- bestandsituation in der östlichen Ostsee beizutragen. Die Maßnahme geht auf eine Initiative von Deutschland, Dä- nemark und Schweden zurück. Um ein konzertiertes Vorgehen in der gesamten Ostsee zu erreichen, hat Frau Bundesministerin Künast darüber hinaus die baltischen Staaten sowie Polen gebeten, durch nationale Regelun- gen diese Sofortmaßnahme zu übernehmen. Die Bundesregierung ist sich bewusst, dass diese pri- mär den östlichen Dorschbestand betreffende Schutz- maßnahme eine außergewöhnliche Härte für die deut- sche Dorschfischerei darstellt, die nicht diesen, sondern hauptsächlich den westlichen Bestand befischt. Eine Be- schränkung der Maßnahme auf die östliche Ostsee hätte jedoch unweigerlich zu einer nicht vertretbaren Erhö- hung des Fischereidrucks auf den westlichen Dorschbe- stand geführt. Dies musste vermieden werden. Die Bundesregierung ist im Weiteren der Auffassung, dass diese Sofortmaßnahme aufgrund der besonderen Si- tuation nur einmaligen Charakter haben kann. Um eine nachhaltige Erholung der Dorschbestände zu gewähr- leisten, muss sie schnellstmöglich ergänzt werden durch eine Maßnahme, die das Kernproblem der hohen Rück- wurfraten, nämlich die immer noch mangelhafte Selekti- vität der in der Fischerei verwendeten Netze, löst. Die Bundesregierung hat sich deshalb mit den betroffenen EU-Mitgliedstaaten erfolgreich für die Einberufung ei- ner außerordentlichen Sitzung der Internationalen Ost- seefischerei-Kommission noch im Juni dieses Jahres ein- gesetzt. Dort könnte die alleinige Zulassung eines Netztypes beschlossen werden, dessen Selektivität mit dem geltenden Mindestmaß für Dorsch korrespondiert und das diese Selektivitätseigenschaften im praktischen Einsatz beibehält. Grundsätzliches Ziel muss es sein, die Effizienz des bestehenden Dorschwiederaufbauplanes zu erhöhen und Maßnahmen so zu treffen, dass sie für die Fischerei kalkulierbar sind. Zu Frage 46: Die Auswirkungen des Fangverbots für Dorsch und Plattfisch für die Fischer sind noch nicht absehbar. Das hängt von der Ertragskraft des jeweiligen Fischereiunter- nehmens oder der Genossenschaft ab. Im Einzelfall kann dies wegen anstehender Kreditverpflichtungen und an- derer betrieblicher Belastungen zu einer schwierigen wirtschaftlichen Situation fuhren. h s d l H M F m f H v K g f n Z g L b r d z s l A d F ( d l w s m 2 E h s K h d f (C (D Ohne nachhaltige Bestandsbewirtschaftung, wie das ier aufgrund wissenschaftlicher Empfehlungen ausge- prochene Fangverbot, würden die Dorschbestände aller- ings auf Sicht so stark verringert, dass eine wirtschaft- ich sinnvolle Fischerei nicht mehr möglich ist. Um jedoch den bei einzelnen Fischern entstehenden ärten entgegenzuwirken, prüft die Bundesregierung öglichkeiten der Entschädigung für die betroffenen ischer aus dem Fischereistrukturfonds (FIAF), um zu- indest teilweise die laufenden Betriebskosten aufzu- angen. Nach derzeitigen Erhebungen von Schleswig- olstein und Mecklenburg-Vorpommern sind vom Fang- erbot cirka 80 Fischereifahrzeuge betroffen. Nach Informationen aus Brüssel ist die Europäische ommission bereit, für die Gewährung der Entschädi- ung, die aus Gemeinschafts- und nationalen Mitteln zu inanzieren ist, eine Umprogrammierung im FIAF-Fi- anzplan mitzutragen. Die Maßnahme für das Nicht- iel-1-Gebiet Schleswig-Holstein hat der zuständige Be- leitausschuss in der letzten Woche auf seiner Tagung in üneburg genehmigt, für das Ziel-1-Gebiet Mecklen- urg-Vorpommern läuft das schriftliche Umlaufverfah- en, das in den nächsten Tagen abgeschlossen sein ürfte. Einer Entschädigung in der vorgeschlagen Höhe wischen 3 000 und 5 000 Euro – je nach Größe des Fi- chereifahrzeugs – steht daher nach Eingang der schrift- ichen Zusage nichts mehr im Wege. nlage 18 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerald Thalheim auf die rage der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) Drucksache 15/987, Frage 47): Sieht die Bundesregierung angesichts der Erhöhung des In- fektionsrisikos und der damit verbundenen Vergrößerung der Gefahr von Ausbrüchen der Schwarzkopfkrankheit beim Ge- flügel – Mortalitätsraten von 70 bis 90 Prozent –, die infolge des Verbots des Einsatzes des Futtermittelzusatzstoffes Nifur- sol – Mittel zur therapeutischen Behandlung der Schwarzkopf- krankheit und Prophylaktikum – zum 31. März 2003 drohen, Handlungsbedarf und, wenn nein, wie rechtfertigt sie dies im Hinblick auf die sich daraus ergebenden Folgen für die Tiere unter den Gesichtspunkten des Tierschutzes? Bis zum 31. März 2003 durfte Nifursol im Rahmen es Futtermittelrechts als Futtermittelzusatzstoff prophy- aktisch zur Verhütung der Histomoniasis angewendet erden. Die Zulassung des Futtermittelzusatzstoffes „Nifur- ol“ wurde ab dem 31. März 2003 widerrufen und zwar it der Verordnung (EG) Nr. 1756/2002 des Rates vom 3. September 2002 zur Änderung der Richtlinie 70/524/ WG des Rates über Zusatzstoffe in der Tierernährung insichtlich des Widerrufs der Zulassung eines Zusatz- toffes sowie der Verordnung (EG) Nr. 2430/1999 der ommission. Der bisherige Inhaber der Zulassung von Nifursol at im Februar weitere Daten vorgelegt, die die Unbe- enklichkeit für die menschliche Gesundheit von Ni- ursol belegen sollten. Der Wissenschaftliche Ausschuss Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 3789 (A) ) (B) ) für Tierernährung (SCAN) stellt jedoch in seiner Stel- lungnahme vom 17. März 2003 fest, dass die vorgelegten Daten nicht ausreichend belegen, dass Nifursol nicht geno- toxisch ist. Weiterhin liegen nach wie vor nicht ausreichend Daten vor, um eine zulässige Tagesdosis ADI) für den Ver- braucher festzulegen. Nach Auffassung des SCAN ist die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Nifursol für den Menschen daher nicht bewiesen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung kommt in seiner Stellungnahme vom 28. März 2003 zu demselben Schluss. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerald Thalheim auf die Frage der Abgeordneten Petra Pau (fraktionslos) (Drucksache 15/987, Frage 48): Auf welche Weise gedenkt die Bundesregierung die Festle- gung in der Koalitionsvereinbarung von SPD und Bündnis 90/ Die Grünen, die Viehbestände in den neuen Ländern zu erhö- hen, umzusetzen? Die Bundesregierung unterstützt alle Bestrebungen, die Tierhaltung in den neuen Ländern zu erhöhen. Hinter- grund sind die damit verbundenen Erwartungen an die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft sowie in den vor- und nachgelagerten Bereichen gerade in den strukturschwachen ländlichen Gebieten der neuen Länder. Möglichkeiten der staatlichen Unterstützung dieses Prozesses sind insbesondere die Investitionsförderung, das Baurecht sowie das Bauordnungsrecht. Hinsichtlich einer investiven Förderung erweist sich der EU-rechtlich geforderte Nachweis normaler Absatzmög- lichkeiten für die durch Aufstockungsförderung zusätzlich geschaffenen Kapazitäten als besonders problematisch. Dieser Nachweis obliegt der jeweiligen Programmpla- nungsebene, das heißt hier den neuen Ländern. Die Bun- desregierung wird die Bemühungen der neuen Länder bei der Abstimmung der Möglichkeiten einer Aufstockungs- förderung mit der Europäischen Kommission unterstützen und prüft einen Ausgleich über Landesgrenzen. Bau- und Bauordnungsrecht liegen im Wesentlichen in der Zuständigkeit der Länder. Hier bedarf es Anstren- gungen der Länder, die Genehmigungsprozesse sinnvoll und effizient zu gestalten. Der Bund könnte hier zwi- schen den Ländern koordinieren. Besonders wesentlich für den Aufbau der Tierbe- stände in den neuen Ländern ist jedoch nach Auffassung des Bundes und der neuen Länder, die Widerstände in der Bevölkerung gegen Tierhaltungsanlagen abzubauen und zu werben für die Schaffung von Arbeitsplätzen in den strukturschwachen ländlichen Gebieten. Dies ist in erster Linie eine Herausforderung für die Öffentlich- keitsarbeit in den Ländern. Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen der Abgeordneten Gisela Piltz (FDP) (Drucksache 15/987, Fragen 49 und 50): Z s d a A G d d t A d E m r § a 2 d Z s W G h d g b G d m n t t d s K 1 c b g G d W d z (C (D Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, wenn nach ei- nem Jahr festgestellt werden sollte, dass die Kosten, die den Kommunen durch die Einführung der Grundsicherung ent- standen sind, durch die Pauschale von 409 Millionen Euro nicht vollständig gedeckt werden können? Was wird die Bundesregierung zukünftig ändern, wenn ein neues Bundesgesetz erlassen werden soll, das die Kommunen in gleicher Weise belastet, wie es durch das Grundsicherungs- gesetz passiert ist? u Frage 49: Hinsichtlich der Kosten und der Umsetzung des Ge- etzes in den Kommunen verweise ich auf die Antwort er Bundesregierung (Bundestagsdrucksache 15/867) uf die Kleine Anfrage der FDP-Fraktion „Finanzielle uswirkungen der Einführung der ,bedarfsorientierten rundsicherung’ auf die kommunalen Haushalte“ (Bun- estagsdrucksache 15/774). Die Bundesregierung hat ort die Rechtslage dargestellt. Die Höhe und eine even- uelle Anpassung des Erstattungsbetrages regelt § 34 bs. 2 des Wohngeldgesetzes. Danach erstattet der Bund en Ländern jährlich einen Festbetrag von 409 Millionen uro. Die Höhe des Festbetrages ist alle zwei Jahre, erst- als zum 31. Dezember 2004 zu überprüfen. Eine Ände- ung des Festbetrages hat dann zu erfolgen, wenn die in 34 Abs. 2 des Wohngeldgesetzes aufgezählten Mehr- usgaben der Kommunen die Höhe des seit 1. Januar 003 geltenden Festbetrages um mehr als 10 vom Hun- ert übersteigen oder unterschreiten. u Frage 50: Die Kostenregelungen von Bundesgesetzen richten ich nach den finanzverfassungsrechtlichen Vorgaben. enn die Länder nach Art. 83 und Art. 84 Abs. 1 des rundgesetzes die Bundesgesetze als eigene Angelegen- eit ausführen, so regeln sie die Einrichtung der Behör- en und das Verwaltungsverfahren, soweit nicht Bundes- esetze mit Zustimmung des Bundesrates etwas anderes estimmen. Die Kostenfolge regelt Art. 104 a Abs. 1 des rundgesetzes. Hiernach tragen der Bund und die Län- er gesondert die Ausgaben, die sich aus der Wahrneh- ung ihrer Aufgaben ergeben, soweit das Grundgesetz ichts anderes bestimmt. Eine Ausnahme des Grundsatzes der getrennten Kos- entragung von Bund und Ländern ist die Bundesauf- ragsverwaltung gemäß Artikel 85 des Grundgesetzes. In iesem Fall unterstehen die Landesbehörden den Wei- ungen der zuständigen obersten Landesbehörden. Die ostentragung des Bundes ergibt sich dann aus Art. 04 a Abs. 2 des Grundgesetzes. Bei dem Gesetz über eine bedarfsorientierte Grundsi- herung im Alter und bei Erwerbsminderung (GSiG) ha- en Bund und Länder sich auf eine teilweise Kostentra- ung des Bundes nach Art. 104 a Abs. 3 Satz 1 des rundgesetzes geeinigt. Die Bundesregierung wird auch bei zukünftigen Bun- esgesetzen die Kostenregelung in verfassungsgemäßer eise mit den Ländern abstimmen. Dies ist schon da- urch gewährleistet, dass Gesetze, die die Länder finan- iell belasten, die Zustimmung des Bundesrats erfordern. 3790 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 (A) ) (B) ) Anlage 21 Antwort des Parl. Staatssekretär Franz Thönnes auf die Frage der Abgeordneten Hannelore Roedel (CDU/CSU) (Druck- sache 15/987, Frage 51): Wie viele so genannte Minijobs wurden nach Kenntnis der Bundesregierung seit dem 1. April 2003 der Bundesknapp- schaft gemeldet, die unter 400 Euro liegen, und wie viele da- von sind nach Kenntnis der Bundesregierung für Beschäftigte in Privathaushalten gemeldet? Zum 1. April 2003 haben die Rentenversicherungsträ- ger der Bundesknappschaft einen Datenbestand für circa 5,3 Millionen geringfügig Beschäftigte übermittelt be- kommen. Diese verteilen sich auf circa 1,4 Millionen Arbeitgeber. Für den Bereich der privaten Haushalte lie- gen 32 000 Meldungen vor. Anlage 22 Antwort des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen des Abgeordneten Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/ CSU) (Drucksache 15/987, Fragen 52 und 53): Aufgrund welcher gesundheitspolitischen Überlegungen und indikationsbezogenen Bewertungen gemäß Art. 1 § 2 Abs. 6 Satz 2 des Entwurfs eines Gesetzes über die Verordnungsfähig- keit von Arzneimitteln in der vertragsärztlichen Versorgung, Bundestagsdrucksache 15/800, hat die Bundesregierung der Aufnahme von Wirkstoffen zur Behandlung der erektilen Dysfunktion – zum Beispiel des Wirkstoffs Sildenafil, ATC- Code G04BE03, der in dem Fertigpräparat Viagra enthalten ist – in die Arzneimittelpositivliste in der Anlage des Gesetzes vor dem Hintergrund der Tatsache zugestimmt, dass andere in der bisherigen Praxis ärztlicher Verordnung häufig vorkom- mende Wirkstoffe zur Behandlung weit verbreiteter Krankhei- ten – wie zum Beispiel die mukolytischen Wirkstoffe Ambro- xol, ATC-Code R05CB06, oder Acetylcystein, ATC-Code R05CB01, in der kinderärztlichen Behandlung – nicht in der Arzneimittelpositivliste enthalten sind? Welche Kosten ergeben sich pro Jahr nach Einschätzung der Bundesregierung für die gesetzliche Krankenversiche- rung, GKV, aus dem Umstand, dass Wirkstoffe zur Behand- lung der erektilen Dysfunktion erstattungsfähig zulasten der GKV werden? Zu Frage 52: Arzneistoffe zur Behandlung bei erektiler Dysfunk- tion, wie unter anderem Sildenafil, der Inhaltsstoff des Arzneimittels Viagra, erfüllen aufgrund vorliegender Nachweise zur Wirksamkeit die an eine Aufnahme in den Hauptteil gemäß § 2 Abs. 6 des Entwurfs des Geset- zes über die Verordnungsfähigkeit von Arzneimitteln in der vertragsärztlichen Versorgung anzulegenden Krite- rien. Die Aufnahme dieser Stoffe ist im aktuellen Ent- wurf der Positivliste (Bundestagsdrucksache 15/800) auf Infertilität aufgrund erektiler Dysfunktion, und damit auf eine medizinisch notwendige Indikation, eingeschränkt worden. Für die mukolytischen Wirkstoffe Ambroxol, Brom- hexin und Acetylcystein liegen bislang keine hinreichen- den Belege zur Wirksamkeit bei schweren Atemwegser- krankungen und Mukoviszidose vor. Ausgehend hiervon s d Z d n g E H t z D A d d s Z g s t 2 r A E l m a A W B b B t d h v s g g Z A (C (D ind die betreffenden Mittel nicht im aktuellen Entwurf er Positivliste (Bundestagsdrucksache 15/800) gelistet. u Frage 53: In der Antwort zu Frage 52 wurde hervorgehoben, ass Stoffe zur Behandlung der erektilen Dysfunktion ur eingeschränkt zur Anwendung bei Infertilität auf- rund erektiler Dysfunktion als verordnungsfähig im ntwurf der Positivliste aufgeführt sind. Zahlen über die äufigkeit von Infertilität aufgrund erektiler Dysfunk- ion liegen nicht vor; die Behandlungskosten für eine wölfmalige Anwendung von Sildenafil liegen je nach osisstärke zwischen 114 und 160 Euro. nlage 23 Antwort es Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Frage es Abgeordneten Hubert Hüppe (CDU/CSU) (Druck- ache 15/987, Fragen 54 und 55): Sind der Bundesregierung Fälle bekannt, in denen Arbeits- ämter Pflichtleistungen zur Teilhabe von Menschen am Ar- beitsleben, wie etwa das Eingangsverfahren in Werkstätten für behinderte Menschen, zurückhalten? Wie plant die Bundesregierung sicherzustellen, dass die zuständigen Landesarbeitsämter über ausreichende Mittel ver- fügen, um Maßnahmen zur Berufsvorbereitung und berufli- chen Rehabilitation behinderter Menschen zu finanzieren, auf die Menschen mit Behinderungen einen Rechtsanspruch ha- ben? u Frage 54: Wie Sie wissen, sind die finanziellen Rahmenbedin- ungen der Bundesanstalt für Arbeit schwierig. Erstmals eit dem Jahr 2000 mussten selbst die Mittel für die ak- ive Arbeitsmarktpolitik – wenn auch nur behutsam – um ,6 Prozent zurückgenommen werden. Trotz der schwie- igen Rahmenbedingungen stellt die Bundesanstalt für rbeit allein für die Pflichtleistungen zur beruflichen ingliederung behinderter Menschen mit rund 2,5 Mil- iarden Euro in diesem Jahr rund 200 Millionen Euro ehr zur Verfügung, als im vergangenen Jahr insgesamt ufgewandt wurden. Das ist ein Anstieg um 8,8 Prozent. uch die gestiegene Zahl geförderter Teilnehmer in erkstätten zeigt das weiterhin hohe Engagement der undesanstalt im Bereich der beruflichen Eingliederung ehinderter Menschen. Es trifft allerdings zu, dass einige Arbeitsämter im emühen um Ausgabenbegrenzung bei den Pflichtleis- ungen zur beruflichen Rehabilitation vorgesehen haben, en Beginn einzelner Maßnahmen in Werkstätten für be- inderte Menschen zu verschieben oder ihre Dauer zu erkürzen. Die Bundesanstalt für Arbeit hat ihre Dienst- tellen bereits darauf hingewiesen, dass ein solches Vor- ehen weder den gesetzlichen Verpflichtungen noch den eschäftspolitischen Zielen entspricht. u Frage 55: Bundesregierung und Vorstand der Bundesanstalt für rbeit stimmen darin überein, die Rechtsanspruchsleis- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 3791 (A) (C) (B) (D) tungen vorrangig für behinderte junge Menschen min- destens auf Vorjahresniveau fortzuführen. Der Vorstand der Bundesanstalt für Arbeit hat beschlossen, die dafür erforderlichen Haushaltsmittel bereitzustellen. Damit ist sichergestellt, dass behinderte junge Men- schen auch in diesem Jahr die zu ihrer Teilhabe am Ar- beitsleben individuell erforderlichen Rechtsanspruchs- leistungen in den Förderbereichen „Berufsvorbereitung, berufliche Ausbildung und Eingangsverfahren und Be- rufsbildungsbereich anerkannter Werkstätten für behin- derte Menschen“ erhalten werden. Selbstverständlich erhalten auch erwachsene behin- derte Menschen weiterhin die im Einzelfall erforderliche behinderungsspezifische Förderung von den Dienststel- len der Bundesanstalt für Arbeit. Es liegt allerdings in der Natur der Sache, dass die zeitliche Komponente bei der Förderung jugendlicher Behinderter durch besondere Umstände wie die Schulentlassung zu einem bestimmten Stichtag einen derzeit sehr zentralen Stellenwert hat. Dem tragen die vorrangigen Bemühungen der Bundesre- gierung um die Sicherstellung eines zeitnahen Eintritts jugendlicher behinderter Menschen in berufliche Förder- maßnahmen Rechnung. 45. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 21. Mai 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23
Gesamtes Protokol
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504500000

Guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sit-

zung ist eröffnet.
Ich rufe Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung
Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-

binettssitzung mitgeteilt: Entwurf eines Vierten Gesetzes
zur Änderung des Filmförderungsgesetzes.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und
Medien, Staatsministerin Dr. Christina Weiss.

D
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1504500100


Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die
Bundesregierung hat heute dem von der Beauftragten
der Bundesregierung für Kultur und Medien eingebrach-
ten Entwurf der Novelle zum Filmförderungsgesetz zu-
gestimmt. Dieser Gesetzentwurf, der in einem guten Zu-
sammenspiel von Filmbranche und Politik entstanden
ist, ist ganz gewiss als ein Erfolg zu werten. Es gibt si-
cher wenige Gesetze, die aus einer so intensiven, offenen
und konstruktiven Diskussion zwischen Vertretern der
Wirtschaft, der Politik und der Verwaltung hervorgegan-

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Redet
gen sind.
Die Novelle des Gesetzes soll dazu beitragen, die

Mängel, die es im Bereich der deutschen Filmwirtschaft
gibt, zu beseitigen. Der deutsche Film ist bislang nicht in
ausreichendem Maße international orientiert. Der deut-
sche Film muss im Inland, vor allem aber im Ausland er-
folgreicher werden. Dazu bedarf es weiterer qualitativer
Verbesserungen, auch und gerade im kreativ-künstleri-
schen Bereich, sowie einer Stärkung der Eigenverant-
wortung und der Eigenkapitalbasis der Produzenten.

Inhaltlich knüpft der Gesetzentwurf hier an. Es geht
darum, durch eine Reform des gesamten Fördersystems
zu mehr wirtschaftlichem und kulturellem
kommen. Bei dieser Reform geht es in erste
rum, das Fördersystem flexibler zu gestalten
Beispiel bei wirtschaftlichen Krisensituatione

(C (D ung n 21. Mai 2003 0 Uhr uzentinnen und Produzenten reaktionsfähiger zu sein. ie Förderbereiche sind neu gewichtet worden. Eine erbesserung der Außenvertretung des deutschen Films st in diesem neuen Gesetz angelegt. Auf die Steigerung der kreativ-künstlerischen Qualität das ist Zielbestimmung des Gesetzes – ist im Bereich er Projektförderung besonderes Augenmerk gerichtet orden. Wir wollen insgesamt der Absatzförderung, dem arketing, ein besonderes Gewicht verleihen. Daher ist ie Förderung in diesem Bereich um 100 Prozent auf 4,5 Millionen Euro angehoben worden. Die Referenzbsatzförderung wird von Darlehensin Zuschussfördeung umgewandelt. Bei der Produktionsförderung haben wir im Bereich er automatischen Referenzfilmförderung eine Umgeichtung der Kriterien vorgenommen, indem nun zuätzlich zu Zuschauerzahlen, Zuschauererfolgen kultuelle Kriterien, wie sie durch Festivalerfolge und Preise estgelegt werden können, berücksichtigt werden. Die FFA kann durch Übernahme von Bürgschaften ür öffentlich geförderte Filme Produzenten künftig entasten: im Hinblick auf die Bankenfinanzierung, aber uch insgesamt im Hinblick auf Reaktionen, wenn Koroduktionen mit den öffentlich-rechtlichen Anstalten eplant sind. Um der Interessenlage kleinerer Produzen ext tinnen und Produzenten Rechnung tragen zu können, ist das Fördersystem insgesamt flexibler geworden. Es gibt eine voraussichtliche Steigerung der Einnahmen der FFA um 40 Prozent von derzeit 46,2 Millionen Euro auf insgesamt 64,7 Millionen Euro; davon sind etwa 5,6 Millionen Euro Sachleistungen. Diese Zahlen errechnen sich aus den Prozentzahlen der Wirtschaftsdaten 2002. Da die Videobranche eine ausgesprochene Boombranche ist, werden sich durch diese Ergebnisse die Zahlen gemäß der prozentualen Anteile nach oben korrigieren. Die Fernsehveranstalter verdoppeln ihre Leistungen nen Euro. Die Kinoabgabe wird von 2,7 Prozent des Bruttoumsatzes angehoe der Videowirtschaft wird von 1,8 Pro2 Prozent des Nettoumsatzes angehoben. Erfolg zu r Linie da, um zum n von Pro auf 22,4 Millio 2,2 Prozent auf ben. Die Abgab zent auf rund 2, Staatsministerin Dr. Christina Weiss Das ist die finanzielle Basis, um die inhaltlichen Ver besserungen, die ich vorher dargelegt habe, vornehmen zu können. Ich danke Ihnen. Jetzt würde ich gern mitdiskutieren. Ich darf aber nur das Wort erteilen. Zunächst habe ich die Wortmeldung des Kollegen Otto gesehen. Frau Staatsministerin, Sie sprachen gerade an, dass das Fördersystem durch Ihren Entwurf flexibler werden soll. Ich möchte Sie fragen: Gibt es einen überzeugenden Grund, weshalb im Zuge der Flexibilisierung des Fördersystems nicht daran gedacht wird, bei besonders erfolgreichen Filmen, wie zum Beispiel „Good bye, Lenin!“ oder „Der Schuh des Manitu“, auch eine Gewinnbeteiligung der Filmförderungsanstalt vorzusehen? Meine zweite Frage lautet: Das Gesetz ist vernünftigerweise, weil es sich um öffentliche Subventionen handelt, wiederum auf fünf Jahre begrenzt bis zum 31. Dezember 2008. Können Sie uns aus Ihrer bisherigen Erfahrung Hoffnung machen, dass wir nach Ende dieses Zeitraumes, also in fünf Jahren, einen Ausstieg aus der Subventionierung des deutschen Filmes finden, oder befürchten Sie, dass – wie auch diesmal – die Subventionen deutlich angehoben werden müssen, um den deutschen Film über Wasser halten zu können? D Die beiden Fragen befinden sich im Grunde in einem Bedeutungsfeld. Die Filmförderungsanstalt ist dazu da, Filme und den Absatz von Filmen zu fördern, sodass die deutsche Filmwirtschaft nicht nur Chancen auf Erfolg hat, sondern auch in der Tat Chancen hat, die momentane wirtschaftliche Krise gut zu überstehen. Insofern haben wir eine Gewinnbeteiligung in diesem Sinne, wie Sie es gerade angesprochen haben, nicht angedacht, weil sie bei einer Förderanstalt vielleicht nicht unbedingt im anzustrebenden System liegt. Ich glaube nicht, dass wir aus der Filmförderung generell aussteigen werden. Denn die Filmförderung, so wie wir sie praktizieren, ist in vergleichbaren Strukturen und Systemen in allen europäischen Staaten vorhanden. Wir brauchen eine Filmförderung in Europa, um das Produkt, das sich vom amerikanischen Produkt unterscheidet, zu unterstützen. Die europäischen Filme verstehen sich als künstlerische Produkte, also als Kulturgut, das auch Wirtschaftsgut ist. Filme in den USA werden als reines Marktgut produziert. Solange in Europa Einigkeit darüber besteht, dass wir diese künstlerischen Produkte haben wollen und dass wir sie auch als Gegengewicht zum amerikanischen Markt haben wollen, ist eine solche etwas moderate Subvention, die sich sehr stark aus dem Zusammenwirken mit d B e h a g g s w d v h z d d n B t z V z A F s g v h k u d la B n B s d F s d d h i n G c s d r (C (D er Filmbranche – es sind überwiegend ja Gelder der ranche und relativ wenige Gelder der Politik – erklärt, infach eine Notwendigkeit, um dieses Produkt zu eralten. Herr Kollege Neumann. Frau Staatsministerin, Sie haben sowohl jetzt hier als uch in der zur vorangegangenen Pressekonferenz vorelegten Erklärung, als auch darüber hinaus in Erklärunen die Bedeutung des novellierten Filmförderungsgeetzes herausgestrichen und den Eindruck erweckt, als ürde es die deutsche Filmwirtschaft einen entscheidenen Schritt voranbringen. Ist Ihnen bekannt, dass der vorgelegte Entwurf von ielen aus der Branche an manchen Stellen kritisch geseen wird – ich komme bei meiner nächsten Frage darauf urück –, und ist Ihnen ferner bekannt, dass die Branche ie Hauptprobleme bezüglich der Wettbewerbsfähigkeit es deutschen Films bei ganz anderen Punkten sieht, ämlich in den so genannten Rahmenbedingungen, zum eispiel der Behinderung internationaler Koprodukionen durch Medienerlass, der unzureichenden Finanierung deutscher Produktionen aus Medienfonds, der ernachlässigung von Interessen der Filmwirtschaft beogen auf das Urheberrecht und fehlenden steuerlichen nreizen für Produzenten? Ist Ihnen bekannt, dass die ilmwirtschaft diese Punkte als viel entscheidender anieht, und erinnern Sie sich daran, dass Sie und Ihre Voränger mehrfach – unter anderem in der Koalitionsereinbarung – versprochen haben, hier Änderungen erbeizuführen, die bis heute aber nicht vorliegen? D Das wurde in der Koalitionsvereinbarung formuliert nd ist ein Teil des Gesamtpakets, dessen erste Phase mit er Novellierung des Filmförderungsgesetzes jetzt angeufen ist. Alle Punkte, die Sie angesprochen haben – zum eispiel Medienfonds und Medienerlass –, befinden sich och in der Arbeitsphase. In beiden Bereichen gibt es ewegung, weil wir wissen, dass sie für die Filmwirtchaft ganz wichtige Bestandteile sind. Ich glaube, ich kann mir erlauben, Ihnen zu sagen, ass diese Novelle des Filmförderungsgesetzes für die ilmwirtschaft ganz wichtig ist, weil durch sie eine Bais dafür geschaffen wird, dass Produzentinnen und Prouzenten Mut haben können, eigenwillige Filme zu prouzieren, und dass sie sicher sein können, dass wir ihnen elfen, Instrumente an die Hand zu bekommen, um sich m internationalen Wettbewerb besser behaupten zu könen. Das ist eine ganz wichtige Basis. Die Erlangung der elder aus Medienfonds und vor allem die Ermöglihung von Koproduktionen aufgrund des Medienerlases sind wichtige Themen, unabhängig von der sich in er Arbeit befindlichen Novellierung des Filmfördeungsgesetzes. Das Wort hat jetzt die Abgeordnete Gisela Schröter. (Bernd Neumann [Bremen] [CDU/CSU]: Darf ich nicht mehrere Fragen stellen?)





(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504500200
Hans-Joachim Otto (FDP):
Rede ID: ID1504500300
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1504500400
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504500500
Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1504500600
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1504500700




(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504500800
– Sie haben bereits zwei gestellt.


(Bernd Neumann [Bremen] [CDU/CSU]: Ich werde mich trotzdem noch einmal melden!)


– An und für sich sind jeweils zwei Fragen zu einem
Thema vorgesehen. Ich bin aber durchaus großzügig,
wenn die vorgesehene Zeit nicht ausgeschöpft wird.
Jetzt sind jedoch erst einmal die anderen Kollegen an der
Reihe. – Bitte.


Gisela Schröter (SPD):
Rede ID: ID1504500900

Frau Staatsministerin, ich möchte daran anschließen.

Es geht hier um die politischen Rahmenbedingungen, zu
denen Kollege Neumann ebenfalls gefragt hat. Können
Sie das noch einmal konkreter ausführen und etwas prä-
zisieren? Ich denke, es würde uns alle ein Stückchen
weiterbringen, wenn Sie uns sagen könnten, wie die
Situation bezüglich des Medienerlasses und der Behand-
lung der Medienfonds derzeit konkret aussieht.

Meine zweite Frage. Mir ist bei der Durchsicht der al-
ten Fassung, des Referentenentwurfs, aufgefallen, dass
sich in dem Gesetzentwurf bei der Drehbuchförderung
etwas verändert hat. Warum werden die zur Verfügung
stehenden Mittel in diesem Entwurf gegenüber dem Re-
ferentenentwurf verringert?

D
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1504501000


Meine Damen und Herren, zunächst einmal bin ich et-
was überrascht, dass Sie sich mit Ihren heutigen Fragen
nach Dingen erkundigen, die mit dem Gesetz, über das
wir heute diskutieren, gar nichts zu tun haben.


(Bernd Neumann [Bremen] [CDU/CSU]: Es wurde aber lange versprochen!)


Ich kann Ihnen nur die gleiche Antwort geben: Die
Themen Medienfonds und Medienerlass sind von großer
Wichtigkeit und sind erkannt.


(Bernd Neumann [Bremen] [CDU/CSU]: In vier Jahren!)


Sie werden in einer Arbeitsgruppe, der selbstverständ-
lich das Finanzministerium angehört und das die Leitung
hat, zusammen mit der Wirtschaft behandelt. Ich kann
Ihnen diese Fragen im Augenblick nicht beantworten.
Ich hoffe, dass wir das in einem halben Jahr tun können.
Dann wird es wahrscheinlich der Finanzminister tun.

Die zweite Frage kann ich dagegen beantworten, weil
sie sich auf das Gesetz bezieht. Das Gesetz hat, wie ich
eben gesagt habe, in allererster Linie als Grundlage zur
Flexibilisierung und Reform eine höhere Finanzausstat-
tung. Wir hatten für die Drehbuchförderung in der alten
Fassung des Gesetzes Mittel in Höhe von 2 Prozent fest-
geschrieben. Diese Mittel haben wir auf 1,5 Prozent ver-
ringert, was nicht heißt, dass der Geldbetrag niedriger

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(C (D usfällt. Wir haben allerdings durch die Praxis des alten esetzes gelernt, dass wir im Rahmen der Drehbuchförerung die Förderung der Drehbuchentwicklung verbesern müssen. Denn die Mittel für die Drehbuchförderung onnten in der Vergangenheit oft nicht ganz ausgegeben erden, weil die eingereichten Projekte nicht tauglich aren. Wir haben daher die Schwelle für die Förderung er Drehbuchentwicklung von bisher 15 000 Euro pro ntrag auf 30 000 Euro pro Antrag angehoben. Mit den öheren Investitionen in die Entwicklungsphase wollen ir erreichen, dass uns letztlich bessere Produkte vorgeegt werden. Jetzt hat der Kollege Börnsen das Wort. Danke, Frau Präsidentin. – Frau Staatsministerin, dass nsere Kollegen so umfassende Fragen stellen, liegt uch daran, dass Sie heute in Ihrer Pressekonferenz nicht ur auf das Gesetz eingegangen sind, sondern auch auf ie Situation der Filmwirtschaft insgesamt. Deswegen erden Sie Verständnis haben, wenn von allen Seiten es Hauses entsprechende Fragen gestellt werden. Sie issen – Sie waren ja einmal Mitglied des Verwaltungsates der FFA –, dass unser Hauptproblem darin liegt, ass die Filmproduktionslandschaft in Deutschland im egensatz zu der Situation in den Vereinigten Staaten och immer ein Stiefkind ist. 85 Prozent der in Deutschland gezeigten Filme stamen aus den USA, made in Hollywood. Wir kommen icht dazu, auch nicht in Kooperation mit Frankreich nd Italien, den Marktanteil Deutschlands zu verstärken. un versuchen Sie, durch die Neuausrichtung des Filmörderungsgesetzes zu einer Verstärkung beizutragen. Die erste Frage, die ich dazu habe, bezieht sich auf ie Finanzierung. Sie wissen wie ich: Wir können Filmörderung nur als Förderung eines Wirtschaftsgutes berachten, nicht eines Kulturgutes, sonst hätte der Bund eine Kompetenz gemäß Art. 74 Abs. 1 Nr. 11 des rundgesetzes. Meine erste Frage bezieht sich auf die usammensetzung des neuen Filmrates. Auch die Union egrüßt es, dass in Zukunft immer eine Frau, nämlich die eauftragte der Bundesregierung für Kultur und Meien, den Vorsitz im Filmrat haben wird. Das ist prima. ir vermissen aber etwas. Worin liegen die Beiträge des irtschaftsministers und des Finanzministers? Wenn es ich beim Film um ein Wirtschaftsgut handelt, müssen uch solche Fachgremien einbezogen sein. Meine zweite Frage. Sie sagen, Sie seien ganz optiistisch, dass sich eine Einnahmeverbesserung der FFA rgeben werde. Sie wissen, dass im Augenblick der Beirag der Kinobesitzer 20 Millionen Euro, der Videotheen 14 Millionen Euro und der Beitrag des Fernsehens nd des Rundfunks 11,2 Millionen Euro ausmacht. Sie agen, dass der Betrag verdoppelt werde. Davon findet ich aber nichts im Gesetz. Es gibt keine gesetzliche Reelung, sondern nur eine Grundsatzerklärung der privaen und der öffentlichen Fernsehanstalten, die sagen, ass es vor 2005 keine neue Vertragssituation gebe. – Ich Wolfgang Börnsen möchte gerne, dass Sie uns erklären, wie Sie zu der Äußerung kommen, dass Sie von einer Verdoppelung ausgehen, obwohl der Gesetzgeber nicht konkret handelt. Denn vom Filmgut profitiert das Fernsehen, egal ob privates Fernsehen oder öffentlich-rechtliches Fernsehen. D Lassen Sie mich eines vorausschicken: An den Stellen, an denen von der Beauftragten für Kultur und Medien die Rede ist, wird selbstverständlich eine neutrale Formulierung gewählt, sodass bei einem Wechsel des Amtsinhabers keine Gesetzesänderung erforderlich wird. Die FFA stellt in der Tat das Förderinstrument der Filmwirtschaft dar. Sie werden aber sicherlich zugestehen – darin sind wir uns mit der Filmwirtschaft einig –, dass nur gute Filme eine Chance auf Erfolg haben. Insofern ist die Stärkung des kreativ-künstlerischen Ansatzes ein sehr wichtiges Element für die Wirtschaft. Dass sich der deutsche Film international schwer behauptet, war früher wie heute festzustellen. Ich darf Sie aber darauf hinweisen, dass sich in diesem Jahr die Situation des deutschen Filmes ausgesprochen positiv entwickelt. Caroline Link hat für ihren Film „Nirgendwo in Afrika“ einen Oscar erhalten. Der künstlerisch sehr hochwertige Film „Good bye, Lenin!“ hat einen Millionenerfolg erzielt und den Berlinale-Preis für den besten europäischen Film erhalten. Es wurde sehr beklagt – das kann ich vielleicht an dieser Stelle klarstellen –, dass bei den Filmfestspielen in Cannes keine deutsche Produktion im Hauptwettbewerb vertreten ist. Aber die drei interessantesten Filme, die zurzeit in Cannes laufen, sind mit deutscher Koproduktion entstanden. Dabei handelt es sich um die Filme von Suworow und Peter Greenaway sowie um den Film „Dogville“ von Lars von Trier, die sehr gute Platzierungen erzielt haben. In den Rahmenprogrammen in Cannes laufen sechs deutsche Filme. Ich glaube, wir müssen unser Selbstbewusstsein zurzeit nicht auf eine große Bescheidenheit herunterschrauben. Das Filmförderungsgesetz wird uns helfen, für die Filmwirtschaft Bedingungen zu realisieren, die es ihr möglich machen, auf Erfolge und Chancen zu reagieren und vor allen Dingen auch den internationalen Absatz und die internationale Präsenz zu verstärken. Das ist unser Ziel, das wir durch die Erhöhung der Einnahmen erreichen werden. Es gibt feste Absprachen mit den Intendanten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und den Intendanten der privaten Fernsehanbieter, dass eine Verdoppelung erfolgen wird. (Bernd Neumann [Bremen] [CDU/CSU]: Mit den privaten nicht!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504501100
Wolfgang Börnsen (CDU):
Rede ID: ID1504501200




(A) )


(B) )

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1504501300

Diese Verdoppelung wird auch zustande kommen. Die
Privaten haben uns zugesagt, die Sachleistungen zu stei-
gern. Ich bitte Sie, die Sachleistungen nicht gering zu
schätzen. Werbeplätze für deutsche Filme im Fernseh-
vorabend- oder -abendprogramm sind ein unschätzbares
Gut, das wir teuer bezahlen müssten, wenn wir diese

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(C (D erbeplätze kaufen würden. Insofern ist das Angebot, achleistungen in Form von Werbeplätzen zu gewähren, ür uns und für die Filmwirtschaft sehr wichtig. Denn nderenfalls würde die Filmwirtschaft die Kosten für die erbung selbst aufbringen müssen. Es handelt sich um feste Absprachen, die, nachdem er Gesetzentwurf das Kabinett passiert hat, nicht nach nten korrigiert werden können. Das gilt auch für die inound die Videoabgabe, die in festen Absprachen reuliert worden sind. Wir haben Kompromisse geschlosen. Wir haben im Bereich der Kinoabgabe vier Stufen usgehandelt. Mit den Videoanbietern haben wir drei tufen ausgehandelt. Dabei handelt es sich um feste Abprachen, die gültig sind. (Bernd Neumann [Bremen] [CDU/CSU]: Die können doch gar nicht gültig sein, weil sie nicht beschlossen sind! Das Parlament muss sie erst beschließen!)



Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504501400

Das Wort zu einer Nachfrage hat jetzt der Kollege
ooke.
Ich muss darauf hinweisen, Herr Neumann, dass wir

ns nicht im Kulturausschuss befinden – auch wenn uns
as so vorkommt –, sondern in der Befragung der Bun-
esregierung. Ich erteile jetzt – wir haben die reguläre
eit schon überschritten – noch den Abgeordneten
ooke und Tauss das Wort. Dann lasse ich noch eine
rage an die Bundesregierung insgesamt stellen. Ich bin
arauf hingewiesen worden, dass noch dringliche Fragen
nstehen, sodass wir den Zeitrahmen nicht allzu sehr über
as übliche Maß hinaus überschreiten sollten. – Bitte,
err Nooke und dann Herr Tauss.


Günter Nooke (CDU):
Rede ID: ID1504501500

Danke, Frau Präsidentin. – Frau Staatsministerin, Sie

aben auf der Pressekonferenz das Filmförderungsgesetz
ls Erfolg der Branche dargestellt. Die Branche hat aller-
ings die Bürokratie kritisiert. Es gibt einen Wider-
pruch zu Ihrer Aussage, der Referentenentwurf sei nicht
esentlich verändert worden. Wenn Sie behaupten, dass
as ein Erfolg der Branche sei, dann möchte ich, dass
ie mir genauer erklären, wo es wesentliche Änderungen
ibt und woran Sie den Erfolg festmachen.
Was die Bürokratie angeht, möchte ich Sie bitten,

och einmal kurz zu beschreiben, wie das Zusammen-
piel der neuen Institutionen, insbesondere des Deut-
chen Filmrates, mit den entsprechenden Gremien bei
er Vergabe von Fördermitteln aussehen soll, und zu er-
lären, warum das so kompliziert sein muss und nicht
infacher gestaltet werden konnte und warum Sie die jet-
igen Regelungen für sinnvoll erachten.
Welche Kriterien halten Sie – das war schon bei Herrn
örnsen angeklungen – bei der Differenzierung zwi-
chen wirtschaftlicher und kultureller Filmförderung für
innvoll? Sind die Kriterien ausreichend oder sollte man
ersuchen, das noch genauer im Gesetz zu verankern,
zw. kann man das nicht weglassen?






(A) )



(B) )


Günter Nooke

Noch eine Anmerkung: Sie haben jetzt schon das

zweite Mal eine Pressekonferenz gegeben, bevor Sie im
Ausschuss und im Plenum Rede und Antwort gestanden
haben. Halten Sie das für eine sinnvolle Art und Weise,
das Filmförderungsgesetz der Öffentlichkeit vorzustel-
len? Wir hätten uns jedenfalls gefreut, wenn wir vor ei-
ner Pressekonferenz darüber hätten diskutieren können.


(Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Genau, richtig! Sehr gut!)


D
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1504501600


Zuerst zu Ihrer Frage nach dem Deutschen Filmrat,
auf die ich, glaube ich, die Antwort schuldig geblieben
bin: Der Deutsche Filmrat ist ein Instrument, das sehr
kreativ und beratend wirken soll. Er soll ein Instrument
zur Evaluierung dessen sein, was wir mit der Filmförde-
rung tun. Wir haben – damit greife ich zugleich Ihre
zweite Frage auf – aufgrund der Gespräche, die wir in
den letzten Wochen, nachdem der Entwurf im Internet
stand, geführt haben, einige Veränderungen vorgenom-
men, die zu einer stärkeren Beteiligung des kreativ-
künstlerischen Bereichs am Filmrat führen werden; denn
wir wollen uns auch die kreativen Anregungen aus die-
sem Bereich zunutze machen.

Wir haben außerdem den kreativ-künstlerischen Bereich
in den Vergabekommissionen der FFA gestärkt. Sie ist zwar
ein Instrument der Filmwirtschaft, aber es gibt – darauf
habe ich schon hingewiesen – keine Trennung zwischen
kultureller und wirtschaftlicher Filmförderung. Es gibt le-
diglich eine Filmförderung, die den wirtschaftlichen
Faktor eines Kulturguts stärkt. Wir lehnen die eben ge-
nannte Trennung im Prinzip ab. Zum Kompetenzbereich
des Bundes gehört die Förderung durch die Filmförde-
rungsanstalt, die, wie gesagt, ein Zusammenschluss der
Branche ist. Wenn man so will, ist das ein wirtschaftli-
ches Instrument, das sich aber klar von der Filmförde-
rung der Länder abgrenzt, die diese im Rahmen ihrer
Kulturhoheit in eigenen Gesetzen geregelt haben.

Die Aufgabenstellung und die Zusammensetzung des
Deutschen Filmrats ist also überarbeitet worden. Er hat
ausschließlich die Funktion, beratend und evaluierend zu
wirken, und den Auftrag, auch mit einiger Fantasie neue
Modelle zu entwickeln, die dann den Gremien, zum Bei-
spiel dem Verwaltungsrat der FFA, zur Diskussion vor-
gelegt werden können.

Zu Ihrer Frage nach klaren Änderungen: Die Refe-
renzfilmförderung für Dokumentarfilme – das ist ein Er-
gebnis ausgiebiger Debatten mit Branchenvertretern – ist
wieder auf die Zuschauerschwelle von 25 000 herabge-
setzt worden. Die Filmabgabe der Kino- und Videowirt-
schaft haben wir – ich habe die entsprechenden Zahlen
eben schon genannt – an die aktuelle Marktsituation an-
gepasst. Hier sind wir den Nöten der Wirtschaft, insbe-
sondere denen der kleineren und mittleren Programmki-
nos, entgegengekommen. Bei der Videowirtschaft haben
wir ebenfalls eine Staffelung nach Umsatz vorgesehen.
Um die kleinen Unternehmen nicht zu gefährden, haben
wir eine Erhöhung nur für die mittleren und großen Un-
ternehmen vorgenommen. Die Videobranche ist eine

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(C (D oombranche, die uns in den nächsten Jahren – wir haen das ja prozentual geregelt – sehr viel mehr Einnahen verschaffen kann, weil es ihr gut geht. Ich rufe nun die Frage des Kollegen Tauss auf. (Günter Nooke [CDU/CSU]: Meine letzte Frage ist unbeantwortet!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504501700

Bitte, Frau Weiss.
Dr
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1504501800

Herr Nooke, zu Ihrer letzten Frage nach der Presse-

onferenz: Sie wissen doch, dass wir im Kulturaus-
chuss über den vorliegenden Gesetzentwurf – ich
laube: ungewöhnlich oft – debattiert haben. Wir haben
ie Feinarbeit vorgenommen. Wir haben mit Ihnen über
en Referentenentwurf ausführlich diskutiert. Der Refe-
entenentwurf wird heute in einer Pressekonferenz, die
ahezu zeitgleich zu dieser Sitzung stattfindet, vorge-
tellt. Ich habe das Gefühl, dass Sie von uns gut, zeitnah
nd gründlich informiert worden sind.


(Günter Nooke [CDU/CSU]: Wir haben es nur einmal diskutiert! Mit Ihrem Vorgänger!)


Nein, das stimmt nicht. Sie können dieses Gesetz mit
einem Vorgänger nicht diskutiert haben, weil es dieses
esetz in dieser Form noch nicht gab. Sie haben dieses
esetz mit mir mehrfach diskutiert.

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504501900

Der Kollege Tauss hat jetzt das Wort zu einer Nach-

rage.

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1504502000

Wir haben es – ich war dabei – schon vorbildlich dis-

utiert.
Ich möchte an die Frage des Kollegen Börnsen – ich

ühle mich im Übrigen seinem Wunsch nach einer lan-
en Amtszeit von Ihnen, Frau Weiss, sehr verbunden –
nschließen. Wir sollten noch über die Absatzförderung
eden. Sie haben immer einen großen Wert auf die Ver-
esserung der Absatzförderung gelegt. Wie hat sich die
edeutung der Absatzförderung, über die wir uns einig
ind, im Regierungsentwurf niedergeschlagen?


(Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Eine sehr spannende Frage! – Jürgen Koppelin [FDP]: Wer hat Ihnen denn das aufgeschrieben? – Gegenruf des Abg. Jörg Tauss [SPD]: Das schreiben wir uns selber auf, Herr Kollege Koppelin! Brauchen Sie einen, der es aufschreibt? – Dr. Uwe Rüster [SPD]: Er dient sich jetzt Herrn Koppelin als Schreiber an!)


D
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1504502100

Herr Tauss, die Verbesserung der Absatzförderung ist

n der Tat eines der Kernanliegen der Novellierung. Ich






(A) )



(B) )


Staatsministerin Dr. Christina Weiss

habe diesem Bereich bei der Neugewichtung innerhalb
des Fördersystems wirklich eine besondere Bedeutung
beigemessen. Die durchschnittlichen Kosten für das He-
rausbringen von Filmen sind in den letzten Jahren von
etwa 150 000 Euro auf 1 Million Euro gestiegen. Die
Novellierung des FFG muss dieser Entwicklung Rech-
nung tragen.

Wir haben den Bereich Absatz so flexibel gestaltet,
dass auf jeden Fall sehr viel Geld in das Marketing flie-
ßen kann. Ich bin auch deswegen sehr dankbar dafür,
dass wir diesen Bereich nach den Gesprächen mit den
privaten Fernsehanbietern so stärken konnten. Ich
glaube, es ist für uns in Deutschland ganz wichtig, über
die deutsche Filmproduktion zu sprechen. Wir müssen
dem potenziellen Publikum auch zeigen, welche Filme
da sind und welche Filme in die Kinos kommen werden.

Wir haben die Darlehensförderung im Bereich der
Referenzabsatzförderung auf eine Zuschussförderung
umgestellt. Das ist für die Produzentinnen und Produ-
zenten ganz wichtig. Sie müssen das Geld nicht zurück-
zahlen, sondern sie können das Geld sowohl für ihre Ka-
pitalaufstockung als auch für weitere Projekte einsetzen.

Auf dem Gebiet der Projektabsatzförderung werden
die Verleih- und die Videoförderung nun in getrennten
Vorschriften geregelt. Für beide Förderungen gilt, dass
die Förderbedingungen den Änderungen der filmwirt-
schaftlichen Praxis Rechnung tragen können.

Details können – auch das ist neu – im Vorstand der
FFA entschieden werden. Wir müssen nicht jeden Schritt
gesetzlich regeln, sondern wir brauchen auch einen
Spielraum für diejenigen, die die Mittel vergeben, um
Produzentinnen und Produzenten in aktuellen und aku-
ten Notsituationen helfen zu können.


(Jörg Tauss [SPD]: Danke schön! Nicht nur der Herr Otto ist beeindruckt! – Gegenruf des Abg. Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Ich habe keine bestellten Fragen!)



Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504502200

Es liegen keine weiteren Fragen zu diesem Themen-

bereich der Kabinettssitzung vor.
Gibt es andere Fragen an die Bundesregierung? – Das

ist nicht der Fall.
Herr Neumann, Sie haben nun die Gelegenheit, Ihre

Frage zu stellen.

(Jörg Tauss [SPD]: Loben Sie auch einmal ein bisschen! – Gegenruf des Abg. Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Wenn es dazu nur einen Anlass gäbe!)



Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1504502300

Frau Weiss, folgende Vorbemerkung: Die Fragen, die

ich zu den Rahmenbedingungen gestellt habe und die
von der Kollegin Schröter erfreulicherweise präzisiert
wurden, wurden gestellt, weil Rahmenbedingungen, Me-
dienerlass etc. für die Wettbewerbsfähigkeit ganz ent-
scheidend sind und weil es für die damit verbundenen

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(C (D robleme bisher – das zeigen auch Ihre heutigen Antorten – keine konkreten Lösungen gibt. Ich möchte Sie zum Filmförderungsgesetz Folgendes ragen: Sind Sie mit mir der Meinung, dass es zwar erreulich ist, dass die beiden großen öffentlich-rechtlichen ernsehanstalten ihren bisherigen Beitrag von 5,5 auf und 11 Millionen Euro verdoppeln wollen, dass diese umme im Hinblick auf den ungeheuren Nutzen, den iese beiden Anstalten aus den vielen Filmen, die sie allbendlich senden, ziehen, und im Hinblick auf die Tatsahe, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk Gebühreninnahmen von mehr als 13 Milliarden Euro hat, aber nangemessen gering ist und Ihr Vorgänger Recht hatte, ls er eine Erhöhung um 40 Millionen Euro gefordert at? D Herr Neumann, ich bin der Meinung, dass man die inge sehr realistisch betrachten sollte. Die realistische icht ergibt, dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkantalten in Deutschland insgesamt – Länderförderungen nd FFA addiert – 70 Millionen Euro in die Förderung on Filmen investieren, weil sie wissen, dass auch sie on diesen Filmen profitieren. Was die Finanzierung der FFA durch die öffentlich echtlichen Rundfunkanstalten angeht, so haben wir – das issen auch Sie sehr genau – ausgehend von einer glatten bsage eine Verdopplung erreicht. Auch da muss man mmer im Rahmen des Realistischen bleiben. Man muss ich fragen, was möglich ist, und das sollte man zu erreihen versuchen. Ich glaube, dass die Forderung nach 50 Millionen uro, wie sie in der Tat einmal im Raum stand, die Geprächsbereitschaft auf null gesenkt hat. Es dauert lange, ie Gesprächsbereitschaft von null aus wieder auf ein ernünftiges Maß zu bringen. Das ist jetzt geschehen. Die Reaktion der übrigen Filmwirtschaft, die in der at am Anfang empört war, weil es darum ging, mehr eld zahlen zu müssen, ist deswegen so heftig ausgefalen, weil niemand erwartet hat, dass die öffentlich-rechtichen Rundfunkanstalten die Summe erhöhen. Sie haen gedacht, Sie bräuchten dann auch nicht zu erhöhen. Mit dem Ergebnis können wir nicht nur zufrieden ein; auf dieses Ergebnis können wir auch stolz sein. Danke schön, Frau Staatsministerin. – Ich beende dait die Befragung der Bundesregierung. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 2 auf: Fragestunde – Drucksachen 15/987, 15/993 – Zu Beginn der Fragestunde rufe ich gemäß Ziffer 10 er Richtlinien für die Fragestunde die dringlichen Fra Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer gen auf, die den Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes betreffen. Dringliche Frage 1 des Abgeordneten Jürgen Koppelin: Trifft die Meldung von dpa vom 19. Mai 2003 zu, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder mit seinem Rücktritt gedroht hat? Dringliche Frage 2 des Abgeordneten Jürgen Koppelin: Hat Bundeskanzkler Gerhard Schröder Gründe, um mit seinem Rücktritt zu drohen? Vergleiche dpa vom 19. Mai 2003. Ich bitte um Beantwortung. Zur Frage 1: Grundsätzlich kommentiert die Bundes regierung weder Diskussionsverlauf in parteiinternen Gremien noch Ergebnisse solcher Gremien. (Jürgen Koppelin [FDP]: Ganz schön transparent!)

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1504502400

(Beifall des Abg. Jörg Tauss [SPD])

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504502500




(A) )


(B) )

Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504502600

Zur Frage 2: Aufgrund der Antwort auf die vorherige
Frage erübrigt sich eine Antwort.


(Lachen bei der CDU/CSU und der FDP – Beifall bei Abgeordneten der FDP – Dr. Uwe Küster [SPD], zur CDU/CSU und zur FDP gewandt: Er wollte es so deutlich hören!)



Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504502700

Nachfrage des Abgeordneten Koppelin.

Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1504502800

Herr Staatsminister, ist Ihnen aufgefallen, dass ich

nicht nach dem Rücktritt des SPD-Parteivorsitzenden,
sondern nach der Drohung des Bundeskanzlers gefragt
habe? Diese Frage müssen Sie uns hier schon beantwor-
ten. Das ist keine SPD-interne Sache, sondern das ist
eine Sache, die uns alle angeht. Der Bundeskanzler ist
vom Deutschen Bundestag gewählt worden.


(Beifall bei der FPD und der CDU/CSU – Jörg Tauss [SPD]: Haben Sie ihn mit gewählt?)



Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504502900

Herr Koppelin, mir ist bei Ihren beiden Fragen aufge-

fallen, dass Sie sich auf eine Pressemeldung beziehen
und den Inhalt bzw. den Verlauf von Sitzungen parteiin-
terner Gremien hinterfragen. Deswegen ist meine Ant-
wort so formuliert worden.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504503000

Zweite Nachfrage des Kollegen Koppelin.

Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1504503100

Herr Staatsminister, ich muss zunächst einmal fest-

stellen, dass es meines Erachtens eine Zumutung ist, wie
Sie uns das hier beantworten. In allen Medien, auch in
den Zeitungen – Sie können das bei mir einsehen, falls

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(C (D ie keine Zeitung lesen –, lauten die Überschriften: chröder setzt seine Agenda mit Rücktrittsforderung urch. – Das muss uns im Deutschen Bundestag bechäftigen. Das können Sie hier nicht so beantworten. Es heißt dort wörtlich, Schröder habe in der Sitzung it dem Rücktritt als Bundeskanzler gedroht, wenn die ebatten in der SPD so weiter fortgeführt werden. Ich rage Sie: Was stört den Bundeskanzler an der Debatte, ie im Augenblick in der SPD geführt wird? Herr Koppelin, Aussagen bzw. Zitate aus Zeitungsar ikeln kommentiert die Bundesregierung im Allgemeien grundsätzlich nicht. Die Aussagen, die Sie jetzt noch inmal hier im Plenum zitiert haben, beziehen sich wieerum auf den Ablauf bzw. Inhalt von Sitzungen parteinterner Gremien, sodass es einen doppelten Grund gibt, ies nicht zu kommentieren. (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Ganz schön transparent! – Zuruf von der CDU/CSU: Nach der Schuldenlüge jetzt die Rücktrittslüge!)

Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504503200


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504503300

Sie haben noch die Möglichkeit zu zwei Nachfragen,
eil es sich ja um zwei Fragen handelte.

Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1504503400

Herr Staatsminister, ich gewinne durch die Art Ihrer
eantwortung immer mehr den Eindruck, dass Sie selber
n der Sitzung gar nicht teilgenommen haben. Weil aber
uch das im Zusammenhang mit dem Rücktritt eine
olle spielt, möchte ich Sie fragen – vielleicht können
ie ja zumindest das beantworten –, ob es richtig ist,
ass auf Initiative des Bundeskanzlers die Bezeichnung
IWAN“ für ein Papier geändert wurde. Darf ich Sie
uch fragen, was den Bundeskanzler an dem Namen
IWAN“ gestört hat.

Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504503500

Ich vermute, Herr Koppelin, dass das Papier, das Sie

interfragen,

(Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Er vermutet es!)

benfalls ein Papier einer Partei ist.


(Zuruf von der CDU/CSU: Ich denke, das ist die große Agenda!)


eswegen werden diesbezügliche Fragen vonseiten der
undesregierung ebenfalls nicht kommentiert.

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504503600

Vierte Nachfrage, bitte.

Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1504503700

Da ich in der „Süddeutschen“ und anderen Zeitungen

elesen habe, dass der Bundeskanzler innerhalb von drei






(A) )



(B) )


Jürgen Koppelin

Wochen schon zum zweiten Mal in parteiinternen Gre-
mien mit seinem Rücktritt vom Amt des Bundeskanzlers
– wohl gemerkt – gedroht habe, möchte ich Sie fragen:
Können Sie mir sagen, wann der Bundeskanzler das
nächste Mal mit seinem Rücktritt drohen wird?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504503800

Da sich Ihre Frage wiederum auf eine Zeitungsmel-

dung bezieht, verweise ich auf meine Antworten zu den
beiden von Ihnen gestellten dringlichen Fragen.


(Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Souverän beantwortet!)



Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504503900

Eine Nachfrage des Kollegen von Klaeden.

(Jörg Tauss [SPD]: Finde ich gut, dass ihr euch so viel Sorgen um den Kanzler macht! – Gegenruf des Abg. Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Er darf uns nicht wegbrechen!)



Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1504504000

Herr Staatsminister, der Kollege Koppelin hatte Sie

nicht um eine Kommentierung der Meldung gebeten,
sondern schlichtweg die Frage gestellt, ob es diese
Rücktrittsdrohung gegeben hat. Deshalb stelle ich die
Frage auch noch einmal: Hat es sie gegeben oder
nicht?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504504100

Herr von Klaeden, ich hatte Sie ja bereits darauf auf-

merksam gemacht, dass Gegenstand der Frage Presse-
meldungen sind, die den Ablauf bzw. den Inhalt von Sit-
zungen parteiinterner Gremien widerspiegeln.


(Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Die von Ihnen zu verifizieren sind!)


Das gilt dann übrigens auch für sämtliche Nachfragen.
Ein solcher Sachzusammenhang ergibt sich zwingend al-
lein schon aus der Geschäftsordnung des Deutschen
Bundestages. Deswegen ist es nicht möglich, vonseiten
der Bundesregierung hierzu Stellung zu nehmen.


(Günter Nooke [CDU/CSU]: Wenn alles hier gesagt würde, wäre es einfacher! – HansJoachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Wollen Sie nicht endlich einmal zurücktreten?)



Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504504200

Zweite Nachfrage des Kollegen von Klaeden.

Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1504504300

Herr Staatsminister, wollen Sie die Rücktrittsdrohung

des Bundeskanzlers vielleicht deswegen nicht bestäti-
gen, weil Sie darin keine Drohung mehr sehen?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504504400

Herr von Klaeden, zu einer Frage auf diesem Niveau

erübrigt sich, wie ich denke, eine Antwort.

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(C (D (Beifall bei der SPD – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Das war eine sehr niveauvolle Frage!)



Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504504500

Ich sehe keinen weiteren Nachfragebedarf.
Dann kann ich jetzt die normalen Fragen auf Druck-

ache 15/987 in der üblichen Reihenfolge aufrufen.
Wir kommen zunächst zum Geschäftsbereich des
undesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungs-
esen. Zur Beantwortung ist die Parlamentarische
taatssekretärin Iris Gleicke anwesend.
Ich rufe die Frage 1 des Abgeordneten Volkmar Uwe

ogel auf:
Warum fehlt in der Pressemitteilung des Bundesministe-

riums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen vom 5. Mai
2003, Nr. 141/03, das Verkehrsprojekt „Deutsche Einheit“,
VDE, 8.2. als wichtige Infrastrukturmaßnahme aus südlicher
Richtung nach Leipzig in Ergänzung zum dort genannten
VDE 8.3. aus nördlicher Richtung, mit dem ein entscheiden-
der Beitrag der Bundesregierung zur nationalen Aufgabe
„Olympia 2012“ geleistet werden kann, obwohl der Fertig-
stellungstermin 2012 nur noch möglich ist, wenn bis zum
1. Juli 2003 die Finanzierungsvereinbarung mit der Deutschen
Bahn AG unterschrieben wird?

I
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1504504600

Sehr geehrter Herr Kollege Vogel, in der Pressemittei-

ung Nr. 141/03 des Bundesministeriums für Verkehr,
au- und Wohnungswesen vom 5. Mai 2003 wurden zu-
ächst nur Projekte genannt, deren Realisierung zu den
enannten Terminen gesichert werden kann.
Beim Verkehrsprojekt „Deutsche Einheit“ Nr. 8.2, Er-

urt–Leipzig/Halle, laufen derzeit noch die Prüfungen
urch die Bundesregierung und die Deutsche Bahn AG
ur Möglichkeit des Vorziehens der Inbetriebnahme der
eubaustrecke Erfurt–Gröbers zum Zeitpunkt der Olym-
ischen Sommerspiele 2012.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504504700

Bitte schön.


Volkmar Uwe Vogel (CDU):
Rede ID: ID1504504800

Fr
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1504504900
Sie sprechen davon, dass sich
ie Finanzierungsvereinbarung derzeit in der Prüfphase
efindet. Davon sprechen Sie aber eigentlich schon
ährend der ganzen Zeit meiner Mitgliedschaft im
eutschen Bundestag, also seit Oktober vergangenen
ahres. Wann ist konkret mit einem Abschluss der
rüfung zu rechnen und mit der Entscheidung, ob die
inanzierungsvereinbarung unterschrieben wird oder
icht?

I
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1504505000

Herr Kollege Vogel, die Finanzierungsvereinbarung

nd die dazugehörigen Unterlagen werden derzeit von






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke

den Beteiligten abschließend verhandelt. Deshalb sind
wir sehr zuversichtlich, dass wir die Prüfung demnächst
abgeschlossen haben werden.


(Günter Nooke [CDU/CSU]: „Demnächst“ ist doch keine Antwort!)



Volkmar Uwe Vogel (CDU):
Rede ID: ID1504505100

Wenn Sie von „demnächst“ sprechen: Ist Ihnen be-

kannt, dass, um eine Fertigstellung des Abschnittes im
Jahre 2012 aus technischer Sicht sicherzustellen, zwin-
gend erforderlich ist, diese Finanzierungsvereinbarung
zum 1. Juli abzuschließen, damit im Anschluss die not-
wendigen Ausschreibungen erfolgen können und der
Bau zügig vorangehen kann? Herr Minister Stolpe hat in
einem Interview mit der „Thüringer Allgemeinen“ zum
Ausdruck gebracht, man solle ihn zum Rücktritt auffor-
dern, wenn diese Finanzierungsvereinbarung nicht bis
zum 1. Juli verabschiedet worden sei. Nach der hitzigen
Diskussion eben muss man an dieser Stelle sicherlich an-
sprechen, wie wichtig gerade dieses Vorhaben mit Blick
auf die Olympiabewerbung von Leipzig und auch für die
gesamte Region ist; denn bezüglich der Tatsache, dass
sich Leipzig im nationalen Wettbewerb durchgesetzt hat,
war auch ein wichtiger Punkt, dass es eine sehr breite re-
gionale Unterstützung bis hinein in den Thüringer Raum
gab.

I
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1504505200


Herr Kollege Vogel, wir sind uns unserer Verantwor-
tung sehr wohl bewusst. Wir freuen uns, dass Leipzig
und Rostock in dem Verfahren als deutsche Bewerber
benannt worden sind; das ist vollkommen klar. Ich sagte
Ihnen bereits, dass geprüft wird, ob man vorzeitig fertig
werden kann. Selbstverständlich gilt das nicht nur für
den technischen Bereich, sondern auch für die finan-
zielle Ausstattung.

Aber ich möchte Ihnen auch noch etwas zum Reali-
sierungsstand an der Strecke 8.2 sagen. Der Abschnitt
Gröbers–Leipzig wird mit dem Flughafenbahnhof Leip-
zig/Halle im Juni 2003 in Betrieb genommen, wobei der
Teilabschnitt zwischen Leipzig Hauptbahnhof und dem
Flughafen bereits seit 15. Dezember 2002 in Betrieb ist.
Im September 2001 wurde mit den Bauarbeiten im Ab-
schnitt 2.1 im Saubachtal begonnen, und zwar mit dem
Bau einer Brücke über die vorhandene Eisenbahnstrecke
Lossa–Laucha. Im Rahmen des Bundesprogramms „Ver-
kehrsinfrastruktur“ wird der Planfeststellungsabschnitt
2.6, die Einbindung von Halle, bis 2006 realisiert. Die
Vorbereitungen für den Weiterbau sind zwischenzeitlich
angelaufen. Sie wissen, dass wir damit rechnen, dass
jetzt abschnittsweise mit weiteren Bauarbeiten begonnen
wird. Dazu gehören auch baurechtserhaltende Maßnah-
men im Abschnitt 2.5, Saale–Elster–Aue, sowie Damm-
schüttungen und Errichtungen von Widerlagern. Die
Ausschreibungen zu diesen Maßnahmen sind schon er-
folgt.


(Jörg Tauss [SPD]: Das hat der Wissmann alles liegen lassen!)


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(C (D Es gibt keine weiteren Nachfragen. Die Frage 2 der Abgeordneten Petra Pau wird schrift ch beantwortet. – Ich danke Ihnen, Frau Staatssekretärin. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmi isteriums für Bildung und Forschung. Ich begrüße ausrücklich Frau Bundesministerin Edelgard Bulmahn, die ie Fragen selber beantwortet. s ist gut für das Parlament, wenn die Minister selber ommen. Deswegen möchte ich das ausdrücklich loben. (Jörg Tauss [SPD]: Wobei wir auch nichts gegen die Staatssekretäre haben!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504505300

(Zustimmung bei der SPD)


Selbstverständlich hat man nichts gegen die Staats-
ekretäre; aber es ist auch schön, wenn sich die Ministe-
innen und Minister in der Fragestunde einmal selber se-
en lassen.
Zu den Fragen 3 und 4 ist um schriftliche Antwort ge-

eten worden.
Ich rufe die Frage 5 des Abgeordneten Uwe Schummer

uf:
Wie beurteilt die Bundesregierung die Vakanz von

161 000 Ausbildungsplätzen bundesweit nach den aktuellen
Zahlen der Bundesanstalt für Arbeit?

Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung
nd Forschung:
Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Herrn und Da-
en! Nach den Daten der Statistik der Bundesanstalt für
rbeit für die Ausbildungsstellenvermittlung gab es
nde April 2003 bundesweit noch 164 466 unbesetzte
erufsausbildungsstellen. Stellt man die Anzahl der
och nicht vermittelten Bewerberinnen und Bewerber
ieser Zahl gegenüber, dann ergibt sich zurzeit eine
echnerische Lücke von 161 289. Diese Zahl betrachtet
ie Bundesregierung mit sehr großer Sorge.
Deshalb haben mein Kollege Minister Clement und

ch Ende April zu einem Ausbildungsgipfel eingeladen.
ir haben dabei gemeinsam mit Wirtschaftsverbänden,
rbeitgeberverbänden und den Gewerkschaften eine
usbildungsoffensive verabredet. Wir sind nämlich da-
on überzeugt, dass es angesichts dieser sehr ernsten Si-
uation erforderlich ist, dass alle Beteiligten, also Bun-
esregierung, Wirtschaft und Gewerkschaften, zusätzliche
aßnahmen und Anstrengungen durchführen müssen – das
aben wir auf diesem Ausbildungsgipfel ausdrücklich
ekräftigt –, um das gemeinsame Ziel, im Laufe dieses
ahres zu einer ausgeglichenen Ausbildungssituation zu
ommen, zu erreichen. Eine ausgeglichene Ausbildungs-
ituation bedeutet, dass alle Jugendlichen, die ausgebil-
et werden wollen und die ausgebildet werden können,
inen Ausbildungsplatz erhalten. An diesem Ziel hält die
undesregierung fest.
Wir haben also auf diesem Ausbildungsgipfel mit den

ozialpartnern eine Reihe von zusätzlichen Maßnahmen
nd Initiativen vereinbart, mit denen wir dieses Ziel er-
eichen wollen. Eine der Maßnahmen war im Übrigen






(A) )



(B) )


Bundesministerin Edelgard Bulmahn

die Aussetzung der Ausbilder-Eignungsverordnung, die
heute im Kabinett beschlossen worden ist und die zum
1. August in Kraft tritt.


Uwe Schummer (CDU):
Rede ID: ID1504505400

Frau Ministerin, ist der Bundesregierung das Verhält-

nis der Anzahl der betrieblichen Ausbildungsplätze und
der Anzahl der außerbetrieblichen Ausbildungsplätze im
Rahmen von Ersatzmaßnahmen im letzten Ausbildungs-
vermittlungsjahr bekannt? Wie wird dieses Verhältnis in
diesem Ausbildungsvermittlungsjahr sein?

Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung
und Forschung:

Es liegen uns entsprechende Zahlen vor. Die Ausbil-
dungssituation ist aber regional sehr unterschiedlich.
Deshalb muss man die regionale Situation ins Auge fas-
sen.

In den neuen Bundesländern besteht seit über einem
Jahrzehnt die Notwendigkeit, in einem hohen Maß au-
ßerbetriebliche Ausbildungsplätze anzubieten, sodass
wir sicherstellen können, dass alle Jugendlichen ausge-
bildet werden. Wir haben in diesem Jahr auch in den
neuen Bundesländern einen Rückgang an betrieblichen
Ausbildungsplätzen. Deshalb habe ich gesagt, dass wir
die Entwicklung mit sehr großer Sorge sehen.

Ich will aber ausdrücklich darauf hinweisen, dass die
Maßnahmen und Initiativen, die wir im Rahmen der
Ausbildungsoffensive verabredet haben, die Zielsetzung
haben, mehr betriebliche Ausbildungsplätze zu schaffen.
Diesem Ziel dient auch die Aussetzung der Ausbilder-
Eignungsverordnung, die wir heute im Kabinett be-
schlossen haben.

Ich will in diesem Zusammenhang darauf hinweisen,
dass nach den bisher geltenden rechtlichen Regelungen
nur etwas mehr als die Hälfte der Betriebe ausbilden
konnten bzw. durften. Durch die Aussetzung der Ausbil-
der-Eignungsverordnung für fünf Jahre erhalten wesent-
lich mehr Betriebe eine Ausbildungsberechtigung. Mit
dieser von mir genannten Maßnahme wollen wir mehr
betriebliche Ausbildungsplätze gewinnen. Ich bin sehr
froh, dass zum Beispiel der DIHK diese Bemühungen in
seinen Veröffentlichungen ausdrücklich unterstützt, da-
mit wir dieses Ziel erreichen.

Wie wichtig diese Bemühungen sind, will ich an einer
weiteren Zahl deutlich machen. Allein im letzten Jahr
sind 18 000 Ausnahmegenehmigungen ausgesprochen
worden, um den Betrieben, in denen weder ein Meister
noch eine Person, die eine Ausbildereignungsprüfung
abgelegt hat, tätig ist, Ausbildung möglich zu machen;
denn in diesen Betrieben kann fachlich gut ausgebildet
werden. Diese Aussetzung – das ist ein konkreter Punkt,
den wir verabredet haben, um mehr betriebliche Ausbil-
dungsplätze zu gewinnen – ist, wie gesagt, im Kabinett
beschlossen worden und tritt nach der Veröffentlichung
im Bundesgesetzblatt am 1. August in Kraft.

Ein weiterer Punkt, den ich nennen will, hat ebenfalls
die Gewinnung von betrieblichen Ausbildungsplätzen
zum Ziel. Dabei handelt es sich um die Öffnung des Pro-

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(C (D ramms „Kapital für Arbeit“ auch für die Schaffung von usbildungsplätzen. Wir hoffen, dadurch mehr betrieblihe Ausbildungsplätze zu gewinnen. Ich nenne ebenfalls ie vielen Programme, die wir im Zusammenhang mit er Förderung in den neuen Bundesländern gestartet haen. Diese Förderung wurde in den vergangenen Jahren o verändert, dass größere Teile der betrieblichen Ausildung in die außerbetriebliche Ausbildung überführt urden und damit der Verbundausbildung zwischen Berieben und außerbetrieblichen Einrichtungen ein größeer Stellenwert zukam. Damit können wir Schritt für chritt die rein außerbetriebliche Ausbildung auf eine emischte Ausbildung zurückführen. usdrücklich sage ich aber: Wir werden in diesem Jahr ich fürchte, auch im kommenden Jahr – in den neuen undesländern außerbetriebliche Angebote machen. Wir erden übermorgen das gemeinsame Bund-Länder-Proramm unterschreiben, mit dem wir die überbetriebliche usbildung finanzieren – dabei geht es um 14 000 Stellen – nd das die deutlich gestärkte Komponente eines betrieblihen Ausbildungsanteils enthält. Frau Ministerin, stimmt die Information der „Leipzi er Volkszeitung“ von heute und der „Süddeutschen Zeiung“, dass gemäß einem Grundsatzpapier der Bundesreierung zur Förderung der Ausbildungsbereitschaft der etriebe über die Kammern eine Zwangsabgabe von 000 Euro eingezogen werden soll? Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung nd Forschung: Nein, diese Information ist nicht zutreffend. Ein rundsatzpapier der Bundesregierung würde ich kennen. ch kenne ein solches Papier nicht. Nachdem der Bundesanzler am 14. März dieses Jahres angekündigt hat, dass ür den Fall, dass es uns nicht gelingt, bis zum Ende diees Jahres eine ausgeglichene Ausbildungsplatzbilanz zu rreichen, rechtliche Regelungen getroffen werden, wird n meinem Ministerium zurzeit über unterschiedliche odelle nachgedacht, wie eine solche rechtliche Rege ung umgesetzt werden kann. Das ist klar. Aber es gibt einen Grundsatzbeschluss, in dem von einer Zwangsababe in Höhe von 5 000 Euro die Rede ist. (Uwe Schummer [CDU/CSU]: Grundsatzpapier, nicht Beschluss!)

Uwe Schummer (CDU):
Rede ID: ID1504505500

Ein solches Papier kann nur ein Grundsatzpapier sein,
enn es von der Bundesregierung entsprechend verab-
chiedet worden ist. Ich habe Ihnen gesagt, dass es ein
olches Grundsatzpapier nicht gibt. In meinem Ministe-
ium gibt es Überlegungen, wie die Ankündigung des
undeskanzlers, für den Fall, dass wir keine ausgegli-
hene Ausbildungsplatzbilanz erreichen können, eine
echtliche Regelung zu treffen, umgesetzt werden kann.
ber ein solches Grundsatzpapier gibt es nicht.
Ich sage noch einmal ausdrücklich: Zielsetzung der
undesregierung ist es, durch eine Ausbildungsoffensive
emeinsam mit den Sozialpartnern Ende des Jahres eine
usgeglichene Ausbildungsplatzbilanz zu erreichen. Das






(A) )



(B) )


Bundesministerin Edelgard Bulmahn

ist unser Ziel, ein Ziel von dem ich glaube, dass es er-
reichbar ist. Ich weiß, dass das sehr schwierig sein wird.
Aber ich sage ausdrücklich: Wir hatten 1998, als ich die-
ses Amt übernommen habe, sogar eine etwas schwieri-
gere Situation. Zu diesem Zeitpunkt war nämlich die
Ausbildungslücke noch größer.

Deshalb ist es nicht utopisch, wenn man das Ziel hat,
bis zum Ende dieses Jahres zu einer ausgeglichenen Bi-
lanz zu kommen. Wenn alle Verantwortlichen – ich
meine gerade diejenigen, die in der Wirtschaft Verant-
wortung tragen – alles dafür tun, dass wir in den Betrie-
ben deutlich mehr Ausbildungsplätze gewinnen – die
rechtlichen Voraussetzungen haben wir geschaffen; wir
haben durch entsprechende Programme die notwendige
Unterstützung seitens der Bundesregierung nicht nur in
die Wege geleitet, sondern schon geschaffen –, dann
können wir dieses Ziel auch erreichen.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504505600

Herr Kollege Fischer, Sie hatten noch eine Zusatz-

frage.

Hartwig Fischer (CDU):
Rede ID: ID1504505700

Frau Ministerin, vor dem Hintergrund Ihrer Schilde-

rung der dramatischen Ausbildungsplatzsituation frage
ich Sie, wie es verantwortbar ist, dass die Bundesanstalt
für Arbeit 20 Prozent ihrer Eingliederungsmittel gestri-
chen bzw. zu den PSAs umgeschichtet hat, wodurch ins-
besondere für den Bereich der Jugendlichen, die es auf-
grund von nicht ausreichender Eignung schwer haben,
einen Ausbildungsplatz zu finden, Mittel gestrichen
worden sind und damit im Augenblick ganze Systeme
zusammenbrechen.

Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung
und Forschung:

Ich will Ihnen sagen, dass die Bundesregierung mit
der Bundesanstalt für Arbeit ausdrücklich vereinbart hat,
dass die Mittel für die Benachteiligtenförderung nicht
gekürzt werden. Es ist mit der Bundesanstalt für Arbeit
noch einmal konkret festgelegt worden – es hat im April
entsprechende Gespräche gegeben –, dass die Mittel für
die Benachteiligtenförderung nicht gekürzt werden. Das
ist die klare Auffassung der Bundesregierung und es gibt
eine konkrete Vereinbarung zwischen der Bundesanstalt
für Arbeit und der Bundesregierung.


(Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Das müssen wir vor Ort klären! Denn bis letzte Woche war diese Mitteilung noch nicht angekommen!)



Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504505800

Herr Kollege Tauss hat eine zweite Nachfrage.

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1504505900

Frau Bundesministerin, nach der Klärung dieser An-

gelegenheit möchte ich Sie fragen, ob Ihnen bekannt ist,
dass in den Ländern, insbesondere im Land Baden-
Württemberg, die Mittel, die zur Bekämpfung der Ju-

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(C (D endarbeitslosigkeit und für entsprechende Einrichtunen vorgesehen sind, im Gegensatz zum Bund – hier leiben die Mittelansätze gleich – nicht nur gekürzt, sonern sogar auf Null zurückgeführt worden sind. Wie solen die Folgen aufgefangen werden? Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung nd Forschung: Herr Tauss, wenn eine Landesregierung die Förderittel zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit in der erzeitigen Situation kürzt, so halte ich dies persönlich ür völlig falsch und verantwortungslos gegenüber dieen Jugendlichen. Die Bundesregierung jedenfalls macht ies nicht. Sie wissen, dass eine Bundesministerin den Landesre ierungen nicht vorschreiben kann, wie sie sich zu veralten haben. Sie kann aber ihre Meinung äußern. Ich age es noch einmal ausdrücklich: Ich halte dieses Veralten für falsch. Wir tun dies nicht. Wir werden alle Antrengungen unternehmen, um sicherzustellen, dass alle ugendlichen ein Ausbildungsplatzangebot erhalten. Das st unsere Zielsetzung und daran lassen wir auch nicht ütteln. Eine Nachfrage der Kollegin Pfeiffer. Frau Ministerin, ich gehe davon aus, Ihnen ist ge auso bewusst wie uns, dass wir in diesem Lande mehr ls 40 000 Firmenpleiten zu verzeichnen haben, was die usbildungsmisere für die Jugendlichen natürlich enorm erschärft. Somit stellt sich für mich die Frage, was die undesregierung zu tun gedenkt, um genau dieses Prolem zu lösen. Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung nd Forschung: Ich habe vorhin darauf hingewiesen, dass wir im Rahen der Ausbildungsoffensive mit Wirtschaftsverbänen, Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften ein ündel an Maßnahmen beschlossen haben. Ich will allerdings ausdrücklich sagen, dass wir nicht ur im Rahmen der Ausbildungsoffensive notwendige chritte auf diesem Gebiet unternehmen. Bundesminiser Clement hat im letzten Winter eine Mittelstandsofensive verkündet, mit der wir gerade die Rahmenbedinungen für mittelständische Unternehmen erheblich erbessern, um ihnen Unterstützung zu geben. Im Somer dieses Jahres wird es eine weitere, gemeinsame Ofensive zur Unterstützung neu gegründeter Unternehmen eben. In diesem Zusammenhang spielt im Übrigen die Aus etzung der Ausbilder-Eignungsverordnung eine große olle; das ist den meisten nicht so bewusst. Gerade in en neu gegründeten Unternehmen war nämlich häufig eine Person vorhanden, die diese Ausbildereignungsrüfung nachweisen konnte. Ich will ein konkretes Beipiel nennen: Eine Fachhochschullehrerin, die einen Bundesministerin Edelgard Bulmahn Betrieb gegründet hatte, durfte bisher nicht ausbilden. Dies ist jetzt möglich. Wir tun also alles, um sowohl neu gegründeten als auch etablierten Unternehmen die Ausbildung zu ermöglichen. Die Bundesregierung hat, wie gesagt, ein ganzes Bündel von Maßnahmen auch für mittelständische Unternehmen beschlossen, so zum Beispiel Steuererleichterungen, die wir im Rahmen der Steuerreform insbesondere für diese Unternehmen vorgesehen haben, und vereinfachte Buchhaltungspflichten. Auch das Programm „Kapital für Arbeit“ kommt diesen Unternehmen zugute. Dieses Bündel an Maßnahmen haben wir aufgrund zweier Zielsetzungen beschlossen und auch umgesetzt: auf der einen Seite für die Schaffung und Sicherung von Ausbildungsplätzen, auf der anderen Seite aber auch für die Unterstützung mittelständischer Unternehmen. Uns ist also sehr wohl bewusst, dass gerade mittelständische und kleine Unternehmen in einem hohen Maße Träger von Ausbildung sind. Nachfrage des Kollegen Bergner. Frau Ministerin, Sie haben mich vorhin mit Ihrer Aus sage, dass sich die Bundesregierung gegen eine Umschichtung der Mittel für Eingliederungsprogramme für benachteiligte Jugendliche durch die Bundesanstalt für Arbeit gewandt hat, genauso überrascht wie den Kollegen Fischer. Ich war noch letzte Woche in einer Einrichtung, die genau mit diesem Problem zu tun hatte. Ich frage deshalb: Wann ist die Entscheidung der Bundesregierung gefallen, dass eine entsprechende Umschichtung nicht vorgenommen werden darf? Wie verbindlich ist dies für die Entscheidung der Bundesanstalt für Arbeit? Und wann ist zu erwarten, dass eine solche Mitteilung bei den Arbeitsämtern vor Ort ankommt, sodass man, wenn man erneut eine solche Einrichtung besucht, damit rechnen kann, dass diese Probleme ausgeräumt sind? Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung: Ich möchte es noch einmal ausdrücklich sagen: Es hat im April Gespräche darüber gegeben und im Mai wurden weitere Gespräche geführt, weil auch uns teilweise solche Meldungen zu Ohren gekommen sind. Es gibt eine klare Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und der Bundesanstalt, die Förderung der Benachteiligten nicht zu verringern. – Herr Schlauch hat mir gerade das Datum genannt, es war am 9. Mai. Eine Nachfrage des Kollegen Niebel. Frau Ministerin, Sie stimmen mir sicher zu, dass es bei der Ausbildung junger Menschen sinnvoll ist, ein M b w o g u e v u s g d n t Ü l g f t d V d S S f w t g K is A a Z l u d d F W l t l A D s K K A n (C (D inimum an pädagogischen, didaktischen und jugendareitsschutzrechtlichen Kenntnissen mitzubringen. Wie ollen Sie nach Aussetzung der Ausbilder-Eignungsverrdnung sicherstellen, dass die richtigen Leute die junen Menschen ausbilden? Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung nd Forschung: Das können wir sicherstellen, weil die Vorschrift, dass ine entsprechende fachliche und persönliche Eignung orliegen muss, nicht außer Kraft gesetzt wird. Das ist nd war neben der Ausbildereignungsprüfung immer chon Aufgabe der Kammern – das wurde im WIP festelegt – und das wird auch in Zukunft so bleiben. Wenn ie Kammern ihrem gesetzlich verankerten Auftrag achgehen – ich gehe davon aus, dass die Kammern das un werden; die Landeswirtschaftsministerien sind im brigen verpflichtet, dies zu überprüfen –, wird die Quaität der Ausbildung nicht beeinträchtigt. Ich habe hinzuefügt, dass wir die Ausbilder-Eignungsverordnung für ünf Jahre aussetzen. Wir werden natürlich sehr sorgfälig beobachten, ob das Auswirkungen auf die Qualität er Ausbildung hat. Es ist nicht so, dass man nach der Aussetzung der erordnung nach Belieben ausbilden kann. Es gibt auf er einen Seite Ausbildungsordnungen, auf der anderen eite gibt es die Verantwortung der Kammern, dafür orge zu tragen, dass in den Betrieben, die ausbilden, die achlichen und pädagogischen Voraussetzungen erfüllt erden. Es ist jedoch nicht mehr notwendig, dass die bereffende Person einen 120 Stunden umfassenden Lehrang besuchen und eine entsprechende Prüfung, die mit osten verbunden ist, ablegen muss. Das ist im Übrigen keine neue Entwicklung: Tatsache t, dass im vergangenen Jahr in ganz Deutschland 18 000 usnahmegenehmigungen erteilt wurden. Wir haben uch in den vorangegangenen Jahren immer eine große ahl von Ausnahmegenehmigungen erteilt. Es gibt nämich in den Betrieben durchaus Personen, die fachlich nd persönlich geeignet sind und über entsprechende päagogische Fähigkeiten verfügen, eine solche Ausbilung durchzuführen. Ich habe vorhin das Beispiel einer achhochschullehrerin im Bereich Informatik genannt. ir können also auch weiterhin gewährleisten, dass qua itativ gut ausgebildet wird, aber wir werden es sorgfälig beobachten. Nachfrage des Kollegen Fahrenschon. Frau Bundesministerin, die Verbände der Benachtei igtenbildungsarbeit haben im April einen bundesweiten ktionstag durchgeführt, um den Abgeordneten des eutschen Bundestages ihre Arbeit vorzustellen. Uns ist tets mitgeteilt worden – ich habe zusammen mit dem ollegen Dr. Berg an einem Termin in München bei der olping-Familie teilgenommen –, dass in den laufenden usschreibungsverfahren die Kürzungen, die die BA och zum Ende des Jahres den Trägern der Benachteilig Georg Fahrenschon tenbildungseinrichtungen zugemutet hat, erarbeitet werden müssen. Vor diesem Hintergrund frage ich Sie: Wie stellt die Bundesregierung sicher, dass die Festlegungen, die mit der BA im April oder – wie wir jetzt gehört haben – im Mai erarbeitet wurden, in die laufenden Ausschreibungen durchschlagen? Ansonsten können Sie das Ziel, das Sie uns zu unserer Überraschung vorgestellt haben, gar nicht durchsetzen. Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung: Zum ersten: Die Bundesanstalt für Arbeit hat selbst in einer Pressemitteilung vom 9. Mai bestätigt, dass die Arbeitsämter im Herbst dieses Jahres so viele Maßnahmeplätze für benachteiligte und behinderte Jugendliche wie im letzten Jahr finanzieren werden. Der BA-Vorstand hat beschlossen, dafür auch die erforderlichen Haushaltsmittel zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus haben wir im Rahmen der Ausbildungsoffensive miteinander verabredet, dass sich alle Beteiligten einmal im Monat treffen, um ihre Erkenntnisse und Lagebeschreibungen auszutauschen. Wir warten also nicht, sondern treffen uns einmal im Monat, zunächst auf Arbeitsebene. Wir werden uns Ende Juli oder im August noch einmal in der gleichen Konstellation zusammensetzen, wie wir sie beim Start der Ausbildungsoffensive hatten, um festzustellen, ob das, was wir miteinander vereinbart haben, umgesetzt wurde. (Jörg Tauss [SPD]: Haben wir doch gut gemacht, oder? – Dirk Niebel [FDP]: Nicht wirklich!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504506000
Sibylle Pfeiffer (CDU):
Rede ID: ID1504506100




(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504506200
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1504506300
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504506400
Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1504506500
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504506600
Georg Fahrenschon (CSU):
Rede ID: ID1504506700




(A) )


(B) )



Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504506800

Nach der sehr ausführlichen Beantwortung der

Frage 5 kommen wir jetzt zur Frage 6 des Abgeordne-
ten Tauss, bleiben aber beim Thema Ausbildungsoffen-
sive:

Haben im Rahmen der Gespräche zu der am
29. April 2003 öffentlich vorgestellten Ausbildungsoffensive
von Bundesregierung und Sozialpartnern die von Industrie-
und Handels- bzw. Handwerkskammern erhobenen Gebühren
für die Registrierung von Ausbildungsplätzen eine Rolle ge-
spielt und liegen der Bundesregierung Erkenntnisse darüber
vor, dass verschiedene Industrie- und Handels- bzw. Hand-
werkskammern diese Gebühren deutlich erhöht haben bzw.
erhöhen wollen?

Bitte, Frau Bundesministerin.

Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung
und Forschung:

Die Bundesregierung, die Wirtschaftsverbände und
die Gewerkschaften haben in ihrer Erklärung zur Ausbil-
dungsoffensive angekündigt, eine Reihe von Maßnah-
men zu ergreifen. Im Rahmen dieser Gespräche werden
auch die seitens der Industrie- und Handelskammern
bzw. Handwerkskammern von den Ausbildungsbetrie-
ben im Zusammenhang mit der Berufsausbildung erho-
benen Gebühren eine Rolle spielen.

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(C (D Der Bundesregierung ist bekannt, dass einzelne IHKs unehmend Gebühren von den Ausbildungsbetrieben ereben, um ihre im Zusammenhang mit der Berufsausbilung erbrachten Leistungen zu finanzieren. Der Bundesegierung ist auch bekannt, dass verschiedene IHKs erade in letzter Zeit die Gebühren für die Ausbildungsetriebe erhöht haben. Ich sage ausdrücklich: Wir halten as für keine sinnvolle Entscheidung; wir halten das für ine falsche Entscheidung. Deshalb wird dies auch im ahmen der Ausbildungsoffensive erörtert. Ich hoffe, dass die Kammern von sich aus – auch das aben einige Kammern getan – die im Zusammenhang it Ausbildung entstehenden Kosten nicht alleine von en ausbildenden Betrieben verlangen, sondern sie auf lle Betriebe umlegen. Wir prüfen im Übrigen vor dem intergrund, dass einige Kammern die Gebühren doch ehr deutlich erhöht haben, ob diesem, wenn nötig, mit esetzgeberischen Maßnahmen zu begegnen ist. Nachfrage des Kollegen Tauss? Nein. Ich glaube, wir können gleich zu Frage 7 über ehen. Dann kommen wir zur Frage 7 des Abgeordneten auss: Welche Auswirkungen haben diese Gebühren, die nach Pressemeldungen – zum Beispiel „Berliner Morgenpost” vom 28. April 2003 – mehrere 100 Euro betragen, aus Sicht der Bundesregierung auf die Ausbildungsbereitschaft der betroffenen Betriebe? Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung nd Forschung: Den bei ihr eingehenden Briefen von Unternehmen, ie gestiegene Gebühren für die Betreuung der Auszuildenden durch die Kammern und die überbetriebliche nterweisung beklagen, entnimmt die Bundesregierung, ass diese Kosten von den Unternehmen als zusätzliche inanzielle Belastung wahrgenommen werden. Diese nternehmen sehen sich durch die Kammern in ihrem usätzlichen Ausbildungsengagement nicht ausreichend nterstützt, wenn die im Zusammenhang mit Ausbildung tehenden Kosten innerhalb der Kammern in immer geingerem Maße solidarisch finanziert werden. Deshalb – das sage ich noch einmal ausdrücklich – prü en wir, ob diesem mit gesetzgeberischen Maßnahmen zu egegnen ist, sodass diese Kosten nicht alleine den ausbilenden Betrieben angelastet werden. Ich habe vorhin chon gesagt, dass ich persönlich das für einen falschen eg halte. Es kommt schon darauf an, dass auch die ammern deutlich machen, dass Ausbildung notwendig nd gewünscht und für die Wirtschaft von großer Bedeuung ist. Denn ohne Ausbildung stünden keine Fachräfte mehr zur Verfügung. Sie fallen ja nicht vom Himel, sondern müssen in Betrieben ausgebildet werden. s ist ureigene Aufgabe der Wirtschaft, dafür Sorge zu Bundesministerin Edelgard Bulmahn tragen, dass ausgebildet wird und dass man nicht zu Regelungen kommt, die es den Betrieben erschweren, auszubilden. Nachfrage des Kollegen Tauss. Einige Betriebe sprechen im Zusammenhang mit den Gebühren für die Registrierung von Ausbildungsplätzen, die für viele Ausbildungsbetriebe einen nicht unerheblichen Kostenfaktor ausmachen, von Strafgebühren. Meine Frage lautet: Gibt es von den Spitzenverbänden, beispielsweise vom Zentralverband des Deutschen Handwerks oder vom DIHK, Signale, dass sie bereit sind, dieses Problem vor der Verabschiedung einer gesetzlichen Regelung von sich aus anzugehen und Einfluss auf die einzelnen Kammern zu nehmen, von solchen Gebühren, die viele Betriebe abschrecken, Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen, zumindest in dieser Höhe Abstand zu nehmen? Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung: Ich habe meine Mitarbeiter ausdrücklich gebeten, das bei den einzelnen Kammern – leider müssen wir das auf diesem Weg machen – abzufragen. Wir thematisieren dies im Rahmen der Ausbildungsoffensive. Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass Betriebe, die ausbilden, nicht durch höhere Gebühren zusätzlich belastet werden. Das wäre das falsche Signal. Nach unserer Kenntnis haben deshalb einige Kammern auf diese Art von Gebühren verzichtet und sind vielmehr dazu übergegangen, die für Ausbildung anfallenden Gebühren, die an die Kammer gehen, umzulegen. Einige Kammern – es handelt sich ja um eigenständige Körperschaften – haben das bereits selbstständig gemacht. Das halte ich für eine außerordentlich gute Entscheidung. Aber wir prüfen auch, ob wir durch gesetzgeberische Maßnahmen unterstützend wirken können. Von den Spitzenverbänden sind noch keine Initiativen ausgegangen? Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung: Über entsprechende Bemühungen der Spitzenverbände kann ich Ihnen noch nichts berichten. Eine Nachfrage des Kollegen Rossmann. Frau Ministerin, Sie haben positive Beispiele ge nannt. Bestehen dabei nach Ihrer Kenntnis Unterschiede zwischen Handwerkskammern und Industrieund Handelskammern oder ist das nicht der Fall? u t k f E b D l k S v B t v B D k h w k d f ü w e s v S g r f w s (C (D Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung nd Forschung: Ich bitte Sie, unsere aktuelle Umfrage dazu abzuwar en. Ich will jetzt keine Auskunft geben, da es sein önnte, dass diese nicht dem Sachstand entspricht. Wir ragen zurzeit ab, wie die Situation aussieht. Wenn die rgebnisse vorliegen, kann ich Ihnen eine Antwort geen. Gibt es weitere Nachfragen? – Das ist nicht der Fall. ann danke ich Ihnen, Frau Ministerin, für die ausführiche Beantwortung der Fragen. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundes anzlers und des Bundeskanzleramtes. Staatsminister chwanitz ist anwesend, um die Fragen zu beantworten. Die Fragen 8 und 9 werden schriftlich beantwortet. Ich rufe deswegen Frage 10 des Abgeordneten Eckart on Klaeden auf: Welches Auftragsverhältnis besteht zwischen dem frühe ren Ermittlungsführer Dr. Burkhard Hirsch und dem Bundeskanzleramt – vergleiche Antwort des Staatsministers beim Bundeskanzler, Rolf Schwanitz, auf meine Frage 7 in der Fragestunde des Deutschen Bundestages am 7. Mai 2003, Plenarprotokoll 15/42, Seite 3444 D – und seit wann? Herr von Klaeden, wie bereits in der Antwort der undesregierung vom 4. Dezember 2000 in der Bundesagsdrucksache 14/4915 auf Frage 7 der unter anderem on Ihnen gestellten Kleinen Anfrage erläutert, stand undestagsvizepräsident und Landesminister a. D. r. Burkhard Hirsch als Ermittlungsführer im Bundesanzleramt in einem öffentlich-rechtlichen Auftragsverältnis. In der Antwort auf Frage 3 der Kleinen Anfrage urde bereits im Dezember 2000 erklärt, dass die Tätigeit von Dr. Hirsch beendet ist. Gibt es Nachfragen? – Bitte, Herr von Klaeden. Herr Staatsminister, wie steht die Bundesregierung zu er Äußerung von Dr. Burkhard Hirsch, der in einem öfentlich-rechtlichen Auftragsverhältnis gestanden hat, ber Oberstaatsanwalt Fred Apostel von der Staatsanaltschaft am Landgericht Bonn, dass dieser lüge, wenn r behaupte, die Akten – die angeblich vernichtet wurden – eien gefunden worden? Teilen Sie diese Auffassung on Herrn Hirsch? Herr von Klaeden, ich kann und will die Aussage, die ie uns zur Kenntnis gegeben haben und die mir im Oriinal noch nicht zur Verfügung steht, nicht kommentieen. Ich will aber ausdrücklich sagen, dass es nach Aufassung der Bundesregierung in der Tat nicht so ist, dass ir in einer Situation sind, wo der Verlust der Aktenbetände, der ursprünglich einmal Auslöser der Untersu Staatsminister Rolf Schwanitz chung gewesen ist, nicht mehr akut ist. Nach Auffassung der Bundesregierung und nach Auffassung des Bundeskanzleramtes sind die besagten Akten nach wie vor nicht im Bestand. Möchten Sie eine zweite Nachfrage stellen? Ja, ich möchte gern eine zweite Nachfrage stellen, und zwar möchte ich gerne wissen, ob Herr Hirsch an der Bearbeitung der Stellungnahme der Bundesregierung zum vorläufigen Vermerk der Staatsanwaltschaft Bonn – mit Frist bis zum 31. Mai 2003; das hatten wir in der letzten Fragestunde schon besprochen – beteiligt ist? Herr Hirsch ist daran beteiligt; denn die Erarbeitung dieser Stellungnahme ist eine Nachwirkung seines Auftragsverhältnisses und in diesem Rahmen wird seine Tätigkeit einzuordnen sein. (Jörg Tauss [SPD]: Haben Sie etwas gegen Herrn Hirsch, Herr Kollege von Klaeden? – Gegenruf des Abg. Eckart von Klaeden [CDU/ CSU]: Ich habe etwas gegen die Nachwirkungen! Das ist ein juristischer Kater!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504506900
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1504507000
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504507100




(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504507200
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1504507300
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1504507400
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504507500
Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD):
Rede ID: ID1504507600
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504507700
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504507800
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504507900
Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1504508000
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504508100




(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504508200
Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1504508300
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504508400


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504508500

Nachfrage des Kollegen Hofmann.


Frank Hofmann (SPD):
Rede ID: ID1504508600

Ich habe eine Nachfrage, die wichtig ist, um das

Ganze noch einmal zu beurteilen. Sie wissen, uns fehl-
ten im Untersuchungsausschuss sieben Akten, die sich
mit der Privatisierung von Leuna beschäftigt haben, und
weitere Akten, die sich mit anderen Privatisierungen in
diesem Bereich beschäftigt haben. Teilt nun die Bun-
desregierung die Auffassung, die die Staatsanwalt-
schaft Bonn hat, dass diese Akten nunmehr vorhanden
sind? Das wäre für den Untersuchungsausschuss ja
wichtig.


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504508700

Die Bundesregierung teilt diese Auffassung ausdrück-

lich nicht. Wir werden das in der Stellungnahme noch
einmal explizit ausdrücken.

Als früheres Mitglied in diesem Untersuchungsaus-
schuss wird Ihnen sicher noch in Erinnerung sein, wie
die Beweiserhebungsanträge ausgesehen haben. Die Ak-
tenbestände zum Gesamtvorgang Leuna/Minol sind im
Zusammenhang mit dem Beweiserhebungsantrag des
Untersuchungsausschusses in der 12. Legislaturperiode
innerhalb des Bundeskanzleramtes in mehrere Aktenbe-
stände aufgeteilt worden. Später erfolgte die Übergabe
von Originalunterlagen an den Untersuchungsausschuss.
Diese vom Ausschuss zurückgegebenen Unterlagen fin-
den sich nach wie vor nicht im Bestand des Bundeskanz-
leramtes.

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(C (D Auch Kopien – die seinerzeit aus Gründen sorgfältier Aktenführung gefertigt wurden – befinden sich heute icht mehr im Bestand des Kanzleramtes. Das Gleiche ilt für Teile des früheren Gesamtvorganges, die den ernbereich der Exekutive betreffen und nicht an den ntersuchungsausschuss weitergegeben worden sind. uch diese Originalaktenbestände sind nicht mehr im estand des Kanzleramtes. Es ist nach wie vor unsere uffassung, dass die sieben weiteren Privatisierungsvoränge, die der Ausschuss seinerseits über den Bereich euna/Minol hinaus angefordert hat und die auch ausgeeicht worden sind, ebenfalls nicht mehr im Bestand des undeskanzleramtes vorhanden sind. Zunächst darf Kollege Koschyk eine Nachfrage stel en. Herr Staatsminister, in der Fragestunde vom 7. Mai aben Sie ausgeführt, dass sich der Vermerk der Staatsnwaltschaft Bonn vom 25. März, der jetzt Gegenstand ieser Frage ist, ausschließlich mit den Ergebnissen der rmittlungen von Herrn Dr. Hirsch befasst. Ist es aber icht so, Herr Staatsminister, dass die Staatsanwaltschaft onn in dieser Angelegenheit über Jahre eigene Ermittungen geführt hat, darunter auch von ihr selbst durchgeührte Zeugenvernehmungen, die dann ebenfalls Gegentand dieses Vermerkes geworden sind? Selbstverständlich hat es eigene Ermittlungstätigkei en gegeben. Es hat auch nach der Tätigkeit von Bundesagsvizepräsident a. D. Dr. Hirsch eine Kommunikation wischen der Staatsanwaltschaft und dem Bundeskanzeramt gegeben. Deswegen steht das nicht infrage. Das Wort zur Nachfrage hat der Kollege Binninger. Herr Staatsminister, jetzt stehen wir vor einem Ergeb is, bei dem die Staatsanwaltschaft und die Ermittler der undesregierung sich offensichtlich nicht einig sind. Die aßnahmen wurden mit sehr hohem Aufwand betrieen. Ich frage Sie: Wie viele Mitarbeiter des Kanzlerames waren zusätzlich zu Herrn Hirsch für diese Aufgabe reigestellt und welcher Zeitund Arbeitsaufwand fiel abei an? Bezogen auf diese von Ihnen aufgeworfenen Fragen ach dem personellen Aufwand will ich Sie – ich habe ie Zahlen jetzt nicht vorliegen – noch einmal auf die ntwort auf die Kleine Anfrage verweisen, die ich in einer Antwort auf die Frage von Herrn Klaeden angeprochen habe. Zu diesen Fragen – auch zur personellen Unterstüt ung – haben wir seinerzeit umfangreich Stellung Staatsminister Rolf Schwanitz genommen. An der Aktualität dieser Zahlen hat sich bis heute nichts geändert. Ich will noch einmal ausdrücklich sagen, dass von meiner Seite nicht der Eindruck bestätigt wird, dass diese Ermittlungstätigkeiten – Zeugenbefragungen und Untersuchungen – aus der heutigen Sicht gegenstandslos oder nicht erforderlich gewesen sind; denn an dem von mir vorhin bereits dargestellten Sachverhalt, dass Aktenbestände, die sich im Bereich des Kanzleramtes befinden müssten, dort nicht mehr vorhanden sind, hat sich nichts geändert. Eine Nachfrage des Kollegen Wanderwitz. Herr Staatsminister, inwieweit wurde im Zusammen hang mit diesen Ermittlungen durch Ihr Haus über das beim Bundeskanzleramt vorhandene Personal hinaus externer Sachverstand in Anspruch genommen? (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504508800
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1504508900
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504509000
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504509100
Clemens Binninger (CDU):
Rede ID: ID1504509200
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504509300




(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504509400
Marco Wanderwitz (CDU):
Rede ID: ID1504509500


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504509600

In der Tat wurde auch externer Sachverstand hinzuge-

zogen. Die Generalbundesanwaltschaft ist um Unterstüt-
zung gebeten worden. Dort gab es einen Beamten, der
damals in diesem Bereich tätig gewesen ist. Es hat also
nicht nur eine rein interne Untersuchung gegeben.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504509700

Das Wort hat die Frau Kollegin Voßhoff.

Andrea Astrid Voßhoff (CDU):
Rede ID: ID1504509800

Herr Staatsminister, Sie haben vorhin erwähnt, dass

die Bundesregierung nach wie vor an ihrer Position fest-
hält, wonach die Behauptung, dass Akten verschwunden
seien, zutrifft. Ich gehe davon aus, dass die Bundesregie-
rung mehrfach – oder zumindest schon vor geraumer
Zeit – Stellungnahmen dazu gegenüber der Staatsanwalt-
schaft abgegeben hat.

Sie sagen jetzt, dass eine weitere Stellungnahme bis
zum 31. Mai 2003 abzugeben ist. Haben sich in der Zwi-
schenzeit – von der ersten bis zur jetzt abzugebenden
Stellungnahme – irgendwelche neuen Erkenntnisse erge-
ben oder basiert die Position der Bundesregierung nach
wie vor auf den Dingen, die in den bisherigen Stellung-
nahmen immer behauptet wurden?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504509900

Ich will der Stellungnahme, die sich jetzt noch in der

Bearbeitung befindet, nicht vorgreifen. Dafür bitte ich
um Verständnis. Das wird bis Ende Mai seitens des
Bundeskanzleramtes zu einem Abschluss zu bringen
sein.

Ich bin sehr optimistisch, dass unsere Stellungnahme
eine ähnlich starke Überzeugungskraft haben wird wie
die erste. Sie haben noch in Erinnerung, dass die Staats-
anwaltschaft Bonn bereits damals von der Eröffnung ei-

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(C (D es Ermittlungsverfahrens eigentlich absehen wollte, ach dem Einreichen unserer Stellungnahme ein solches erfahren allerdings doch eingeleitet hat. (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Weil Druck gemacht wurde!)


eswegen bin ich zuversichtlich, dass wir argumentativ
bermals erfolgreich sein werden.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504510000

Eine Frage der Frau Kollegin Connemann, bitte.


Gitta Connemann (CDU):
Rede ID: ID1504510100

Wir haben gehört, dass zum einen Mitarbeiter des
undeskanzleramtes abgestellt worden sind und dass
um anderen auch externer Sachverstand in Anspruch
enommen worden ist.
In diesem Zusammenhang würde mich interessieren,
ie hoch die Gesamtkosten aufseiten der Bundesregie-
ung sind, die im Zusammenhang mit den Ermittlungen
es Bundeskanzleramtes, zum Beispiel den disziplinar-
echtlichen Vorermittlungen durch Herrn Hirsch, bisher
ufgelaufen sind.


(Frank Hofmann [Volkach] [SPD]: Nächste Frage! Das gibt es doch nicht!)



Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504510200

Ich bitte um Verständnis, wenn ich auch hier – es han-

elt sich um einen ähnlichen Sachzusammenhang wie
ei den Fragen zuvor – auf die entsprechenden Antwor-
en im Rahmen der bereits mehrfach angesprochenen
leinen Anfrage verweise.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Sind danach noch Kosten entstanden? – Gegenruf des Abg. Frank Hofmann [Volkach] [SPD]: Herr von Klaeden, klären Sie erst einmal Ihre Leute auf! Danach können Sie weiterreden!)


ir liegen jetzt keine konkreten Zahlen vor.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504510300

Die nächste Frage hat Herr Dr. Bergner.


Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1504510400

Herr Staatsminister, der Kollege Frank Hofmann hat

m 28. Juni 2000 mit Blick auf die von Herrn Hirsch
ufgestellten Behauptungen gesagt,


(Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Er sagt viel, wenn der Tag lang ist!)


ei dem Vorgang, um den es ging, handele sich um einen
all von Regierungskriminalität.
Angesichts des Umstandes, dass die zuständige Er-
ittlungsbehörde die uns allen bekannte Entscheidung
etroffen hat, frage ich Sie:


(Frank Hofmann [Volkach] [SPD]: Jetzt bin ich gespannt!)







(A) )



(B) )


Dr. Christoph Bergner

Wie bewertet die Bundesregierung die Behauptung

des Kollegen Hofmann, es handele sich um Regierungs-
kriminalität?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504510500

Zunächst bitte ich um Verständnis. Das ist keine Aus-

sage der Bundesregierung gewesen, sondern eine Aus-
sage eines Mitgliedes dieses Hauses.


(Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Man muss auch nicht zu jedem Unsinn Stellung nehmen!)


Zum Zweiten lege ich Wert auf die Feststellung, dass
das Ermittlungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist,
sondern durch Einstellung oder durch Erhebung der An-
klage endet. Beides ist noch nicht erfolgt.


(Frank Hofmann [Volkach] [SPD]: Aber dann muss man wenigstens vorbereitet sein!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504510600

Wir kommen zur Frage 11 des Abgeordneten Eckart

von Klaeden:
Erhält oder erhielt Dr. Burkhard Hirsch im Rahmen dieses

Auftragsverhältnisses Einsicht in amtliche Akten und, falls ja,
ist eine Verpflichtung nach dem Verpflichtungsgesetz erfolgt?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504510700

Herr Kollege von Klaeden, ich beantworte die Frage

wie folgt: Zum Rechtsstatus und zu den Befugnissen von
Dr. Hirsch als Ermittlungsführer im Bundeskanzleramt
wurde in der Antwort der Bundesregierung auf die
Kleine Anfrage von Ihnen und anderen Mitgliedern der
CDU/CSU-Fraktion am 4. Dezember 2000 ausführlich
Stellung genommen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504510800

Ihre Zusatzfragen, bitte.


Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1504510900

Herr Staatsminister, Sie haben mehrfach davon ge-

sprochen, dass es noch eine Nachwirkung dieses Auf-
tragsverhältnisses gibt. Deswegen finde ich es nicht ganz
nachvollziehbar, dass Sie die Nachwirkungen, die es im
Jahr 2003 gibt, mit dem Hinweis auf die Antwort auf
eine Kleine Anfrage aus dem Jahr 2000 abbügeln.

Hält es die Bundesregierung für sachdienlich und ver-
antwortbar, dass an der Erstellung dieser Stellungnahme
Personen beteiligt sind – ich nenne den Namen Hirsch,
aber auch den Namen von Frau Sudhof –, die offensicht-
lich als befangen gelten und möglicherweise damit rech-
nen müssen, Ermittlungsverfahren und zivilrechtlichen
Schadensersatzansprüchen wegen der Anschuldigun-
gen, die sie gegen andere Personen erhoben haben, aus-
gesetzt zu werden?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504511000

Herr von Klaeden, es gibt an dem Untersuchungsver-

fahren aus Sicht der Bundesregierung nichts zu bean-

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(C (D tanden. Ich will ausdrücklich festhalten, dass ich laube, diese Frage nicht abgebügelt zu haben. Ich habe ielmehr darauf hingewiesen, dass die jetzige Tätigkeit zw. das nochmalige Tätigsein eine Nachwirkung des rüheren Beauftragungsverhältnisses ist. Das ist im echtsverkehr eine völlig normale Situation. Zu dem rüheren Rechtsverhältnis wurde in dieser Kleinen Anrage ausführlich Stellung genommen. Sie haben eine zweite Zusatzfrage. He Sie sprechen von „Bundeslöschtagen“. Die estplatte, die das hätte nachweisen können, ist unter Iher Verantwortung vernichtet worden. Sie haben hier den erlust bzw. das Nicht-auffinden-Können von Aktenbetänden behauptet und gleichzeitig nicht erwähnt, dass ie Registrierkarte, mit der man diese Aktenbestände ätte nachweisen können, unter der Verantwortung Ihrer undesregierung vernichtet worden oder jedenfalls verchwunden ist. Meine Frage ist erstens: Warum erwähnen Sie diesen ichtigen Umstand nicht? Zweitens: Ist diese Registrierarte vielleicht wieder aufgetaucht? Ich will, Herr von Klaeden, weil es sich hier wahr cheinlich um ein Missverständnis oder eine Fehlinforation handelt, usdrücklich sagen, dass der Verlust der ursprünglichen egistrierkarte – dabei geht es um jene, die quasi Ausunft über den Gesamtumfang des ursprünglichen, noch icht in mehrere Teilbestände unterteilten Gesamtvorangs gibt, also quasi um den Vorgang vor dem ersten eweiserhebungsantrag des Parlamentarischen Untersuhungsausschusses in der 12. Legislaturperiode – in das ahr 1993/94 fällt. (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das ist doch Unsinn!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504511100
Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1504511200
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1504511300
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504511400

(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Nein!)


nsofern besteht der zeitliche Zusammenhang, den Sie
eschreiben, nicht.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das ist unglaublich!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504511500

Wir kommen zur Frage 12 der Abgeordneten Andrea

oßhoff:
Gedenkt die Bundesregierung im Zusammenhang mit dem

angeblichen Verschwinden von Akten bzw. der Löschung ei-
ner Festplatte, gegebenenfalls zu Unrecht Beschuldigte – ver-
gleiche die „Welt“ vom 5. Mai 2003 und „Frankfurter Allge-
meine Zeitung“, Seiten 1 und 10, vom 15. Mai 2003 – zu
rehabilitieren bzw. zu entschädigen?






(A) )



(B) )



Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504511600

Ich möchte die beiden Fragen gern im Zusammen-

hang beantworten.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504511700

Dann rufe ich auch noch die Frage 13 der Abgeordne-

ten Andrea Voßhoff auf:
Wenn ja, wann und in welcher Form wird das geschehen?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504511800

Frau Kollegin Voßhoff, ich möchte eine persönliche

Vorbemerkung voranstellen. Ich habe sowohl im Rah-
men meiner Tätigkeit in der Bundesregierung als auch
als Mitglied des Deutschen Bundestages in der Opposi-
tion mit Fragen der Rehabilitierung sehr intensiv zu tun
gehabt. Die Rehabilitierung ist ein Rechtsbegriff, der die
Wiedergutmachung im Zusammenhang mit Unrechtsak-
ten des SED-Regimes betrifft.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Auch von anderen Unrechtstaten! – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Diesen Begriff hat es auch schon vorher gegeben!)


– Das ist so. – Vor diesem Hintergrund lege ich in aller
Zurückhaltung, aber auch in aller Deutlichkeit zunächst
einmal großen Wert darauf, dass ich eine Verbindung
dieses Begriffes mit der Materie, um die es in der Frage
in der Sache geht, für unangemessen erachte.


(Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Schwanitz redet Scheiße!)


Bezogen auf die Frage möchte ich darüber hinaus fol-
gende Antwort geben: Die Strafanzeige des Bundes-
kanzleramtes wegen des Verdachts der Beseitigung von
Akten bzw. der Löschung von Daten beruht auf Tatsa-
chen, welche diesen Verdacht begründen. Insoweit hat
die Staatsanwaltschaft Bonn nach Bejahung des An-
fangsverdachts Ermittlungen aufgenommen.

Weder hat das Bundeskanzleramt zu Unrecht Perso-
nen beschuldigt noch hat die Staatsanwaltschaft Bonn zu
Unrecht gegen diese Personen ermittelt. Aus diesem
Grund sind auch kein Anlass und keine Rechtsgrundlage
ersichtlich, aus denen eine Rehabilitierung oder Entschä-
digung in Betracht käme.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504511900

Ihre Zusatzfragen, bitte.


Andrea Astrid Voßhoff (CDU):
Rede ID: ID1504512000

Herr Staatsminister, ich darf noch einmal darauf zu-

rückkommen, was Sie in der vorherigen Befragung der
Bundesregierung im Zusammenhang mit dem Ver-
schwinden der zentralen Festplatte im Jahr 1999 ausge-
führt haben. Sie haben in Ihrer Antwort den Eindruck er-
weckt, die unter der politischen Verantwortung von
Bundeskanzler Schröder im Jahr 1999 erfolgte Vernich-
tung der Festplatte im Kanzleramt sei Gegenstand eines
staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahrens gegen
den Leiter der Abteilung 1 des Bundeskanzleramtes ge-

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(C (D esen, der aber seinerseits nach dem Regierungswechsel m Jahr 1998 in den einstweiligen Ruhestand versetzt urde. Sie haben damit im Zusammenhang mit der Löchung der Festplatte einen Bezug zu dieser Person herestellt. Was veranlasst Sie oder die Bundesregierung, ies nicht für eine Fehlinformation des Bundestages zu alten? Frau Kollegin, wenn Sie noch einmal im Protokoll achlesen, werden Sie bemerken, dass ich in meiner ntwort keinen bestimmten Beamten in Bezug auf die om Kanzleramt durchgeführten Ermittlungen beschuligt habe. Sie hatten angedeutet, um wen es geht; es ist ber auch seinerzeit – das ist in einem Artikel nachzuleen – öffentlich geworden. Weshalb sich ein bestimmter eamter angesprochen gefühlt hat, entzieht sich meiner enntnis. (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Weil die Ant wort keinen anderen Schluss zuließ!)

Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504512100
Der Vorgang, um den es in der Frage ging, bezog sich

uf die Tätigkeit des IT-Referatsleiters. In diesem Be-
eich sind – das ist Gegenstand unserer Ermittlungen –
ie Reduzierungen der Datenbestände erfolgt. Im selben
ereich lag die Verantwortlichkeit für die im Frühjahr
999 erfolgte Entnahme und spätere Vernichtung der
estplatte.


Andrea Astrid Voßhoff (CDU):
Rede ID: ID1504512200

Muss ich dem ersten Teil Ihrer Antwort entnehmen,
err Staatsminister, dass die Bundesregierung in keinem
all an eine Rehabilitierung oder Entschädigung des be-
roffenen Beamten denkt?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504512300

Ich muss an dieser Stelle gerade auch bezogen auf

hre persönliche Tätigkeit, Frau Voßhoff, eines aus-
rücklich feststellen: Wir kennen uns seit mehreren Jah-
en. Sie sind Mitglied des Rechtsausschusses und haben
ie gesamte Rehabilitierungsgesetzgebung begleitet. Sie
issen, dass Rehabilitierung ein Begriff aus dem SED-
nrechtsbereinigungsgesetz ist.


(Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Das ist doch falsch! Den Begriff gab es doch vorher schon! – Martin Hohmann [CDU/ CSU]: Schauen Sie mal im Brockhaus nach!)


nfolgedessen kann ich einen solchen Zusammenhang an
ieser Stelle nur nachdrücklich zurückweisen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504512400

Frau Kollegin, Sie haben noch zwei weitere Zusatz-

ragen, weil beide Fragen gemeinsam beantwortet wur-
en.


Andrea Astrid Voßhoff (CDU):
Rede ID: ID1504512500

Ich habe noch eine weitere Frage, Herr Staatsminister.
ie Frist für die Stellungnahme der Bundesregierung en-






(A) )



(B) )


Andrea Voßhoff

det am 31. Mai. Ist davon auszugehen, dass die Bundes-
regierung ihre Stellungnahme fristgerecht abgeben wird?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504512600

Davon gehe ich aus.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504512700

Noch eine Zusatzfrage?


Andrea Astrid Voßhoff (CDU):
Rede ID: ID1504512800

Ich ziehe sie zurück.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504512900

Dann kommen wir zur Zusatzfrage des Abgeordneten

von Klaeden.


Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1504513000

Herr Staatsminister, Ihre Ausführungen zur Rehabili-

tierung werden – das muss ich leider feststellen – jedem
rechtskundigen Bürger verschlossen geblieben sein.
Deswegen will ich noch einmal fragen: Sind Sie tatsäch-
lich der Ansicht, dass es in einem Rechtsstaat wie der
Bundesrepublik Deutschland für einen Bürger, dem Un-
recht durch Organe der Bundesrepublik Deutschland wi-
derfahren ist, keine Rehabilitierung geben kann?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504513100

Herr von Klaeden, selbstverständlich haben in der

Bundesrepublik Deutschland beispielsweise Personen,
die unrechtmäßig in Untersuchungshaft saßen, Entschä-
digungsansprüche.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das ist etwas ganz anderes! Ich frage nach Rehabilitierung!)


Das Rechtsinstitut der Rehabilitierung ist aber aus-
schließlich Gegenstand des Ersten und Zweiten SED-Un-
rechtsbereinigungsgesetzes. Ich muss mich – in gleicher
Intensität wie eben, als die Frage in eine andere Richtung
ging – angesichts der großen politischen Umstrittenheit
dieses Begriffs im Zusammenhang mit Rehabilitierungs-
fragen – das ist in mehreren Legislaturperioden im Deut-
schen Bundestag deutlich geworden – sehr wundern.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504513200

Wir kommen zur Frage 14 des Kollegen Georg

Fahrenschon:
Plant die Bundesregierung, den Umzug des Bundesnach-

richtendienstes aus den betroffenen Standortgemeinden im
Umkreis von München – Pullach, Haar, Gauting-Stockdorf –
nach Berlin wie die Aufgabe von Bundeswehrstandorten zu
behandeln – Konversion –, und ist geplant, den betroffenen
Gemeinden vor dem Hintergrund der notwendigen, umfang-
reichen planerischen Aufgaben finanzielle Unterstützung zur
Erstellung der Nachfolgeplanungen zu gewähren?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504513300

Herr Kollege Fahrenschon, meine Antwort lautet:

Nein, derartige Planungen bestehen derzeit nicht.

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(C (D Ihre Zusatzfragen, bitte. Herr Staatsminister, Sie selber hatten bei der letzten efragung auf die Tatsache hingewiesen, dass gemäß eschluss des Sicherheitskabinetts 10 Prozent der Geeindefläche am Standort Pullach freigegeben werden ollen. Ich frage Sie deshalb nach Ihrer Einschätzung: Ist ine solche Größenordnung notwendig und sollte nicht arüber nachgedacht werden, die betroffenen Flächen ie Konversionsprojekte an Bundeswehrstandorten zu ehandeln? Schließlich hängt die Höhe des Erlöses aus em Verkauf dieses Areals ganz entscheidend von der usammenarbeit mit der Gemeinde ab, in deren bauechtliche Hoheit das betroffene Areal fällt. Diese Auffassung teile ich ausdrücklich nicht. Die röße einer solchen Fläche kann nicht alleiniger Maßtab für die Anwendung des geltenden Rechts sein. Die echtslage ist eindeutig: Möglichkeiten im Sinne einer onversion bestehen nur bei zuvor militärisch genutzten lächen. Um eine solche Fläche handelt es sich in dieem Fall nicht. Ich möchte hinzufügen, dass nicht nur dieser rein achliche Grund, sondern auch strukturpolitische ründe dagegensprechen. Da es sich hier nicht nur um in großes, sondern auch um ein im Großraum von Münhen in bester Lage befindliches Areal handelt, das sehr ohe Entwicklungspotenziale aufweist, kann man nicht on einer Strukturschwäche sprechen. Im Gegenteil: ier können sich sogar Potenziale für die betroffenen emeinden entwickeln. Herr Fahrenschon, Sie haben noch eine Zusatzfrage. Herr Staatsminister, in meiner zweiten Zusatzfrage eziehe ich mich auf frühere Umzugsbeschlüsse von undesregierungen, beispielsweise den Umzug der Stifung „Wissenschaft und Politik“. Für diesen Umzug urde von der damaligen Bundesregierung eine eigene rbeitsgruppe eingerichtet, die insbesondere mit der beroffenen Landesregierung gemeinsam die Möglichkeien eines optimalen stufenweisen Umzugs ausgelotet at. Wird darüber nachgedacht, die betroffene Landesreierung in die Planungen des Umzugs des Bundesnachichtendienstes nach Berlin einzubeziehen? Es hat unmittelbar nach der Tagung des Sicherheits abinetts eine Unterrichtung der Bayerischen Staatsreierung gegeben. Wir sind uns völlig im Klaren darüber, ass insbesondere mit den unmittelbar betroffenen Geeinden die organisatorischen und die logistischen Rahenbedingungen des Umzugs intensiv besprochen weren müssen. Ich kann den konkreten Abläufen und Staatsminister Rolf Schwanitz Besprechungen nicht vorgreifen. Aber das wird sicherlich keine Entscheidung sein, die die Bundesregierung autark trifft. Ich schließe diesen Geschäftsbereich. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Auswär tigen Amtes. Zur Beantwortung der Fragen steht Frau Staatsministerin Kerstin Müller bereit. Ich rufe die Frage 15 der Kollegin Pfeiffer auf: Kann die Bundesregierung Informationen bestätigen, dass in der chinesischen Stadt Harbin mehrere Anhängerinnen der Falun-Gong-Bewegung in einem Drogenentzugszentrum an der Yi-Man-Straße 66 im Bezirk Nan-Gan inhaftiert sind und dort menschenrechtswidrig der Folter ausgesetzt werden, und, wenn ja, in welcher Form spricht sie dieses Problem in ihren Kontakten mit der chinesischen Regierung an? K Frau Kollegin Pfeiffer, ich beantworte die Frage wie folgt: Der Bundesregierung ist bekannt, dass die Volksrepublik China mit unverhältnismäßigen Mitteln gegen Anhänger von Falun Gong vorgeht und dabei menschenrechtliche Minimalstandards in schwerwiegender Weise verletzt. Es gab bereits in der Vergangenheit Berichte über Einweisungen in die Psychiatrie ohne sachgemäße Diagnostik und anderes. Wir haben dieses Thema daher angesprochen. Es ist regelmäßig Gegenstand im so genannten bilateralen Menschenrechtsdialog, so auch im Februar dieses Jahres. Die Bundesregierung war mit den von Ihnen hier konkret benannten Fällen bisher noch nicht befasst. Uns liegen über die Angaben des Falun-Gong-Informationszentrums hinaus keine weiter gehenden Informationen vor; aber unsere Botschaft in Peking geht im Rahmen ihrer ständigen Beobachtung der Menschenrechtslage in China diesen wie auch anderen einschlägigen Hinweisen nach. In unseren politischen Gesprächen mit der chinesischen Führung sprechen wir sowohl bilateral als auch gemeinsam mit den EU-Partnern regelmäßig das menschenrechtswidrige Vorgehen der chinesischen Behörden gegenüber den Anhängern von Falun Gong an. Dabei werden gegebenenfalls Listen mit Namen von Betroffenen übergeben. Ihre erste Zusatzfrage, bitte. Frau Staatsministerin, das Interesse der Medien war in den letzten Wochen ganz eindeutig auf den Irak gerichtet. Liegen der Bundesregierung irgendwelche Erkenntnisse darüber vor, ob es während dieser Zeit Menschenrechtsverletzungen und Verfolgungen – vor allem in Bezug auf Christen – in der Volksrepublik China gab? A r I d d l d d d F g n i a g C W M A a d I E h e t m k I n m a A f (C (D K Ich kann Ihnen jetzt nicht sagen, ob es so etwas wäh end dieser vier Wochen gab. Es kann gut sein. Ich kann hnen generell sagen, dass wir uns natürlich auch für anere Minderheiten und ihre Rechte einsetzen. Nicht nur ie Anhänger der Falun-Gong-Bewegung sind Repressaien ausgesetzt, sondern auch Tibeter, Uighuren, Mitglieer der so genannten romtreuen Untergrundkirche und er protestantischen Kirchen. Wir sprechen auch diese Dinge im Menschenrechts ialog sehr konkret an und gehen ihnen nach. In einigen ällen haben wir mit diesen konkreten Gesprächen Erfolg ehabt und für die Betroffenen etwas erreichen können. Sie haben das Wort zu einer weiteren Zusatzfrage. Damit geben Sie bereits die Antwort auf meine ächste Frage. Ich frage trotzdem noch einmal nach. Ist n den von Ihnen erwähnten Menschenrechtsdialogen, uch in dem im Februar, auf Menschenrechtsverletzunen und Verfolgungen von Christen in der Volksrepublik hina noch einmal ganz konkret hingewiesen worden? urden sie thematisiert und wurde nach entsprechenden aßnahmen gefragt? K In den letzten Menschenrechtsdialogen im Februar ist uf jeden Fall – das war der Ausgangspunkt Ihrer Frage – as Thema Falun Gong angesprochen worden. Ich kann hnen nicht sagen, ob bei diesen Gesprächen konkrete inzelfälle im Hinblick auf andere, christliche Mindereiten angesprochen wurden. Ich vermute es aber, weil s zu unserer Politik gehört, die Rechte von Minderheien anzusprechen. Ich beziehe mich auf den genannten Fall, mit dem ich ich befasst habe: Die Botschaft versucht, dem Fall onkret nachzugehen und Informationen zu bekommen. ch hoffe, dass wir diesbezüglich etwas erreichen könen. Wenn wir etwas erreichen, werde ich Ihnen Rückeldung geben. Ich rufe die Frage 16 des Kollegen Dr. Ole Schröder uf: Haben die Vertreter der Bundesregierung zum Entwurf zu Art. 12 zu Teil II des Verfassungsvertrages, wonach die „Bedingungen für die Einreise und den Aufenthalt, Aufenthaltserlaubnisse und Familienzusammenführung“ durch Gesetze und Rahmengesetze in qualifizierter Mehrheit festgelegt werden sollen, der aber keine klare Kompetanzabgrenzung für den Zugang zum Arbeitsmarkt enthält, Änderungsanträge gestellt und, wenn nein, warum nicht? K Herr Kollege Schröder, ich beantworte Ihre Frage wie olgt: Zum Entwurf des Art. 12 Teil II des Verfassungs Staatsministerin Kerstin Müller vertrages hat der persönliche Beauftragte für den Konvent, Bundesminister Joschka Fischer, schriftliche Änderungsanträge eingereicht, die auf der Internetseite des Europäischen Konvents veröffentlicht sind, da der ganze Prozess sehr transparent diskutiert wird. Ihre Zusatzfrage, bitte. Danke schön für Ihre ausführliche Beantwortung der Frage, Frau Staatsministerin. Ich habe noch zwei Nachfragen. Erstens. Die Regierung hat wiederholt betont, dass die Regelung des Zugangs zum Arbeitsmarkt im Zuständigkeitsbereich der Mitgliedstaaten verbleiben soll. In einem Antrag, der von der Bundesregierung zu Art. 12 gestellt wurde, gibt es eine Erklärung, nach der die Regelung des Zugangs zum Arbeitsmarkt im Zuständigkeitsbereich der Mitgliedstaaten verbleiben soll. In Art. 12 des Konvententwurfs steht, dass die Union eine gemeinsame Einwanderungspolitik entwickeln soll. Unter eine solche gemeinsame Einwanderungspolitik fällt auch die Regelung der Zuwanderung für die Aufnahme einer Beschäftigung. Warum hat die Bundesregierung das nicht in ihren Antrag aufgenommen, sondern nur in der Erklärung erwähnt, dass der Zugang zum Arbeitsmarkt weiterhin von den Mitgliedstaaten geregelt werden soll? K Es steht, wie gesagt, auf der Internetseite; das ist vielleicht nicht bekannt. Von uns ist eben zu Art. 12 beantragt worden, festzulegen – ich zitiere –: „Die Harmonisierung der Rechtsund Verwaltungsvorschriften ist ausgeschlossen.“ – Das ist völlig ausreichend und ist genau im Sinne dessen, was Sie jetzt dargestellt haben. Was Sie weiter zitiert haben, ist die so genannte Erläuterung zu diesem Änderungsantrag. Dem ist nichts hinzuzufügen. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Der Änderungsantrag, den Sie eben zitiert haben, be zieht sich auf Art. 12 Abs. 4. K Ihre Frage auch. Ich spreche aber die ganze Zeit über Art. 12 Abs. 1, in dem steht, dass eine gemeinsame Einwanderungspolitik von der Union entwickelt werden soll. f A w A A b a A d E c d s d b m w s W O k D A r f b A d d v p b o (C (D Die Bundesregierung hat in ihrer Erläuterung explizit estgestellt, dass ihrer Auffassung nach der Zugang zum rbeitsmarkt weiterhin von den Mitgliedstaaten geregelt erden soll. Warum stellt sie nicht einen entsprechenden ntrag, sondern erläutert das nur im Anhang? K Erstens. Ich muss Sie korrigieren. Ihre Eingangsfrage ezog sich auf Art. 12 zu Teil II und auf die Änderungsnträge dazu. Wenn sich die Änderungsanträge auf bs. 4 beziehen, dann kann ich schlecht über Abs. 1 reen. Zweitens. Es ist natürlich sinnvoll, eine gemeinsame inwanderungspolitik auf europäischer Ebene zu entwikeln. Mich erstaunt sehr, dass Sie grundsätzlich etwas agegen haben. Mir ist nicht bekannt, dass das den Bechlüssen der CDU/CSU widerspricht. Im Übrigen soll ie weiter gehende Harmonisierung ausgeschlossen leiben. Das heißt: Es bleibt nationales Recht. Allgeeines dazu wird auf europäischer Ebene vereinbart; enn es konkret wird, bleibt es in der nationalen Zutändigkeit. Ich füge aber hinzu: Das Ganze ist nicht beschlossen. ir haben hierzu einen Änderungsantrag eingereicht. b dieser Änderungsantrag letztlich angenommen wird, ann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Damit kommen wir zur Frage 17 des Abgeordneten r. Ole Schröder: Beabsichtigt die Bundesregierung, zum Entwurf zu Art. 12 zu Teil II des Verfassungsvertrages noch Änderungsanträge zu stellen, und, wenn ja, welchen Inhalts? K Diese Frage ist eigentlich mit der Antwort auf die vo ige Frage beantwortet. Ich kann aber noch etwas hinzuügen. Herr Kollege Schröder, es ist Ihre Frage. Stehen Sie itte auf. K Der persönliche Beauftragte für den Konvent, Bun esminister Fischer, hat sich in seinem schriftlichen Änerungsantrag eine abschließende Stellungnahme dazu orbehalten, ob bestimmte Bereiche der Einwanderungsolitik vorerst weiterhin der Einstimmigkeit unterworfen leiben sollen. Es geht ja um die Frage: Einstimmigkeit der qualifizierte Mehrheit? Ihre Zusatzfrage. Wird sich die Bundesregierung denn noch abschlie ßend dazu äußern, ob bestimmte Bereiche der Einwanderungspolitik der Einstimmigkeit unterworfen bleiben sollen, und, wenn ja, wann? K Was meinen Sie mit „äußern“? Wir haben uns in den schriftlichen Änderungsanträgen geäußert. Dort ist aber nur von einem Vorbehalt die Rede. Dort heißt es: Eine Stellungnahme, ob bestimmte Bereiche der Einwanderungspolitik vorerst weiterhin der Einstimmigkeit unterworfen sein sollten, bleibt vorbehalten. Die Frage ist ja, wann dieser Vorbehalt entsprechend ausgefüllt wird, also wann die endgültige Entscheidung fällt. K Wir haben bezüglich dieser Frage einen Vorbehalt geltend gemacht. Ihre endgültige Position zur Beibehaltung der Einstimmigkeit hat die Bundesregierung noch nicht festgelegt. Wir werden sie in Kürze festlegen. Dies hängt ja mit dem Verfahren zusammen: Wir haben einen Antrag gestellt, wissen jetzt aber noch nicht, wie dieser Antrag beschieden wird. Abschließend muss man dann darüber beraten, wie man verfährt. So hängt das zusammen. Ihre zweite Zusatzfrage, bitte. Frau Staatsministerin, Sie wissen, dass der Konvent seinen abschließenden Entwurf im Juni veröffentlichen wird. Bis dahin werden die Beratungen abgeschlossen sein. Wann gedenkt denn die Regierung, sich dahin gehend zu entscheiden, in welchen Bereichen Einstimmigkeit beibehalten werden soll und in welchen nicht? Es wird ja Zeit. K Darüber gibt es laufend Beratungen. Wir haben den Vorbehalt festgehalten. Darüber hinaus werden mit den Partnern konkrete Diskussionen geführt, für welche Bereiche dies gegebenenfalls infrage käme. Man muss sich ja auch mit den anderen darüber unterhalten, in welchen Bereichen das zu erreichen ist. Wir werden uns dann vor Abschluss – Sie haben Recht: vor Juni – dazu äußern. Nichtsdestotrotz beraten wir uns laufend in der Bundesregierung. Eine Zusatzfrage des Abgeordneten Koschyk. w w h s A h A g s G b e A n a I s B e t k d S H (C (D Frau Staatsministerin, an welche Bereiche bei der Zuanderung denkt die Bundesregierung denn konkret, enn sie jetzt, was ja unterstützenswert ist, den Vorbealt angemeldet hat, in bestimmten Bereichen die Eintimmigkeit beizubehalten? K Dazu kann ich jetzt nichts Konkretes sagen. Das ängt auch von den Debatten im Konvent ab. Könnten Sie das nachreichen? K Nein, glaube ich nicht. Ich kann mich aber erkundi en. Das hängt ja auch mit dem Diskussionsprozess zuammen. Wir haben eine weitere Zusatzfrage des Kollegen ewalt. Frau Staatsministerin, Sie haben über Abstimmungs edarf mit den Partnern gesprochen. Könnten Sie näher rläutern, welche Partner Sie da meinen? K Ich meine all die Mitglieder, die im Konvent und sei en Arbeitsgruppen sind. Mit denen werden Änderungsnträge beraten. (Roland Gewalt [CDU/CSU]: Konkreter geht es nicht?)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504513400
Georg Fahrenschon (CSU):
Rede ID: ID1504513500
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504513600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504513700
Georg Fahrenschon (CSU):
Rede ID: ID1504513800
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1504513900




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504514000
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504514100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504514200
Sibylle Pfeiffer (CDU):
Rede ID: ID1504514300
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504514400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504514500
Sibylle Pfeiffer (CDU):
Rede ID: ID1504514600
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504514700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504514800
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504514900




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504515000
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1504515100
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504515200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504515300
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1504515400
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504515500
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1504515600
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504515700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504515800
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504515900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504516000

(Dr. Ole Schröder [CDU/CSU]: Ja, gern!)

Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504516100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504516200




(A) )


(B) )

Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1504516300
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504516400
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1504516500
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504516600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504516700
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1504516800
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504516900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504517000
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1504517100
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504517200
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1504517300
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504517400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504517500
Roland Gewalt (CDU):
Rede ID: ID1504517600
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504517700

m Zusammenhang mit dem Vorbehalt habe ich Ihnen ja
chon gesagt, dass die Bundesregierung bezüglich der
ereiche, bei denen sie Einstimmigkeit will, in Kürze
ine gemeinsame Haltung festlegen wird.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504517800

Frau Staatsministerin, vielen Dank für die Beantwor-

ung der Fragen.
Ich schließe damit diesen Geschäftsbereich und

omme zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums
es Innern.
Zur Beantwortung steht der Herr Parlamentarische

taatssekretär Fritz Rudolf Körper zur Verfügung.
Wir kommen zur Frage 18 des Kollegen Martin
ohmann:

Gibt es bei der Bundesregierung Überlegungen oder Planun-
gen, rechtskräftig abgelehnten Asylbewerbern, insbesondere
auch solchen, die durch Passvernichtung oder sonstige Identi-
tätsverschleierung Ausreise- oder Abschiebungshindernisse ge-
schaffen haben, die staatlichen Zuwendungen zu kürzen?






(A) )



(B) )


Fr
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504517900

Herr Kollege Hohmann, ich beantworte Ihre Frage

wie folgt: Die Bundesregierung weist im Zusammen-
hang mit Ihrer Frage auf die gesetzlichen Regelungen in
§ 1 a und § 2 Asylbewerberleistungsgesetz hin und sieht
für den angesprochenen Personenkreis derzeit keine Ver-
änderungen vor, die – das ist jetzt wichtig – über den In-
halt des vom Bundestag am 9. Mai 2003 verabschiedeten
Zuwanderungsgesetzes hinausgehen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504518000

Ihre Zusatzfragen, bitte.


Martin Hohmann (AfD):
Rede ID: ID1504518100

Herr Staatssekretär, vielen Dank für die Beant-

wortung. Ich darf nachfragen: Kann da nicht doch der
Eindruck entstehen, dass bei deutschen Leistungsemp-
fängern, Rentnern, Sozialhilfeempfängern und auch an-
deren benachteiligten Gruppen, ein eher strengerer Maß-
stab angelegt wird, aber bei Ausländern, die ja zum Teil
auch noch unter Vorwand in unser Land gekommen sind
und rechtskräftig ausgewiesen sind, günstigere Maß-
stäbe angelegt werden?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504518200


Herr Kollege Hohmann, das sehe ich nicht. Ein Blick
in das Gesetz verdeutlicht sehr gut insbesondere auch die
Veränderungen, die wir diesbezüglich vorgenommen ha-
ben. Ich weise noch einmal auf § 2 Asylbewerberleis-
tungsgesetz hin, in dem ausdrücklich auch das Wort
„rechtsmissbräuchlich“ verwendet worden ist, womit
eine Tatsache beschrieben wird, die wir so nicht haben
wollen. Ich glaube, aufgrund dieses Inhalts gibt es da
keine unterschiedliche Handhabung. Ein solcher Ein-
druck sollte sich auch nicht verfestigen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504518300

Weitere Zusatzfrage? – Nein. Dann hat der Kollege

Binninger das Wort.


Clemens Binninger (CDU):
Rede ID: ID1504518400

Herr Staatssekretär, was im Gesetz steht und was hin-

terher Anwendung findet, muss nicht immer das Gleiche
sein. Ich möchte eine ganz kurze Vorbemerkung ma-
chen: Am Sonntag war in „Spiegel TV“ ein Bericht über
einen Libanesen zu sehen, der offensichtlich nicht abge-
schoben werden kann. Er sieht sich selber – so war dem
Bericht zu entnehmen – als eine Art König der Unter-
welt hier in Berlin. Seine Familie erhält umfängliche
staatliche Leistungen, obwohl er offensichtlich auch an-
dere Geldquellen hat. Denken Sie nicht auch, dass sol-
che Berichte in der Öffentlichkeit eine ganz andere Wir-
kung haben und deshalb solchen Fällen – ungeachtet
dessen, was im Gesetz steht – nachgegangen werden
müsste?

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(C (D F Herr Kollege Binninger, Sie sprechen etwas ganz ichtiges an: Ein Gesetz ist im Grunde genommen nur o gut, wie es der Vollzug zulässt. Deswegen ist es bei llen Gesetzesvorhaben wichtig, daran zu denken, ob der ollzug möglich, praktikabel und durchführbar ist. Sie issen beispielsweise, dass für § 1 a des Asylbewerbereistungsgesetzes die Beweislast bei der Behörde liegt. s ist völlig klar, dass hier vollzogen werden muss. Ich äußere eine Bitte: Ein Fall, wie er von Ihnen ge childert wird, macht natürlich immer Stimmung. Ich bin er Auffassung, dass man einem solchen Fall nachgehen nd prüfen muss, ob das Problem im Vollzug oder an anerer Stelle liegt. Ansonsten ist die Frage, wer wo beeispflichtig ist – der Betroffene oder die Behörde –, in ezug auf das Asylbewerberleistungsgesetz und den hemenkomplex, den wir angesprochen haben, nach einem Dafürhalten richtig geregelt; das muss vollzoen werden. Wir kommen zur Frage 19 des Kollegen Hartmut oschyk: Welche Haltung nimmt der Bundesminister des Innern, Otto Schily, zu den innenpolitischen Teilen – Asyl-, Visa-, Flüchtlingsund Einwanderungspolitik – der gegenwärtigen Beratungen des europäischen Verfassungskonvents ein und wird seine Auffassung von der Bundesregierung in den laufenden Konventsverhandlungen eingebracht? F Herr Kollege Koschyk, diese Fragen sind zum Teil orhin schon angesprochen worden. Ich antworte wie olgt: Die Bundesregierung tritt auch zu den innenpolitichen Teilen der Beratungen des EU-Konvents für eine eutliche Stärkung der Handlungsfähigkeit der EU ein, m auch in einer Union mit 25 und mehr Mitgliedstaaten m Raum ohne Binnengrenzen Freiheit und Sicherheit ewährleisten zu können. Im Konvent zeichnen sich beeits jetzt bemerkenswerte Integrationsfortschritte auf iesem Gebiet ab, die uns auf dem Weg zur Verwirklihung des Raums der Freiheit, der Sicherheit und des echts deutlich voranbringen werden. Zur Asylund Einwanderungspolitik hat der persönli he Beauftragte für den Konvent, Bundesminister oschka Fischer, schriftliche Änderungsanträge eingeeicht, die – wie könnte es anders sein – heute auch per nternet abzurufen sind. Wenn Sie die Internetadresse rauchen, teile ich sie Ihnen gerne mit. Herr Kollege Koschyk, Ihre Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, vielleicht können Sie, nachdem ie sich jetzt für Ihr Haus zu diesen von Herrn Bundesinister Fischer eingereichten Änderungsanträgen beannt haben, die Frage beantworten, für welche Teile des Hartmut Koschyk Bereiches Asyl und Zuwanderung die Bundesregierung den Vorbehalt angemeldet hat, dass sie dort gegebenenfalls für den Verbleib in der Einstimmigkeit eintritt. F Herr Kollege Koschyk, bereits vorhin hat der schwierige Verhandlungsprozess eine Rolle gespielt. Ich denke – das habe ich insbesondere dem Kollegen Schröder in der letzten Fragestunde deutlich gemacht –, dass Deutschland bei diesen Fragestellungen und Antworten innerhalb der EU nicht alleine ist. Die Frage des Einstimmigkeitsprinzips bzw. der Mehrheitsentscheidung ist in diesem Bereich natürlich ganz entscheidend auch davon abhängig, wie das beispielsweise andere Mitgliedstaaten sehen. Sie wissen: Wenn man eine Mehrheit benötigt, braucht man andere, die mithelfen. Deswegen ist der Bereich Zuwanderung unter diesen Vorbehalt gestellt worden. Jetzt ist insbesondere in der Diskussion auszuloten, in welchen Bereichen man eine Mehrheit bekommen könnte und in welchen nicht. Ich denke, das muss dem Diskussionsprozess überlassen werden. Es wäre nach meinem Dafürhalten auch falsch, wenn die Bundesregierung in bestimmten Bereichen mit ganz konkreten Vorgaben in diese Verhandlungen, die schwierig sein werden, gehen würde. Unsere Zielsetzung in diesem konkreten Fall ist jedoch klar. Deswegen ist auch der Vorbehalt geäußert worden. Ich denke, dass das Verfahren verhandlungsgemäß ist. Herr Staatssekretär, ist die Bundesregierung – wenn schon nicht der Innenminister, dann wenigstens der Konventsbeauftragte der Bundesregierung – im Hinblick auf die grundgesetzlich garantierten Mitwirkungsrechte des Deutschen Bundestages und auch im Hinblick auf die Verhandlungsposition der Bundesregierung in den Konventsberatungen bereit, im zuständigen Innenausschuss etwas detaillierter über ihre Verhandlungsposition zu berichten und zu informieren sowie die Meinung des Parlamentes, des Fachausschusses, in diesem Fall des Innenausschusses, und auch der verschiedenen Fraktionen zu hören? Herr Staatssekretär, ich finde es sehr bedauerlich, dass nach meinen Informationen Herr Minister Fischer nicht bereit ist, dazu im Innenausschuss des Bundestages Stellung zu nehmen. Es wurde eben die Transparenz der Konventsdiskussion gelobt. Ich finde, dass diese Transparenz im Hinblick auf die Beteiligung des Bundestages an den Konventsberatungen nicht gegeben ist. Was will die Bundesregierung unternehmen, um das Parlament stärker zu beteiligen, zu informieren, anzuhören und einzubeziehen? F Ich will Ihre Frage anhand eines konkreten Beispiels beantworten. Sie wissen, dass wir die Regelungen bezüglich des Zugangs zum nationalen Arbeitsmarkt dem Z D v F P f i A i m p b z d s B d d t g R e k G d P E 2 g n B d u e B u D (C (D uständigkeitsbereich der Mitgliedstaaten zuordnen. as ist beispielsweise eine Position, die wir im Konvent ertreten. Ich möchte mich nicht in einen formalen Streit um die rage begeben, an welcher Stelle der Beauftragte dem arlament Rede und Antwort stehen soll. Fakt ist jedenalls, dass Bundesaußenminister Joschka Fischer heute m zuständigen Europaausschuss gewesen ist und dem usschuss Rede und Antwort gestanden hat. Das zeigt m Übrigen die Transparenz. Eine Zusatzfrage des Kollegen Schröder. Herr Staatssekretär, um in Verhandlungen Komproisse schließen zu können – wir wissen, dass diese Komromisse auf europäischer Ebene erforderlich sind –, raucht man einen eigenen Standpunkt und eine Zielsetung. Da Sie eben geäußert haben, dass die Zielsetzung er Bundesregierung klar sei, frage ich Sie, welche Zieletzung die Bundesregierung hat und welche Punkte im ereich der Einwanderungspolitik danach dem Prinzip er Einstimmigkeit unterliegen sollen. F Die Zielsetzung hat nichts mit einzelnen Bereichen zu un. Mit dem Ausländergesetz und dem Zuwanderungsesetz haben wir auf nationaler Ebene einen inhaltlichen ahmen geschaffen. Dieser ist für unsere Zielsetzung ntscheidend; davon gehen wir aus. Entlang dieser Linie ämpfen wir auch bei den Beratungen. Wir kommen zur Frage 20 des Kollegen Roland ewalt: Welche Einheiten des Bundesgrenzschutzes wurden am 30. April/1. Mai 2003 zur Unterstützung der Polizei nach Berlin entsandt und wo sind diese jeweils eingesetzt worden? F Herr Kollege Gewalt, zur Unterstützung der Berliner olizei am 30. April/1. Mai dieses Jahres waren gemäß insatzbefehl des Landesschutzpolizeiamtes Berlin vom 3. April 2003 folgende Einsatzeinheiten des Bundesrenzschutzes in Berlin eingesetzt: Am 30. April waren die Beweissicherungsund Fest ahmehundertschaften Blumberg, Sankt Augustin und ayreuth im Einsatz. Alle drei Hundertschaften waren er Direktion 7 – das ist die Direktion Prenzlauer Berg – nterstellt und im Bereich Mauerpark/Prenzlauer Berg ingesetzt. Am 1. Mai 2003 war die Bundesgrenzschutzabteilung lumberg der Direktion 3 – das ist die Direktion Mitte – nterstellt und im Bereich Alexanderplatz eingesetzt. ie Beweissicherungsund Festnahmehundertschaft Parl. Staatssekretär Fritz Rudolf Körper Blumberg war dem Einsatzabschnitt Aufklärung zugeordnet und kam als Zugriffskomponente im Bereich der Direktion 5 – das ist die Direktion Kreuzberg – zum Einsatz. Die Beweissicherungsund Festnahmehundertschaft Sankt Augustin war direkt dem Einsatzabschnitt der Direktion 5, also der Direktion Kreuzberg, unterstellt und wurde für Räumungsmaßnahmen im Bereich der Mariannenstraße eingesetzt. Die Beweissicherungsund Festnahmehundertschaft Bayreuth, ebenfalls der Direktion 5, also Kreuzberg, unterstellt, wurde für Raumschutzmaßnahmen am Mariannenplatz und in den angrenzenden Straßenzügen eingesetzt. Ihre Zusatzfrage, bitte. Herr Staatssekretär, der verantwortliche Berliner In nensenator und die Polizeiführung haben erklärt – das ist Ihnen sicher bekannt –, dass es bei Einsätzen insbesondere in Kreuzberg verschuldete Verzögerungen gegeben hat. Sie haben soeben gesagt, BGS-Einheiten seien dort eingesetzt worden. Ist Ihrer Meinung nach das vom Senat zu verantwortende Deeskalationsprinzip auch für den verzögerten Einsatz von BGS-Einheiten verantwortlich? F Ich kann das in dieser Form nicht bestätigen. Wenn es in der Nachbetrachtung tatsächlich einen objektiven Anlass für eine solche Kritik gibt, muss das aufgeklärt werden. Jedenfalls sehen wir, wie ich Ihnen bereits gesagt habe, die Bereitstellung der BGS-Einheiten und das, was insbesondere von den Polizeibeamtinnen und -beamten geleistet worden ist, als positiv und vorbildlich an. Ihre weitere Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, die Kräfte von Polizei und Bun desgrenzschutz sind bei ihren Einsätzen am 1. Mai durch einen Aufklärungshelikopter der Berliner Polizei unterstützt worden. Dieser Helikopter wird 2004 wegen Überalterung – er stammt noch aus Vopo-Beständen – außer Dienst gestellt. Können Sie dem Berliner Senat definitiv zusichern, dass der Bundesgrenzschutz nach dieser Außerdienststellung dem Berliner Senat bzw. der Berliner Polizei bei solchen Großlagen wie am 1. Mai BGS-Hubschrauber zur Verfügung stellt? F Sie wissen, wie das Verfahren ist. Den Anforderungen vonseiten der jeweiligen Landespolizei beim BGS kommt der Bundesgrenzschutz in der Regel nach. Eines sollte aber nicht verwischt werden: Das Land hat seine Aufgaben und der Bund hat seine Aufgaben zu e w n b B B d i d d A 3 l d m A E l d s d m s s b (C (D rledigen. Jede Ebene sollte im Rahmen ihrer Verantortlichkeiten wissen, was notwendig und was nicht otwendig ist. Dass wir solche Aufklärungshubschrauer beim Bundesgrenzschutz haben, wissen Sie. Es gibt eine Zusatzfrage des Kollegen Mayer. Welche Kosten sind dem Bund durch den Einsatz des undesgrenzschutzes am 30. April und am 1. Mai in erlin entstanden? Werden die Kosten, die dem Bund urch diesen Einsatz entstanden sind, dem Land Berlin n Rechnung gestellt und wie wird dies in anderen Bunesländern in ähnlichen Fällen gehandhabt? Fr Sie wissen, dass es Kostenerstattungsregelungen gibt. n diesen orientiert man sich. Die nächste Frage kommt vom Kollegen Hohmann. Herr Staatssekretär, sind bei diesen Einsätzen am 0. April und 1. Mai BGS-Beamtinnen und -Beamte veretzt worden und, wenn ja, wie viele? Fr Die Frage, wie viele es waren, kann ich Ihnen im Moent nicht konkret beantworten. Eine entsprechende ntwort reiche ich Ihnen gerne nach. (Martin Hohmann [CDU/CSU] meldet sich zu einer weiteren Zusatzfrage)

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504518500
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504518600
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504518700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504518800
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1504518900




(A) )


(B) )

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504519000
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1504519100
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504519200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504519300
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1504519400
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504519500
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504519600
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504519700




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504519800
Roland Gewalt (CDU):
Rede ID: ID1504519900
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504520000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504520100
Roland Gewalt (CDU):
Rede ID: ID1504520200
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504520300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504520400
Stephan Mayer (CSU):
Rede ID: ID1504520500
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504520600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504520700
Martin Hohmann (AfD):
Rede ID: ID1504520800
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504520900


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504521000

Herr Kollege, Sie haben nur eine Zusatzfrage.
Die nächste Zusatzfrage stellt der Kollege Niebel.

Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1504521100

Herr Staatssekretär, nachdem wir nun wissen, welche

inheiten im Einsatz waren und wie die Kostenvertei-
ung funktioniert, möchte ich Sie fragen, wie die Bun-
esregierung das politisch bewertet, was bei diesem Ein-
atz schief gelaufen ist.
Fr
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504521200

Was die Frage der Einsatzkonzeption anbelangt, so
uss ich feststellen, dass dies Gegenstand der folgenden
chriftlich eingereichten Frage ist. Es ist vielleicht bes-
er, wenn ich erst diese beantworte, und Sie dann gege-
enenfalls noch einmal eine Zusatzfrage stellen.


(Dirk Niebel [FDP]: Selbstverständlich!)







(A) )



(B) )



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504521300

Die nächste Frage kommt vom Kollegen Grindel.


Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1504521400

Herr Staatssekretär, Sie haben gerade die Regelungen

der Kostenerstattung angesprochen. Trifft es zu, dass es
für Berlin eine Sonderregelung gibt und für BGS-Kräfte,
die in der Hauptstadt eingesetzt werden, keine Kosten
entstehen?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504521500


Es ist richtig, dass für Berlin Sonderregelungen zwi-
schen dem Bund und dem Land Berlin geschlossen wur-
den. Soweit mir das bekannt ist, gibt es bezüglich des
Kostenersatzes beispielsweise für die Zurverfügungstel-
lung von Bereitschaftspolizeien aus anderen Ländern
aber keine Sonderregelung.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504521600

Eine weitere Zusatzfrage des Kollegen Binninger.


Clemens Binninger (CDU):
Rede ID: ID1504521700

Herr Staatssekretär, Sie sagten, dass offensichtlich – die

Zahl wollen Sie nachreichen – BGS-Beamte verletzt wor-
den sind. So habe ich Ihre Antwort zumindest gedeutet.
Sind Sie bereit, uns Zahlen über die Täter, die diese Ver-
letzungen verursacht haben, im Hinblick auf Struktur,
Nationalität und Alter zu liefern?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504521800


Herr Binninger, ich weiß nicht, ob die Daten in dieser
Form erfasst sind. Wenn das möglich ist, reiche ich sie
Ihnen selbstverständlich nach. Sie wissen, dass im Zwei-
felsfall das Land Berlin bei der Beantwortung dieser
Frage hinzuzuziehen ist.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504521900

Wir haben noch eine Zusatzfrage des Kollegen

Schröder.

(Dr. Ole Schröder [CDU/CSU]: Das hat sich erübrigt!)

– Das hat sich erübrigt.

Dann kommen wir zur Frage 21 des Kollegen Roland
Gewalt:

Wie lautete das von Polizeiführung und Innensenator aus-
gegebene Einsatzkonzept für die abgeordneten Einheiten des
Bundesgrenzschutzes am 30. April und 1. Mai 2003 in Berlin
und war es mit der Bundesregierung abgestimmt?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504522000


Herr Kollege Gewalt, im Falle der Einsatzunterstützung
der Polizei eines Landes durch Kräfte des Bundesgrenz-
schutzes – verstehen Sie das als Vorbemerkung – wird ge-

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(C (D äß § 11 Abs. 2 des Bundesgrenzschutzgesetzes immer as Recht des zu unterstützenden Landes angewendet. Die Einsatzeinheiten des Bundesgrenzschutzes wur en im Rahmen der Unterstützung nach der Einsatzkoneption des Landes Berlin eingesetzt. Für alle eingesetzen Polizeikräfte hatte das Land Einsatzleitlinien estgelegt. Diese lauteten wie folgt: 1. Abschöpfen von Gewalt im Vorfeld durch rechtzeitiges Erkennen unfriedlicher Störungen/ Störer und Abstimmung des polizeitaktischen Handelns am Grad erkennbar werdender Gewaltbereitschaft ..., 2. vertrauensbildende Maßnahmen/Sprache als Mittel der Konfliktlösung durch offensive Verdeutlichung der polizeilichen Maßnahmen, zielgruppenorientiertes und situationsangemessenes Verhalten der Einsatzkräfte sowie offensichtliche Isolierung unfriedlicher Teilnehmer an den verschiedenen Veranstaltungen auch durch den Einsatz von Antikonfliktteams, 3. niedrige Einschreitschwelle bei Grundrechtsmissbrauch unter Ausnutzung aller rechtlichen und taktischen Möglichkeiten, insbesondere bei missbräuchlicher Instrumentalisierung von Versammlungen/Veranstaltungen für extremistische Ziele oder körperliche Angriffe und sonstige Rechtsbrüche, 4. Überwindung von Nahtund Schnittstellenproblemen, um den Gesamterfolg des Polizeieinsatzes zu sichern, 5. Bindung an taktische Konzepte und konsequentes Umsetzen der erteilten Aufträge. Die dem Land Berlin unterstellten BGS-Kräfte wuren in Einsatzbesprechungen in das Konzept eingewieen. Da der Einsatz in die originäre Zuständigkeit und erantwortung des Landes Berlin fiel, ist das Einsatzonzept vom Land Berlin eigenverantwortlich erarbeitet nd nicht mit der Bundesregierung abgestimmt worden. Ihre Zusatzfrage, bitte. Herr Staatssekretär, können Sie sagen, wie viele An ehörige des Bundesgrenzschutzes am 30. April und am . Mai verletzt wurden? F Herr Kollege Gewalt, das bin ich vorhin schon einmal efragt worden. Wenn es möglich ist, liefere ich die Antort nach. (Roland Gewalt [CDU/CSU]: Die Frage zielte auf die Täter!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504522100
Roland Gewalt (CDU):
Rede ID: ID1504522200
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504522300

Nein. Herr Binninger hat nach den Verletzten gefragt.
ußerdem wurde nach den Tätern gefragt.






(A) )



(B) )



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504522400

Zweite Zusatzfrage.


Roland Gewalt (CDU):
Rede ID: ID1504522500

Unterstellt, Presseberichte treffen zu, nach denen es

sich um 17 verletzte BGS-Angehörige gehandelt hat:
Halten Sie es für mit Ihrer Fürsorgepflicht gegenüber
dem BGS vereinbar, dass Kräfte des BGS – unter ande-
rem in Kreuzberg; Sie haben die BGS-Einheit eben
genannt – zurückgehalten worden sind und zu spät zum
Einsatz kamen und dadurch unter Umständen Personen,
auch Angehörige des BGS, verletzt worden sind?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504522600


Sie wissen, wer die Verantwortung für die Einsatz-
konzepte trägt. Ich habe deutlich gemacht, dass dieses
Einsatzkonzept nicht mit der Bundesregierung abge-
stimmt wurde. Es ist übrigens kein einmaliger Fall,
sondern üblich, dass die verantwortliche Länderpoli-
zei das Einsatzkonzept durchführt. Ich habe Ihnen die
entsprechende Bezugsquelle, den § 11 des Bundesgrenz-
schutzgesetzes, genannt. Ich werde – das sage ich ganz
deutlich – dieses Einsatzkonzept nicht in irgendeiner
Form bewerten, kritisieren oder zu ihm Stellung
nehmen.

Als Berliner Abgeordneter wissen Sie, dass die Ereig-
nisse vom 30. April und 1. Mai die Polizei in den ver-
schiedensten Jahren hat überlegen lassen, wie man
taktisch am besten vorgeht. Es wurden schon die unter-
schiedlichsten Wege gegangen. Meistens konnte man
aber nicht sagen, dass es friedlich zugegangen ist. Das ist
leider ein Problem. Ich glaube, das muss man bezüglich
der Bewertung der polizeilichen Einsatzkonzeptionen
berücksichtigen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504522700

Eine Zusatzfrage des Kollegen Koschyk.


Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1504522800

Herr Staatssekretär, die Einsatztaktik des Berliner In-

nensenators für die alljährlichen „Mai-Festspiele“ ist
auch polizeifachlich höchst umstritten. Der Innensenator
selbst hat am Tag danach vor der Presse eingeräumt,
dass er erwägt, diese Einsatztaktik zu überdenken. Hält
es der Bundesminister des Innern, nachdem regelmäßig
BGS-Angehörige zur Verfügung gestellt werden und
aufgrund der Einsatztaktik gesundheitlich zu Schaden
kommen, wirklich nicht für angezeigt, im Sinne der Für-
sorgepflicht in einem vertraulichen, nicht in der Öffent-
lichkeit geführten Dialog mit dem Berliner Innensenator
über ein Überdenken einer solchen Einsatztaktik zu spre-
chen, damit nicht Angehörige des BGS immer wieder
auf Anforderung des Landes Berlin in Einsätze geschickt
werden, in denen sie offensichtlich aufgrund falscher po-
lizeilicher Einsatztaktik wissend in Situationen geraten,
die zu gesundheitlichen Schädigungen und Verletzungen
führen? – Wer hat mir den Saft abgedreht?

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(C (D Herr Kollege, das war ein technischer Defekt. Ich abe Ihnen den Saft nicht abgedreht. F Herr Koschyk, die Rechtsgrundlage ist klar. Klar ist eider auch, dass Polizisten auch in Einsätzen verletzt urden, die unter anderen Einsatzkonzeptionen und ielsetzungen erfolgten. Ich will Ihre Frage unter Beachtung der Rechtssitua ion dahin gehend beantworten: Wenn unser Rat gefragt st, werden wir ihn auch einbringen. Eine weitere Zusatzfrage des Kollegen Niebel. Herr Staatssekretär, nachdem wir jetzt alle wissen, er eingesetzt worden ist, möchte ich auf meine vorheige Zusatzfrage zurückkommen. Wie bewertet die Bunesregierung politisch, was am 1. Mai in Berlin passiert st? Ich frage das nicht nur bezüglich der Einsatzgrundätze der Polizei, wie man mit den jährlich wiederkehenden Krawallen umgeht, sondern ich möchte auch wisen, wie man dafür sorgen kann, dass so etwas nicht raditionell jedes Jahr passiert. Es sind gesellschaftliche eränderungen, die in den letzten Jahren dazu geführt aben, dass solche Krawalle offenkundig zu einer Art olkssport werden. Dazu muss die Bundesregierung och irgendeine Meinung haben. F Herr Kollege Niebel, das Einsatzkonzept der Berli er Polizei war im Grunde genommen der Versuch, betimmten Reaktionen entgegenzuwirken, damit es nicht u solchen Auseinandersetzungen wie in den zurücklieenden Jahren kommt. Wenn Sie sich intensiv damit eschäftigen, werden Sie die Hintergründe für diesen ersuch erkennen. Tatsache ist eben: Der Erfolg hat iele Väter, der Misserfolg ist ein Waisenkind. Wäre er Versuch erfolgreich gewesen, hätte es sich um ein rfolgreiches Konzept gehandelt. Dies war leider nicht er Fall. Der Berliner Innensenator hat bekannt gegeben, dass an über das Konzept reden und prüfen muss, was zwichen dem Ansatz und der Durchführung nicht optimal elaufen ist. Es muss darüber beraten werden, was aners gemacht werden muss. Das ist ganz schwierig. Es st für Berlin und Deutschland nicht gut, wenn es zu solhen Ausschreitungen kommt. Wir sind im Grunde geommen alle dazu verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, ass sich solche Ereignisse wie in den letzten Jahren icht wiederholen. Deswegen sollte man ein Einsatzkonept, das vom Gedanken der Prävention getragen ist, icht von vornherein verdammen, sondern weiterentickeln. Ich schließe diesen Geschäftsbereich. Vielen Dank, Herr Staatssekretär Körper. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeri ums der Finanzen auf. Zur Beantwortung steht Herr Parlamentarischer Staatssekretär Karl Diller bereit. Ich rufe die Frage 22 des Kollegen Marco Wanderwitz auf: Ist der Bundesregierung bekannt, dass die Deutsche Post AG im Januar 2002 eine Briefmarke mit einem „Graffiti“ähnlichen Motiv unter dem Titel „Für mehr Toleranz“ herausgegeben hat, und wie bewertet die Bundesregierung diesen Umgang mit der Thematik „Graffiti“, dies auch unter dem Gesichtspunkt der dazu im Deutschen Bundestag in den letzten Wochen erfolgten Lesungen diverser Entwürfe von Gesetzen zu dieser Thematik? K Herr Kollege Wanderwitz, Ihre Frage möchte ich wie folgt beantworten: Der Bundesregierung ist natürlich bekannt, dass im Januar 2002 ein Sonderpostwertzeichen mit dem Titel „Für mehr Toleranz“ herausgegeben wurde; denn Herausgeber ist nach einer Entscheidung der früheren Bundesregierung das Bundesministerium der Finanzen. Die deutschen Sondermarken werden durch renommierte Grafikdesigner gestaltet. Es werden jährlich etwa 35 Wettbewerbe unter meist sechs bis acht Grafikern je Thema ausgeschrieben. An dem Wettbewerb für das Sonderpostwertzeichen „Für mehr Toleranz“ waren sogar zwölf Grafiker beteiligt. In der Ausschreibung war diesen die grafische Gestaltung freigestellt. Der Siegerentwurf, der als Bildmotiv ein auf einen alten Bretterzaun aufgemaltes Herz mit dem Schriftzug „Toleranz“ und zwei Pfeilen zeigt, wurde unter 33 Entwürfen vom Kunstbeirat, der das Bundesministerium der Finanzen bei der Auswahl berät, mehrheitlich vorgeschlagen. Beabsichtigt war, die Botschaft „Für mehr Toleranz“ zu vermitteln. Mit der Marke soll ein positiver und allgemeiner Appell zu mehr Toleranz gegenüber anderen Menschen, Verhaltensweisen und Kulturen transportiert werden. Das Motiv selbst war damit nicht vorgegeben, sondern beruht auf der künstlerischen Freiheit des Grafikers. Ihre Zusatzfragen bitte. Nun kann man zum einen über Kunst bekanntlich trefflich streiten. Zum anderen ist die vorgegebene Botschaft „Für mehr Toleranz“ sicherlich lobenswert. Nichtsdestotrotz möchte ich meine Frage nochmals konkret stellen, insbesondere weil jetzt parallel eine Anhörung des Rechtsausschusses zu der Thematik des Graffitiunwesens stattfindet. Ist die Bundesregierung der Meinung, dass die ausgewählte Art und Weise der Realisierung für dieses Postwertzeichen geeignet war? d s A B w d u A B d g d K d H d f f z t e g a s s s d m B g h d w g h (C (D K Herr Kollege, ich darf Sie darüber informieren, dass chon traditionell ein Programmbeirat das BMF bei der uswahl der Themen berät und der Kunstbeirat dem MF Vorschläge zur Auswahl der künstlerischen Entürfe macht. Diese Marke ist im Januar 2002 herausgegeben wor en. Das heißt, die Entscheidungen sind im Jahre 2001 nd nicht im Jahre 2003 getroffen worden. Dem Kunstbeirat gehören neben Vertretern der Post G und der Philatelistenverbände zwei vom Deutschen undestag entsandte Vertreter an; für Ihre Fraktion war as zu der damaligen Zeit der Kollege Doss. Im Übrigen ehören diesem Gremium Hochschulprofessoren mit em Spezialgebiet Grafik an. Das BMF maßt sich nicht an, diese Entscheidung des unstbeirates zu bewerten. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Ich erspare mir die weitere Zusatzfrage und hoffe nur, ass – – Dann kommen wir zur Frage 23 des Abgeordneten ans Michelbach: Welche Konsolidierungsmaßnahmen gedenkt die Bundesregierung aufgrund des Ergebnisses der Steuerschätzung vorzunehmen? K Herr Kollege Michelbach, Ihre Frage möchte ich wie olgt beantworten: Die Bundesregierung wird die mittelristig angelegte Konsolidierung des Haushaltes fortseten. Auch nach drei Jahren mit wirtschaftlichen Stagnaionstendenzen gibt es dazu keine Alternative. Die Ergebnisse der jüngsten Steuerschätzung machen in gemeinsames Vorgehen auf nationaler Ebene zwinend erforderlich. Alle Ausgabenbereiche stehen für uns uf dem Prüfstand. Wir müssen alle Möglichkeiten auschöpfen, um die Einnahmebasis des Staates zu stabiliieren. Es besteht im Übrigen eine breite politische Überein timmung, dass vor allem bei den Subventionen und bei en konsumtiven Staatsausgaben angesetzt werden uss. Daher bleibt die Verbreiterung der steuerlichen emessungsgrundlage durch den Abbau von Steuerverünstigungen auf der Tagesordnung. Auch die Finanzilfen des Bundes sind kritisch zu überprüfen. Ziel muss abei sein, Ineffizienzen und Mitnahmeeffekte so weit ie möglich zu beseitigen und zu einer deutlichen Deression zu gelangen. Hierzu ist ein energisches Vorgeen im Konsens mit allen Bundesländern unerlässlich. Parl. Staatssekretär Karl Diller Im Bundeshaushalt sind die konsumtiven Ausgaben für Arbeitsmarkt und Altersversorgung stark gestiegen. Ohne weitere Konsolidierungsanstrengungen würden sie im nächsten Jahr 44 Prozent der Gesamtausgaben des Bundeshaushaltes gegenüber 37 Prozent im Jahre 1999 ausmachen. Daher sind weitere strukturelle Reformen im Bereich der sozialen Sicherung unverzichtbar. Die konsequente Umsetzung der Agenda 2010 ist dazu ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Herr Kollege, eine Zusatzfrage, bitte. Herr Staatssekretär, Sie haben gesagt, es gebe keine Alternative zu der Verdoppelung der Nettoneuverschuldung im Jahr 2003. Hat es überhaupt noch etwas mit nachhaltiger Finanzpolitik zu tun, wenn Sie nicht sofort ein Haushaltssicherungsgesetz und ein Subventionsabbaugesetz vorlegen? Ich frage Sie: Sind Sie bereit, in den nächsten vier Wochen ein solches Gesetzespaket zur Sicherung des Haushaltes 2003 und zur Verminderung der Nettoneuverschuldung einzubringen? K Herr Kollege, die Bundesregierung beabsichtigt, einen Nachtragshaushalt für 2003 aufzustellen, und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem der voraussichtliche Bedarf für dieses Jahr klar erkennbar ist. Dieses Vorgehen dient auch dazu, die automatischen Stabilisatoren wirken zu lassen, damit sich die konjunkturelle Situation durch Kürzungen beispielsweise im investiven Bereich nicht noch verschlechtert. Das wollen wir auf keinen Fall. Deswegen wollen wir die Mittel, die für investive Maßnahmen vorgesehen sind, im Bundeshaushalt auch bereitstellen. Wir haben kein Verständnis für die Länder, die ihrerseits beabsichtigen, Investitionen in dieser Situation zu kürzen. Im Übrigen muss erst die weitere Entwicklung zeigen, ob sich die von Ihnen aufgestellte Behauptung einer Verdoppelung der Verschuldung in diesem Jahr bewahrheiten wird. Herr Michelbach, Sie haben eine weitere Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, warum handeln Sie nicht so fort? Wenn Sie den Nachtragshaushalt nicht bis zum 1. Juli einbringen, wird die Chance auf Konsolidierung für das Jahr 2003 gewissermaßen nutzlos verstreichen. Sie könnten dann nicht mehr reagieren. Ist Ihnen außerdem nicht bekannt, dass die Steuerschätzung ein weiteres Risiko aufweist, nämlich dass die Wachstumsannahme von 0,75 Prozent wahrscheinlich nicht eingehalten werden wird? Warum reagieren Sie darauf nicht sofort? d k n c S M d d d h d w a l s m g g g a r n n d z A d w d d w E B p h j a (C (D K Herr Kollege, ich darf Sie darauf hinweisen – das önnen Sie im Mai-Heft des Bundesfinanzministeriums achlesen –, dass in die Bewertung des voraussichtlihen Steuerertrags für dieses Jahr in den wichtigsten teuerarten sehr wohl die Entwicklung der ersten vier onate eingeflossen ist. Insofern haben die Änderungen er Prognosen für das Gesamtwirtschaftswachstum in iesem Jahr schon Berücksichtigung gefunden. Wir kommen zur Frage 24 des Kollegen Michelbach: Bis zu welchem Zeitpunkt sieht sich die Bundesregierung in der Lage, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen, und mit welchen konkreten Maßnahmen soll dieser erreicht werden? K Herr Kollege, das Ziel eines ausgeglichenen Bundes aushalts im Jahre 2006 kann auch bei fortgesetzten eutlichen Konsolidierungsanstrengungen nicht erreicht erden. Dies bedeutet jedoch nur ein Aufschieben, nicht ber die Aufgabe dieses Ziels. Alle politisch Verantwortichen – nicht nur der Bund, zuständig für die Sozialvericherung, sondern auch die Länder und Gemeinden – üssen in einer gemeinsamen Anstrengung zur Beseitiung der strukturellen Defizite in unserem Lande beitraen. Herr Kollege Michelbach, Sie haben zwei Zusatzfra en. Herr Staatssekretär, Sie können im Jahr 2006 keinen usgeglichenen Haushalt vorlegen. Können Sie uns veraten, welches Ziel Sie sich bei Ihrer nachhaltigen Fianzpolitik setzen und in welchem Haushaltsjahr Sie eien ausgeglichenen Haushalt vorlegen wollen? Das wäre och sicher auch gegenüber der Europäischen Union und ur Einhaltung des Stabilitätspaktes eine notwendige ngabe. K Herr Kollege Michelbach, wie Sie wissen, mussten ir in diesem Jahr gegenüber der Europäischen Union en Nachweis führen, dass wir das nicht konjunkturbeingte Haushaltsdefizit um einen Prozentpunkt abbauen erden. Die Kommission ist zurzeit in der Bewertung. s gibt Pressemeldungen, die eine positive Resonanz aus rüssel erwarten lassen. Im Übrigen ist Gegenstand der Vereinbarung auf euro äischer Ebene, dass wir in den kommenden Jahren – das eißt beginnend ab 2004 – das strukturelle Defizit um ährlich ein halbes Prozent des Bruttoinlandsprodukts, lso in einer Größenordnung von 10 Milliarden Euro Parl. Staatssekretär Karl Diller oder etwas mehr, verringern werden. Dies bringt uns auf den Weg zu einem ausgeglichenen Haushalt, den wir nicht 2006, aber danach erreichen werden. (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Das werdet ihr nicht schaffen!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504522900
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504523000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504523100
Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1504523200
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1504523300




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504523400
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1504523500
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504523600
Marco Wanderwitz (CDU):
Rede ID: ID1504523700
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1504523800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504523900
Marco Wanderwitz (CDU):
Rede ID: ID1504524000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504524100
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1504524200




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504524300
Hans Michelbach (CSU):
Rede ID: ID1504524400
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1504524500
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504524600
Hans Michelbach (CSU):
Rede ID: ID1504524700
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1504524800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504524900
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1504525000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504525100
Hans Michelbach (CSU):
Rede ID: ID1504525200
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1504525300




(A) )


(B) )



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504525400

Sie haben noch eine Zusatzfrage, Herr Kollege

Michelbach.


Hans Michelbach (CSU):
Rede ID: ID1504525500

Herr Staatssekretär, ist Ihnen bekannt, dass Sie gegen

den Stabilitäts- und Wachstumspakt der Europäischen
Union verstoßen werden, wenn Sie keine konkreten Jah-
resangaben zur Sicherung des Haushaltes machen und
auch nicht mit Bestimmtheit feststellen können, dass die
Defizitquote zumindest im Jahr 2004 wieder unter die
Dreiprozentgrenze fällt und die Schulden unter die Sech-
zigprozentgrenze fallen?

K
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1504525600


Herr Kollege Michelbach, ich habe schon auf das hin-
gewiesen, was wir mit der Europäischen Union verein-
bart haben – das werden wir auch einhalten – bezüglich
des Abbaus des strukturellen Defizits. Das wird ein Rie-
senkraftakt sein. Wir beginnen damit im nächsten Jahr.
Mit den Vorbereitungen der Aufstellung des Haushaltes
für 2004 sind wir in diesen Tagen und Wochen befasst.
Das Kabinett wird im Sommer einen Haushaltsentwurf
für 2004 beschließen, in dem die Verfassungsgrenze ein-
gehalten wird und mit dem auch die Maastricht-Kriterien
beachtet werden.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504525700

Wir kommen zur Frage 25 des Kollegen Markus

Löning:
Auf welche Bezirks- und Senatsverwaltungen bezieht sich

die Bundesregierung in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage
der Fraktion der FDP „Bundesliegenschaften auf dem Gebiet
des Landes Berlin“, Bundestagsdrucksache 15/875, insbeson-
dere in der Antwort auf die Fragen 10 und 11, in der es heißt:
„Nicht immer gelingt es, den Abstimmungsprozess zwischen
den beteiligten Ämtern auf Bezirksebene und Hauptverwal-
tung kurzfristig durchzuführen und dabei Planungsvorstellun-
gen von Investoren Rechnung zu tragen. Die Folge ist ein er-
lahmendes Interesse am Erwerb bundeseigener Grundstücke
und das Ausbleiben weiterer Investitionen?“

K
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1504525800


Herr Kollege Löning, der frühere Regierende Bür-
germeister Eberhard Diepgen hatte seinerzeit Landes-
bedarf an der bundeseigenen Immobilie in Berlin-
Charlottenburg, Witzlebenstraße 4–5 – besser bekannt
als ehemaliges Kammergericht – angemeldet. Dieser
Bedarf ist über einen längeren Zeitraum geprüft wor-
den. Er hat sich nach etwa einem halben Jahr nicht be-
stätigt.

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(C (D Bei einem von der OFD Berlin durchgeführten Bieerverfahren äußerte ein Investor Interesse an diesem bjekt, um es einer Hotelnutzung zuzuführen. Er legte ine Bankbürgschaft und eine Finanzierungszusage vor. as von ihm geplante Hotelprojekt mit einer Gesamtinestitionssumme von 40 bis 50 Millionen Euro – davon und 10,5 Millionen Euro Kaufpreis – scheiterte an Beenken des Bezirksamtes wegen erstens der Nutzungsnderung und des dadurch zu erwartenden erhöhten Verehrsaufkommens sowie zweitens des vorgesehenen usbaus des Dachgeschosses. Nach dem Eindruck der OFD hat das Bezirksamt iese für die Stadt bedeutende Gesamtinvestition nur diatorisch behandelt. Der Investor wurde zum Beispiel ufgefordert, 40 umliegende Nachbarn selbst zu Einendungen gegen das Projekt zu befragen. Der Investor nahm nach langen Verhandlungen am 4. Oktober 2002 von dem Vorhaben Abstand. Nach dieem Scheitern steht die Verwertung des Gebäudes bis eute aus. Herr Kollege, da der Bund in anderen Fällen seinen tandpunkt, den ich Ihnen nennen könnte, nochmals an as Land Berlin herantragen möchte, bitte ich Sie und en Deutschen Bundestag um Verständnis, wenn ich hier m Bundestag derzeit keine Debatte darüber führen öchte. Herr Kollege Löning, ich lasse Ihre beiden Zusatzfra en jetzt noch zu. Dann sind wir am Ende unserer Fragetunde angelangt. Bitte schön. Dann sind wir am Ende der Fragestunde. K Frau Präsidentin, können wir vielleicht noch die weite Frage zu diesem Sachverhalt, die vom gleichen ollegen stammt, behandeln? (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Er hat verzichtet!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504525900

(Markus Löning [FDP]: Ich verzichte!)

Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1504526000


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504526100

Wir sind am Ende der Fragestunde, Herr Staatssekre-

är. Alle Fragen, die in der Fragestunde nicht beantwortet
urden, werden gemäß unserer Geschäftsordnung
chriftlich beantwortet.
Ich rufe Zusatzpunkt 1 der Tagesordnung auf:

Aktuelle Stunde
Sofortiger Beginn der Strukturreformen auf
dem Arbeitsmarkt, in der Finanz-, Haushalts-
sowie Sozialpolitik angesichts wegbrechender
Steuereinnahmen, dramatischer Arbeitslosen-
zahlen und der Nichteinhaltung des europäi-
schen Stabilitätspakts






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner

Die Fraktion der CDU/CSU hat diese Aktuelle Stunde

beantragt.

(Manfred Grund [CDU/CSU]: Frau Präsiden tin, zur Geschäftsordnung!)

– Bitte schön, Herr Kollege Grund.


Manfred Grund (CDU):
Rede ID: ID1504526200

Frau Präsidentin, zur Geschäftsordnung: Ich bean-

trage für meine Fraktion die Herbeizitierung des Bun-
desfinanzministers zu dieser Aktuellen Stunde.


(Beifall bei der CDU/CSU – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Er hat heute schon im Finanzausschuss gekniffen!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504526300

Frau Kollegin Hauer, bitte.


Nina Hauer (SPD):
Rede ID: ID1504526400

Frau Präsidentin! Ich beantrage eine Unterbrechung

für eine Sitzung der SPD-Fraktion.

(Lachen bei der CDU/CSU – Manfred Grund [CDU/CSU]: Ihr könnt euch doch hier beraten, ihr seid doch nur zu dritt! – Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Geht doch in eine Telefonzelle!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504526500

Ich unterbreche die Sitzung des Deutschen Bundesta-

ges. Der Wiederbeginn der Sitzung wird rechtzeitig
durch Klingelzeichen bekannt gegeben.


(Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Abstimmung über den Antrag! – Erika Lotz [SPD]: Es ist ungeschriebenes Gesetz, dass einem Antrag auf Unterbrechung für eine Fraktionssitzung stattgegeben wird!)



(Unterbrechung von 15.41 bis 16.15 Uhr)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504526600

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich bitte Sie, Platz

zu nehmen. – Die Sitzung ist wieder eröffnet.
Das Wort zur Geschäftsordnung hat nach § 29 der

Kollege Walter Schöler, SPD-Fraktion.


Walter Schöler (SPD):
Rede ID: ID1504526700

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Ich halte das, was in diesem Hause vorgeht, für einen un-
glaublichen Vorgang


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Beifall und Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)


– hören Sie ruhig zu –, auch das, was Sie hier heute
Nachmittag inszeniert haben.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Der Finanzminister kneift! Fix und fertig ist er!)


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(C (D hnen – Sie wissen es natürlich – und der Öffentlichkeit ill ich sagen: Es gab bereits in der letzten Sitzungswohe die Verabredung zwischen den Obleuten im Hausaltsausschuss, dem Vorsitzenden und den Fraktionen, ass der Bundesfinanzminister – auf Antrag der Union ar er angefordert – in der heutigen Sitzung des Hausaltsausschusses ganz planmäßig ab 14 Uhr (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Beim Finanzausschuss hat er gekniffen!)


tellung zur allgemeinen Lage und auch zu den Zahlen
er Steuerschätzung bezieht.


(Friedrich Merz [CDU/CSU]: Das war um 15.35 Uhr beendet!)


iese Debatte hat im Haushaltsausschuss mit dem
inanzminister von 14 Uhr bis fast 15.40 Uhr stattgefun-
en.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Also kann er da sein!)


hre Fraktionskolleginnen und -kollegen

(Dirk Niebel [FDP]: Wo ist denn überhaupt die Regierung?)

aben mit einer Vielzahl von Fragen, die ich jetzt gar
icht näher bewerten möchte,


(Lachen bei der CDU/CSU)

afür gesorgt, dass die Zeit überschritten wurde.


(Dirk Niebel [FDP]: Wo ist denn die Regierung? Ist sie schon abgetreten? – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Haben wir jetzt das Parlament oder was haben wir? Demokratie oder basta?)


ie hatten, wie zwischen den Obleuten vereinbart, alle
öglichkeiten, Ihre Fragen zu stellen und mit dem
inanzminister zu reden.


(Dirk Niebel [FDP]: Die Regierung hat noch Beratungsbedarf! Das ist eine Missachtung des Parlaments, was da passiert!)


Es hat heute ferner eine Sitzung des Finanzausschus-
es gegeben, in der die Ergebnisse der Steuerschätzung
orgetragen wurden.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Da hat er gekniffen!)


s hat Ihnen offensichtlich ausgereicht, innerhalb einer
iertelstunde Ihre Fragen zu stellen. Weder in der Fi-
anzausschusssitzung noch in der Sitzung des Haus-
altsausschusses gab es weitere Fragen,


(Dirk Niebel [FDP]: Die Regierung ist auf der Flucht vor dem Parlament! Da sitzt kein Mensch!)


odass festgestellt wurde: Wenn es seitens der Opposi-
on keine Fragen mehr gibt,


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Stimmt doch nicht!)







(A) )



(B) )


Walter Schöler

können wir unterbrechen und die Sitzung anschließend
fortsetzen.

Sie halten das Parlament und vor allem die Aus-
schüsse vordergründig von ihrer Arbeit ab und wir sind
nicht bereit, das hinzunehmen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Widerspruch bei der CDU/ CSU)


Sie mögen so viele Inszenierungen machen, wie Sie wol-
len – wir werden unsere Arbeit fortsetzen.

Im Übrigen folgt im Anschluss die Aktuelle Stunde,
in der der zuständige Staatssekretär reden wird. Wenn
wir diesen Punkt abgewickelt haben, wird der Haushalts-
ausschuss ebenso wie die anderen Ausschüsse, die ihre
Sitzungen jetzt unterbrochen haben, seine Arbeit fortset-
zen, damit nicht der Eindruck entsteht, hier würde nicht
gearbeitet. Wir arbeiten alle.


(Dirk Niebel [FDP]: Was ist denn das für ein Unsinn gegenüber dem Plenum des Deutschen Bundestages?)


Auch der Finanzminister hat langfristig festgelegte Ter-
mine.

Im Übrigen an die Kollegen von der FDP: Wiedervor-
lage morgen früh um 9 Uhr in diesem Hause.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504526800

Das Wort hat der Kollege Volker Kauder, CDU/CSU-

Fraktion.

Volker Kauder (CDU):
Rede ID: ID1504526900

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten

Damen und Herren! Nachdem im Haushaltsausschuss
vereinbart worden war, dass man den Finanzminister be-
fragt, sind in diesem Land gravierende Dinge passiert:
Wir hatten eine neue Steuerschätzung mit gravierenden
Folgen für dieses Land, für die Menschen in diesem
Land und für die Zukunft dieses Landes.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Darüber muss im Deutschen Bundestag gesprochen wer-
den.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Zu unserer Regierungszeit – das können Sie in den

Protokollen des Deutschen Bundestages nachlesen – gab
es nach Steuerschätzungen vereinbarte Debatten in die-
sem Hause, obwohl wir nicht solch schlechte Ergebnisse
zu verantworten hatten. Diese Debatten verhindern Sie,
worüber wir morgen im Rahmen einer Geschäftsord-
nungsdebatte sprechen werden.


(Zurufe von der SPD)

Der Finanzminister hätte hierher kommen können;

denn die Sitzung des Ausschusses war beendet.

(Elke Ferner [SPD]: Sie war nicht beendet!)


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(C (D r hat hier auf dem Gang einer Kollegin gesagt, dass an ihn doch hätte herbeizitieren können und er dann ekommen wäre, aber dass er jetzt zu einem Termin üsse. Das ist die wahre Lage. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Widerspruch bei der SPD)


ie, meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen von
er SPD-Fraktion, inszenieren hier ein Theater, weil Sie
icht wollen, dass wir mit dem Finanzminister darüber
eden, was er macht.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Widerspruch bei der SPD)


Ich will Ihnen noch etwas sagen: Es ist eine pure
elbstverständlichkeit, dass der Verursacher dieser
ituation bei der Debatte darüber anwesend ist. Herr
ichel ist der Verursacher dieser Situation, über die wir
etzt diskutieren.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei der SPD – Zuruf von der SPD: Keine Ahnung! – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Die ganze Regierungsbank ist leer!)


Die Menschen hier oben auf der Besuchertribüne des
eutschen Bundestages und die Menschen an den Fern-
ehschirmen nehmen wahr, dass Sie eine der größten Ka-
astrophen in diesem Land inszenieren und dass die
egierungsbank trotzdem leer ist. Niemand von der Re-
ierung nimmt an dieser Debatte teil.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Niemand da! Sie sind alle untergetaucht! – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Das ist blamabel!)


Ich wende mich jetzt an die Menschen an den Fern-
ehschirmen und an die Besucher auf der Tribüne: Wir
ehmen Ihre Anliegen ernst, aber diese Regierung nicht.


(Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Die Regierung geht auf Tauchstation!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504527000

Das Wort hat der Kollege Volker Beck, Bündnis 90/
ie Grünen.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504527100

Meine Damen und Herren! Bei Ihnen scheint eine

timmung aufzukommen wie in der Südkurve eines
ußballstadions. Ich glaube, das ist dem Ernst der Lage
irklich nicht angemessen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Sie haben gerade von dem Kollegen aus dem Haus-
altsausschuss gehört, dass der Bundesfinanzminister
ichel den Fachleuten Rede und Antwort gestanden hat
nd dass die Koalition die Situation im Griff hat.


(Lachen bei der CDU/CSU – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Fix und fertig ist der!)







(A) )



(B) )


Volker Beck (Köln)


Sie müssen sich schon entscheiden, ob Sie den Finanz-
minister im Ausschuss hören und ihn da festhalten wol-
len oder ob Sie mit ihm hier im Plenum diskutieren wol-
len.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Die Bundesregierung ist zu beidem bereit. Aber gleich-
zeitig – wir sind für das Klonverbot – kann der Minister
das nicht tun.

Wir werden diese Diskussion im Plenum führen – das
ist völlig in Ordnung – und uns hier mit diesem Thema
auseinander setzen. Wir haben die Fachdebatte im Aus-
schuss geführt. Der Bundestag ist natürlich der richtige
Ort für diese politische Auseinandersetzung.


(Zurufe von der CDU/CSU: Ah! – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Wo ist die Regierung?)


Ich bin aber angesichts des Ernstes der Lage der Mei-
nung, dass wir uns mit Klamaukanträgen wie dem Her-
beizitieren von Ministern und dergleichen zurückhalten
sollten.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Die Menschen draußen im Lande wollen keinen kleinka-
rierten, parteipolitischen Hickhack, sondern einen Bei-
trag zur Lösung der Probleme.


(Beifall der Abg. Krista Sager [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


Sie werfen dem Finanzminister auf billige Weise vor,
er sei an den Zahlen schuld.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Wer denn sonst?)


Das ist wirklich absurd; denn dann sind die Landes-
finanzminister aus Ihren Reihen schuld an den Haus-
haltslöchern ihrer Länder und an den Einbrüchen bei den
Steuereinnahmen ihrer Länder.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Was Sie sagen, ist doch grober Unfug. Das wissen Sie
auch.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Meine Damen und Herren, Sie können natürlich mor-
gen die nächste Geschäftsordnungsdebatte führen. Da-
mit werden wir unser Land aber nicht voranbringen.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Ihr sowieso nicht!)


Sie werden bei diesen Debatten sehen, dass wir die
Mehrheit haben, um diesen Unsinn zurückzuweisen, und
dass wir unsere Regierungsmitglieder nicht durch einen
solchen Klamauk am Regieren hindern werden.

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(C (D (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und der SPD – Volker Kauder [CDU/CSU]: Das ist ja eine Drohung!)


Respektieren Sie, dass ein Minister einen Terminplan
at, den er abarbeiten muss, damit er zum Wohle unseres
andes die notwendigen Vorlagen produzieren und Ab-
timmungen treffen kann! Wir werden uns an dieser Ar-
eit nicht durch Ihre Anträge hindern lassen.
Übrigens, Herr Kollege, Regierungsmitglieder sitzen

um Teil im Plenarsaal, weil Mitglieder des Bundestages
ur abstimmen können, wenn sie auf den Abgeordneten-
lätzen sitzen.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Wo? – Dirk Niebel [FDP]: Wo ist die Regierung?)


ch frage mich, wo die Mitglieder des Bundesrates sind.
enn Ihnen diese Debatte so wichtig ist, dann hätten Sie

a einmal Herrn Faltlhauser und Co eine Einladungskarte
chicken können.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504527200

Das Wort hat der Kollege Jürgen Koppelin, FDP-

raktion.

(Franz Müntefering [SPD]: Der sagt nun, was Frau Merkel ihm gesagt hat! – Weiterer Zuruf von der SPD: Was hat Ihnen denn Frau Merkel zugeflüstert?)



Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1504527300

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
er diese Diskussion am Fernsehschirm verfolgt, wird
ielleicht aufatmen, wenn er die Regierungsbank sieht:
enn er glaubt, die Bundesregierung sei zurückgetreten.


(Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Die größte Hoffnung, die wir haben!)


eider ist dem noch nicht so. Aber was nicht ist, kann ja
n Kürze noch werden.


(Zuruf von der SPD: Billiger Jakob!)

an hat zumindest den Eindruck – so ist auch das Ver-
alten von Bundesfinanzminister Eichel –: Diese Regie-
ung flüchtet vor dem Parlament.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Joachim Poß [SPD]: Deswegen war er jetzt im Ausschuss, was?)


Dass Bundesminister Eichel an dieser Debatte nicht
eilnehmen will, ist eine Missachtung des Parlaments. Es
st wahr: Der Bundesfinanzminister war im Haushalts-
usschuss. Wir haben unsere Fragen gestellt. Ich muss
hnen sagen – ich bin schon lange Mitglied im Haus-
altsausschuss –: Ich habe noch nie einen so hilflosen
undesfinanzminister gesehen wie in dieser Sitzung.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Jürgen Koppelin

Es ist ein Skandal, wenn Sie uns hier erzählen, welche

wichtigen Termine Herr Eichel hat. Angesichts dessen,
dass er erst um 16.17 Uhr dieses Haus verlassen hat,
hätte er noch gut hier sein können. Das ist ein Skandal;
das ist eine Missachtung.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

Gemäß der Steuerschätzung haben wir 7 Milliarden

Euro weniger Einnahmen. Die Bundesanstalt für Arbeit
braucht ebenfalls 7 Milliarden Euro usw., usw.


(Franz Müntefering [SPD]: Geschäftsordnung!)


Das Haushaltsloch beträgt 20 Milliarden Euro. Ich habe
bis heute nicht gehört, wie der Bundesfinanzminister
dieses Problem lösen will.


(Weitere Zurufe von der SPD: Geschäftsordnung!)


Dazu muss er hier im Parlament Rede und Antwort ste-
hen.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich denke, auch Sie

sollten aus Achtung vor dem Parlament dafür sorgen,
dass der Bundesfinanzminister hierher kommt.


(Zurufe von der SPD)

– Gut, dann sage ich: Es ist unsere Forderung, dass der
Bundesfinanzminister hierher kommt. Ich füge hinzu,
dass wir es kurz machen, wenn er einen einzigen Satz
sagt – dann kann er gehen –: Ich, Hans Eichel, trete zu-
rück.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Zuruf von der SPD: Das ist ja lächerlich!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504527400

Wir kommen zur Abstimmung über den Geschäfts-

ordnungsantrag „Herbeirufung des Finanzministers“.
Wer dafür ist, den bitte ich um das Handzeichen. –
Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Der Antrag ist mit
den Stimmen der Koalition gegen die Stimmen der
CDU/CSU und der FDP abgelehnt.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Wir kehren nun zu Zusatzpunkt 1 zurück. Dazu bitte
ich diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die der De-
batte nicht folgen können, den Plenarsaal zu verlassen.

Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Kollege
Laurenz Meyer, CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Laurenz Meyer (CDU):
Rede ID: ID1504527500

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe

Kolleginnen und Kollegen! Das ist sicher eine der größ-
ten Blamagen, die dieses Parlament jemals erfahren hat.


(Franz Müntefering [SPD]: Dummes Zeug, was Sie hier erzählen! Das ist doch ungeheuer – i 4 W k I h m L e d f – b g S s d h g z A s n g u r E – i I n (C (D lich! Was für einen Zirkus Sie hier veranstalten! Sie wissen ganz genau, dass Sie nicht Recht haben!)


Herr Müntefering, diskutieren Sie mit Ihren Kollegen
n Ihrer Fraktion darüber, dass sie sich nicht für
,6 Millionen Arbeitslose und die größte Finanz- und
irtschaftskrise im Land interessieren, aber hierher
ommen, um den Finanzminister fernzuhalten!


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Franz Müntefering [SPD]: Sie machen eine Show mit uns! Sie sind der größte Showveranstalter, den es überhaupt gibt!)


hre Kolleginnen und Kollegen kommen oft nur noch
ierher, um den Finanzminister fernzuhalten. Sie kom-
en nicht mehr hierher, wenn es um die Probleme im
and geht. Wir sprechen über eine der größten Vertrau-
nskrisen in der Bundesrepublik. In dieser Situation ist
er Bundesfinanzminister geradezu eine Leerstelle; wir
ühren eine Phantomdiskussion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Franz Müntefering [SPD]: Er war im Haushaltsausschuss! Das wissen Sie ganz genau!)


Herr Müntefering, Sie waren vorhin, als es um die Pro-
leme ging, auch nicht anwesend. Sie sind ebenfalls nur
ekommen, um den Finanzminister fernzuhalten.


(Franz Müntefering [SPD]: Ach du liebe Zeit!)

ie brauchten zwei Unterbrechungen für eine Fraktions-
itzung. Von Ihnen hätte man erwarten können, dass Sie
ie Dreiviertelstunde nutzen, um den Finanzminister
ierher zu holen statt ihn fernzuhalten.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Die Tatsache, dass Sie sich mit innerparteilichen Din-

en statt mit den Problemen im Land beschäftigen, führt
u wachsender Verunsicherung im Land, zu Chaos, zu
ngstsparen und zu einem Investitionsstopp in der Wirt-
chaft. Ihr Durcheinandergequake und Ihre Unkoordi-
iertheit verursachen das Chaos im Land.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Franz Müntefering [SPD]: Das war von Ihnen inszeniert! Sie wussten doch genau, wo er war! Wollen Sie jetzt zur Sache sprechen oder zur Geschäftsordnung? – Weiterer Zuruf von der SPD: Luftblasen!)


Kein Mensch weiß mehr, was bei Ihnen morgen noch
ilt: Heute sagen Sie, dass Steuererhöhungen Gift sind,
nd morgen sprechen Sie von der Tabaksteuer, diskutie-
en über die Mehrwertsteuer, die Vermögensteuer, die
rbschaftsteuer und über Ausbildungsplatzabgaben.


(Franz Müntefering [SPD]: Dann gucken Sie einmal in Ihre Reihen! Dann wissen Sie ja, was da los ist! – Lothar Mark [SPD]: Sie wissen doch, dass das alles nicht stimmt!)


Dass Sie sich jetzt so aufregen, verdeutlicht mir, dass
ch ins Schwarze getroffen habe. Ihr Verhalten und das
hrer Kollegen muss Ihnen selbst doch höchst unange-
ehm sein.






(A) )



(B) )


Laurenz Meyer (Hamm)



(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Uns bewegt der Umstand, dass es in diesem Land an
Verlässlichkeit und Vertrauen mangelt. Das Land braucht
wieder Verlässlichkeit, Vertrauen und Planungssicherheit!


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Sie sehen, wie leer die Regierungsbank ist. Der Bun-

deskanzler kann noch nicht einmal mehr in seiner eige-
nen Partei, in seiner eigenen Fraktion, im Parlament
ohne einen Sonderparteitag Vorhaben umsetzen, obwohl
er eine Mehrheit hat. Er hat keine Autorität mehr.


(Zuruf von der SPD: Warten Sie doch ab!)

Der Finanzminister ist im Grunde eine Leerstelle; den
gibt es gar nicht mehr. Der wird noch nicht einmal mehr
gefragt, wenn Steuererhöhungen vorgenommen werden.


(Franz Müntefering [SPD]: Ach du liebe Zeit! – Weiterer Zuruf von der SPD: Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Kram!)


Der Wirtschafts- und Arbeitsminister entwickelt sich
zum Weltmeister im Ankündigen, hat bisher aber über-
haupt nichts durchgesetzt.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Franz Müntefering [SPD]: Phrasendrescherei! Nichts anderes!)


– Lieber Kollege Müntefering, ehe Sie sich weiter aufre-
gen: Wissen Sie, was Ihr Problem ist? – Sie führen
Deutschland im Kreis herum statt an die Spitze. Wir
wollen mit Deutschland wieder an die Spitze.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Franz Müntefering [SPD]: Armes Deutschland mit Meyer an der Spitze!)


Wenn Ihnen das alles noch nicht ernst genug ist, kann
ich noch etwas hinzufügen. Ich habe eine Zahl ausge-
rechnet, die Sie nachdenklich stimmen sollte: In der Zeit
zwischen der Rede des Bundeskanzlers in diesem Hause
im März und den Sonderparteitagen von SPD und Grü-
nen werden 10 000 Unternehmen in Deutschland Kon-
kurs anmelden. Wenn Ihnen das noch nicht genug Stoff
zum Nachdenken gibt, dann weiß ich nicht, was das sein
sollte. 10 000 Unternehmen melden Konkurs an, und
zwar nur, weil Sie Sonderparteitage machen müssen statt
zu handeln.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Man dachte schon, Sie hätten die Richtung verstan-

den. Doch dann kam „IWAN“ und Sie schubsen mit dem
Hintern wieder alles um, was Sie vorne aufgebaut haben.


(Franz Müntefering [SPD]: Ihre Zeit ist um, Herr Meyer! Machen Sie Schluss!)


Lassen Sie uns endlich über das reden, was notwendig
ist: Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, Zusammenle-
gung von Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe, betriebliche
Bündnisse für Arbeit. All das sind Themen, von denen
Sie nichts mehr wissen wollen und zu denen Sie nicht
klar Stellung beziehen.


(Zuruf von der CDU/CSU: Schreien macht hässlich!)


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(C (D ir brauchen Modellversuche für die neuen Bundesläner, eine Reform der Sozialversicherungssysteme und in verlässliches Steuersystem. Das brauchen wir und icht Ihre Durcheinanderquatscherei! Wir brauchen wieer ein Bekenntnis zu Leistung und Wettbewerb, weil ir nur dann die Finanzen im Land wieder in Ordnung ringen können. (Franz Müntefering [SPD]: Sagen Sie mal lieber, warum Sie die Aktuelle Stunde beantragt haben!)


andeln Sie endlich! Wir bieten Ihnen schon die ganze
eit über Zusammenarbeit an, aber Sie sind nicht fähig,
u handeln, weil Sie sich nicht einigen können


(Franz Müntefering [SPD]: Dafür haben Sie die Aktuelle Stunde beantragt? – Lothar Mark [SPD]: Sie machen nur Diffamierungen!)


nd weil Sie den Menschen vor der Wahl – das ist die
anze Wahrheit – die Unwahrheit erzählt haben. Sie ha-
en mit vier Zeilen signalisiert, dass alles nach oben
eht.
Sie haben gesagt, wir sollen handeln und nicht

chlechtreden. Herr Müntefering, das, was wir hier im
and erleben, haben die SPD und die Grünen zu verant-
orten.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504527600

Herr Kollege, Ihre Redezeit ist zu Ende.

Laurenz Meyer (CDU):
Rede ID: ID1504527700

Dafür müssen Sie geradestehen. Sie müssen endlich

twas tun!

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504527800

Nächster Redner ist der Kollege Joachim Poß, SPD-

raktion.

(Beifall bei der SPD)



Joachim Poß (SPD):
Rede ID: ID1504527900

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir er-

eben heute Nachmittag wirklich etwas Beispielloses.
as gilt auch für diejenigen, die wie ich diesem Parla-
ent schon ein wenig länger angehören. Es gab, glaube
ch, noch nie


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Eine solche Polemik der SPD!)


ine Opposition, die sich ihrer staatspolitischen Verant-
ortung so entzogen hätte, wie Sie das


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


ag für Tag tun. Sie übertünchen das mit solchen Insze-
ierungen.


(Gisela Piltz [FDP]: Fällt Ihnen nichts Besseres ein? Wer regiert denn hier?)







(A) )



(B) )


Joachim Poß

Es wird in der politischen Diskussion Niveauverlust be-
klagt. Sie führen diesen Niveauverlust permanent herbei.
Sie schüren die Verdrossenheit, und zwar zielbewusst,


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


weil das Wasser auf Ihre Mühlen ist.

(Hans Michelbach [CDU/CSU]: „IWAN“ lässt grüßen!)

Sie sind dafür verantwortlich, dass vor sechs Wochen

ein Gesetz gescheitert ist, mit dem wir verstärkt gegen
Steuerhinterziehungen hätten vorgehen können.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Sie sind dafür verantwortlich, dass ein Gesetz geschei-
tert ist, mit dem wir das Ausbluten der Finanzen durch
die geringen Steuern der Kapitalgesellschaften hätten
stärker verhindern können. Sie verhindern mehr soziale
und steuerliche Gerechtigkeit in diesem Land. Das ist
die Wahrheit.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dirk Niebel [FDP]: 2010!)


– „2010“, damit haben Sie das richtige Stichwort ge-
nannt.

Sie sollten überlegen, ob es mit Ihnen so weitergehen
soll.


(Dirk Niebel [FDP]: Daraus machen Sie zwei Zehntel!)


Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Öffentlich-
keit auf Dauer so von Ihnen täuschen lässt, wie das noch
in der Vergangenheit geschehen ist.


(Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)

Sie haben keinen einzigen konkreten Vorschlag zur Be-
hebung der öffentlichen Finanznot.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Sie haben keinen einzigen konkreten abgestimmten Vor-
schlag gemacht.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Zwanzig-Null statt 2010!)


So geht es in der Tat nicht weiter; denn das Problem,
mit dem wir uns konfrontieren lassen müssen, das Pro-
blem der Wachstumsschwäche im dritten Jahr, ist nicht
nur ein Problem der Bundesrepublik Deutschland, son-
dern es ist ein Problem aller Industrieländer weltweit.
Das ist die Wahrheit.


(Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Aber wir sind am Ende!)


Sie versuchen, die Schuld dafür einem Minister in die
Schuhe zu schieben.


(Dirk Niebel [FDP]: Nein, die sind alle schuld, aber er ist zuständig!)


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(C (D ie haben durch permanente Schwarzmalerei im letzten nd in diesem Jahr einen Beitrag dazu geleistet, dass es eiter bergab geht. Genau das und nichts anderes war hr Beitrag. Wir leugnen die großen Probleme, die wir lösen müs en, nicht. Wir haben große Probleme, und zwar auf aln Ebenen: Bund, Länder und Kommunen. (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das größte Problem seid ihr selbst!)


(Beifall bei der SPD)


eutschland hat große Probleme, das Maastricht-Defi-
itkriterium in diesem Jahr zu erfüllen;


(Dr. Angela Merkel [CDU/CSU]: Sie erfüllen es nicht!)


a beißt die Maus keinen Faden ab. Wir haben auch
roße Probleme, dieses Kriterium im nächsten Jahr zu
rfüllen. Das ist unsere Ausgangslage und mit dieser
üssen wir uns alle beschäftigen. Die Union trägt eine
roße Verantwortung in einer Vielzahl von Ländern.
erden Sie endlich dieser Verantwortung gerecht!


(Beifall bei der SPD)

Wir brauchen angesichts der Mehrheitsverhältnisse

roße gemeinsame Anstrengungen. Wir müssen in 2004
ie Kreditaufnahme des Bundes und der Länder auf die
öhe der Investitionsausgaben begrenzen, wie es die
erfassung vorschreibt.
Die Bürger erwarten von uns Politikern, dass wir die

argestellten Probleme angehen und lösen, und zwar ge-
einsam, jeder in seiner Verantwortung.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wohl wahr!)

ede Talkshow und jeder Klamauk, wie Sie ihn heute
achmittag veranstalten, in denen Sie sich darauf be-
chränken, Vorschläge und Initiativen der Regierung nie-
erzumachen und sich einer konstruktiven Mitarbeit an
er Lösung der Probleme zu verweigern, löst die Bin-
ung zwischen Politik und Bürgern weiter. Das ist die
ahrheit hier in der Bundesrepublik Deutschland.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


as Ansehen und die Legitimation der Parlamente wird
abei nur weiter verringert.
Wir haben die Agenda 2010 konzipiert, um die
achstumsschwäche in Deutschland nachhaltig zu über-
inden. Diese Agenda hat einen breiten Ansatz: von der
tabilisierung der solidarischen Sicherungssysteme über
as Aufbrechen verkrusteter Strukturen zum Beispiel im
esundheitswesen und die Verbesserung der Kommu-
alfinanzen bis hin zu verstärkten Aufwendungen für
ildung und Forschung. Das alles muss bis zum Ende
ieses Jahres umgesetzt werden. Wenn es umgesetzt
ird, wird es bereits im kommenden Jahr einen Wachs-
msfortschritt auslösen, der dann in der mittleren Frist
och an Dynamik zunehmen wird.


(Dirk Niebel [FDP]: Das hatten wir doch bis vor fünf Jahren!)







(A) )



(B) )


Joachim Poß

Ich erwarte, dass im Zuge der Erarbeitung der nötigen

Gesetzentwürfe und der sich anschließenden parlamen-
tarischen Beratungen in diesem Hause die Kritiker auf
allen Seiten des Hauses – das betone ich – den nötigen
Reformen zustimmen, damit die Menschen im Land, da-
mit die Konsumenten und die Investoren wieder Ver-
trauen und Zuversicht gewinnen; denn sie haben mit der
Agenda 2010 allen Grund dazu.

Wer allerdings wie Herr Merz oder Herr Westerwelle
den Ausstieg aus den solidarischen Sicherungssystemen,
die Aufgabe der Tarifautonomie, den brutalen Abbau
von Arbeitnehmerrechten will, der zielt auf die Wieder-
einführung einer Klassengesellschaft in der Bundesrepu-
blik Deutschland ab. Das werden wir nicht mitmachen.


(Beifall bei der SPD)

Wir werden den Sozialstaat sichern und erhalten. Das

ist unsere Aufgabe. Dafür steht die deutsche Sozialde-
mokratie.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504528000

Nächster Redner ist der Kollege Dr. Günter Rexrodt,

FDP-Fraktion.

Dr. Günter Rexrodt (FDP):
Rede ID: ID1504528100

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr

Kollege Poß, einen so hilflosen Beitrag habe ich selten
gehört.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

Dieses Land ist finanziell und wirtschaftlich am Ende.
Wir sind Schlusslicht in Europa. Sie tragen seit fast fünf
Jahren die Verantwortung und stellen sich hier hin und
sagen: Die Opposition trägt dafür die Verantwortung.


(Lothar Mark [SPD]: Wir zahlen seit fünf Jahren die Zinsen für die Schulden, die Sie verursacht haben!)


Glauben Sie, Herr Poß, dass Ihnen irgendjemand im
Lande dies noch abnimmt?


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

Zumindest für meine Partei, aber, wie ich glaube,

auch für die ganze Opposition kann ich sagen: Wir be-
denken Sie seit Jahren mit Vorschlägen und mit Anre-
gungen,


(Lothar Mark [SPD]: Welche Vorschläge? – Franz Müntefering [SPD]: 18 Prozent, das war Ihr Vorschlag! Das ist schief gegangen!)


was in diesem Lande geändert werden muss, wo die Re-
formen anzusetzen haben, wo man wieder Vertrauen her-
stellen kann. Sie verweigern sich dem.

Erst nachdem der Herr Bundeskanzler gemerkt hatte,
dass es nun gar nicht mehr weitergeht, nachdem die
Wahlen in Hessen und Niedersachsen verloren worden
waren, hat er sich aufgerafft, eine Rede zu halten, die ein
Stück in die richtige Richtung führt. Das geht in die

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(C (D ichtung der Vorschläge, die wir seit zehn Jahren mahen. (Lothar Mark [SPD]: Aber es wird doch trotzdem von Ihnen blockiert!)


Was ist das Ergebnis? Sie zerreden das Ganze hoch
nd runter.


(Beifall bei der FDP)

er Kollege Meyer hat es eben gesagt: Vermögensteuer,
ehrwertsteuer, Erbschaftsteuer, Tabaksteuer – ständig
twas Neues. Die Leute verstehen das gar nicht mehr.
ie wissen nur eines: Sie sind unfähig zu regieren. Sie
ringen das nicht. Sie können das nicht. Das ist die Ursa-
he für die Vertrauenskrise in unserem Land.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Lothar Mark [SPD]: Und Sie haben es gekonnt? Deswegen haben wir so viele Schulden!)


Wieso ist es denn eine Inszenierung,

(Zurufe von der SPD: Ja!)


enn wir den Bundesfinanzminister hier haben möchten
n einer Situation, in der uns klar geworden ist, dass die
ettoneuverschuldung in diesem Jahr verdoppelt werden
uss?


(Joachim Poß [SPD]: Sie haben doch gerade im Haushaltsausschuss mit ihm diskutiert!)


s ist doch das Natürlichste, dass ein Parlament so etwas
ill.
Ich erinnere mich noch daran: In den Jahren 1999 und

000 war Herr Eichel immer da, wenn es darum ging,
uf seine Erfolge und seine Konsolidierung und auf die
chuldenpolitik der alten Regierung hinzuweisen. Er hat
s akribisch vermieden, in dieser Situation auch nur ein-
al das Wort „Wiedervereinigung“ – die große Heraus-
orderung – in den Mund zu nehmen.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Joachim Poß [SPD]: Diese Rede haben Sie doch schon im Haushaltsausschuss gehalten!)


Heute haben Sie keine Herausforderung der Wieder-
ereinigung und Sie haben das Land in die Sackgasse
eführt. Das ist ein Faktum. Sie beziehen sich – das ist
ächerlich – auf die schlechte weltwirtschaftliche Lage.
atürlich ist die schlechte weltwirtschaftliche Lage mit
afür verantwortlich, dass es nicht so aufwärts geht.
ber die Tatsache, dass wir in diesem Kontext, in die-
em Geleitzug das Schlusslicht sind, hat ihre Ursache
och nicht in der Weltwirtschaft,


(Lothar Mark [SPD]: Sondern liegt an Ihnen!)

ondern in Ihrer hausgemachten Politik, in Ihrem Versa-
en in allen wichtigen Reformbereichen.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

ie Menschen draußen im Lande erinnern sich nach all
en großspurigen Reden, die hier in den Jahren 1999 und
000 geschwungen worden sind, wieder an eine alte






(A) )



(B) )


Dr. Günter Rexrodt

Weisheit: Es sind die Sozialdemokraten, die nicht mit
Geld umgehen können.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Lachen bei der SPD – Lothar Mark [SPD]: Wer hat denn die großen Schulden gemacht? – Franz Müntefering [SPD]: Herr Möllemann und Herr Rexrodt konnten nicht mit Geld umgehen!)


Ich sage Ihnen auch, warum das so ist: Sie sind in Zei-
ten, in denen es etwas zu verteilen gibt, diejenigen, die
der Verteilungsmentalität am ehesten nachgeben.


(Franz Müntefering [SPD]: Welche Partei ist denn pleite? Das sind doch Sie, Herr Rexrodt! Sie sind doch der Pleitegeier! Ach hören Sie doch mit dem „Geld umgehen“ auf! Große Sprüche machen können Sie!)


In Zeiten, in denen es nichts mehr zu verteilen gibt und
Korrekturen vorgenommen werden müssen, sind Sie die-
jenigen, die sich damit am schwersten tun. Ihre ganzen
Regionalveranstaltungen, Parteitage und sonstigen
Klimmzüge sind Ausdruck Ihres Versagens, sind Aus-
druck dafür, dass Sie diese Korrekturen nicht durchfüh-
ren können.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Franz Müntefering [SPD]: Wie ist denn der Kontostand der FDP?)


Dass wir uns in dieser Situation befinden, ist auf Ihr Ver-
sagen in der Steuerpolitik zurückzuführen – insbeson-
dere den Mittelstand haben Sie vergrätzt – und darauf,
dass Sie den Arbeitsmarkt nicht deregulieren, obwohl
Sie das angekündigt haben.

Ich komme – auch mit Blick auf die Zeit – nur noch
zu einem Gedanken.


(Franz Müntefering [SPD]: Schatzmeister Rexrodt! Was für ein toller Mann!)


Die Politik der letzten Legislaturperiode, die Sie selbst
proklamiert haben, war eine Politik der Bündnisse und
der runden Tische. Es gab Bündnisse für alles und jedes.
So mogelt man sich im Grunde genommen aber nur um
die notwendigen harten Entscheidungen herum. Die Po-
litik der Bündnisse ist total gescheitert. Sie hat – das sa-
gen Sie selbst – nichts gebracht.


(Jürgen Koppelin [FDP]: Weil Frau EngelenKefer immer dabei war!)


Deswegen muss jetzt eine Politik angesagt sein, die harte
Einschnitte macht, die wir alle mittragen müssen. Dazu
sind Sie nicht in der Lage. Deshalb stimmen die Finan-
zen nicht. Deshalb sind wir vor die Wand gefahren. Es
wird höchste Zeit, dass diese rot-grüne Regierung zu-
rücktritt.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504528200

Herr Kollege, Sie müssen in der Tat auf Ihre Redezeit

achten.

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(C (D An der Spitze muss dieser Finanzminister zurücktre en. Nächster Redner ist der Kollege Fritz Kuhn, ündnis 90/Die Grünen. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! err Rexrodt, als Schatzmeister der FDP würde ich die rage, wer mit Geld umgehen kann und wer nicht, nicht n einer Rede im Deutschen Bundestag thematisieren. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)

Dr. Günter Rexrodt (FDP):
Rede ID: ID1504528300

(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504528400
Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504528500

Ich muss überhaupt feststellen, dass die von der
nion und der FDP produzierte Aufgeregtheit im umge-
ehrten Verhältnis zu der Anzahl der von Ihnen gemach-
en konstruktiven Vorschläge steht. Sie haben hier keine
onstruktiven Vorschläge gemacht.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Dirk Niebel [FDP]: Die haben Sie doch immer abgelehnt!)


ie haben hier nicht gesagt, was zu tun ist, sondern ha-
en sich mit einer Verfahrensfrage vergnügt, wahr-
cheinlich weil Sie davon ablenken wollen, dass Sie in-
ern Probleme bei der Frage haben, was jetzt zu tun ist.
Wenn man sich die Lage nüchtern anschaut, dann

tellt man fest, dass die Situation der Wirtschaft sehr
chwierig ist und wir eine gigantisch hohe Arbeitslosig-
eit haben, die wir bekämpfen müssen. Dafür gibt es Ur-
achen, Ursachen, für die Sie verantwortlich sind


(Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Die Wiedervereinigung!)


zum Beispiel die falsche Finanzierung der deutschen
inheit –, Ursachen, für die wir verantwortlich sind, weil
ir zum Beispiel den Reformprozess etwas zu spät be-
onnen haben,


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Sie haben uns in die Pleite geführt!)


nd Ursachen, für die niemand von uns verantwortlich
st, weil sie mit der Weltkonjunktur oder mit den Fragen
er Finanzierung und der Kredit- und Zinspolitik etwa
er Europäischen Zentralbank zu tun haben. Es ist doch
lar, dass zum Beispiel die Aufwertung des Euros bei
nserer Exportabhängigkeit die wirtschaftliche Situation
n Deutschland zusätzlich schwieriger macht und dass
eswegen ein Zinssignal aus Brüssel notwendig ist.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Angela Merkel [CDU/CSU]: Wieder die anderen! Immer die anderen!)


Ich komme zu den Punkten, die ich für wichtig halte.
ch frage die Union, ich frage Sie, Frau Merkel und Herr






(A) )



(B) )


Fritz Kuhn

Merz: Welche Strategie verfolgen Sie wirklich? So, wie
die Debatte heute war, habe ich den Eindruck, Sie setzen
darauf, aus irgendeinem politischen Kalkül alles mies zu
reden und alles schlecht zu machen


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Abtreten!)

und diese Regierung auf diese Art und Weise zu schwä-
chen. Ich sage Ihnen, was das ist: Wenn Sie über den
Bundesrat nicht konstruktiv sagen, was Sie wollen, dann
machen Sie schäbige Parteipolitik auf dem Rücken der
arbeitslosen Menschen in der Bundesrepublik Deutsch-
land und nichts anderes.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Lassen Sie mich an der Agenda 2010 und den aktuel-
len haushaltspolitischen Fragen deutlich machen, was
ich meine. Sie gehen im Land umher und sagen, Hartz
sei gescheitert und die Agenda 2010 sei nicht viel wert.
Ich will Ihnen einmal zeigen, dass die Wirtschaft dies
anders sieht. In der Beilage der deutschen „Börsen-Zei-
tung“ vom 15. Mai sagt Heinrich von Pierer, Siemens:

Bundeskanzler Schröder hat im März mit seiner
Regierungserklärung ein Reformprogramm für
Deutschland vorgestellt. Die Agenda 2010 ist ein
großer Schritt in die richtige Richtung.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP)


Wir alle sollten jetzt gemeinsam diesen Schritt gehen.
Dazu muss die Union aus ihrer Miesmacherrolle heraus.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Jetzt komme ich zur Haushaltspolitik. Wir wären ei-

nen ganzen Schritt bei der Sanierung der Haushalte in
diesem und im nächsten Jahr weiter, wenn die Union im
Bundesrat nicht die Subventionskürzungen verweigert
hätte, die wir vorgeschlagen haben.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Das war doch ein Stück aus dem Tollhaus. Nachdem Sie
die Kürzung der Eigenheimzulage – das ist immerhin die
größte Subventionierung des Bundes – abgelehnt haben,
war am nächsten Tag Herr Merz in den Medien und hat
dargestellt, dass dies eigentlich ein Vorschlag ist, den
man machen müsste. Sie wissen nicht, was der eine sagt
und was der andere will. Aber gemeinsam haben Sie mit
der Blockadepolitik, die Sie im Bundesrat veranstaltet
haben, den Ländern, den Gemeinden und deren Investi-
tionskraft geschadet.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Dafür tragen Sie die Verantwortung. Deswegen lassen
wir es nicht durchgehen, dass Sie sich hier zulasten der
Arbeitslosen über die Verfahrensfrage dilettieren, wo der
Finanzminister gerade ist. Stellen Sie Ihre Antworten in
den Raum! Dann kann man vernünftig politisch darüber
diskutieren, was wir machen müssen.

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(C (D Damit komme ich zu dem, was für das nächste Jahr ür einen verfassungskonformen Haushalt benötigt wird. ir müssen uns zusammensetzen, sowohl im Bundestag ls auch im Bundesrat, und uns überlegen, mit welcher trategie wir am besten Subventionen und Finanzhilfen es Staates abbauen können, und zwar in einer Weise, ie die Konjunktur, die ja schlecht ist, nicht zusätzlich bwürgt. Das ist eine gemeinsame Aufgabe. Meine Forerung an das Hohe Haus und an alle Fraktionen ist, dass s keinen Tabubereich bei dieser Aufgabe geben darf. enn wenn wir Tabubereiche hinnehmen, werden wir iese Aufgabe nicht meistern. Da bin ich auf Ihre Vorchläge gespannt. (Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Gegen Windmühlen!)


azu will ich Diskussionen haben.
Herr Kauder, wenn Sie die Steuerdiskussionen an-

prechen und dabei auf die Regierungsfraktionen zeigen,
ann zeigen einige Finger auf Sie zurück. Es sind doch
hre Ministerpräsidenten, die mit der Mehrwertsteuer
erumspekulieren.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


ch denke nur an den Kollegen in Sachsen-Anhalt, des-
en Strategie die Mehrwertsteuererhöhung ist. Sie soll-
en ganz vorsichtig sein; Sie sind nicht besser.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Das weise ich aber von mir!)


lle Ministerpräsidenten der Länder haben ein Problem:
urch Ihre Blockade in der Finanzpolitik haben sie
eine verfassungskonformen Haushalte mehr. Das muss
ich die Union einmal ins Stammbuch schreiben lassen,
evor hier so großartige Reden gehalten werden, wie Sie
s versucht haben, Herr Kollege Kauder.
Ich danke Ihnen.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Sie sind ja ein Abzocker!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504528600

Nächster Redner ist der Kollege Dr. Peter Ramsauer,
DU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Dr. Peter Ramsauer (CSU):
Rede ID: ID1504528700

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

rotz allem kontroversen Hin und Her stehen drei Dinge
est: erstens, dass die Kollegen Poß und Kuhn dringend
ine Portion Valium brauchen – anders ist dieses Ge-
chrei nicht zu interpretieren –,


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Doris Barnett [SPD]: Und was sagen Sie zu Herrn Meyer? – Weiterer Zuruf von der SPD: Oh, das hat aber gesessen!)







(A) )



(B) )


Dr. Peter Ramsauer

zweitens, dass am 14. März 2003 der Bundeskanzler hier
eine Regierungserklärung zum Thema „Mut zum Frie-
den und Mut zur Veränderung“ abgegeben hat, und drit-
tens, dass den Bundeskanzler und seine Regierung dieser
Mut ganz offensichtlich schon längst verlassen hat, weil
seit dem 14. März 2003, seit fast zehn Wochen, nichts
passiert ist.


(Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Richtig!)

Stillstand herrscht in Deutschland. In der SPD wird nur
wegen einer ganzen Reihe von Querulanten gestritten.
Das hat dieses Land nicht verdient.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Es waren trotz aller drängenden Probleme zehn verlo-
rene Wochen für unser Land.

Wenn ich mir die Debatte in dieser Woche anschaue
und was die Menschen in unserem Land erwarten, dann
ist es wirklich grotesk, wenn die Koalition als ersten
Punkt der Kernzeit am morgigen Donnerstag periphere
Punkte des Verbraucherschutzes aufgreift. Stattdessen
sollte sie sich den drängenden Fragen in der Finanzpoli-
tik, der Arbeitsmarktpolitik, der Wirtschaftspolitik und
der Steuerpolitik widmen, wie wir und die Menschen in
Deutschland es erwartet hätten. Ich möchte an eine Pa-
rallele erinnern und Ihnen sagen, wie das vor genau
sechs Jahren war, was von uns als damaliger Regierung
am 16. Mai 1997, also etwa zum gleichen Zeitpunkt wie
jetzt, nach der damaligen Steuerschätzung, erwartet wor-
den ist und wie wir das gehandhabt haben. Es gab eine
große Debatte, in der der Bundesfinanzminister Theo
Waigel, der Bundeskanzler Helmut Kohl höchstpersön-
lich und der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Schäuble
aufgetreten sind. Wir sind mit der ersten Garde angetre-
ten. Deswegen ist es auch so blamabel, dass nun, nach-
dem wir dieses Thema aufgegriffen haben, außer dem
Verteidigungsminister, der vielleicht qua Amt hier ist,
um die Dinge einigermaßen zu verteidigen, niemand von
den Ministern anwesend ist.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Es ist auch ganz interessant, sich einmal anzusehen,

was die damalige Hauptrednerin der SPD-Opposition
unserem Finanzminister Theo Waigel damals entgegen-
geschleudert hat. Ich nenne nur einige Stichworte: Fi-
nanzchaos, Finanzschrecken, Augen-zu-und-durch-Poli-
tik, Verhohnepipelung, finanzpolitischer Abgrund, Herr
der Löcher, verheerende Bilanz, Minusrekord, Steuerlü-
gen.


(Doris Barnett [SPD]: Jetzt sehen Sie mal, was wir aufzuarbeiten haben! – Michael Glos [CDU/CSU]: Wie hieß denn die Frau?)


Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn das damals an-
geblich so schlimm war, dann müssten wir als Opposi-
tion heute mit noch ganz anderen Kanonaden und Ge-
schützen auffahren, um die Lage, in der sich Deutschland
gegenwärtig befindet, einigermaßen zu beschreiben.

Festzuhalten ist: Seit zehn Wochen gibt es nichts an-
deres außer dem Streit in der SPD. Ich glaube, dass der
14. März – wenige Tage vor Ausbruch des Irakkrieges –

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(C (D on der Regierung und vom Bundeskanzler taktisch geählt worden ist, um möglicherweise im Windschatten er kriegerischen und außenpolitischen Auseinandersetungen schwierige Dinge für Deutschland zu erledigen. öse Zungen könnten auf die Idee kommen, dass dieser rieg dem Bundeskanzler zu früh und von der falschen eite her ausgebrochen ist. (Lothar Mark [SPD]: Das ist eine ganz bösartige Unterstellung!)


Hören Sie den Leuten im Land zu und achten Sie dar-
uf, wie die ganz normalen Menschen und die Gewerk-
chafter, Menschen, die traditionell die SPD wählen, re-
en! Es hat schon seinen Grund, dass Sie in den
emoskopien jetzt bei 26 Prozent gelandet sind;


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Carl-Ludwig Thiele [FDP])


enn Ihnen laufen nicht nur Wechselwähler, sondern
uch Ihre Stammwähler scharenweise davon.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Die Mitglieder auch!)


Dieser Stillstand bringt die Politik leider Gottes ins-
esamt in Misskredit. In Fernsehauftritten und Anzeigen
irbt der Bürgerkonvent für sich. In einer Fernsehschal-
ung wird das Reichstagsgebäude, der Deutsche Bundes-
ag, ins Visier genommen. Eigentlich müsste dieser Ka-
eraschwenk vor allen Dingen das Bundeskanzleramt
reffen, denn hier liegt die Ursache der gesamten Blo-
kade, und in eine Sitzung der SPD-Fraktion, in der die
lockierer sitzen, hineinleuchten.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504528800

Herr Kollege Ramsauer, schauen Sie bitte auf Ihre
hr.


Dr. Peter Ramsauer (CSU):
Rede ID: ID1504528900

Meine Damen und Herren, mit großem Interesse kön-

en wir auch den teuren Werbe-, Anti- und Prokampa-
nen entgegenblicken, die jetzt auf uns zukommen sol-
en. Der DGB will 5 Millionen Euro in Kampagnen
egen die Regierung investieren.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504529000

Herr Kollege Ramsauer, bitte schauen Sie auf die Uhr

or sich.


Dr. Peter Ramsauer (CSU):
Rede ID: ID1504529100

Andere wollen 4 Millionen Euro für die Regierung

nvestieren. Das ist eine besondere Art der politischen
esinvestition.
Das alles kann aber nicht die Lösung unserer Pro-

leme sein. Ran an die Reformen! Wir haben gesagt,
ass wir konstruktiv mitarbeiten. Nur so bringen wir un-
er Land in eine gedeihliche Zukunft.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)







(A) )



(B) )



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504529200

Nächster Redner ist der Kollege Walter Schöler, SPD-

Fraktion.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



Walter Schöler (SPD):
Rede ID: ID1504529300

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Der Kollege Dr. Ramsauer hat seinen Rezeptblock ge-
zückt, um zwei Kollegen hier Valium zu verpassen.
Schreiben Sie sich auch einmal Gingko-Tabletten auf!
Die sollen nämlich das Langzeitgedächtnis etwas auf
Vordermann bringen. Das ist bei Ihnen offensichtlich
notwendig.

Wenn Sie schon aktuelle Situationen beschreiben,
dann sollten Sie sich auch noch einmal ganz kurz die
Frage stellen, wer solche Situationen zu verantworten
hat.


(Zuruf von der CDU/CSU: Sie!)

Wer hat denn diesen Schuldenaufbau über viele Jahre
betrieben?


(Franz Müntefering [SPD]: Der Schatzmeister war das! Rexrodt war dabei!)


Herr Rexrodt, Sie haben eben gesagt, das sei zehn Jahre
lang geschehen. In diesen zehn Jahren waren Sie noch
gut fünf Jahre Wirtschaftsminister. Ich schätze, dass Sie
an diesem Schuldenaufbau sehr intensiv beteiligt waren.


(Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Dazu ist alles gesagt! – Franz Müntefering [SPD]: Schatzmeister Rexrodt!)


Sie sollten deshalb den Mund nicht so voll nehmen. Sie
haben über zehn Jahre eine Klientelpolitik betrieben. Ich
erinnere mich an einen Ihrer Vorgänger, der den Mund
noch etwas mehr aufgeblasen hat als Sie heute und ange-
kündigt hat: Ich bleibe nur im Amt, wenn ich Subventio-
nen reduziere. – Das wird für uns alle in den nächsten
Jahren ein Thema werden.


(Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Bei den Windmühlen fangen wir an!)


Er hat damals angekündigt, dass er im Amt bleiben werde,
wenn er Subventionen in Höhe von 10 Milliarden DM ab-
bauen werde. Auf dem Papier hat er 9,7 Milliarden DM
geschafft, in der Realität waren es 2,7 Milliarden DM. Er
musste dann aus ganz anderen Gründen als Sie gehen,
aber er ist Gott sei Dank weg. Das sagen Sie sogar. Da
müssten Sie mir jetzt zustimmen.

Ich will mich nicht weiter mit der Vergangenheit be-
fassen. Aber ich will auf eine Bemerkung von Ihnen wie
folgt antworten: In den letzten vier Jahren der Regierung
Kohl/Waigel betrug die Neuverschuldung 152,7 Milliar-
den Euro. In den letzten vier Jahren unter Finanzminister
Eichel betrug die Neuverschuldung 104,6 Milliarden
Euro. Sie haben in den letzten vier Jahren Ihrer Regie-
rungszeit eine um 50 Prozent höhere Neuverschuldung
als Eichel verursacht.

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(C (D (Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Sagen Sie auch, weshalb, Herr Schöler!)


ichel hat nämlich den Konsolidierungskurs eingeleitet,
n dem wir jetzt sind. Dieser ist unsere finanzpolitische
ichtschnur. Wir werden uns sicher mit vielen Realitäten
useinander setzen müssen und sollten nicht allzu sehr
ber die Vergangenheit reden. Diese konjunkturelle Be-
astung und auch die Blockadepolitik, die Sie nach wie
or betreiben, erfordern eine Neujustierung der haus-
alts- und finanzpolitischen Ziele. Trotz aller Schwierig-
eiten: Wir halten an diesem Konsolidierungskurs fest.
Die drei Jahre andauernde wirtschaftliche Schwäche-

hase belastet zunehmend alle öffentlichen Haushalte.
as wissen wir.


(Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Ihr kriegt alles kaputt!)


ie der Haushaltsplanung der Bundesregierung zu-
runde liegenden Annahmen bewegen sich jeweils im
rognosespektrum der Wirtschaftsforschungsinstitute.
oll ich Ihnen die noch einmal nennen? Frühjahrsschät-
ung 2002: 2,6 vom Hundert Wachstum des Bruttoin-
andsprodukts; Herbstschätzung: nur noch 1,5 vom Hun-
ert; Jahreswirtschaftsbericht: 1,0. Wir sind jetzt bei 0,7.
Aber diese Schätzungen haben doch nicht der Finanz-
inister oder die Bundesregierung gemacht. Sie wissen
us Ihrer Regierungszeit, dass diese Schätzungen von ei-
em Sachverständigenrat gemacht worden sind. Deshalb
önnen Sie diese unvorhersehbaren Verschlechterungen
icht mit der Haushaltsplanung von Hans Eichel in einen
opf werfen. Die Bundesregierung muss sich auf die
achverständigen verlassen können. Das konnte sie of-
ensichtlich in dem Maße, das wir uns alle gewünscht
ätten, in den letzten Jahren nicht mehr.
Als Folge dessen und weiterer Gründe entsteht jetzt

m Bundeshaushalt 2003 eine Mehrbelastung, die auf der
innahmen- und Ausgabenseite – grob geschätzt – bei
nsgesamt rund 15 Milliarden Euro liegen wird.
Jetzt komme ich zu Ihrem Kurzzeitgedächtnis, Herr

hiele, nachdem wir schon das Langzeitgedächtnis an-
esprochen haben.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Da habe ich keine Probleme!)


ie Kollegen Poß und Kuhn haben es schon erwähnt:
ie schwierige Lage, in der wir uns jetzt befinden, wird
urch Ihre Blockadepolitik noch verschlimmert.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wir können doch gar nicht blockieren! – Dirk Niebel [FDP]: Es ist doch nichts vorgelegt worden, was man blockieren könnte!)


ehmen Sie nur einmal den Bereich der Gemeinden.
urch Ihre Blockadepolitik im Bundesrat werden den
emeinden in den nächsten vier Jahren 6,1 Milliarden
uro netto vorenthalten. Jeder kann sich ausrechnen,
as das für seine Kommune bedeutet.
Sie sind diejenigen, die verhindern, dass das notwen-

ige Geld für die Kommunen bereitgestellt wird und






(A) )



(B) )


Walter Schöler

Einnahmeverbesserungen für Bund, Länder und Ge-
meinden erzielbar sind.


(Beifall bei der SPD)

Wir brauchen eine Neujustierung der haushalts- und fi-
nanzpolitischen Ziele.


(Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Dann fangt doch an! Macht doch!)


– Herr Schauerte, Sie haben es noch nicht gemerkt, aber
wir sind dabei.


(Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Das stimmt, es ist nichts zu merken!)


Wir gehen deshalb davon aus, dass ein Nachtragshaus-
halt in diesem Jahr kommen wird. Wir werden allerdings
im Rahmen der Kreditermächtigung mit diesem Nach-
tragshaushalt warten können, weil wir einen Haushalt
haben, der uns dies ermöglicht. Es besteht keine Not-
wendigkeit, jetzt schon einen Nachtragshaushalt aufzu-
stellen, der, wie Sie vermutlich gerne möchten, dann
durch einen zweiten ersetzt werden müsste.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504529400

Herr Kollege Schöler, werfen auch Sie bitte einmal

einen Blick zur Uhr!


Walter Schöler (SPD):
Rede ID: ID1504529500

Ich komme jetzt zum Schluss, Frau Präsidentin. – Wir

werden auf jeden Fall einen solchen Nachtragshaushalt
aufstellen und schon vorher werden wir dafür sorgen,
dass sämtliche bestehenden Einsparmöglichkeiten be-
rücksichtigt werden. Wir werden vor allen Dingen dafür
sorgen – darin sind wir inzwischen auch durch das posi-
tive Signal der Europäischen Union bestärkt worden –,
dass für das Jahr 2004 wieder ein verfassungsgemäßer
Haushalt aufgestellt wird. Davon bin ich überzeugt.


(Dirk Niebel [FDP]: Das ist eigentlich das Mindeste, das man machen kann!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504529600

Herr Kollege Schöler!


Walter Schöler (SPD):
Rede ID: ID1504529700

Sie werden uns wahrscheinlich nicht viel helfen. Aber

wir können an der Hoffnung festhalten, dass sich zumin-
dest der Bundesrat etwas aktiver an diesen Maßnahmen
beteiligen wird als Sie in der Opposition hier.

Danke für das Verständnis.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504529800

Nächster Redner ist der Kollege Friedrich Merz,

CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)


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(C (D Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und erren! Erlauben Sie, dass ich zunächst auch von dieser telle aus noch einmal dem Versuch einer Legendenbilung widerspreche, die im Zusammenhang mit dem teuervergünstigungsabbaugesetz offensichtlich heute ortgesetzt werden soll. Ich habe mich im Zusammenang mit der so genannten Eigenheimzulage immer wieer dahin gehend geäußert, dass wir uns durchaus mit eier stärkeren Annäherung zwischen der Förderung von estandserwerb und der Förderung von Neubauten anreunden könnten. Das ist unverändert meine Meinung. ch beziehe mich ausdrücklich auf ein Gesetz des Freitaates Sachsen, das im Bundesrat vorgelegt worden ist. Ich habe die herzliche Bitte, dass Sie – auch die Kol eginnen und Kollegen der SPD – nicht länger versuhen, mir zu unterstellen, ich würde mich abweichend on dem, was wir im Vermittlungsausschuss zu Recht erhindert haben, mit einer anderen Auffassung zu Wort elden. (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Carl-Ludwig Thiele [FDP])

Friedrich Merz (CDU):
Rede ID: ID1504529900

ch sage dies deshalb, weil wir mit der Verantwortung,
ie der Union im Bundesrat zugewachsen ist, zu Recht
das betone ich noch einmal – Steuererhöhungen in
eutschland verhindert haben. Denn was Sie geplant ha-
en, war kein Subventionsabbau; es waren vielmehr
teuererhöhungen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Ich hatte in dieser Woche Gelegenheit, zusammen mit

em Bundeswirtschaftsminister an einer Wirtschaftskon-
erenz in den USA teilzunehmen. Die Kollegen, die ne-
en mir die Gelegenheit hatten, daran teilzunehmen,
erden Ihnen spätestens morgen nach ihrer Rückkehr
estätigen, dass die Beschreibung der wirtschaftlichen
age in unserem Lande durch uns, durch die Sachver-
tändigen, durch die großen Wirtschaftsforschungsinsti-
ute dieses Landes und durch weitere Experten alles an-
ere als Schwarzmalerei ist, Herr Poß. Was wir in diesen
agen feststellen, ist nach meiner Überzeugung eher
och eine optimistische Einschätzung der Lage der
olkswirtschaft der Bundesrepublik Deutschland für die
ächsten Monate und Jahre.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Leider wahr!)

Meine Damen und Herren, täuschen wir uns bitte

icht: Das, was auf der anderen Seite des Atlantiks über
ieses Land gesprochen wird, weist nur noch bei denen,
ie ein höheres Lebensalter aufweisen und eine gemein-
ame historische Erfahrung der Nachkriegsgeschichte
it Deutschland teilen, einen gewissen emotionalen Zu-
ang zu unserem Land auf. Alle anderen sehen es sehr
üchtern, um nicht zu sagen: ernüchternd für uns.
eutschland spielt für einen großen Teil der Industrie,
er Unternehmer, der Menschen, die gewichtige Investi-
ionsentscheidungen zu treffen haben, auf der Landkarte
er globalen Ökonomie keine Rolle mehr.
Der Ernst der Lage gebietet es, dass wir in diesem

arlament – und zwar in Gegenwart der verantwort-






(A) )



(B) )


Friedrich Merz

lichen Minister der Bundesregierung – über die sich da-
raus ergebenden Fragen diskutieren und dass uns nicht
Klamauk vorgeworfen wird, wenn wir als Parlamentarier
den Anspruch erheben, diese Fragen im Parlament mit
Ihnen zu diskutieren.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Ich füge in diesem Zusammenhang einen weiteren

Punkt hinzu. Herr Kollege Poß, Sie halten es offensicht-
lich für richtig, nicht nur draußen in den Versammlungen,
sondern auch im Deutschen Bundestag das Märchen zu
verbreiten, dass wir die Macht der Gewerkschaften in
Deutschland beseitigen wollten. – Nein, es geht vielmehr
um substanzielle Zukunftschancen dieses Landes.

In diesen Tagen ist etwas zu kommentieren und poli-
tisch zu begleiten, was die IG Metall gegenwärtig im Os-
ten Deutschlands versucht und was nur als Skandal be-
zeichnet werden kann,


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

nämlich dass sie mutwillig versucht, den einzigen Wett-
bewerbsvorteil, den die ostdeutsche Metallwirtschaft ge-
genüber der westdeutschen noch hat – die ostdeutschen
Metaller arbeiten drei Stunden mehr pro Woche als ihre
westdeutschen Kollegen –, wegzustreiken. Der Bundes-
kanzler hat Recht, wenn er darauf hinweist, dass dann
das Tarifvertragsgesetz geändert werden müsse, damit
auch in Zukunft die Betriebe in Ostdeutschland gegen
die Ignoranz der Funktionäre die Möglichkeit haben,
ihre Wettbewerbsvorteile zu nutzen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Herr Kollege Poß – und alle anderen, die es angeht –,

nicht nur die deutsche Opposition, sondern auch füh-
rende Kommentatoren der großen Wirtschaftszeitungen
nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und in
der Welt teilen diese Einschätzung. Das, was der Chefre-
dakteur des „Handelsblatts“ heute dazu geschrieben hat,
trifft mittlerweile nicht nur auf die Gewerkschaften, son-
dern offenkundig auch auf große Teile der Regierung zu,
die nicht mehr in der Lage ist, das Gebotene in angemes-
sener Zeit zu tun. Er schreibt:

Mit ihrer Mischung aus moribunden Wirtschafts-
theorien, Fantasien vom Endkampf gegen die neo-
liberale Weltverschwörung und Widerstandsroman-
tizismen aller Art entfernen sich die Funktionäre
immer weiter vom betrieblichen Alltag.

Das können Sie eins zu eins auf Ihre Reden in dieser De-
batte übertragen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Sie entfernen sich von der Realität unseres Landes. Sie
sind offenkundig weder bereit noch in der Lage, aus den
vorhandenen Erkenntnissen die notwendigen Konse-
quenzen für unser Land zu ziehen. Wenn dies so weiter-
geht, dann geht nicht nur ein weiteres Stück Ansehen des
Deutschen Bundestages verloren, sondern dann steht
auch ein Wohlstandsverlust unbekannten Ausmaßes be-
vor.

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(C (D Herr Kollege Merz, Sie haben Ihre Redezeit über chritten. Dafür tragen Sie und nicht die deutsche Opposition ie Verantwortung. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Joachim Poß [SPD]: Ein Kasperletheater haben Sie hier veranstaltet! Der Oberkasper!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504530000
Friedrich Merz (CDU):
Rede ID: ID1504530100


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504530200

Nächste Rednerin ist die Kollegin Anja Hajduk,
ündnis 90/Die Grünen.


Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1504530300

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich

laube – ich habe das schon an anderer Stelle gesagt –,
ass wir nicht über die Bewertung der Lage streiten. Die
age ist dramatisch. Auch die Aussichten für die nächs-
en Jahre sind schwierig. Aber das macht auch klar, dass
ich die Probleme, die wir haben, nicht mir nichts, dir
ichts aus der Welt schaffen lassen. Deswegen – das
age ich deutlich in Richtung Opposition – können wir
ar nichts damit anfangen, wenn Sie sich im Klein-Klein
it uns verhaken. Das haben Sie getan. Ich weise mit
mpörung Ihre Feststellung zurück, dass das Wegbre-
hen der Steuereinnahmen ein Ergebnis unserer ver-
ehlten Politik sei, wie sich Herr Merz in einer
ressemitteilung ausgedrückt hat. Das Wegbrechen der
teuereinnahmen ist vielmehr ein Ergebnis der verfehl-
en Politik im Bundesrat, die Sie zu verantworten haben.
us dieser Verantwortung kommen Sie so nicht heraus.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Hartmut Schauerte [CDU/ CSU]: Abwegig! 50 Milliarden Körperschaftsteuer versiebt!)


Nein. Das Thema ist viel zu ernst.
Ich möchte Ihnen Ihre Verantwortung an folgendem
eispiel deutlich machen: Die von Ihnen geführten Lan-
esministerien erhalten die Meldungen über die Steuer-
innahmen früher als der Bund. Sie wussten also schon
or zehn Wochen – darauf haben Sie vorhin abgehoben –,
ie dramatisch die Lage ist. Aber Sie haben aus reinem
aktischen Kalkül die entsprechenden Entscheidungen
icht zugelassen. Das ist Klein-Klein-Politik und wird
em Ernst der Lage in diesem Land nicht gerecht. Des-
egen fällt Ihr Vorwurf auf Sie selber zurück.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Herr Merz, Sie machen es sich zu einfach, wenn Sie
ich betroffen zeigen und schnell behaupten, dass Ihre
ussagen zur Eigenheimzulage nicht so gemeint gewe-
en seien. Sie haben nicht zu einem entscheidenden Sub-
entionsabbau bei dieser Steuervergünstigung beigetra-
en. Ich bin froh, dass Sie uns jetzt versprochen haben,
iesen Subventionsabbau mitzutragen. Ich denke, der






(A) )



(B) )


Anja Hajduk

Anspruch, den Sie erheben, und der Einfluss, den Sie in
der Union haben, hätten schon längst zur Verabredung
eines Subventionsabbaus in Milliardenhöhe führen müs-
sen. Tatsächlich haben wir ihn noch vor uns.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Hartmut Schauerte [CDU/ CSU]: Sie haben wohl wieder nicht zugehört!)


Ich will Ihnen aber auch Folgendes sagen: Ein Sub-
ventionsabbau von 10 Prozent in drei Jahren – das ist
nicht nur Ihr Ziel, sondern auch das von Herrn Koch und
Herrn Steinbrück – wird zu wenig sein. Wir müssen uns
schon ein bisschen mehr anstrengen und den Mut haben,
uns mehr mit Leuten anzulegen, die Angst haben, Be-
sitzstände zu verlieren. Sie können uns gern im Einzel-
nen kritisieren; aber bewegen auch Sie sich. Das gilt
auch für die FDP, die immer so pseudokonsequent auf-
tritt. Sie von der FDP sind bei den Themen Arzneimittel-
markt und Handwerksordnung völlig bewegungsunfä-
hig. Angesichts der ernsten Lage in unserem Land kann
das nicht richtig sein.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Angesichts der wirtschafts- und haushaltspolitischen
Lage in Deutschland ist der heutige Tag nicht unwichtig;
schließlich hat sich die EU zu unserer Haushaltssituation
geäußert und sie wird es wieder tun. Positiv ist – daran
werden wir, die Regierungsfraktionen, anknüpfen; auch
Sie müssen da mitziehen –, dass wir es laut Beurteilung
durch die EU geschafft haben, das strukturelle Defizit
von 1 Prozent abzubauen. Ich gehöre nicht zu denjeni-
gen, die meinen, wir könnten uns jetzt auf irgendwel-
chen Lorbeeren ausruhen. Um das zu tun, ist die Lage zu
schlecht. Ich spreche diese Beurteilung durch die EU an,
weil sie den Weg weist, den wir in den nächsten Jahren
vor uns haben: den Abbau des strukturellen Defizits.

Ich komme auf einen negativen Punkt in der Beurtei-
lung durch die EU zu sprechen. Die EU schreibt uns ins
Stammbuch, dass Deutschland ein Problem damit hat,
sich auf die mit der Überalterung der Bevölkerung ver-
bundenen Finanzprobleme richtig vorzubereiten. Ich for-
dere insbesondere die Union auf, keine Blockadepolitik
zu betreiben.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Den demographischen Faktor holen Sie zurück, den Sie vorher abgeschafft haben! Unglaublich, was Sie für ein Zeug erzählen! Willkommen in der Wirklichkeit!)


Zur Rentenfinanzierung und zur Finanzierung der Al-
terssicherungssysteme werden die heutigen Rentenbe-
zieher und die jüngere Generation einen Beitrag leisten
müssen. Reformen kommen hier nur zustande, wenn die
Bundesregierung und die Regierungen der unionsgeführ-
ten Länder zusammenarbeiten. Von der Bereitschaft der
unionsgeführten Landesregierungen zur Zusammenar-
beit wird abhängig sein, ob Sie – auch mit Blick auf das
Jahr 2004 – an einer Besserung der Lage in diesem Land
mitarbeiten wollen. Wenn es erneut um dieses Thema
Alterssicherung geht, treffen wir uns wieder.

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(C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504530400

Das Wort hat der Kollege Steffen Kampeter, CDU/
SU-Fraktion.

Steffen Kampeter (CDU):
Rede ID: ID1504530500

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
erren! Die Kollegin Hajduk hat gerade bei der Behand-
ung mehrerer Themen Angebote zur Zusammenarbeit
it der Opposition gemacht, beispielsweise bei der Re-
orm der Rentenversicherung. Offensichtlich ist die Ren-
enversicherung zu einer starken Belastung für die öf-
entlichen Haushalte geworden. Ich will an dieser Stelle
arauf hinweisen, dass eine der ersten Taten der rot-grü-
en Bundesregierung war, die Rentenreform, die wir vor
er Bundestagswahl 1998 auf den Weg gebracht haben
sie sah die Einführung eines demographischen Faktors
or –, auszusetzen.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Weil der angeblich in höchstem Maße unmoralisch war!)


ie Belastungen für den Bundeshaushalt, die daraus
olgten, sind heute eine der Ursachen für die explodie-
enden Sozialabgaben in unserem Land.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

ie Riester-Rente ist ein Flop; sie führt zu keiner Entlas-
ung des Bundeshaushalts. Frau Kollegin Hajduk, es
äre vielleicht sinnvoll gewesen, hier einmal selbstkri-
isch festzustellen: Es war ein Fehler, den demographi-
chen Faktor außer Kraft zu setzen und die Bundeshaus-
alte über Gebühr zu beanspruchen.
Dies gilt auch für viele andere Bereiche: Wir stünden

eute anders da, wenn Sie die völlig verfehlte Steuerre-
orm mit Ihrer damaligen Mehrheit nicht im Bundestag
nd Bundesrat durchgedrückt hätten. Die derzeit zu ver-
raftenden Ausfälle bei den Körperschaftsteuereinnah-
en sind ein Reflex auf einen völlig verfehlten steuerpo-
itischen Ansatz, den Sie, Frau Kollegin Hajduk,
espektive die mit Ihnen verbundene politische Mehrheit
m Deutschen Bundestag durchgesetzt haben.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

er Wahrheitsfindung dient die Aussage: Das eigentli-
he Haushaltsrisiko ist die verfehlte Haushalts-, Steuer-
nd Finanzpolitik dieser Bundesregierung.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Ich teile die Auffassung der Kollegin Hajduk, dass
ir endlich handeln müssen. Nur: Mitte März hat der
undeskanzler hier angekündigt, er wolle jetzt handeln.
ufgrund von Sonderparteitagen verschieben wir das
anze aber bis Mitte Juni. Ich höre, dass Deutschland
ahrscheinlich bis nach der Sommerpause im Septem-
er auf Gesetzentwürfe warten muss, die dieses Handeln
eutlich machen sollen. Das heißt: Innerhalb eines Jah-
es nach der Bundestagswahl wird diese Regierung noch
einen einzigen Gesetzentwurf in den Deutschen Bun-
estag eingebracht haben, der Antworten auf die Krise in






(A) )



(B) )


Steffen Kampeter

unserem Land gibt. Das ist ein verlorenes Jahr für
Deutschland.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Würden Sie so etwas in der betrieblichen Praxis machen,
wären Sie wegen Arbeitsverweigerung wahrscheinlich
schon längst abgemahnt, wenn man Ihnen nicht sogar
gekündigt hätte.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Fristlos gekündigt?)


Wegen der Dauer der Legislaturperiode ist das bei Ihnen
nicht möglich.

Sie können zu Ihrer Entschuldigung auch nicht anfüh-
ren, Sie hätten nichts gewusst. Seit dem Regierungs-
wechsel 1998 haben Sie 34 Kommissionen berufen und
dafür 12,5 Millionen Euro ausgegeben.


(Ludwig Stiegler [SPD]: Liest der wieder Wahlprospekte!)


Wenn es noch eines weiteren Beweises bedarf, füge ich
noch hinzu: In der gleichen Zeit haben Sie 1 720 Gut-
achten in Auftrag gegeben,


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

die den Steuerzahler 128 Millionen Euro gekostet haben.
Sie waren offensichtlich ganz gut informiert, aber Sie
sind nicht handlungsfähig, weil Ihnen der politische
Kompass verloren gegangen ist. Es fehlt Ihnen an der
Kraft, politische Mehrheiten umzusetzen.

Da Sie auf Gutachten und Kommissionen nicht hören,
sollten Sie einmal lesen, was Ihnen heute der Bundes-
bankpräsident, ein Sozialdemokrat, gesagt hat. Ich ent-
nehme einem Interview, dass er sich schwer tut, der
Agenda 2010 etwas Positives abzugewinnen, weil er erst
lesen möchte, was im Bundesgesetzblatt steht. Meine
sehr verehrten Damen und Herren, bringen Sie endlich
etwas ins Bundesgesetzblatt! Wir werden Ihnen im Bun-
desrat gern helfen, dass daraus auch etwas Vernünftiges
wird. Nur: Handeln Sie bitte! Wir haben in diesem Zu-
sammenhang wenig Zeit.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Der Bundesfinanzminister war heute im Haushalts-

ausschuss. Er hat für Deutschlands Probleme keine
Antwort gehabt. Es war eine seltsame Mischung von Be-
ratungsresistenz, Wirklichkeitsverweigerung und Hand-
lungsunwilligkeit zu erkennen. Das Einzige, was er uns
mitgeteilt hat, war: Es ist nicht nur ein Zuschuss für die
Bundesanstalt für Arbeit in der Größenordnung von
10 Milliarden Euro erforderlich, sondern darüber hinaus
wird der Bundeshaushalt wahrscheinlich mit zusätzli-
chen Ausgaben im Bereich der steuerfinanzierten Ar-
beitslosenhilfe in Höhe von 2,5 bis 3 Milliarden Euro
belastet.

Ganz imposant fand ich die Begründung des Bundes-
finanzministers heute im Haushaltsausschuss dafür, dass
er nicht jetzt einen Nachtragshaushalt vorlegt.


(Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Das ist interessant!)


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(C (D ie Begründung lautete wie folgt: Wenn er jetzt einen achtragshaushalt vorlegt, kann er nicht sicher sein, ob r im Jahr 2003 nicht noch einen zweiten Nachtragsaushalt vorlegen muss; deswegen muss der Nachtragsaushalt warten. – Dieser Bundesregierung ist das Heft es Handelns schon längst aus der Hand genommen. (Beifall des Abg. Dr. Peter Ramsauer [CDU/ CSU] sowie des Abg. Carl-Ludwig Thiele [FDP])


ie verwaltet nur noch. Das schadet unserem Land. Was
ir brauchen, ist eine Bundesregierung, die handelt und
ie die Ideale der sozialen Marktwirtschaft wieder in
raft setzt.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504530600

Herr Kollege Kampeter, auch Ihre Redezeit ist bereits

bgelaufen.

Steffen Kampeter (CDU):
Rede ID: ID1504530700

In diesem Sinne, meine sehr verehrte Frau Präsiden-

in, ist es schon sinnbildlich, dass die Regierungsbank
eer ist, wenn wir jetzt diskutieren. Sie tun nichts, Sie
üssten etwas tun und wir werden Sie zum Jagen tragen,
eine sehr verehrten Damen und Herren!


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dirk Niebel [FDP]: Wir werden sie nicht zum Jagen tragen, sondern wegjagen müssen!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504530800

Das Wort hat der Parlamentarische Staatssekretär
arl Diller.
Ka
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1504530900

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der
ollege Kampeter sieht älter aus, als er in Wirklichkeit
st.


(Erich G. Fritz [CDU/CSU]: Lange nicht mehr in den Spiegel geguckt! – Heiterkeit bei der CDU/CSU)


ber um sein Kurzzeitgedächtnis muss man sich Sorgen
achen. Er hat von uns eben gefordert, sofort – so ist
uch der Titel der heutigen, von der Union beantragten
ktuellen Stunde – mit Strukturreformen auf dem Ar-
eitsmarkt, in der Finanz-, Haushalts- sowie Sozialpoli-
ik zu beginnen.
Ich habe mir auf drei DIN-A4-Seiten nur einmal in

tichworten zusammenstellen lassen, was wir in den
etzten zwölf Monaten an Strukturreformen nicht nur be-
aten, sondern auf den Weg gebracht haben bzw. zurzeit
eraten. Da sind zu nennen das Erste Gesetz für moderne
ienstleistungen am Arbeitsmarkt mit der frühzeitigen
eldepflicht für gekündigte Arbeitnehmer mit Andro-
ung einer Sperre beim Arbeitslosengeld, die Flexibili-
ierung der Zeitarbeit, neue Zumutungsregeln, flächen-
eckende Einführung von Personal-Service-Agenturen,


(Zuruf von der CDU/CSU: Ergebnis null!)







(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Karl Diller

das Zweite Gesetz für moderne Dienstleistungen am Ar-
beitsmarkt, unter anderem mit Erleichterungen bei der
Aufnahme von Minijobs.


(Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Was hat es genutzt?)


Im Bereich des Gesundheitssystems gibt es etliche
Regelungen. Zurzeit findet in diesem Gebäude eine An-
hörung zu einem Gesetzentwurf zum Fallpauschalensys-
tem statt. Wir haben die Ausgaben für Zukunftsbereiche
kräftig aufgestockt.


(Zuruf von der FDP: Steinkohle!)

25 Prozent mehr geben wir für Bildung, Forschung und
Investitionen aus. Wir haben die Mittelstandsoffensive
auf den Weg gebracht. Wir tun viel für die Ausbildung
junger Leute. Wir haben die Mittel für die neuen Länder
richtig justiert


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Gekürzt!)

und insbesondere Abgabenbelastungen gesenkt. Ich erin-
nere an unsere Steuerreform, deren dritte und vierte Stufe
im Jahre 2004 und 2005 in Kraft treten werden. Wir ha-
ben auch im Haushalt entsprechend gespart. Der Haus-
haltsansatz des Jahres 2002 lag nur 3 Milliarden höher als
der des Jahres 1999, obwohl wir in der gleichen Zeit ei-
nen zweistelligen Milliardenbetrag zusätzlich für die
Rentenversicherung aufbringen mussten. Das alles
musste erst aus diesem Haushalt erwirtschaftet werden.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wenn alles gut ist, warum ist dann alles schlecht?)


CDU und CSU verschweigen darüber hinaus, dass
vorgelegte Strukturreformen an ihrem Widerstand schei-
terten. Auf der Ausgabenseite sind sie teilweise für Sub-
ventionsabbau, auf der Einnahmenseite, wo ihre Klientel
und die der FDP betroffen sind, sind sie dagegen und sa-
gen, es handele sich um eine Steuererhöhung.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


CDU und CSU verschweigen auch, dass sie erst ein-
zelne Elemente ablehnten – Stichwort: Eigenheimzulage –,
diese jetzt aber plötzlich auch für reformbedürftig erach-
ten. CDU, CSU und FDP verschweigen in dieser Debatte
natürlich auch, dass sie im Beratungsverfahren für den
laufenden Haushalt Mehrausgaben in Höhe von
2 Milliarden Euro etatisieren wollten, dabei aber so un-
seriöse Finanzierungsvorschläge vorbrachten, dass die
eigenen Kolleginnen und Kollegen im Haushaltsaus-
schuss darüber lachen mussten. Denn der Finanzierungs-
vorschlag, bei Gewährleistungen Ausgaben zu kürzen
und Einnahmen zu erhöhen, ist in dieser Situation und in
dieser Größenordnung abenteuerlich.


(Beifall bei der SPD)

Nun, meine Damen und Herren, komme ich zu den

Helden in diesem Parlament. Die Helden in diesem Par-
lament sitzen ganz rechts. Sie haben beantragt, dass mor-
gen als Tagesordnungspunkt die Beratung über einen
Antrag aufgesetzt werde, mit dem der Deutsche Bundes-
tag die Bundesregierung auffordert, mit einem Haus-

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(C (D altssicherungsgesetz in diesem Jahr 20 Milliarden Euro inzusparen. n diesen Antrag schließt sich eine lange Liste an, die ett gedruckt ist. Aber diese lange Liste enthält keine orschläge von Ihrer Seite, sondern diese lange Liste nthält nur die Namen derjenigen, (Walter Schöler [SPD]: Die eingespart werden müssen!)


(Beifall bei der FDP)


ie dafür sind.
Jetzt mache ich Ihnen einmal klar, was das bedeutet:
as Ausgabevolumen des gesamten Bundeshaushaltes
eträgt 248 Milliarden Euro.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Ohne Nachtragshaushalt!)


ine Kürzung um 20 Milliarden Euro entspricht einem
nteil von 8 Prozent. Da hätte ich doch eigentlich erwar-
et, dass die Helden von der FDP wenigstens auch den
orschlag machen, die Zuschüsse an die Fraktion der
DP aus dem Haushalt des Bundes gleich einmal um
Prozent zu kürzen. Das wäre dann ein vernünftiger
orschlag gewesen.


(Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Wenn wir das auch bei der SPD machen, dann können wir darüber reden!)


ein, meine sehr verehrten Damen und Herren, dieser
orschlag stammt von feigen Helden oder, wie man in
einer Kindheit gesagt hätte, von Maulhelden. Nichts
ahinter, lauter heiße Luft.


(Beifall bei der SPD)

Nun gebe ich in der Tat zu, dass man bei der Beleuch-

ung der aktuellen Situation darauf hinweisen muss, dass
eutschland in einer schwierigen Lage ist.


(Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Leider!)

Aber nicht nur Deutschland. Ich war letzte Woche auf

iner Konferenz, wo Finanzminister und Europaminister
ieler europäischer Länder zugegen waren. Sie alle ha-
en über die wirtschaftliche Entwicklung in ihren Län-
ern berichtet. Überall ist das Gleiche zu beobachten.


(Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Nur bei uns immer etwas schlechter!)


4 Prozent unser Ausgaben fließen allein in die Renten-
asse und in Zinsausgaben. Nimmt man noch die Ar-
eitsmarktausgaben hinzu, sind wir fast bei zwei Drittel
nserer Ausgaben angelangt. Deswegen sind die Reform
er sozialen Sicherungssysteme, die Reform der Ge-
eindefinanzen, die Agenda 2010 des Bundeskanzlers
nd die Steuersenkungen in den Jahren 2004 und 2005
eile der richtigen Antwort. Es handelt sich um eine Mi-
chung aus strukturellen Reformen, die wir auf den Weg
ringen bzw. schon gebracht haben, und konjunkturellen
mpulsen zur Förderung des Wachstums.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Impulse? Konjunktureller Abbau ist das!)







(A) )



(B) )


Pa
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1504531000
Die Eckwerte

sind nicht zu halten. Die in Art. 115 des Grundgesetzes
festgelegte Grenze wird überschritten. Ein Nachtrags-
haushalt wird entsprechend vorgelegt werden müssen.


(Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Das haben wir Ihnen aber vorher gesagt!)


Wir lassen die automatischen Stabilisatoren in 2003 wir-
ken. Das Dreiprozentziel ist in diesem Jahr nicht zu hal-
ten. Das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts im
Jahr 2006 muss verschoben werden.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Der Finanzminister muss zurücktreten!)


Aber ich sage hier – und bin dankbar für die Unterstüt-
zung durch die Koalitionsfraktionen –: Aufgeschoben
heißt nicht aufgehoben. Wir werden ab 2004 – dafür ar-
beiten wir zurzeit an der Aufstellung dieses Haushalts –
das strukturelle Defizit entsprechend unserer Vereinba-
rung auf der europäischen Ebene jährlich im Durch-
schnitt um einen halben Prozentpunkt des Bruttoinlands-
produkts abbauen; das ist eine Größenordnung von mehr
als 10 Milliarden Euro. Ich würde mich freuen, wenn
sich die Opposition daran lebhaft und mit substanziellen
Vorschlägen beteiligen würde.

Denn Subventionen, Herr Rexrodt – das muss ich
noch einmal sagen –, belasten nicht nur die Ausgaben-
seite des Bundeshaushalts, sondern in gleicher Höhe die
Einnahmeseite. Vorschläge, mit denen auf der Einnah-
meseite Subventionen gestrichen werden sollen, dürfen
nicht allein mit der Begründung abgetan werden, dass
das für die Betroffenen Steuererhöhungen bedeute.
Wenn ich auf der Ausgabenseite Subventionen streiche,
kneift das bei den Betroffenen ebenfalls; das tut genauso
weh wie auf der Einnahmeseite.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Deswegen werden wir unsere Vorstellungen umset-
zen. Wir werden damit finanzielle Spielräume für die
Zukunftssicherung erreichen; das heißt, mehr für die Fa-
milienförderung, mehr für Bildung, mehr für Ausbil-
dung, mehr für Forschung, mehr für Investitionen an
Mitteln freizuhaben.


(Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Mehr für Schulden! –Manfred Grund [CDU/CSU]: Glaubt ihr das wirklich? – Hartmut Schauerte [CDU/ CSU]: Mehr, mehr, mehr, mehr!)


Wir stehen zum Stabilitätspakt. Der Ecofin hat für den
Fall eines schwachen Wachstums das Überschreiten der
Dreiprozentgrenze gebilligt. Den Nachweis der Senkung
des konjunkturbereinigten Defizits um 1 Prozentpunkt in
diesem Jahr aber hat die EU gefordert.

Heute können Sie in den Zeitungen lesen, wie die EU-
Kommission unsere Einsparaktion beurteilt. Im „Han-
delsblatt“ zum Beispiel heißt es: „EU lobt Eichels Spar-
kurs und mahnt Reformen an“.


(Zurufe von der CDU/CSU: Aha!)


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(C (D amit bringt die EU zum Ausdruck, dass wir auf dem ichtigen Weg sind und dass dieser richtige Weg fortgeetzt werden muss. as werden wir mit der Agenda 2010 tun. Die genda 2010 muss kommen; sie ist ein wichtiger Beirag hierzu. Ich bedanke mich. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Alles wird gut!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504531100

Nächster Redner ist der Kollege Jochen-Konrad

romme, CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Jochen-Konrad Fromme (CDU):
Rede ID: ID1504531200

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr
ollege Diller, Sie haben eben das Lob der EU Ihrer Po-
itik wiedergegeben. Originalzitat ARD heute Morgen:
er Finanzminister brauche von der EU keine Kritik zu
efürchten; er liege schon am Boden und man müsse
icht nachtreten.


(Beifall bei der CDU/CSU)

Das ist doch einer der Gründe, warum Sie ihn hier

eute verstecken: Der Finanzminister ist bei Ihnen zu ei-
er Nullnummer verkommen. Er war der Meinung, die
abaksteuer dürfe nicht erhöht werden. Sie haben ihn
infach beiseite geschoben. Er war der Meinung – und
amit vielleicht ein bisschen näher an der Realität –, das
achstum dürfe nur mit 0,5 angesetzt werden. Sie haben
s mit 0,7 angesetzt. Sie nehmen ihn überhaupt nicht
ehr ernst und deswegen verstecken Sie ihn auch hier.
as ist doch der wahre Grund.
Wenn die Liste, die Sie eben vorgelesen haben, gewirkt

ätte – es kommt ja nicht darauf an, dass man eine Liste
at, sondern darauf, dass dabei etwas herauskommt –,
ann müssten wir diese Debatte hier gar nicht führen,
eil wir dann in einer völlig anderen Lage wären. Sie re-
en davon, dass Sie sparen wollen. Immerhin geben Sie
och über 28 Milliarden Euro mehr aus als vorher!
Nun will ich einer Legende vorbeugen. Sie tun immer

o, als wenn mit Ihnen die Welt in Ordnung sei; nur weil
ie im Bundesrat nicht die Mehrheit hätten, könnten Sie
hre Vorstellungen nicht umsetzen. Meine Damen und
erren, Sie haben doch den Kommunen Geld aus dem
teuerehrlichkeitsgesetz versprochen, das nicht in Kraft
etreten ist. Dazu zitiere ich Ihren Freund Hickel; das ist
er einzige Sachverständige, der neben dem DGB Ihre
orschläge gutgeheißen hat. Er hat gesagt, mit dem
teuerehrlichkeitsgesetz kämen 3 Milliarden Euro weni-
er Steuern heraus statt 3 Milliarden Euro mehr. Das ist
och die Wahrheit. Deshalb: Bilden Sie nicht solche Le-
enden hier!


(Walter Schöler [SPD]: Bringt doch das Geld wieder rein, dann ist es gut!)







(A) )



(B) )


Jochen-Konrad Fromme

Herr Eichel hat heute im Haushaltsausschuss einge-

räumt, was alles eintreten wird – die Zahlen sind schon
genannt worden –: 10 Milliarden Euro Mehrausgaben
für die Bundesanstalt für Arbeit, weniger Steuern usw.
Auf meine Frage, welche konjunkturrelevanten Ereig-
nisse von März bis heute eingetreten seien, hat er keine
Antwort gegeben. Das konnte er auch nicht; denn dies-
bezüglich ist nichts geschehen. Das beweist im Grunde
genommen doch nur, dass er im März all das, was jetzt
eingetreten ist, schon gewusst hat. Er hat es nur geleug-
net, um über die Wahltermine zu kommen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Natürlich!)


Solange Sie so mit der Wahrheit umgehen, meine Damen
und Herren von der Koalition, brauchen wir uns über
diese Dinge nicht zu unterhalten.


(Rudolf Bindig [SPD]: Machen Sie doch mal einen eigenen Vorschlag! Sie machen nicht einen Vorschlag!)


– Vorschläge haben die von Ihnen bestellten Experten
schon im vorigen Jahr gemacht, aber Sie haben nicht auf
sie gehört. Das ist genau der Fehler.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Günter Rexrodt [FDP])


Sie rühmen sich der niedrigsten Steuerquote. Warum
ist denn die Steuerquote so niedrig? – Weil die Körper-
schaftsteuer als Einnahmequelle ausgefallen ist. Das hat
nichts mit Steuersenkungen zu tun!


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/ CSU – Widerspruch bei der SPD)


Schauen Sie sich einmal das Ergebnis von fünf Jahren
rot-grüner Regierung an:


(Doris Barnett [SPD]: Ja, gucken Sie mal genau hin!)


Die Steuereinnahmen sind von 2001 auf 2002 um
4 Milliarden Euro gesunken. Darin ist ein Minus bei der
Körperschaftsteuer in Höhe von 20 Milliarden Euro ent-
halten.


(Elke Ferner [SPD]: Was wollen Sie denn jetzt?)


Das heißt, Sie haben 16 Milliarden Euro Steuern von
den großen Unternehmen auf den kleinen Mann verla-
gert. Das ist das Ergebnis Ihrer Politik.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Sie brauchen sich also nicht zu wundern, dass die

Wirtschaft in Deutschland so schlecht läuft. Die Ursache
dafür ist doch nicht der Export oder die Lage auf dem
Weltmarkt, sondern es ist die nicht laufende Binnenkon-
junktur. Wenn Sie den Menschen über die Erhöhung der
Tabaksteuer, der Versicherungsteuer und der Ökosteuer
das Geld wegnehmen, dann brauchen Sie sich nicht zu
wundern, wenn sie nicht mehr konsumieren können.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: So ist es!)


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(C (D e mehr die Menschen an den Staat abgeben müssen, esto weniger können sie kaufen und desto schlechter ist ie Konjunktur. Das bedeutet weniger Arbeit, weniger teuern und mehr Sozialhilfe. Genau das ist das Ergebis Ihrer Binnenmarktpolitik. Aufgrund Ihrer Fehler ist eutschland nicht mehr die Lokomotive in Europa, sonern hat die rote Laterne. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zuruf von der SPD: Das ist doch Quatsch!)

Nehmen Sie doch einmal die Aussagen Ihrer eigenen

eute: Frau Scheel sagt, dass die Opposition Recht hat
nd dass Sie nicht schnell genug die Realität erkennen.
uch alle Sachverständigen sind dieser Meinung. Wenn
ie täglich Steuererhöhungsdebatten führen, dann brau-
hen Sie sich nicht zu wundern, wenn die Menschen in
hre Politik kein Vertrauen mehr haben.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

Nun überlegen Sie sich einmal, was den kleinen
ann bewegt, wenn heute einer Ihrer Kollegen von ei-
em Mehrwertsteuersatz von 21 Prozent spricht. Da
ühlt sich der kleine Mann doch völlig zu Recht ange-
riffen. Diese Steuererhöhungsdebatte haben Sie losge-
eten. Es wäre viel richtiger, wenn Sie endlich einmal
ie Vorschläge der Sachverständigen aufgreifen würden.
Die Flexibilisierung des Arbeitsmarkts kostet die

taatskasse nichts, schafft aber Vertrauen in der Wirt-
chaft und verbessert das Investitionsklima. Aber diesen
usammenhang leugnen Sie und beginnen stattdessen
it Statistiktrickserei. Ich erinnere an die Debatte über
ie Maastricht-Kriterien. Seinerzeit hieß es: 3 Prozent
ind 3 Prozent – nicht mehr und nicht weniger. Nun fan-
en Sie an, das strukturelle Defizit vom konjunkturellen
u trennen. Warum? – Weil Sie die Rüge aus Brüssel
ürchten und jetzt versuchen, mit der Bürokratie in Brüs-
el einen Weg zu finden, um sich verstecken zu können.
ber die Menschen haben längst begriffen, was los ist.
onst hätten sie Sie in Niedersachsen und Hessen nicht
bgewählt.


(Beifall bei der CDU/CSU)

Erkennen Sie endlich den Ernst der Lage! Sorgen Sie

afür, dass die Regierung hier vor der Öffentlichkeit und
icht nur – wie Herr Eichel – in nicht öffentlichen Sit-
ungen Stellung bezieht!


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504531300

Nächste Rednerin ist die Kollegin Doris Barnett,

PD-Fraktion.


Doris Barnett (SPD):
Rede ID: ID1504531400

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und
ollegen! Der Finanzminister – wir haben es gerade ge-
ört – hat schon letzte Woche kein Geheimnis daraus ge-
acht, dass sich die Steuereinnahmen nicht so entwi-
keln, wie von den weisen Schätzern geschätzt wurden.
hre Forderung, dass er hier erscheinen soll, war doch
ur eine große Show. Wenn Herr Koppelin sagt, dass er






(A) )



(B) )


Doris Barnett

für einen Satz hierher kommen soll, dann frage ich mich,
was seine Anwesenheit bringen soll.


(Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Das war ein richtiger Satz! – Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Er braucht nur zu sagen: Ich trete zurück! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU)


Sie plustern sich hier Woche für Woche nur auf und
verlangen Aktuelle Stunden praktisch zu den gleichen
Themen. Sie selbst haben Woche für Woche nichts ande-
res anzubieten als dieselben haltlosen und platten Vor-
würfe. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass
diese Debatte nur die Fortsetzung Ihrer Talkrunden mit
anderen Mitteln ist.
So haben Sie sich hier geriert: als sprächen Sie nur zu
den Menschen an den Fernsehern. Aber wir sind hier im
Plenum, im Parlament. Sie missachten das Parlament,
nicht wir – dass wir uns da richtig verstehen!


(Beifall bei der SPD – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Nein, nein!)


Diese Aktuelle Stunde dient nur Ihrer aufgeplusterten
Selbstdarstellung und leider nicht der Problemlösung,
die unser Land wirklich verdient hätte. Auf jeden Fall
überzeugen Sie nicht gerade durch Kreativität, allenfalls
durch Betonmentalität.

Ich muss Ihnen deshalb sagen: Deutschland hat eine
bessere Opposition verdient.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Euch? – Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Probiert es einmal! Ihr könnt das bald haben! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU)


Damit Sie dies endlich ordentlich üben können, werden
Sie es noch lange bleiben. Denn wer in der Opposition
nicht gut ist, kann erst recht nicht in der Regierung gut
sein.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen,

(Manfred Grund [CDU/CSU]: Zur Sache zu reden!)

Ihnen ein paar Seiten des Berliner Telefonbuchs vorzule-
sen. Das ist nämlich genauso lehrreich wie diese Aktu-
elle Stunde. Sie hören sowieso nicht zu; also lernen Sie
auch nichts. Aber mein Respekt vor diesem Haus gebie-
tet einen anderen Umgang.

Deshalb für alle, die es immer noch nicht wahrhaben
wollen: Wir haben viele Reformen auf den Weg ge-
bracht, die aber nicht über Nacht wirken können, selbst
wenn sie von Sozialdemokraten kommen. Etwas Zeit
sollten Sie uns schon geben. Wenn es ab 1. April dieses
Jahres möglich ist, einen Minijob anzunehmen, dann
können Sie doch nicht allen Ernstes erwarten, dass sechs
Wochen später schon Hunderttausende gemeldet sind.
Genauso ist es bei den PSAs. Auch die wirken nicht über
Nacht. Dass Sie so tun, als sei das, was wir gemacht ha-
ben, nichts, weil Sie darauf hoffen, die Früchte unserer
Arbeit zu ernten,


(Lachen des Abg. Manfred Grund [CDU/ CSU])


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(C (D as kann ich noch verstehen. Schaffen werden Sie das icht! (Manfred Grund [CDU/CSU]: Sie sind ein schönes Früchtchen!)


Es ist richtig, dass in Deutschland derzeit wirtschaft-
ich nicht alles zum Besten steht. Aber das ist nur die
albe Wahrheit, auf der Sie allzu gerne herumreiten,
hne zuzugeben, dass Sie selbst Mitverursacher sind.
der glauben Sie, wir hätten 1998 die Arbeitslosen er-
unden und die Schulden seien über Nacht gekommen?
ie haben doch Sie in 16 Jahren Stück für Stück aufge-
aut.


(Beifall bei der SPD)

Schauen wir uns einmal die ganze Wahrheit an – wir

önnen nämlich feststellen, dass die Lage optimistischer
st, als Sie es gerne hätten –: Die Industrieproduktion
tieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent. Der Au-
enhandel legte um 5,4 Prozent zu. Auch die Einzelhan-
elsumsätze zeigten in den Monaten Januar und Februar
m Vorjahresvergleich klar nach oben. Die gleiche Ent-
icklung haben wir beim verarbeitenden Gewerbe: auch
ier ein Plus von 2,2 Prozent. Bei der Stahlproduktion
egten wir um 5,5 Prozent zu.
Also, so schwarz, wie Sie die Lage zeichnen, ist sie

un wirklich nicht.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Sie ist rot!)

s wäre für alle am wirtschaftlichen Geschehen Beteilig-
en nützlich, wenn Sie endlich aufhören würden, Weltun-
ergangsstimmung zu verbreiten. Die hilft niemandem:
eder der Wirtschaft noch den Arbeitnehmerinnen und
rbeitnehmern und erst recht nicht den Menschen in die-
em Land.
Sorgen Sie lieber dafür, dass unsere Reformen, die
ir im Hinblick auf eine gute Zukunft in diesem Lande
urchführen wollen, nicht durch Ihre Leute im Bundes-
at gestoppt werden, indem Sie zum Beispiel behaupten,
enn man Subventionen kürze, treibe man die Steuern
ach oben. Es ist Quatsch, was Sie da sagen. Denn Sie
elbst gehen klammheimlich her – Herr Merz wurde im
usammenhang mit der Eigenheimzulage schon mehr-
ach zitiert – und führen das, was wir wollten und was
ie abgelehnt haben, häppchenweise wieder ein. Wahr-
cheinlich warten Sie damit, bis in Bayern die Landtags-
ahlen vorüber sind. Dann kommen auch Sie mit der
anzen Wahrheit heraus.
Hätten Sie im April bei unserem Gesetzentwurf mit-

emacht, hätten die Gemeinden bis 2006 6,7 Milliarden
uro mehr in den Schatullen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


ber durch Ihre Betonpolitik haben Sie dafür gesorgt,
ass aus den 6,7 Milliarden ganze 600 Milliönchen wur-
en. Das sind 9 Prozent. Ihre CDU-Oberbürgermeister
ammern jetzt die Welt voll und fragen, wo das Geld
leibt. Dazu kann ich nur sagen: Bedanken Sie sich bei






(A) )



(B) )


Doris Barnett

Ihren Freundinnen und Freunden im Bundesrat und im
Bundestag!


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das ist doch Quatsch! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist zynisch!)


Anstatt Aktuelle Stunden zu verlangen, die so aktuell
sind wie die Zeitung von vor einer Woche, sollten Sie
sich lieber an die Arbeit machen und endgültig mithel-
fen, dieses Land nach vorne zu bringen, anstatt es nach
unten reden.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD – Manfred Grund [CDU/ CSU]: Wer alles zu so fortgeschrittener Stunde im Parlament reden darf!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504531500

Nächster Redner ist der Kollege Arnold Vaatz, CDU/

CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)



Arnold Vaatz (CDU):
Rede ID: ID1504531600

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir ha-

ben im Februar dieses Jahres in Ostdeutschland eine Ar-
beitslosenquote von durchschnittlich ungefähr 20 Prozent
erreicht. Nun weiß ich zwar nicht, liebe Kollegen aus den
Koalitionsfraktionen, was die Kollegen aus Ostdeutsch-
land in Ihren Fraktionen zu sagen haben.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Nichts!)

In unserer Fraktion jedenfalls ist eine gewisse Betroffen-
heit spürbar, wenn Kollegen erzählen, was es bedeutet,
den Menschen in dem eigenen Wahlkreis eine Arbeitslo-
senquote von 20 Prozent zu erklären.

Frau Kollegin Barnett, Sie sagen: So schwarz, wie wir
die Lage malen, ist sie nicht. – Auf welchen Wert muss
die Arbeitslosenquote in Ostdeutschland denn noch stei-
gen, ehe Ihrer Meinung nach unsere Warnungen ange-
bracht sind und ehe Sie die Schilderung der Lage in Ost-
deutschland als so dramatisch empfinden, wie sie ist?


(Beifall bei der CDU/CSU)

Die Menschen in Ostdeutschland haben die SPD ge-

wählt. Wenn die Menschen in Ostdeutschland genauso
abgestimmt hätten wie in Westdeutschland, hätten Sie
die Wahlen verloren. Die Menschen dort vertrauten Ih-
nen und gaben Ihnen die Chance für einen zweiten Ver-
such. Dieses Vertrauen haben Sie – spätestens mit dem,
was Sie angesichts der neuen Steuerschätzungen sagen –
gründlich verspielt. Noch einmal hätten Sie mit diesem
Trick bei uns keine Chance.


(Beifall bei der CDU/CSU)

Die Menschen in Ostdeutschland regen insbesondere

die ständigen Versuche auf, die Schuld auf andere abzu-
schieben – nach dem Motto: Wir haben jetzt fünf Jahre
regiert, aber die Opposition ist an der schlechten wirt-
schaftlichen Lage in Deutschland schuld.

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(C (D (Elke Ferner [SPD]: Jetzt reicht es aber! Ihr Kanzler hat 16 Jahre lang regiert!)


itte aktivieren Sie einmal Ihr Langzeitgedächtnis. Ich
öchte Sie daran erinnern, dass wir 1998 drei Reform-
erke durchsetzen wollten: eine Gesundheitsreform,
ine Rentenreform und eine Steuerreform. Die Steuerre-
orm, auf der Grundlage der so genannten Petersberger
eschlüsse, sah Erleichterungen im Spitzen- und im Ein-
angssteuersatz vor und hatte eine Verbreiterung der Be-
essungsgrundlage zum Ziel.


(Dr. Günter Rexrodt [FDP]: So war das!)

Was haben Sie gemacht? – Den demographischen

aktor in der Rentenformel haben Sie beseitigt und die
ernünftige Steuerreform haben Sie durch eine chaoti-
che Steuerreform des Herrn Lafontaine ersetzt. Die
enschen in Deutschland beobachten Sie jetzt dabei,
ie Sie versuchen, eine Reihe von Problemen zu behe-
en, die ohne Sie niemals entstanden wären.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lothar Mark [SPD]: Das glauben Sie doch selbst nicht!)


ogar das gelingt Ihnen nicht ohne ständige Rücktritts-
rohungen des Kanzlers.


(Erich G. Fritz [CDU/CSU]: Wenn er es doch endlich einmal täte!)


as ist ein peinliches Bild, von dem Sie uns möglichst
chnell erlösen sollten.
Heute sind wir so weit, dass in Ostdeutschland die
aushaltssperren regieren. Die Länder Brandenburg,
achsen-Anhalt und Sachsen haben heute Haushalts-
perren verhängt. In Thüringen ist es nicht viel anders;
ort bezieht sich das auf die disponiblen Titel. Die Län-
er wissen weder aus noch ein. Es gibt keine Möglich-
eit, im Personalsektor mehr zu sparen, jedenfalls nicht
urzfristig. Also wird der investive Bereich weiter be-
chnitten. Die Konsequenz davon ist, dass in den Kom-
unen nichts mehr investiert werden kann; sie fallen als
ffentliche Auftraggeber aus. Auch die Länder fallen als
ffentliche Auftraggeber aus. Die erforderlichen Gelder
eraten nicht in Umlauf. Gleichzeitig haben Sie die Ein-
liederungstitel der Bundesanstalt für Arbeit um unge-
ähr 1,6 Milliarden Euro im neuen Haushalt zurückge-
ührt. Auch diese Gelder stehen für den Konsum in
stdeutschland nicht mehr zur Verfügung.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

ie soll Ihrer Meinung nach bei einer so dramatischen
eduzierung der Konsumkraft in Ostdeutschland der
stdeutsche Mittelstand aus seiner Krise herauskom-
en? Ich sehe die Möglichkeit dazu jetzt weniger denn
e.
Frau Kollegin Hajduk hat uns massive Vorwürfe ge-
acht,


(Lothar Mark [SPD]: Mit Recht!)

eil wir Ihrem Steuervergünstigungsabbaugesetz nicht
n unveränderter Form zugestimmt haben. Ich sage Ih-
en: Sie wollten den Mittelstand weiter dafür bluten las-






(A) )



(B) )


Arnold Vaatz

sen, dass Sie bei der Körperschaftsteuer riesige hand-
werkliche Fehler gemacht haben. Das war das Ziel.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Ihre falsche Logik besteht darin, dass Sie ganz offenbar
meinen, dass ausgebliebene Steuererhöhungen für die
Mindereinnahmen verantwortlich sind.


(Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie waren doch daran beteiligt!)


Nein, für die Mindereinnahmen sind inzwischen die
Konkurse der Mittelständler verantwortlich: Sie haben
die Steuern derart erhöht, dass deren Gewinne drama-
tisch zurückgegangen sind. Die Investitionsmöglichkei-
ten blieben aus und sie mussten aufgeben. Das ist die
Realität.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Frau Präsidentin, lassen Sie mich noch einen Satz sa-

gen. – Wir stehen in Ostdeutschland jetzt wieder vor ei-
ner Entscheidung; der Kollege Merz hat das schon er-
wähnt. Augenblicklich bahnt sich ein Streik der IG
Metall an. Ich bitte Sie: Sprechen Sie – mit uns gemein-
sam – mit den Menschen, damit sie diesen Streik unter-
lassen! Der Kollege Stolpe hat – nach meiner Ansicht
verantwortungsvoll – darauf hingewiesen, dass dieser
Streik tödlich ist; auch andere Kollegen wie der Kollege
Brandner haben sich in diesem Sinne geäußert.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504531700

Herr Kollege Vaatz, trotz allem ist Ihre Redezeit ab-

gelaufen.


Arnold Vaatz (CDU):
Rede ID: ID1504531800

Lassen Sie uns mit einer Stimme sprechen. Tragen Sie

dazu bei, dass nicht auch noch der letzte Wettbewerbs-
vorteil in Ostdeutschland verloren geht und sich die Pro-
bleme weiter verschlimmern!

Vielen Dank.

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504531900

Letzte Rednerin in dieser Aktuellen Stunde ist die

Kollegin Erika Lotz, SPD-Fraktion.


Erika Lotz (SPD):
Rede ID: ID1504532000

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Wenn es der CDU/CSU wirklich um die Lösung von
Problemen ginge, dann hätte heute diese Inszenierung
nicht stattgefunden.


(Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Ach, reden Sie doch keinen Unsinn! – Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Kommen Sie zur Sache!)


Herr Meyer hat vorhin – wo ist er jetzt eigentlich? –

(Manfred Grund [CDU/CSU]: Er sucht den Fi nanzminister! Er sucht den Eichel!)


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(C (D as Wort von der Verlässlichkeit in den Mund genomen. Ihre Verlässlichkeit hat sich ja heute gezeigt: Das, as unter den Obleuten verabredet worden ist, haben Sie icht eingehalten. Ich denke, daran kann man sehen, wer em Ansehen des Parlamentes wirklich geschadet hat. Wir, Rot-Grün, reden nicht um die Probleme herum, ondern wir handeln. Wir arbeiten an Lösungen. (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Sie strei ken!)


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

ie tun so, als sei die weltweite Konjunkturschwäche
on der Bundesregierung produziert. Das glauben Sie
och wohl selbst nicht!
Herr Vaatz, Sie haben die Finanzsituation der ostdeut-

chen Länder beklagt. In Westdeutschland ist die Situa-
ion auch nicht gerade prächtig.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Sie haben dieselbe schlechte Bundesregierung!)


n meinem Land, in Hessen, macht Herr Koch zum drit-
en Mal einen Haushalt, der nicht der Verfassung ent-
pricht. Wenn Sie meinen, hier die finanzielle Situation
er Länder und der Kommunen beklagen zu müssen,
ann sage ich Ihnen: Es waren doch die Länder, die ge-
en Mehreinnahmen gestimmt haben. Das kann man
och nicht einfach so machen.


(Beifall bei der SPD)

Sie haben hier die alten Petersberger Beschlüsse der
DU gepriesen. Was hätte denn eine Umsetzung bedeu-
et? – Eine Entlastung des Zahnarztes und die Belastung
er Krankenschwester! Sie wollten doch an die Nachtzu-
chläge heran.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Das sind doch alte Märchen!)


eshalb war es gut, dass wir das verhindert haben.

(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Eingangssteuer satz von 15 Prozent!)

Zu Ihrem Zwischenruf sage ich: Wir haben doch den
ingangssteuersatz von 15 Prozent auf den Weg ge-
racht. Das ist schon Gesetz.


(Beifall bei der SPD – Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Hättet ihr längst haben können!)


Lassen Sie mich nun noch einmal auf die konjunktu-
elle Schwäche zurückkommen. Sie hat natürlich Folgen
ür die Sozialversicherungen. Die Einnahmen sinken,
ährend die Ausgaben gleich bleiben oder sogar steigen –
ie beispielsweise in der gesetzlichen Krankenversiche-
ung. Deshalb haben wir dort auch gegengesteuert. Es
ab geringere Lohnsteigerungen als erwartet. Das hat
ich auf der Einnahmeseite negativ niedergeschlagen,


(Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Frau Kollegin, was sagen Sie zum Streik in den neuen Ländern?)







(A) (C)



(B) )


Erika Lotz
genauso wie die Anrechnung übertariflicher Lohnbe-
standteile.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Alles nicht neu!)


Es ist Augenwischerei, so zu tun, als ob diese Belastun-
gen erst heute aufgetaucht seien.

Herr Rexrodt, Sie waren es doch, der gemeint hat,
dass Wirtschaft in der Wirtschaft stattfinde,

ellen: Diese Erika Lotz hat neun Jahre Akkord ge-
et.


(Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Das streiten wir nicht ab!)


eiß durchaus, wovon sie redet. – Deshalb schätze
ie Tarifhoheit. Ich habe mich immer dagegen ge-
t, dass Politiker und Politikerinnen sich in die Ta-
eit einmischen. Deshalb werde ich auch heute als
estagsabgeordnete dies nicht tun.

(Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Ja!)

als Politiker müsse man da nichts tun.


(Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Das habe ich nie gesagt! – Manfred Grund [CDU/CSU]: Ist das eine Geschichtsstunde?)


Wir tun aber etwas, wir handeln.
Wer die Belastungen durch das Geschenk der deut-

schen Einheit nur der Sozialversicherung aufgebürdet
hat, soll jetzt nicht die hohen Lohnnebenkosten bekla-
gen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Sie tragen dafür die Verantwortung. Gesamtgesellschaft-
lich hätte das finanziert werden müssen. Deshalb ist es
jetzt nicht in Ordnung, wenn Sie bei den Steuereinnah-
men blockieren.


(Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Was sagen Sie zum Streik? Sie sind doch in der IG Metall! – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Was sagt die IG Metall zum Streik in den neuen Ländern? Sie sind doch Vorsitzende in Hessen!)


Ja, wir müssen Veränderungen betreiben.

(Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Was sagt die IG Metall zum Streik? Sie sind doch aktive IG-Metallerin! Wollen Sie, dass die Arbeitszeit verkürzt wird?)


– Herr Schauerte, ich erlebe jetzt schon zum x-ten Male,
dass meine Reden dadurch unterbrochen werden, dass
Sie mir vorhalten, ich sei Gewerkschafterin, ich sei IG-
Metallerin.


(Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Die Streiklage!)


Ich sage Ihnen: Ich bin stolz darauf, dass ich IG-Metalle-
rin bin.

Wenn Sie schon immer im Kürschner blättern müs-
sen, wäre es vielleicht angebracht, dass Sie auch einmal

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(D (Beifall bei der SPD – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Aber was ist mit der Wirtschaftspolitik?)


Natürlich müssen wir handeln. Es sind Veränderun-
en notwendig, beispielsweise bei dem Gang in die
rühverrentung. Wir wollen doch auch einmal feststel-
en: Dass man mit 60 in Rente geht, ist nicht von Sozial-
emokratinnen und Sozialdemokraten eingeleitet wor-
en, sondern von Herrn Blüm.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Ihr habt da nicht mitgestimmt? Ihr wart da nicht dabei? – Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Das haben Sie gemeinsam mit Herrn Blüm gewollt! Auch Sie waren dabei!)


chon damals haben wir als Gewerkschafter gesagt: Die
entenkassen werden geplündert. Die Arbeitgeber ha-
en dafür gesorgt, dass ältere Arbeitnehmer den Betrieb
erlassen, ohne dass jüngere ihre Plätze einnehmen. –
aran müssen wir arbeiten. Dies muss sich aufgrund der
emographischen Veränderungen ebenfalls verändern.
Sie fordern hier Veränderungen ein. Ich lade Sie heute

och einmal ein: Tun Sie mit! Lassen Sie das mit den
ktuellen Stunden! Lassen Sie uns wirklich sachlich ar-
eiten! Dann wären wir schon ein ganzes Stückchen
eiter.
Danke schön.


(Beifall bei der SPD)


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1504532100

Die Aktuelle Stunde ist beendet.
Wir sind damit am Schluss unserer heutigen Tages-

rdnung.
Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-

estages auf morgen, Donnerstag, den 22. Mai 2003,
Uhr, ein.
Die Sitzung ist geschlossen.