Rede:
ID1319010300

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 60
    1. die: 5
    2. des: 3
    3. auf: 3
    4. der: 3
    5. Ich: 2
    6. Drucksache: 2
    7. und: 2
    8. sind: 2
    9. Sitzung: 2
    10. Weitere: 1
    11. Wortmeldungen: 1
    12. liegen: 1
    13. nicht: 1
    14. vor.: 1
    15. schließe: 1
    16. Aussprache.Interfraktionell: 1
    17. wird: 1
    18. Überweisung: 1
    19. Gesetzentwurfs: 1
    20. 13/8443: 1
    21. Antrags: 1
    22. Fraktion: 1
    23. BÜNDNIS: 1
    24. 90/DIE: 1
    25. GRÜNEN: 1
    26. 13/8505: 1
    27. an: 1
    28. in: 1
    29. Tagesordnung: 1
    30. aufgeführten: 1
    31. Ausschüsse: 1
    32. vorgeschlagen.: 1
    33. -: 1
    34. sehe: 1
    35. höre: 1
    36. dazu: 1
    37. keinen: 1
    38. Widerspruch.: 1
    39. Dann: 1
    40. Überweisungen: 1
    41. so: 1
    42. beschlossen.,Wir: 1
    43. damit: 1
    44. am: 1
    45. Schluß: 1
    46. Tagesordnung.Ich: 1
    47. berufe: 1
    48. nächste: 1
    49. Deutschen: 1
    50. Bundestages: 1
    51. Mittwoch,: 1
    52. den: 1
    53. 24.: 1
    54. September: 1
    55. 1997,: 1
    56. 13: 1
    57. Uhr: 1
    58. ein.Die: 1
    59. ist: 1
    60. geschlossen.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/190 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 190. Sitzung Bonn, Freitag, den 12. September 1997 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 17225 A Zusätzliche Überweisung und Rücküberweisung an Ausschüsse 17225 B Tagesordnungspunkt 1: a) Fortsetzung der ersten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1998 (Haushaltsgesetz 1998) (Drucksache 13/8200) . . 17225 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 1997 bis 2001 (Drucksache 13/8201) 17225 B Karl Diller SPD 17225 C Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 17230B, C, 17234 A Dr. Erich Riedl (München) CDU/CSU . 17230 D Peter Jacoby CDU/CSU 17232 D Otto Schily SPD 17233 D Kristin Heyne BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17235 D Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . 17236 C Dr. Guido Westerwelle F.D.P. 17238 D, 17243 B, 17256 B Ingrid Matthäus-Maier SPD 17239 D Dr. Uwe Jens SPD 17240 B Jürgen Koppelin F.D.P 17240 C Margareta Wolf (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17241 A Joachim Poß SPD 17243 A Dr. Christa Luft PDS 17244 A Friedrich Merz CDU/CSU . . . 17246 A, 17248 D Ingrid Mattäus-Maier SPD . . . 17248 B, 17254 A Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 17249 B Dr. Guido Westerwelle F.D.P. . . . . 17254 C, D Hannelore Rönsch (Wiesbaden) CDU/ CSU 17255 B Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17255 D Präsidentin Dr. Rita Süssmuth 17242 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Pflanzenschutzgesetzes (Drucksache 13/8443) 17257 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Ulrike Höfken, Michaele Hustedt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Umweltorientierte Neuausrichtung des Pflanzenschutzgesetzes (Drucksache 13/8505) 17257 A Wolfgang Gröbl, Parl. Staatssekretär BML 17257 B Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17258 A Helmut Lamp CDU/CSU 17258 C Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17259 A Dr. Gerald Thalheim SPD 17259 D Ulrich Heinrich F D P. 17260 C Eva Bulling-Schröter PDS 17261 C Susanne Kastner SPD 17262 A Nächste Sitzung 17262 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 17263* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 17263* C Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 190. Sitzung. Bonn, Freitag, den 12. September 1997 17225 190. Sitzung Bonn, Freitag, den 12. September 1997 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Augustin, Anneliese CDU/CSU 12. 9. 97 * * Blank, Renate CDU/CSU 12. 9. 97 Dr. Blens, Heribert CDU/CSU 12. 9. 97 Conradi, Peter SPD 12. 9. 97 Deichmann, Christel SPD 12. 9. 97 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 12. 9. 97 * * 90/DIE GRÜNEN Erler, Gernot SPD 12. 9. 97 Eßmann, Heinz Dieter CDU/CSU 12. 9. 97 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 12. 9. 97 * * Formanski, Norbert SPD 12. 9. 97 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 12. 9. 97 Dr. Hoyer, Werner F.D.P. 12. 9. 97 Irmer, Ulrich F.D.P. 12. 9. 97 * * Janssen, Jann-Peter SPD 12. 9. 97 Kunick, Konrad SPD 12. 9. 97 Lange, Brigitte SPD 12. 9. 97 Leidinger, Robert SPD 12. 9. 97 Marx, Dorle SPD 12. 9. 97 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 12. 9. 97 Müller (Düsseldorf) SPD 12. 9. 97 Michael. Müller (Völklingen), Jutta SPD 12. 9. 97 Neumann (Bramsche), SPD 12. 9. 97 Volker Reschke, Otto SPD 12. 9. 97 Dr. Rochlitz, Jürgen BÜNDNIS 12. 9. 97 90/DIE GRÜNEN Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 12. 9. 97 Schaich-Walch, Gudrun SPD 12. 9. 97 Scheelen, Bernd SPD 12. 9. 97 Schindler, Norbert CDU/CSU 12. 9. 97 Schloten, Dieter SPD 12. 9. 97 * * Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 12. 9. 97 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 12. 9. 97 * * Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 12. 9. 97 * * Schmidt (Salzgitter), SPD 12. 9. 97 * * Wilhelm Schoppe, Waltraud BÜNDNIS 12. 9. 97 90/DIE GRÜNEN Schumann, Ilse SPD 12. 9. 97 Sebastian, Wilhelm Josef CDU/CSU 12. 9. 97 Dr. Struck, Peter SPD 12. 9. 97 Dr. Thomae, Dieter F.D.P. 12. 9. 97 Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Tröger, Gottfried CDU/CDU 12. 9. 97 Vergin, Siegfried SPD 12. 9. 97 Vosen, Josef SPD 12. 9. 97 Wieczorek-Zeul, SPD 12.9.97 Heidemarie Dr. Wittmann, Fritz CDU/CSU 12. 9. 97 Würzbach, Peter Kurt CDU/CSU 12. 9. 97 Zierer, Benno CDU/CSU 12. 9. 97 * * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates für die Teilnahme an der 98. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 714. Sitzung am 4. Juli 1997 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen: - Gesetz zur Änderung ausländer- und asylverfahrensrechtlicher Vorschriften - Gesetz zur Absicherung der Wohnraummodernisierung und einiger Fälle der Restitution (Wohnraummodernisierungssicherungsgesetz - WoModSiG) - Drittes Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" - Achtes Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Errichtung einer Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder" - Gesetz zur Umsetzung von EG-Richtlinien zur Harmonisierung bank- und wertpapieraufsichtsrechtlicher Vorschriften - Begleitgesetz zum Gesetz zur Umsetzung von EG-Richtlinien zur Harmonisierung bank- und wertpapieraufsichtsrechtlicher Vorschriften - Drittes Gesetz zur Änderung des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes - Gesetz über die Errichtung einer Otto-von-Bismarck-Stiftung - Gesetz zur Regelung der Rahmenbedingungen für Informations- und Kommunikationsdienste (Informations- und Kommunikationsdienste-Gesetz - IuKDG) - Gesetz zur Änderung fahrpersonalrechtlicher Vorschriften - Gesetz zu dem Rahmenübereinkommen des Europarats vom 1. Februar 1995 zum Schutz nationaler Minderheiten - Gesetz zu dem Ergänzenden Protokoll vom 22. August 1996 zum Ems-Dollart-Vertrag zur Regelung der Zusammenarbeit zum Gewässer- und Naturschutz in der Emsmündung (Ems-Dollart-Umweltprotokoll) - Gesetz zu dem Vertrag vom 11. April 1996 über die Internationale Kommission zum Schutz der Oder gegen Verunreinigung (Vertrag über die Oderschutzkommission) - Gesetz zu dem Abkommen vom 15. März 1996 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Kasachstan über den Luftverkehr - Gesetz zu dem Abkommen vom 4. November 1995 zur Änderung des Vierten AKP-EG-Abkommens von Lomé sowie zu den mit diesem Abkommen in Zusammenhang stehenden weiteren Übereinkünften - Gesetz zur Änderung des Baugesetzbuchs und zur Neuregelung des Rechts der Raumordnung (Bau- und Raumordnungsgesetz 1998 - BauROG) - Gesetz zur Fortsetzung der wirtschaftlichen Förderung in den neuen Ländern - Gesetz zur Bekämpfung der Korruption - Dreizehntes Gesetz zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Zweites Nebentätigkeitsbegrenzungsgesetz) Der Bundesrat hat in seiner 715. Sitzung am 5. September 1997 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen: - Gesetz zur Fortsetzung der Unternehmenssteuerreform Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 2. Juli 1997 ihren Entschließungsantrag zur Abgabe einer Erklärung durch die Bundesregierung zum Europäischen Rat in Amsterdam sowie zum Weltwirtschaftsgipfel in Denver und zur Sondergeneralversammlung der Vereinten Nationen - Drucksache 13/8050 zurückgezogen. Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 5. September 1997 mitgeteilt, daß sie sowohl ihren Antrag - Drucksache 13/8328 - sowie den gemeinsamen Antrag mit der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Drucksache 13/8338 -, jeweils den Hilfsfonds für die Oder-Region betreffend, zurückgezogen hat. Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß - Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Nordatlantischen Versammlung über die 42. Jahrestagung der Nordatlantischen Versammlung vom 17. bis 21. November 1996 in Paris - Drucksachen 13/7023, 13/7460 Nr. 1 - Finanzausschuß - Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Entwicklung der Konvergenz in der Europäischen Union im Jahre 1996 - Drucksachen 13/7238, 13/7460 Nr. 7 - Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung - Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die gesetzliche Rentenversicherung, insbesondere über die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben, der Schwankungsreserve sowie des jeweils erforderlichen Beitragssatzes in den künftigen 15 Kalenderjahrengemäß § 154 SGB VI (Rentenversicherungsbericht 1996) Gutachten des Sozialbeirats zum Rentenversicherungsbericht 1996 - Drucksache 13/5370 - Ausschuß für Familie, Senioren, Frauen und Jugend - Unterrichtung durch die Delegation der Interparlamentarischen Gruppe der Bundesrepublik Deutschland über die Interparlamentarische Sonderkonferenz ,.Auf dem Weg zur Partnerschaft zwischen Männern und Frauen in der Politik" vom 14. bis 18. Februar 1997 in Neu Delhi - Drucksachen 13/7369, 13/7700 Nr. 1.1 -Ausschuß für Verkehr - Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Vorsorge und Be- kämpfung von Ölunfällen vor den deutschen Küsten - Drucksachen 12/8359, 13/725 Nr. 159 - Ausschuß für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung - Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die EU-Bildungsprogramme LEONARDO da VINCI und SOKRATES im ersten Jahr ihrer Durchführung 1995/96 - Drucksachen 13/3866, 13/4401 Nr. 2 - Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EU-Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat: Ausschuß für Wirtschaft Drucksàche 13/7706 Nr. 2.13 Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung Drucksache 13/4137 Nr. 2.49 Drucksache 13/7456 Nr. 1.4 Drucksache 13/7456 Nr. 2.14 Drucksache 13/7541 Nr. 1.1 Drucksache 13/7541 Nr. 2.6 Drucksache 13/7541 Nr. 2.19 Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 13/7706 Nr. 2.14 Drucksache 13/7706 Nr. 2.18 In der Anlage 3 zum Stenographischen Bericht der 179. Sitzung des Deutschen Bundestages vom 6. Juni 1997 ist folgendes zu streichen: Meldung des Vorsitzenden des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung über die Kenntnisnahme zur EU-Vorlage: Drucksache 13/6129 Nr. 1.29
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Bundesregierung steht mit der Umsetzung von EG-Richtlinien auf dem Kriegsfuß. Das wissen wir spätestens seit den Urteilen des Europäischen Gerichtshofes im Frühjahr und dem Urteil zur Zahlung von Ersatzleistungen wegen zu später Umsetzung der Pauschalreiserichtlinie. Auch die Vorlage der Bundesregierung zur Änderung des Pflanzenschutzgesetzes war überfällig, gilt es doch, die EG-Pflanzenschutzrichtlinie von 1991 in deutsches Recht umzusetzen und den angestauten Reformbedarf im Pflanzenschutzrecht abzubauen.
    Die Harmonisierung ist aus Gründen des Umweltschutzes, des Gesundheitsschutzes und des Wettbewerbsschutzes dringend erforderlich. So muß zum Beispiel die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln wie Atrazin, die ins Grundwasser und ins Trinkwasser gelangen, auch in Frankreich und Belgien verboten werden. Anderenfalls könnten sich die deutschen Landwirte Atrazin oder andere bei uns verbotene Herbizide im Nachbarland kaufen, um sie aus Wettbewerbsgründen bei uns anzuwenden. Da der Grenzwert für Pflanzenschutzmittel in der EG-Trinkwasserrichtlinie mit Erfolg gegen die Änderungsforderungen der Industrie und der Agrarlobby in Brüssel verteidigt werden konnte, muß konsequenterweise auch die Anwendung der wassergefährdenden Wirkstoffe verhindert werden.
    Ein Kuriosum ist die Umsetzung der EG-Pflanzenschutzrichtlinie in bezug auf den Anhang VI der Richtlinie, in dem die einheitlichen Grundsätze und Kriterien für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln festgelegt werden. Der Europäische Gerichtshof hatte die Richtlinie zu Anhang VI nach Klage des Europäischen Parlamentes für nichtig erklärt, weil darin unter anderem der Schutz des Grundwassers nicht entsprechend der Mutterrichtlinie geregelt sei. Zur Zeit liegt der Vorschlag für eine geänderte Richtlinie zu Anhang VI der Pflanzenschutzrichtlinie dem Bundesrat und dem Bundestag zur Stellungnahme vor. Für die Umsetzung der Richtlinie in deutsches Pflanzenschutzrecht spielt das nach Meinung der Bundesregierung aber überhaupt keine Rolle.
    Wir brauchen jedoch weitergehende Änderungen des Pflanzenschutzgesetzes, um gefährliche Auswirkungen der hochwirksamen chemischen Pflanzenschutzwirkstoffe auf die Umwelt, die Gesundheit des Menschen und die Natur möglichst schnell auszuschließen. Durch Anwendung der Herbizide auf Freiflächen geraten Wirkstoffe ins Grundwasser, in die Flüsse und ins Trinkwasser. Die hormonellen Wirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf Tiere und Menschen sind erst seit kurzem mit erschreckenden Ergebnissen untersucht worden. Auch zu den krebserregenden Auswirkungen geringster Mengen chemischer Pflanzenschutzmittel gibt es inzwischen neue Untersuchungen.
    Bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, die ähnlich wie hochwirksame Arzneimittel nur von Fachleuten und auf Rezept möglich sein dürfte, gibt es noch große Unsicherheit und nicht akzeptable Praktiken. Dazu gehören die Entsorgung von Resten dieser Pflanzenschutzmittel auf dem Hof in die Kanalisation oder die Anwendung bei Wind oder auf bestimmten Flächen in der Nähe von Gewässern.

    (Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Was Sie hier beschreiben, ist kriminell! Gegenruf von der SPD Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Natürlich ist das verboten!)

    Die Bundesregierung lehnt die Forderung nach einer Rechtsverordnung über die gute fachliche Praxis bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln aber wiederum ab. Der Bundesrat fordert in vielen Punkten eine Änderung des Gesetzentwurfes der Bundesregierung, die diese Vorschläge aber zum Teil ablehnt. Die Wasserwirtschaft und die Umweltverbände fordern ebenfalls weitergehende Änderungen.
    Die SPD wird sich für eine sorgfältige Beratung des Gesetzentwurfes im Umwelt- und Agrarausschuß des Bundestages einsetzen und in einer öffentlichen Anhörung die Streitfragen zur Diskussion stellen. Wir als politisch Verantwortliche haben aber die Aufgabe, nicht nur verbal, sondern auch durch die Tat unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)



Rede von Dr. Burkhard Hirsch
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Ich schließe die Aussprache.
Interfraktionell wird die Überweisung des Gesetzentwurfs auf Drucksache 13/8443 und des Antrags der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf Drucksache 13/8505 an die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen. - Ich sehe und höre dazu keinen Widerspruch. Dann sind die Überweisungen so beschlossen.,
Wir sind damit am Schluß der Tagesordnung.
Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bundestages auf Mittwoch, den 24. September 1997, 13 Uhr ein.
Die Sitzung ist geschlossen.