Tagesordnungspunkt 1:
Befragung der Bundesregierung: Entwurf
eines Gesetzes zur weiteren Fortentwick-
lung des Finanzplatzes Deutschland,
Viertes Finanzmarktförderungsgesetz 19625 A
Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19625 B
Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 19626 A
Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19626 B
Leo Dautzenberg CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 19626 C
Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19626 D
Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 19626 D
Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/
CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19627 A
Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19627 A
Leo Dautzenberg CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 19627 B
Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19627 C
Leo Dautzenberg CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 19627 C
Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19627 C
Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19628 A
Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . . 19628 A
Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 19628 B
Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19628 C
Tagesordnungspunkt 2:
Fragestunde
(Drucksache 14/7396) . . . . . . . . . . . . . . . 19628 D
Erörterung des BMJ mit Verbänden über Eck-
punkte zum Entwurf für ein zivilrechtliches
Antidiskriminierungsgesetz im November
2001
MdlAnfr 3
Dr. Ilja Seifert PDS
Antw PStSekr Dr. Eckhart Pick BMJ . . . . . . . 19629 A
ZusFr Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 19629 A
Schlussfolgerungen aus der Erörterung des
BMJ mit Verbänden über Eckpunkte zum Ent-
wurf für ein zivilrechtliches Antidiskriminie-
rungsgesetz im November 2001
MdlAnfr 4
Dr. Ilja Seifert PDS
Antw PStSekr Dr. Eckhart Pick BMJ . . . . . . . 19629 D
ZusFr Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 19630 A
Vergabe von EU-Mitteln und Abschluss von
Verträgen mit der Firma Efp in Bonn ohne Aus-
schreibung durch das BMA
MdlAnfr 5, 6
Dirk Niebel FDP
Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . . 19630 C
ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19630 D
Ungleichbehandlung zwischen Wehr- und Zi-
vildienstleistenden bezüglich Weihnachtsgeld
MdlAnfr 7
Ina Lenke FDP
Antw PStSekrin Dr. Edith Niehuis BMFSFJ 19632 A
ZusFr Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19632 B
ZusFr Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 19633 A
Plenarprotokoll 14/200
Deutscher Bundestag
Stenographischer Bericht
200. Sitzung
Berlin, Mittwoch, den 14. November 2001
I n h a l t :
Ungleichbehandlung zwischen Wehr- und Zi-
vildienstleistenden bezüglich Entlassungsgeld
MdlAnfr 8
Ina Lenke FDP
Antw PStSekrin Dr. Edith Niehuis BMFSFJ 19633 C
ZusFr Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19633 D
ZusFr Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 19634 B
Übertragung der im Inno-Regio-Programm
nicht abgeflossenen Mittel auf 2002
MdlAnfr 9
Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke)
CDU/CSU
Antw PStSekr Wolf-Michael Catenhusen
BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19634 C
ZusFr Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke)
CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19634 D
Vereinfachung der Antragsmodalitäten des
Inno-Regio-Programms für kleine und mittel-
ständische Betriebe
MdlAnfr 10
Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke)
CDU/CSU
Antw PStSekr Wolf-Michael Catenhusen
BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19635 C
ZusFr Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke)
CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19636 A
Zinsbelastung des Bundes für den übernom-
menen Altschuldenanteil der ostdeutschen
Wohnungswirtschaft von 1995 bis 2000
MdlAnfr 14, 15
Christine Ostrowski PDS
Antw PStSekrin Dr. Barbara Hendricks BMF 19636 C, D
ZusFr Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . 19636 D
Anstieg der Zahl versandter Werbefaxe;
Durchsetzung einer europaweiten Identifika-
tion des Absenders
MdlAnfr 16, 17
Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU
Antw PStSekrin Margareta Wolf BMWi . . . 19637 B, C
ZusFr Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn)
CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19637 D
Auswirkungen einer von der EU-Kommission
geplanten Erhöhung der Fördergrenze beim
Jahresumsatz auf kleine und mittlere Unter-
nehmen
MdlAnfr 18
Ernst Hinsken CDU/CSU
Antw PStSekrin Margarete Wolf BMWi . . . . 19638 B
ZusFr Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . 19638 C
Zahl der für die Bewachung US-amerika-
nischer Liegenschaften in Deutschland einge-
setzten Bundeswehrsoldaten
MdlAnfr 21
Werner Siemann CDU/CSU
Antw PStSekrin Brigitte Schulte BMVg . . . . 19639 C
ZusFr Werner Siemann CDU/CSU . . . . . . . . . 19639 D
Ausrüstung der für die Bewachung US-ameri-
kanischer Liegenschaften in Deutschland ein-
gesetzten Bundeswehrsoldaten
MdlAnfr 22
Werner Siemann CDU/CSU
Antw PStSekrin Brigitte Schulte BMVg . . . . 19640 A
ZusFr Werner Siemann CDU/CSU . . . . . . . . . 19640 B
Kriterien der Entscheidung über Verbleib bzw.
Reduzierung von Standortverwaltungen der
Bundeswehr
MdlAnfr 23
Ernst Hinsken CDU/CSU
Antw PStSekrin Brigitte Schulte BMVg . . . . 19640 C
ZusFr Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . 19640 D
Zusatzpunkt 1:
Aktuelle Stunde betr.: Was beabsichtigt
die Bundesregierung angesichts der in
der jüngsten Steuerschätzung prognosti-
zierten erheblichen Einnahmeausfälle
von Bund, Ländern und Gemeinden zu
tun? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19641 C
Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 19641 C
Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19642 D
Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19644 B
Christine Scheel BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19645 C
Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19646 C
Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19647 D
Klaus-Peter Willsch CDU/CSU . . . . . . . . . . 19648 C
Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19650 B
Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 19651 C
Nicolette Kressl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19652 D
Deutscher Bundestag 14. Wahlperiode 200. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. November 2001II
Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . 19653 C
Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19654 C
Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . . . . 19655 D
Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19657 A
Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19658 C
Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19658 C
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 19659 A
Anlage 2
Bundesmittel für deutsche Minderheiten in
den EU-Beitrittsländern; Einbürgerung von
abgelehnten Spätaussiedlerbewerbern nach
vierjährigem Inlandsaufenthalt
MdlAnfr 1, 2
Hartmut Koschyk CDU/CSU
Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper
BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19659 C, D
Anlage 3
Haltung des Bundeskanzlers zur Mehrheit der
Regierungskoalition bei zentralen politischen
Entscheidungen im Zusammenhang mit dem
Einsatz deutscher Streitkräfte im Rahmen der
gemeinsamen Reaktion auf die Terroran-
schläge gegen die USA
MdlAnfr 11
Sylvia Bonitz CDU/CSU
Antw StMin Hans Martin Bury BK . . . . . . . . 19660 A
Anlage 4
Geplanter Einsatz deutscher Streitkräfte im
Rahmen der gemeinsamen Reaktion auf die
Terroranschläge gegen die USA
MdlAnfr 12
Sylvia Bonitz CDU/CSU
Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA . . . . . . . 19660 B
Anlage 5
Vertragsverhältnis zwischen dem BMF und Staats-
sekretär a. D. Klaus-Peter Schmidt-Deguelle
MdlAnfr 13
Dietrich Austermann CDU/CSU
Antw PStSekrin Dr. Barbara Hendricks BMF 19660 C
Anlage 6
Soziale Absicherung der sich im Einsatz befin-
denden Soldaten des E-3A-Einsatzverbandes
Erweiterung des Dialogs mit der wehrtechni-
schen Industrie angesichts der Entwicklung
der aktuellen sicherheitspolitischen Lage
MdlAnfr 19, 20
Günther Friedrich Nolting FDP
Antw PStSekrin Brigitte Schulte
BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19660 C, 19661 C
Deutscher Bundestag 14. Wahlperiode 200. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. November 2001 III
Deutscher Bundestag 14. Wahlperiode 200. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. November 2001
Deutscher Bundestag 14. Wahlperiode 200. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. November 2001
Jörg-Otto Spiller
19658
(C)(A)
Berichtigung
198. Sitzung, Seite 19373 (A), 3. Absatz, der letzte Satz ist wie folgt zu lesen: Das
Verwaltungsgericht Berlin hat mit seinem noch nicht rechtskräftigen Urteil vom 4. Juli
2001 bestätigt, dass solche Informationen grundsätzlich nur mit Einwilligung der Be-
troffenen zugänglich gemacht werden dürfen.
Deutscher Bundestag 14. Wahlperiode 200. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. November 2001 19659
(C)
(D)
(A)
(B)
Altmann (Aurich), Gila BÜNDNIS 90/ 14.11.2001
DIE GRÜNEN
Behrendt, Wolfgang SPD 14.11.2001
Bierwirth, Petra SPD 14.11.2001
Bulmahn, Edelgard SPD 14.11.2001
Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 14.11.2001
Friedrich (Altenburg), SPD 14.11.2001
Peter
Fritz, Erich G. CDU/CSU 14.11.2001
Heinrich, Ulrich FDP 14.11.2001
Hempelmann, Rolf SPD 14.11.2001
Hohmann, Martin CDU/CSU 14.11.2001
Dr. Höll, Barbara PDS 14.11.2001
Koppelin, Jürgen FDP 14.11.2001
Lamp, Helmut CDU/CSU 14.11.2001
Lange (Backnang), SPD 14.11.2001
Christian
Lippmann, Heidi PDS 14.11.2001
Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 14.11.2001*
Erich
Müller (Berlin), PDS 14.11.2001*
Manfred
Ost, Friedhelm CDU/CSU 14.11.2001
Philipp, Beatrix CDU/CSU 14.11.2001
Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 14.11.2001
Schauerte, Hartmut CDU/CSU 14.11.2001
Schenk, Christina PDS 14.11.2001
Schlee, Dietmar CDU/CSU 14.11.2001
Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 14.11.2001
Hans Peter
Dr. Spielmann, Margrit SPD 14.11.2001
Straubinger, Max CDU/CSU 14.11.2001
Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 14.11.2001
Dr. Thomae, Dieter FDP 14.11.2001
Dr. von Weizsäcker, SPD 14.11.2001
Ernst Ulrich
* für die Teilnahme an Tagungen der Parlamentarischen Versammlung
der WEU
entschuldigt bis
Abgeordnete(r) einschließlich
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten
Anlagen zum Stenographischen Bericht
Anlage 2
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die
Fragen 1 und 2 des Abgeordneten Hartmut Koschyk
(CDU/CSU) (Drucksache 14/7396, Fragen 1 und 2):
Welche längerfristigen Vorstellungen hat die Bundesregierung
über die Unterstützung aus dem Bundeshaushalt für die deutschen
Minderheiten in den Staaten, die mittelfristig Aufnahme in die Eu-
ropäische Union finden werden, und wie begründet die Bundes-
regierung ihre Vorstellungen?
Treffen Zeitungsmeldungen (vergleiche Siebenbürgische
Zeitung vom 31. Oktober 2001) zu, wonach abgelehnte Spätaus-
siedlerbewerber, deren volkstumsmäßige Vereinsamung aufgrund
des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts vom 3. März 1998
nicht mehr als Benachteiligung im Sinne des § 4 Abs. 2 anerkannt
wird, nach einer vierjährigen Inlandsaufenthaltsdauer einzubür-
gern sind, und gibt es Überlegungen der Bundesregierung, ebenso
gegenüber anderen Altfallgruppen bei abgelehnten Spätaussied-
lerbewerbern zu verfahren?
Zu Frage 1:
Der Beitritt eines Landes zur Europäischen Union steht
aus Sicht der Bundesregierung der Fortführung der För-
derung der dort lebenden deutschen Minderheiten nicht
grundsätzlich entgegen. Es ist allerdings zu erwarten, dass
sich infolge der EU-Mitgliedschaft die wirtschaftliche
Lage der Beitrittsländer insgesamt und damit auch der
deutschen Minderheiten weiter verbessern wird. Insoweit
werden Dauer und Art der Hilfen dem europäischen Inte-
grationsprozess anzupassen sein. Dies sieht auch schon
das vom Beauftragten der Bundesregierung für Aussied-
lerfragen 1999 veröffentlichte Konzept zur Aussiedler-
politik 2000 vor. Die konkrete Ausgestaltung dieser
grundsätzlichen Überlegung wird zu gegebener Zeit mit
den Betroffenen unter Berücksichtigung der jeweiligen
Rahmenbedingungen zu erörtern sein. Dies gilt gleicher-
maßen auch für die Unterstützung aus Deutschland für
kulturelle Aktivitäten der deutschen Minderheiten.
Zu Frage 2:
Zeitungsmeldungen, denen zufolge abgelehnte Spät-
aussiedlerbewerber, deren volkstumsmäßige Vereinsa-
mung aufgrund des Urteils des Bundesverwaltungsge-
richts vom 3. März 1998 9 C 3.97 nicht mehr als
Benachteiligung im Sinne des § 4 Abs. 2 Bundesvertrie-
benengesetz anerkannt wird, nach einer vierjährigen In-
landsaufenthaltsdauer einzubürgern sind, treffen nicht zu.
Die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Staatsan-
gehörigkeitsrecht (StAR-VwV) vom 13. Dezember 2000
sieht in Nr. 8.1.3.4 die Möglichkeit vor, deutschsprachige
Einbürgerungsbewerber aus deutschsprachigen Gebieten
in anderen europäischen Staaten, in denen Deutsch
Amts- oder Umgangssprache ist, abweichend von dem
grundsätzlich geforderten Mindestaufenthalt von acht Jah-
ren (Nr. 8.1.2.2 StAR-VwV) bereits nach einer Inlands-
aufenthaltsdauer von vier Jahren einzubürgern. Ob und in-
wieweit von dieser Ausnahmeregelung bei abgelehnten
Spätaussiedlerbewerbern Gebrauch gemacht wird, steht
im Ermessen der für die Ausführung des Staatsangehörig-
keitsgesetzes zuständigen Länder.
Die Frage, ob bei Einbürgerungsbewerbern aus rumä-
nischen Gebieten, die zwar im Aufnahmeverfahren nach
dem Bundesvertriebenengesetz nach Deutschland ge-
kommen sind, aber keine Spätaussiedlerbescheinigung
erhalten haben, die Voraussetzungen für eine Verkürzung
der Mindestaufenthaltsdauer im Sinne der Nr. 8.1.3.4
StAR-VwV vorliegen, war Gegenstand einer Staatsan-
gehörigkeitsreferentenbesprechung am 19./20. Juni 2001.
Es wurde hierin festgestellt, dass die StAR-VwV keine
gruppenspezifische Regelung für diesen Personenkreis
vorsieht. Zugleich wurde Übereinstimmung darüber er-
zielt, dass bei diesem Personenkreis und in vergleichba-
ren Fällen grundsätzlich keine Bedenken gegen eine vor-
zeitige Einbürgerung im Wege des Ermessens bestehen,
wenn neben ausreichenden Kenntnissen der deutschen
Sprache auch die sonstigen Einbürgerungserfordernisse
gegeben sind.
Anlage 3
Antwort
des Staatsministers Hans Martin Bury auf die Frage der
Abgeordneten Sylvia Bonitz (CDU/CSU) (Drucksache
14/7396, Frage 11):
Welche Bedeutung misst der Bundeskanzler Gerhard Schröder
einer eigenen Mehrheit der Regierungskoalition bei zentralen po-
litischen Entscheidungen bei, und ist für ihn die Entscheidung
über den Einsatz deutscher Streitkräfte im Rahmen der gemeinsa-
men Reaktion auf die Terroranschläge gegen die USA eine solche
zentrale politische Frage, die zwingend einer eigenen Mehrheit
der Mitglieder der Regierungskoalition bedarf?
Der Bundeskanzler hat deutlich gemacht, dass er bei
der von Ihnen angesprochenen Entscheidung über den
Einsatz deutscher Streitkräfte bei der Unterstützung der
gemeinsamen Reaktion auf die terroristischen Angriffe
gegen die USA eine eigene Mehrheit der Koalitionsfrak-
tionen erwartet.
Anlage 4
Antwort
des Staatsministers Dr. Christoph Zöpel auf die Frage der
Abgeordneten Sylvia Bonitz (CDU/CSU) (Drucksache
14/7396, Frage 12):
Wann ist das Ziel des geplanten Einsatzes deutscher Streit-
kräfte im Rahmen der gemeinsamen Reaktion auf die Terror-
anschläge gegen die USA erreicht, und wer trifft diese Feststel-
lung?
Die auf der Grundlage der Resolution 1368 (2001) des
VN-Sicherheitsrates erfolgende Operation ENDURING
FREEDOM, an der sich deutsche bewaffnete Streitkräfte
beteiligen sollen, hat das Ziel, staatlich geduldete und
unterstützte Führungs- und Ausbildungseinrichtungen von
Terroristen auszuschalten, Terroristen zu bekämpfen, ge-
fangen zu nehmen und vor Gericht zu stellen sowie Dritte
dauerhaft von der Unterstützung terroristischer Aktivitäten
abzuhalten. Deutsche bewaffnete Streitkräfte tragen dazu
mit ihren Fähigkeiten bei. Der Beitrag schließt auch Leis-
tungen zum Zweck der humanitären Hilfe ein. Im Verlauf
der Operation wird die Bundesregierung ständig prüfen,
inwieweit die zur Verfügung gestellten Fähigkeiten der
deutschen bewaffneten Streitkräfte für die Erreichung der
jeweils gesetzten Ziele einen wirksamen Beitrag leisten.
Im Lichte des Ergebnisses dieser Prüfung und in Abspra-
che mit den USA und den Partnern wird sie dann die je-
weils nötigen Entscheidungen treffen.
Anlage 5
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die
Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/
CSU) (Drucksache 14/7396, Frage 13):
Trifft es zu, dass unverändert ein Vertragsverhältnis zwischen
dem Bundesministerium der Finanzen und dem Staatssekretär
a. D. Klaus-Peter Schmidt-Deguelle bzw. einer von ihm geleiteten
Beratungsfirma besteht?
Es trifft zu, dass unverändert ein Vertragsverhältnis
zwischen dem Bundesministerium der Finanzen und
Herrn Staatssekretär a. D. Schmidt-Deguelle als Person
besteht; das Vertragsverhältnis ist bis zum 31. Dezember
2001 befristet.
Anlage 6
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Fragen
des Abgeordneten Günther Friedrich Nolting (FDP)
(Drucksache 14/7396, Fragen 19 und 20):
Wie will die Bundesregierung die umfassende soziale Ab-
sicherung der Soldaten des E-3A-Einsatzverbandes, die sich ge-
genwärtig bereits zu einer besonderen Verwendung im Einsatz be-
finden, sowie von deren Familienangehörigen sicherstellen, und
übernimmt die Bundesregierung die Versicherungsleistungen für
den Fall, dass die entsprechenden privaten Versicherungsunter-
nehmen auf die jeweils gültigen Kriegsklauseln rekurrieren?
Teilt die Bundesregierung meine Auffassung, dass es ange-
sichts der aktuellen sicherheitspolitischen Lageentwicklung drin-
gend einer Erweiterung des Dialogs mit der wehrtechnischen In-
dustrie, insbesondere der klaren Definition wehrtechnischer
Kernkapazitäten bedarf, und wie wird die Bundesregierung die-
sem Leitgedanken künftig Rechnung tragen?
Zu Frage 19:
Die Soldaten des NATO-E-3A-Verbandes, die gegen-
wärtig in den USA Dienst leisten, befinden sich in einem
Auslandseinsatz innerhalb des Bündnisses. Sie erhalten
einen erweiterten Versorgungsschutz, wie bei Einsätzen
auf Beschluss der Bundesregierung im Sinne von § 58 a
des Bundesbesoldungsgesetzes, für Unfälle aufgrund der
besonderen Verhältnisse des Einsatzes im Rahmen von
Auslandsverwendungen, falls eine vergleichbar gestei-
gerte Gefährdungslage vorliegt. Diese Feststellung wird
im Schädigungsfalle im Einvernehmen mit den Bundes-
ministerien des Innern, der Finanzen und mit dem Aus-
wärtigen Amt getroffen. Dies gilt auch für Unfälle bei ei-
nem Überwachungsauftrag des Verbandes im Ausland. Zu
dem erweiterten Versorgungsschutz gehört auch der ge-
Deutscher Bundestag 14. Wahlperiode 200. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. November 200119660
(C)
(D)
(A)
(B)
setzliche Anspruch der Soldaten und ihrer Hinterbliebe-
nen auf einen Schadensausgleich in angemessenem Um-
fang, wenn Versicherungsunternehmen unter Berufung
auf die Kriegsklausel in privaten Lebens- oder Unfallver-
sicherungsverträgen die Auszahlung der vereinbarten
Versicherungsleistungen verweigern.
Falls die Anwendung der Kriegsklausel nicht sachge-
recht erscheint, würde der Bund gegen Abtretung der Ver-
sicherungsansprüche durch den Bezugsberechtigten mit
dem Schadensausgleich in Vorleistung treten und gege-
benenfalls die Versicherungssumme bei der Versiche-
rungsgesellschaft einfordern. Die umfassende soziale Ab-
sicherung von Solden des NATO-E-3A-Verbandes in den
genannten Auslandseinsätzen sowie ihrer Familienan-
gehörigen ist damit bereits sichergestellt.
Zu Frage 20:
Die Lage der wehrtechnischen Industrie und die
Neuausrichtung der Bundeswehr haben in den vergange-
nen Jahren zu einer Intensität des Meinungsaustauschs
und der Erörterung gemeinsamer Ziele geführt. Selbst-
verständlich sind in diesen Dialog auch aktuelle Entwick-
lungen eingeflossen und in ihren Auswirkungen bewertet
worden.
Deutscher Bundestag 14. Wahlperiode 200. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. November 2001 19661
(C)
(D)
(A)
(B)
Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin