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    Plenarprotokoll 13/194 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 194. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 1. Oktober 1997 Inhalt: Berufung von Mitgliedern in den Beirat bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post 17482 D Erweiterung der Tagesordnung 17483 B Absetzung von Punkten von der Tagesordnung 17483 C Dr. Dagmar Enkelmann PDS 17483 A Begrüßung des Ombudsmannes der Republik Slowenien, Herrn Ivan Bizjak . . . 17486 D Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung (Zustimmung der Bundesregierung zur Unterzeichnung des Amsterdamer Vertrages; weitere aktuelle Fragen) . . . . 17467 A Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . 17467 B Günter Gloser SPD 17468 C Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . 17468 D Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD 17469 A Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . 17469A Dr. Dagmar Enkelmann PDS 17469 C Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . 17469 D Sabine Leutheusser-Schnarrenberger F.D.P 17470A Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . 17470A Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD 17470 C Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . 17470 C Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 13/8595 vom 26. September 1997) 17471 B Gesetzliche Regelung zur Kennzeichnung des Energieverbrauchs von Büro- und Unterhaltungselektronikgeräten im Standby- und im laufenden Betrieb MdlAnfr 1 Horst Kubatschka SPD Antw PStSekr Dr. Heinrich L. Kolb BMWi 17471 C ZusFr Horst Kubatschka SPD 17472 A Erlaß über die Lockerung der Abgabepraxis von Polizeivollzugsbeamten im Hinblick auf die Versetzung in andere Bundesländer MdlAnfr 10, 11 Wolfgang Ilte SPD Antw PStSekr Manfred Carstens BMI . . 17472 D, 17473 A ZusFr Wolfgang Ilte SPD . . . . 17472 D, 17473 B Einbeziehung des Bereichs südlich der Bahnstrecke zwischen Berlin und Hannover in die Trassenführung des geplanten Transrapid zwischen Berlin und Hamburg; Auswirkungen auf den Inbetriebnahmetermin der ICE-Strecke Berlin-Hannover MdlAnfr 16 Wolfgang Behrendt SPD Antw PStSekr Johannes Nitsch BMV . 17473 C ZusFr Wolfgang Behrendt SPD 17473 D ZusFr Wolfgang Ilte SPD 17474 B Reduzierung der Zusammenarbeit der Deutschen Lufthansa mit mittelständischen Reisebüros zugunsten der großen Reisebüroketten und Einräumung von Sonderpreisen MdlAnfr 19, 20 Hartmut Schauerte CDU/CSU Antw PStSekr Johannes Nitsch BMV . . 17474 C, 17475 B ZusFr Hartmut Schauerte CDU/CSU . . 17474 C, 17475 B Schulgeldforderungen im Rahmen des Schüler- bzw. Studentenaustauschs mit den USA MdlAnfr 21, 22 Eckart Kuhlwein SPD Antw StM Helmut Schäfer AA . 17475 D, 17476 A ZusFr Eckart Kuhlwein SPD 17476 B Zögerliche Umsetzung der deutsch-tschechischen Erklärung; Zeitpunkt der Ausgestaltung des Zukunftsfonds MdlAnfr 23 Dr. Elke Leonhard SPD Antw StM Helmut Schäfer AA 17476 D ZusFr Dr. Elke Leonhard SPD 17477 A ZusFr Eckart Kuhlwein SPD 17477 B Neubesetzung des Postens des deutschen Botschafters in Großbritannien seit 1993 MdlAnfr 24 Dr. Elke Leonhard SPD Antw StM Helmut Schäfer AA 17477 C Erkenntnisse über die Militärintervention der Türkei im Nord-Irak; völkerrechtliche Bewertung MdlAnfr 26, 27 Amke Dietert-Scheuer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Antw StM Helmut Schäfer AA . 17477 D, 17478 A ZusFr Amke Dietert-Scheuer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17478 A, 17478 B Investitionskosten für die Einrichtung der Oberfinanzdirektionen in den neuen Bundesländern; Rentabilität im Zuge der Neuordnung der OFDen MdlAnfr 33, 34 Sabine Kaspereit SPD Antw PStSekr Hansgeorg Hauser BMF . 17479 A, 17480 C ZusFr Sabine Kaspereit SPD . . 17479 B, 17480 C ZusFr Dr. Uwe Küster SPD 17479 C ZusFr Wolfgang Ilte SPD . . . . 17480 A, 17481 A Steuerpflichtige mit Spitzensteuersatz 1993 bis 1996; durchschnittliche Besteuerung und Anteil der unter dem gültigen Eingangssteuersatz liegenden Steuerpflichtigen MdlAnfr 35, 36 Heinz Schmitt (Berg) SPD Antw PStSekr Hansgeorg Hauser BMF . 17481 B, 17482 A ZusFr Heinz Schmitt (Berg) SPD 17481 C, 17482 BZusFr Hans Büttner (Ingolstadt) SPD . 17481 D, 17482 C ZusFr Wolfgang Ilte SPD 17482 B Tagesordnungspunkt 3: a) Bericht des Petitionsausschusses: Bitten und Beschwerden an den Deutschen Bundestag Die Tätigkeit des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages im Jahr 1996 (Drucksache 13/8000) 17483 D b) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 139 zu Petitionen (Keine weitere Einschränkung der Sozialhilfe) (Drucksache 13/5524) . 17483 D c) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 142 zu Petitionen (Keine Benennung von Kasernen der Bundeswehr nach Offizieren der ehem. Deutschen Wehrmacht) (Drucksache 13/5613) 17484 A d) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 182 zu Petitionen (Umbenennung der Generalfeldmarschall von Mackensen-Bundeswehrkasernen) (Drucksache 13/6985) . 17484 A e) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 158 zu Petitionen (Umfassende Informationsrechte für alle Bürger regeln) (Drucksache 13/ 5990) 17484 A f) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 192 zu Petitionen (Pflichtsverletzung der Treuhandanstalt) (Drucksache 13/7276) . . 17484 A g) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 194 zu Petitionen (Gesetzliche Regelung im Reisevertragsrecht) (Drucksache 13/7278) . 17484 A h) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 195 zu Petitionen (Rehabilitierung politisch Verfolgter) (Drucksache 13/7279) . . . . 17484 B i) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 196 zu Petitionen (Keine Anrechnung von Aufwandsentschädigungen für ehrenamtliche Tätigkeiten) (Drucksache 13/7280) 17484 B j) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Christa Nickels, Amke Dietert-Scheuer, Dr. Manuel Kiper und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Petitionsrecht und parlamentarische Kontrolle im Bereich der Telekommunikation und des Postwesens (Drucksachen 13/3327, 13/6149) . 17484 B Wolgang Dehnel CDU/CSU . . 17484 C, 17487 A Dr. Uwe Küster SPD 13486 D, 17492 A Lisa Seuster SPD 17487 B Christa Nickels BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17489 C, 17492 C Günther Friedrich Nolting F.D.P. 17493 B, 17496 A Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17495 C Heidemarie Lüth PDS 17496 D, 17499 D Eckart von Klaeden CDU/CSU 17498 A, 17500 B Barbara Imhof SPD 17500 C Helmut Heiderich CDU/CSU 17502 C Bernd Reuter SPD 17504 A Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . 17505 A Hans Büttner (Ingolstadt) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 17507 A Tagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Uwe Jens, Ernst Schwanhold, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Stillstand in der Wettbewerbspolitik beenden - wettbewerbliche Strukturen sichern (Drucksache 13/4598) . . . . 17508 D b) Antrag der Abgeordneten Ernst Schwanhold, Hans Martin Bury, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Wettbewerbspolitik in Industrie und Handel auf eine gesicherte empirische Grundlage stellen (Drucksache 13/7029) 17508 D c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Elftes Hauptgutachten der Monopolkommission 1994/1995 (Drucksachen 13/5309, 13/5310) (Anlagenband) 17509 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht des Bundeskartellamtes über seine Tätigkeit in den Jahren 1995/96 sowie über die Lage und Entwicklung auf seinem Aufgabengebiet und Stellungnahme der Bundesregierung (Drucksache 13/7900) 17509 A Dr. Uwe Jens SPD 17509 B Ernst Hinsken CDU/CSU 17512 B Margareta Wolf (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17516 A Jürgen Türk F.D.P 17517 D Ernst Hinsken CDU/CSU 17518 D, 17523 A, 17527 B Rolf Kutzmutz PDS 17519 C Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 17521 B Hans Michelbach CDU/CSU 17523 D Dr. Christian Ruck CDU/CSU 17524 B Ernst Schwanhold SPD 17526 A Zusatztagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung angesichts ständig steigender Arbeitslosenzahl zu geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen . 17529 A Ulla Schmidt (Aachen) SPD 17529 A Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU 17530 A Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17531 A Dr. Gisela Babel F.D.P 17532 A Petra Bläss PDS 17532 D Horst Günther, Parl. Staatssekretär BMA 17534 A Leyla Onur SPD 17534 D Dr. Maria Böhmer CDU/CSU 17536 A Erika Lotz SPD 17537 B Birgit Schnieber-Jastram CDU/CSU . . 17538 B Christel Hanewinckel SPD 17539 A Peter Keller CDU/CSU 17540 A Gerd Andres SPD 17541 A Karl-Josef Laumann CDU/CSU 17542 A Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Lilo Blunck, Hans-Werner Bertl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Vorsorgende Verbraucherpolitik (Drucksache 13/5337) 17543 A Lilo Blunck SPD 17543 A Editha Limbach CDU/CSU 17544 C Lilo Blunck SPD 17544 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17546 D Jürgen Türk F.D.P 17547 D Rolf Kutzmutz PDS 17548 C Dr. Heinrich L. Kolb, Parl. Staatssekretär BMWi 17549 B Tagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Kaufmanns- und Firmenrechts und zur Änderung anderer handels- und gesellschaftsrechtlicher Vorschriften (Handelsrechtsreformgesetz) (Drucksache 13/8444) 17550 B b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Straßburger Übereinkommen vom 4. November 1988 über die Beschränkung der Haftung in der Binnenschiffahrt (CLNI) (Drucksache 13/8220) 17550 C c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Haftungsbeschränkung in der Binnenschiffahrt (Drucksache 13/8446) 17550 C d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Fracht-, Speditions- und Lagerrechts (Transportrechtsreformgesetz) (Drucksache 13/8445) 17550 C Tagesordnungspunkt 8: Antrag des Abgeordneten Volker Beck (Köln) und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Unrechtserklärung des nationalsozialistischen § 175 StGB, Rehabilitierung, Entschädigung und Versorgung für die schwulen Opfer des NS-Regimes (Drucksache 13/1496) . . 17550 D Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17551 A, 17556 A Eckart von Klaeden CDU/CSU 17552 A Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD 17553 B Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17553 D Jörg van Essen F.D.P. 17555 A Gerhard Zwerenz PDS 17556 A Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, Bundesminister BMJ 17556 C Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD 17556 D Dr. Barbara Höll PDS 17557 B Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bierstedt, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Konsequente Ausrichtung der staatlichen Instrumente zur Förderung der wirtschaftlichen Tätigkeit auf Beschäftigungswirksamkeit (Drucksache 13/8091) 17558 A Rolf Kutzmutz PDS 17558 B, 17561 D Uwe Hiksch SPD 17559 C, 17562 B Rolf Kutzmutz PDS 17560 A Nächste Sitzung 17562 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 17563* A Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zu Tagesordnungspunkt 9 (Antrag: Konsequente Ausrichtung der staatlichen Instrumente zur Förderung der wirtschaftlichen Tätigkeit auf Beschäftigungswirksamkeit) Hansjürgen Doss CDU/CSU 17563* C Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17564* D Jürgen Türk F.D.P 17565* B Dr. Heinrich L. Kolb, Parl. Staatssekretär BMWi 17565* D Anlage 3 Änderung des Rentenrechts zur Verhinderung einer Befreiung von der Beitragspflicht zur solidarischen Rentenversicherung für Mitarbeiter der Landesbank Schleswig-Holstein MdlAnfr 2 - Drs 13/8595 - Dietrich Austermann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Horst Günther BMA . 17566* D Anlage 4 Beitragsstützung der neuen Bundesländer aufgrund stagnierender Beitragseinnahmen der gesetzlichen Krankenkassen; gesamtdeutscher Risikostrukturausgleich MdlAnfr 3, 4 - Drs 13/8595 - Monika Ganseforth SPD SchrAntw PStSekr'in Dr. Sabine Bergmann-Pohl BMG 17567* B Anlage 5 Nutzungsgebühren für das Kommunikationssystems Start; Sonderkonditionen für Reisebüroketten MdlAnfr 5, 6 - Drs 13/8595 - Dr. Winfried Pinger CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Paul Laufs BMPT . 17568* A Anlage 6 Anzahl der von Umzugsbetroffenen benötigten Bundeswohnungen in Berlin; Zeitplan für die Erstellung der einzelnen Projekte MdlAnfr 7 - Drs 13/8595 - Wolfgang Behrendt SPD SchrAntw PStSekr Joachim Günther BMBau 17568* B Anlage 7 Erwägung des Baus einer nur kurze Zeit benötigten Umgehungsstraße entlang des künftigen Bundeskanzleramtes in Berlin aus Lärmschutzgründen MdlAnfr 8 - Drs 13/8595 - Hans Wallow SPD SchrAntw PStSekr Joachim Günther BMBau 17568* C Anlage 8 Auswirkungen der angespannten Haushaltslage der Deutschen Stiftung für internationale Entwicklung, des Deutschen Entwicklungsdienstes und des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik auf vor- bereitende Maßnahmen für den Umzug nach Bonn MdlAnfr 9 - Drs 13/8595 -Hans Wallow SPD SchrAntw PStSekr Klaus-Jürgen Hedrich BMZ 17568* A Anlage 9 Auftrag des Bundesministers der Verteidigung an die RAND-Corporation über eine Studie zur NATO-Osterweiterung; Bedeutung der Studie für die Haltung der Bundesregierung und für die amerikanische Politik MdlAnfr 12, 13 - Drs 13/8595 - Gernot Erler SPD SchrAntw PStSekr Bernd Wilz BMVg . . 17569* A Anlage 10 Verlegung des Forschungsinstituts für Optik (umbenannt in Forschungsinstitut für Optronik und Mustererkennung) in die Rheinlandkaserne Ettlingen; Stellungnahme des Bundesrechnungshofes zu den Kosten- und Wirtschaftlichkeitsberechnungen MdlAnfr 14, 15 - Drs 13/8595 - Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD SchrAntw PStSekr Bernd Wilz BMVg . . 17569* B Anlage 11 Bezug einer Inkassogebühr für die Erhebung der Sicherheitsgebühr an deutschen Flughäfen durch die Deutsche Lufthansa und andere Fluggesellschaften ohne Beteiligung der Reisebüros MdlAnfr 17, 18 - Drs 13/8595 - Hansjürgen Doss CDU/CSU SchrAntw PStSekr Johannes Nitsch BMV 17569* D Anlage 12 Erste Zusammenkunft des im Rahmen der deutsch-tschechischen Erklärung vereinbarten Gesprächsforums MdlAnfr 25 - Drs 13/8595 - Dr. Egon Jüttner CDU/CSU SchrAntw StM Helmut Schäfer AA . . . 17570* A Anlage 13 Einsatz deutscher Waffen oder anderer militärischer Güter bei der türkischen Militärintervention in den Irak; Anzahl der im Irak verbliebenen türkischen Militärs und türkischen militärischen Geräte MdlAnfr 28, 29 - Drs 13/8595 - Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN SchrAntw StM Helmut Schäfer AA . . . 17570* B Anlage 14 Höhe des Handelsbilanz-Gewinns, der Steuerzahlungen, Rückstellungen und Verlustvorträge der 30 im DAX erfaßten größten deutschen Unternehmen 1995 und 1996 MdlAnfr 30, 31 - Drs 13/8595 - Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU SchrAntw PStSekr Hansgeorg Hauser BMF 17570* C 194. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 1. Oktober 1997 Beginn: 12.15 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter, Robert SPD 1. 10. 97 * Dr. Bergmann-Pohl, CDU/CSU 1. 10. 97 Sabine Böttcher, Maritta PDS 1. 10. 97 Duve, Freimut SPD 1. 10. 97 Faße, Annette SPD 1. 10. 97 Formanski, Norbert SPD 1. 10. 97 Francke (Hamburg), CDU/CSU 1. 10. 97 Klaus Fuchs (Verl), Katrin SPD 1. 10. 97 Geiger, Michaela CDU/CSU 1. 10. 97 Graf (Friesoythe), Günter SPD 1. 10. 97 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 1. 10. 97 Heyne, Kristin BÜNDNIS 1. 10. 97 90/DIE GRÜNEN Hoffmann (Chemnitz), SPD 1. 10. 97 Jelena Dr. Klaußner, Bernd CDU/CSU 1. 10. 97 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 1. 10. 97 Dr. Graf Lambsdorff, F.D.P. 1. 10. 97 Otto Marten, Günter CDU/CSU 1. 10. 97 ' Marx, Dorle SPD 1. 10. 97 Merz, Friedrich CDU/CSU 1. 10. 97 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 1. 10. 97 Dr. Paziorek, Peter CDU/CSU 1. 10. 97 Dr. Penner, Willfried SPD 1. 10. 97 Dr. Pflüger, Friedbert CDU/CSU 1. 10. 97 Dr. Probst, Albert CDU/CSU 1. 10. 97 ' Rau, Rolf CDU/CSU 1. 10. 97 Reschke, Otto SPD 1. 10. 97 Richwien, Roland CDU/CSU 1. 10. 97 Dr. Rochlitz, Jürgen BÜNDNIS 1. 10. 97 90/DIE GRÜNEN Schenk, Christina PDS 1. 10. 97 Schlee, Dietmar CDU/CSU 1. 10. 97 Schoppe, Waltraud BÜNDNIS 1. 10. 97 90/DIE GRÜNEN Schultz (Everswinkel), SPD 1. 10. 97 Reinhard Schultz (Köln), Volkmar SPD 1. 10. 97 Seibel, Wilfried CDU/CSU 1. 10. 97 Dr. Wittmann, Fritz CDU/CSU 1. 10. 97 Wohlleben, Verena SPD 1. 10. 97 Zierer, Benno CDU/CSU 1. 10. 97 ' *) für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zu Tagesordnungspunkt 9 (Antrag: Konsequente Ausrichtung der staatlichen Instrumente zur Förderung der wirtschaftlichen Tätigkeit auf Beschäftigungswirksamkeit) Hansjürgen Doss (CDU/CSU): Ihr Antrag heißt „Konsequente Ausrichtung der staatlichen Instrumente zur Förderung der wirtschaftlichen Tätigkeit auf Beschäftigungswirksamkeit". Besser wäre: „Programm zur Förderung von Scheinbeschäftigung". Nachdem ich ihn lesen mußte, ist mein Resümee: Es lohnt sich nicht, sich damit auseinanderzusetzen, zumal Ihrer Vorgängerpartei ihr Wirtschafts- und Gesellschaftskonzept 1989/90 um die Ohren geflogen ist. Ausgerechnet Sie behaupten jetzt, die Bundesregierung habe Deutschland in die größte gesellschaftliche Krise ihrer bisherigen Geschichte geführt. Tatsache ist, daß die SED-Altlasten einen großen Teil der Probleme ausmachen, die wir heute zu bewältigen haben. Da es aber demokratisch parlamentarischer Brauch ist, sich auch mit Ihren Initiativen auseinanderzusetzen, werde ich mich dieser Aufgabe nicht entziehen. Sie behaupten, daß das Management von fünf Großbanken und zwei Versicherungsgesellschaften das Wirtschaftsleben der Bundesrepublik Deutschland „weitgehend beherrscht" . Ihre Sicht der Dinge zeigt nur folgendes: Vor lauter ideologischer Verblendung erkennen Sie die Realität nicht. Die wahren Verhältnisse des Wirtschaftslebens in Deutschland werden durch Millionen kleine und mittlere Unternehmen geprägt. Es ist eine Dreistigkeit, wenn ausgerechnet Sie die Erfüllung von Art. 14 Abs. 2 GG einfordern: „Eigentum verpflichtet". Der Staat, für den Ihre Vorgänger Verantwortung trugen, hatte das Privateigentum verteufelt. Ergebnis: Niemand fühlte sich verpflichtet. Das Ergebnis ist bestens bekannt. Sie geben mit Ihrem Antrag vor, sich um Beschäftigung zu sorgen. Beschäftigung entsteht im Mittelstand. Da feiern wir dieses Jahr ein Jubiläum: 25 Jahre Mittelstands-Enteignung in der DDR. 1972 hat Ihre „Mutterpartei" die letzten Reste von Selbständigkeit in der DDR weitgehend ausgelöscht. Heute gehen Sie subtiler vor: Keine Enteignung, aber Vorschläge für eine Steuerpolitik, die einem „fiskalischen Kahlschlag" gleichkommt: 53 Prozent Spitzensteuersatz ab 120 000 DM, Streichung aller Freibeträge bei Unternehmensveräußerungen, Devisenumsatzsteuer, Abschaffung jeglicher degressiver Abschreibung, Reduzierung der linearen Abschreibung, Wiedereinführung der Vermögensteuer, Revitalisierung, das heißt Ausweitung der Gewerbeertragsteuer auf Freiberufler. Was wäre das Ergebnis? Deutschland würden die Unternehmen davonlaufen, wie 1989/90 der DDR die Menschen davongelaufen sind. Ihre Vorschläge für staatliche Instrumente zur Beschäftigungsförderung sind entweder alte Hüte oder zwar neu, aber auch unbrauchbar oder von uns abgekupfert. Beispiel: Zukunftsinvestitionsprogramm (ZIP), eine uralte Idee der SPD in den 70er Jahren, finanziert durch Sonderabgabe auf Vermögen, also wieder zusätzliche Belastungen. Beispiel: stille Beteiligung der öffentlichen Hand. Die Idee ist vielleicht neu, letztlich aber nur Abwandlung des verfehlten Modells vom Staat als Unternehmer. Unternehmen brauchen nicht den Staat als Partner, Unternehmen brauchen Bedingungen, wo vom selbstverdienten Geld genügend übrig bleibt; das heißt: Unternehmen brauchen Steuerreform. Beispiel: Eigenkapitalhilfeprogramm. Das machen wir selbst schon seit fast 20 Jahren. So viel zu Ihrer Politik. Jetzt einige Hinweise zum Ergebnis unserer Politik. Das wahre Bild unseres Landes kann sich sehen lassen: Deutschland zählt nach wie vor zu den zehn reichsten Ländern der Welt. Deutschland hat 1,3 Prozent der Weltbevölkerung und zehn Prozent des Welthandels. Das Volkseinkommen in Deutschland ist in den letzten fünf Jahren um über 20 Prozent gestiegen. Die Spareinlagen betragen 3,5 Billionen DM. Die Nettolöhne haben sich seit 1980 fast verdoppelt. Deutschland ist auch führend bei zukunftsträchtigen Technologien und Produkten. Paradebeispiel Umwelttechnologie: Da hat Deutschland 18 Prozent des Welthandels. Aus Deutschland kommen jährlich pro einer Million Erwerbstätige rund 1800 Patente, die in USA, Japan und Europa angemeldet werden. Die Infrastruktur für die Informationsgesellschaft ist top. Pro 100 Einwohner gibt es 27 ISDN-Anschlüsse, in den USA nur 4. Mit 3,5 Millionen Internet-Anschlüssen ist Deutschland Spitze in Europa. 30 Prozent der deutschen Haushalte besitzen einen Personal-Computer. Deutschland hat das dichteste Kabelnetz mit fast 17 Millionen Anschlüssen, das ist die Hälfte aller deutschen Haushalte. Die Wirtschaftsdaten entwickeln sich in wichtigen Bereichen wieder günstig: Wirtschaftswachstum im 2. Quartal plus 2,9 Prozent, Export-Wachstum 1997 um 10 Prozent, Auftragszuwachs bei Autoherstellern im Juni plus 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Daten werden jetzt auch beschäftigungswirksam. Die Kapazitätsauslastung bei rund 85 Prozent erzeugt Bedarf nach neuen Mitarbeitern. Beispiel Autoindustrie: 14 000 neue Stellen seit Anfang dieses Jahres. Das sind Fakten gegen Ideologie. Das ist das Ergebnis unserer Politik. Nicht die seltsamen Vorschläge der PDS, sondern unsere Politik muß fortgesetzt werden. Deshalb mein Appell an die Opposition, die echte Verantwortung tragen könnte, SPD und Grüne: Nehmen Sie Ihre Verantwortung wahr. Handeln Sie verantwortungsbewußt. Machen Sie im Bundesrat endlich die Leinen los, damit der „Dampfer Deutschland" auf richtigem Kurs in See stechen kann. Es gibt doch auch in der SPD vernünftige Stimmen zur Steuerreform, zum Beispiel Frau Simonis oder Herr Voscherau. Andere denken sicher genauso, halten sich aber bedeckt. Sie leben in der Furcht des „kleinen großen Vorsitzenden" von der Saar. Oskar Lafontaine stellt sein Interesse und das Parteiinteresse über das Staatsinteresse. Er stellt es auch über das Interesse der vielen Arbeitslosen. Oskar Lafontaine will ausdrücklich nicht, daß der „Dampfer Deutschland" auf guten Kurs kommt. Er würde lieber Irrlichter anzünden, damit das Schiff vom Kurs abkommt. Hauptsache aus seiner Sicht: Die Mannschaft an Bord hat keinen Erfolg. Ich sage Ihnen voraus: Die Menschen in diesem Lande werden Ihnen nicht folgen, Ihnen von der SPD nicht und Ihnen von der PDS schon gleich gar nicht. Sie denken beim Thema Wirtschaft und Arbeit völlig anders als Sie. Sie denken so wie wir. Das zeigt zum Beispiel eine Umfrage von Allensbach zum Thema „Was muß man tun, um neue Arbeitsplätze zu schaffen?" Selbständigkeit fördern 71 Prozent, Steuern senken 62 Prozent, mehr investieren 61 Prozent, Mittelstand fördern 57 Prozent, Leistung der Unternehmer anerkennen 57 Prozent, Arbeitszeit verkürzen 26 Prozent. Diese Antwort der Bürger ist schon ein Indiz, welche Antwort sie Ihnen demnächst am Wahltag geben werden. Deutschland vertraut Kohl und nicht Schröder oder Lafontaine. Auf die Frage an die Wirtschaft, wer Kanzler sein soll, lautete die Antwort: Kohl oder Schröder: 53 zu 21. Kohl oder Lafontaine: 70 zu 20. Mit Kohl und der Koalition für mehr Beschäftigung. Wirtschaftsreformen statt sozialistischer Klamotten! Ihr Antrag ist ungeeignet für unser freiheitliches System. Werner Schulz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Bevor ich hier zur Sache rede, möchte ich doch darauf hinweisen, daß es wirklich wenig Sinn macht, über ein so wichtiges Thema wie die Förderung der Beschäftigung durch eine bessere Wirtschafts-, Steuer-und Arbeitsmarktpolitik hier am Abend im kleinen Kreis und im 5-Minuten-Takt zu reden. Mit diesem Ritual tun wir den vielen Arbeitslosen, die auf eine Chance hoffen, keinen Gefallen. Mit voluminösen Anträgen, die Sinnvolles und Überflüssiges, Schädliches und Undurchführbares zusammenmischen, übrigens auch nicht. Wer über neue Arbeitsplätze nicht nur reden, sondern dazu wirklich etwas beitragen will, muß heute darum kämpfen, daß die völlig abgewirtschaftete und ideenlose Koalition sobald wie möglich abgelöst wird. Was diese Regierung sich leistet und uns zumutet, ist wirklich unglaublich. Das Schmierentheater um den Solidaritätszuschlag zeigt es überdeutlich. Es geht ihr nicht mehr um die Sache, es geht nur mehr darum, das Gesicht zu wahren und praktische Politik durch inhaltsentleerte Gesten zu ersetzen. Es ist einfach lächerlich, wenn Vertreter der Koalition dann erklären, es gehe weniger um praktische Politik als darum, ein Zeichen zu setzen. Man fragt sich heute wirklich, was schlechter ist, die Politik dieser Bundesregierung oder ihr Ansehen in der Bevölkerung. Trotz des Entstehens zahlreicher neuer Arbeitsplätze ist die Arbeitslosigkeit in einer Weise angeschwollen, wie es noch vor wenigen Jahren kaum jemand für möglich, geschweige denn für verkraftbar gehalten hätte. Heute sind über vier Millionen registrierte Arbeitslose traurige Realität. Eine schnelle Besserung ist nicht zu erwarten. Die Systeme der sozialen Sicherung werden angesichts eines finanziell beinahe handlungsunfähigen Staates und wegen der anwachsenden Arbeitslosigkeit zunehmend brüchig. Da nimmt es niemand wunder, wenn die Binnennachfrage nicht in Gang kommen will. Solange die Menschen nicht erwarten, daß sich die Dinge in diesem Land zum Besseren wenden, wird die Binnenkonjunktur am Boden bleiben und damit auch der Arbeitsmarkt. Was geschehen muß, ist bekannt. Wir brauchen eine Einkommensteuerreform, die das Steuersystem vereinfacht, die nominalen Sätze senkt, die gerecht ist und finanzierbar, das heißt heute leider: aufkommensneutral. Wir brauchen eine ökologische Steuerreform, die die Lohnnebenkosten senkt und Umweltbelastung verteuert. Überfällig ist eine neue Arbeitspolitik. Der Arbeitsmarkt muß flexibler werden, ohne daß dabei die Arbeitnehmerrechte gleich mit dereguliert werden. Wir brauchen eine soziale Grundsicherung und eine Reform der Alterssicherung, die den Generationenvertrag erneuert und damit seinen Bestand sichert. Um all das in die Tat umzusetzen braucht dieses Land eine neue, eine rot-grüne Regierung. Hoffen wir, daß nicht der erneute Einzug der PDS in den Bundestag diese Möglichkeit zunichte macht. Jürgen Türk (F.D.P.): Sage und schreibe auf 28 Seiten stellt die PDS uns ihre Vorstellungen zur Wirtschaftspolitik vor. Jedoch auch ein 28-SeitenAntrag kann nicht vernebeln, daß man aus unserer Sozialen Marktwirtschaft eine sozialistische Wirtschaftsordnung machen will. Die PDS will in allen Bereichen des Wirtschaftslebens mit dem Staat und durch den Staat eingreifen, regulieren und ein freies Unternehmertum platt machen. Richtig ist, daß wir in Deutschland ein riesiges Problem der Arbeitslosigkeit haben. Falsch ist, dieses Problem mit mehr staatlichen Eingriffen in den Wirtschaftsprozeß bewältigen zu wollen. Im Gegenteil, andere Länder, wie England, Schweden oder die Niederlande, machen es uns vor: Indem sie staatliche Eingriffe in den Wirtschaftsprozeß zurückführen, schaffen sie Arbeitsplätze. Bürokraten waren nämlich schon immer die schlechteren Wirtschaftslenker. Warum sollte dies plötzlich im vereinten Deutschland anders sein als in der ehemaligen DDR? Der Antrag der Partei des Demokratischen Sozialismus - es lohnt sich hier nun wahrlich, die Abkürzung voll auszusprechen - ist durch und durch mit einem großen Mißtrauen gegenüber Privatwirtschaft und freiem Unternehmertum durchwebt. Das Papier läßt auch die verstaubte und längst widerlegte These wieder aufleben, daß die marktwirtschaftliche Ordnung zur Bündelung des Kapitals in wenige Hände führt. Die Realität belegt aber etwas anderes: 3,2 Millionen Unternehmen in Deutschland - das sind 99 Prozent aller umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen - sind kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten. Dieser Mittelstand bildet 80 Prozent aller Lehrlinge aus. Dieser Mittelstand tätigt 45 Prozent aller Investitionen. Dieser Mittelstand beschäftigt 68 Prozent aller Arbeitnehmer. Dieser Mittelstand erarbeitet 45 Prozent der Wirtschaftsleistungen. Diesem Mittelstand will die PDS in ihrem Antrag die Tarifbegrenzung für gewerbliche Einkünfte streichen und die Einkünfte mit 53 Prozent besteuern. Damit wird kein neuer Arbeitsplatz geschaffen. Im Gegenteil, damit vernichten sie weitere Arbeitsplätze. Der Staat ist ein schlechter Unternehmer. Darum hat die Koalition mit großem Erfolg siehe Telekom und Lufthansa - eine Privatisierungskampagne gestartet. Der PDS-Antrag will den umgekehrten Weg, indem der Staat sich bis hin zu den kleinsten Unternehmen durch stille Beteiligungen engagiert. Diese Beteiligungen sollen bis zu 90 Prozent des Eigenkapitals ausmachen. Nicht nur, daß eine 90 prozentige stille Beteiligung rechtlich unzulässig ist, hier soll unter dem Anschein eines staatlichen Samariters eine kalte Enteignung vorgenommen werden. Denn die damit in ihrem Antrag verbundenen Bedingungen für die staatliche Beteiligung belegen klar, daß dem Mittelständler an unternehmerischer Entscheidungsfreiheit nur noch eine Hülle übrig bleiben wird. Der PDS-Antrag (Seite 26) bezeichnet diese kalte Enteignung: Verknüpfung von unternehmerischer Eigeninitiative und gesellschaftlich gewünschtem Strukturwandel. Die F.D.P.-Bundestagsfraktion sagt jedenfalls zu diesem Ansatz nein. Wir lassen den Mittelstand nicht durch die PDS verstaatlichen. Dr. Heinrich L. Kolb, Parl. Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft: „Alter Wein in alten Schläuchen" - nichts anderes stellt der von der PDS eingebrachte Antrag dar. Hier werden alte Rezepte zur staatlichen Lenkung und Subventionierung präsentiert. Hier werden elementare Zusammenhänge zwischen Leistungsbereitschaft und Besteuerung ignoriert. Hier wird eine Umverteilungsszenerie an die Wand gemalt, die jeden Finanzierungsrahmen sprengt. Hier werden keine neuen Arbeitsplätze geschaffen, sondern wird Beschäftigung verhindert und jede Initiative im Interesse der arbeitslosen Menschen im Keim erstickt. Vor 8 Jahren ist das Experiment zentraler staatlicher Planung endgültig gescheitert. Sie haben offenbar nichts dazu gelernt. Sie setzen in alter, fehlgeleiteter Tradition, nach wie vor auf mehr Staat und we- niger Markt. Ihr Antrag ist die Blaupause eines fiskalischen Lenkungssozialismus. Individuelle Entfaltungsspielräume werden darin kleingeschrieben. Seine Verwirklichung würde ganz Deutschland in letzter Konsequenz dorthin führen, wo sich Ostdeutschland wirtschaftlich vor der Vereinigung befand, nämlich in einen desolaten Zustand. Aber mit uns ist das nicht zu machen. Zahlreiche Steuererhöhungen und Umverteilungsmaßnahmen finden sich in dem Antrag: - die Anhebung des Spitzensteuersatzes für gewerbliche Einkünfte bei der Einkommensteuer auf 53 Prozent, - die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, - eine Ausweitung der Gewerbeertragssteuer, - die Einführung einer Devisenumsatzsteuer, - die Erhebung einer Primärenergiesteuer, - die Einführung einer Schwerverkehrsabgabe, - eine sogenannte Einmalabgabe auf Geld- und Grundvermögen privater Haushalte. Dies, meine Damen und Herren, ist kein Programm für mehr Beschäftigung. Nein, dies ist das wirksamste Investorenabschreckungsprogramm, das man sich denken kann. Es würde - da bin ich sicher - Arbeitsplatzverluste in Millionenhöhe mit sich bringen, eine neue Insolvenzwelle auslösen, zu einer beschleunigten Abwanderung von Kapital ins Ausland führen, die Abgabenquote in astronomische Höhen treiben und den Staatsanteil an der Wirtschaft massiv ausweiten. Ihre Vorschläge zur Ausweitung der öffentlichen Ausgaben gehen in die gleiche - falsche - Richtung. Ihre Formulierungen sind zwar moderner geworden; die Ideologie ist aber die gleiche geblieben. Ihr auf zehn Jahre angelegtes Zukunftsinvestitionsprogramm zur Subventionierung ökologisch verträglicher Zukunftstechnologien bedeutet lediglich ein Wiederaufleben planwirtschaftlicher Elemente: Nach der gescheiterten Fünfjahresplanung in der ehemaligen DDR ist das nun der ökologisch verbrämte Zehnjahresplan für Gesamtdeutschland. Der Antrag der PDS ist ein Wegweiser hin zu einem Wirtschaftssystem, das mit unserer erfolgreichen Marktwirtschaft nichts mehr zu tun hat. - Er ignoriert die positiven Wirkungen freier unternehmerischer Betätigung. - Er versteht die Herausforderungen der Globalisierung als Bedrohung und nicht als Chance. - Er nimmt die nun seit 50 Jahren anhaltende Erfolgsstory unserer Sozialen Marktwirtschaft nicht zur Kenntnis. Diese Erfolgsstory war nur durch die einzigartige Kombination aus Wettbewerb und sozialem Ausgleich im Rahmen des Finanzierbaren möglich. Schöpferische Unternehmen, die auf weitgehend freien Märkten kreativ tätig werden konnten, haben innovative Leistungen erbracht. Hochqualifizierte und motivierte Arbeitskräfte haben mit hochwertigen Arbeitsergebnissen Wachstum und Beschäftigung gestützt. Dies ist der Pfad, auf den wir in Deutschland wieder gelangen müssen, um mehr Investitionen und Arbeitsplätze zu erlangen, und zwar mit weniger Steuern und einer geringeren Staatsquote, mit einer Ver-. minderung der Regulierungsdichte, mit einem Rückzug des Staates aus dem Wirtschaftsleben durch Privatisierungen. Die Bundesregierung steht für diese Politik, unter anderem mit - der Abschaffung der Vermögensteuer und der Gewerbekapitalsteuer, - der Risikokapitalinitiative, - der Vereinfachung von Genehmigungsverfahren, - der Öffnung der Märkte für Telekommunikations-und Postdienstleistungen zum Jahresanfang 1998, - der Liberalisierung der Ladenschlußzeiten, - der Privatisierung z. B. der Deutschen Telekom, der Postbank AG und der Lufthansa AG, - der Neuregelung der Lohnfortzahlung und - dem Arbeitsförderungsreformgesetz. Dies sind keine Peanuts, sondern echte, reale Verbesserungen für den Standort Deutschland. Sie ergänzen sich zu einer konsistenten Strategie für die Verbesserung der Funktionsbedingungen der Märkte, für Investitionen und Arbeitsplätze. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Horst Günther auf die Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 13/8595 Frage 2): Beabsichtigt die Bundesregierung eine Änderung des Rentenrechts einzuleiten, um zu verhindern, daß eine unter Mitwirkung der schleswig-holsteinischen Ministerpräsidentin zustande gekommene Entscheidung der Landesbank Schleswig-Holstein wirksam wird, die es dieser und bestimmten Mitarbeitern des Institutes ermöglicht, von der Beitragspflicht zur solidarischen Rentenversicherung befreit zu werden? Unser Rechtssystem kennt neben den Beamten, Richtern und Berufssoldaten auch Personen mit einem beamtenähnlichen Status. Diese haben die gleichen Rechte und Pflichten wie Beamte. Sie haben damit auch einen Versorgungsanspruch nach beamtenrechtlichen Grundsätzen und sind infolgedessen - wie Beamte - in der gesetzlichen Rentenversicherung versicherungsfrei. Ein beamtenähnlicher Status soll grundsätzlich nur Personen zugesagt werden, die - wie Beamte - hoheitliche Aufgaben oder solche Aufgaben wahrnehmen, die für die Erfüllung hoheitlicher Aufgaben erheblich sind. Dabei ist auch das Streikrecht von Be- Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 1. Oktober 1997 17567' deutung. Denn wenn sich die Rechte und Pflichten der Betreffenden nach Beamtenrecht richten, gibt es grundsätzlich keinen Ansatzpunkt für ein Streikrecht. Damit ist die Erfüllung der entsprechenden hoheitlichen Aufgaben grundsätzlich auch bei einem Arbeitskampf im öffentlichen Dienst gewährleistet. Personen mit einem beamtenähnlichen Status beschäftigen z. B. die Träger der Krankenversicherung sowie der gewerblichen und landwirtschaftlichen Unfallversicherung: die sog. Dienstordnungsangestellten, die im Bereich des Beitragseinzugs und Leistungsrechts Bescheide erteilen und damit hoheitlich tätig werden. Bei den Bediensteten der Landesbank SchleswigHolstein ist nicht ohne weiteres erkennbar, ob die Betreffenden Aufgaben wahrnehmen, die für die Erfüllung hoheitlicher Tätigkeiten von entscheidender Bedeutung sind. Ob und inwieweit die Voraussetzungen für die Zusage eines beamtenrechtlichen Status vorliegen, ist hier aufgrund der Organisationshoheit der Länder jedoch allein von der Landesbank Schleswig-Holstein und - im Rahmen der Staatsaufsicht - von der Landesregierung Schleswig-Holstein zu beurteilen. Diese Stellen tragen damit die alleinige Verantwortung für die betreffenden Zusagen und die sich hieraus ergebende Versicherungsfreiheit in der Rentenversicherung. Änderungen des Rentenversicherungsrechts aufgrund der Vorgänge in Schleswig-Holstein hält die Bundesregierung nicht für angezeigt. Eine Streichung der Versicherungsfreiheit würde - entweder zur Folge haben, daß für diese Personen eine Doppelversorgung aus Renten- und Beamtenversorgung aufgebaut wird oder unerwünschte Nachversicherungsfälle sich ergeben - oder tendenziell dahingehend wirken, daß vermehrt auf die Möglichkeit der Verbeamtung zurückgegriffen wird. Eine Doppelversorgung wäre sicher nicht sinnvoll. Dasselbe gilt für eine Ausweitung der Verbeamtungen. Für die Rentenversicherung wären die Auswirkungen praktisch gleich. Anlage 4 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Sabine Bergmann-Pohl auf die Fragen der Abgeordneten Monika Ganseforth (SPD) (Drucksache 13/8595 Fragen 3 und 4): Wie sollen nach Ansicht der Bundesregierung die arbeitsmarktbedingten immensen Defizite aufgrund stagnierender Beitragseinnahmen der gesetzlichen Krankenkassen in den neuen Bundesländern bewältigt werden, und wie bewertet sie eine Beitragssatzstützung für eine Übergangszeit bis zu einer endgültigen Regelung? Wie beurteilt die Bundesregierung die Möglichkeit eines gesamtdeutschen Risikostrukturausgleichs, und wie müßte er modifiziert werden, um nicht eine finanzielle Schieflage zu Lasten des Westens zu erzeugen? Zu Frage 3: Die gesetzliche Krankenversicherung in den neuen Bundesländern befindet sich in einer schwierigen Sondersituation, die vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und anhaltend hoher Arbeitslosigkeit sogar zu einem Rückgang der beitragspflichtigen Einnahmen der Krankenkassen im Beitrittsgebiet geführt hat. Deshalb sind Krankenkassen, Leistungserbringer und die Politik in Bund und Ländern gefordert, zur Bewältigung dieser schwierigen Situation geeignete Lösungen zu finden, um einen Beitragssatzanstieg mit weiteren negativen Auswirkungen auf Wirtschaft und Beschäftigung zu verhindern. Zugleich müssen in den neuen Ländern verstärkt vorhandene Einsparpotentiale genutzt werden. Dies gilt insbesondere für die Arzneimittel- und Fahrkostenbereiche, in denen die Pro-Kopf-Ausgaben das Niveau der alten Länder ohne erkennbare medizinische Gründe z. T. erheblich überschreiten sowie für Zahnersatz und Krankenhäuser, deren hohe Steigerungsrate des 1. Halbjahres die Finanzentwicklung in der GKV-Ost verschärft. Die Bundesregierung hat auch Verständnis dafür, daß die Krankenkassen bei den laufenden Vertragsverhandlungen mit den Leistungserbringern die schwierige Einnahmesituation der GKV in vollem Umfang berücksichtigen müssen. Bereits am 12. September hat u. a. zur Finanzsituation der GKV-Ost ein Gespräch von Minister Seehofer mit den Vertretern der Selbstverwaltung und Vorstandsvorsitzenden der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen stattgefunden. Am heutigen Mittwoch (1. Oktober 1997) hat Bundesminister Seehofer die zuständigen Gesundheits- und Sozialminister der neuen Länder und Berlins gemeinsam mit den Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenversicherung zu einem Gespräch zur Finanzentwicklung der GKV-Ost eingeladen, um über geeignete Lösungsansätze zu diskutieren. Zu Frage 4: In den bereits erwähnten Gesprächen mit den Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenversicherung und den Gesundheits- und Sozialministern der neuen Länder wird auch die Möglichkeit eines gesamtdeutschen Risikostrukturausgleichs und anderer kassenarteninterner oder -übergreifender Finanzausgleichslösungen erörtert. Das geltende Krankenversicherungsrecht sieht einen gesamtdeutschen Risikostrukturausgleich erst nach Ablauf des Jahres vor, in dem die Bezugsgröße Ost 90 Prozent der Bezugsgröße West überschreitet. Gegenwärtig liegt die Bezugsgröße Ost bei 85,2 Prozent des Westniveaus, so daß eine kurzfristige Angleichung im Risikostrukturausgleich nur mit einer Gesetzesänderung möglich wäre. Eine Entscheidung hierüber hat die Bundesregierung bislang nicht getroffen. Wegen der immer noch erheblichen Finanzkraftunterschiede zwischen den Krankenkassen in Ost und West würde eine sehr kurzfristige Rechtsangleichung voraussichtlich zu erheblichen ausgleichs- 17568* Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 1. Oktober 1997 bedingten Beitragssatzveränderungen zugunsten der Krankenkassen in den neuen und zu Lasten der Krankenkassen in den alten Bundesländern führen. Es könnte dadurch zu einem neuen Beitragssatzungleichgewicht zu Lasten der Krankenkassen in den alten Ländern kommen. Um diese zu vermeiden, wären konzeptionelle Modifizierungen des Risikostrukturausgleichs oder flankierende Ausgleichskorrekturmaßnahmen erforderlich. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Paul Laufs auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Winfried Pinger (CDU/CSU) (Drucksache 13/8595 Fragen 5 und 6): Hat die Bundesregierung Erkenntnisse darüber, ob großen Reisebüroketten bei der Nutzung des Kommunikationssystems START Sonderkonditionen eingeräumt werden? Kann die Bundesregierung ggf. Angaben zur Höhe der Nutzungsgebühren für das START-System machen, und welchen Handlungsbedarf sieht sie, angemessene Nutzungsgebühren für alle Nutzer sicherzustellen? Zu Frage 5: Soweit hier bekannt, wird das Kommunikationssystem Start über die Firma START Informatik GmbH, Frankfurt a.M. vertrieben. Diese tritt als Nachfrager von Übertragungseinrichtungen bei der Deutschen Telekom AG auf. Die am Markt angebotenen Dienstleistungen der Firma START umfassen Datenmehrwertdienste, Online- und Buchungsdienste sowie Netzmanagementdienste für geschlossene Benutzergruppen (z. B. Reisebüros). • Zu Frage 6: Dabei handelt es sich nicht um Telekommunikationsdienstleistungen, die der Ex-ante-Regulierung gem. § 25 Abs. 1 TKG unterliegen. Insofern kommen hier nur die allgemeinen Regelungen des Gesetzes gegen Wettbewerbeschränkungen (GWB) zur Anwendung. Die Bundesregierung sieht daher keinen Handlungsbedarf, um bzgl. der Nutzungsentgelte dieses Kommunikationssystems und der Frage, ob großen Reisebüroketten Sonderkonditionen eingeräumt werden, einzugreifen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Joachim Günther auf die Frage des Abgeordneten Wolfgang Behrendt (SPD) (Drucksache 13/8595 Frage 7): Für wie viele Umzugsbetroffene werden nach neuesten Erkenntnissen Bundeswohnungen benötigt, und wie sieht der neueste Zeitplan für die Erstellung der einzelnen Projekte aus? Die Auswertungen der personalwirtschaftlichen Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Hiermit wird sich Mitte Oktober 1997 das Bundeskabinett befassen. Daher ist derzeit hierzu noch keine Stellungnahme möglich. Ebenso wird der Zeitplan der in der Planung befindlichen Objekte wesentlich von dem auf Grund der vorgenannten Untersuchungen ermittelten Wohnungsbedarf abhängen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Joachim Günther auf die Frage des Abgeordneten Hans Wallow (SPD) (Drucksache 13/8595 Frage 8): Wie rechtfertigt die Bundesregierung Überlegungen, entlang des künftigen Bundeskanzleramtes in Berlin aus Gründen des Lärmschutzes eine für nur kurze Zeit benötigte Umgehungsstraße für mehrere Millionen DM zu bauen? Ein konkreter Entscheidungsbedarf über die Straßenführung am künftigen Berliner Bundeskanzleramt besteht erst Anfang 1999. Das Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau geht davon aus, daß der Berliner Senat zu diesem Zeitpunkt ein geeignetes Konzept vorlegt, das bei einer verspäteten Fertigstellung des Straßentunnels notwendig wird, um so - ohne zusätzliche Kosten - Behinderungen im Berliner Innenstadtbereich zu vermeiden. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Klaus-Jürgen Hedrich auf die Frage des Abgeordneten Hans Wallow (SPD) (Drucksache 13/8595 Frage 9): Welche Auswirkungen hat die angespannte Haushaltslage der Einrichtungen „Deutsche Stiftung für internationale Entwicklung", „Deutscher Entwicklungsdienst" und „Deutsches Institut für Entwicklungspolitik" auf deren vorbereitende Maßnahmen für den Umzug in die Bundesstadt Bonn, und welchen Stand haben die Umzugsvorbereitungen bei den genannten Einrichtungen bislang erreicht? Derzeit haben DED, DIE und DSE anfallende Ausgaben für Umzugsvorbereitungen in den jeweiligen Wirtschaftsplänen aufzufangen. Sondermittel für Umzugskosten werden in einer Planungsreserve berücksichtigt. Die Umsetzung der für die o.a. Institutionen erforderlichen Beträge in den Einzelplan 23 ist allerdings erst ab dem Zeitpunkt des Umzugs vorgesehen. In Vorbereitung des Umzugs und der vorgesehenen gemeinsamen räumlichen Unterbringung von DED, DIE und DSE in der Liegenschaft Tulpenfeld werden zur Zeit die Raumbedarfspläne der Institutionen abgestimmt. Ebenso wird geprüft, ob für die Anpassung der vorhandenen Gebäudetechnik an die zukünftigen nutzerspezifischen Bedürfnisse sowie für die spätere Bewirtschaftung der Liegenschaft Tul- penfeld bei den betroffenen Zuwendungsempfängern zusätzliches Personal benötigt wird. Die Bewerbungsgespräche im Rahmen der im personalwirtschaftlichen Konzept der Bundesregierung vorgesehenen Personaltausche sind größtenteils abgeschlossen. Mit Personalentscheidungen aufgrund dieser Gespräche kann gegen Jahresende gerechnet werden. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Bernd Wilz auf die Fragen des Abgeordneten Gernot Erler (SPD) (Drucksache 13/8595 Fragen 12 und 13): Kann die Bundesregierung einen Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom 24. Juli 1997 bestätigen, wonach der Bundesminister der Verteidigung zur Absicherung seiner eigenen Strategie in Sachen NATO-Osterweiterung und zur Beeinflussung der amerikanischen Politik bei der RAND-Corporation eine Studie in Auftrag gegeben hat, und wie lauten die genauen Titel des Auftrages und der Studie? Welchen Einfluß hat die erwähnte RAND-Studie auf die Haltung der Bundesregierung zur NATO-Osterweiterung genommen, und in welcher Weise ist es der Bundesregierung gelungen, über diese Studie Einfluß auf die amerikanische Politik auszuüben? Die Fragen des Abgeordneten Erler berühren Angelegenheiten der internen Willensbildung der Regierung und gehören daher zum Kernbereich exekutiver Eigenverantwortung. Die Bundesregierung sieht sich daher nicht veranlaßt, zur Substanz der Fragen Stellung zu nehmen. Dessen ungeachtet bestätigt die Bundesregierung, daß die RAND-Corporation - mit Wissen und Einverständnis der US-Administration - einen Beratungsauftrag für die Bundesregierung hat, der sich in die übliche politkberatende Tätigkeit externer Studieneinrichtungen einfügt und in diesem Rahmen auch zu konzeptionellen Arbeiten der Bundesregierung beigetragen hat. Anlage 10, Antwort des Parl. Staatssekretärs Bernd Wilz auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Herta Däubler-Gmelin (SPD) (Drucksache 13/8595 Fragen 14 und 15): Treffen Mitteilungen der Presse zu, daß die Bundesregierung sich für die Verlegung des Forschungsinstituts für Optik (FGAN-FfO), umbenannt in Forschungsinstitut für Optronik und Mustererkennung (FGAN-FOM), in die Rheinlandkaserne Ettlingen entschieden hat und daß - entgegen der üblichen Verfahrensabläufe - der Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung, Gunnar Simon, diese Entscheidung an sich gezogen hat? Hat die Bundesregierung zur Überprüfung und Bewertung der dazu von interessierter Seite vorgelegten, im einzelnen in sich unstimmigen und auch immer wieder korrigierten Kosten-und Wirtschaftlichkeitsberechnungen die Stellungnahme des Bundesrechnungshofes eingeholt, der mit diesem Vorgang befaßt ist? Zu Frage 14: Die Bundesregierung hat sich für die Rheinlandkaserne in Ettlingen als Standort des künftigen Forschungsinstituts für Optronik und Mustererkennung entschieden. In dem Forschungsinstitut für Optronik und Mustererkennung werden die Institute der Forschungsgesellschaft für Angewandte Naturwissenschaften e.V. für Optik - bisheriger Standort Tübingen - und für Informationsverarbeitung und Mustererkennung - bisheriger Standort Karlsruhe - zu einem neuen Institut zusammengeführt. Deshalb trifft es nicht zu, daß das Institut für Optik umbenannt und von Tübingen nach Ettlingen verlegt wird. Die Entscheidung über den Standort des Forschungsinstituts für Optronik und Mustererkennung hat in ihrer politischen Dimension die Qualität einer Entscheidung über einen Bundeswehrstandort. Derart weitreichende Entscheidungen werden im Bundesministerium der Verteidigung nach Vorbereitung durch die jeweils zuständige Fachebene stets auf Leitungsebene getroffen. Die Leitung des Hauses war im übrigen durch Eingaben von Mitgliedern dieses hohen Hauses - beide Standorte betreffend - befaßt. Zu Frage 15: Zu ihrer zweiten Frage, darf ich Ihnen mitteilen, daß die baufachlichen Gutachten, die das Bundesministerium der Verteidigung in der Frage des künftigen Standorts des Forschungsinstituts für Optronik und Mustererkennung als Entscheidungsgrundlagen verwendet hat, in sich schlüssig sind. Eine Stellungnahme des Bundesrechnungshofs wurde durch das Bundesministerium der Verteidigung nicht eingeholt. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Johannes Nitsch auf die Fragen des Abgeordneten Hansjürgen Doss (CDU/CSU) (Drucksache 13/8595 Fragen 17 und 18): Trifft es zu, daß die Deutsche Lufthansa AG und andere Fluggesellschaften für die Erhebung der Sicherheitsgebühr an deutschen Flughäfen eine Inkassogebühr erhalten, ohne die Reisebüros, die in Wirklichkeit die Sicherheitsgebühr erheben und auch hierfür haften, hieran zu beteiligen, und wenn ja, welche Konsequenzen gedenkt die Bundesregierung hieraus zu ziehen? Was hat das Bundeskartellamt bisher getan, um die Ausnutzung der Marktmacht der Deutschen Lufthansa AG und ihr vielfach als wettbewerbswidrig gewertetes Verhalten zu unterbinden? Zu Frage 17: Aus der Sicht des Bundesverkehrsministeriums handelt es sich bei den zwischen den Reisebüros und den Luftfahrtunternehmen bestehenden Rechtsbeziehungen um rein privatrechtliche Rechtsverhältnisse. Eventuell bestehende Mißverhältnisse hin- sichtlich der Aufwandentschädigung für Inkassotätigkeiten bezüglich sog. Flugnebenkosten wären daher zwischen den Beteiligten im Rahmen von Vertragsverhandlungen zu beheben. Eine rechtliche Möglichkeit für ein Eingreifen des Bundesverkehrsministeriums besteht dagegen nicht. Zu Frage 18: Das Bundeskartellamt hat insbesondere seit der Einleitung weiterer Liberalisierungsschritte im Luftverkehr mehrere Verfahren eingeleitet, die dazu geführt haben, daß kein deutsches Luftfahrtunternehmen eine marktbeherrschende Position einnehmen konnte. Beispielhaft für solche Verfahren werden f olgende Vorgänge genannt: 1. Preismißbrauchsverfahren gegen die Deutsche Lufthansa AG wegen Preisgestaltung auf der Strecke Frankfurt-Berlin; 2. Prüfung der Allianz Deutsche Lufthansa AG/United Airlines/SAS. Anlage 12 Antwort des Staatsministers Helmut Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Egon Jüttner (SPD) (Drucksache 13/8595 Frage 25): Wann rechnet die Bundesregierung mit dem ersten Zusammentreten des vor nunmehr sieben Monaten im Rahmen der Deutsch-Tschechischen Erklärung vereinbarten Gesprächsforums? Die Gespräche mit der tschechischen Regierung über die in der Deutsch-Tschechischen Erklärung vorgesehene Errichtung eines Zukunftsfonds und eines Gesprächsforums laufen z.Zt. noch. Beide Regierungen streben die Arbeitsfähigkeit beider Institutionen zu Beginn des Jahres 1998 an. Die Verhandlungen über die entsprechenden Texte sind weit fortgeschritten. Das Gesprächsforum könnte dann ebenfalls Anfang des Jahres 1998 erstmals zusammentreten. Anlage 13 Antwort des Staatsministers Helmut Schäfer auf die Fragen der Abgeordneten Angelika Beer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 13/8595 Fragen 28 und 29): Sind nach Kenntnis der Bundesregierung deutsche Waffen und/oder andere militärische Geräte bzw. in der Türkei in Lizenz produzierte deutsche militärische Güter und/oder Dualuse-Güter bei der Militärintervention in den Irak zum Einsatz gekommen, und wenn ja, welche? Hat die Bundesregierung Kenntnis darüber, wie viele türkische Militärs, militärische Anlagen und/oder Geräte seit der letzten türkischen Militärintervention im Frühjahr dieses Jahres auf irakischem Territorium verblieben sind, und welche Aufgaben hatten diese? Zu Frage 28: Die Bundesregierung hat keine Hinweise darauf, daß deutsche Waffen oder andere in der Türkei in deutscher Lizenz produzierte Rüstungs- oder DualUse-Güter bei der Militärintervention im Nordirak zum Einsatz gekommen sind. Zu Frage 29: Der Bundesregierung liegen keine diesbezüglichen Informationen vor. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hansgeorg Hauser auf die Fragen des Abgeordneten Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) (Drucksache 13/8595 Fragen 30 und 31): Wie hoch war nach Kenntnis der Bundesregierung der Handelsbilanz-Gewinn der 30 für den Index bei DAX zugrundeliegenden größten deutschen Unternehmen im Jahr 1995 und 1996 insgesamt, wobei diejenigen Zahlen gemeint sind, die in den Bilanz-Pressekonferenzen offeriert werden als Gewinn? Wieviel Steuer haben die Unternehmen insgesamt in diesen Jahren bezahlt, und wie hoch waren die Rückstellungen und Verlustvorträge dieser Unternehmungen in denselben Jahren? Zu Frage 30: Dem Bundesminister der Finanzen liegen weder die Steuer- noch die Handelsbilanzen der Unternehmen im DAX 30 vor. Es liegen lediglich von unabhängigen Instituten erstellte Studien vor, die auf die Steuerbelastung der DAX-Untemehmen eingehen. Insbesondere wegen des Auswertungszeitraums dieser Studien kommt für die Beantwortung Ihrer Frage nur die Studie des Institutes für Revisionswesen (IRW)/Uni Münster (Prof. Baetge) von diesem Jahr in Frage. Sie umfaßt allerdings nur 24 Unternehmen des DAX 30. Aufgrund der veröffentlichten Handelsbilanzen dieser. Konzerne beträgt nach dieser Studie für das Jahr 1995 die Summe der ausgewiesenen Bilanzgewinne rd. 9,5 Mrd. DM und die Summe der Jahresergebnisse vor Steuern rd. 33,3 Mrd. DM. Die Differenz zwischen diesen Zahlen erklärt sich hauptsächlich aus den Steuern vom Einkommen und Ertrag und den Zuweisungen an Rücklagen. Für 1996 liegen keine solchen Daten vor. Zu Frage 31: Auch zu dieser Frage verfügt die Bundesregierung über keine eigenen Daten. Aus der von mir bereits zitierten Studie des IRW sind weder Angaben zur Bilanzposition „Rückstellungen" noch ausreichende Grundlagen hinsichtlich der „Verlustvorträge" für die Beantwortung Ihrer Fragen zu entnehmen. Nach der Studie beträgt die Summe der Position „Steuern vom Einkommen und Ertrag" für 1995 18,3 Milliarden DM. Die Position „Steuern vom Einkommen/Ertrag" sagt allerdings nichts über die tatsächliche Steuerbelastung der 24 DAX-Unternehmen aus. Diese Position aus den Gewinn- und Verlustrechnungen des Jahres 1995 ist zeitlich und sachlich weiter definiert als die für den Veranlagungszeitraum 1995 zu zahlenden Steuern vom Einkommen und Ertrag: Erfaßt werden Körperschaftsteuer, Gewerbeertragsteuer, Kapitalertragsteuer sowie im Ausland gezahlte Steuern, die materiell-inhaltlich Steuern vom Einkommen/Ertrag darstellten. Neben den im Geschäftsjahr geleisteten Vorauszahlungen sind auch Zuweisungen und Auflösungen von Steuerrückstellungen sowie Steuerzahlungen bzw. Erstattungen für frühere Perioden erfaßt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Eckart von Klaeden


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Kollegin Lüth, ich habe das nicht als rhetorische Floskel gemeint, als ich zitierte, was Sie früher gemacht haben, und gesagt habe, daß es mir nicht zustehe, darüber zu urteilen. Ich habe mich bloß über Ihre Bemerkung geärgert, als Sie der Mehrheit des Hauses unparlamentarische Arbeit vorgeworfen haben. Das habe ich für erwähnenswert gehalten.
    Zu Ihrer Frage. Ich habe wirklich keine Schwierigkeiten damit, zuzugestehen, daß in Zeiten des kalten Krieges in den 50er und 60er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland Dinge abgelaufen sind, die ich heute für falsch halte. Ich weiß auch nicht, wie ich mich, wenn ich damals gelebt hätte und politisch engagiert gewesen wäre, in der Bundesrepublik verhalten hätte. Ich halte das rechtspolitisch und politisch für falsch und bin froh, daß dieses Parlament 1968 die Kraft gefunden hat, diese Strafvorschriften entsprechend zu korrigieren.
    Ihre Frage richtet sich aber darauf, ob ich der Ansicht bin, daß sie verfassungswidrig gewesen seien. Dieser Ansicht bin ich nicht. Deswegen sind ja auch die ganzen Rechtsfolgen, die Sie soeben aufgeführt haben und die in Richtung Rehabilitierung gehen, nicht zutreffend und aus meiner Sicht dann auch nicht notwendig.
    Frau Lüth, ich hätte es schön gefunden, wenn Sie, soweit Sie schon von dem Instrument der Kurzintervention Gebrauch machen, zu meiner Kritik an dieser Petition und diesem Anliegen Stellung genommen hätten. In dieser Petition wird nämlich implizit gefordert, daß das Parlament unmittelbar auf die Rechtsprechung Einfluß nimmt. Das ist eine Verkennung des Grundsatzes der Gewaltenteilung. An dieser Kritik halte ich fest.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)



Rede von Dr. Burkhard Hirsch
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Ich gebe der Abgeordneten Barbara Imhof das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Barbara Imhof


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Meine Vorrednerinnen und Vorredner haben eines schon sehr deutlich gemacht: Die Arbeit des Petitionsausschusses ist immer auch ein Spiegel der Sorgen und Nöte in der Bevölkerung. In nicht geringem Umfang zeigen die Petitionen des Jahresberichtes, wo der Schuh drückt. Wenn sich politische Entscheidungen häufen, die von den Bürgerinnen und Bürgern überwiegend als Fehlentscheidungen und soziale Ungerechtigkeiten wahrgenommen werden, dann sammeln sich bei uns dazu die Petitionen.
    Ich finde, daß Sammelpetitionen mit über 20 000 Unterschriften allein zur Rentenanrechnung von Kindererziehungszeiten und zur Anhebung der Altersgrenze für Frauen eine deutliche Sprache sprechen.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Wenn der Kanzler mit Krokodilstränen in den Augen sagt, daß solche Entscheidungen persönlich besonders schwerfallen, ist es damit für uns nicht getan.
    In diesem Zusammenhang ist die hohe Zahl der Petitionen zu sehen, die in den Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung fallen. Sie macht mit immerhin knapp 5 000 Eingaben trotz des leichten Rückgangs bei der Gesamtzahl mehr als ein Viertel aller Eingaben aus. Hier zeigen die Kürzungen des sogenannten Sparpaketes deutlich ihre Wirkung.
    Vor dem Hintergrund des plebiszitären Charakters, der dem Petitionsausschuß von den Bürgerinnen und Bürgern offenkundig in zunehmendem Maße verliehen wird, muß eine Zahl des Jahresberichts - meine Kollegin Lisa Seuster hat sie bereits genannt - erschrecken. Im vergangenen Jahr ist mit neun Berücksichtigungsbeschlüssen und 326 Erwägungsbeschlüssen, denen die Bundesregierung nicht gefolgt ist, eine deutlich höhere Zahl als in den davorliegen-

    Barbara Imhof
    den Jahren erreicht und die Grenze von 300 nicht umgesetzten Petitionen erstmals überschritten worden.
    Arroganz der Macht, wenn ich es einmal so nennen darf, kann sich in vielen Formen zeigen: als Untätigkeit in der Arbeitsmarktpolitik, als Diskriminierung in der Sozialpolitik oder als Ausgrenzung in der Familienpolitik. Diese Steigerung der Zahl der Fälle, in denen sich die Regierung über die höchsten Voten des Petitionsausschusses hinwegsetzt, scheinen mir eine besonders bedenkliche Spielart jener Arroganz zu sein. Nirgendwo sonst kommt es ja zu einem solch engen Kontakt zwischen der Exekutive und dem Bürger.
    Ich kann sehr gut verstehen, daß viele Petenten ernüchtert und regelrecht enttäuscht darüber sind, daß der Ausschuß keine wirklich eigenständige Beurteilung vorgenommen, sondern lediglich die Argumentation des zuständigen Ministeriums übernommen hat. In den wenigen Fällen, von denen ich jetzt spreche, ist hingegen das eingetreten, was die Bürger ursprünglich erreichen wollten, nämlich daß die beurteilende und vermittelnde Instanz gleichfalls von der Rechtmäßigkeit ihres Anliegens überzeugt ist und deshalb die Regierung zu unmittelbaren Konsequenzen auffordert.
    Die Weigerung der Exekutive, auf unsere Einschätzung zu reagieren, ist genau deshalb so fatal, weil sie das mit dem Petitionswesen verbriefte Grundrecht der Bürgerinnen und Bürger gerade in dem Punkt zur Makulatur macht, in dem ihre Sicht der Dinge bereits von dritter Seite bestätigt schien. Das Ignorieren von Berücksichtigungsbeschlüssen kann kaum anders als eine Ohrfeige sowohl für den Petenten als auch für den Ausschuß als Anwalt der Bürgerinnen und Bürger empfunden werden.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Ich sage dies so kraß, weil die Zahlen für sich sprechen: Von den 14 Petitionen, die der Deutsche Bundestag 1996 der Bundesregierung zur Berücksichtigung überwiesen hat, sind bislang drei positiv erledigt worden. Bei den Erwägungsbeschlüssen beträgt das Verhältnis 19 : 96. Und es ist ja nicht so, als gingen wir mit diesem stärksten Instrument, das uns zur Verfügung steht, besonders freigiebig um: 14 Berücksichtigungsbeschlüsse sind bei einer Gesamtzahl von rund 18 000 Eingaben weniger als 0,1 Prozent.

    (Christa Nickels [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Richtig!)

    Ich finde eine Ignorierungsquote von über 80 Prozent entschieden zu hoch.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Ich könnte auch umgekehrt argumentieren und sagen: In den Petitionen, bei denen wir eine rasche Umsetzung anmahnen, finden sich doch Anregungen für begrüßenswerte Initiativen und sinnvolle Gesetzesänderungen. Damit enthalten sie ein ganz beachtliches Potential, Politikverdrossenheit entgegenzuwirken und Bürgernähe zu praktizieren. Es ist mir vollkommen unverständlich, daß Gelegenheiten, Signale zu setzen, in der Mehrzahl nicht genutzt werden.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS Wolfgang Dehnel [CDU/CSU]: Das stimmt nicht!)

    Als eines der wenigen positiven Beispiele ist die Erledigung des Berücksichtigungsbeschlusses im Falle einer Ärztin zu nennen, die die Zulassung von Kassenärzten als Teilzeitkräfte gefordert hatte. Nach der geltenden Regelung gab es nur Zulassungen für Vollzeitkräfte. Hierdurch waren insbesondere Ärztinnen benachteiligt, die wegen ihrer kleinen Kinder weder ganztags arbeiten mochten noch während der Erziehungsphase ihren Beruf vollständig aufgeben wollten, um den Anschluß nicht zu verlieren.
    Die ersten Stellungnahmen des Bundesministeriums für Gesundheit bestätigten lediglich den Sachverhalt und stellten keine baldige Gesetzesänderung in Aussicht. Wir aber haben mit unserem hartnäckigen gemeinsamen Votum auf Berücksichtigung erreichen können - das möchte ich mit einem entsprechenden Dank an die Regierungsseite betonen -, daß es zu einer vernünftigen und angemessenen Regelung gekommen ist. Seit dem 1. Juli dieses Jahres können sich mehrere Ärztinnen und Ärzte in Teilzeitarbeit eine gemeinsame Praxis teilen. Ich denke, das ist ein sehr schöner gemeinsamer Erfolg.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS sowie der Abg. Lisa Peters [F.D.P.])

    Ich finde, daß die Signalwirkung, die von einer solchen Entscheidung ausgeht, beträchtlich ist. Die Änderung ist familienfreundlich und trägt überdies, wenn auch nur in ganz kleinem Umfang, zur Schaffung neuer Arbeitsplätze bei. Deshalb möchte ich nochmals meinem Bedauern darüber Ausdruck geben, daß es auf Grund der Verweigerungshaltung der Regierung in der überwiegenden Zahl der Berücksichtigungsbeschlüsse nicht gelingt, solche Zeichen zu setzen.
    Seiner Natur nach gibt ein Jahresbericht eine Menge von Zahlen und Fakten wieder; wir haben im Verlauf der heutigen Debatte schon einige davon gehört. Genauso natürlich aber ist es, daß viele Einzelheiten unter den Tisch fallen müssen, weil Zahlen nur die allgemeinen Tendenzen wiedergeben können. Die nüchterne Zahl von knapp 18000 Eingaben - diese Zahl ist schon mehrfach genannt worden - verdeckt aber eher, daß es sich um 18 000 einzelne Anliegen handelt, hinter denen sich oftmals Schicksale verbergen, die uns nicht gleichgültig sein dürfen.
    Ich möchte einen solchen Fall herausgreifen, gerade weil er nicht im Jahresbericht zu finden ist: Die spanische Interessenvereinigung „Amical de Mauthausen" besteht aus einer Gruppe von etwa 70 Personen, die alle schon über 70 Jahre alt sind. Sie alle haben keine oder nur eine geringe Entschädigung für Haft und Zwangsarbeit in deutschen Kanzentrationslagern erhalten. Ungefähr 10 000 Spanier wurden in

    Barbara Imhof
    deutsche KZ deportiert; davon starben etwa 7000, mehr als 5000 in Mauthausen und seinen Nebenlagern.
    Diese Deportierten hießen im Nazijargon „Rotspanier"; denn sie waren Anhänger und Kämpfer der im spanischen Bürgerkrieg unterlegenen Republik; sie emigrierten nach Frankreich. Sie gelangten in großer Zahl in deutsche Gefangenschaft und wurden nach dem Waffenstillstand nicht entlassen, sondern in KZ „verbracht", wie es damals hieß. Nach Kriegsende kehrte ein Teil der Überlebenden nach Frankreich zurück, wo sie Entschädigungen durch den französischen Staat erhielten, weil Frankreich zu den elf westeuropäischen Staaten gehörte, mit denen die Bundesrepublik Globalabkommen zur Opferentschädigung getroffen hatte.
    Ein anderer Teil derjenigen aber, die die beabsichtigte „Vernichtung durch Arbeit", wie es ja auch im Nazijargon hieß, in Mauthausen überlebt hatten, kehrte trotz der Angst vor francistischen Repressionen nach Spanien zurück. Sie konnten nicht mit Entschädigungen rechnen, weil Franco-Spanien der einzige westeuropäische Staat war, der aus begreiflichen Gründen an einer Globalregelung für die überlebenden Opfer im eigenen Land nicht interessiert war. Leistungen nach dem Bundesentschädigungsgesetz von 1953 waren diesen Opfern ebenso verwehrt. Voraussetzung hierfür war nämlich, daß der Betroffene zum Stichtag 1. Oktober 1953 den Status eines Flüchtlings oder Staatenlosen gehabt hätte, was aber auf die vorher nach Spanien Zurückgekehrten nicht zutraf. Eine Anzahl von ihnen - aber nicht einmal alle - konnte 1981 eine Härtefallregelung geltend machen, die eine geringe einmalige Zahlung bewirkte.
    Es ist demnach so, daß diese Gruppe spanischer Opfer durch die Maschen aller Leistungsgesetze gefallen ist. Das Bundesministerium der Finanzen hat in seiner Stellungnahme die Auffassung vertreten, daß diese Entschädigungslücke nicht dem deutschen Staat angelastet werden dürfe. Ich muß sagen, daß ich das nach wie vor beschämend finde.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Es ist mir auch noch gut der Satz von Staatssekretärin Karwatzki im Ohr, die hier zu Beginn des Jahres mit Bezug auf das vorhandene gesetzliche Regelwerk behauptet hat, daß fast alle durch NS-Unrecht verursachten Schäden erfaßt werden und die Regelungen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.
    Für die „Amical de Mauthausen" kann dies nur wie Hohn klingen. Ich bedauere es außerordentlich, daß im Ausschuß nur ein Konsens über die formale Korrektheit der bestehenden Regelung, nicht aber einer über die moralische Verpflichtung erreicht werden konnte, diese Opfergruppe angemessen zu entschädigen. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, nochmals eindringlich an Sie zu appellieren, unseren diesbezüglichen Anträgen zuzustimmen. Die Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts ist auch über 50 Jahre nach Kriegsende keineswegs abgeschlossen.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS sowie der Abg. Lisa Peters [F.D.P.])