Eintritt der Abgeordneten Grietje Bettin in den
Deutschen Bundestag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8980 A
Tagesordnungspunkt 1:
Befragung der Bundesregierung (Finan-
zierungskonferenz für Südosteuropa in
Brüssel am 29./30. März 2000) . . . . . . . . 8979 B
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin
BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8979 B
Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 8980 A
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin
BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8980 B
Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . 8980 C
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin
BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8980 C
Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8980 D
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin
BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8980 D
Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . . 8981 A
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin
BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8981 A
Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . 8981 B
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin
BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8981 C
Dr. Eberhard Brecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 8982 A
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin
BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8982 A
Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8982 C
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin
BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8982 C
Dr. Christian Schwarz-Schilling CDU/CSU . . 8982 D
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin
BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8983 A
Detlef Dzembritzki SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 8983 B
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin
BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8983 C
Ina Lenke F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8983 D
Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8984 A
Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 8984 D
Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI 8985 A
Jürgen Koppelin F.D.P . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8985 B
Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI 8985 B
Tagesordnungspunkt 2:
Fragestunde (Drucksache 14/3082) . . . . . 8985 C
Kommunikationstechnische Realisierung des
Konzeptes „Arbeitsamt 2000“
MdlAnfr 2, 3
Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU
Antw PStSekr’in Ulrike Mascher BMA . . 8985 C, 8986 B
ZusFr Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU 8985 D, 8986 C
ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . 8986 C
Auswirkungen des Entwurfs einer Änderung
des Bundeserziehungsgeldgesetzes auf die Si-
tuation der Erziehungsgeldempfänger
MdlAnfr 4, 5
Maria Eichhorn CDU/CSU
Plenarprotokoll 14/97
Deutscher Bundestag
Stenographischer Bericht
97. Sitzung
Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000
I n h a l t :
Antw PStSekr’in Dr. Edith Niehuis BMFSFJ . 8987 A, B
ZusFr Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . 8987 C
ZusFr Hanna Wolf (München) SPD . . . . . . . . 8988 D
ZusFr Ulla Schmidt (Aachen) SPD . . . . . . . . . 8989 A
Vorlage von biomedizinisch und bioethisch re-
levanten Gesetzgebungsvorhaben in der 14.
Wahlperiode; Richtlinienentwurf der Bundes-
ärztekammer zur Präimplantationsdiagnostik
MdlAnfr 6, 7
Detlef Parr F.D.P.
Antw PStSekr’in Christa Nickels BMG .8989 C, 8990 D
ZusFr Detlef Parr F.D.P . . . . . . . . . . . . . 8989 D, 8991 A
ZusFr Ina Lenke F.D.P . . . . . . . . . . . . . 8990 C, 8991 C
Steuerliche Behandlung der Beteiligung von
Risikokapitalfonds an Unternehmen im Falle
einer Veräußerung
MdlAnfr 11
Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU
Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 8992 A
ZusFr Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU . . . . . . . 8992 C
Festlegung eines steuerfreien Pauschbetrages
für ehrenamtliche Tätigkeiten, zum Beispiel
als Übungsleiter
MdlAnfr 13
Max Straubinger CDU/CSU
Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 8993 C
ZusFr Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . 8993 D
Ausschluss tarifuntreuer Unternehmen von der
Auftragsvergabe bei öffentlichen Ausschrei-
bungen, Ausweitung auf innerbetriebliche Sa-
nierungsverträge
MdlAnfr 19
Dirk Niebel F.D.P.
Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . . 8994 C
ZusFr Dirk Niebel F.D.P . . . . . . . . . . . . . . . . . 8994 D
Inhalt und Freigabe der Originaldokumente der
„Operation Hufeisen“ im Kosovo für die Öf-
fentlichkeit
MdlAnfr 26, 27
Heidi Lippmann PDS
Antw Bundesminister Rudolf Scharping BMVg 8995 B
ZusFr Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . 8995 C, 8996 D
ZusFr Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . 8996 B
ZusFr Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8997 B
Existenz des „Hufeisenplans“ zur Vertreibung
der Albaner aus dem Kosovo
MdlAnfr 28
Sabine Leutheuser-Schnarrenberger F.D.P
Antw Bundesminister Rudolf Scharping
BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8997 D
ZusFr Sabine Leutheuser-Schnarrenberger
F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8998 A
Ablehnung des Austauschs fälliger Gummi-
granulatkugelfänger in Standortschießanlagen;
Sicherstellung des Ausbildungsbetriebs
MdlAnfr 29, 30
Klaus Hofbauer CDU/CSU
Antw Bundesminister Rudolf Scharping BMVg 8998 C
ZusFr Klaus Hofbauer CDU/CSU . . 8998 D, 8999 A
Eingeschränkte Bündnisfähigkeit der Bundes-
wehr
MdlAnfr 31
Werner Siemann CDU/CSU
Antw Bundesminister Rudolf Scharping BMVg 8999 B
ZusFr Werner Siemann CDU/CSU . . . . . . . . . 8999 D
Beteiligungen deutscher Firmen an Aus-
schreibungen der Vereinigten Arabischen
Emirate hinsichtlich der Modernisierung ihrer
Streitkräfte
MdlAnfr 32
Werner Siemann CDU/CSU
Antw Bundesminister Rudolf Scharping BMVg 9000 B
Vorfinanzierung der A 31 durch das Land Nie-
dersachsen, Landkreise und private Unterneh-
mer
MdlAnfr 33
Max Straubinger CDU/CSU
Antw PStSekr Kurt Bodewig BMVBW . . . . . 9000 C
ZusFr Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . 9000 D
ZusFr Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . 9001 B
Finanzmittel von Landkreisen und Unterneh-
mern für die Vorfinanzierung der A 31
MdlAnfr 34
Josef Hollerith CDU/CSU
Antw PStSekr Kurt Bodewig BMVBW . . . . . 9001 C
ZusFr Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . 9001 C
ZusFr Reinhard Freiherr von Schorlemer CDU/
CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9002 A
ZusFr Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . 9002 A
Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000II
Vorwegmaßnahmen zum Weiterbau der A 99
MdlAnfr 35
Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU
Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 9002 B
ZusFr Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . . . 9002 C
ZusFr Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . 9003 B
Sofortige Aufnahme von Straßenbauprojekten
des „Vordringlichen Bedarfs“ aus dem Bun-
desverkehrswegeplan 1992 in die Finanzie-
rung des Investitionsprogramms 1999 bis
2002“; Finanzierungsdauer
MdlAnfr 36, 37
Helmut Heiderich CDU/CSU
Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 9003 C
ZusFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . 9003 D
Freigabe des Haushaltstitels zur Finanzierung
der Instandhaltung von Schienenwegen; bisher
blockierte Projekte
MdlAnfr 38, 39
Dr. Heinrich Leonhard Kolb F.D.P.
Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 9005 A
ZusFr Dr. Heinrich Leonhard Kolb F.D.P. . . . 9005 B
Ansiedlung einer Ausbildungseinrichtung für
Studenten bei der GMD-Forschungszentrum
Informationstechnik GmbH in Schloss Bir-
linghoven in Sankt Augustin
MdlAnfr 44, 45
Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU
Antw PStSekr Wolf-Michael Catenhusen
BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9006 C, D
ZusFr Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU . . . 9006 D
ZusFr Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . 9007 D
Tagesordnungspunkt 3:
a) Abgabe einer Regierungserklärung zu Ko-
sovo – Herausforderung auf dem Weg
des Balkan nach Europa
b) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus-
wärtigen Ausschusses
– zu dem Antrag der Fraktionen SPD und
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Unter-
stützung des Stabilitätspakts Südost-
europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9008 B
– zu dem Entschließungsantrag der Frak-
tionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN zu der Abgabe einer Er-
klärung der Bundesregierung: Der
Stabilitätspakt Südosteuropa – Stand
und Perspektiven . . . . . . . . . . . . . . . . 9008 B
– zu dem Antrag der Abgeordneten Karl
Lamers, Peter Weiß (Emmendingen),
weiterer Abgeordneter und der Fraktion
CDU/CSU: Den Stabilitätspakt Süd-
osteuropa mit Leben erfüllen . . . . . . 9008 B
– zu dem Antrag der Abgeordneten
Dr. Helmut Haussmann, Ulrich Irmer,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion
F.D.P.: Für eine zügige Umsetzung
und Vertiefung des Stabilitätspaktes
Südosteuropa (Drucksachen 14/2569,
14/2575, 14/2768 [neu], 14/2584,
14/3100) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9008 C
in Verbindung mit
Zusatztagesordnungspunkt 1:
Antrag der Fraktion CDU/CSU: Kosovo-
Politik überprüfen und weiterentwickeln
(Drucksache 14/3093) . . . . . . . . . . . . . . . . 9008 C
Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 9008 C
Karl Lamers CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9012 D
Dr. Eberhard Brecht SPD . . . . . . . . . . . . . . 9014 D
Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9015 A
Dr. Ruth Fuchs PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9016 C
Dr. Werner Hoyer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 9017 C
Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 9019 D
Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9021 A
Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg . . . 9023 A
Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . . 9024 D
Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . 9026 A
Dr. Christian Schwarz-Schilling CDU/CSU 9026 C
Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 9027 A
Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/ DIE
GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9027 B
Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . 9027 D
Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9028 B
Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . 9029 B
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin
BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9030 A
Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 9031 D
Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9032 C
Tagesordnungspunkt 4:
Antrag der Abgeordneten Dr. Norbert
Lammert, Ulrich Adam, sowie weiterer
Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 III
Abgeordneter: Kunstprojekt im nördli-
chen Lichthof des Reichstagsgebäudes
von Hans Haacke „Der Bevölkerung“
(Drucksache 14/2867 [neu]) . . . . . . . . . . . 9034 A
Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . . 9034 A
Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 9036 D
Dr. Antje Vollmer BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9038 D
Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9040 A
Hanna Wolf (München) SPD . . . . . . . . . . . . . . 9041 C
Dr. Heinrich Fink PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9042 C
Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P . . . . . . . 9043 C
Dr. Rita Süssmuth CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 9044 B
Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE
GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9045 B
Volker Kauder CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 9046 B
Wolfgang Thierse SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9047 D
Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN (Erklärung nach § 31 GO) . . . 9049 A
Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 9049 C
Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9049 D
Zusatztagesordnungspunkt 2:
Aktuelle Stunde: Anweisung des Bundes-
ministers Müller, die Höhe des Briefpor-
tos bis Ende 2002 beizubehalten, obwohl
die Regulierungsbehörde für Telekom-
munikation und Post eine 15 %ige Ab-
senkung wollte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9052 A
Elmar Müller (Kirchheim) CDU/CSU . . . . . . 9052 B
Petra Bierwirth SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9053 C
Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9054 C
Rainer Funke F.D.P . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9055 D
Gerhard Jüttemann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 9056 C
Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi 9057 C
Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU 9059 A
Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 9059 D
Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 9060 C
Eike Maria Hovermann SPD . . . . . . . . . . . . . 9060 D
Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . . 9062 B
Ute Vogt (Pforzheim) SPD . . . . . . . . . . . . . . . 9063 C
Dr. Christian Schwarz-Schilling CDU/CSU 9064 C
Klaus Barthel (Starnberg) SPD . . . . . . . . . . . 9065 B
Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9066 C
Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9067 A
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9068 A
Anlage 2
Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur
Beratung des Antrags: Menschenrechte in der
Volksrepublik China (95. Sitzung, 23. März
2000, Tagesordnungspunkt 15) . . . . . . . . . . . . 9068 D
Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9069 A
Anlage 3
Erklärung der Abgeordneten Monika Griefahn
(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu den na-
mentlichen Abstimmungen zum Entwurf eines
Gesetzes zum Schutz der Stromerzeugung aus
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK-Vorschaltge-
setz) (96. Sitzung, Zusatztagesordnungspunkt
7, Seite 8952 [C] und 8961 [B]) . . . . . . . . . . . 9069 C
Anlage 4
Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten
Volker Kröning (SPD) zur Abstimmung über
den Antrag: Kunstprojekt im nördlichen Licht-
hof des Reichstagsgebäudes von Hans Haacke
„Der Bevölkerung“ (Drucksache 14/2867[neu])
(Tagesordnungspunkt 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9069 D
Anlage 5
Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten
Dr. Eberhard Brecht (SPD) zur Abstimmung
über den Antrag: Kunstprojekt im nördlichen
Lichthof des Reichstagsgebäudes von Hans
Haacke „Der Bevölkerung“ (Drucksache
14/2867[neu]) (Tagesordnungspunkt 4) . . . . . 9069 D
Anlage 6
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
Hanna Wolf (München) (SPD) zur Abstim-
mung über den Antrag: Kunstprojekt im nörd-
lichen Lichthof des Reichstagsgebäudes von
Hans Haacke „Der Bevölkerung“ (Drucksache
14/2867[neu]) (Tagesordnungspunkt 4) . . . . . 9070 B
Anlage 7
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
Wilhelm Schmidt (Salzgitter), Dr. Peter
Struck, Dr. Angelica Schwall-Düren, Marlene
Rupprecht, Norbert Formanski, Heino Wiese
(Hannover), Jochen Welt, Dieter Dzewas,
Wolfgang Weiermann, Doris Barnett, Hans-
Peter Kemper, Dieter Maaß (Herne), Klaus
Hasenfratz, Dieter Grasedieck, Hans-
Eberhard Urbaniak, Klaus Lennartz, Dietmar
Schütz (Oldenburg), Ursula Mogg, Walter
Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000IV
Schöler, Fritz Schösser, Dr. Uwe Küster, Uwe
Göllner, Ewald Schurer, Ingrid Holzhüter,
Verena Wohlleben, Ulrike Merten, Georg
Pfannenstein, Ernst Bahr (alle SPD) zur Ab-
stimmung über den Antrag : Kunstprojekt im
nördlichen Lichthof des Reichstagsgebäudes
von Hans Haacke „Der Bevölkerung“(Druck-
sache 14/2867 [neu]) (Tagesordnungspunkt 4) . . . . . 9070 B
Anlage 8
Verhinderung eines Vertragsverletzungsver-
fahrens der EU-Kommission wegen der Jagd-
erlaubnis hinsichtlich Wildtauben und Möwen
in der Brut- und Aufzuchtzeit
MdlAnfr 1
Ulrike Flach F.D.P.
Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BML . . . 9070 D
Anlage 9
Förderung von wissenschaftlichen Vorhaben
betr. die Eingliederung der deutschen Heimat-
vertriebenen in der Bundesrepublik Deutsch-
land oder in der DDR
MdlAnfr 8
Hartmut Koschyk CDU/CSU
Antw StMin Dr. Michael Naumann BK . . . . . 9071 A
Anlage 10
Neue Pläne des Bundesministeriums der Fi-
nanzen zur Senkung des Spitzensteuersatzes im
Rahmen der Unternehmensteuerreform
MdlAnfr 9, 10
Norbert Barthle CDU/CSU
Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 9071 B
Anlage 11
Informationsbriefe des BMF an mittelständi-
sche Unternehmen zur Unternehmensteuerre-
form
MdlAnfr 12
Hans Michelbach CDU/CSU
Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 9071 D
Anlage 12
Klärung der beihilferechtlich problematischen
Regelungen des Erneuerbare-Energien-Geset-
zes (EEG) durch die EU-Kommission
MdlAnfr 14, 15
Walter Hirche F.D.P.
Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 9072 A
Anlage 13
Steuerliche Anerkennung von „nützlichen
Aufwendungen“ (Provisionen) des Thyssen-
Konzerns in Höhe von 220 Millionen DM
durch Finanzbehörden des Landes Nordrhein-
Westfalen
MdlAnfr 16
Dietrich Austermann CDU/CSU
Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 9072 C
Anlage 14
Übertragung des Debtmanagements des Bun-
des auf eine neu zu gründende GmbH; Prüfung
alternativer Organisationsmodelle
MdlAnfr 17, 18
Hans Jochen Henke CDU/CSU
Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 9072 C
Anlage 15
Finanzielle Förderung des Airbus-A3XX-Pro-
jekts
MdlAnfr 20
Dietrich Austermann CDU/CSU
Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . 9072 D
Anlage 16
Entscheidung der Regulierungsbehörde zum
Briefporto; Aufrechterhaltung des Briefmono-
pols bis 2003
MdlAnfr 21, 22
Elmar Müller (Kirchheim) CDU/CSU
Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . 9073 A
Anlage 17
Untersagung von Kontakten des Bundesminis-
teriums für Wirtschaft und Technologie mit
dem Zentralverband des Deutschen Hand-
werks
MdlAnfr 23
Hans Michelbach CDU/CSU
Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . 9073 C
Anlage 18
Beförderung der KLV-Stabsoffiziere bei der
10. Panzerdivision nach A 14
MdlAnfr 24, 25
Ernst Burgbacher F.D.P.
Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 9073 D
Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 V
Anlage 19
Aufhebung aller Ausnahmeregelungen für
Hubschrauberlandeplätze an Krankenhäusern
undUni-KlinikendurchdiegeänderteBetriebs-
ordnung der Europäischen Luftfahrtbehörde
MdlAnfr 40, 41
Renate Blank CDU/CSU
Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 9074 B
Anlage 20
Stand der Reformüberlegungen zum Aufbau
der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung; künf-
tige Anzahl der Wasser- und Schifffahrtsdirek-
tionen
MdlAnfr 42, 43
Ruprecht Polenz CDU/CSU
Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 9074 D
Anlage 21
Lehrlingsausbildung bei der Holzmann AG seit
1995 unter Inanspruchnahme staatlicher För-
dermittel
MdlAnfr 46, 47
Dr.-Ing. Rainer Jork CDU/CSU
Antw PStSekr Wolf-Michael Catenhusen
BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9075 B
Anlage 22
Rückführung von kriegsbedingt im Ausland
befindlichen kulturellen und archivalischen
Einzelbeständen
MdlAnfr 48
Hartmut Koschyk CDU/CSU
Antw StMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . 9075 D
Anlage 23
Gerichtsmedizinische Untersuchung des
„Massakers von Racak“ im Kosovo
MdlAnfr 49, 50
Carsten Hübner PDS
Antw StMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . 9076 A
Anlage 24
Umstände des „Massakers von Racak“ im Ko-
sovo
MdlAnfr 51
Sabine Leutheuser-Schnarrenberger F.D.P.
Antw StMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . 9076 D
Anlage 25
Vorfälle in München mit illegal aus Italien ein-
gereisten Kurden
MdlAnfr 53
Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU
Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 9077 A
Anlage 26
Leistungen für deutsche Zwangsarbeiter in den
ehemaligen Ostblockländern nach dem Kriegs-
folgen-, Kriegsgefangenenentschädigungs-
oder Häftlingshilfegesetz; Bundesmittel für
nicht entschädigte deutsche Zwangsarbeiter
MdlAnfr 54, 55
Martin Hohmann CDU/CSU
Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper AA . . . . . 9077 B
Anlage 27
Weitergabe von Unterlagen des Bundesbeauf-
tragten für die Unterlagen des Staatssicher-
heitsdienstes der ehemaligen DDR an die Ber-
liner Zeitung „Der Tagesspiegel“
MdlAnfr 56, 57
Dietmar Schlee CDU/CSU
Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper AA . . . . . 9077 C
Anlage 28
Haltung des Bundesministers des Innern zur
Weitergabe von Unterlagen des Bundesbeauf-
tragten für die Unterlagen des Staatssicher-
heitsdienstes der ehemaligen DDR an den Ber-
liner „Tagesspiegel“
MdlAnfr 58
Dorothea Störr-Ritter CDU/CSU
Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper AA . . . . . 9078 A
Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000VI
Deutscher Bundestag -14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000
Deutscher Bundestag -14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000
Klaus Barthel (Starnberg)
9066
(C)
(D)
(A)
(B)
Deutscher Bundestag -14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 9067
(C)
(D)
(A)
(B)
Berichtigung
96. Sitzung
Seite 8917, Namentliche Abstimmung über den Änderungsantrag der
Fraktion CDU/CSU zum Entwurf eines Gesetzes zur weiteren steuerlichen
Förderung von Stiftungen (Drucksache 14/3014):
Bei Nein – SPD ist nach dem Namen „Rainer Brinkmann (Detmold)“ der
Name Hans-Günter Bruckmann“ einzufügen. Unter Ungültig ist der Name
„Hans-Günter Bruckmann“ zu streichen.
Das endgültige Ergebnis ändert sich hierdurch wie folgt:
Abgegebene Stimmen 533
Ja 213
Nein 320
Seite 8950, Namentliche Abstimmung über den Änderungsantrag der
Fraktion PDS zum Entwurf eines Gesetzes zum Schutz der Stromerzeugung
aus Kraft-Wärme-Kopplung (Drucksachen 14/2765, 14/3007 und 14/3017):
Bei Nein – SPD ist nach dem Namen „Rainer Brinkmann (Detmold)“ der
Name „Hans-Günter Bruckmann“ einzufügen. Unter Ungültig ist der Name
„Hans-Günter Bruckmann“ zu streichen.
Bei Nein – SPD ist nach dem Namen „Angelika Graf (Rosenheim)“ der
Name „Dieter Grasedieck“ einzufügen. Unter Ungültig ist der Name
„Dieter Grasedieck“ zu streichen.
Bei Nein – SPD ist nach dem Namen „Regina Schmidt-Zadel“ der Name
„Heinz Schmitt (Berg)“ einzufügen. Unter Ungültig ist der Name „Heinz
Schmitt (Berg) zu streichen.
Bei Nein – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist nach dem Namen „Oswald
Metzger“ der Name „Kerstin Müller (Köln)“ einzufügen. Unter Ungültig ist
der Name „Kerstin Müller (Köln) zu streichen.
Das endgültige Ergebnis ändert sich hierdurch wie folgt:
Abgegebene Stimmen 476
Ja 26
Nein 450
Seite 8960, Namentliche Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes
zum Schutz der Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung (Drucksachen
14/2765, 14/3007):
Bei Ja – SPD ist nach dem Namen „Angelika Graf (Rosenheim)“ der Na-
me „Dieter Grasedieck“ einzufügen. Unter Ungültig ist der Name „Dieter
Grasedieck“ zu streichen.
Bei Ja – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist nach dem Namen „Marielui-
se Beck (Bremen)“ der Name „Volker Beck (Köln)“ einzufügen. Unter
Ungültig ist der Name „Volker Beck (Köln)“ zu streichen.
Bei Ja – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist nach dem Namen „Oswald
Metzger“ der Name „Kerstin Müller (Köln)“ einzufügen. Unter Ungültig ist
der Name „Kerstin Müller (Köln)“ zu streichen.
Das endgültige Ergebnis ändert sich hierdurch wie folgt
Abgegebene Stimmen 476
Ja 305
Nein 171
9068
(C)
(D)
(A)
(B)
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten
Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000
Adam, Ulrich CDU/CSU 05.04.2000*
Andres, Gerd SPD 05.04.2000
Behrendt, Wolfgang SPD 05.04.2000*
Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 05.04.2000
Bohl, Friedrich CDU/CSU 05.04.2000
Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 05.04.2000*
Klaus
Dr. Bürsch, Michael SPD 05.04.2000
Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ 05.04.2000
DIE GRÜNEN
Ernstberger, Petra SPD 05.04.2000
Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 05.04.2000
Frick, Gisela F.D.P. 05.04.2000
Friedrich (Altenburg), SPD 05.04.2000
Peter
Gebhardt, Fred PDS 05.04.2000
Gehrcke, Wolfgang PDS 05.04.2000
Gleicke, Iris SPD 05.04.2000
Dr. Gysi, Gregor PDS 05.04.2000
Haack (Extertal), SPD 05.04.2000*
Karl-Hermann
Hanewinckel, Christel SPD 05.04.2000
Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 05.04.2000
Hinsken, Ernst CDU/CSU 05.04.2000
Hornung, Siegfried CDU/CSU 05.04.2000*
Imhof, Barbara SPD 05.04.2000
Jäger, Renate SPD 05.04.2000*
Dr. Kolb, Heinrich L. F.D.P. 05.04.2000*
Leidinger, Robert SPD 05.04.2000
Dr. Lucyga, Christine SPD 05.04.2000*
Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 05.04.2000*
Erich
Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 05.04.2000
Müller (Berlin), Manfred PDS 05.04.2000*
Neumann (Gotha), SPD 05.04.2000*
Gerhard
Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ 05.04.2000
DIE GRÜNEN
Ohl, Eckhard SPD 05.04.2000
Ost, Friedhelm CDU/CSU 05.04.2000
Ostrowski, Christine PDS 05.04.2000
Philipp, Beatrix CDU/CSU 05.04.2000
Poß, Joachim SPD 05.04.2000
Probst, Simone BÜNDNIS 90/ 05.04.2000
DIE GRÜNEN
Dr. Riesenhuber,Heinz CDU/CSU 05.04.2000
Dr. Rüttgers, Jürgen CDU/CSU 05.04.2000
Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 05.04.2000
Hans Peter
von Schmude, Michael CDU/CSU 05.04.2000*
Schüßler, Gerhard F.D.P. 05.04.2000
Dr. Seifert, Ilja PDS 05.04.2000
Siebert, Bernd CDU/CSU 05.04.2000*
Simmert, Christian BÜNDNIS 90/ 05.04.2000
DIE GRÜNEN
Stiegler, Ludwig SPD 05.04.2000
Wimmer (Neuss), CDU/CSU 05.04.2000
Willy
Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 05.04.2000*
Wright, Heidemarie SPD 05.04.2000
Zierer, Benno CDU/CSU 05.04.2000*
* für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm-lung des Europarates
Anlage 2
Zu Protokoll gegebene Rede
zur Beratung des Antrags: Menschenrechte in
der Volksrepublik China (95. Sitzung, 23. März
2000, Tagesordnungspunkt 15)
entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich
Anlagen zum Stenographischen Bericht
Carsten Hübner (PDS):Über die Menschenrechtsla-
ge in China ist von meinem Vorrednern bereits vieles ge-
sagt worden. Und ich teile ihre Einschätzung, dass sich in
der Volksrepublik sowohl im Bereich der wirtschaftli-
chen, kulturellen und sozialen als auch besonders im Be-
reich der bürgerlichen und politischen Rechte noch vieles
verändern, vieles deutlich verbessert werden muss. Auf die
Ratifizierung und praktische Umsetzung der von Peking
bereits unterzeichneten UN-Menschenrechtspakte ist des-
halb seitens der Bundesregierung und dem Ausschuss für
die Angelegenheiten der EU mit Nachdruck hinzuwirken.
Besonders dringlich ist dieser Druck im Rahmen der
Verhandlungen über einen Beitritt Chinas zur Welthan-
delsorganisation, WTO, der kurz bevor steht und von EU-
Seite in der nächsten Woche abschließend bei einem Chi-
na-Besuch des EU-Handelskommissars Lamy beraten
werden soll. Ich hoffe deshalb sehr, Außenminister Fischer
hat seine deutlichen Worte zur Menschenrechtssituation in
China, die er gestern vor der UN-Menschenrechtskom-
mission in Genf gefunden hat, auch Kommissar Lamy mit
auf den Weg nach Peking gegeben.
Ich halte Druck aber auch deshalb für besonders wich-
tig, weil erst heute der Sprecher des chinesischen Außen-
ministeriums deutlich gemacht hat, man denke nicht da-
ran, den Menschenrechtsdialog mit den Vereinigten Staa-
ten wieder aufzunehmen. Grund ist die drohende
China-Resolution bei der Sitzung der Menschenrechts-
kommission, deren Entwurf von den USA eingebracht
worden ist. Sicher gibt es mehr als genug Gründe, die
Scheinheiligkeit der amerikanischen Menschenrechtspo-
litik anzuprangern – man denke nur daran, dass die USA
das Land sind, das in der Anzahl der vollstreckten To-
desurteile nur von China und Saudi-Arabien übertroffen
wird. Chinas Verhalten dient jedoch auch nicht seiner
Glaubwürdigkeit in der Frage der Menschenrechte. So-
lange China die Grundfesten globaler Menschenrechts-
politik und ihre Institutionen in Frage stellt, hilft es nichts,
wenn es sich, wie gerade geschehen, selbst große Fort-
schritte im Bereich der Menschenrechte bescheinigt. Aus
Sicht meiner Fraktion ist solches Verhalten ebenso wenig
hinnehmbar wie die Instrumentalisierung der Menschen-
rechte für die wirtschaftlichen, politischen und strategi-
schen Interessen der mächtigen Staaten dieser Welt! Wo-
hin es führen kann, wenn Menschenrechte zur Verschie-
bemasse für sonstige Interessen werden, hat sich vor
genau einem Jahr gezeigt, als der Kosovo-Krieg – angeb-
lich für die Menschenrechte – begonnen wurde.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Menschenrechte
müssen nicht nur im Wort, sondern auch in der Praxis zum
Leitprinzip deutscher und internationaler Politik werden.
Sie dürfen nicht getrennt von wirtschaftlichen oder stra-
tegischen Interessen verhandelt werden, sondern müssen
ein entscheidendes Kriterium in einem gemeinsam zu ver-
handelnden Komplex darstellen. Und hier lassen sich so-
wohl bei den bisherigen wie auch bei den aktuellen Re-
gierungsfraktionen erhebliche Defizite ausmachen – nicht
zuletzt gegenüber China. So schön sich der vorliegende
Antrag der CDU auch liest: Die Chinapolitik der alten Re-
gierung war doch meilenweit entfernt von den hehren
Worten, die hier formuliert werden. Die Idee von Men-
schenrechten und Demokratie wurde immer dem Interes-
se am potenziellen riesigen Markt untergeordnet. Bislang
gibt es leider auch keine Anzeichen, dass sich dies unter
der neuen Regierung ändern wird.
Mein Appell lautet deshalb: Begreifen Sie Menschen-
rechte und Demokratie endlich als integralen Bestandteil
einer tatsächlich nachhaltigen Politik und als Garanten für
eine menschenwürdige Zukunft! Menschenrechte und
Demokratie mögen vordergründig Profitinteressen be-
einträchtigen, für die Durchsetzung menschenwürdiger
Verhältnisse sind sie aber – in China wie überall auf der
Welt – unabdingbar.
Anlage 3
Erklärung
der Abgeordneten Monika Griefahn (BÜND-
NIS/90 DIE GRÜNEN) zu den namentlichen Ab-
stimmungen zum Entwurf eines Gesetzes zum
Schutz der Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-
Kopplung (KWK-Vorschaltgesetz) (96. Sitzung,
Zusatzordnungspunkt 7, Seite 8952 [C] und 8961
[B])
1. Mein Name ist bei der namentlichen Abstimmung
zur Drucksache 14/3017 nicht vermerkt. Ich erkläre, dass
mein Votum wie folgt lautet: Nein
2. Mein Name ist bei der namentlichen Abstimmung
zur Drucksache 14/2765 nicht vermerkt. Ich erkläre, dass
mein Votum wie folgt lautet: Ja
Anlage 4
Erklärung nach § 31 GO
des Abgeordneten VolkerKröning (SPD) zurAb-
stimmung über den Antrag: Kunstprojekt im
nördlichen Lichthof des Reichstagsgebäudes von
Hans Haacke „Der Bevölkerung“ (Drucksache
14/2867 [neu]) (Tagesordnungspunkt 4)
Ich lehne den Antrag nach einer Abwägung zwischen
ästhetischem Urteil und Spielregeln des Parlaments ab:
Auch wenn ich das Projekt weder dem Titel, noch der Aus-
führung, noch der Begründung nach für gelungen halte,
bin ich dafür, dass kein (weiteres) Projekt für eine Zensur
von Kunst durch den deutschen Bundestag geschaffen
wird. Dies braucht nicht die Absicht zu sein, wäre indes-
sen die Wirkung.
Anlage 5
Erklärung nach § 31 GO
des Abgeordneten Dr. Eberhard Brecht (SPD)
zurAbstimmung über den Antrag: Kunstprojekt
im nördlichen Lichthof des Reichstagsgebäudes
von Hans Haacke „Der Bevölkerung“ (Drucksa-
che 14/2867 [neu]) (Tagesordnungspunkt 4)
Abstimmungen über den Wert von Kunstwerken
gehören nicht in den Deutschen Bundestag. Politiker sind
Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 9069
(C)
(D)
(A)
(B)
à priori keine Kunstexperten. Zumindest werden sie nicht
als solche in den Bundestag gewählt. Diejenigen Abge-
ordneten, die in besonderem Maß kunstinteressiert sind,
treffen als Mitglieder des Kunstbeirates und als Einzel-
person nach reiflicher Überlegung anhand verschiedener
Optionen eine Entscheidung, die vom Bundestag nicht er-
neut bewertet werden sollte. Deshalb ist der Gruppenan-
trag juristisch wohl zulässig; er verfehlt jedoch den Duk-
tus von Art. 38 GG, demzufolge die Abgeordneten des
Deutschen Bundestages das ganze deutsche Volk zu ver-
treten haben. Kunstwerke haben eine nicht-begriffliche
Struktur. Über ihren Wert kann man zwar streiten; eine
zwingende Bewertung auf argumentativer Grundlage
lässt sich aber nicht herbeiführen. So kann man die
grundsätzlich garantierte Gewissensfreiheit des Abgeord-
neten nicht gegenüber einer mehrheitlich getragenen
ästhetischen Auffassung seiner Wähler definieren, da es
letztere nicht gibt.
Andererseits scheinen die Befürworter des Kunstwer-
kes in einer ungewollten Komplizenschaft mit den Auto-
ren des Gruppenantrages diese Debatte herzusehnen, da
sie in einem Schreiben vom 20. März 2000 die bisheri-
gen Debatten über Kunstwerke als Sternstunden des Par-
laments apostrophieren. Gleichzeitig räumen sie selbst
ein, dass sich ästhetische Urteile der politischen Ent-
scheidung entziehen. Welch eine Widersinn!
Ich bedaure das Zustandekommen der heutigen Ab-
stimmung. Mit meinem zustimmenden Votum zum
Denkmal von Hans Haacke will ich dazu beitragen, dass
der vom Kunstbeirat mehrheitlich gefasste Beschluss
nicht durch das Plenum des Bundestages revidiert wird.
Gleichwohl habe ich einige Vorbehalte gegen das Kon-
zept Haackes. Insbesondere befürchte ich, dass dieses in
der Art eines Brecht’schen Lehrstücks konzipierte Beet
mit Erde aus den Wahlkreisen von einigen Besuchern völ-
kisch missinterpretiert wird.
Ich erwarte, dass künftig die Mitglieder des Kunstbei-
rates konsensual entscheiden und, soweit dies nicht mög-
lich ist, mehrheitlich getroffene Entscheidungen respek-
tieren.
Anlage 6
Erklärung nach § 31 GO
derAbgeordneten Hanna Wolf (München) (SPD)
zurAbstimmung über den Antrag: Kunstprojekt
im nördlichen Lichthof des Reichstagsgebäudes
von Hans Haacke „Der Bevölkerung“ (Drucksa-
che 14/2867 [neu]) (Tagesordnungspunkt 4)
Nach der Rede Herrn Kauders kann ich dem Antrag
nicht mehr zustimmen. Ich werde mich daher enthalten.
Anlage 7
Erklärung nach § 31 GO
derAbgeordneten Wilhelm Schmidt (Salzgitter),
Dr. Peter Struck, Dr. Angelica Schwall-Düren,
Marlene Rupprecht, Norbert Formanski, Heino
Wiese (Hannover), Jochen Welt, Dieter Dzewas,
Wolfgang Weiermann, Doris Barnett, Hans-Peter
Kemper, Dieter Maaß (Herne), Klaus
Hasenfratz, Dieter Grasedieck, Hans-Eberhard
Urbaniak, Klaus Lennartz, Dietmar Schütz
(Oldenburg), Ursula Mogg, Walter Schöler, Fritz
Schösser, Dr. Uwe Küster, Uwe Göllner, Ewald
Schurer, Ingrid Holzhüter, Verena Wohlleben,
Ulrike Merten, Georg Pfannenstein, Ernst Bahr
(alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag:
Kunstprojekt im nördlichen Lichthof des
Reichstagsgebäudes von Hans Haacke „Der Be-
völkerung“ (Drucksache 14/2867 [neu]) Tages-
ordnungspunkt 4)
Dem Gruppenantrag stimme ich nicht zu. Ich halte es
nicht für zweckmäßig, wenn das Plenum des Deutschen
Bundestages quasi in eigener Sache über die Verwirkli-
chung eines einzelnen Kunstwerks im Reichstagsgebäu-
de debattiert und abstimmt. Der Bundestag hat für den Er-
werb von Kunstwerken bewusst den Kunstbeirat einge-
setzt, der quasi als Jury fungiert. Im Kunstbeirat können
die ästhetischen und künstlerischen Fragen zu den einge-
reichten Kunstwerken eingehend sachverständig erörtert
und entschieden werden. Dass der Kunstbeirat gelegent-
lich auch die Beschaffung „unbequemer“ Kunstwerke be-
schließt, muss vom Gesamtparlament in Kauf genommen
werden.
Der hier vorliegende Gruppenantrag versucht, das po-
litisch neutral gehaltene Verfahren im Kunstbeirat zur Be-
schaffung von Kunstwerken außer Kraft zu setzen und
zwingt das Plenum des Deutschen Bundestages, eine in
erster Linie künstlerische Entscheidung zu treffen. Zwar
kann über das Kunstwerk Haackes politisch gestritten und
diskutiert werden. Eine Debatte und Abstimmung im Ple-
num des Deutschen Bundestages bewirkt jedoch eher das
Gegenteil, da der öffentliche Eindruck entsteht, misslie-
bige Kunst solle verhindert werden.
Ich möchte an dieser Stelle meine persönlichen Be-
denken gegen die von Hans Haacke vorgenommene In-
terpretation seines Kunstwerks nicht verschweigen. Das
alles ist jedoch kein Grund, die Verwirklichung von
Haackes Kunstwerk mit Hilfe eines Beschlusses des
Deutschen Bundestages zu verhindern. Eine freie Dis-
kussion über unbequeme Kunstwerke im Parlament ist im-
mer besser als eine politisch motivierte Ablehnung durch
einen Plenumsbeschluss des Bundestages. Und niemand
wird schließlich gezwungen, sich für das Kunstwerk zu
begeistern.
Anlage 8
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerald Thalheim auf die Fra-
ge der Abgeordneten Ulrike Flach (F.D.P.) (Drucksache
14/3082, Frage 1):
Welche Maßnahmen trifft die Bundesregierung, um ein Ver-tragsverletzungsverfahren der EU-Kommission gegen die Jagd-erlaubnis des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaftund Forsten für Wildtauben und Möwen in der Brut- und Auf-zuchtszeit abzuwenden?
Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 20009070
(C)
(D)
(A)
(B)
Im Rahmen der Bundesjagdzeitenverordnung können
Wildtauben und Möwen über den Winter hinweg bis
einschließlich 31. März bejagt werden. Nach Beobach-
tungen beginnen einige dieser Vögel bereits im März mit
dem Brutgeschäft, was u. a. auf sich ändernde klimatische
Einflüsse zurückgeführt werden kann. Die Richtlinie
79/409/EWG („Vogelschutzrichtlinie“) verbietet jedoch
die Bejagung von Vögeln während deren Nist-, Brut- und
Aufzuchtzeiten. Die Bundesregierung bereitet deshalb ei-
ne Änderung der Bundesjagdzeitenverordnung vor, wo-
nach eine Bejagung von Wildtauben und Möwen im März
nicht mehr vorgesehen sein soll; diese Änderung bedarf
der Zustimmung des Bundesrates.
Anlage 9
Antwort
des Staatministers Dr. Michael Naumann auf die Frage des
Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) (Druck-
sache 14/3082, Frage 8):
Welche wissenschaftlichen Vorhaben, die sich mit der Ein-
gliederung der deutschen Heimatvertriebenen in der Bundesrepu-
blik Deutschland oder in der DDR befassen, werden von der Bun-
desregierung zurzeit in welchem Umfange gefördert?
Zurzeit werden folgende Vorhaben, die sich mit der
Eingliederung der Vertriebenen in der Bundesrepublik
Deutschland und in der ehemaligen DDR befassen, ge-
fördert:
Anlage 10
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die
Fragen des Abgeordneten Norbert Barthle (CDU/CSU)
(Drucksache 14/3082, Fragen 9 und 10):
Trifft die Information der WIRTSCHAFTSWOCHE Nr. 12
vom 16. März 2000 zu, in der es heißt, das Bundesministerium
der Finanzen nehme im Rahmen der Unternehmensteuerreform
vom geplanten Optionsmodell Abstand, und wenn ja, wann wird
das Bundesministerium der Finanzen den Finanzausschuss des
Deutschen Bundestages davon unterrichten?
Sehen die Überlegungen des Bundesministeriums der Fi-nanzen in diesem Zusammenhang vor, den Spitzensteuersatznicht, wie geplant, auf 45 Prozent, sondern noch weiter zu sen-ken?
Zu Frage 9:
Die Information der „Wirtschaftswoche“ Nr. 12 vom
16. März 2000 trifft nicht zu. Das Optionsmodell ist von
der Kommission zur Unternehmensteuerreform als ein
Modell zur steuerlichen Entlastung von Personenun-
ternehmen entwickelt und vorgelegt worden. Es wurde in
den anschließenden Planspielen unter Beteiligung von
Vertretern aus Kreisen aller Betroffener sorgfältig geprüft
und verbessert. Dabei wurde insbesondere auch den An-
regungen der Vertreter der Unternehmen weitgehend
Rechnung getragen und Optionshindernisse beseitigt. Die
Bundesregierung plant daher nicht, von dem Options-
modell Abstand zu nehmen.
Zu Frage 10:
Der Gesetzentwurf des Steuersenkungsgesetzes sieht
ein Entlastungsvolumen von 44,2 Milliarden DM bis zum
Jahre 2005 vor. Er ist in sich ausgewogen und solide fi-
nanziert. Eine weitere Senkung des Spitzensteuersatzes ist
haushaltspolitisch unvertretbar. Im Übrigen wäre eine
weitere Senkung des Spitzensteuersatzes in der Sache
nicht gerechtfertigt. Sie käme nur wenigen Großver-
dienern zugute. Daher sieht der Gesetzentwurf neben der
Absenkung des Spitzensteuersatzes auf 45% gleichzeitig
eine Absenkung des für die Mehrzahl der Unternehmen
wichtigeren Eingangssteuersatzes auf 15% vor. Die in dem
Alternativ-Vorschlag der Union vorgesehene weitere Ab-
senkung des Spitzensteuersatzes auf 35% ist nicht fi-
nanzierbar.
Anlage 11
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die
Frage des Abgeordneten Hans Michaelbach (CDU/CSU)
(Drucksache 14/3082, Frage 12):
Wie äußert sich die Bundesregierung dazu, dass das Bundes-ministerium der Finanzen Briefe über die Unternehmenssteuerre-form an mittelständische Unternehmen versendet hat, in denen aufdie zahlreichen Probleme, die auch auf der öffentlichen Anhörungzur Unternehmenssteuerreform zur Sprache gekommen sind,überhaupt nicht eingegangen wurde?
Der Brief des Bundesministers der Finanzen infor-
miert ausführlich darüber, inwieweit das Steuersen-
kungsgesetz den Mittelstand entlastet. Dabei konzen-
triert sich der Brief allein auf die Faktenlage unter Weg-
lassung parteipolitischer Stellungnahmen. Ziel ist es, den
mittelständischen Unternehmen objektiv die Pläne der
Bundesregierung darzustellen, damit sich diese ihre ei-
gene Meinung von der Steuerreform 2000 bilden können.
Sehr wohl geht der Bundesminister der Finanzen dabei
auf die zentralen Gegenargumente der aktuellen Debat-
te zur Unternehmenssteuerreform ein. Insbesondere
nimmt er dabei zu der Forderung, den Spitzensteuersatz
noch weiter abzusenken, ausführlich Stellung. Minister
Eichel macht in seinem Schreiben deutlich, dass diese
Forderung an den Interessen des Mittelstandes völlig
vorbeigehen und ihre Umsetzung zu keiner nennenswer-
ten Entlastung mittelständischer Unternehmen führen
würde. Auch die Behauptung, das Optionsmodell für
Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 9071
(C)
(D)
(A)
(B) Vorhaben Förderung in 2000
Forschungsgruppe „Die Vertrie-
benen der sowjetischen Besat-
zungszone Deutschland und in der
DDR“ am Institut für Geschichte
der Otto-von-Guericke-Univer-
sität Magdeburg
17 000,- DM
Projekt „Die Binnenwanderung
der Heimatvertriebenen und
Flüchtlinge in Deutschland von
1945 bis 1969“ an der Universität
Bayreuth, Lehrstuhl für Bayeri-
sche Landesgeschichte
30 000,- DM
Personengesellschaften sei zu kompliziert, wird vom Mi-
nister aufgegriffen und mit stichhaltigen Argumenten
entkräftet. Der Minister macht auch auf den einzigen er-
kennbaren Nachteil aufmerksam, der durch die Ausü-
bung der Option für das Personenunternehmen entstehen
könnte. Dies sind möglicherweise erbschaftssteuerliche
Konsequenzen. Der in der Frage enthaltene Vorwurf, nur
einseitig informiert zu haben, geht ins Leere. Dies bele-
gen auch die positiven Reaktionen vieler mittelständi-
scher Unternehmen, die sich sehr interessiert an der In-
formation durch den Minister gezeigt haben. Darüber
hinaus verwahre ich mich namens des Ministers auch ge-
gen die Begriffe „Täuschung“ und „Halbwahrheit“, die
Sie und Herr Kollege Rauen im Zusammenhang mit dem
Brief des Ministers verwendet haben. Hiermit fordere ich
Sie zu einem öffentlichen Streitgespräch auf. Es wird sich
dann erweisen, dass Sie diese Vorwürfe nicht mit Tatsa-
chen unterlegen können.
Anlage 12
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die
Fragen des Abgeordneten Walter Hirche (F.D.P.)
(Drucksache 14/3082, Fragen 14 und 15):
Welche Schritte hat die Bundesregierung eingeleitet, um die
beihilferechtlich als problematisch angesehenen Regelungen
des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) abschließend zu
klären?
Wann rechnet die Bundesregierung mit einer einvernehmlichen
Klärung dieser Fragen durch die EU-Kommission, damit die be-
stehende Rechtsunsicherheit, die mit den Regelungen des EEG
verbunden ist, behoben werden kann?
Zu Frage 14:
Der Gesetzentwurf ist von den Regierungsfraktionen in
den Bundestag eingebracht worden. Die Bundesregierung
hat mit den Fraktionen die beihilferechtlichen Aspekte des
Gesetzgebungsvorhabens eingehend erörtert. Die Bun-
desregierung steht in Konsultation mit der Europäischen
Kommission über EU-rechtliche Fragen. Sie hält an ihrer
Auffassung fest, dass das EEG keine Beihilfe im
Rechtssinne darstellt und setzt sich mit Nachdruck für das
Gesetz in Brüssel ein.
Zu Frage 15:
Die Europäische Kommission hat der Bun-
desregierung mitgeteilt, dass sie das EEG unter beihilfer-
echtlichen Aspekten prüfen will. Sie ist – anders als der
deutsche Gesetzgeber und die Bundesregierung – der An-
sicht, dass das Gesetz beihilferechtlich relevante Regelun-
gen enthalten könnte. Die Kommission hat das EEG als
nicht notifizierte Beihilfe registriert. Dies hat zur Konse-
quenz, dass die Kommissionsdienststellen bei der Prüfung
an keinerlei Bearbeitungsfristen gebunden sind. Eine Aus-
sage dazu, in welchem Zeitrahmen sich die EU-Kommis-
sion zum EEG abschließend äußern wird, kann daher nicht
getroffen werden. Die Bundesregierung setzt sich aber
dafür ein, dass schnellstmöglich Klarheit über die EU-
rechtlichen Fragen herbeigeführt wird.
Anlage 13
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die
Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (Drucksa-
che 14/3082, Frage 16):
Sind die Finanzbehörden des Bundes vor der im Magazin„Stern“ vom 13. Januar 2000 gemeldeten steuerlichen Aner-kennung von „nützlichen Aufwendungen“ (Provisionen) desThyssen-Konzerns in Höhe von 220 Millionen. DM durch Fi-nanzbehörden des Landes Nordrhein-Westfalen kontaktiertworden?
Einer Beantwortung der Frage steht das Steuerge-
heimnis nach § 30 AO entgegen.
Anlage 14
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die
Fragen des Abgeordneten Hans Jochen Henke
(CDU/CSU) (Drucksache 14/3022, Fragen 17 und 18):
Stimmen Berichte des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“,
wonach der Bundesminister der Finanzen, Hans Eichel, ungeach-
tet der laufenden Gespräche der am Debtmanagement des Bundes
beteiligten Institutionen entschlossen ist, an seinen seitherigen Plä-
nen festhalten will, eine neu zu gründende GmbH mit dieser Auf-
gabe zu betrauen, und wie begründet die Bundesregierung diese
Entscheidung?
Welche alternativen Organisationsmodelle zur Neuorganisati-
on des Debtmanagements des Bundes ist die Bundesregierung be-
reit, ergebnisoffen zu prüfen?
Zu Frage 17:
Bundesfinanzminister Eichel hat in der Sitzung des
Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages vom
22. März 2000 erklärt, eine Arbeitsgruppe mit der Bun-
desbank werde sich um einen einvernehmlichen Vor-
schlag zur Neuorganisation des Debtmanagement
bemühen. Zu dieser Arbeitsgruppe wird die Bundes-
schuldenverwaltung hinzugezogen. Die Arbeitsergebnis-
se werden vom Bundesrechnungshof bewertet und dem
Haushaltsausschuss zugeleitet. Dieser Ankündigung ist
nichts hinzu zu fügen. Das Bundesministerium der Fi-
nanzen hat dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ kei-
ne anders lautenden Absichten mitgeteilt.
Zu Frage 18:
Die Bundesregierung ist bereit, alle von kompetenter
Seite vorgelegten Orgnisationsmodelle ergebnisoffen zu
prüfen.
Anlage 15
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Siegmar Mosdorf auf die Frage
des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/CSU)
(Drucksache 14/3022, Frage 20):
Welche finanzielle Förderung des A3XX-Projektes eines eu-
ropäischen Großflugzeuges hält die Bundesregierung in welchem
Zeitraum für denkbar?
Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 20009072
(C)
(D)
(A)
(B)
Der Bundesregierung liegt ein Antrag auf Gewährung
eines innerhalb von 17 Jahren verzinst zurückzuzahlenden
Darlehens für die Förderung der Entwicklungskosten des
A3XX vor. Eine solche Förderung würde dem EU-US-bi-
lateralen Großflugzeugabkommen von 1992 entsprechen.
Die Bundesregierung hält eine Förderung in Form einer
Darlehensgewährung – wie sie bereits von der britischen
Regierung in Höhe von 530 Millionen brit. £ = rund 1,7
Milliarden DM beschlossen worden ist – für denkbar. Ei-
ne andere Möglichkeit der Förderung besteht in der Ge-
währung einer Bürgschaft. Diese würde das Abbruchrisi-
ko des A3XX-Programms decken. Die Bundesregierung
ist bemüht, für das deutsche Airbus-Partnerunternehmen
Nachteile, die aus einer Regierungsförderung in Frank-
reich, Großbritannien und Spanien resultieren, zu ver-
meiden. Neben der britischen Regierung hat auch die
französische Regierung bereits erklärt, ein Darlehen ent-
sprechend dem Großflugzeugabkommen gewähren zu
wollen. Hinsichtlich des Zeitraums könnte eine Förderung
in Deutschland für den Entwicklungszeitraum von 2001
bis 2009 gewährt werden. Voraussetzung für eine positi-
ve Förderentscheidung sind unter anderem eine verbind-
liche Entscheidung der Industrieseite über den Start des
A3XX-Programms, ein entscheidungsreifes Konzept, das
Aufschluss über den Umfang der auf Deutschland entfal-
lenden Arbeitspakete für die A3XX-Produktion gibt.
Anlage 16
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Siegmar Mosdorf auf die Fragen
des Abgeordneten Elmar Müller (Kirchheim)
(CDU/CSU) (Drucksache 14/3082, Fragen 21 und 22):
Hält die Bundesregierung das Vertrauen in die Regulierungs-behörde für Telekommunikation und Post auch nach der „allge-meinen Weisung“ des Bundesministers für Wirtschaft und Tech-nologie, Werner Müller, zum Briefporto noch für ausreichend, dassdiese ihre bis dahin erfolgreiche Arbeit fortsetzen kann?
Mit welchen Argumenten begegnet die Bundesregierung demVorwurf, wonach sie kein wirkliches Interesse mehr an dem zum1. Januar 2003 gesetzlich fixierten Ende des Briefmonopols ha-be?
Zu Frage 21:
Die Bundesregierung sieht das Vertrauen in die Regu-
lierungsbehörde für Telekommunikation und Post durch
die Weisung des Bundesministers für Wirtschaft und
Technologie, mit der lediglich die Auslegung einer Vor-
schrift des Postgesetzes in Bezug auf die Verlängerung von
Altgenehmigungen zum Briefentgelt klargestellt wurde, in
keiner Weise berührt.
Zu Frage 22:
Die Bundesregierung hat klar zum Ausdruck gebracht,
dass sie das Ende der gesetzlichen Exklusivlizenz der
Deutschen Post AG im Zusammenhang mit weiteren Li-
beralisierungsschritten bei Postdienstleistungen innerhalb
der Europäischen Union sieht. Von diesen Liberalisie-
rungsschritten ist im Übrigen sowohl die Europäische
Kommission als auch der Europäische Rat bei der Verab-
schiedung der Postdiensterichtlinie von 1997 ausgegan-
gen. Innerhalb ihrer Möglichkeiten setzt sich die Bundes-
regierung offensiv für weitreichende Marktöffnungen ein.
Der Vorwurf, die Bundesregierung hätte kein Interesse
mehr an einer Marktöfffnung zum 1. Januar 2003, ist da-
her haltlos.
Anlage 17
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Siegmar Mosdorf auf die Frage
des Abgeordneten Hans Michelbach (CDU/CSU)
(Drucksache 14/3082, Frage 23):
Kann die Bundesregierung ausschließen, dass Presseberichtezutreffen, wonach die zuständigen Referate des Bundesministeri-ums für Wirtschaft und Technologie angewiesen worden sind,keinen weiteren Kontakt mehr mit dem Zentralverband des Deut-schen Handwerks zu haben, und wenn ja, erhalten die für den Mit-telstand wichtigen Ausbildungszentren auch in Zukunft die glei-chen Haushaltsmittel wie bisher?
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technolo-
gie kann ausschließen, dass „die zuständigen Refera-
te ... angewiesen worden sind, keinen weiteren Kontakt
mehr mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks
zu haben.“ Anderslautende Pressemeldungen sind nicht
richtig. Wie Sie wissen, hat diese Bundesregierung im Ge-
gensatz zur früheren CDU/FDP-Regierung gerade die
Mittel für die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung
deutlich erhöht. In der Verantwortung in der CDU/FDP-
Regierung bleibt der Haushaltsansatz bei zuletzt 68,5 Mil-
lionen DM für 1997. Diese Regierung hat die Mittel für
das laufende Haushaltsjahr 2000 jetzt auf 90 Millionen
DM erhöht. Für 2001 soll – trotz schwieriger Haushalts-
lage – dieser Ansatz gehalten werden. Die Bundesregie-
rung zeigt damit deutlich, dass sie gerade hier bei der Lehr-
lingsausbildung eine wichtige Aufgabe ihrer Unterstüt-
zung für das Handwerk sieht.
Anlage 18
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Fragen
des Abgeordneten Ernst Burgbacher (F.D.P.) (Drucksa-
che 14/3082, Fragen, 24 und 25):
Sind alle im Bereich der 10. Panzerdivision seit Oktober 1997als KLV-Stabsoffiziere auf A 14 Dienstposten eingesetzten Majo-re zum Oberstleutnant befördert worden, oder ist deren Beförde-rung in diesem Jahr oder spätestens bis zum Auslaufen dieserDienstposten (Ende März 2001) geplant?
Wird für alle KLV-Stabsoffiziere der 10. Panzerdivision si-chergestellt, dass die Beförderung zum Oberstleutnant und Ein-weisung in A 14 so zeitgerecht vollzogen wird, dass ihnen auf-grund der Änderung des § 5 Abs. 3 Beamtenversorgungsgesetz kei-ne versorgungsrechtlichen Nachteile entstehen?
Zu Frage 24:
Im Bereich der 10. Panzerdivision werden auf 34
Stabsoffizier-Dienstposten zur Wahrnehmung der Aufga-
ben im Rahmen der Kosten-Leistung-Verantwortung zur-
zeit 15 Oberstleutnante, 16 Majore und 3 Hauptleute ver-
wendet. Für Offiziere auf befristet eingerichteten KLV-
Dienstposten gibt es hinsichtlich der Beförderung keine
Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 9073
(C)
(D)
(A)
(B)
Sonderregelung. Die Beförderung von Offizieren auf
höherwertigen Dienstposten erfolgt auf der Grundlage ei-
nes streitkräfteeinheitlich festgelegten und veröffentlich-
ten Auswahlverfahrens nach den gesetzlichen Kriterien
von Eignung, Befähigung und Leistung. Zur Berechnung
des Platzes in der Reihenfolge werden Bewertungen aus
den letzten drei Beurteilungen und die Dauer der Ver-
wendung auf dem höherwertigen Dienstposten herange-
zogen. Im Rahmen verfügbarer Planstellen bestimmt so-
dann der Platz des Soldaten den möglichen Zeitpunkt der
Beförderung. Die gerichtlich bestätigten Richtlinien stel-
len eine gerechte und objektiv nachvollziehbare Nutzung
vorhandener Planstellen sicher.
Zu Frage 25:
Unabhängig vom Dienstposten erfolgt abweichend
von der zuvor beschriebenen Verfahrensweise im Rahmen
einer Sonderregelung die Beförderung so rechtzeitig, dass
sie ruhegehaltswirksam wird. Voraussetzung hierfür ist,
dass es keine in der Person des Beförderungsanwärters lie-
genden Gründe gibt, die einer Beförderung entgegenste-
hen. Eine zeitgerechte Beförderung noch auf den befristet
eingerichteten KLV-Stabsoffizier-Dienstposten kann
nicht prognostiziert werden, da dies von den verfügbaren
Planstellen abhängt. Offiziere, die bis zum Ende der zeit-
lich befristet eingerichteten Dienstposten noch nicht be-
fördert sind, werden grundsätzlich wie bereits beförderte
und noch im Dienst befindliche Offiziere auf Dienstposten
der gleichen Verwendungsebene anschlussverwendet.
Anlage 19
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Siegfried Scheffler auf die Fra-
gen der Abgeordneten Renate Blank (CDU/CSU)
(Drucksache 14/3082, Fragen 40 und 41):
Welche Auswirkungen auf den Hubschrauberrettungsdienst er-wartet die Bundesregierung durch die nationale Umsetzung der eu-ropäischen Anwendungsbestimmungen über die gewerbsmäßigeBeförderung von Personen und Sachen in Hubschraubern (JAR-OPS 3) und der dazu gehörigen „6. Durchführungsverordnung zurBetriebsordnung für Luftfahrtgerät“, die vorsieht, dass bis zum 30.September 2003 alle Ausnahmeregelungen für Hubschrauberlan-deplätze an Krankenhäusern und Uni-Kliniken aufzuheben sind?
Ist der Bundesregierung bekannt, dass durch diese geänderteBetriebsordnung der Europäischen Luftfahrtbehörde ca. 90% der1500 Landeplätze vor deutschen Krankenhäusern und Univer-sitäts-Kliniken von den Rettungshubschraubern nicht mehr ange-flogen werden dürften, und welche konkreten Maßnahmen ergreiftdie Bundesregierung, um die mögliche Beeinträchtigung des Hub-schrauberrettungsdienstes und die damit verbundenen Folgen fürNotfallpatienten zu vermeiden?
Zu Frage 40:
Seit 1. Oktober 1998 richtet sich der Betrieb von Hub-
schraubern, die für medizinische Hubschraubernoteinsät-
ze (HEMS-Helicopter Emergency Medical Service) ver-
wendet werden, unter anderem nach den Bestimmungen
von JAR-OPS 3 deutsch. Die Luftrettung ist vornehmlich
durch die Forderungen nach Einsatz leistungstärkerer
Hubschrauber, Anforderungen an die Qualifikation des
fliegenden Personals und das Erfordernis geeigneter Lan-
deflächen und Hindernisfreiheit bei An- und Abflug be-
troffen. In Anbetracht der mit der Neuinvestition in leis-
tungstärkere Hubschrauber verbundenen Kosten, den
dafür notwendigen Vorlaufzeiten und der Notwendigkeit
der Sicherstellung eines funktionierenden Luftrettungs-
dienstes hat das damalige BMV bereits 1995 den in der
Luftrettung tätigen Diensten abweichend von den Forde-
rungen der JAR-OPS 3 die Weiterverwendung der über-
wiegend vorhandenen und in der Flugleistungsklasse 2 be-
triebenen Hubschrauber bis zum 31. Dezember 2009 zu-
gesagt und mit In-Kraft-Treten der Betriebsvorschrift in
der 6. Durchführungsverordnung zur Betriebsordnung für
Luftfahrtgerät (6. DVO LuftBO) verbindlich geregelt.
§ 9 der 6. DVO LuftBO sieht dementsprechend vor, dass
für Rettungseinsätze in Abweichung von JAR-OPS 3
deutsch Hubschrauber in der Flugleistungsklasse 2 (das
heißt Hubschrauber mit „mittlerer Leistung“ und mindes-
tens zwei Motoren) bis 31. Dezember 2009 betrieben wer-
den können. Hubschrauber mit „geringerer Leistung“ in
der Flugleistungsklasse 3 können gemäß § 3 der 6. Durch-
führungsverordnung zur Betriebsordnung für Luftfahrt-
gerät noch bis zum 30. September 2003 betrieben werden.
Für Hubschrauber in der Flugleistungsklasse 1 („hohe
Leistung“) bestehen keine Einschränkungen.
Zu Frage 41:
Die flugbetriebliche Vorschrift JAR-OPS 3 wurde im
Rahmen der Arbeitsgemeinschaft europäischer Luftfahrt-
behörden (Joint Aviation Authorities – JAA) erarbeitet.
Der JAA gehören derzeit 30 Luftfahrtbehörden an, da-
runter alle der EU-Staaten. Der Bundesregierung sind die
angesprochenen Schätzungen in der Grössenordnung von
70 – 90 Prozent bekannt. Die Bundesregierung hat im Fe-
bruar 1999 die für die Genehmigung dieser Plätze zu-
ständigen obersten Landesluftfahrtbehörden auf diese
Problematik hingewiesen und aufgefordert, die Neuanla-
ge von Hubschrauberlandeplätzen ausschliesslich in
Übereinstimmung mit den dazu existierenden internatio-
nalen Standards zu genehmigen. Zur Erarbeitung von Lö-
sungsmöglichkeiten für bestehende Plätze wurden die
Länder mit gleichem Schreiben zu einer Bestandsaufnah-
me der tatsächlichen Verhältnisse an diesen Plätzen auf-
gefordert. Die Bundesregierung wird über die unter der
Antwort zu Frage 40 bereits aufgeführten konkreten Maß-
nahmen hinaus die Notwendigkeit weiterer Schritte aus
dem Ergebnis eines gemeinsam mit den Luftrettungsdiens-
ten und zuständigen Landesbehörden anberaumten Exper-
tentreffens (3./4. Juli 2000 in München) herleiten. Auf die-
sem Expertentreffen werden die über JAR-OPS 3 defi-
nierten Anforderungen an die Landeplätze hinsichtlich
ihrer Auswirkungen auf den medizinischen Hubschrau-
bernoteinsatz und die infrastrukturellen Maßnahmen be-
wertet sowie Lösungsvorschläge und Alternativen erarbei-
tet. Die Bundesregierung wird hierbei sicherstellen, dass
Deutschland auch in Zukunft über ein leistungsfähiges, si-
cheres und wirtschaftliches Luftrettungswesen verfügt.
Anlage 20
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Siegfried Scheffler auf die Fra-
gen des Abgeordneten Ruprecht Polenz (CDU/CSU)
(Drucksache 14/3082, Fragen 42 und 43):
Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 20009074
(C)
(D)
(A)
(B)
Wie ist der Stand der Reformüberlegungen zum Aufbau der
Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in der Bundesrepublik
Deutschland, und nach welchem Zeitplan geht die Bundesregie-
rung hier vor?
Kann die Bundesregierung Aussagen zur künftigen Zahl derWasser- und Schifffahrtsdirektionen machen?
Zu Frage 42:
Auf der Grundlage der Gutachten der Fa. Kienbaum
Unternehmensberatung – Teilberichte „Binnendirektio-
nen“ und „Küste“ – sowie der Vorstellungen und Vor-
schläge der Lenkungsgruppe „Reform der Wasser- und
Schifffahrtsverwaltung“ ist mit der Umsetzung der „In-
neren Reform“ für die Wasser- und Schifffahrtsdirektio-
nen (WSDen) mit Wirkung vom 01. Februar 1998 begon-
nen worden. Wichtigste Grundlage für den Erfolg der In-
neren Reform sind: die Konzentration der WSDen auf ihre
regionalen Kernaufgaben, das Abschöpfen von Synergi-
en durch Optimierung des inneren Aufbaus vor allem der
WSD’en, die konsequente Verlagerung von Aus-
führungsaufgaben auf die objektverantwortlichen Wasser-
und Schifffahrtsämter, ggf. auch deren Bündelung in
dienstleistenden Fachstellen und die zeitnahe Einführung
eines Controllingsystems, basierend u. a. auf Zielverein-
barungen und Kosten-Leistungsrechnung, als Vorausset-
zung zur schrittweisen Schaffung von wettbewerbsähnli-
chen Leistungsvergleichen (Benchmarking) mit dem Ziel
einer weitgehenden Selbstoptimierung in den Leistungs-
erstellungsprozessen (Qualitätsmanagement). Die mit der
Inneren Reform angestrebten optimierten Strukturen einer
zukünftigen Wasser- und Schifffahrtsverwaltung sollen es
ermöglichen, die notwendigen Synergieeffekte zu errei-
chen. Bei der Umsetzung der Reformmaßnahmen wird
dem Gesichtspunkt der Sozialverträglichkeit besondere
Aufmerksamkeit geschenkt.
Zu Frage 43:
Zur so genannten „Äußeren Reform“ – d. h. zur Ent-
scheidung über die zukünftige äußere Aufbauorganisa-
tion und damit auch über die Anzahl und Standorte der
Wasser- und Schifffahrtsdirektionen – werden derzeit
die abschließenden Ergebnisse für eine Leitungsent-
scheidung zusammengestellt. Es ist zu erwarten, dass
diese noch im Frühjahr 2000 getroffen werden kann. In-
soweit kann diese Frage derzeit noch nicht beantwortet
werden.
Anlage 21
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Wolf-Michael Catenhusen auf die
Fragen des Abgeordneten Dr.-Ing. Rainer Jork
(CDU/CSU) (Drucksache 14/3082, Fragen 46 und 47):
Ist der Bundesregierung vor dem Hintergrund der Interventi-
on des Bundeskanzlers zur Abwendung des Konkurses des Holz-
mann-Konzerns bekannt, welche Auswirkungen die Krise des
Konzerns auf die dortige Bereitschaft, Lehrlinge auszubilden, hat,
und welche Tendenzen und Perspektiven sich ergeben?
Wie viele Lehrlinge wurden nach Kenntnis der Bundesregie-rung – in absoluten wie in prozentualen Zahlen bezogen auf dieMitarbeiterzahl des Konzerns – im Zeitraum von 1995 bis heuteausgebildet, und welche staatliche Förderung erfuhr der Holz-mann-Konzern dabei?
Zu Frage 46:
Nach Informationen der Philipp Holzmann AG wird der
Baukonzern auch künftig, bei allerdings verringerter Mit-
arbeiterzahl, in nahezu gleicher Relation wie vor der Kri-
se Ende 1999, auch weiterhin Auszubildende einstellen.
Traditionell beschäftigt die Philipp Holzmann AG seit
Jahren deutlich mehr Auszubildende als für den eigenen
Bedarf benötigt würden. Für dieses Jahr plant Holzmann
die Einstellung von circa 150 Auszubildenden. Im Zu-
sammenhang mit der Krise hat der Konzern circa 10 – 15
Auszubildende innerhalb des Unternehmens versetzt und
führt die Ausbildung an anderen Standorten fort. Für cir-
ca 30 – 35 Auszubildende von Betrieben, die kürzlich ge-
schlossen wurden, konnte auf Vermittlung des Unterneh-
mens die Ausbildung in anderen Betrieben außerhalb des
Konzerns ermöglicht werden.
Zu Frage 47:
Die Entwicklung der Zahl der Auszubildenden bezogen
auf die Gesamtzahl der Mitarbeiter stellt sich nach Infor-
mation der Philipp Holzmann AG wie folgt dar:
Nach Auskunft der Firma Philipp Holzmann hat das
Unternehmen zur Durchführung seiner betrieblichen Aus-
bildung keine besonderen staatlichen Fördermittel erhal-
ten.
Anlage 22
Antwort
des Staatsministers Dr. Ludger Volmer auf die Frage 48
des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU)
(Drucksache 14/3082, Frage 48):
Auf welche kriegsbedingt sich heute im Ausland befindlichen
kulturellen und archivalischen Einzelbestände erhebt die Bun-
desrepublik Deutschland völkerrechtlichen Anspruch, und wie ist
der jeweilige derzeitige Sachstand bei den Verhandlungen der
Bundesregierung mit denjenigen Staaten, mit denen die Bundes-
regierung über eine Rückführung der Bestände verhandelt?
Der bei weitem größte Teil der sich noch im Ausland
befindlichen kriegsbedingt verlagerten deutschen Kultur-
güter, auf deren Rückführung die Bundesrepublik
Deutschland einen völkerrechtlichen Anspruch hat, ent-
fällt auf die Russische Föderation: circa 3 km Archivali-
en, circa 4,6 Millionen Bücher und etwa 1 Million Ein-
zelstücke aus Museen und Sammlungen. Gegen die Ver-
staatlichung dieser Kulturgüter durch das russische
Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 9075
(C)
(D)
(A)
(B)
Jahr Mitarbeiter im
Inland
Zahl der
Auszubildenden
Anteil in
Prozent
1995 25 501 1 195 4,7
1996 22 804 1 163 5,1
1997 18 537 1 012 5,5
1998 16 549 813 4,9
1999
(1.9.)
16 441 664 4,0
Kulturgütergesetz vom 15. April 1998 hat sich die Bun-
desregierung im Anschluss an die Entscheidung des rus-
sischen Verfassungsgerichts vom 20. Juli 1999 zum Kul-
turgütergesetz, in dem die Verstaatlichung bestätigt wor-
den ist, rechtsförmlich verwahrt. Bei den aktuellen
Gesprächen mit der russischen Regierung geht es vor al-
lem um die Rückführung von Kulturgütern, die sich be-
reits seit einigen Jahren in der deutschen Botschaft in
Moskau befinden und für die die russische Seite bisher
keine Ausführungsgenehmigung erteilt hat. Für die Fort-
führung der Verhandlungen mit Polen hat das Auswärtige
Amt Sonderbotschafter Professor Eitel ernannt, der bereits
mehrere Gespräche mit der polnischen Seite zur Vorbe-
reitung einer neuen Verhandlungsrunde geführt hat. Bei
den Verhandlungen mit Polen geht es im Wesentlichen um
Kulturgüter, die während des Krieges zum Schutz vor
Bombeneinwirkungen in Gebiete ausgelagert wurden, die
heute zu Polen gehören. Eine ebenfalls anstehende Ver-
handlungsrunde mit der Ukraine soll demnächst durch die
Entsendung einer Expertendelegation vorbereitet werden.
Gespräche mit Aserbaidschan haben zur Rückführung
zweier Zeichnungen an Bundeskanzler Schröder am Ran-
de des OSZE-Gipfels in Istanbul geführt. Inzwischen
konnte auch der förmliche Eigentumsverzicht Aserbaid-
schans hinsichtlich 12 am 8. September 1997 in New York
beschlagnahmter Zeichnungen der Bremer Kunsthalle er-
reicht werden, die nach dem Krieg in Baku aufgetaucht
waren.
Anlage 23
Antwort
des Staatsministers Dr. Ludger Volmer auf die Fragen des
Abgeordneten Carsten Hübner (PDS) (Drucksache
14/3082, Fragen 49 und 50):
Lassen nach Auffassung der Bundesregierung die Autopsie-protokolle des finnischen Pathologenteams, das ab Januar 1999im Auftrag der EU mit der gerichtsmedizinischen Untersuchungdes „Massakers von Racak“ betraut war, den Schluss zu, dass un-bewaffnete, wehrlose kosovo-albanische Zivilisten von serbi-schen Sicherheitskräften hinrichtungsähnlich getötet bzw. er-mordet wurden, und schließen die Autopsieprotokolle aus, dasses sich bei den in Racak Getöteten um UCK-Kämpfer gehandelthat*)
Wird die Bundesregierung die Autopsieprotokolle des finni-schen Pathologenteams, das ab Januar 1999 im Auftrag der EU mitder gerichtsmedizinischen Untersuchung des „Massakers von Ra-cak“ betraut war, veröffentlichen, um zu beweisen, dass in Racakunschuldige Zivilisten von serbischen Sicherheitskräften hinge-richtet wurden, oder beabsichtigt die Bundesregierung, diesbe-zügliche Beweise auf andere Weise zu erbringen?*)
Zu Frage 49:
Laut Bericht der OZSE-Kosovo Verification Mission
und der EU/Kosovo Diplomatic Observer Mission haben
ihnen angehörige internationale Beobachter am 16. Ja-
nuar 1999 in und um das Dorf Racak 45 Leichen gefun-
den. Das von der EU umgehend angeforderte Forsensi-
sche Expertenteam hat bei 40 dieser Leichen eine Au-
topsie vorgenommen. Dem Bericht kann entnommen
werden, dass die Toten etwa alle zur gleichen Zeit ver-
storben sind und Einschusswunden aufweisen. Sie tru-
gen Zivilkleidung, waren ohne Munition oder mi-
litärähnliche Ausstattung und wiesen keine Plünde-
rungsmerkmale auf. Es gab keine Hinweise, dass es sich
nicht um unbewaffnete Zivilpersonen handelte. Die
Bundesregierung verweist auf den am 1. März 1999 ver-
öffentlichten Abschlussbericht des finnischen Patholo-
genteams. Dieser Bericht betont, dass das Mandat des
Teams nur die gerichtsmedizinische Autopsie der 40 ins
Krankenhaus gebrachten Opfer umfasste, nicht jedoch
das gesamte Spektrum der strafrechtlichen Ermittlungen;
um ein vollständigeres Bild der Geschehnisse in Racak
zu erhalten, wären umfassende strafrechtliche Ermitt-
lungen mit Untersuchungen am Tatort, Zeugenbefra-
gung, Analyse der Beweise und den Autopsieerkennt-
nissen erforderlich.
Zu Frage 50:
Die Ergebnisse der Untersuchungen des finnischen
Pathologenteams sind von der Leiterin des Teams im
März 1999 den jugoslawischen Behörden übergeben
worden. Außerdem wurde ein Satz der Unterlagen an
den Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige
Jugoslawien (IstGHJ) weitergeleitet. Zu Untersuchun-
gen des IstGHJ ist der Bundesregierung eine Stellung-
nahme nicht möglich. Den der Bundesregierung als am-
tierender EU-Präsidentschaft übergebenen Abschluss-
bericht der Leiterin des Teams hat das Auswärtige Amt
in seiner Presseerklärung vom 17. März 1999 veröf-
fentlicht.
Anlage 24
Antwort
des Staatsministers Dr. Ludger Volmer auf die Frage der
Abgeordneten Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
(F.D.P.) (Drucksache 14/3082, Frage 51):
Wie stellt sich die Bundesregierung zu dem öffentlich er-hobenen Vorwurf, dass das zur moralischen Legitimation desNATO-Bombardements Jugoslawiens herangezogene Massakervon Racak nicht in der auch von der Bundesregierung behaup-teten Form stattgefunden habe?
Die Bundesregierung stützt sich auf folgende Erkennt-
nisse: Laut Bericht der OZSE-Kosovo Verification Mis-
sion und der EU/Kosovo Diplomatik Observer Mission
haben ihnen angehörige internationale Beobachter am 16.
Januar 1999 in und um das Dorf Racak 45 Leichen ge-
funden. Ein von der EU umgehend angefordertes Foren-
sische Expertenteam aus Finnland hat bei 40 dieser Lei-
chen eine Autopsie vorgenommen. Der Abschlussbericht
der Leiterin des Teams wurde der Bundesregierung als am-
tierende EU-Präsidentschaft übergeben und vom Aus-
wärtigen Amt in seiner Presseerklärung vom 17. März
1999 veröffentlicht. Dem Bericht kann entnommen wer-
den, dass die Toten etwa alle zur gleichen Zeit verstorben
sind und Einschusswunden aufweisen. Sie trugen Zivil-
kleidung, waren ohne Munition oder militärähnliche Aus-
stattung und wiesen keine Plünderungsmerkmale auf. Es
gab keine Hinweise, dass es sich nicht um unbewaffnete
Zivilpersonen handelte.
Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 20009076
(C)
(D)
(A)
(B)
*) siehe hierzu auch Fragen 26, 27, 28
Anlage 25
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Kärper auf die Fra-
ge des Abgeordneten Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU)
(Drucksache 14/3082, Frage 53):
Wie gedenkt die Bundesregierung gegenüber der italienischenRegierung zu reagieren, nachdem am 27. Februar 2000 am Münch-ner Rangierbahnhof Nord aufgegriffene illegal auf dem TEC42806 (Verona-München) eingereiste irakische Kurden Beamtendes BGS zu Protokoll gegeben haben, dass sie auf Anraten von ita-lienischen Polizeibeamten, die sie zur Ausreise aufforderten, denitalienischen PERMESSO DI SOGGIORNO PER STRANIERIvernichteten, offenbar um damit eine drohende Rückführung derIllegalen nach Italien zu verhindern, und teilt sie die Auffassung,dass es sich hierbei um eine bewusste Verletzung des SchengenerAbkommens handelt?
Die in dem geschilderten Einzelfall vom 27. Februar
2000 erhobenen Beweise reichen für eine offizielle Inter-
vention gegenüber Italien nicht aus. Allerdings ist neben
einer Verbesserung der Außengrenzsicherung von Italien
mehrfach eingefordert worden, zusätzlich zur Einschleu-
sung auch die unerlaubte Einreise und die Weiterschleu-
sung in andere Schengen-Staaten unter Strafe zu stellen
sowie aufenthaltsbeschränkende Maßnahmen für Asyl-
bewerber beziehungsweise unerlaubt in Italien aufhältige
Drittausländer zu erlassen und sie durch Kontrollmaß-
nahmen zur Verhinderung der Aus- beziehungsweise Wei-
terreise von Drittausländern in die anderen Mitgliedstaa-
ten der EU zu flankieren. Fragen des italienischen Aus-
länderrechts und der Anwendung des Dubliner
Übereinkommens sind ebenso wie auch bestimmte schen-
gen-widrige Veraltensweisen italienischer Behörden
mehrfach auf Minister- und Staatssekretärsebene in letz-
ter Zeit angesprochen worden.
Anlage 26
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra-
gen des Abgeordneten Martin Hohmann (CDU/CSU)
(Drucksache 14/3082, Fragen 54 und 55):
In wie vielen Fällen haben deutsche, in die Länder des ehe-maligen Ostblocks zur Zwangsarbeit Deportierte Leistungen nachKriegsfolgengesetz, Kriegsgefangenenentschädigungsgesetz oderHäftlingshilfegesetz erhalten, und in welcher Leistungsspanne(Mindestzahlung, Höchstzahlung) im Einzelfall?
Ist die Bundesregierung bereit, sich nach dem Ergebnis derVerhandlungen über Entschädigungen von jüdischen und osteu-ropäischen NS-Zwangsarbeitern für eine vergleichbare Entschä-digung des Bundes für die deutschen Zwangsarbeiter einzusetzen,die bisher keine Leistungen nach Kriegsfolgengesetz, Kriegsge-fangenenentschädigungsgesetz oder Häftlingshilfegesetz erhal-ten haben?
Zu Frage 54:
Einzelfallzahlen liegen der Bundesregierung nicht
vor. Sie müssten gegebenenfalls von den Ländern er-
beten werden, die im Wesentlichen für die Ausführung
des durch Art. 5 Kriegsfolgenbereinigungsgesetz vom
21. Dezember 1992 mit Wirkung vom 1. Januar 1993 auf-
gehobenen Kriegsgefangenenentschädigungsgesetzes
(KgfEG) und des Häftlingshilfegesetzes (HHG) zuständig
waren bzw. sind. Ich kann Ihnen jedoch mitteilen, dass
nach den beiden genannten Gesetzen sowie nach dem am
1. Januar 1993 in Kraft getretenen Heimkehrerstiftungs-
gesetz (HKStG), nach dem auf Antrag soziale Unterstüt-
zungsleistungen an ehemalige Kriegsgefangene gewährt
werden können, bis zum 31. Dezember 1998 insgesamt
Leistungen in Höhe von circa 5,5 Milliarden DM erbracht
worden sind (KgfEG + HKStG: 2, 8; HHG: 2, 7).
Zu Frage 55:
Die Bundesregierung beabsichtigt nicht, im Zusam-
menhang mit dem Gesetz zur Errichtung einer Stiftung
„Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ innerstaatliche
Ausgleichsleistungen zugunsten ehemaliger deutscher
Kriegsgefangener oder Zivilisten für geleistete Zwangs-
arbeit vorzuschlagen. Die Stiftung beruht auf einer Initia-
tive, die ein Zeichen setzt für die moralische Verantwor-
tung der deutschen Wirtschaft im Bewusstsein vielfältiger
Verstrickung der Unternehmen in NS-Unrecht. Es ist
nicht erkennbar, weshalb aus diesem Grunde und in noch
größerem zeitlichen Abstand zu den zugrunde liegenden
Sachverhalten neue Leistungstatbestände geschaffen wer-
den sollten, für die bisher – auch aus der Sicht früherer
Bundesregierungen – kein Bedürfnis gesehen worden ist.
Anlage 27
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra-
gen des Abgeordneten Dietmar Schlee (CDU/CSU)
(Drucksache 14/3082, Fragen 56 und 57):
Hat der Bundesbeauftragte für die Unterlagen der Staatssi-cherheit die am 28. März 2000 in der Berliner Zeitung „Der Ta-gesspiegel“ zitierten Abhörprotokolle bzw. Akten über die Perso-nen Horst Weyrauch, Uwe Lüthje und Dr. Helmut Kohl dem Ta-gesspiegel übergeben, und wenn ja, auf welcher gesetzlichenGrundlage ist dieses geschehen?
Hat der Bundesbeauftragte die Akten bzw. Protokolle vom Ta-gesspiegel wieder eingefordert?
Das Ministerium für Staatsicherheit (MfS) hat in
großem Umfang auch Telefongespräche von Politikern
der Bundesrepublik abgehört. Die Mitschnitte der Ge-
spräche liegen beim Bundesbeauftragten für die Unterla-
gen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR
(BStU) in unterschiedlicher Form vor. Teilweise sind sie
auf Tonbändern gespeichert. Zum Teil hat das MfS so
genannte Abhörprotokolle gefertigt. Dabei handelt es
sich um Schriftstücke, die die abgehörten Gespräche im
Wortlaut wiedergeben. Darüber hinaus befinden sich in
den vom BStU verwahrten Unterlagen des Staatssicher-
heitsdienstes zusammenfassende Vermerke, die Mitar-
beiter des MfS aufgrund der Kenntnis der abgehörten Ge-
spräche gefertigt haben und die den Gesprächsinhalt in zu-
sammengefasster, verdichteter Form wiedergeben. Bei
den Unterlagen, die der BStU am 24. März in Kopie an
den „Tagespiegel“ herausgegeben hat und auf denen der
am 28. März 2000 erschienene Artikel beruht, handelt es
sich um vom MfS erstellte zusammenfassende Vermerke
über abgehörte Telefonate von Herrn Uwe Lüthje. Wort-
lautprotokolle und Tonbänder wurden dem „Tagesspie-
gel“ nicht herausgegeben. Die Herausgabe dieser Kopi-
en an die Presse erfolgte auf der Grundlage der §§ 32 bis
Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 2000 9077
(C)
(D)
(A)
(B)
34 Stasi-Unterlagen-Gesetz (StUG). Danach stellt der
BStU den Medien zum Zwecke der politischen und his-
torischen Aufarbeitung der Tätigkeit des Staatssicher-
heitsdienstes sowie für Zwecke der politischen Bildung u.
a. personenbezogene Unterlagen über Personen der Zeit-
geschichte zur Verfügung, soweit sie nicht Betroffene
oder Dritte sind und soweit durch die Verwendung keine
überwiegenden schutzwürdigen Interessen beeinträchtigt
werden. Die zusammenfassenden Vermerke zu Uwe
Lüthje, die der „Tagesspiegel“ erhalten hat, betreffen den
Bereich des öffentlichen Wirkens von Politikern und an-
deren Personen der Zeitgeschichte, nicht deren Privatle-
ben. Die abgehörten Gespräche werden in den Vermerken
nicht im Wortlaut wiedergegeben, sondern nur in ver-
dichteter Form aufgrund einer von MfS-Mitarbeitern vor-
genommenen Wertung. Mit Blick auf den oben darge-
legten Herausgabezweck ist eine Beeinträchtigung der
Persönlichkeitsrechte der betroffenen Personen nicht er-
kennbar. Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des
Staatssicherheitsdienstes informierte aber die Öffentlich-
keit, dass in einem anderen Fall einige wenige Informa-
tionen privaten Charakters herausgegeben wurden. Diese
wurden zurückgefordert. Auch wenn Medien Unterlagen
des MfS ohne rechtliche Grundlage besitzen, wird der
BStU diese gemäß §§ 7 ff StUG herausverlangen und da-
rauf hinweisen, dass die Nichtherausgabe sowie die un-
befugte Verwendung der Unterlagen gemäß §§ 44, 45
StUG straf- und bußgeldbewehrt ist.
Anlage 28
Anwort
des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra-
ge der Abgeordneten Dorothea Störr-Ritter (CDU/CSU)
(Drucksache 14/3082, Frage 58):
Ist der Bundesminister des Innern seiner Rechts- und Dienst-aufsichtspflicht gegenüber dem Bundesbeauftragten für die Un-terlagen der Staatssicherheit nachgekommen hinsichtlich einer
Verletzung des besonderen Verwendungsverbotes (§ 5 StUG)durch eine Weitergabe der am 28. März 2000 in der Zeitung „DerTagesspiegel“ zitierten Protokolle, und wenn nicht, welche Auf-sichtsmaßnahmen wird der Bundesminister des Innern gegenüberdem Bundesbeauftragten ergreifen?
Bei den Unterlagen, die in Kopie an den „Tagesspie-
gel“ herausgegeben wurden, handelt es sich um vom MfS
erstellte zusammenfassende Vermerke über abgehörte Te-
lefonate. Wortlautprotokolle oder Tonbänder wurden
nicht herausgegeben. Der BStU hat bei der Herausgabe
der Unterlagen an den „Tagesspiegel“ im Einklang mit
den Vorschriften des Stasi-Unterlagen-Gesetzes (StUG)
gehandelt. Das Verwendungsverbot des § 5 StUG wurde
durch den BStU nicht verletzt. Die Herausgabe der Un-
terlagen erfolgte auf der Grundlage der §§ 32 bis 34 StUG,
die den Zugang unter anderem der Medien zu Unterlagen
des Staatssicherheitsdienstes und deren Verwendung re-
geln. Bei den genannten Personen handelt es sich – zu-
mindest – um relative Personen der Zeitgeschichte be-
ziehungsweise Inhaber politischer Funktionen. Die In-
formationen betrafen den Bereich des öffentlichen
Wirkens dieser Personen, nicht deren Privatleben. Da der
Herausgabe der Informationen auch im Übrigen nicht
überwiegend schutzwürdige Interessen der Betreffenden
entgegenstanden, mussten sie auf Verlangen des „Tages-
spiegels“ nach §§ 32 bis 34 StUG zur Verfügung gestellt
werden. Im Hinblick auf die in Rede stehenden Informa-
tionen waren die genannten Personen nicht als Betroffe-
ne oder Dritte im Sinne von § 5 StUG zu behandeln, son-
dern als Personen der Zeitgeschichte beziehungsweise
Inhaber von politischen Funktionen, sodass schon deshalb
nicht gegen das Verwendungsverbot verstoßen wurde. Im
Übrigen wendet sich § 5 StUG in diesem Zusammenhang
an den Empfänger, der vom Bundesbeauftragten heraus-
gegebenen Unterlagen. Dieser darf Informationen über
Betroffene oder Dritte nicht zu deren Nachteil verwenden.
Maßnahmen der Bundesregierung im Rahmen ihrer
Rechtsaufsicht nach § 35 Abs. 5 StUG waren und sind des-
halb nicht veranlasst.
Deutscher Bundestag - 14. Wahlperiode - 97. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. April 20009078
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Druck: MuK. Medien-und Kommunikations GmbH, Berlin