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ID1318706000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/187 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 187. Sitzung Bonn, Dienstag, den 9. September 1997 Inhalt: Nachträgliche Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abgeordneten Anke Fuchs (Köln), Dr. Uwe-Jens Heuer, Otto Schily, Walter Link (Diepholz), Dr. Jürgen Rochlitz, Heinrich Graf von Einsiedel und Detlef Kleinert (Hannover) 16865 A, B Wahl eines Mitglieds im Beirat beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR 16865 B Erweiterung der Tagesordnung 16865 C Absetzung des Punktes 2 von der Tagesordnung 16865 D Nachträgliche Ausschußüberweisung . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1998 (Haushaltsgesetz 1998) (Drucksache 13/8200) 16866 A b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 1997 bis 2001 (Drucksache 13/8201) 16866 A c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1998 (Nachtragshaushaltsgesetz 1997) (Drucksache 13/8199) 16866 A d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Fortentwicklung des Haushaltsrechts von Bund und Ländern (Haushaltsrechts-Fortentwicklungsgesetz) (Drucksache 13/8293) . 16866 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Oswald Metzger, Antje Hermenau, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BONDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine umfassende Haushalts- und Finanzreform: Transparenz, Wirtschaftlichkeit und parlamentarische Kontrolle (Drucksache 13/8472) 16866 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Anrufung des Vermittlungsausschusses zum Steuerreformgesetz 1998 (Drucksachen 13/7242, 13/7775, 13/8020, 13/8177, 13/8178, 13/8326, 13/8465, 13/8466) 16866 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Anrufung des Vermittlungsausschusses zum Steuerreformgesetz 1999 (Drucksachen 13/7480, 13/7917, 13/8022, 13/8023, 13/8177, 13/8179, 13/8465, 13/8467) 16866 B Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 16866 C Ingrid Matthäus-Maier SPD 16874 C Paul Breuer CDU/CSU 16883 C Hans-Peter Repnik CDU/CSU 16884 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16890 A Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. . 16893 B Dr. Christa Luft PDS 16897 A Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD . 16898 B Dr. Barbara Höll PDS 16898 D Gerda Hasselfeldt CDU/CSU 16900 D Joachim Poß SPD 16903 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . 16905 C Anke Fuchs (Köln) SPD 16907 A Jürgen Koppelin F.D.P 16910 C Dr. Uwe-Jens Rössel PDS 16912 C Susanne Jaffke CDU/CSU 16913 D Matthias Wissmann, Bundesminister BMV 16915 A Hans Georg Wagner SPD 16917 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU 16919 A Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16921 C Horst Friedrich F.D.P. 16923 A Dr. Winfried Wolf PDS 16924 B Elke Ferner SPD 16925 B Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 16927 D Anke Fuchs (Köln) SPD 16930 A Dr. Liesel Hartenstein SPD 16930 B Arnulf Kriedner CDU/CSU 16932 C Dr. Barbara Hendricks SPD 16933 B Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16934 D Birgit Homburger F D P. 16936 B Eva Bulling-Schröter PDS 16937 C Eckart Kuhlwein SPD 16938 C Birgit Homburger F D P. 16939 D Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/ CSU 16940 D Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister BMBau 16942A Angelika Mertens SPD 16945 A Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU . 16946A Gert Willner CDU/CSU 16947 B Freimut Duve SPD 16948 A Achim Großmann SPD . . . 16949C, 16953 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16950 D Hildebrecht Braun (Augsburg) F.D.P. . 16952 C Klaus-Jürgen Warnick PDS 16954 B Dieter Maaß (Herne) SPD 16955 C Vizepräsident Dr. Burkhard Hirsch . . 16924 A Nächste Sitzung 16956 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 16957* A 187. Sitzung Bonn, Dienstag, den 9. September 1997 Beginn: 11.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Augustin, Anneliese CDU/CSU 9. 9. 97 ** Behrendt, Wolfgang SPD 9. 9. 97 * Bindig, Rudolf SPD 9. 9. 97 * Borchert, Jochen CDU/CSU 9. 9. 97 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 9. 9. 97 ** 90/DIE GRÜNEN Eßmann, Heinz Dieter CDU/CSU 9. 9. 97 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 9. 9. 97 ** Friedhoff, Paul K. F.D.P. 9. 9. 97 Dr. Hauchler, Ingomar SPD 9. 9. 97 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 9. 9. 97 Hornung, Siegfried CDU/CSU 9. 9. 97 * Laumann, Karl-Josef CDU/CSU 9. 9. 97 Lengsfeld, Vera CDU/CSU 9. 9. 97 Marx, Dorle SPD 9. 9. 97 Mattischeck, Heide SPD 9. 9. 97 (B) Neumann (Berlin), Kurt fraktionslos 9. 9. 97 Neumann (Bramsche), SPD 9. 9. 97 Volker Dr. Probst, Albert CDU/CSU 9. 9. 97 * Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 9. 9. 97 Schewe-Gerigk, BÜNDNIS 9.9.97 Irmingard 90/DIE GRÜNEN Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schloten, Dieter SPD 9. 9. 97 ** Schmidt (Aachen), Ulla SPD 9. 9. 97 ** Schmidt (Fürth), CDU/CSU 9. 9. 97 ** Christian Schmitt (Langenfeld), BÜNDNIS 9. 9. 97 Wolfgang 90/DIE GRÜNEN Schönberger, Ursula BÜNDNIS 9. 9. 97 90/DIE GRÜNEN Schoppe, Waltraud BÜNDNIS 9. 9. 97 90/DIE GRÜNEN Schütz (Oldenburg), SPD 9. 9. 97 Dietmar Dr. Schwarz-Schilling, CDU/CSU 9. 9. 97 Christian Sebastian, Wilhelm CDU/CSU 9. 9. 97 Josef Terborg, Margitta SPD 9. 9. 97 * Dr. Thomae, Dieter F.D.P. 9. 9. 97 Tippach, Steffen PDS 9. 9. 97 Dr. Wittmann, Fritz CDU/CSU 9. 9. 97 Zierer, Benno CDU/CSU 9. 9. 97 * * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an der 98. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union
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    Rede von Elke Ferner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Liebe Kollegen und Kolleginnen! Herr Wissmann, was Sie eben zu Beginn Ihrer Rede gesagt haben, läßt erahnen, daß es jetzt auf die Landtagswahl in Hamburg zugeht; sonst hätten Sie sich wahrscheinlich nicht ausgerechnet die Schiffahrtspolitik herausgegriffen. Ich muß Sie fragen: Wer hat denn in den letzten 15 Jahren in Bonn regiert und es in der Hand gehabt, die deutschen Seehäfen zu stärken?

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS)

    Das war nicht die SPD-Bundestagsfraktion; das war
    die Koalition aus CDU/CSU und F.D.P. Das gleiche
    gilt für das, was im Zuge der Steuerreform mitgeregelt werden muß. Seit Jahren fordern wir, daß der sogenannte Montageerlaß im Steuerrecht eingeführt wird, um eben die Wettbewerbssituation der deutschen Seeschiffahrt zu stärken. Wiederum von der Koalition ist blockiert worden, daß hier in den letzten 15 Jahren etwas geschehen ist.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Wenn Herr Kalb anfängt, einige wenige Sozialdemokraten zu zitieren, dann muß ich sagen, daß Ihnen Ihre eigenen Argumente mittlerweile ausgegangen zu sein scheinen; sonst hätten Sie vielleicht etwas dazu gesagt, wie Sie sich eine umweltverträgliche Verkehrspolitik für die nächsten vier Jahre vorstellen. Dazu haben wir kein Wort gehört.
    Wenn man sieht, wie widersprüchlich - auch eben wieder - Sie sich verhalten - Herr Kalb sagt, er ist, wenigstens für den PKW, strikt gegen streckenbezogene Gebühren; Horst Friedrich hat das gerade begrüßt -, dann muß man sagen: Bringen Sie Ordnung in Ihren eigenen Laden, bevor Sie anfangen, an uns herumzukritisieren!

    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

    Daß diese Koalition am Ende ist, läßt sich nicht nur an dem diesjährigen Sommertheater ablesen. Ihre Handlungsunfähigkeit bei der Bekämpfung der steigenden Arbeitslosigkeit, bei der Steuer- und Rentenreform wird durch diesen Haushaltsentwurf noch gekrönt.
    Der Verkehrshaushalt ist völlig unakzeptabel. Er könnte, wenn die richtigen Akzente gesetzt würden, einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und zur Sicherung von Beschäftigung leisten. Er könnte auch in die Zukunft gerichtet sein.
    Die Reden und Taten des Ministers aber stehen nicht ein einziges Mal in Einklang. Wenn dem anders wäre, dann könnte vielleicht sogar eine Trendwende in der Verkehrspolitik erreicht werden. Denn:
    ... liegt die zentrale Herausforderung für die kommenden Jahre darin, Verkehr im Spannungsfeld „Mensch - Umwelt - Wirtschaft" so zu gestalten, daß unsere Mobilität auf Dauer ökonomisch und ökologisch tragfähig ist. ... Daher muß es in der Verkehrspolitik jetzt darum gehen, Wirtschafts- und Verkehrswachstum zu entkoppeln. ... bei steigendem Transportvolumen sollen die Fahrleistungen nur noch unterproportional steigen, wenn nicht gar langfristig konstant bleiben oder sinken. ... Wenn wir jedoch drastische Verkehrsverbote sowie andere Auflagen und Einschränkungen schon in naher Zukunft vermeiden wollen, müssen wir jetzt handeln und den Verkehr mit marktwirtschaftlichen Instrumenten besser organisieren.
    Das kommt Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen aus der Koalition, offensichtlich nicht bekannt vor.

    Elke Ferner
    Das hat der Bundesverkehrsminister in der „FAZ" vom 4. August dieses Jahres zum besten gegeben.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Dazu kann ich nur sagen: Verbal scheint er ja hinzugelernt zu haben, der Verkehrsminister. Der Haushaltsentwurf aber, Herr Wissmann, spricht eine andere Sprache. Sie haben längst vor den realen Zukunftsaufgaben kapituliert. Sie haben weder Perspektiven noch Lösungen für die anstehenden Probleme. Sie wursteln weiter wie bisher.
    Von meiner Kollegin Altmann und meinem Kollegen Wagner ist soeben schon die Bahnpolitik angesprochen worden. Auch ich will hierzu noch etwas sagen. Herr Wissmann, wenn Sie mit Ihrer bahnfeindlichen Politik so weitermachen, dann, so sage ich Ihnen, setzen Sie die Bahnreform, die wir vor vier Jahren gemeinsam beschlossen haben, aufs Spiel.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Herr Wissmann, Sie haben es zu verantworten, daß der Ansatz für den Schienenneu- und -ausbau mehr als halbiert worden ist. 1994 standen noch 6,4 Milliarden DM zur Verfügung. Jetzt sind es gerade noch 3 Milliarden DM. Wie wollen Sie denn eigentlich mit 3 Milliarden DM eine Schienenvorrangpolitik betreiben, wenn für den Straßenbau nach wie vor über 8 Milliarden DM zur Verfügung stehen? Wie ist es denn, Herr Wissmann, mit den Bahnreformgesetzen in Einklang zu bringen, daß die Bahn jetzt mit eigenen Mitteln, für die sie Kredite aufnehmen muß, die gesetzlichen Verpflichtungen des Bundes übernimmt? Was ist denn das für eine Politik? Ich sage Ihnen: Das ist glatter Gesetzesbruch, was hier passiert.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Herr Wissmann, Sie bauen damit einen Schattenhaushalt auf; denn nicht mehr der Finanzminister, sondern der Bahnvorstand muß das Geld aufnehmen. Wenn Sie so weitermachen, befürchte ich, daß Sie die Bahn genauso ruinieren, wie die Koalition den Bundeshaushalt ruiniert hat.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS)

    Mit dieser Politik entziehen Sie der Bahn das Geld für die Erneuerung der Fahrzeuge und Lokomotiven oder für die Erweiterung der Güterverkehrkapazitäten - sei es auf der Strecke, sei es durch den Bau von Güterverkehrszentren.

    (Horst Friedrich [F.D.P.]: Eine reine Behauptung!)

    Die Modernisierung der Bahnhöfe bleibt bis auf wenige Prestigeobjekte ebenfalls auf der Strecke.

    (Horst Friedrich [F.D.P.]: Das ist nicht wahr!)

    - Wer hier sagt, das sei nicht wahr, ist offensichtlich
    schon seit Ewigkeiten nicht mehr mit der Bahn gefahren. Denn die Realität von Bahnreisenden sieht so
    aus: Verspätungen durch Lokschäden, überaltertes Wagenmaterial im Nahverkehr und defekte Rolltreppen in den Bahnhöfen sind an der Tagesordnung.

    (Beifall bei der SPD und der PDS)

    Das ist der Alltag der Fahrgäste der Deutschen Bahn AG, nur weil der Bund seiner Investitionsverpflichtung nicht nachkommt und der Bahn Geld entzogen wird, um in andere Bereiche zu investieren.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Lieber Kollege Friedrich, wir brauchen jetzt keine Streichungen und Kürzungen bei der Bahn. Wir benötigen Investitionen für die Zukunft und für mehr Arbeitsplätze. Das leistet dieser Haushalt eben nicht.
    Ich betone aber auch: Das ist zum Glück der letzte Haushalt, für den Sie verantwortlich sind. Sonst würden Sie es noch fertigbringen, den Schieneninvestitionstitel komplett auf Null zu bringen.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Sie stehen finanzpolitisch so an der Wand, daß Sie auch noch die Tilgung der Altschulden der Bahn einfach aussetzen. Meine Kollegin Ingrid Matthäus-Maier hat es heute früh schon angesprochen; ich wiederhole es: Das ist ein Verhalten, das sich sonst nur Entwicklungsländer an der Schwelle eines Staatsbankrotts leisten. Ob der Bundesrat - es ist ja ein zustimmungspflichtiges Gesetz - dieses Spiel dann mitmacht, bleibt abzuwarten.
    Sie gehen aber in Ihrem Haushalt noch einen Schritt weiter. Mit Deckungsvermerken beim Schienenbautitel öffnen Sie einen Verschiebebahnhof in Richtung Straßenbautitel von immerhin 150 Millionen DM. Die KV-Förderung für Dritte - auch das ist schon gesagt worden - soll nur aus dem Schienenbautitel und aus dem Wasserstraßenbautitel gespeist werden. Wollen Sie die Straße nicht mit den KV-Terminals vernetzen? Wir hatten hier bei den letzten Haushaltsberatungen im Ausschuß eigentlich schon Einigkeit. Außerdem - das halte ich haushaltspolitisch für äußerst bedenklich - erlauben Sie mit einem Deckungsvermerk den Abfluß von Investitionsmitteln, die für den Schienenbau vorgesehen sind, zur Deckung von Verwaltungsausgaben des BEV, die Sie wiederum künstlich nach unten gerechnet haben. Da man Ihre Politik mittlerweile kennt und weiß, wie es dann weitergeht, prognostiziere ich, daß bei dem Ist 1998 - soweit das noch von Ihnen verausgabt werden kann - für die Schieneninvestitionen am Ende keine 3 Milliarden DM mehr stehen werden, sondern daß möglicherweise sogar noch weniger als 2,5 Milliarden DM ausgegeben werden.

    (Horst Friedrich [F.D.P.]: An wem liegt das wohl?)

    Der Sperrvermerk ist schon angesprochen worden. Was heißt das denn? Soll das heißen, daß in 1998 möglicherweise überhaupt kein Geld mehr ausgegeben werden soll? Wird die Bahn erst einmal so lange vorfinanzieren, bis sie quasi nicht mehr kreditwürdig ist, um dann vielleicht den Rest noch mit Bundesmit-

    Elke Ferner
    teln zu decken? Nein, das ist keine seriöse Politik, was Sie hier machen, liebe Kollegen und Kolleginnen von der Koalition, das ist Nebelkerzenwerferei, das ist Verschleierung. Sie sind mit Ihrer Politik am Ende.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Wenn dann jetzt noch einmal Ortsumgehungen angesprochen werden und betont wird, der Straßenbautitel sei um 100 Millionen DM aufgestockt worden, dann muß man wirklich sagen: Sie sind in den Wahlkreisen umhergezogen und haben gesagt: Unsere Ortsumgehung ist im vordringlichen Bedarf, und jenes ist im vordringlichen Bedarf. Dabei haben Sie aber verschwiegen, daß der Bedarfsplan kein Finanzierungsplan ist, sondern eben nur ein Bedarfsplan. Sie können jetzt Ihre Versprechungen nicht mehr einhalten. Deshalb wird bei der Schiene munter gekürzt, beim Straßenbau aber wird sogar noch was draufgelegt.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Ein unrühmlicher Punkt für diese Koalition ist der Lärmschutz an bestehenden Schienenwegen. Einer Ihrer Beamten, Herr Wissmann, schreibt in einer Stellungnahme an den Petitionsausschuß:
    Für das Bundesministerium für Verkehr bleibt die Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen auch unter dem Gesichtspunkt der Förderung des umweltfreundlichen Verkehrsmittels Eisenbahn ein wichtiges verkehrs-, umwelt- und gesundheitspolitisches Ziel. Es wird sich deshalb weiterhin dafür einsetzen, eine haushaltsrechtliche Lösung für die Finanzierung einer Lärmsanierung an Schienenwegen zu schaffen.
    Was finden wir im Haushalt?

    (Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Nichts!)

    Zum wiederholten Male keine müde Mark. Deshalb kann man hier nur sagen, Herr Wissmann: Im Ankündigen sind Sie Weltmeister, beim Umsetzen sind Sie Schlußlicht.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Das ist keine Politik, die die Bevölkerung versteht, und das wird die Bevölkerung auch nicht akzeptieren. Was Sie hier betreiben, Herr Wissmann, ist auch keine Schienenvorrangpolitik und schon gar keine umweltverträgliche Verkehrspolitik. Ihre Verkehrspolitik kommt wirklich einer Bankrotterklärung gleich.
    Ein weiterer Sargnagel für die Bahn ist Ihr unseriöses Transrapidfinanzierungskonzept. Sie entlassen die Industrie nun völlig aus dem Risiko und bürden es alleine der Bahn und dem Bund auf. Dafür muß dann am Ende nicht nur die Bahn zahlen, die zusätzliche Kosten hat, sondern wahrscheinlich werden wir alle, die ganze Bevölkerung, dafür geradestehen müssen. Es werden Strecken stillgelegt werden, es werden höhere Fahrpreise verlangt werden, und es wird eine Verschlechterung des Angebotes geben, nur damit dieses unwirtschaftliche Projekt auf der Strecke von Hamburg nach Berlin gebaut wird, obwohl die Industrie kein Risiko einzugehen bereit ist.
    Zu der Führerscheinrichtlinie will ich jetzt nur soviel sagen, daß Sie, weil Sie wieder einmal Angst vor der eigenen Courage und Angst um Mehrheiten in Ihrer Koalition gehabt haben, kurz vor den Ferien noch nicht einmal mehr in der Lage waren, einen einfachen Änderungsantrag meiner Fraktion hier abzulehnen. Wir werden die Diskussion, wenn es um das Thema Drogen im Verkehr geht, auch in der nächsten Ausschußsitzung wieder führen. Sie werden wieder Gelegenheit haben, darüber abzustimmen. Ich bin gespannt, wann Sie sich endlich trauen, auch hier im Plenum über die Absenkung der Promillegrenze abzustimmen.
    Bei dem, was Sie hier machen, bleibt die Verkehrssicherheit auf der Strecke. Auch die internationale Glaubwürdigkeit bleibt auf der Strecke, genauso wie die Glaubwürdigkeit der Koalition mit diesem Haushalt auf der Strecke bleibt. Sie sind überhaupt nicht in der Lage, einen zukunftsfähigen Haushalt vorzulegen. Sie sind ein Zukunftsrisiko geworden, und das wird Gott sei Dank im Herbst nächsten Jahres beendet sein.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)



Rede von Dr. Burkhard Hirsch
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Weitere Wortmeldungen zu diesem Geschäftsbereich liegen nicht vor.
Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Das ist der Einzelplan 16.
Das Wort hat die Bundesministerin Dr. Angela Merkel.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Angela Merkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In der Debatte zum Haushalt des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ist heute früh von der SPD-Sprecherin, Frau Matthäus-Maier, bereits relativ unqualifizierte Kritik geübt worden. Deshalb möchte ich dies sofort richtigstellen. Wenn Frau MatthäusMaier richtig hingeguckt hätte, dann hätte sie festgestellt, daß der Stammhaushalt des Bundesumweltministeriums lediglich um 1,2 Prozent sinkt.

    (Zuruf von der SPD: Auch da ist wieder eine kleine Korrektur nötig!)

    Dies ist nicht erfreulich, aber angesichts der Gesamtlage und in bezug auf vergleichbare Ressorts verkraftbar, vertretbar und angemessen.

    (Anke Fuchs [Köln] [SPD]: Das ist alles relativ!)

    Diese große Absenkung erfolgt deshalb, weil im refinanzierten Bereich der Entsorgung und Endlagerung planmäßig - ich wiederhole es: planmäßig - weniger Mittel erforderlich sind. Dies genau ist immer der Herzenswunsch aller Berichterstatter der Opposition

    Bundesministerin Dr. Angela Merkel
    gewesen. Sie wollten, daß wir hier heruntergehen. Deswegen hätte ich eine Lobeshymne erwartet, nicht aber eine Anklage auf einer wirklich brüchigen Grundlage. Das erst einmal als Vorbemerkung zu unserem Haushalt.
    Ich möchte noch anschließen, daß die Ausgaben für den Umweltschutz mitnichten nur in unserem Haushalt angesiedelt sind, sondern sich entsprechend dem integrativen Charakter der Umweltpolitik in sehr vielen Einzeletats des Bundeshaushaltes wiederlinden. Wir geben 1998 ungefähr 8,9 Milliarden DM für Umweltanliegen aus. Ich möchte hier nur einmal die einvernehmliche Einigung im Bereich der Braunkohlesanierung für einen relativ langen Zeitraum erwähnen. Zudem möchte ich darauf hinweisen, daß ich in der vergangenen Woche gemeinsam mit dem Bundesforschungsminister das neue Umweltforschungsprogramm vorgestellt habe - mit jährlichen Mitteln von ungefähr 1 Milliarde DM für Forschung, gut geordnet und strukturiert. Ich kann nur sagen: Ein solches Forschungsprogramm einer Regierung sucht man weltweit sehr lange, insbesondere eines, das so abgestimmt ist und mit Verbänden und anderen Ressorts diskutiert wurde.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist sehr richtig und sehr gut!)

    Meine Damen und Herren, das Worldwatch Institute ordnet in seinem Bericht „Zur Lage der Welt 1997" Deutschland den acht umweltpolitischen Kräften von Bedeutung, den sogenannten U 8, zu. Dazu gehören vier Industrieländer, nämlich USA, Rußland, Japan und Deutschland, und vier Entwicklungsländer, China, Indonesien, Brasilien und Indien. In diesem Bericht wird lobend erwähnt, daß die Bundesrepublik Deutschland insbesondere im Bereich des Klimaschutzes, aber auch in anderen Bereichen des Umweltschutzes eine führende Rolle einnimmt. Wir werden natürlich aufgefordert, diese Rolle beizubehalten. Ich denke, das sollten wir zur Kenntnis nehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Daß wir zu den U 8 gehören, hat eine völlig neue Betrachtung von umweltpolitischen Anliegen weltweit zur Folge; auch dies sollten wir zur Kenntnis nehmen. Worldwatch sagt nämlich nicht einfach: Hier gibt es die Industrieländer, dort die Entwicklungsländer. Worldwatch sagt vielmehr: Diese acht Länder stellen ungefähr 56 Prozent der Weltbevölkerung, 59 Prozent der Weltwirtschaftsproduktion, 58 Prozent der globalen CO2-Emissionen und 53 Prozent der Waldgebiete, sind also geradezu exemplarisch für die Entwicklung des Umweltschutzes weltweit, und deshalb gebührt diesen Ländern besondere Aufmerksamkeit.
    Bei meinem Besuch in Japan vor zwei Wochen und auch in China konnte ich noch einmal deutlich machen, daß natürlich bei den Industrieländern durch die Vorreiterrolle im Bereich des Umweltschutzes eine ganz besondere Verantwortung liegt. Auf der anderen Seite laufen wir mit unseren Klimaschutzbemühungen völlig auf - wenn wir einmal ein Land wie China betrachten -, falls wir es nicht schaffen, auch solche Länder schrittweise mit in die Verantwortung hineinzunehmen - bei gleichbleibender Vorreiterrolle der Industrieländer und ganz besonders der Bundesrepublik Deutschland.
    Ich war sehr froh, daß wir auf der Grundlage des deutschen Reduktionsziels von 25 Prozent bis zum Jahre 2005 und der europäischen Verhandlungsposition von minus 15 Prozent bis zum Jahre 2010 sehr wohl in der Lage waren, die Japaner inständigst zu bitten und zu drängen, nun endlich auch für die Konferenz in Kyoto eine Verhandlungsposition vorzulegen. Ich denke, in dieser Richtung sind wir Vorreiter und unserer Rolle gerecht geworden. Wir werden uns mit diesem Thema in den nächsten Wochen und Monaten noch ausführlich befassen müssen.
    Nun, meine Damen und Herren, ist es natürlich so, daß wir national verpflichtet sind, weitere Schritte zu unternehmen. Hier haben wir im Juni bei einer Zwischenbilanz einen sehr breiten Diskussionsprozeß über Schritte zu einer nachhaltigen Entwicklung abgeschlossen. In verschiedenen Themengruppen haben wir über 130 Gruppen aus allen Teilen der Gesellschaft in die Diskussion einbezogen und gefragt, welche Ziele wir im Bereich des Umweltschutzes verfolgen müssen, um dem Leitbild der nachhaltigen Entwicklung - ich glaube, wir sind uns einig, daß wir genau dieses wollen - gerecht zu werden.
    Mit diesem Diskussionsprozeß haben wir einen neuen Weg beschritten und versucht, aus den Beiträgen der gesellschaftlichen Gruppen Zielvorstellungen abzuleiten. Ich muß aber sagen, daß es weiterhin - nach diesem Diskussionsprozeß noch mehr als vorher staatliche Aufgabe bleiben wird, bestimmte Zielvorstellungen zu formulieren und über sie anschließend wieder zu diskutieren; denn die Verständigung auf quantifizierbare Zielvorstellungen im Bereich des Umweltschutzes ist in der Diskussion mit den gesellschaftlichen Gruppen sehr schwierig.
    Meine Damen und Herren, wir haben in der zurückliegenden Zeit auf dem Wege zu einer nachhaltigen Entwicklung einiges erreicht. Ich möchte hier nur noch einmal an die Kfz-Steuerreform für Pkw erinnern, die zum 1. Juli 1997 in Kraft getreten ist. Dies ist die exemplarische Anwendung von umweltökonomischen Instrumenten, um bei der Reduzierung von Abgasen und Schadstoffen voranzukommen.
    Mit der Verabschiedung von Euro 3 und der Richtwerte für Euro 4 werden wir es schaffen, daß im Jahr 2000 im Vergleich zu den frühen 80er Jahren durch technische Weiterentwicklungen voraussichtlich nur noch ein Dreißigstel der Emissionen eines Pkws anfallen wird. Das wollen wir fördern und steuerlich begünstigen. Ich glaube, das ist ein richtiger Schritt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Nur in die falsche Richtung!)

    - Nicht in die falsche Richtung.

    (Vorsitz : Vizepräsidentin Michaela Geiger)

    Wir haben verschiedene internationale Schwerpunkte. Ich möchte hier darauf verweisen, daß wir in der nächsten Woche - jetzt schon begonnen als Vor-

    Bundesministerin Dr. Angela Merkel
    konferenz - das zehnjährige Jubiläum des Montrealer Abkommens in Montreal mit einer internationalen Konferenz begehen. Deutschland war auf diesem Gebiet erfolgreich. Wir setzen von 1997 bis 1999 ungefähr 540 Millionen US-Dollar ein, um den Fonds zur Minderung von FCKW in Entwicklungsländern zu speisen. Wir sind mit rund 50 Millionen US-Dollar der drittgrößte Beitragszahler. Auch diese Leistung muß einmal gewürdigt werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir werden uns auf der Konferenz in Montreal - ich werde am Montag und Dienstag kommender Woche selber dorthin fahren - insbesondere dafür einsetzen, daß Methylbromid und H-FCKW möglichst schnell ausgesondert werden. Ich muß an dieser Stelle sagen, daß ich mir hier eine anspruchsvollere Verhandlungsposition der Europäischen Union gewünscht hätte, was Methylbromid anbelangt. Wir haben uns da mit einer gemeinsamen Verhandlungsposition sehr schwergetan. Deutschland wäre gerne weitergegangen.
    Meine Damen und Herren, wenn wir uns einmal den BMU-Haushalt anschauen, dann stellen wir fest: Der Naturschutz ist nach wie vor einer unserer Hauptschwerpunkte und eines der Gebiete, auf denen wir sogar eine Erhöhung der Mittel zu verzeichnen haben. So wird im Bereich der Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben auf dem Gebiet des Naturschutzes eine Steigerung um 21,9 Prozent auf 13,3 Millionen DM zur Debatte stehen - ich hoffe, das wird auch vom Parlament unterstützt -, und die Fördermittel für Naturschutzgroßprojekte steigen von 41,5 auf 42 Millionen DM. Ich denke, auch dies ist ein sehr positives Zeichen in Zeiten wirklich knapper Finanzen. Ich weiß mich mit unserem Berichterstatter auch sehr einig darin, daß wir dies weiter machen wollen.
    Aber es geht nicht an, daß lediglich der Bund die Mittel für den Naturschutz steigert und daß an vielen anderen Stellen einfach Schutzgebiete ausgewiesen werden und von Ausgleich nicht mehr die Rede ist.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P. Dr. Wolfgang Weng [Gerlingen] [F.D.P.]: Vor allem die, die das hier so beklagen!)

    Wir werden genau über diesen Punkt in den nächsten Tagen auch im Vermittlungsausschuß zu sprechen haben. Denn die Akzeptanz des Naturschutzes hängt ganz wesentlich davon ab, daß wir Naturschutz mit den Bewohnern und den Nutzern schaffen und nicht gegen sie. Ich erlebe immer wieder, auch gerade jetzt im Zusammenhang mit der Ausweisung von FFH-Gebieten, auch im Zusammenhang mit der Vorbereitung der trilateralen Wattenmeerkonferenz, ziemlich viel Doppelzüngigkeit. Auf der einen Seite wird vor Ort nicht klar gesagt, welches Ziel der Naturschutz hat, was gemacht werden soll, wie der Management-Plan aussieht, was unter Schutz gestellt werden soll und was die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie für die Bevölkerung im entsprechenden Gebiet bedeutet, und auf der anderen Seite wird großartig ausgewiesen, gemeldet, oder es wird die Bundesregierung kritisiert. Genau so geht es nicht, weil dann die Menschen immer mißtrauischer gegenüber dem werden, was wir im Bereich des Naturschutzes machen wollen. Genau deshalb sage ich: Wir halten unsere Mittel konstant, wir erhöhen sie sogar leicht, und wir setzen damit das Zeichen, daß Naturschutz stattfinden soll, aber eben unter fairen Bedingungen.
    Wir werden weiterhin in den nächsten Tagen das Bundesbodenschutzgesetz im Vermittlungsausschuß debattieren. Ich sehe - das will ich hier ganz deutlich sagen - recht gute Möglichkeiten, die Beratungen des Bodenschutzgesetzes zu einem vernünftigen, kompromißfähigen Abschluß zu bringen. Ich glaube, wir haben hier von vornherein mit sehr offenen Karten gespielt; wir haben mit dem Gesetz - ich muß fast sagen: erstmalig - auch die Eckpunkte eines untergesetzlichen Regelwerkes vorgelegt. Deshalb bitte ich um konstruktive und faire Beratungen, um auch dieses bislang nicht geschützte Medium nun endlich zu schützen.
    Ein weiteres Gesetzgebungsvorhaben, das von größter Bedeutung ist, ist die Novelle der Verpakkungsverordnung. Wir stehen zur Zeit in sehr intensiven Gesprächen mit den Umweltministern der Länder. Aber man muß, wenn man etwas ablehnt und wenn man etwas ändern will - wie viele das in bezug auf die Verpackungsverordnung wollen -, wirklich auch vernünftige und mehrheitsfähige Alternativen aufzeigen. Es reicht weiß Gott nicht aus, wenn Herr Vahrenholt der Meinung ist, die Verpackungsverordnung tauge nichts und man müsse alles verbrennen, während man in Hessen und anderswo der Meinung ist, die Verpackungsverordnung tauge nichts, man dürfe aber natürlich gar nichts verbrennen, sondern man müsse alles mit schwarzen Punkten versehen und mit unendlich hohen Gebühren belegen. Es scheint ja wohl nicht möglich zu sein, unter den A-Ländern eine gewisse Gemeinsamkeit herzustellen. Daß eine Gemeinsamkeit mit der SPD-Bundestagsfraktion meistens sowieso nicht herzustellen ist, zeigt sich schon an Ihren intensiven Gesprächen mit Ihren Nachbarn. Aber das scheint heute Ihre Taktik zu sein. Wir suchen auch das Gespräch mit den Ländern, wenn es mit Ihnen nicht möglich ist. Ich nehme es interessiert zur Kenntnis, daß Sie sich so gut unterhalten. Der Sommer war lang; da wird ein solches Gespräch sicherlich notwendig sein. Ich hoffe dann auch auf sehr konstruktive Beratungen im Vermittlungsausschuß; das ist dort mindestens so dringlich wie jetzt das Zuhören bei meiner Rede.
    Wir haben insgesamt noch eine ganze Reihe von Aktivitäten auf den Weg zu bringen. Umweltschutz spielt sich nicht nur im Bereich des Haushaltes ab. Aber das, was ich Ihnen aus dem Bereich meines Haushaltes genannt habe, kann sich auch sehen lassen. Umweltschutz spielt sich national ab. Hier geht es darum, daß wir in der Rechtsetzung vorankommen.