Rede von
Volker
Kauder
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Hen Kollege Schreiner, Sie haben einen Sachverhalt verwechselt, als es um die Lebensarbeitszeit ging.
Kollege Julius Louven und ich haben erklärt, daß neben all den Maßnahmen, die wir vorschlagen, auch eine Option möglich ist. Wenn Beitragssatz und Leistungshöhe nicht mehr verändert werden können, muß unter Berücksichtigung des Arbeitsmarktes auch über eine leichte Erhöhung der Lebensarbeitszeit ab 2015 - das Regelrenteneintrittsalter liegt heute bei 65 Jahren - nachgedacht werden. Das darf nicht außerhalb jeder Diskussion stehen. Das war unsere Anregung.
Sie und auch andere Kolleginnen und Kollegen von der SPD haben dann eine große Kampagne geführt, man müsse - wenn man über die Verlängerung der Lebensarbeitszeit nachdenke - die Bauarbeiter am Gerüst festbinden, damit sie nicht herunterfallen. Sie haben mit zum Teil unfairsten Argumenten eine Riesendiskussion losgetreten; der Kollege Kirschner, der heute nicht da ist, hat das in meinem eigenen Wahlkreis gemacht.
Dann bekomme ich ein Papier, in dem Sie ausführen, man dürfe das Thema nicht tabuisieren. Das haut wirklich dem Faß den Boden raus, und nur darauf habe ich hingewiesen.
Volker Kauder
Wir haben ganz klar gesagt, welche Möglichkeiten es gibt; Sie haben sich gewehrt, und jetzt erkennen Sie, daß es nicht mehr anders geht, und schreiben diesen Weg als Option hinein.
Ich rate Ihnen nur: Sagen Sie den Menschen, was wirklich auf sie zukommt, und hampeln Sie nicht herum. Sie haben jetzt ausdrücklich gesagt, die Option, daß die Lebensarbeitszeit verlängert werden kann, müsse unter Berücksichtigung des Arbeitsmarktes offenbleiben - so, wie wir es auch gesagt haben.
Mehr haben wir nicht gemacht, und Sie haben sich in einer unrühmlichen Aktion auf den Kollegen Louven und mich eingeschossen. Wir sehen es mit Genugtuung, daß der Lernprozeß bei Ihnen doch ein wenig in Gang gekommen ist.