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    Plenarprotokoll 13/192 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 192. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 25. September 1997 Inhalt: Gedenkworte für die Unfallopfer im Südatlantik und in Bosnien sowie für die Opfer des Terroranschlags in Kairo . . . 17323 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeordneten Adolf Roth (Gießen) 17323 D Bestimmung des Abgeordneten Markus Meckel als ordentliches Mitglied sowie des Abgeordneten Dr. Eberhard Brecht als stellvertretendes Mitglied im Gemeinsamen Ausschuß nach Art. 53 a des Grundgesetzes 17323 D Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 17398A Begrüßung einer Delegation des Parlaments von Namibia unter Leitung ihres Vorsitzenden 17400 B Tagesordnungspunkt 13: Antrag der Fraktion der SPD: Illegale Beschäftigung durch konsequentes gemeinsames Handeln von Bund und Ländern unterbinden (Drucksache 13/7802) 17324 A Ottmar Schreiner SPD 17324 A Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . 17326 A Ottmar Schreiner SPD . . . . 17326C, 17342C Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17328 B Dr. Gisela Babel F.D.P 17330 B Dr. Heidi Knake-Werner PDS 17332 C Johannes Singhammer CDU/CSU . . 17333 D Renate Jäger SPD 17335 B Heinz Schemken CDU/CSU 17336 D Hans Büttner (Ingolstadt) SPD 17338 C Rudolf Kraus, Parl. Staatssekretär BMA 17340 D Hans Büttner (Ingolstadt) SPD . . . 17341 B Konrad Gilges SPD 17341 D Tagesordnungspunkt 3: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaffung der gesetzlichen Amtspflegschaft und Neuordnung des Rechts der Beistandschaft (Beistandschaftsgesetz) (Drucksachen 13/892, 13/8509) 17344 A b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur erbrechtlichen Gleichstellung nichtehelicher Kinder (Erbrechtsgleichstellungsgesetz) (Drucksachen 13/4183, 13/8510) 17344 B c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Kindschaftsrechts (Kindschaftsrechtsreformgesetz) (Drucksachen 13/4899, 13/8511) 17344 B d) Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Herta Däubler-Gmelin, Christel Hanewinckel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Reform des Kindschaftsrechts - zu dem Antrag der Abgeordneten Rita Grießhaber, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesetzliche Neuregelung des Kindschaftsrechts - zu dem Antrag der Abgeordneten Christina Schenk, Heidemarie Lüth, weiterer Abgeordneter und Gruppe der PDS: Zur Reform des Kindschaftsrechts (Drucksachen 13/1752, 13/3341, 13/7899, 13/8511) 17344 C Ronald Pofalla CDU/CSU . . . 17344 D, 17397 B Margot von Renesse SPD 17347 A Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17349 B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger F.D.P 17351 C Christina Schenk PDS 17352 C Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, Bundesmini- ster BMJ 17353D, 17355 B Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17354 D Dr. Edith Niehuis SPD 17355 C, 17357 D Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . 17358 A Hildebrecht Braun (Augsburg) F.D.P. . . 17359 A Claudia Nolte, Bundesministerin BMFSFJ 17360 A Karin Schubert, Ministerin (Sachsen-Anhalt) 17361 C Ilse Falk CDU/CSU 17363 C Hanna Wolf (München) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 17365 C Tagesordnungspunkt 16: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von dem Abgeordneten Manfred Müller (Berlin) und der Gruppe der PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Lohnfortzahlungsgesetzes (Drucksache 13/7546) 17366 D b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Zusammenarbeit mit dem Internationalen Strafgerichtshof für Ruanda (Drucksache 13/7953) 17367 A c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Michaele Hustedt, Dr. Jürgen Rochlitz und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundeskleingartengesetzes (Drucksache 13/8190) 17367 A d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 25. Mai 1987 zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaften über das Verbot der doppelten Strafverfolgung (Drucksache 13/8195) 17367 B e) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vierten Protokoll vom 15. April 1997 zum Allgemeinen Übereinkommen über den Handel mit Dienstleistungen (Drucksache 13/8215) 17367 B f) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 28. Oktober 1996 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Indonesien über die Seeschiffahrt (Drucksache 13/8219) 17367 B g) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. Oktober 1996 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Sambia über den Luftverkehr (Drucksache 13/8221) 17367 C h) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Finanzierung der Sanierung von Rüstungsaltlasten in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 13/8295) 17367 C i) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Tierzuchtgesetzes (Drucksache 13/8349) 17367 C j) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Errichtung eines Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung sowie zur Änderung besoldungsrechtlicher Vorschriften (Drucksache 13/8447) 17367 D k) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen über Partnerschaft und Zusammenarbeit vom 23. Januar 1995 zwischen den Europäischen Gemeinschaften sowie ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Republik Kasachstan andererseits (Drucksache 13/8457) 17367 D 1) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Fischwirtschaftsgesetzes und der Fischwirtschaftsverordnung (Drucksache 13/8471) 17367 D m) Antrag der Abgeordneten Andrea Fischer (Berlin), Monika Knoche, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Solidarische Finanzierung der Sozialversicherung erhalten (Drucksache 13/7086) . 17367D n) Antrag der Abgeordneten Siegfried Vergin, Helga Kühn-Mengel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Europäisches Jahr gegen Rassismus 1997 (Drucksache 13/7711) . . . 17368A o) Antrag der Abgeordneten Dr. Gerald Thalheim, Anke Fuchs (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Beihilfengewährung für die Kartoffelexporte nach Rumänien im Herbst 1990 (Drucksache 13/8088) . . 17368A p) Antrag der Fraktion der SPD: Notwendige Konsequenzen aus den Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zum neuen Asylrecht (Drucksache 13/8151) 17368 B q) Antrag der Abgeordneten Kurt-Dieter Grill, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Birgit Homburger, Dr. Karlheinz Guttmacher, Horst Friedrich, Dr. Rainer Ortleb und der Fraktion der F.D.P.: Vorbeugender Hochwasserschutz (Drucksache 13/7179) . . . . 17368B r) Antrag der Fraktion der SPD: Vorbeugende, grenzüberschreitende Aktionsprogramme zur Verbesserung des Hochwasserschutzes (Drucksache 13/8521) 17368 C Zusatztagesordnungspunkt 2: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren Antrag der Abgeordneten Dr. Angelika Köster-Loßack, Amke Dietert-Scheuer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Friedensinitiative für Algerien (Drucksache l3/8572) 17368 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz über Bodenabfertigungsdienste auf Flugplätzen (Drucksachen 13/8532) . 17368D Tagesordnungspunkt 17: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) - Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der ganzjährigen Beschäftigung im Baugewerbe (Drucksachen 13/8038, 13/8575) 17369 A - Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Konrad Gilges, Ottmar Schreiner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der ganzjährigen Beschäftigung in Baubetrieben (Drucksachen 13/7122, 13/8575) . 17369A - Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der ganzjährigen Beschäftigung in Baubetrieben (Drucksachen 13/7507, 13/8575) 17369 B b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Annelie Buntenbach, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ganzjährige Beschäftigung auf dem Bau fördern (Drucksachen 13/7194, 13/8575) 17369 D c) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Post und Telekommunikation zu dem Antrag der Abgeordneten Gerhard Jüttemann, Wolfgang Bierstedt, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Nachbesserung der Tarifstrukturreform der Deutschen Telekom AG (Drucksachen 13/3221, 13/4430) 17369 D d) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Grünbuch Das öffentliche Auftragswesen in der Europäischen Union: Überlegungen für die Zukunft (Drucksachen 13/7456 Nr. 2.2, 13/8366) 17370 A e) Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses Übersicht 7 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache 13/8094) 17370B f) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Antrag auf Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens (Drucksache 13/8506) 17370B g) bis n) Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses Sammelübersichten 227, 228, 229, 233, 234, 235, 236, 237 (Drucksachen 13/8494, 13/8495, 13/8496, 13/8500, 13/8501, 13/8502, 13/8503, 13/8504) . 17370 C Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dagmar Freitag, Karl Hermann Haack (Extertal), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Prävention und Gesundheitsförderung in der gesetzlichen Krankenversicherung (Druck sache 13/8090) 17371 B Dagmar Freitag SPD 17371 C Dr. Sabine Bergmann-Pohl, Parl. Staatssekretärin BMG 17373 B Dr. Ruth Fuchs PDS 17373 D Klaus Kirschner SPD 17374 D Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17375 A Dr. Wolfgang Wodarg SPD 17375 D Monika Knoche BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17376 B Dr. Dieter Thomae F.D.P 17377 B Dr. Ruth Fuchs PDS 17377 D Ulf Fink CDU/CSU 17378 C Tagesordnungspunkt 7: a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Fremdenverkehr und Tourismus - zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. - zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Iris Follak, Dr. Eberhard Brecht, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD - zu der Großen Anfrage der Abgeordneten Dr. Eberhard Brecht, Susanne Kastner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Entwicklung des Fremdenverkehrs in den neuen Bundesländern (Drucksachen 13/4048, 13/5087, 13/6718, 13/6739, 13/8520) 17379 D b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Fremdenverkehr und Tourismus - zu dem Antrag der Abgeordneten Halo Saibold, Elisabeth Altmann (Pommelsbrunn), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Regierungsprogramm für einen zukunftsfähigen Tourismus - zu dem Antrag der Abgeordneten Halo Saibold, Elisabeth Altmann (Pommelsbrunn) und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Institutionelle Stärkung einer zukunftsfähigen Tourismusentwicklung (Drucksachen 13/5213, 13/5785, 13/ 8388) 17380 A c) Antrag der Abgeordneten Halo Saibold, Gila Altmann (Aurich), Franziska Eichstädt-Bohlig und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Förderung des Tourismus neu gestalten (Drucksache 13/8107) 17380A Iris Follak SPD 1738011 Klaus Brähmig CDU/CSU 17381 B Halo Saibold BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17382 C, 17389 D Klaus Brähmig CDU/CSU 17382 D Dr. Rolf Olderog CDU/CSU 17383 D Jürgen Türk F.D.P 17384 A Christina Schenk PDS 17384 D Manfred Koslowski CDU/CSU 17385 B Halo Saibold BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17386A Susanne Kastner SPD 17386 C Dr. Eberhard Brecht SPD 17387 A Dr. Heinrich L. Kolb, Parl. Staatssekretär BMWi 17387D, 17390 A Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17388 B Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17389 A Dr. Rolf Olderog CDU/CSU 17389B Dr. Eberhard Brecht SPD 17389 C Tagesordnungspunkt 9: a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Faire und effiziente Preise im Verkehr - Politische Konzepte zur Internalisierung der externen Kosten des Verkehrs in der Europäischen Union - Grünbuch (Drucksachen 13/4466 Nr. 2.51, 13/5405) 17391 C b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates für die Erhebung von Gebühren für die Benutzung bestimmter Verkehrswege durch schwere Nutzfahrzeuge (Drucksachen 13/6766 Nr. 2.15, 13/7733) 17391 C c) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann, Dr. Winfried Wolf, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Einführung einer Schwerverkehrsabgabe (Drucksachen 13/2360, 13/7735) 17391 D Wilhelm Josef Sebastian CDU/CSU . . . 17391 D Karin Rehbock-Zureich SPD 17394 A Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17395 C Horst Friedrich F.D.P. 17396 B Zusatztagesordnungspunkt 5: Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag auf Genehmigung zum Vollzug eines Zwangsvollstreckungsbeschlusses (Drucksache 13/8579) 17398A Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines ... Strafrechtsänderungsgesetzes - j 174 c StGB (Drucksache 13/8267) . 17398 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Volker Beck (Köln), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Strafrechtsänderungsgesetzes - §§ 174 c und 174 d StGB (Drucksache 13/8548) 17398 B Rainer Funke, Parl. Staatssekretär BMJ 17398 C Horst Eylmann CDU/CSU 17399 A Erika Simm SPD 17400 C Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17402 A Jörg van Essen F.D.P. 17403 A Christina Schenk PDS 17403 D Tagesordnungspunkt 10: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Bundesministergesetzes (Drucksache 13/7554) 17404 C b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Rezzo Schlauch, Dr. Antje Vollmer, Volker Beck (Köln) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der Versorgungsbezüge politischer Beamter (Drucksache 13/7320) 17404 C c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Gerald Häfner, Rezzo Schlauch, Volker Beck (Köln), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesministergesetzes und des Gesetzes über die Rechtsverhältnisse der Parlamentarischen Staatssekretäre (Druck sache 13/7329) 17404 C Manfred Carstens, Parl. Staatssekretär BMV 17404 D Peter Conradi SPD 17405 A Erwin Marschewski CDU/CSU 17406 B Gerald Häfner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17407 B Dr. Max Stadler F D P. 17408 D Dr. Dagmar Enkelmann PDS 17409 D Tagesordnungspunkt 12: a) Antrag der Gruppe der PDS: Regelung von Ansprüchen und Anwartschaften aus zusätzlichen Versorgungen der DDR in einem spezifischen Versorgungssystem (Drucksache 13/7118) . 17410 D b) Antrag der Gruppe der PDS: Regelung von Ansprüchen und Anwartschaften aus den Systemen der Altersversorgung der Deutschen Reichsbahn und der Deutschen Post der DDR (Drucksache 13/7119) 17410D Antrag der Gruppe der PDS: Regelung von Ansprüchen und Anwartschaften auf Renten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheits- und Sozialwesens der DDR (Drucksache 13/7536) 17411 A c) Antrag der Gruppe der PDS: Regelung von Ansprüchen und Anwartschaften auf berufsbezogene Zuwendungen von Ballettmitgliedern aus der DDR (Drucksache 13/8463) 17411 A Petra Bläss PDS 17411 A Manfred Grund CDU/CSU 17412 B Petra Bläss PDS 17413C, 17415 D Ulrike Mascher SPD 17414 C Uwe Lühr F.D.P 17416B, 17417 D Dr. Winfried Wolf PDS 17417 C Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17418A Nächste Sitzung 17419 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 17421* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Thomas Krüger, Wilhelm Schmidt (Salzgitter) und Gert Weisskirchen (Wiesloch) (alle SPD) zur Abstimmung über den Gesetzentwurf zur Reform des Kindschaftsrechts (Tagesordnungspunkt 3 c) . 17421* C Anlage 3 Liste der Abgeordneten, in deren Namen die Abgeordnete Hanna Wolf (München) eine Erklärung nach § 31 GO zur Abstimmung über den Gesetzentwurf zur Reform des Kindschaftsrechts abgegeben hat . . 17422* A Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Rede zu Tagesordnungspunkt 9 (a - Beschlußempfehlung: Faire und effiziente Preise im Verkehr - Politische Konzepte zur Internalisierung der externen Kosten des Verkehrs in der Europäischen Union - Grünbuch, b - Beschlußempfehlung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Erhebung von Gebühren für die Benutzung bestimmter Verkehrswege durch schwere Nutzfahrzeuge, c - Beschlußempfehlung: Einführung einer Schwerverkehrsabgabe) 17422* B 192. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 25. September 1997 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage i Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter, Robert SPD 25. 9. 97 * Behrendt, Wolfgang SPD 25. 9. 97 * Bindig, Rudolf SPD 25. 9. 97 * Blunck, Lilo SPD 25. 9. 97 * Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 25. 9. 97 * Dr. Dregger, Alfred CDU/CSU 25. 9. 97 Duve, Freimut SPD 25. 9. 97 Dr. Feldmann, Olaf F.D.P. 25. 9. 97 * Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 25. 9. 97 * Francke (Hamburg), Klaus CDU/CSU 25. 9. 97 Frick, Gisela F.D.P. 25. 9. 97 Geiger, Michaela CDU/CSU 25. 9. 97 Haack (Extertal), SPD 25. 9. 97 * Karl Hermann Heubaum, Monika SPD 25. 9. 97 Hollerith, Josef CDU/CSU 25. 9. 97 Horn, Erwin SPD 25. 9. 97 * Jawurek, Helmut CDU/CSU 25. 9. 97 Junghanns, Ulrich CDU/CSU 25. 9. 97 * Dr. Kinkel, Klaus F.D.P. 25. 9. 97 Lemke, Steffi BÜNDNIS 25. 9. 97 90/DIE GRÜNEN Lummer, Heinrich CDU/CSU 25. 9. 97 * Maaß (Herne), Dieter SPD 25. 9. 97 * Marten, Günter CDU/CSU 25. 9. 97 * Marx, Dorle SPD 25. 9. 97 Dr. Paziorek, Peter CDU/CSU 25. 9. 97 Dr. Rochlitz, Jürgen BÜNDNIS 25. 9. 97 90/DIE GRÜNEN Dr. Scheer, Hermann SPD 25. 9. 97 * Schloten, Dieter SPD 25. 9. 97 * Siebert, Bernd CDU/CSU 25. 9. 97 * Terborg, Margitta SPD 25. 9. 97 * Vosen, Josef SPD 25. 9. 97 Wetzel, Kersten CDU/CSU 25. 9. 97 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 25. 9. 97 Dr. Wittmann, Fritz CDU/CSU 25. 9. 97 Zierer, Benno CDU/CSU 25. 9. 97 ' * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Thomas Krüger, Wilhelm Schmidt (Salzgitter) und Gert Weisskirchen (Wiesloch) (alle SPD) zur Abstimmung über den Gesetzentwurf: zur Reform des Kindschaftsrechts (Tagesordnungspunkt 3c) Wir respektieren, daß mit dem vorliegenden Regierungsentwurf zum Kindschaftsrecht - nicht zuletzt durch Aufnahme vieler Forderungen der SPD-Bundestagsfraktion - erhebliche Schritte zur Verbesserung und Modernisierung des Familienrechts erreicht werden. Die von der SPD-Bundestagsfraktion vorgelegten Änderungsanträge zur heutigen Debatte zeigen auch aus unserer Sicht einige besondere Schwachstellen im Gesetzentwurf auf. Ein erheblicher Mangel zeigt sich in dieser Rechtssphäre schon seit vielen Jahren darin, daß die Rechte von Kindern und die gewaltfreie Erziehung nicht im Grundgesetz abgesichert worden sind. Die Verfassungsreform von 1993 hatte hier keine Grundlage geschaffen - und diese Haltung zieht sich bedauerlicherweise auch in Ansätzen durch das neue Kindschaftsrecht. Ein eingeschränktes Züchtigungsrecht entspricht inhaltlich eben nicht dem normgegebundenen Ziel der gewaltfreien Erziehung. Auch das KindesUnterhaltsrecht erscheint uns in Teilen verbesserungsfähig. Und die Formen der Ausübung der gemeinsamen elterlichen Sorge im Trennungs- und Scheidungsfall lassen immer noch Zweifel aufkommen, ob dem Kindeswohl ausreichend Rechnung getragen wird. Dennoch ist das Grundprinzip der gemeinsamen Sorge richtig, und wir distanzieren uns ausdrücklich von einigen der vorgebrachten Bedenken. Wir finden, daß der vorrangige Maßstab für entsprechende gesetzliche und verfassungsrechtliche Entscheidungen das Kindeswohl und die Kinderrechte sein müssen und der Staat insofern sein im KJHG bereits verankertes „Wächteramt" gegenüber den Kindern, nicht jedoch gegenüber den Eltern, deutlicher wahrnehmen muß. Die „National Coalition für die Umsetzung der UN- Kinderrechtskonvention in Deutschland" hat in ihrer Stellungnahme ebenfalls auf einige dieser Schwachpunkte aufmerksam gemacht. Daran ist erkennbar, daß Teile des Gesetzgebungspakets immer noch nicht Geist und Inhalt der UN-Konvention über die Rechte des Kindes entsprechen, die nach ihrer Ratifizierung auch in Deutschland Gültigkeit besitzt. Aus diesem Mangel leiten wir den Auftrag ab, zu einem späteren Zeitpunkt diese Forderungen erneut in das Gesetzgebungsverfahren einzubringen. Trotz dieser Bedenken stimmen wir den vorliegenden Gesetzentwürfen zu, weil wir sie insgesamt als wichtigen und beachtlichen Schritt in die richtige Richtung einordnen. Anlage 3 Liste der Abgeordneten, in deren Namen die Abgeordneten Hanna Wolf (München) eine Erklärung nach § 31 GO zur Abstimmung über den Gesetzentwurf zur Reform des Kindschaftsrechts abgegeben hat *) Dr. Edith Niehuis, Ulla Schmidt (Aachen), Klaus Barthel, Hans-Werner Bertl, Anni Brandt-Elsweier, Dr. Michael Bürsch, Hans Büttner (Ingolstadt), Edelgard Bulmahn, Ursula Burchardt, Marion CaspersMerk, Christel Deichmann, Dr. Marliese Dobberthien, Peter Enders, Petra Ernstberger, Annette Faße, Elke Ferner, Gabriele Fograscher, Iris Follak, Dagmar Freitag, Katrin Fuchs (Verl), Monika Ganseforth, Konrad Gilges, Uwe Göllner, Angelika Graf (Rosenheim), Achim Großmann, Hans-Joachim Hacker, Dr. Barbara Hendricks, Reinhold Hiller (Lübeck), Gerd Höfer, Ingrid Holzhüter, Barbara Imhof, Brunhilde Irber, Ilse Janz, Susanne Kastner, Klaus Kirschner, Siegrun Klemmer, Fritz Rudolf Körper, Walter Kolbow, Nicolette Kressl, Helga Kühn-Mengel, Eckart Kuhlwein, Brigitte Lange, Detlev von Larcher, Robert Leidinger, Dr. Elke Leonhard, Christa Lörcher, Erika Lotz, Dr. Christine Lucyga, Ulrike Mascher, Christoph Matschie, Heide Mattischeck, Ulrike Mehl, Angelika Mertens, Ursula Mogg, Siegmar Mosdorf, Jutta Müller (Völklingen), Doris Odendahl, Günter Oesinghaus, Leyla Onur, Manfred Opel, Adolf Ostertag, Albrecht Papenroth, Karin RehbockZureich, Renate Rennebach, Otto Reschke, Bernd Reuter, Siegfried Scheffler, Regina Schmidt-Zadel, Dr. Emil Schnell, Gisela Schröter, Dr. R. Werner Schuster, Ernst Schwanhold, Dr. Cornelie SonntagWolgast, Antje-Marie Steen, Ludwig Stiegler, Dr. Bodo Teichmann, Jella Teuchner, Franz Thönnes, Uta Titze-Stecher, Adelheid Tröscher, Ute Vogt (Pforzheim), Hans Georg Wagner, Dr. Konstanze Wegner, Matthias Weisheit, Inge Wettig-Danielmeier, Dr. Norbert Wieczorek, Heidemarie Wieczorek-Zeul, Berthold Wittich, Dr. Wolfgang Wodarg, Verena Wohlleben, Heidi Wright (alle SPD) Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Rede zu Tagesordnungspunkt 9 (a - Beschlußempfehlung: Faire und effiziente Preise im Verkehr - Politische Konzepte zur Internalisierung der externen Kosten des Verkehrs in der Europäischen Union - Grünbuch, b - Beschlußempfehlung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Erhebung von Gebühren für die Benutzung bestimmter Verkehrswege durch schwere Nutzfahrzeuge, c - Beschlußempfehlung: Einführung einer Schwerverkehrsabgabe) Dr. Winfried Wolf (PDS): Jetzt haben wir es offiziell: Das hier debattierte EU-„Grünbuch" stellt fest, *) Siehe Seite 17365 C daß der Verkehr auf Straßen und in der Luft gewaltige externe Kosten verursacht. Prompt fordert die Koalition in der „Beschlußempfehlung", „die Bundesregierung auf(zu)fordern, die Methoden und Ergebnisse des vorgelegten Grünbuchs abzulehnen und darauf hinzuwirken, zur Erhaltung und Fortentwicklung eines effizienten Verkehrssystems ... vornehmlich auf technische ... Maßnahmen zurückzugreifen. " Nicht ein Wort findet sich hier zu den Themen Umwelt und Lebensqualität. Im Gegenteil: Den Autoparteien geht es um die „Erhaltung des effizienten Verkehrssystems" - was, bitte, ist an Stau, Smog & Pseudokrupp „effizient"? Enthüllend auch die Forderung, die „Ergebnisse" des Grünbuchs „abzulehnen". Da fordert die Politik im Stil des unaufgeklärten Absolutismus wissenschaftliche Ergebnisse „abzulehnen", ohne zum Gegenbeweis anzutreten. Das Gerede von „externen Nutzen" ist lächerlich. Da könnten Sie beim Nachweis der externen Kosten des Nikotinkonsums auch einen „externen Nutzen" konstruieren, weil kulturvolles Qualmen doch der Kommunikationsförderung diene. Bei der gegebenen Verkehrspolitik ist es kein Wunder, daß die Wirtschaft zunehmend auf den Autowahn ausgerichtet wird. Ich war gestern beim Betriebsrat von Adtranz - dem weltweit führenden Hersteller von Bahntechnik: Ein Viertel aller Arbeitsplätze sollen in Mannheim, in Hennigsdorf, Siegen, Dresden und Nürnberg abgebaut werden. Bei der DB AG droht eine weitere Reduktion von noch 260 000 auf 150 000 Beschäftigte - nachdem die Belegschaften zwischen 1990 und 1997 bereits halbiert wurden. Thyssen stieg soeben aus der Schienenfertigung aus. Die paßte nicht zur Unternehmensphilosophie als maßgeblicher Lieferant für die Autoindustrie. „Bahntrans" wurde Thyssen-Haniel als Morgengabe überreicht; die fahren fast ausschließlich per Lkw. Mannesmann übernahm Fichtel & Sachs und erklärt nun, dort solle die traditionelle Fahrradfertigung eingestellt werden; schließlich sei Mannesmann Autozulieferer. Zu den Anträgen und Abstimmungen: Die PDS würde gern weiter gehen als die Bündnisgrünen im Abänderungsantrag zum Grünbuch. Diese fordern dort, die „Verkehrszuwächse zu bremsen" . Wir sagen: Dieser bestehende Verkehr ist längst inflationär. Kritisch anzumerken ist auch, daß die Grünen im selben Abänderungsantrag nur eine Verkehrsverlagerung auf „Bahn, Bus und Binnenschiff" fordern und das erhebliche Verlagerungspotential zum nichtmotorisierten Verkehr vergessen. Dennoch stimmen wir den Anträgen zu - weil sie in die richtige Richtung gehen. Schön wäre es, wenn auf den Oppositionsbänken vergleichbar bei unserem Antrag zur Schwerverkehrsabgabe verfahren würde: Hier auf eine EU-einheitliche Regelung zu warten, heißt hinzunehmen, daß dieser in den nächsten Jahren alles niederwalzt. Ein mir vorliegender Sprechzettel des Verkehrsministeriums zu unserem Antrag vermerkt an dieser Stelle: Der PDS-Antrag ist auch deshalb abzulehnen, „weil die Anlastung der Wegekosten nicht einseitig zu Lasten der deutschen Straßengüterverkehrsunternehmen erfolgen darf." Da treten wir natürlich gerne in Verhandlungen mit dem Ministerium ein: Wir würden die Schwerverkehrsabgabe auch mit einer Vignette für ausländische Lkw kombinieren, wenn dann ein gemeinsamer Schritt zur Eindämmung dieser wichtigsten Fehlentwicklung im Straßenverkehr möglich wäre, gewissermaßen dem Laster aller Laster Einhalt geboten würde.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulrike Mascher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Bläss, ich habe nicht gesagt, daß die Vergleichsberechnungen in Ihrem Konzept eine giftige Aufrechnung sind. Ich habe nur vor folgendem gewarnt: Wenn man Vergleiche zwischen Ost und West anstellt, dann werden umgekehrt auch Vergleiche zwischen West und Ost angestellt. Insgesamt bin ich davon überzeugt, daß diese Aufrechnungen die Atmosphäre vergiften -

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der F.D.P. Zuruf von der CDU/CSU: Richtig!)

    nicht, weil Ihre Aufrechnungen giftig wären. Aber insgesamt zerstört diese Haltung - was kriegen die im Westen; was kriegen die im Osten? - das Vertrauen und gefährdet die Solidarität der einen mit den anderen, die wir dringend brauchen.
    Ich will gar nicht behaupten, daß. alle Fragen der Rentenüberleitung zur Zufriedenheit gelöst sind. Wenn Sie sich aber die aktuelle Debatte angucken und wenn Sie sehen, daß wir uns zum Beispiel für eine soziale Grundsicherung sehr genau überlegen müssen - ich akzeptiere, daß auch Sie das wollen -, wie wir diese aus Steuermitteln finanzieren können, dann können Sie feststellen, daß ich hier Prioritäten setze. Meine Priorität ist eine soziale Grundsicherung. Diese steht heute auf der Tagesordnung.
    Meine Sorge ist, daß auf die gegenwärtige Generation der Rentnerinnen und Rentner in den neuen Bundesländern, die heute ganz gut versorgt ist, eine Generation von Rentnerinnen und Rentnern folgt, die ganz schlecht versorgt sein wird, weil sie große Lücken in ihrer Erwerbsbiographie haben wird. Darauf möchte ich mich bei meiner Rentenpolitik konzentrieren.
    Danke.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Rede von Dr. Burkhard Hirsch
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Ich gebe das Wort dem Abgeordneten Uwe Lühr.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Uwe-Bernd Lühr


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Eigentlich ist den Reden von Herrn Grund und auch von Fran Mascher gar nicht mehr sehr viel hinzuzufügen. Ich will trotzdem versuchen, die Situation aus unserer Sicht noch einmal darzustellen.
    Seit dem Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der deutschen Einheit 1997 gibt es das unbekannte Wesen des Eckrentners nicht mehr nur in der alten Bundesrepublik, sondern mittlerweile auch in den neuen Bundesländern. Dem ostdeutschen Eckrentner geht es relativ gut. Die durchschnittlich verfügbare, laufende Versichertenrente für Männer und Frauen in den neuen Ländern liegt mit 1344 DM bei 106,8 Prozent der vergleichbaren Rente in den alten Ländern. Getrennt nach Männern und Frauen liegt das Verhältnis bei etwa 98 bzw. bei etwa 134 Prozent. Zur Erklärung wird angeführt, daß die höheren Rentenleistungen an die Versicherten in den neuen Bundesländern insbesondere durch geschlossenere Versicherungsbiographien bedingt seien. Das ist in der Tat so. Die Berechnungsgrundlage der Versichertenrente liegt bei den Männern im Durchschnitt bei 46 Jahren in den neuen Ländern gegenüber 39 Jahren in den alten Ländern; bei den Frauen liegt sie bei 33 Jahren in den neuen Ländern gegenüber 25 Jahren in den alten Ländern.
    Mit dem Gesetz zur Änderung und Ergänzung des Anspruchs- und Anwartschaftsüberführungsgesetzes, an dem auch meine Fraktion nach Kräften mitgewirkt hat, sind ab 1. Januar dieses Jahres weitere rund 75 000 Rentner in die normalen Regelungen des Rentenrechts einbezogen worden. Nur rund 25 000 Rentner verbleiben unter den Einschränkungen des Kappungskataloges, den wir in der Tat aus Gründen der Neutralität des Rentenrechts gerne vollständig aufgehoben hätten. Aber wir wissen, daß ein Konsens in diesem Bereich nicht möglich war.
    Ich meine, Frau Bläss, wir sollten endlich aufhören, in diesem Zusammenhang vom Rentenstrafrecht zu reden. Wir sind der festen Überzeugung, daß alles, was in diesem Bereich bisher gesetzlich geregelt wurde, verfassungskonform ist, solange nicht andere Entscheidungen des Verfassungsgerichtes vorliegen.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Immerhin ist mit dieser Neuregelung erreicht, dem jeweiligen Einzelfall besser als bisher gerecht zu werden sowie gleichzeitig die Akzeptanz der Gesamtregelung bei denen zu erhalten, die von der DDR benachteiligt waren. Ob nun noch weitere Regelungen zu treffen sind, wird - wie gesagt - von den Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts abhängen. Das gilt im übrigen auch für die offenen Fragen, die Sie mit Ihren Anträgen aufgeworfen haben.
    Trotz aller unserer Bemühungen - Herr Grund hat zu Recht gesagt: Das kann immer nur Stückwerk sein, es kann keine vollständige, alle zufriedenstellende Regelung sein - stehen einige Gruppen immer noch abseits dieser insgesamt positiv zu bewertenden Entwicklung, nämlich diejenigen, die auf besondere Versorgungszusagen der DDR vertraut haben - die immer auch mit besonderem Einkommensverzicht verbunden waren; das sollte man dabei nicht vergessen -, so zum Beispiel Reichsbahner, Bedienstete der Post, Mitarbeiter im Gesundheitswesen - und auch Ballettmitglieder; aber das ist ein extra Thema.
    Viele der ehemaligen Reichsbahner haben sicherlich nicht nur mir, sondern vielen unserer Kollegen in langen Briefen über ihren ganz persönlichen Werdegang bei der Deutschen Reichsbahn berichtet und über dessen Bewertung für ihre heutige Rente. Ich muß schon sagen: Es entspricht auch nicht meiner Vorstellung von einer Überleitung berechtigter Ansprüche an die Alterssicherungssysteme der ehemaligen DDR in das Rentensystem der Bundesrepublik, wenn das Ergebnis eines ganzen Arbeitslebens zuwenig zum Lebensunterhalt erbringt.
    Trotzdem haben wir versucht, uns gerade des Problems der Reichsbahner intensiv anzunehmen. Mein Kollege Engelmann von der CDU und ich haben

    Uwe Lühr
    mehrere Gespräche mit den Vertretern der Gewerkschaft der Eisenbahner und mit dem Bundesarbeitsministerium geführt. Das letzte Gespräch war am 12. Juli dieses Jahres. In diesem Gespräch haben sich die Beteiligten darüber verständigt, daß es eben keine Möglichkeit gibt, das Problem der Rentenlücke der ehemaligen Reichsbahner, betreffend die Jahre 1971 bis 1973, im Rahmen der Rentenversicherung zu lösen. Die Vertreter der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands wollen deshalb - und sie werden das sicherlich auch tun - nicht mehr nach einer rentenrechtlichen Lösung suchen, sondern statt dessen die - aus meiner Sicht durchaus berechtigten - Ansprüche auf zusätzliche Leistungen aus dem Bundeseisenbahnvermögen geltend machen.

    (Zuruf von der PDS: Genau! Prima!)

    Ob das erfolgreich ist, sei dahingestellt. Aber ich denke, dieser Weg ist zumindest ein Weg, den man gehen kann. Für die Reichsbahner mag dieser Weg ein Ausweg sein, möglicherweise auch für die ehemaligen Bediensteten der Post. Für die anderen genannten Gruppen existiert diese Perspektive Sondervermögen nicht.
    Das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung erklärt - ich zitiere -:
    Die Regelungen des ehemaligen DDR-Rentenrechts über besondere Steigerungssätze für Beschäftigte der Deutschen Reichsbahn sind anläßlich der Rentenüberleitung nicht in das Rentenrecht des VI. Buches Sozialgesetzbuch übernommen worden, weil sie mit den Grundsätzen des lohn- und beitragsbezogenen bundesdeutschen Rentenrechts unvereinbar sind.
    An anderer Stelle sagt es:
    Eine Bewertung von Zeiten der Tätigkeiten in Bereichen, für die höhere Beiträge nicht entrichtet worden sind, z. B. bei der Deutschen Reichsbahn, mit einem höheren Steigerungssatz als 1,0 ist ausgeschlossen.
    Das mag für unser Rentensystem zutreffen. Trotzdem widerspricht es meiner Vorstellung von der Realisierung der deutschen Einheit auch in der Alterssicherung. Ich denke, gleiche Lebensleistung in Ost und West muß sich irgendwann in wenigstens annähernd gleicher Altersversorgung niederschlagen.