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    Eintritt der Abgeordneten Grietje Bettin in den Deutschen Bundestag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8980 A Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung (Finan- zierungskonferenz für Südosteuropa in Brüssel am 29./30. März 2000) . . . . . . . . 8979 B Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8979 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 8980 A Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8980 B Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . 8980 C Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8980 C Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8980 D Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8980 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . . 8981 A Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8981 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . 8981 B Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8981 C Dr. Eberhard Brecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 8982 A Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8982 A Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8982 C Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8982 C Dr. Christian Schwarz-Schilling CDU/CSU . . 8982 D Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8983 A Detlef Dzembritzki SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 8983 B Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8983 C Ina Lenke F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8983 D Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8984 A Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 8984 D Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI 8985 A Jürgen Koppelin F.D.P . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8985 B Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI 8985 B Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 14/3082) . . . . . 8985 C Kommunikationstechnische Realisierung des Konzeptes „Arbeitsamt 2000“ MdlAnfr 2, 3 Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU Antw PStSekr’in Ulrike Mascher BMA . . 8985 C, 8986 B ZusFr Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU 8985 D, 8986 C ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . 8986 C Auswirkungen des Entwurfs einer Änderung des Bundeserziehungsgeldgesetzes auf die Si- tuation der Erziehungsgeldempfänger MdlAnfr 4, 5 Maria Eichhorn CDU/CSU Plenarprotokoll 14/97 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 97. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 I n h a l t : Antw PStSekr’in Dr. Edith Niehuis BMFSFJ . 8987 A, B ZusFr Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . 8987 C ZusFr Hanna Wolf (München) SPD . . . . . . . . 8988 D ZusFr Ulla Schmidt (Aachen) SPD . . . . . . . . . 8989 A Vorlage von biomedizinisch und bioethisch re- levanten Gesetzgebungsvorhaben in der 14. Wahlperiode; Richtlinienentwurf der Bundes- ärztekammer zur Präimplantationsdiagnostik MdlAnfr 6, 7 Detlef Parr F.D.P. Antw PStSekr’in Christa Nickels BMG .8989 C, 8990 D ZusFr Detlef Parr F.D.P . . . . . . . . . . . . . 8989 D, 8991 A ZusFr Ina Lenke F.D.P . . . . . . . . . . . . . 8990 C, 8991 C Steuerliche Behandlung der Beteiligung von Risikokapitalfonds an Unternehmen im Falle einer Veräußerung MdlAnfr 11 Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 8992 A ZusFr Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU . . . . . . . 8992 C Festlegung eines steuerfreien Pauschbetrages für ehrenamtliche Tätigkeiten, zum Beispiel als Übungsleiter MdlAnfr 13 Max Straubinger CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 8993 C ZusFr Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . 8993 D Ausschluss tarifuntreuer Unternehmen von der Auftragsvergabe bei öffentlichen Ausschrei- bungen, Ausweitung auf innerbetriebliche Sa- nierungsverträge MdlAnfr 19 Dirk Niebel F.D.P. Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . . 8994 C ZusFr Dirk Niebel F.D.P . . . . . . . . . . . . . . . . . 8994 D Inhalt und Freigabe der Originaldokumente der „Operation Hufeisen“ im Kosovo für die Öf- fentlichkeit MdlAnfr 26, 27 Heidi Lippmann PDS Antw Bundesminister Rudolf Scharping BMVg 8995 B ZusFr Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . 8995 C, 8996 D ZusFr Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . 8996 B ZusFr Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8997 B Existenz des „Hufeisenplans“ zur Vertreibung der Albaner aus dem Kosovo MdlAnfr 28 Sabine Leutheuser-Schnarrenberger F.D.P Antw Bundesminister Rudolf Scharping BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8997 D ZusFr Sabine Leutheuser-Schnarrenberger F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8998 A Ablehnung des Austauschs fälliger Gummi- granulatkugelfänger in Standortschießanlagen; Sicherstellung des Ausbildungsbetriebs MdlAnfr 29, 30 Klaus Hofbauer CDU/CSU Antw Bundesminister Rudolf Scharping BMVg 8998 C ZusFr Klaus Hofbauer CDU/CSU . . 8998 D, 8999 A Eingeschränkte Bündnisfähigkeit der Bundes- wehr MdlAnfr 31 Werner Siemann CDU/CSU Antw Bundesminister Rudolf Scharping BMVg 8999 B ZusFr Werner Siemann CDU/CSU . . . . . . . . . 8999 D Beteiligungen deutscher Firmen an Aus- schreibungen der Vereinigten Arabischen Emirate hinsichtlich der Modernisierung ihrer Streitkräfte MdlAnfr 32 Werner Siemann CDU/CSU Antw Bundesminister Rudolf Scharping BMVg 9000 B Vorfinanzierung der A 31 durch das Land Nie- dersachsen, Landkreise und private Unterneh- mer MdlAnfr 33 Max Straubinger CDU/CSU Antw PStSekr Kurt Bodewig BMVBW . . . . . 9000 C ZusFr Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . 9000 D ZusFr Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . 9001 B Finanzmittel von Landkreisen und Unterneh- mern für die Vorfinanzierung der A 31 MdlAnfr 34 Josef Hollerith CDU/CSU Antw PStSekr Kurt Bodewig BMVBW . . . . . 9001 C ZusFr Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . 9001 C ZusFr Reinhard Freiherr von Schorlemer CDU/ CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9002 A ZusFr Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . 9002 A Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000II Vorwegmaßnahmen zum Weiterbau der A 99 MdlAnfr 35 Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 9002 B ZusFr Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . . . 9002 C ZusFr Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . 9003 B Sofortige Aufnahme von Straßenbauprojekten des „Vordringlichen Bedarfs“ aus dem Bun- desverkehrswegeplan 1992 in die Finanzie- rung des Investitionsprogramms 1999 bis 2002“; Finanzierungsdauer MdlAnfr 36, 37 Helmut Heiderich CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 9003 C ZusFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . 9003 D Freigabe des Haushaltstitels zur Finanzierung der Instandhaltung von Schienenwegen; bisher blockierte Projekte MdlAnfr 38, 39 Dr. Heinrich Leonhard Kolb F.D.P. Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 9005 A ZusFr Dr. Heinrich Leonhard Kolb F.D.P. . . . 9005 B Ansiedlung einer Ausbildungseinrichtung für Studenten bei der GMD-Forschungszentrum Informationstechnik GmbH in Schloss Bir- linghoven in Sankt Augustin MdlAnfr 44, 45 Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU Antw PStSekr Wolf-Michael Catenhusen BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9006 C, D ZusFr Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU . . . 9006 D ZusFr Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . 9007 D Tagesordnungspunkt 3: a) Abgabe einer Regierungserklärung zu Ko- sovo – Herausforderung auf dem Weg des Balkan nach Europa b) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses – zu dem Antrag der Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Unter- stützung des Stabilitätspakts Südost- europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9008 B – zu dem Entschließungsantrag der Frak- tionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Er- klärung der Bundesregierung: Der Stabilitätspakt Südosteuropa – Stand und Perspektiven . . . . . . . . . . . . . . . . 9008 B – zu dem Antrag der Abgeordneten Karl Lamers, Peter Weiß (Emmendingen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: Den Stabilitätspakt Süd- osteuropa mit Leben erfüllen . . . . . . 9008 B – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Helmut Haussmann, Ulrich Irmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Für eine zügige Umsetzung und Vertiefung des Stabilitätspaktes Südosteuropa (Drucksachen 14/2569, 14/2575, 14/2768 [neu], 14/2584, 14/3100) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9008 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Fraktion CDU/CSU: Kosovo- Politik überprüfen und weiterentwickeln (Drucksache 14/3093) . . . . . . . . . . . . . . . . 9008 C Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 9008 C Karl Lamers CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9012 D Dr. Eberhard Brecht SPD . . . . . . . . . . . . . . 9014 D Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9015 A Dr. Ruth Fuchs PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9016 C Dr. Werner Hoyer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 9017 C Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 9019 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9021 A Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg . . . 9023 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . . 9024 D Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . 9026 A Dr. Christian Schwarz-Schilling CDU/CSU 9026 C Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 9027 A Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9027 B Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . 9027 D Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9028 B Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . 9029 B Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9030 A Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 9031 D Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9032 C Tagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dr. Norbert Lammert, Ulrich Adam, sowie weiterer Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 III Abgeordneter: Kunstprojekt im nördli- chen Lichthof des Reichstagsgebäudes von Hans Haacke „Der Bevölkerung“ (Drucksache 14/2867 [neu]) . . . . . . . . . . . 9034 A Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . . 9034 A Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 9036 D Dr. Antje Vollmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9038 D Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9040 A Hanna Wolf (München) SPD . . . . . . . . . . . . . . 9041 C Dr. Heinrich Fink PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9042 C Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P . . . . . . . 9043 C Dr. Rita Süssmuth CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 9044 B Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9045 B Volker Kauder CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 9046 B Wolfgang Thierse SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9047 D Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN (Erklärung nach § 31 GO) . . . 9049 A Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 9049 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9049 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde: Anweisung des Bundes- ministers Müller, die Höhe des Briefpor- tos bis Ende 2002 beizubehalten, obwohl die Regulierungsbehörde für Telekom- munikation und Post eine 15 %ige Ab- senkung wollte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9052 A Elmar Müller (Kirchheim) CDU/CSU . . . . . . 9052 B Petra Bierwirth SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9053 C Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9054 C Rainer Funke F.D.P . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9055 D Gerhard Jüttemann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 9056 C Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi 9057 C Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU 9059 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 9059 D Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 9060 C Eike Maria Hovermann SPD . . . . . . . . . . . . . 9060 D Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . . 9062 B Ute Vogt (Pforzheim) SPD . . . . . . . . . . . . . . . 9063 C Dr. Christian Schwarz-Schilling CDU/CSU 9064 C Klaus Barthel (Starnberg) SPD . . . . . . . . . . . 9065 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9066 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9067 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9068 A Anlage 2 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Menschenrechte in der Volksrepublik China (95. Sitzung, 23. März 2000, Tagesordnungspunkt 15) . . . . . . . . . . . . 9068 D Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9069 A Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Monika Griefahn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu den na- mentlichen Abstimmungen zum Entwurf eines Gesetzes zum Schutz der Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK-Vorschaltge- setz) (96. Sitzung, Zusatztagesordnungspunkt 7, Seite 8952 [C] und 8961 [B]) . . . . . . . . . . . 9069 C Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Volker Kröning (SPD) zur Abstimmung über den Antrag: Kunstprojekt im nördlichen Licht- hof des Reichstagsgebäudes von Hans Haacke „Der Bevölkerung“ (Drucksache 14/2867[neu]) (Tagesordnungspunkt 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9069 D Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Eberhard Brecht (SPD) zur Abstimmung über den Antrag: Kunstprojekt im nördlichen Lichthof des Reichstagsgebäudes von Hans Haacke „Der Bevölkerung“ (Drucksache 14/2867[neu]) (Tagesordnungspunkt 4) . . . . . 9069 D Anlage 6 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hanna Wolf (München) (SPD) zur Abstim- mung über den Antrag: Kunstprojekt im nörd- lichen Lichthof des Reichstagsgebäudes von Hans Haacke „Der Bevölkerung“ (Drucksache 14/2867[neu]) (Tagesordnungspunkt 4) . . . . . 9070 B Anlage 7 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Wilhelm Schmidt (Salzgitter), Dr. Peter Struck, Dr. Angelica Schwall-Düren, Marlene Rupprecht, Norbert Formanski, Heino Wiese (Hannover), Jochen Welt, Dieter Dzewas, Wolfgang Weiermann, Doris Barnett, Hans- Peter Kemper, Dieter Maaß (Herne), Klaus Hasenfratz, Dieter Grasedieck, Hans- Eberhard Urbaniak, Klaus Lennartz, Dietmar Schütz (Oldenburg), Ursula Mogg, Walter Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000IV Schöler, Fritz Schösser, Dr. Uwe Küster, Uwe Göllner, Ewald Schurer, Ingrid Holzhüter, Verena Wohlleben, Ulrike Merten, Georg Pfannenstein, Ernst Bahr (alle SPD) zur Ab- stimmung über den Antrag : Kunstprojekt im nördlichen Lichthof des Reichstagsgebäudes von Hans Haacke „Der Bevölkerung“(Druck- sache 14/2867 [neu]) (Tagesordnungspunkt 4) . . . . . 9070 B Anlage 8 Verhinderung eines Vertragsverletzungsver- fahrens der EU-Kommission wegen der Jagd- erlaubnis hinsichtlich Wildtauben und Möwen in der Brut- und Aufzuchtzeit MdlAnfr 1 Ulrike Flach F.D.P. Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BML . . . 9070 D Anlage 9 Förderung von wissenschaftlichen Vorhaben betr. die Eingliederung der deutschen Heimat- vertriebenen in der Bundesrepublik Deutsch- land oder in der DDR MdlAnfr 8 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw StMin Dr. Michael Naumann BK . . . . . 9071 A Anlage 10 Neue Pläne des Bundesministeriums der Fi- nanzen zur Senkung des Spitzensteuersatzes im Rahmen der Unternehmensteuerreform MdlAnfr 9, 10 Norbert Barthle CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 9071 B Anlage 11 Informationsbriefe des BMF an mittelständi- sche Unternehmen zur Unternehmensteuerre- form MdlAnfr 12 Hans Michelbach CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 9071 D Anlage 12 Klärung der beihilferechtlich problematischen Regelungen des Erneuerbare-Energien-Geset- zes (EEG) durch die EU-Kommission MdlAnfr 14, 15 Walter Hirche F.D.P. Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 9072 A Anlage 13 Steuerliche Anerkennung von „nützlichen Aufwendungen“ (Provisionen) des Thyssen- Konzerns in Höhe von 220 Millionen DM durch Finanzbehörden des Landes Nordrhein- Westfalen MdlAnfr 16 Dietrich Austermann CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 9072 C Anlage 14 Übertragung des Debtmanagements des Bun- des auf eine neu zu gründende GmbH; Prüfung alternativer Organisationsmodelle MdlAnfr 17, 18 Hans Jochen Henke CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 9072 C Anlage 15 Finanzielle Förderung des Airbus-A3XX-Pro- jekts MdlAnfr 20 Dietrich Austermann CDU/CSU Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . 9072 D Anlage 16 Entscheidung der Regulierungsbehörde zum Briefporto; Aufrechterhaltung des Briefmono- pols bis 2003 MdlAnfr 21, 22 Elmar Müller (Kirchheim) CDU/CSU Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . 9073 A Anlage 17 Untersagung von Kontakten des Bundesminis- teriums für Wirtschaft und Technologie mit dem Zentralverband des Deutschen Hand- werks MdlAnfr 23 Hans Michelbach CDU/CSU Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . 9073 C Anlage 18 Beförderung der KLV-Stabsoffiziere bei der 10. Panzerdivision nach A 14 MdlAnfr 24, 25 Ernst Burgbacher F.D.P. Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 9073 D Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 V Anlage 19 Aufhebung aller Ausnahmeregelungen für Hubschrauberlandeplätze an Krankenhäusern undUni-KlinikendurchdiegeänderteBetriebs- ordnung der Europäischen Luftfahrtbehörde MdlAnfr 40, 41 Renate Blank CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 9074 B Anlage 20 Stand der Reformüberlegungen zum Aufbau der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung; künf- tige Anzahl der Wasser- und Schifffahrtsdirek- tionen MdlAnfr 42, 43 Ruprecht Polenz CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 9074 D Anlage 21 Lehrlingsausbildung bei der Holzmann AG seit 1995 unter Inanspruchnahme staatlicher För- dermittel MdlAnfr 46, 47 Dr.-Ing. Rainer Jork CDU/CSU Antw PStSekr Wolf-Michael Catenhusen BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9075 B Anlage 22 Rückführung von kriegsbedingt im Ausland befindlichen kulturellen und archivalischen Einzelbeständen MdlAnfr 48 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw StMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . 9075 D Anlage 23 Gerichtsmedizinische Untersuchung des „Massakers von Racak“ im Kosovo MdlAnfr 49, 50 Carsten Hübner PDS Antw StMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . 9076 A Anlage 24 Umstände des „Massakers von Racak“ im Ko- sovo MdlAnfr 51 Sabine Leutheuser-Schnarrenberger F.D.P. Antw StMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . 9076 D Anlage 25 Vorfälle in München mit illegal aus Italien ein- gereisten Kurden MdlAnfr 53 Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 9077 A Anlage 26 Leistungen für deutsche Zwangsarbeiter in den ehemaligen Ostblockländern nach dem Kriegs- folgen-, Kriegsgefangenenentschädigungs- oder Häftlingshilfegesetz; Bundesmittel für nicht entschädigte deutsche Zwangsarbeiter MdlAnfr 54, 55 Martin Hohmann CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper AA . . . . . 9077 B Anlage 27 Weitergabe von Unterlagen des Bundesbeauf- tragten für die Unterlagen des Staatssicher- heitsdienstes der ehemaligen DDR an die Ber- liner Zeitung „Der Tagesspiegel“ MdlAnfr 56, 57 Dietmar Schlee CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper AA . . . . . 9077 C Anlage 28 Haltung des Bundesministers des Innern zur Weitergabe von Unterlagen des Bundesbeauf- tragten für die Unterlagen des Staatssicher- heitsdienstes der ehemaligen DDR an den Ber- liner „Tagesspiegel“ MdlAnfr 58 Dorothea Störr-Ritter CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper AA . . . . . 9078 A Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000VI Deutscher Bundestag -14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000
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    Deutscher Bundestag -14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 Klaus Barthel (Starnberg) 9066 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag -14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 9067 (C) (D) (A) (B) Berichtigung 96. Sitzung Seite 8917, Namentliche Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion CDU/CSU zum Entwurf eines Gesetzes zur weiteren steuerlichen Förderung von Stiftungen (Drucksache 14/3014): Bei Nein – SPD ist nach dem Namen „Rainer Brinkmann (Detmold)“ der Name Hans-Günter Bruckmann“ einzufügen. Unter Ungültig ist der Name „Hans-Günter Bruckmann“ zu streichen. Das endgültige Ergebnis ändert sich hierdurch wie folgt: Abgegebene Stimmen 533 Ja 213 Nein 320 Seite 8950, Namentliche Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion PDS zum Entwurf eines Gesetzes zum Schutz der Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung (Drucksachen 14/2765, 14/3007 und 14/3017): Bei Nein – SPD ist nach dem Namen „Rainer Brinkmann (Detmold)“ der Name „Hans-Günter Bruckmann“ einzufügen. Unter Ungültig ist der Name „Hans-Günter Bruckmann“ zu streichen. Bei Nein – SPD ist nach dem Namen „Angelika Graf (Rosenheim)“ der Name „Dieter Grasedieck“ einzufügen. Unter Ungültig ist der Name „Dieter Grasedieck“ zu streichen. Bei Nein – SPD ist nach dem Namen „Regina Schmidt-Zadel“ der Name „Heinz Schmitt (Berg)“ einzufügen. Unter Ungültig ist der Name „Heinz Schmitt (Berg) zu streichen. Bei Nein – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist nach dem Namen „Oswald Metzger“ der Name „Kerstin Müller (Köln)“ einzufügen. Unter Ungültig ist der Name „Kerstin Müller (Köln) zu streichen. Das endgültige Ergebnis ändert sich hierdurch wie folgt: Abgegebene Stimmen 476 Ja 26 Nein 450 Seite 8960, Namentliche Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zum Schutz der Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung (Drucksachen 14/2765, 14/3007): Bei Ja – SPD ist nach dem Namen „Angelika Graf (Rosenheim)“ der Na- me „Dieter Grasedieck“ einzufügen. Unter Ungültig ist der Name „Dieter Grasedieck“ zu streichen. Bei Ja – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist nach dem Namen „Marielui- se Beck (Bremen)“ der Name „Volker Beck (Köln)“ einzufügen. Unter Ungültig ist der Name „Volker Beck (Köln)“ zu streichen. Bei Ja – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist nach dem Namen „Oswald Metzger“ der Name „Kerstin Müller (Köln)“ einzufügen. Unter Ungültig ist der Name „Kerstin Müller (Köln)“ zu streichen. Das endgültige Ergebnis ändert sich hierdurch wie folgt Abgegebene Stimmen 476 Ja 305 Nein 171 9068 (C) (D) (A) (B) Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 Adam, Ulrich CDU/CSU 05.04.2000* Andres, Gerd SPD 05.04.2000 Behrendt, Wolfgang SPD 05.04.2000* Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 05.04.2000 Bohl, Friedrich CDU/CSU 05.04.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 05.04.2000* Klaus Dr. Bürsch, Michael SPD 05.04.2000 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ 05.04.2000 DIE GRÜNEN Ernstberger, Petra SPD 05.04.2000 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 05.04.2000 Frick, Gisela F.D.P. 05.04.2000 Friedrich (Altenburg), SPD 05.04.2000 Peter Gebhardt, Fred PDS 05.04.2000 Gehrcke, Wolfgang PDS 05.04.2000 Gleicke, Iris SPD 05.04.2000 Dr. Gysi, Gregor PDS 05.04.2000 Haack (Extertal), SPD 05.04.2000* Karl-Hermann Hanewinckel, Christel SPD 05.04.2000 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 05.04.2000 Hinsken, Ernst CDU/CSU 05.04.2000 Hornung, Siegfried CDU/CSU 05.04.2000* Imhof, Barbara SPD 05.04.2000 Jäger, Renate SPD 05.04.2000* Dr. Kolb, Heinrich L. F.D.P. 05.04.2000* Leidinger, Robert SPD 05.04.2000 Dr. Lucyga, Christine SPD 05.04.2000* Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 05.04.2000* Erich Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 05.04.2000 Müller (Berlin), Manfred PDS 05.04.2000* Neumann (Gotha), SPD 05.04.2000* Gerhard Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ 05.04.2000 DIE GRÜNEN Ohl, Eckhard SPD 05.04.2000 Ost, Friedhelm CDU/CSU 05.04.2000 Ostrowski, Christine PDS 05.04.2000 Philipp, Beatrix CDU/CSU 05.04.2000 Poß, Joachim SPD 05.04.2000 Probst, Simone BÜNDNIS 90/ 05.04.2000 DIE GRÜNEN Dr. Riesenhuber,Heinz CDU/CSU 05.04.2000 Dr. Rüttgers, Jürgen CDU/CSU 05.04.2000 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 05.04.2000 Hans Peter von Schmude, Michael CDU/CSU 05.04.2000* Schüßler, Gerhard F.D.P. 05.04.2000 Dr. Seifert, Ilja PDS 05.04.2000 Siebert, Bernd CDU/CSU 05.04.2000* Simmert, Christian BÜNDNIS 90/ 05.04.2000 DIE GRÜNEN Stiegler, Ludwig SPD 05.04.2000 Wimmer (Neuss), CDU/CSU 05.04.2000 Willy Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 05.04.2000* Wright, Heidemarie SPD 05.04.2000 Zierer, Benno CDU/CSU 05.04.2000* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm-lung des Europarates Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Menschenrechte in der Volksrepublik China (95. Sitzung, 23. März 2000, Tagesordnungspunkt 15) entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlagen zum Stenographischen Bericht Carsten Hübner (PDS):Über die Menschenrechtsla- ge in China ist von meinem Vorrednern bereits vieles ge- sagt worden. Und ich teile ihre Einschätzung, dass sich in der Volksrepublik sowohl im Bereich der wirtschaftli- chen, kulturellen und sozialen als auch besonders im Be- reich der bürgerlichen und politischen Rechte noch vieles verändern, vieles deutlich verbessert werden muss. Auf die Ratifizierung und praktische Umsetzung der von Peking bereits unterzeichneten UN-Menschenrechtspakte ist des- halb seitens der Bundesregierung und dem Ausschuss für die Angelegenheiten der EU mit Nachdruck hinzuwirken. Besonders dringlich ist dieser Druck im Rahmen der Verhandlungen über einen Beitritt Chinas zur Welthan- delsorganisation, WTO, der kurz bevor steht und von EU- Seite in der nächsten Woche abschließend bei einem Chi- na-Besuch des EU-Handelskommissars Lamy beraten werden soll. Ich hoffe deshalb sehr, Außenminister Fischer hat seine deutlichen Worte zur Menschenrechtssituation in China, die er gestern vor der UN-Menschenrechtskom- mission in Genf gefunden hat, auch Kommissar Lamy mit auf den Weg nach Peking gegeben. Ich halte Druck aber auch deshalb für besonders wich- tig, weil erst heute der Sprecher des chinesischen Außen- ministeriums deutlich gemacht hat, man denke nicht da- ran, den Menschenrechtsdialog mit den Vereinigten Staa- ten wieder aufzunehmen. Grund ist die drohende China-Resolution bei der Sitzung der Menschenrechts- kommission, deren Entwurf von den USA eingebracht worden ist. Sicher gibt es mehr als genug Gründe, die Scheinheiligkeit der amerikanischen Menschenrechtspo- litik anzuprangern – man denke nur daran, dass die USA das Land sind, das in der Anzahl der vollstreckten To- desurteile nur von China und Saudi-Arabien übertroffen wird. Chinas Verhalten dient jedoch auch nicht seiner Glaubwürdigkeit in der Frage der Menschenrechte. So- lange China die Grundfesten globaler Menschenrechts- politik und ihre Institutionen in Frage stellt, hilft es nichts, wenn es sich, wie gerade geschehen, selbst große Fort- schritte im Bereich der Menschenrechte bescheinigt. Aus Sicht meiner Fraktion ist solches Verhalten ebenso wenig hinnehmbar wie die Instrumentalisierung der Menschen- rechte für die wirtschaftlichen, politischen und strategi- schen Interessen der mächtigen Staaten dieser Welt! Wo- hin es führen kann, wenn Menschenrechte zur Verschie- bemasse für sonstige Interessen werden, hat sich vor genau einem Jahr gezeigt, als der Kosovo-Krieg – angeb- lich für die Menschenrechte – begonnen wurde. Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Menschenrechte müssen nicht nur im Wort, sondern auch in der Praxis zum Leitprinzip deutscher und internationaler Politik werden. Sie dürfen nicht getrennt von wirtschaftlichen oder stra- tegischen Interessen verhandelt werden, sondern müssen ein entscheidendes Kriterium in einem gemeinsam zu ver- handelnden Komplex darstellen. Und hier lassen sich so- wohl bei den bisherigen wie auch bei den aktuellen Re- gierungsfraktionen erhebliche Defizite ausmachen – nicht zuletzt gegenüber China. So schön sich der vorliegende Antrag der CDU auch liest: Die Chinapolitik der alten Re- gierung war doch meilenweit entfernt von den hehren Worten, die hier formuliert werden. Die Idee von Men- schenrechten und Demokratie wurde immer dem Interes- se am potenziellen riesigen Markt untergeordnet. Bislang gibt es leider auch keine Anzeichen, dass sich dies unter der neuen Regierung ändern wird. Mein Appell lautet deshalb: Begreifen Sie Menschen- rechte und Demokratie endlich als integralen Bestandteil einer tatsächlich nachhaltigen Politik und als Garanten für eine menschenwürdige Zukunft! Menschenrechte und Demokratie mögen vordergründig Profitinteressen be- einträchtigen, für die Durchsetzung menschenwürdiger Verhältnisse sind sie aber – in China wie überall auf der Welt – unabdingbar. Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Monika Griefahn (BÜND- NIS/90 DIE GRÜNEN) zu den namentlichen Ab- stimmungen zum Entwurf eines Gesetzes zum Schutz der Stromerzeugung aus Kraft-Wärme- Kopplung (KWK-Vorschaltgesetz) (96. Sitzung, Zusatzordnungspunkt 7, Seite 8952 [C] und 8961 [B]) 1. Mein Name ist bei der namentlichen Abstimmung zur Drucksache 14/3017 nicht vermerkt. Ich erkläre, dass mein Votum wie folgt lautet: Nein 2. Mein Name ist bei der namentlichen Abstimmung zur Drucksache 14/2765 nicht vermerkt. Ich erkläre, dass mein Votum wie folgt lautet: Ja Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten VolkerKröning (SPD) zurAb- stimmung über den Antrag: Kunstprojekt im nördlichen Lichthof des Reichstagsgebäudes von Hans Haacke „Der Bevölkerung“ (Drucksache 14/2867 [neu]) (Tagesordnungspunkt 4) Ich lehne den Antrag nach einer Abwägung zwischen ästhetischem Urteil und Spielregeln des Parlaments ab: Auch wenn ich das Projekt weder dem Titel, noch der Aus- führung, noch der Begründung nach für gelungen halte, bin ich dafür, dass kein (weiteres) Projekt für eine Zensur von Kunst durch den deutschen Bundestag geschaffen wird. Dies braucht nicht die Absicht zu sein, wäre indes- sen die Wirkung. Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Eberhard Brecht (SPD) zurAbstimmung über den Antrag: Kunstprojekt im nördlichen Lichthof des Reichstagsgebäudes von Hans Haacke „Der Bevölkerung“ (Drucksa- che 14/2867 [neu]) (Tagesordnungspunkt 4) Abstimmungen über den Wert von Kunstwerken gehören nicht in den Deutschen Bundestag. Politiker sind Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 9069 (C) (D) (A) (B) à priori keine Kunstexperten. Zumindest werden sie nicht als solche in den Bundestag gewählt. Diejenigen Abge- ordneten, die in besonderem Maß kunstinteressiert sind, treffen als Mitglieder des Kunstbeirates und als Einzel- person nach reiflicher Überlegung anhand verschiedener Optionen eine Entscheidung, die vom Bundestag nicht er- neut bewertet werden sollte. Deshalb ist der Gruppenan- trag juristisch wohl zulässig; er verfehlt jedoch den Duk- tus von Art. 38 GG, demzufolge die Abgeordneten des Deutschen Bundestages das ganze deutsche Volk zu ver- treten haben. Kunstwerke haben eine nicht-begriffliche Struktur. Über ihren Wert kann man zwar streiten; eine zwingende Bewertung auf argumentativer Grundlage lässt sich aber nicht herbeiführen. So kann man die grundsätzlich garantierte Gewissensfreiheit des Abgeord- neten nicht gegenüber einer mehrheitlich getragenen ästhetischen Auffassung seiner Wähler definieren, da es letztere nicht gibt. Andererseits scheinen die Befürworter des Kunstwer- kes in einer ungewollten Komplizenschaft mit den Auto- ren des Gruppenantrages diese Debatte herzusehnen, da sie in einem Schreiben vom 20. März 2000 die bisheri- gen Debatten über Kunstwerke als Sternstunden des Par- laments apostrophieren. Gleichzeitig räumen sie selbst ein, dass sich ästhetische Urteile der politischen Ent- scheidung entziehen. Welch eine Widersinn! Ich bedaure das Zustandekommen der heutigen Ab- stimmung. Mit meinem zustimmenden Votum zum Denkmal von Hans Haacke will ich dazu beitragen, dass der vom Kunstbeirat mehrheitlich gefasste Beschluss nicht durch das Plenum des Bundestages revidiert wird. Gleichwohl habe ich einige Vorbehalte gegen das Kon- zept Haackes. Insbesondere befürchte ich, dass dieses in der Art eines Brecht’schen Lehrstücks konzipierte Beet mit Erde aus den Wahlkreisen von einigen Besuchern völ- kisch missinterpretiert wird. Ich erwarte, dass künftig die Mitglieder des Kunstbei- rates konsensual entscheiden und, soweit dies nicht mög- lich ist, mehrheitlich getroffene Entscheidungen respek- tieren. Anlage 6 Erklärung nach § 31 GO derAbgeordneten Hanna Wolf (München) (SPD) zurAbstimmung über den Antrag: Kunstprojekt im nördlichen Lichthof des Reichstagsgebäudes von Hans Haacke „Der Bevölkerung“ (Drucksa- che 14/2867 [neu]) (Tagesordnungspunkt 4) Nach der Rede Herrn Kauders kann ich dem Antrag nicht mehr zustimmen. Ich werde mich daher enthalten. Anlage 7 Erklärung nach § 31 GO derAbgeordneten Wilhelm Schmidt (Salzgitter), Dr. Peter Struck, Dr. Angelica Schwall-Düren, Marlene Rupprecht, Norbert Formanski, Heino Wiese (Hannover), Jochen Welt, Dieter Dzewas, Wolfgang Weiermann, Doris Barnett, Hans-Peter Kemper, Dieter Maaß (Herne), Klaus Hasenfratz, Dieter Grasedieck, Hans-Eberhard Urbaniak, Klaus Lennartz, Dietmar Schütz (Oldenburg), Ursula Mogg, Walter Schöler, Fritz Schösser, Dr. Uwe Küster, Uwe Göllner, Ewald Schurer, Ingrid Holzhüter, Verena Wohlleben, Ulrike Merten, Georg Pfannenstein, Ernst Bahr (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag: Kunstprojekt im nördlichen Lichthof des Reichstagsgebäudes von Hans Haacke „Der Be- völkerung“ (Drucksache 14/2867 [neu]) Tages- ordnungspunkt 4) Dem Gruppenantrag stimme ich nicht zu. Ich halte es nicht für zweckmäßig, wenn das Plenum des Deutschen Bundestages quasi in eigener Sache über die Verwirkli- chung eines einzelnen Kunstwerks im Reichstagsgebäu- de debattiert und abstimmt. Der Bundestag hat für den Er- werb von Kunstwerken bewusst den Kunstbeirat einge- setzt, der quasi als Jury fungiert. Im Kunstbeirat können die ästhetischen und künstlerischen Fragen zu den einge- reichten Kunstwerken eingehend sachverständig erörtert und entschieden werden. Dass der Kunstbeirat gelegent- lich auch die Beschaffung „unbequemer“ Kunstwerke be- schließt, muss vom Gesamtparlament in Kauf genommen werden. Der hier vorliegende Gruppenantrag versucht, das po- litisch neutral gehaltene Verfahren im Kunstbeirat zur Be- schaffung von Kunstwerken außer Kraft zu setzen und zwingt das Plenum des Deutschen Bundestages, eine in erster Linie künstlerische Entscheidung zu treffen. Zwar kann über das Kunstwerk Haackes politisch gestritten und diskutiert werden. Eine Debatte und Abstimmung im Ple- num des Deutschen Bundestages bewirkt jedoch eher das Gegenteil, da der öffentliche Eindruck entsteht, misslie- bige Kunst solle verhindert werden. Ich möchte an dieser Stelle meine persönlichen Be- denken gegen die von Hans Haacke vorgenommene In- terpretation seines Kunstwerks nicht verschweigen. Das alles ist jedoch kein Grund, die Verwirklichung von Haackes Kunstwerk mit Hilfe eines Beschlusses des Deutschen Bundestages zu verhindern. Eine freie Dis- kussion über unbequeme Kunstwerke im Parlament ist im- mer besser als eine politisch motivierte Ablehnung durch einen Plenumsbeschluss des Bundestages. Und niemand wird schließlich gezwungen, sich für das Kunstwerk zu begeistern. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerald Thalheim auf die Fra- ge der Abgeordneten Ulrike Flach (F.D.P.) (Drucksache 14/3082, Frage 1): Welche Maßnahmen trifft die Bundesregierung, um ein Ver-tragsverletzungsverfahren der EU-Kommission gegen die Jagd-erlaubnis des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaftund Forsten für Wildtauben und Möwen in der Brut- und Auf-zuchtszeit abzuwenden? Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 20009070 (C) (D) (A) (B) Im Rahmen der Bundesjagdzeitenverordnung können Wildtauben und Möwen über den Winter hinweg bis einschließlich 31. März bejagt werden. Nach Beobach- tungen beginnen einige dieser Vögel bereits im März mit dem Brutgeschäft, was u. a. auf sich ändernde klimatische Einflüsse zurückgeführt werden kann. Die Richtlinie 79/409/EWG („Vogelschutzrichtlinie“) verbietet jedoch die Bejagung von Vögeln während deren Nist-, Brut- und Aufzuchtzeiten. Die Bundesregierung bereitet deshalb ei- ne Änderung der Bundesjagdzeitenverordnung vor, wo- nach eine Bejagung von Wildtauben und Möwen im März nicht mehr vorgesehen sein soll; diese Änderung bedarf der Zustimmung des Bundesrates. Anlage 9 Antwort des Staatministers Dr. Michael Naumann auf die Frage des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) (Druck- sache 14/3082, Frage 8): Welche wissenschaftlichen Vorhaben, die sich mit der Ein- gliederung der deutschen Heimatvertriebenen in der Bundesrepu- blik Deutschland oder in der DDR befassen, werden von der Bun- desregierung zurzeit in welchem Umfange gefördert? Zurzeit werden folgende Vorhaben, die sich mit der Eingliederung der Vertriebenen in der Bundesrepublik Deutschland und in der ehemaligen DDR befassen, ge- fördert: Anlage 10 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Fragen des Abgeordneten Norbert Barthle (CDU/CSU) (Drucksache 14/3082, Fragen 9 und 10): Trifft die Information der WIRTSCHAFTSWOCHE Nr. 12 vom 16. März 2000 zu, in der es heißt, das Bundesministerium der Finanzen nehme im Rahmen der Unternehmensteuerreform vom geplanten Optionsmodell Abstand, und wenn ja, wann wird das Bundesministerium der Finanzen den Finanzausschuss des Deutschen Bundestages davon unterrichten? Sehen die Überlegungen des Bundesministeriums der Fi-nanzen in diesem Zusammenhang vor, den Spitzensteuersatznicht, wie geplant, auf 45 Prozent, sondern noch weiter zu sen-ken? Zu Frage 9: Die Information der „Wirtschaftswoche“ Nr. 12 vom 16. März 2000 trifft nicht zu. Das Optionsmodell ist von der Kommission zur Unternehmensteuerreform als ein Modell zur steuerlichen Entlastung von Personenun- ternehmen entwickelt und vorgelegt worden. Es wurde in den anschließenden Planspielen unter Beteiligung von Vertretern aus Kreisen aller Betroffener sorgfältig geprüft und verbessert. Dabei wurde insbesondere auch den An- regungen der Vertreter der Unternehmen weitgehend Rechnung getragen und Optionshindernisse beseitigt. Die Bundesregierung plant daher nicht, von dem Options- modell Abstand zu nehmen. Zu Frage 10: Der Gesetzentwurf des Steuersenkungsgesetzes sieht ein Entlastungsvolumen von 44,2 Milliarden DM bis zum Jahre 2005 vor. Er ist in sich ausgewogen und solide fi- nanziert. Eine weitere Senkung des Spitzensteuersatzes ist haushaltspolitisch unvertretbar. Im Übrigen wäre eine weitere Senkung des Spitzensteuersatzes in der Sache nicht gerechtfertigt. Sie käme nur wenigen Großver- dienern zugute. Daher sieht der Gesetzentwurf neben der Absenkung des Spitzensteuersatzes auf 45% gleichzeitig eine Absenkung des für die Mehrzahl der Unternehmen wichtigeren Eingangssteuersatzes auf 15% vor. Die in dem Alternativ-Vorschlag der Union vorgesehene weitere Ab- senkung des Spitzensteuersatzes auf 35% ist nicht fi- nanzierbar. Anlage 11 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage des Abgeordneten Hans Michaelbach (CDU/CSU) (Drucksache 14/3082, Frage 12): Wie äußert sich die Bundesregierung dazu, dass das Bundes-ministerium der Finanzen Briefe über die Unternehmenssteuerre-form an mittelständische Unternehmen versendet hat, in denen aufdie zahlreichen Probleme, die auch auf der öffentlichen Anhörungzur Unternehmenssteuerreform zur Sprache gekommen sind,überhaupt nicht eingegangen wurde? Der Brief des Bundesministers der Finanzen infor- miert ausführlich darüber, inwieweit das Steuersen- kungsgesetz den Mittelstand entlastet. Dabei konzen- triert sich der Brief allein auf die Faktenlage unter Weg- lassung parteipolitischer Stellungnahmen. Ziel ist es, den mittelständischen Unternehmen objektiv die Pläne der Bundesregierung darzustellen, damit sich diese ihre ei- gene Meinung von der Steuerreform 2000 bilden können. Sehr wohl geht der Bundesminister der Finanzen dabei auf die zentralen Gegenargumente der aktuellen Debat- te zur Unternehmenssteuerreform ein. Insbesondere nimmt er dabei zu der Forderung, den Spitzensteuersatz noch weiter abzusenken, ausführlich Stellung. Minister Eichel macht in seinem Schreiben deutlich, dass diese Forderung an den Interessen des Mittelstandes völlig vorbeigehen und ihre Umsetzung zu keiner nennenswer- ten Entlastung mittelständischer Unternehmen führen würde. Auch die Behauptung, das Optionsmodell für Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 9071 (C) (D) (A) (B) Vorhaben Förderung in 2000 Forschungsgruppe „Die Vertrie- benen der sowjetischen Besat- zungszone Deutschland und in der DDR“ am Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Univer- sität Magdeburg 17 000,- DM Projekt „Die Binnenwanderung der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge in Deutschland von 1945 bis 1969“ an der Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Bayeri- sche Landesgeschichte 30 000,- DM Personengesellschaften sei zu kompliziert, wird vom Mi- nister aufgegriffen und mit stichhaltigen Argumenten entkräftet. Der Minister macht auch auf den einzigen er- kennbaren Nachteil aufmerksam, der durch die Ausü- bung der Option für das Personenunternehmen entstehen könnte. Dies sind möglicherweise erbschaftssteuerliche Konsequenzen. Der in der Frage enthaltene Vorwurf, nur einseitig informiert zu haben, geht ins Leere. Dies bele- gen auch die positiven Reaktionen vieler mittelständi- scher Unternehmen, die sich sehr interessiert an der In- formation durch den Minister gezeigt haben. Darüber hinaus verwahre ich mich namens des Ministers auch ge- gen die Begriffe „Täuschung“ und „Halbwahrheit“, die Sie und Herr Kollege Rauen im Zusammenhang mit dem Brief des Ministers verwendet haben. Hiermit fordere ich Sie zu einem öffentlichen Streitgespräch auf. Es wird sich dann erweisen, dass Sie diese Vorwürfe nicht mit Tatsa- chen unterlegen können. Anlage 12 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Fragen des Abgeordneten Walter Hirche (F.D.P.) (Drucksache 14/3082, Fragen 14 und 15): Welche Schritte hat die Bundesregierung eingeleitet, um die beihilferechtlich als problematisch angesehenen Regelungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) abschließend zu klären? Wann rechnet die Bundesregierung mit einer einvernehmlichen Klärung dieser Fragen durch die EU-Kommission, damit die be- stehende Rechtsunsicherheit, die mit den Regelungen des EEG verbunden ist, behoben werden kann? Zu Frage 14: Der Gesetzentwurf ist von den Regierungsfraktionen in den Bundestag eingebracht worden. Die Bundesregierung hat mit den Fraktionen die beihilferechtlichen Aspekte des Gesetzgebungsvorhabens eingehend erörtert. Die Bun- desregierung steht in Konsultation mit der Europäischen Kommission über EU-rechtliche Fragen. Sie hält an ihrer Auffassung fest, dass das EEG keine Beihilfe im Rechtssinne darstellt und setzt sich mit Nachdruck für das Gesetz in Brüssel ein. Zu Frage 15: Die Europäische Kommission hat der Bun- desregierung mitgeteilt, dass sie das EEG unter beihilfer- echtlichen Aspekten prüfen will. Sie ist – anders als der deutsche Gesetzgeber und die Bundesregierung – der An- sicht, dass das Gesetz beihilferechtlich relevante Regelun- gen enthalten könnte. Die Kommission hat das EEG als nicht notifizierte Beihilfe registriert. Dies hat zur Konse- quenz, dass die Kommissionsdienststellen bei der Prüfung an keinerlei Bearbeitungsfristen gebunden sind. Eine Aus- sage dazu, in welchem Zeitrahmen sich die EU-Kommis- sion zum EEG abschließend äußern wird, kann daher nicht getroffen werden. Die Bundesregierung setzt sich aber dafür ein, dass schnellstmöglich Klarheit über die EU- rechtlichen Fragen herbeigeführt wird. Anlage 13 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (Drucksa- che 14/3082, Frage 16): Sind die Finanzbehörden des Bundes vor der im Magazin„Stern“ vom 13. Januar 2000 gemeldeten steuerlichen Aner-kennung von „nützlichen Aufwendungen“ (Provisionen) desThyssen-Konzerns in Höhe von 220 Millionen. DM durch Fi-nanzbehörden des Landes Nordrhein-Westfalen kontaktiertworden? Einer Beantwortung der Frage steht das Steuerge- heimnis nach § 30 AO entgegen. Anlage 14 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Fragen des Abgeordneten Hans Jochen Henke (CDU/CSU) (Drucksache 14/3022, Fragen 17 und 18): Stimmen Berichte des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, wonach der Bundesminister der Finanzen, Hans Eichel, ungeach- tet der laufenden Gespräche der am Debtmanagement des Bundes beteiligten Institutionen entschlossen ist, an seinen seitherigen Plä- nen festhalten will, eine neu zu gründende GmbH mit dieser Auf- gabe zu betrauen, und wie begründet die Bundesregierung diese Entscheidung? Welche alternativen Organisationsmodelle zur Neuorganisati- on des Debtmanagements des Bundes ist die Bundesregierung be- reit, ergebnisoffen zu prüfen? Zu Frage 17: Bundesfinanzminister Eichel hat in der Sitzung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages vom 22. März 2000 erklärt, eine Arbeitsgruppe mit der Bun- desbank werde sich um einen einvernehmlichen Vor- schlag zur Neuorganisation des Debtmanagement bemühen. Zu dieser Arbeitsgruppe wird die Bundes- schuldenverwaltung hinzugezogen. Die Arbeitsergebnis- se werden vom Bundesrechnungshof bewertet und dem Haushaltsausschuss zugeleitet. Dieser Ankündigung ist nichts hinzu zu fügen. Das Bundesministerium der Fi- nanzen hat dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ kei- ne anders lautenden Absichten mitgeteilt. Zu Frage 18: Die Bundesregierung ist bereit, alle von kompetenter Seite vorgelegten Orgnisationsmodelle ergebnisoffen zu prüfen. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegmar Mosdorf auf die Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 14/3022, Frage 20): Welche finanzielle Förderung des A3XX-Projektes eines eu- ropäischen Großflugzeuges hält die Bundesregierung in welchem Zeitraum für denkbar? Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 20009072 (C) (D) (A) (B) Der Bundesregierung liegt ein Antrag auf Gewährung eines innerhalb von 17 Jahren verzinst zurückzuzahlenden Darlehens für die Förderung der Entwicklungskosten des A3XX vor. Eine solche Förderung würde dem EU-US-bi- lateralen Großflugzeugabkommen von 1992 entsprechen. Die Bundesregierung hält eine Förderung in Form einer Darlehensgewährung – wie sie bereits von der britischen Regierung in Höhe von 530 Millionen brit. £ = rund 1,7 Milliarden DM beschlossen worden ist – für denkbar. Ei- ne andere Möglichkeit der Förderung besteht in der Ge- währung einer Bürgschaft. Diese würde das Abbruchrisi- ko des A3XX-Programms decken. Die Bundesregierung ist bemüht, für das deutsche Airbus-Partnerunternehmen Nachteile, die aus einer Regierungsförderung in Frank- reich, Großbritannien und Spanien resultieren, zu ver- meiden. Neben der britischen Regierung hat auch die französische Regierung bereits erklärt, ein Darlehen ent- sprechend dem Großflugzeugabkommen gewähren zu wollen. Hinsichtlich des Zeitraums könnte eine Förderung in Deutschland für den Entwicklungszeitraum von 2001 bis 2009 gewährt werden. Voraussetzung für eine positi- ve Förderentscheidung sind unter anderem eine verbind- liche Entscheidung der Industrieseite über den Start des A3XX-Programms, ein entscheidungsreifes Konzept, das Aufschluss über den Umfang der auf Deutschland entfal- lenden Arbeitspakete für die A3XX-Produktion gibt. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegmar Mosdorf auf die Fragen des Abgeordneten Elmar Müller (Kirchheim) (CDU/CSU) (Drucksache 14/3082, Fragen 21 und 22): Hält die Bundesregierung das Vertrauen in die Regulierungs-behörde für Telekommunikation und Post auch nach der „allge-meinen Weisung“ des Bundesministers für Wirtschaft und Tech-nologie, Werner Müller, zum Briefporto noch für ausreichend, dassdiese ihre bis dahin erfolgreiche Arbeit fortsetzen kann? Mit welchen Argumenten begegnet die Bundesregierung demVorwurf, wonach sie kein wirkliches Interesse mehr an dem zum1. Januar 2003 gesetzlich fixierten Ende des Briefmonopols ha-be? Zu Frage 21: Die Bundesregierung sieht das Vertrauen in die Regu- lierungsbehörde für Telekommunikation und Post durch die Weisung des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie, mit der lediglich die Auslegung einer Vor- schrift des Postgesetzes in Bezug auf die Verlängerung von Altgenehmigungen zum Briefentgelt klargestellt wurde, in keiner Weise berührt. Zu Frage 22: Die Bundesregierung hat klar zum Ausdruck gebracht, dass sie das Ende der gesetzlichen Exklusivlizenz der Deutschen Post AG im Zusammenhang mit weiteren Li- beralisierungsschritten bei Postdienstleistungen innerhalb der Europäischen Union sieht. Von diesen Liberalisie- rungsschritten ist im Übrigen sowohl die Europäische Kommission als auch der Europäische Rat bei der Verab- schiedung der Postdiensterichtlinie von 1997 ausgegan- gen. Innerhalb ihrer Möglichkeiten setzt sich die Bundes- regierung offensiv für weitreichende Marktöffnungen ein. Der Vorwurf, die Bundesregierung hätte kein Interesse mehr an einer Marktöfffnung zum 1. Januar 2003, ist da- her haltlos. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegmar Mosdorf auf die Frage des Abgeordneten Hans Michelbach (CDU/CSU) (Drucksache 14/3082, Frage 23): Kann die Bundesregierung ausschließen, dass Presseberichtezutreffen, wonach die zuständigen Referate des Bundesministeri-ums für Wirtschaft und Technologie angewiesen worden sind,keinen weiteren Kontakt mehr mit dem Zentralverband des Deut-schen Handwerks zu haben, und wenn ja, erhalten die für den Mit-telstand wichtigen Ausbildungszentren auch in Zukunft die glei-chen Haushaltsmittel wie bisher? Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technolo- gie kann ausschließen, dass „die zuständigen Refera- te ... angewiesen worden sind, keinen weiteren Kontakt mehr mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks zu haben.“ Anderslautende Pressemeldungen sind nicht richtig. Wie Sie wissen, hat diese Bundesregierung im Ge- gensatz zur früheren CDU/FDP-Regierung gerade die Mittel für die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung deutlich erhöht. In der Verantwortung in der CDU/FDP- Regierung bleibt der Haushaltsansatz bei zuletzt 68,5 Mil- lionen DM für 1997. Diese Regierung hat die Mittel für das laufende Haushaltsjahr 2000 jetzt auf 90 Millionen DM erhöht. Für 2001 soll – trotz schwieriger Haushalts- lage – dieser Ansatz gehalten werden. Die Bundesregie- rung zeigt damit deutlich, dass sie gerade hier bei der Lehr- lingsausbildung eine wichtige Aufgabe ihrer Unterstüt- zung für das Handwerk sieht. Anlage 18 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Ernst Burgbacher (F.D.P.) (Drucksa- che 14/3082, Fragen, 24 und 25): Sind alle im Bereich der 10. Panzerdivision seit Oktober 1997als KLV-Stabsoffiziere auf A 14 Dienstposten eingesetzten Majo-re zum Oberstleutnant befördert worden, oder ist deren Beförde-rung in diesem Jahr oder spätestens bis zum Auslaufen dieserDienstposten (Ende März 2001) geplant? Wird für alle KLV-Stabsoffiziere der 10. Panzerdivision si-chergestellt, dass die Beförderung zum Oberstleutnant und Ein-weisung in A 14 so zeitgerecht vollzogen wird, dass ihnen auf-grund der Änderung des § 5 Abs. 3 Beamtenversorgungsgesetz kei-ne versorgungsrechtlichen Nachteile entstehen? Zu Frage 24: Im Bereich der 10. Panzerdivision werden auf 34 Stabsoffizier-Dienstposten zur Wahrnehmung der Aufga- ben im Rahmen der Kosten-Leistung-Verantwortung zur- zeit 15 Oberstleutnante, 16 Majore und 3 Hauptleute ver- wendet. Für Offiziere auf befristet eingerichteten KLV- Dienstposten gibt es hinsichtlich der Beförderung keine Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 9073 (C) (D) (A) (B) Sonderregelung. Die Beförderung von Offizieren auf höherwertigen Dienstposten erfolgt auf der Grundlage ei- nes streitkräfteeinheitlich festgelegten und veröffentlich- ten Auswahlverfahrens nach den gesetzlichen Kriterien von Eignung, Befähigung und Leistung. Zur Berechnung des Platzes in der Reihenfolge werden Bewertungen aus den letzten drei Beurteilungen und die Dauer der Ver- wendung auf dem höherwertigen Dienstposten herange- zogen. Im Rahmen verfügbarer Planstellen bestimmt so- dann der Platz des Soldaten den möglichen Zeitpunkt der Beförderung. Die gerichtlich bestätigten Richtlinien stel- len eine gerechte und objektiv nachvollziehbare Nutzung vorhandener Planstellen sicher. Zu Frage 25: Unabhängig vom Dienstposten erfolgt abweichend von der zuvor beschriebenen Verfahrensweise im Rahmen einer Sonderregelung die Beförderung so rechtzeitig, dass sie ruhegehaltswirksam wird. Voraussetzung hierfür ist, dass es keine in der Person des Beförderungsanwärters lie- genden Gründe gibt, die einer Beförderung entgegenste- hen. Eine zeitgerechte Beförderung noch auf den befristet eingerichteten KLV-Stabsoffizier-Dienstposten kann nicht prognostiziert werden, da dies von den verfügbaren Planstellen abhängt. Offiziere, die bis zum Ende der zeit- lich befristet eingerichteten Dienstposten noch nicht be- fördert sind, werden grundsätzlich wie bereits beförderte und noch im Dienst befindliche Offiziere auf Dienstposten der gleichen Verwendungsebene anschlussverwendet. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegfried Scheffler auf die Fra- gen der Abgeordneten Renate Blank (CDU/CSU) (Drucksache 14/3082, Fragen 40 und 41): Welche Auswirkungen auf den Hubschrauberrettungsdienst er-wartet die Bundesregierung durch die nationale Umsetzung der eu-ropäischen Anwendungsbestimmungen über die gewerbsmäßigeBeförderung von Personen und Sachen in Hubschraubern (JAR-OPS 3) und der dazu gehörigen „6. Durchführungsverordnung zurBetriebsordnung für Luftfahrtgerät“, die vorsieht, dass bis zum 30.September 2003 alle Ausnahmeregelungen für Hubschrauberlan-deplätze an Krankenhäusern und Uni-Kliniken aufzuheben sind? Ist der Bundesregierung bekannt, dass durch diese geänderteBetriebsordnung der Europäischen Luftfahrtbehörde ca. 90% der1500 Landeplätze vor deutschen Krankenhäusern und Univer-sitäts-Kliniken von den Rettungshubschraubern nicht mehr ange-flogen werden dürften, und welche konkreten Maßnahmen ergreiftdie Bundesregierung, um die mögliche Beeinträchtigung des Hub-schrauberrettungsdienstes und die damit verbundenen Folgen fürNotfallpatienten zu vermeiden? Zu Frage 40: Seit 1. Oktober 1998 richtet sich der Betrieb von Hub- schraubern, die für medizinische Hubschraubernoteinsät- ze (HEMS-Helicopter Emergency Medical Service) ver- wendet werden, unter anderem nach den Bestimmungen von JAR-OPS 3 deutsch. Die Luftrettung ist vornehmlich durch die Forderungen nach Einsatz leistungstärkerer Hubschrauber, Anforderungen an die Qualifikation des fliegenden Personals und das Erfordernis geeigneter Lan- deflächen und Hindernisfreiheit bei An- und Abflug be- troffen. In Anbetracht der mit der Neuinvestition in leis- tungstärkere Hubschrauber verbundenen Kosten, den dafür notwendigen Vorlaufzeiten und der Notwendigkeit der Sicherstellung eines funktionierenden Luftrettungs- dienstes hat das damalige BMV bereits 1995 den in der Luftrettung tätigen Diensten abweichend von den Forde- rungen der JAR-OPS 3 die Weiterverwendung der über- wiegend vorhandenen und in der Flugleistungsklasse 2 be- triebenen Hubschrauber bis zum 31. Dezember 2009 zu- gesagt und mit In-Kraft-Treten der Betriebsvorschrift in der 6. Durchführungsverordnung zur Betriebsordnung für Luftfahrtgerät (6. DVO LuftBO) verbindlich geregelt. § 9 der 6. DVO LuftBO sieht dementsprechend vor, dass für Rettungseinsätze in Abweichung von JAR-OPS 3 deutsch Hubschrauber in der Flugleistungsklasse 2 (das heißt Hubschrauber mit „mittlerer Leistung“ und mindes- tens zwei Motoren) bis 31. Dezember 2009 betrieben wer- den können. Hubschrauber mit „geringerer Leistung“ in der Flugleistungsklasse 3 können gemäß § 3 der 6. Durch- führungsverordnung zur Betriebsordnung für Luftfahrt- gerät noch bis zum 30. September 2003 betrieben werden. Für Hubschrauber in der Flugleistungsklasse 1 („hohe Leistung“) bestehen keine Einschränkungen. Zu Frage 41: Die flugbetriebliche Vorschrift JAR-OPS 3 wurde im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft europäischer Luftfahrt- behörden (Joint Aviation Authorities – JAA) erarbeitet. Der JAA gehören derzeit 30 Luftfahrtbehörden an, da- runter alle der EU-Staaten. Der Bundesregierung sind die angesprochenen Schätzungen in der Grössenordnung von 70 – 90 Prozent bekannt. Die Bundesregierung hat im Fe- bruar 1999 die für die Genehmigung dieser Plätze zu- ständigen obersten Landesluftfahrtbehörden auf diese Problematik hingewiesen und aufgefordert, die Neuanla- ge von Hubschrauberlandeplätzen ausschliesslich in Übereinstimmung mit den dazu existierenden internatio- nalen Standards zu genehmigen. Zur Erarbeitung von Lö- sungsmöglichkeiten für bestehende Plätze wurden die Länder mit gleichem Schreiben zu einer Bestandsaufnah- me der tatsächlichen Verhältnisse an diesen Plätzen auf- gefordert. Die Bundesregierung wird über die unter der Antwort zu Frage 40 bereits aufgeführten konkreten Maß- nahmen hinaus die Notwendigkeit weiterer Schritte aus dem Ergebnis eines gemeinsam mit den Luftrettungsdiens- ten und zuständigen Landesbehörden anberaumten Exper- tentreffens (3./4. Juli 2000 in München) herleiten. Auf die- sem Expertentreffen werden die über JAR-OPS 3 defi- nierten Anforderungen an die Landeplätze hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den medizinischen Hubschrau- bernoteinsatz und die infrastrukturellen Maßnahmen be- wertet sowie Lösungsvorschläge und Alternativen erarbei- tet. Die Bundesregierung wird hierbei sicherstellen, dass Deutschland auch in Zukunft über ein leistungsfähiges, si- cheres und wirtschaftliches Luftrettungswesen verfügt. Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegfried Scheffler auf die Fra- gen des Abgeordneten Ruprecht Polenz (CDU/CSU) (Drucksache 14/3082, Fragen 42 und 43): Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 20009074 (C) (D) (A) (B) Wie ist der Stand der Reformüberlegungen zum Aufbau der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in der Bundesrepublik Deutschland, und nach welchem Zeitplan geht die Bundesregie- rung hier vor? Kann die Bundesregierung Aussagen zur künftigen Zahl derWasser- und Schifffahrtsdirektionen machen? Zu Frage 42: Auf der Grundlage der Gutachten der Fa. Kienbaum Unternehmensberatung – Teilberichte „Binnendirektio- nen“ und „Küste“ – sowie der Vorstellungen und Vor- schläge der Lenkungsgruppe „Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung“ ist mit der Umsetzung der „In- neren Reform“ für die Wasser- und Schifffahrtsdirektio- nen (WSDen) mit Wirkung vom 01. Februar 1998 begon- nen worden. Wichtigste Grundlage für den Erfolg der In- neren Reform sind: die Konzentration der WSDen auf ihre regionalen Kernaufgaben, das Abschöpfen von Synergi- en durch Optimierung des inneren Aufbaus vor allem der WSD’en, die konsequente Verlagerung von Aus- führungsaufgaben auf die objektverantwortlichen Wasser- und Schifffahrtsämter, ggf. auch deren Bündelung in dienstleistenden Fachstellen und die zeitnahe Einführung eines Controllingsystems, basierend u. a. auf Zielverein- barungen und Kosten-Leistungsrechnung, als Vorausset- zung zur schrittweisen Schaffung von wettbewerbsähnli- chen Leistungsvergleichen (Benchmarking) mit dem Ziel einer weitgehenden Selbstoptimierung in den Leistungs- erstellungsprozessen (Qualitätsmanagement). Die mit der Inneren Reform angestrebten optimierten Strukturen einer zukünftigen Wasser- und Schifffahrtsverwaltung sollen es ermöglichen, die notwendigen Synergieeffekte zu errei- chen. Bei der Umsetzung der Reformmaßnahmen wird dem Gesichtspunkt der Sozialverträglichkeit besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Zu Frage 43: Zur so genannten „Äußeren Reform“ – d. h. zur Ent- scheidung über die zukünftige äußere Aufbauorganisa- tion und damit auch über die Anzahl und Standorte der Wasser- und Schifffahrtsdirektionen – werden derzeit die abschließenden Ergebnisse für eine Leitungsent- scheidung zusammengestellt. Es ist zu erwarten, dass diese noch im Frühjahr 2000 getroffen werden kann. In- soweit kann diese Frage derzeit noch nicht beantwortet werden. Anlage 21 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wolf-Michael Catenhusen auf die Fragen des Abgeordneten Dr.-Ing. Rainer Jork (CDU/CSU) (Drucksache 14/3082, Fragen 46 und 47): Ist der Bundesregierung vor dem Hintergrund der Interventi- on des Bundeskanzlers zur Abwendung des Konkurses des Holz- mann-Konzerns bekannt, welche Auswirkungen die Krise des Konzerns auf die dortige Bereitschaft, Lehrlinge auszubilden, hat, und welche Tendenzen und Perspektiven sich ergeben? Wie viele Lehrlinge wurden nach Kenntnis der Bundesregie-rung – in absoluten wie in prozentualen Zahlen bezogen auf dieMitarbeiterzahl des Konzerns – im Zeitraum von 1995 bis heuteausgebildet, und welche staatliche Förderung erfuhr der Holz-mann-Konzern dabei? Zu Frage 46: Nach Informationen der Philipp Holzmann AG wird der Baukonzern auch künftig, bei allerdings verringerter Mit- arbeiterzahl, in nahezu gleicher Relation wie vor der Kri- se Ende 1999, auch weiterhin Auszubildende einstellen. Traditionell beschäftigt die Philipp Holzmann AG seit Jahren deutlich mehr Auszubildende als für den eigenen Bedarf benötigt würden. Für dieses Jahr plant Holzmann die Einstellung von circa 150 Auszubildenden. Im Zu- sammenhang mit der Krise hat der Konzern circa 10 – 15 Auszubildende innerhalb des Unternehmens versetzt und führt die Ausbildung an anderen Standorten fort. Für cir- ca 30 – 35 Auszubildende von Betrieben, die kürzlich ge- schlossen wurden, konnte auf Vermittlung des Unterneh- mens die Ausbildung in anderen Betrieben außerhalb des Konzerns ermöglicht werden. Zu Frage 47: Die Entwicklung der Zahl der Auszubildenden bezogen auf die Gesamtzahl der Mitarbeiter stellt sich nach Infor- mation der Philipp Holzmann AG wie folgt dar: Nach Auskunft der Firma Philipp Holzmann hat das Unternehmen zur Durchführung seiner betrieblichen Aus- bildung keine besonderen staatlichen Fördermittel erhal- ten. Anlage 22 Antwort des Staatsministers Dr. Ludger Volmer auf die Frage 48 des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) (Drucksache 14/3082, Frage 48): Auf welche kriegsbedingt sich heute im Ausland befindlichen kulturellen und archivalischen Einzelbestände erhebt die Bun- desrepublik Deutschland völkerrechtlichen Anspruch, und wie ist der jeweilige derzeitige Sachstand bei den Verhandlungen der Bundesregierung mit denjenigen Staaten, mit denen die Bundes- regierung über eine Rückführung der Bestände verhandelt? Der bei weitem größte Teil der sich noch im Ausland befindlichen kriegsbedingt verlagerten deutschen Kultur- güter, auf deren Rückführung die Bundesrepublik Deutschland einen völkerrechtlichen Anspruch hat, ent- fällt auf die Russische Föderation: circa 3 km Archivali- en, circa 4,6 Millionen Bücher und etwa 1 Million Ein- zelstücke aus Museen und Sammlungen. Gegen die Ver- staatlichung dieser Kulturgüter durch das russische Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 9075 (C) (D) (A) (B) Jahr Mitarbeiter im Inland Zahl der Auszubildenden Anteil in Prozent 1995 25 501 1 195 4,7 1996 22 804 1 163 5,1 1997 18 537 1 012 5,5 1998 16 549 813 4,9 1999 (1.9.) 16 441 664 4,0 Kulturgütergesetz vom 15. April 1998 hat sich die Bun- desregierung im Anschluss an die Entscheidung des rus- sischen Verfassungsgerichts vom 20. Juli 1999 zum Kul- turgütergesetz, in dem die Verstaatlichung bestätigt wor- den ist, rechtsförmlich verwahrt. Bei den aktuellen Gesprächen mit der russischen Regierung geht es vor al- lem um die Rückführung von Kulturgütern, die sich be- reits seit einigen Jahren in der deutschen Botschaft in Moskau befinden und für die die russische Seite bisher keine Ausführungsgenehmigung erteilt hat. Für die Fort- führung der Verhandlungen mit Polen hat das Auswärtige Amt Sonderbotschafter Professor Eitel ernannt, der bereits mehrere Gespräche mit der polnischen Seite zur Vorbe- reitung einer neuen Verhandlungsrunde geführt hat. Bei den Verhandlungen mit Polen geht es im Wesentlichen um Kulturgüter, die während des Krieges zum Schutz vor Bombeneinwirkungen in Gebiete ausgelagert wurden, die heute zu Polen gehören. Eine ebenfalls anstehende Ver- handlungsrunde mit der Ukraine soll demnächst durch die Entsendung einer Expertendelegation vorbereitet werden. Gespräche mit Aserbaidschan haben zur Rückführung zweier Zeichnungen an Bundeskanzler Schröder am Ran- de des OSZE-Gipfels in Istanbul geführt. Inzwischen konnte auch der förmliche Eigentumsverzicht Aserbaid- schans hinsichtlich 12 am 8. September 1997 in New York beschlagnahmter Zeichnungen der Bremer Kunsthalle er- reicht werden, die nach dem Krieg in Baku aufgetaucht waren. Anlage 23 Antwort des Staatsministers Dr. Ludger Volmer auf die Fragen des Abgeordneten Carsten Hübner (PDS) (Drucksache 14/3082, Fragen 49 und 50): Lassen nach Auffassung der Bundesregierung die Autopsie-protokolle des finnischen Pathologenteams, das ab Januar 1999im Auftrag der EU mit der gerichtsmedizinischen Untersuchungdes „Massakers von Racak“ betraut war, den Schluss zu, dass un-bewaffnete, wehrlose kosovo-albanische Zivilisten von serbi-schen Sicherheitskräften hinrichtungsähnlich getötet bzw. er-mordet wurden, und schließen die Autopsieprotokolle aus, dasses sich bei den in Racak Getöteten um UCK-Kämpfer gehandelthat*) Wird die Bundesregierung die Autopsieprotokolle des finni-schen Pathologenteams, das ab Januar 1999 im Auftrag der EU mitder gerichtsmedizinischen Untersuchung des „Massakers von Ra-cak“ betraut war, veröffentlichen, um zu beweisen, dass in Racakunschuldige Zivilisten von serbischen Sicherheitskräften hinge-richtet wurden, oder beabsichtigt die Bundesregierung, diesbe-zügliche Beweise auf andere Weise zu erbringen?*) Zu Frage 49: Laut Bericht der OZSE-Kosovo Verification Mission und der EU/Kosovo Diplomatic Observer Mission haben ihnen angehörige internationale Beobachter am 16. Ja- nuar 1999 in und um das Dorf Racak 45 Leichen gefun- den. Das von der EU umgehend angeforderte Forsensi- sche Expertenteam hat bei 40 dieser Leichen eine Au- topsie vorgenommen. Dem Bericht kann entnommen werden, dass die Toten etwa alle zur gleichen Zeit ver- storben sind und Einschusswunden aufweisen. Sie tru- gen Zivilkleidung, waren ohne Munition oder mi- litärähnliche Ausstattung und wiesen keine Plünde- rungsmerkmale auf. Es gab keine Hinweise, dass es sich nicht um unbewaffnete Zivilpersonen handelte. Die Bundesregierung verweist auf den am 1. März 1999 ver- öffentlichten Abschlussbericht des finnischen Patholo- genteams. Dieser Bericht betont, dass das Mandat des Teams nur die gerichtsmedizinische Autopsie der 40 ins Krankenhaus gebrachten Opfer umfasste, nicht jedoch das gesamte Spektrum der strafrechtlichen Ermittlungen; um ein vollständigeres Bild der Geschehnisse in Racak zu erhalten, wären umfassende strafrechtliche Ermitt- lungen mit Untersuchungen am Tatort, Zeugenbefra- gung, Analyse der Beweise und den Autopsieerkennt- nissen erforderlich. Zu Frage 50: Die Ergebnisse der Untersuchungen des finnischen Pathologenteams sind von der Leiterin des Teams im März 1999 den jugoslawischen Behörden übergeben worden. Außerdem wurde ein Satz der Unterlagen an den Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (IstGHJ) weitergeleitet. Zu Untersuchun- gen des IstGHJ ist der Bundesregierung eine Stellung- nahme nicht möglich. Den der Bundesregierung als am- tierender EU-Präsidentschaft übergebenen Abschluss- bericht der Leiterin des Teams hat das Auswärtige Amt in seiner Presseerklärung vom 17. März 1999 veröf- fentlicht. Anlage 24 Antwort des Staatsministers Dr. Ludger Volmer auf die Frage der Abgeordneten Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (F.D.P.) (Drucksache 14/3082, Frage 51): Wie stellt sich die Bundesregierung zu dem öffentlich er-hobenen Vorwurf, dass das zur moralischen Legitimation desNATO-Bombardements Jugoslawiens herangezogene Massakervon Racak nicht in der auch von der Bundesregierung behaup-teten Form stattgefunden habe? Die Bundesregierung stützt sich auf folgende Erkennt- nisse: Laut Bericht der OZSE-Kosovo Verification Mis- sion und der EU/Kosovo Diplomatik Observer Mission haben ihnen angehörige internationale Beobachter am 16. Januar 1999 in und um das Dorf Racak 45 Leichen ge- funden. Ein von der EU umgehend angefordertes Foren- sische Expertenteam aus Finnland hat bei 40 dieser Lei- chen eine Autopsie vorgenommen. Der Abschlussbericht der Leiterin des Teams wurde der Bundesregierung als am- tierende EU-Präsidentschaft übergeben und vom Aus- wärtigen Amt in seiner Presseerklärung vom 17. März 1999 veröffentlicht. Dem Bericht kann entnommen wer- den, dass die Toten etwa alle zur gleichen Zeit verstorben sind und Einschusswunden aufweisen. Sie trugen Zivil- kleidung, waren ohne Munition oder militärähnliche Aus- stattung und wiesen keine Plünderungsmerkmale auf. Es gab keine Hinweise, dass es sich nicht um unbewaffnete Zivilpersonen handelte. Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 20009076 (C) (D) (A) (B) *) siehe hierzu auch Fragen 26, 27, 28 Anlage 25 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Kärper auf die Fra- ge des Abgeordneten Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) (Drucksache 14/3082, Frage 53): Wie gedenkt die Bundesregierung gegenüber der italienischenRegierung zu reagieren, nachdem am 27. Februar 2000 am Münch-ner Rangierbahnhof Nord aufgegriffene illegal auf dem TEC42806 (Verona-München) eingereiste irakische Kurden Beamtendes BGS zu Protokoll gegeben haben, dass sie auf Anraten von ita-lienischen Polizeibeamten, die sie zur Ausreise aufforderten, denitalienischen PERMESSO DI SOGGIORNO PER STRANIERIvernichteten, offenbar um damit eine drohende Rückführung derIllegalen nach Italien zu verhindern, und teilt sie die Auffassung,dass es sich hierbei um eine bewusste Verletzung des SchengenerAbkommens handelt? Die in dem geschilderten Einzelfall vom 27. Februar 2000 erhobenen Beweise reichen für eine offizielle Inter- vention gegenüber Italien nicht aus. Allerdings ist neben einer Verbesserung der Außengrenzsicherung von Italien mehrfach eingefordert worden, zusätzlich zur Einschleu- sung auch die unerlaubte Einreise und die Weiterschleu- sung in andere Schengen-Staaten unter Strafe zu stellen sowie aufenthaltsbeschränkende Maßnahmen für Asyl- bewerber beziehungsweise unerlaubt in Italien aufhältige Drittausländer zu erlassen und sie durch Kontrollmaß- nahmen zur Verhinderung der Aus- beziehungsweise Wei- terreise von Drittausländern in die anderen Mitgliedstaa- ten der EU zu flankieren. Fragen des italienischen Aus- länderrechts und der Anwendung des Dubliner Übereinkommens sind ebenso wie auch bestimmte schen- gen-widrige Veraltensweisen italienischer Behörden mehrfach auf Minister- und Staatssekretärsebene in letz- ter Zeit angesprochen worden. Anlage 26 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen des Abgeordneten Martin Hohmann (CDU/CSU) (Drucksache 14/3082, Fragen 54 und 55): In wie vielen Fällen haben deutsche, in die Länder des ehe-maligen Ostblocks zur Zwangsarbeit Deportierte Leistungen nachKriegsfolgengesetz, Kriegsgefangenenentschädigungsgesetz oderHäftlingshilfegesetz erhalten, und in welcher Leistungsspanne(Mindestzahlung, Höchstzahlung) im Einzelfall? Ist die Bundesregierung bereit, sich nach dem Ergebnis derVerhandlungen über Entschädigungen von jüdischen und osteu-ropäischen NS-Zwangsarbeitern für eine vergleichbare Entschä-digung des Bundes für die deutschen Zwangsarbeiter einzusetzen,die bisher keine Leistungen nach Kriegsfolgengesetz, Kriegsge-fangenenentschädigungsgesetz oder Häftlingshilfegesetz erhal-ten haben? Zu Frage 54: Einzelfallzahlen liegen der Bundesregierung nicht vor. Sie müssten gegebenenfalls von den Ländern er- beten werden, die im Wesentlichen für die Ausführung des durch Art. 5 Kriegsfolgenbereinigungsgesetz vom 21. Dezember 1992 mit Wirkung vom 1. Januar 1993 auf- gehobenen Kriegsgefangenenentschädigungsgesetzes (KgfEG) und des Häftlingshilfegesetzes (HHG) zuständig waren bzw. sind. Ich kann Ihnen jedoch mitteilen, dass nach den beiden genannten Gesetzen sowie nach dem am 1. Januar 1993 in Kraft getretenen Heimkehrerstiftungs- gesetz (HKStG), nach dem auf Antrag soziale Unterstüt- zungsleistungen an ehemalige Kriegsgefangene gewährt werden können, bis zum 31. Dezember 1998 insgesamt Leistungen in Höhe von circa 5,5 Milliarden DM erbracht worden sind (KgfEG + HKStG: 2, 8; HHG: 2, 7). Zu Frage 55: Die Bundesregierung beabsichtigt nicht, im Zusam- menhang mit dem Gesetz zur Errichtung einer Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ innerstaatliche Ausgleichsleistungen zugunsten ehemaliger deutscher Kriegsgefangener oder Zivilisten für geleistete Zwangs- arbeit vorzuschlagen. Die Stiftung beruht auf einer Initia- tive, die ein Zeichen setzt für die moralische Verantwor- tung der deutschen Wirtschaft im Bewusstsein vielfältiger Verstrickung der Unternehmen in NS-Unrecht. Es ist nicht erkennbar, weshalb aus diesem Grunde und in noch größerem zeitlichen Abstand zu den zugrunde liegenden Sachverhalten neue Leistungstatbestände geschaffen wer- den sollten, für die bisher – auch aus der Sicht früherer Bundesregierungen – kein Bedürfnis gesehen worden ist. Anlage 27 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen des Abgeordneten Dietmar Schlee (CDU/CSU) (Drucksache 14/3082, Fragen 56 und 57): Hat der Bundesbeauftragte für die Unterlagen der Staatssi-cherheit die am 28. März 2000 in der Berliner Zeitung „Der Ta-gesspiegel“ zitierten Abhörprotokolle bzw. Akten über die Perso-nen Horst Weyrauch, Uwe Lüthje und Dr. Helmut Kohl dem Ta-gesspiegel übergeben, und wenn ja, auf welcher gesetzlichenGrundlage ist dieses geschehen? Hat der Bundesbeauftragte die Akten bzw. Protokolle vom Ta-gesspiegel wieder eingefordert? Das Ministerium für Staatsicherheit (MfS) hat in großem Umfang auch Telefongespräche von Politikern der Bundesrepublik abgehört. Die Mitschnitte der Ge- spräche liegen beim Bundesbeauftragten für die Unterla- gen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU) in unterschiedlicher Form vor. Teilweise sind sie auf Tonbändern gespeichert. Zum Teil hat das MfS so genannte Abhörprotokolle gefertigt. Dabei handelt es sich um Schriftstücke, die die abgehörten Gespräche im Wortlaut wiedergeben. Darüber hinaus befinden sich in den vom BStU verwahrten Unterlagen des Staatssicher- heitsdienstes zusammenfassende Vermerke, die Mitar- beiter des MfS aufgrund der Kenntnis der abgehörten Ge- spräche gefertigt haben und die den Gesprächsinhalt in zu- sammengefasster, verdichteter Form wiedergeben. Bei den Unterlagen, die der BStU am 24. März in Kopie an den „Tagespiegel“ herausgegeben hat und auf denen der am 28. März 2000 erschienene Artikel beruht, handelt es sich um vom MfS erstellte zusammenfassende Vermerke über abgehörte Telefonate von Herrn Uwe Lüthje. Wort- lautprotokolle und Tonbänder wurden dem „Tagesspie- gel“ nicht herausgegeben. Die Herausgabe dieser Kopi- en an die Presse erfolgte auf der Grundlage der §§ 32 bis Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 9077 (C) (D) (A) (B) 34 Stasi-Unterlagen-Gesetz (StUG). Danach stellt der BStU den Medien zum Zwecke der politischen und his- torischen Aufarbeitung der Tätigkeit des Staatssicher- heitsdienstes sowie für Zwecke der politischen Bildung u. a. personenbezogene Unterlagen über Personen der Zeit- geschichte zur Verfügung, soweit sie nicht Betroffene oder Dritte sind und soweit durch die Verwendung keine überwiegenden schutzwürdigen Interessen beeinträchtigt werden. Die zusammenfassenden Vermerke zu Uwe Lüthje, die der „Tagesspiegel“ erhalten hat, betreffen den Bereich des öffentlichen Wirkens von Politikern und an- deren Personen der Zeitgeschichte, nicht deren Privatle- ben. Die abgehörten Gespräche werden in den Vermerken nicht im Wortlaut wiedergegeben, sondern nur in ver- dichteter Form aufgrund einer von MfS-Mitarbeitern vor- genommenen Wertung. Mit Blick auf den oben darge- legten Herausgabezweck ist eine Beeinträchtigung der Persönlichkeitsrechte der betroffenen Personen nicht er- kennbar. Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes informierte aber die Öffentlich- keit, dass in einem anderen Fall einige wenige Informa- tionen privaten Charakters herausgegeben wurden. Diese wurden zurückgefordert. Auch wenn Medien Unterlagen des MfS ohne rechtliche Grundlage besitzen, wird der BStU diese gemäß §§ 7 ff StUG herausverlangen und da- rauf hinweisen, dass die Nichtherausgabe sowie die un- befugte Verwendung der Unterlagen gemäß §§ 44, 45 StUG straf- und bußgeldbewehrt ist. Anlage 28 Anwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- ge der Abgeordneten Dorothea Störr-Ritter (CDU/CSU) (Drucksache 14/3082, Frage 58): Ist der Bundesminister des Innern seiner Rechts- und Dienst-aufsichtspflicht gegenüber dem Bundesbeauftragten für die Un-terlagen der Staatssicherheit nachgekommen hinsichtlich einer Verletzung des besonderen Verwendungsverbotes (§ 5 StUG)durch eine Weitergabe der am 28. März 2000 in der Zeitung „DerTagesspiegel“ zitierten Protokolle, und wenn nicht, welche Auf-sichtsmaßnahmen wird der Bundesminister des Innern gegenüberdem Bundesbeauftragten ergreifen? Bei den Unterlagen, die in Kopie an den „Tagesspie- gel“ herausgegeben wurden, handelt es sich um vom MfS erstellte zusammenfassende Vermerke über abgehörte Te- lefonate. Wortlautprotokolle oder Tonbänder wurden nicht herausgegeben. Der BStU hat bei der Herausgabe der Unterlagen an den „Tagesspiegel“ im Einklang mit den Vorschriften des Stasi-Unterlagen-Gesetzes (StUG) gehandelt. Das Verwendungsverbot des § 5 StUG wurde durch den BStU nicht verletzt. Die Herausgabe der Un- terlagen erfolgte auf der Grundlage der §§ 32 bis 34 StUG, die den Zugang unter anderem der Medien zu Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes und deren Verwendung re- geln. Bei den genannten Personen handelt es sich – zu- mindest – um relative Personen der Zeitgeschichte be- ziehungsweise Inhaber politischer Funktionen. Die In- formationen betrafen den Bereich des öffentlichen Wirkens dieser Personen, nicht deren Privatleben. Da der Herausgabe der Informationen auch im Übrigen nicht überwiegend schutzwürdige Interessen der Betreffenden entgegenstanden, mussten sie auf Verlangen des „Tages- spiegels“ nach §§ 32 bis 34 StUG zur Verfügung gestellt werden. Im Hinblick auf die in Rede stehenden Informa- tionen waren die genannten Personen nicht als Betroffe- ne oder Dritte im Sinne von § 5 StUG zu behandeln, son- dern als Personen der Zeitgeschichte beziehungsweise Inhaber von politischen Funktionen, sodass schon deshalb nicht gegen das Verwendungsverbot verstoßen wurde. Im Übrigen wendet sich § 5 StUG in diesem Zusammenhang an den Empfänger, der vom Bundesbeauftragten heraus- gegebenen Unterlagen. Dieser darf Informationen über Betroffene oder Dritte nicht zu deren Nachteil verwenden. Maßnahmen der Bundesregierung im Rahmen ihrer Rechtsaufsicht nach § 35 Abs. 5 StUG waren und sind des- halb nicht veranlasst. Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 20009078 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien-und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Rainer Funke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine
    Damen und Herren! Die Anweisung von Bundeswirt-
    schaftsminister Müller an die Regulierungsbehörde für
    Telekommunikation und Post ist in meinen Augen aus
    vielerlei Gründen weder zweckmäßig noch durchdacht.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Man kann sicherlich darüber streiten, ob überhaupt eine
    Anweisung rechtlich zulässig ist; denn nach unserem
    Postgesetz ist zumindest eine Einzelanweisung an die Be-
    hörde nicht zulässig.


    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Fragen Sie Herrn Rexrodt, der sieht das anders!)


    Deutscher Bundestag -14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000
    Michaele Hustedt

    9055


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Auch eine Allgemeinverfügung oder eine allgemeine An-
    weisung zur Auslegung des Postgesetzes – wie Sie das
    verstanden haben – ist dann unzulässig, wenn sie in der
    Rechtsform der allgemeinen Anweisung erfolgt, aber dem
    Inhalt nach eine Einzelanweisung ist. Dies ist hier
    geschehen.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Wenn man einmal von der Rechtsfrage absieht, handelt

    es sich bei dieser Anweisung um einen ordnungspoliti-
    schen Sündenfall.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es ist nicht nur so, dass bei der Abfassung des Postgeset-
    zes alle Parteien der Regulierungsbehörde einen großen
    Bewegungsspielraum für die Ordnung des Wettbewerbs
    einräumen wollten und eben nicht die politische Entschei-
    dung des Bundeswirtschaftsministers zur Regulierung des
    Marktes angestrebt haben. Die Anweisung ist auch in
    sonstiger wettbewerbsrechtlicher oder – besser gesagt –
    kartellrechtlicher Hinsicht bedenklich; denn jetzt kann
    sich im Grunde jedes Unternehmen, das vom GWB bzw.
    vom Kartellamt betroffen ist, darauf berufen, dass der
    Minister schon bei der Frage einer schlichten Portoer-
    höhung von seiner politischen Weisung Gebrauch ge-
    macht hat. Das kann von uns ordnungspolitisch weder
    nach dem Postgesetz noch nach dem Kartellrecht gewollt
    sein.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Die Entscheidung des Wirtschaftsministers ist aber

    auch unter wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten falsch.
    Zu Recht hat der Bundespostminister 1997 die Befristung
    der Portoerhöhung vorgesehen; die Kostenstruktur der
    Briefpost und auch der Paketpost sollte nach gut vier
    Jahren überprüft werden. Ich darf in Erinnerung rufen,
    dass die Zahlen, die die Post 1996 zur Begründung der
    Portoerhöhung vorgelegt hatte, schlicht nicht der Wahrheit
    entsprachen oder so wenig schlüssig waren, dass man
    damit nichts anfangen konnte. Deswegen hat das Bun-
    deskartellamt diese Zahlen gerügt. Das hat übrigens auch
    der Bundespostminister getan.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Wir haben die Post AG damals über 17 Monate hinweg
    vertrösten müssen, weil sie keine ordnungsgemäßen
    Zahlen vorgelegt hat. Und jetzt verhindert der Bun-
    deswirtschaftsminister eine Überprüfung dieser Kosten-
    struktur zulasten der Verbraucher. Dies halte ich für den
    eigentlichen Skandal.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Statt auf eine Wettbewerbsfähigkeit der Post hinzuar-
    beiten, wird unter vordergründigen Gesichtspunkten –
    Frau Hustedt hat es erwähnt –, nämlich die Post für den
    Börsengang herauszuschmücken, die Post zumindest
    langfristig nicht wettbewerbsfähiger; die Post AG kann im
    alten Trott weitermachen. Das ist aber für den Wettbewerb
    gefährlich.

    Wir haben der Post AG das Briefpostmonopol bis zum
    31. Dezember 2002 gegen vielerlei Bedenken – auch

    unsererseits – gewährt. Mit der Beibehaltung der hohen
    Briefgebühren wird die Post nicht wettbewerbsfähiger.
    Schon heute liegt sie mit dem Entgelt für diese Dienst-
    leistung weltweit an der Spitze.


    (Jürgen Koppelin [F.D.P.]: Das ist leider wahr!)


    Es wird Zeit, dass auch hier Wettbewerb herrscht, um diese
    überhöhten Gebühren zu beseitigen. Dann hilft auch kein
    Wort des Ministers mehr, dann entscheidet der Markt über
    den Preis. Das ist nicht neoliberal, sondern das ist das, was
    wir unter sozialer Marktwirtschaft verstehen.

    Vielen Dank, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich erteile jetzt dem
Kollegen Gerhard Jüttemann, PDS-Fraktion, das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerhard Jüttemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS)

    Frau Präsidentin! Meine
    Damen und Herren! Die Scheinheiligkeit dieser Briefpor-
    todebatte lässt sich kaum überbieten. Ausgerechnet die
    CDU/CSU versucht hier, unter der Fahne der Interessen-
    vertretung der Bevölkerung eine Lanze für die Senkung
    von Verbraucherpreisen zu brechen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Wir sind die Interessenvertretung!)


    Aber Sie haben doch die Privatisierung der Post gewollt
    und vorangetrieben, die 1998 zur Portoerhöhung geführt
    hat,


    (Beifall bei der PDS)

    und zwar deshalb, weil die Deutsche Post AG nun unter
    Konkurrenzbedingungen Profit zu erwirtschaften hat.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Ein schlimmes Wort!)


    Warum diese Portoerhöhung stattgefunden hat und
    jetzt eine Absenkung nicht mehr möglich sein soll, hat
    Herr Bundeswirtschaftsminister Müller plausibel im
    „Tagesspiegel“ erklärt: Der Börsengang der Deutschen
    Post AG darf nicht gefährdet werden.

    Vor der Privatisierung, als die Post noch eine Behörde
    war, ging es darum, flächendeckend Postdienstleistungen
    zur Verfügung zu stellen. Das taten über 360 000 in tarif-
    vertraglichen Beschäftigungsverhältnissen arbeitende
    staatliche Postler denn auch und es gab dafür fast 30 000
    Postfilialen. Heute geht es darum schon lange nicht mehr;
    heute geht es um die Verwertung des Wertes. Nicht profi-
    table Dienstleistungen werden einfach nicht mehr er-
    bracht, und zwar unabhängig von der Nachfrage. Deshalb
    ist über die Hälfte der damaligen 30 000 Postfilialen
    geschlossen worden.

    Aus den gleichen Gründen wird ein immer größer wer-
    dender Anteil an Postdienstleistungen nicht mehr von ta-
    rifvertraglich abgesicherten Postlern, sondern von „Turn-
    schuhbrigaden“, wie der Vorsitzende der Deutschen Post-
    gewerkschaft, Kurt van Haaren, die Leute in prekären
    Beschäftigungsverhältnissen einmal genannt hat, erbracht.

    Deutscher Bundestag -14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000
    Rainer Funke
    9056


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Wie weit dieser Prozess des Niveauabbaus in den
    Normalarbeitsverhältnissen schon vorangeschritten ist,
    weiß die Bundesregierung nicht. In ihrer mit kabarettisti-
    schem Talent formulierten Antwort auf eine diesbezüg-
    liche Kleine Anfrage teilte sie mit, Informationen und
    Beschwerden von Betroffenen über sich verschlechternde
    soziale Standards lägen der Bundesregierung nicht vor.
    Gute Pointe! Aber vielleicht unterhalten Sie sich einmal
    mit der Deutschen Postgewerkschaft.


    (Beifall bei der PDS)

    Nach einer Untersuchung der Bezirksverwaltung

    Berlin-Brandenburg sind allein im ersten Quartal 1999 in
    den Postniederlassungen Berlin-Zentrum, Berlin-Süd-
    west, Berlin-Südost, Berlin-Nord und Cottbus sowie in
    den Frachtpostniederlassungen Börnicke und Rüdersdorf
    insgesamt 14 701 Abrufkräfte in den Bereichen der Brief-
    und Frachtverteilung als Kraftfahrer oder als Brief- und
    Frachtzusteller eingesetzt worden. Das ist Tagelöhnerar-
    beit.

    In den Konkurrenzbetrieben wird sowieso überwiegend
    in prekären Beschäftigungsverhältnissen gearbeitet, ob-
    wohl die Bundesregierung merkwürdigerweise auch
    darüber nichts weiß. Die Antwort auf die Kleine Anfrage
    nach der Zahl der bei den Postkonkurrenten tätigen
    Beschäftigten, die über einen tarifgebundenen Arbeits-
    platz verfügen, lautet: Darüber liegen der Bundes-
    regierung keine Informationen vor. – Vielleicht verschaf-
    fen Sie sich einmal die nötigen Informationen, damit Sie
    wissen, welche Folgen die Postliberalisierung eigentlich
    hat und damit Sie solche negativen Folgen endlich ver-
    hindern können – es sei denn, Sie wollen sie gar nicht ver-
    hindern.

    Eine andere dieser negativen Folgen hat Herr Bundes-
    minister Müller dem „Tagesspiegel“ auch verraten: dass
    nämlich das Ende des Briefmonopols zu Preisunter-
    schieden bei der Briefbeförderung im ländlichen Raum
    und in Ballungsgebieten führen wird. Seit 1995 wurde
    diese logische Folge von den jeweiligen Regierungs-
    parteien im Ausschuss für Post und Telekommunikation
    standhaft geleugnet, jetzt aber, da wir kurz vor dieser
    Entwicklung stehen, plötzlich nicht mehr. Interessanter-
    weise wird sie auch gar nicht mehr negativ bewertet.

    Negativ finden Sie nur, dass die Post die Portopreise
    nicht absenkt – aber nicht wegen der Belastung der
    Bevölkerung – damit haben Sie auch sonst keine Pro-
    bleme –, sondern weil der ganze Prozess der Libera-
    lisierung mit einer solchen Portoabsenkung wegen des
    höheren Konkurrenzdruckes auf die Deutsche Post AG
    beschleunigt werden könnte. Ziel bleibt, das Profitprinzip
    im Postbereich konsequent mit allen eben beschriebenen
    katastrophalen Folgen für Beschäftigte und Kleinkunden
    durchzusetzen. Das will die eine Seite wie die andere des
    Hauses und deshalb nenne ich diese Debatte scheinheilig.

    Herr Müller, wenn Sie die Entwicklung in Europa
    betrachten, werden Sie mit Sicherheit feststellen, dass die
    Franzosen diesen Weg nicht gehen. Ich war selbst bei
    Gesprächen dabei, in denen man wegen der Erfahrungen
    in Deutschland gesagt hat, man könne dies bei einem in der
    Fläche tätigen und Arbeitsplätze sichernden Unternehmen

    nicht mitmachen. Daher sollten Sie Ihre Entscheidungen
    noch einmal überdenken. Den ersten Schritt hierzu haben
    Sie in diesen Tagen getan.

    Ich danke vielmals.

    (Beifall bei der PDS)