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ID1318125100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/181 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 181. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. Juni 1997 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 16217 A Absetzung der Punkte 4 a, 13 und 19 e von der Tagesordnung 16217 C Abwicklung der Tagesordnung 16217 C Zur Geschäftsordnung 16217 D Joachim Höster CDU/CSU 16217 D Elke Ferner SPD 16218 B Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16219 A Jörg van Essen F.D.P 16219 C Dr. Dagmar Enkelmann PDS 16220 A Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Erklärung durch die Bundesregierung zum 50. Jahrestag des Marshallplans 16220 D Dr. Helmut Kohl, Bundeskanzler . . . 16220 D Freimut Duve SPD 16224 A Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . 16225 C Ludger Volmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16228 B Dr. Otto Graf Lambsdorff F.D.P. . . . . 16229 C Manfred Müller (Berlin) PDS 16231 D Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD 16232 C Tagesordnungspunkt 4 b: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch (Drucksache 13/7558) . 16234 D Barbara Stamm, Staatsministerin (Bayern) 16234 D, 16249 A Susanne Kastner SPD . . 16236 B, 16240 A, 16251 A Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU 16237 D, 16238 D Michael Glos CDU/CSU 16239 C Marina Steindor BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16240 C Dr. Dieter Thomae F.D.P 16241 D Dr. Ruth Fuchs PDS 16242 D Julius Louven CDU/CSU 16243 D Karin Rehbock-Zureich SPD 16244 C Karl Hermann Haack (Extertal) SPD 16245 A, 16248 A, C, 16253 D Dr. Rolf Olderog CDU/CSU 16247 B Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . 16248 B Horst Günther, Parl. Staatssekretär BMA 16249 C, 16252 A Antje-Marie Steen SPD 16251 C Volker Kauder CDU/CSU . . . 16252 B, 16254 B Halo Saibold BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16253 A Tagesordnungspunkt 5: Vereinbarte Debatte zur Gesundheitspolitik 16255 B Horst Seehofer, Bundesminister BMG . 16255 B Klaus Kirschner SPD 16256 D Rudolf Dreßler SPD 16257 D Monika Knoche BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16260 C Jürgen W. Möllemann F.D.P. . . . . . 16261 D Rudolf Dreßler SPD 16262 D Dr. Martin Pfaff SPD 16263 C Dr. Ruth Fuchs PDS 16264 C Wolfgang Lohmann (Lüdenscheid) CDU/ CSU 16265 B Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Zurückweisung des Einspruches des Bundesrates gegen das Erste Gesetz zur Neuordnung von Selbstverwaltung und Eigenverantwortung in der gesetzlichen Krankenversicherung (Drucksache 13/7850) 16266 B Namentliche Abstimmung 16266 D Ergebnis 16267 C Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Zurückweisung des Einspruches des Bundesrates gegen das Zweite Gesetz zur Neuordnung von Selbstverwaltung und Eigenverantwortung in der gesetzlichen Krankenversicherung (Drucksache 13/7851) 16266 C Namentliche Abstimmung 16267 A Ergebnis 16270 A Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Zurückweisung des Einspruches des Bundesrates gegen das Gesetz zur Änderung der Strafprozeßordnung (Drucksache 13/7852) . . 16266 C Namentliche Abstimmung 16267 B Ergebnis 16276 A Tagesordnungspunkt 19: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Steuerreformgesetzes 1999 (Drucksache 13/ 7917) 16272 C b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Konzerne an internationalen Kapitalmärkten und zur Erleichterung der Aufnahme von Gesellschaftsdarlehen (Kapitalaufnahmeerleichterungsgesetz) (Drucksache 13/7141) 16272 D c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Rezzo Schlauch, Volker Beck (Köln), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Begrenzung des aktiven Wahlrechts für Deutsche, die nicht in den Gebieten der Mitgliedstaaten des Europarates leben (Drucksache 13/7864) 16272 D d) Antrag der Abgeordneten Amke Dietert-Scheuer, Kerstin Müller (Köln), Cem Özdemir, Volker Beck (Köln) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Asylrecht für EU-Staatsangehörige (Drucksache 13/7303) 16273 A Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Antrag der Abgeordneten Christine Scheel, Oswald Metzger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einkommensteuerreform für Gerechtigkeit und Transparenz (Drucksache 13/7895) . . 16273 A b) Antrag der Abgeordneten Christina Schenk, Heidemarie Lüth, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Zur Reform des Kindschaftsrechts (Drucksache 13/7899) 16273 B Tagesordnungspunkt 20: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Rahmenübereinkommen des Europarats vom 1. Februar 1995 zum Schutz nationaler Minderheiten (Drucksachen 13/6912, 13/7842) . . 16273 B b) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ergänzenden Protokoll vom 22. August 1996 zum Ems-Dollart-Vertrag zur Regelung der Zusammenarbeit zum Gewässer- und Naturschutz in der Emsmündung (Ems-Dollart-Umweltprotokoll) (Drucksachen 13/6919, 13/ 7921) 16273 C c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 11. April 1996 über die Internationale Kommission zum Schutz der Oder gegen Verunreinigung (Vertrag über die Oderschutzkommission) (Drucksachen 13/6920, 13/7922) 16273 D d) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 15. März 1996 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Kasachstan über den Luftverkehr (Drucksachen 13/7323, 13/ 7868) 16274 A e) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Ände- rung des Gesetzes über die Errichtung einer Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder" (Drucksachen 13/7336, 13/7873, 13/7874) 16274 B f) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Bodenabfertigungsdienste auf Flugplätzen (Drucksachen 13/7645, 13/ 7885) 16274 D g) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes (Drucksachen 13/7494, 13/7920) . . . 16274 D h) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Einundneunzigste Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste - Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 13/7065, 13/7209 Nr. 2, 13/7754) 16275 A i) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union - zu dem Entschließungsantrag des Abgeordneten Christian Sterzing und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: zu der Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung; Aktuelle Fragen der Europapolitik, insbesondere Vorschau auf die Tagung des Europäischen Rates in Dublin am 13./14. Dezember 1996 - zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Forderungen an den Europäischen Rat in Dublin am 13./14. Dezember 1996 zur Überprüfung des Vertrages von Maastricht (Drucksachen 13/6492, 13/6495, 13/ 7488) 16275 B j) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Dr. Dionys Jobst und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Horst Friedrich, Lisa Peters, Dr. Klaus Röhl und der Fraktion der F.D.P.: Weißbuch über Harmonisierungsdefizite bei Verkehrsdienstleistungen (Drucksachen 13/6403, 13/ 7508) 16275 D k) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Freimut Duve, Otto Schily, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Erhalt der Buchpreisbindung (Drucksachen 13/6061, 13/7803) 16278 C l) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Einsetzung eines Ausschusses für Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik (Drucksachen 13/5555 Nr. 2.31, 13/7419) 16278 C m) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Registrierung der an Bord von Fahrgastschiffen befindlichen Personen (Drucksachen 13/6861 Nr. 2.12, 13/7732) 16278 D n) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 94/58/EG über Mindestanforderungen für die Ausbildung von Seeleuten (Drucksachen 13/6357 Nr. 2.7, 13/7773) . . . . 16278 D o) Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsache vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BvE 2/97 (Drucksache 13/7736) . . . 16279 A p) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 203 zu Petitionen (Finanzielle Unterstützung einer politischen Stiftung der PDS) (Drucksache 13/7515) 16279 B q-u) Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 210, 211, 212, 213 und 215 zu Petitionen (Drucksachen 13/7811, 13/7812, 13/7813, 13/7814, 13/7816) . . . . 16280 C Dr. Christa Luft PDS (Erklärung nach § 31 GO) 16279 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Weitere abschließende Beratung ohne Aussprache a) Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann und der Gruppe der PDS: Neuregelung der Rechtsstellung der Abgeordneten (Drucksache 13/7691) . 16281 A b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Verordnung der Bundesregierung: Zustimmungsbedürftige Verordnung über die Rücknahme und Entsorgung gebrauchter Batterien und Akkumulatoren (Batterieverordnung) (Drucksachen 13/7578, 13/7700 Nr. 2.2, 13/7930) 16283 D c) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Verord- nung der Bundesregierung: Zustimmungsbedürftige Verordnung über die Entsorgung von Altautos und die Anpassung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 13/7780, 13/7855 Nr. 2.2, 13/7931) 16283 D Dr. Dagmar Enkelmann PDS (Erklärung nach § 31 GO) 16281 A Peter Conradi SPD (Erklärung nach § 31 GO) 16281 D Gerald Häfner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Erklärung nach § 31 GO) 16282 B Tagesordnungspunkt 9: a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung anläßlich der VN-Sondergeneralversammlung über Umwelt und Entwicklung 1997 in New York; Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung in Deutschland - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), Wilhelm Dietzel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Birgit Homburger, Günther Bredehorn, Dr. Rainer Ortleb und der Fraktion der F.D.P.: Globale Umwelt- und Entwicklungspartnerschaft im 21. Jahrhundert - VN-Sondergeneralversammlung 1997 zur Überprüfung und Bewertung der Umsetzung der Agenda 21 - zu dem Antrag der Abgeordneten Michael Müller (Düsseldorf), Ulla Burchardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umsetzung der AGENDA 21 - Prioritäten für Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung im 21. Jahrhundert (Drucksachen 13/7054, 13/7253, 13/ 7256, 13/7106, 13/7679, 13/7890) . . . 16284 A b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Dr. Winfried Pinger und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Roland Kohn, Dr. Irmgard Schwaetzer und der Fraktion der F.D.P.: 5 Jahre nach der VN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro: Schutz des Tropenwaldes verstärken - Initiativen gegen die Zerstörung der borealen Wälder ergreifen (Drucksachen 13/7601, 13/7932) . . . 16284 C Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 16284 D Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16285 D Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . 16287 B Dr. Christian Ruck CDU/CSU 16288 C Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16289 C Birgit Homburger F.D.P. . . . . 16290C, 16301 B Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16291 C Eva Bulling-Schröter PDS 16292 D Klaus-Jürgen Hedrich, Parl. Staatssekretär BMZ 16293 D Dr. Mathias Schubert SPD 16294 D Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16296 B Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/ CSU 16297 A Dr. Eberhard Brecht SPD 16297 C, D Marion Caspers-Merk SPD 16299 C Tagesordnungspunkt 10: a) - Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutz des Bodens (Drucksachen 13/6701, 13/7891, 13/7893) 16302 B - Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Jürgen Rochlitz, Gila Altmann (Aurich), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutz des Bodens (Drucksachen 13/5203, 13/7891, 13/7893) b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Angelica Schwall-Düren, Michael Müller (Düsseldorf), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gefährdung der Böden erkennen und vorsorgenden Bodenschutz durchsetzen - zu dem Antrag der Abgeordneten Eva-Maria Bulling-Schröter, Dr. Günther Maleuda, Dr. Christa Luft, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Eckpunkte für ein Gesetz zum Schutz des Bodens (Bodenschutzgesetz) (Drucksachen 13/3553, 13/6715, 13/ 7891) 16302 C c) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag der Abgeordneten Christel Deichmann, Horst Sielaff, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Förderung der landwirtschaftlichen Verwertung von Klärschlämmen und Komposten (Drucksachen 13/4449, 13/7047) . . . 16302 D Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . . 16302 D Dr. Angelica Schwall-Düren SPD . . . . 16304 C Dr. Jürgen Rochlitz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16306 D Birgit Homburger F D P. 16308 B Eva Bulling-Schröter PDS 16310 A Steffen Kampeter CDU/CSU 16310 D Dr. Angelica Schwall-Düren SPD . . 16312 A Dr. Liesel Hartenstein SPD 16313 B Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 16315 B Ulrike Mehl SPD 16317 A Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Matthias Berninger, Elisabeth Altmann (Pommelsbrunn), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Hochschul- und Studienfinanzierung: Studiengebühren sind der falsche Weg (Drucksache 13/7473) 16318 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Edelgard Bulmahn, Doris Odendahl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Investition für die Zukunft: Hochschul- und Studienfinanzierung sichern (Drucksache 13/7914) 16318 B Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16318 B Edelgard Bulmahn SPD . . . . 16319 D, 16327 A Christian Lenzer CDU/CSU 16322 B Dr. Karlheinz Guttmacher F.D.P. . . . 16323 C Maritta Böttcher PDS 16324 B Bernd Neumann, Parl. Staatssekretär BMBF 16325 B, 16327 B Tagesordnungspunkt 12: a) Große Anfrage der Abgeordneten Gert Weisskirchen (Wiesloch), Dr. Eberhard Brecht, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Reform der Vereinten Nationen (Drucksachen 13/5055, 13/6773) 16327 C b) Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Karl Lamers und der Fraktion der CDU/CSU sowie des Abgeordneten Ulrich Irmer und der Fraktion der F.D.P.: 50 Jahre Vereinte Nationen - eine große Vision schrittweise verwirklichen - zu dem Antrag der Abgeordneten Gert Weisskirchen (Wiesloch), Dr. Eberhard Brecht, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: 50 Jahre Vereinte Nationen - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Helmut Lippelt, Dr. Angelika Köster-Loßack, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: 50 Jahre Vereinte Nationen - die Vision einer demokratischen Weltorganisation schrittweise verwirklichen und nationalstaatlichen Egoismus überwinden - zu dem Antrag der Abgeordneten Andrea Lederer, Heinrich Graf von Einsiedel, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: VN-Politik der Bundesregierung (Drucksachen 13/2744, 13/2751, 13/ 2739, 13/2632, 13/6455) 16327 D Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . 16328 A Dr. Christian Ruck CDU/CSU 16329 C Dr. Eberhard Brecht SPD 16330 D Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16332 A Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P 16332 D Dr. Eberhard Brecht SPD . . . 16334 B, 16342 D Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 16336 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16338 D Armin Laschet CDU/CSU . . . 16339 D, 16343 B Brigitte Adler SPD 16341 C Nächste Sitzung 16344 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 16345* Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Juni 1997 16217 181. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. Juni 1997 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Blunck, Lilo SPD 12. 6. 97 Gansel, Norbert SPD 12. 6. 97 Ibrügger, Lothar SPD 12. 6. 97 * Imhof, Barbara SPD 12. 6. 97 Jung (Limburg), Michael CDU/CSU 12. 6. 97 Lemke, Steffi BÜNDNIS 12. 6. 97 90/DIE GRÜNEN Schultz (Everswinkel), SPD 12. 6. 97 Reinhard Wallow, Hans SPD 12. 6. 97 Wieczorek (Duisburg), SPD 12. 6. 97 Helmut * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Irmgard Adam-Schwaetzer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Lippelt, wenn Sie hier reden, habe ich manchmal, heute wieder verstärkt, den Eindruck: Ihre Ansichten über die deutsche Außenpolitik orientieren sich eher an dem, was Zeitungen, die sich immer nur auf Einzelaspekte konzentrieren, berichten, als daran, was die Bundesregierung wirklich tut: in internationalen Organisa-

    Dr. Irmgard Schwaetzer
    tionen, unter anderem eben auch bei der Reform der Vereinten Nationen.

    (Dr. Helmut Lippelt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich bin häufiger im Unterausschuß als Sie, gnädige Frau!)

    - Herr Lippelt, da wundern wir uns ja auch manchmal über Ihre Einlassungen.
    Nach dem Wegfall des Ost-West-Konfliktes haben wir alle geglaubt, daß sich die Chance auf mehr Frieden realisieren könnte. Wir haben festgestellt, daß, nachdem Waffen und eine waffenstarrende Welt ihren Einfluß verloren haben, Gegensätze aufgebrochen sind, die in Minderheitenkonflikten und in Nationalitätenkonflikten ihre Ursachen haben, die auf religiösen Grundlagen beruhen. Diese Konflikte hat es auch früher gegeben, aber sie waren zugedeckt: von der Angst, in vielen Fällen auch von dem Geld, das die westliche und die östliche Welt in Stellvertreterkriege gesteckt haben.
    Wir stellen also fest, daß die Aufgaben der Vereinten Nationen nicht etwa geringer geworden sind, sondern daß sie - nach wie vor dem Ziel der Herstellung und Bewahrung des Friedens und der Bewältigung der globalen Herausforderungen verpflichtet - größer geworden sind: dadurch, daß die Verschwendung von Ressourcen nicht nachgelassen hat - wir alle müssen hier verstärkt Anstrengungen unternehmen -, dadurch, daß die wirtschaftlichen und sozialen Probleme nicht geringer geworden sind.
    Vor diesem Hintergrund begrüßen wir, daß die Reformanstrengungen durch den früheren Generalsekretär der Vereinten Nationen, Boutros-Ghali, in so umfassender Weise in Gang gesetzt worden sind. Er hat weitreichende Vorschläge gemacht. Leider stellen wir fest, daß die Umsetzung schleppend erfolgt, weil viel zu viele Nationalstaaten ihre eigenen Interessen in den Mittelpunkt der Verhandlungen stellen. Ich begrüße, daß der Nachfolger von Boutros-Ghali, Kofi Annan, die Reformanstrengungen dezidiert weiter betreibt.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Eberhard Brecht [SPD])

    Ich möchte an dieser Stelle auch der Bundesregierung danken, die in Person von Herrn Paschke einen ganz wichtigen personellen Beitrag geleistet hat, um zum einen die Mittelverwendung in den Vereinten Nationen besser kontrollieren zu können und zum anderen - das ist die Voraussetzung für eine bessere Mittelverwendung - ein effektives Controlling aufzubauen, wie es heute in jeder modernen Organisation üblich ist.

    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der SPD)

    Das ist die Voraussetzung dafür, daß die Effizienzsteigerung durch eine Reform, durch eine Straffung der Unterorganisationen der Vereinten Nationen zu den Effekten führt, die wir uns alle wünschen, nämlich den Betroffenen wirklich die Hilfe zugute kommen zu lassen, die sie brauchen, und größtmögliche Anstrengungen zu unternehmen, um Konfliktprävention zu betreiben und dort, wo Konflikte aufgebrochen sind, den Frieden wiederherzustellen.

    (Vorsitz : Vizepräsident Hans-Ulrich Klose)

    Ich möchte aber ganz klar sagen, weil es hier eine kurze Diskussion über die UNIDO gegeben hat, daß diese Reformanstrengungen natürlich nur dann zum Erfolg führen können, wenn keine Regierung einseitig bestimmte Dinge aufkündigt oder finanzielle Mittel zurückhält. Ich finde, der Deutsche Bundestag hat das zu Recht einhellig an den Vereinigten Staaten kritisiert. Wir begrüßen, daß jetzt wichtige Anstrengungen unternommen werden, um die aufgelaufenen Zahlungen tatsächlich leisten zu können. Aber wir als Bundesregierung dürfen nicht unsere eigene Glaubwürdigkeit zerstören.

    (Beifall bei der F.D.P.)

    Einen ganz wichtigen Schwerpunkt bei der Reform der Vereinten Nationen sehen wir in der neuen Konzeption des Wirtschafts- und Sozialbereiches. Meine Damen und Herren, der ECOSOC, also der Wirtschafts- und Sozialrat, hat 150 nachgeordnete Gremien. Das kann doch nur L'art pour l'art, Politik um ihrer selbst willen, sein, was da gemacht wird. Deswegen ist hier die Reform ganz besonders notwendig.

    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich bin allerdings skeptisch, was den Vorschlag des Expertengremiums zur Umsetzung der Ergebnisse der Kommission „Global Government" betrifft. Neben den Sicherheitsrat einen eigenen Wirtschaftsrat, einen eigenen Sozialrat zu stellen, wird, so glaube ich, der zentralen Bedeutung der Voraussetzungen für Frieden auf der Welt nicht gerecht. Soziale Probleme gefährden den Frieden; eine übermäßige Nutzung der vorhandenen Ressourcen gefährdet den Frieden. Deswegen muß dieser Aspekt global sein, alle Bereiche in sich aufnehmen. Aus diesem Grunde sehe ich die Zuständigkeit des Sicherheitsrates nach wie vor gegeben.
    Ich möchte allerdings hinzufügen: Was bei der Neuformulierung der Aufgaben der Vereinten Nationen wichtig ist, ist die Weiterentwicklung der Inhalte bei der Straffung der Entwicklungsprogramme und der Programme zur humanitären Hilfe. Die Bemessung hat in der Vergangenheit im Einzelfall sicherlich immer gute Gründe gehabt. Wir haben bei der Entwicklung einzelner Staaten aber festgestellt, daß dort, wo die Rahmenbedingungen von Demokratie, Rechtsstaat und die Gewährleistung von Menschenrechten am stärksten beachtet wurden, auch die Entwicklung am raschesten der Bevölkerung zugute gekommen ist.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Deswegen ist dies in meinen Augen eine der Voraussetzungen für eine Verbesserung der Arbeit in diesem Bereich der Entwicklungspolitik und der Umweltpolitik.

    (Beifall bei der F.D.P., der CDU/CSU und der SPD)


    Dr. Irmgard Schwaetzer
    Eine andere wichtige Voraussetzung ist die Dezentralisierung der Aufgaben der Vereinten Nationen. Die Regionalorganisationen nach Kapitel VIII - die OSZE hat sich als eine Regionalorganisation konstituiert - werden in ihrer Bedeutung meines Erachtens bisher unterschätzt.

    (Beifall des Abg. Dr. Eberhard Brecht [SPD])

    Was die OSZE mit ihren Langzeitmissionen bereits jetzt an Konfliktprävention geleistet hat, ist im einzelnen natürlich nicht meßbar. Denn ein Konflikt, der nicht aufbricht, findet auch in der Öffentlichkeit keine Beachtung.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich begrüße es deswegen nachdrücklich, daß auch die OAU den Weg in Richtung Regionalorganisation genommen hat. Die OAU hat in den vergangenen Monaten - im Konflikt um die Großen Seen, im Konflikt im ehemaligen Zaire - eine wichtige Rolle gespielt. Sie hat Beschlüsse gefaßt, die nur leider deswegen nicht zur Umsetzung gekommen sind, weil andere Staaten, die nicht in der OAU angesiedelt sind, dies verhindert haben.
    Lassen Sie mich eine letzte Bemerkung zur Reform des Sicherheitsrates machen. Der Sicherheitsrat spiegelt die Nachkriegsordnung. Das muß überwunden werden. Alle Regionen dieser Welt müssen dort repräsentiert sein. Das ist die Essenz auch der Politik der Bundesregierung, die wir nachdrücklich unterstützen. Wenn alle Regionen dieser Welt dort repräsentiert wären, dann bedeutete das auch, daß der Sicherheitsrat in seinen Aufgaben und seinen Beziehungen zu anderen Organisationen, vor allen Dingen zur Vollversammlung, neu definiert werden müßte. Dazu hat die Bundesregierung wichtige Vorschläge gemacht.
    Ich möchte der Bundesregierung danken für ihren Einsatz gerade im Bereich der Umsetzung der Vorschläge, die aus dem Generalsekretariat der Vereinten Nationen gekommen sind, aber auch bei der Erarbeitung eigener Vorschläge. Wir werden sie weiterhin nach Kräften unterstützen.
    Danke schön.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)



Rede von Hans-Ulrich Klose
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Kollege Dr. Eberhard Brecht, SPD.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Eberhard Brecht


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir alle in diesem Haus stimmen überein: Die UNO könnte und sie muß auch mehr leisten, als es gegenwärtig der Fall ist. Es ist sehr schmerzlich, anzusehen, wie über Jahre über die Reformen der UNO geredet wird, ohne daß es in den eigentlichen Kernbereichen der UNO - im ECOSOC, bei den Finanzen oder im Sicherheitsrat - zu wirklichen Fortschritten gekommen ist.

    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Sehr richtig!)

    In dieser Bewertung - das entnehme ich den Redebeiträgen, die wir bisher gehört haben - sind wir uns
    in diesem Hohen Hause einig; wir teilen damit auch die Auffassung von Kollegen in vielen anderen europäischen und außereuropäischen Parlamenten. Aber während in der Öffentlichkeit immer wieder die These verbreitet wird, daß der vermutete Widerstand des UN-Apparates selbst Reformen behindern würde, muß immer wieder richtiggestellt werden, daß es die Mitgliedsländer sind, die den Schlüssel zur Reform in der Hand haben.

    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Dr. Irmgard Schwaetzer [F.D.P.])

    Meine Damen und Herren, nun faßt jedes Land seinen nationalen Beitrag zur UN-Reform etwas anders auf. Beispielsweise führt die amerikanische Methode des „Gesundhungerns" der UNO sicherlich zu einer Verschlankung, akzeptiert aber als Nebenwirkung das Siechtum oder den Tod des Patienten. Dagegen spielen Kanada und die skandinavischen Staaten eine außerordentlich konstruktive Rolle, eine Rolle, die ich mir manchmal auch für Deutschland wünschen würde.

    (Beifall bei der SPD)

    Um die Bundesregierung zu etwas mehr Engagement anzustoßen, hat die SPD-Bundestagsfraktion die heute zu debattierende Große Anfrage formuliert. Bevor ich Ihre Erwartung gegenüber einem Vertreter der Opposition befriedige, möchte ich die Gelegenheit nutzen, zunächst einmal das Engagement vieler Beamter des Auswärtigen Amtes für die UNO und ihre Reformen zu würdigen.

    (Beifall bei der SPD und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU Ulrich Irmer [F.D.P.]: Allen voran der Minister!)

    - Klatschen Sie nicht zu früh! Denn mit diesem Lob beginnt auch schon meine Kritik.

    (Armin Laschet [CDU/CSU]: An den Beamten?)

    Nicht nur, daß einige Fragen unserer Großen Anfrage ausweichend oder unvollständig beantwortet wurden, nein, die Antworten sind auch vorsichtig bis ängstlich, liegen im „mainstream" und lassen Profil und Innovation vermissen. Genau das hat Kollege Lippelt eben ausgeführt.
    Dieser Mangel hängt nicht zuletzt mit dem geringen Vorrat an Gemeinsamkeiten der betroffenen Ressorts innerhalb der CDU/CSU-F.D.P.-Bundesregierung zusammen. Die UN-Politik der Bundesregierung als Ganzes gerät mehr und mehr zu einer gruppendynamischen Übung unter Beteiligung schwarzer und blau-gelber Ministerien, die dem Ernst der Aufgabe, vor der die Vereinten Nationen stehen, nicht mehr gerecht wird.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich ein paar Felder benennen, wo das Engagement der Bundesregierung für die UNO und deren Reformen auf Grund divergierender Interessen unzulänglich ist.
    Deutscher Bundestag - 13: Wahlperiode - 181. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Juni 1997 16335
    Dr. Eberhard Brecht
    Nicht nur unter den Haushältern, sondern auch innerhalb der Bundesregierung sind Bekenntnisse zur Multilateralität sowohl im entwicklungspolitischen als auch im sicherheitspolitischen Bereich nicht gerade karrierefördernd. Dabei genießt gerade das multilaterale Engagement bei den Empfängerländern hohe Akzeptanz, weil sie davon ausgehen können, daß diese Hilfen neutral und ohne Erwartung irgendwelcher Folgeaufträge erfolgen.
    Während vom Auswärtigen Amt immer wieder das deutsche Interesse an der Stärkung multilateraler Formen der globalen Friedenssicherung betont wird, erklärt Verteidigungsminister Rühe, daß Friedenseinsätze nur dann im deutschen Interesse sind, wenn sie in Europa oder seiner Peripherie stattfinden. Diese Position ist inkonsequent und altem Denken verhaftet -

    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Helmut Lippelt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

    altem Denken deshalb, weil deutsche Sicherheitsbedürfnisse an einem traditionellen Sicherheitsbegriff gemessen werden.
    Ich darf den Bundespräsidenten Herzog zitieren, der bei der Rede zum 40. Jahrestag der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik gesagt hat:
    Immer deutlicher sehen wir, daß risikoscheues Nichthandeln auf die Dauer risikoreicher sein kann als risikobereites Handeln. ... Wenn wir den Risiken nicht vor Ort begegnen, kommen sie zu uns.

    (Armin Laschet [CDU/CSU]: Wollen Sie die Bundeswehr weltweit einsetzen?)

    - Herr Laschet, diese Frage haben Sie mir schon bei der letzten Debatte gestellt.

    (Armin Laschet [CDU/CSU]: Sie haben sie aber noch nicht beantwortet!)

    Ebendiese Erkenntnis ist es, die zumindest bei Teilen der Bundesregierung noch nicht angekommen ist. Inkonsequent ist die Position des Verteidigungsministers deshalb, weil er einerseits die deutschen Sicherheitsinteressen auf Europa und seine Peripherie beschränkt, er aber andererseits zu den vehementen Befürwortern eines ständigen Sitzes Deutschlands im Sicherheitsrat gehört. Das paßt doch nicht zusammen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Im übrigen ist zu fragen, warum die Bundesregierung so lange gezögert hat, an den sogenannten Verfügungsbereitschaftsabkommen bzw. dem Stand-byRegister teilzunehmen. Es war peinlich genug, daß der Streit zwischen dem Auswärtigen Amt und dem Bundesverteidigungsministerium während des Besuchs von Boutros-Ghali im Jahr 1995 offen ausgetragen wurde. Zur Wiedergutmachung hat das Auswärtige Amt dafür gesorgt, daß beim nächsten Besuch 1996 immerhin so etwas wie eine sogenannte zivile Komponente angeboten werden konnte. Das ist sicherlich besser als nichts, aber es ist immer noch zuwenig.
    Man muß sich vor Augen führen, daß die Verbesserung der Verfügungsbereitschaft und der Reaktionsfähigkeit für friedenserhaltende Maßnahmen ein sehr bescheidenes Konzept der VN ist, um auf dem Gebiet der Friedenssicherung die eigene Handlungsfähigkeit auszubauen.
    Meine Damen und Herren, eine besondere Schwächung multilateraler Entwicklungszusammenarbeit war die Ankündigung von Minister Spranger, die UNO-Sonderorganisation UNIDO zu verlassen. Wir hatten uns eben schon darüber ausgetauscht. Nach einem einjährigen Moratorium wird innerhalb der nächsten Wochen wieder einmal darüber entschieden, ob sich Deutschland aus dieser wichtigen Entwicklungshilfeorganisation zurückzieht. Gerade die UNIDO ist eine UN-Organisation, die seit ihren Beschlüssen auf der 5. Generalkonferenz Ende 1993 in ihren Reformanstrengungen in anerkennenswerter Weise erfolgreich war.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich will ein paar Zahlen und Stichworte nennen: Kürzung des Budgets um 25 Prozent, Einsparungen im administrativen Bereich von über 70 Prozent, Stellenabbau seit 1993 um 36 Prozent, eine gestraffte Organisationsstruktur und ein günstiges Verhältnis von Projektfinanzierung zur Verwaltung. Dadurch ist sie in der Lage, einen wirksamen Beitrag zur Industrialisierung der Entwicklungsländer mit einem ökologischen Ansatz zu leisten.
    Das ganz bequeme Vorurteil von der „wuchernden UN-Bürokratie", das die eigene Sachkenntnis nicht sonderlich strapaziert, trifft auf die UNIDO wirklich nicht zu. Dies bestätigen nicht nur die Aussagen der Unternehmensberatung Arthur D. Little und die kürzlich veröffentlichte dänische Evaluierung, sondern nun haben wir auch noch vom Bundesrechnungshof Rückenwind.
    Von allen Begründungen für einen Austritt bleibt am Ende nur noch das Haushaltsargument. Wenn Staatssekretär Härdtl als Kompromiß eine 40prozentige Kürzung des ohnehin bescheidenen Beitrags von 16 Millionen DM ins Spiel bringt, setzt sich die Bundesregierung dem Verdacht eines „downsizing" nach US-amerikanischem Vorbild aus.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN Angelika Beer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist der Beweis dafür!)

    Die jüngste Ankündigung, den deutschen UNDP- Beitrag drastisch zu kürzen, stößt in der sozialdemokratischen Fraktion auf keinerlei Verständnis. Auch wenn ich der Auffassung bin, daß sowohl UNDP als auch UNICEF reformbedürftig sind, meine ich, daß nicht der Versuch unternommen werden sollte, UN- Organisationen dadurch zu reformieren, daß man sie stranguliert.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS)


    Dr. Eberhard Brecht
    Meine Damen und Herren, seit Jahren verfolgt die Bundesregierung als Mitglied der Genfer Gruppe das Ziel des realen Nullwachstums bei den Haushalten der Weltorganisation. Sofern dabei noch die inflations- und wechselkursbedingten Kosten absorbiert werden sollen, wird de facto ein nominales Minuswachstum erreicht.
    Wenn die Bundesregierung in der Beantwortung der Großen Anfrage jetzt erklärt, daß der Grundsatz des realen Nullwachstums überprüft werden müsse, dann heißt das doch nichts anderes, als daß sie ihren bisher schon restriktiven Kurs noch weiter verschärfen wird.
    Wir streiten uns hier nicht darüber, daß auch bei den internationalen Organisationen gespart werden muß. Aber Sparen muß so ausgerichtet sein, daß bei gleichbleibendem Mitteleinsatz ein größerer Effekt erreicht wird, daß die Effektivität und die Effizienz der jeweiligen Organisation gestärkt werden.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Im EU-Papier vom Januar dieses Jahres heißt es - ich zitiere -,
    daß es bei der Reform der Vereinten Nationen nicht um eine Senkung der Kosten geht - es geht um die Stärkung und Neubelebung der Organisation, damit sie den Herausforderungen der Zukunft wirksam begegnen kann.
    Was gilt nun, meine Damen und Herren: die Aussage des EU-Papiers oder die Ankündigung in der Antwort der Bundesregierung, die beide im Januar dieses Jahres verfaßt worden sind?
    Verehrter Herr Außenminister, in einer Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen haben Sie gesagt:
    Wenn es darum geht, die Vereinten Nationen zu stärken, will und wird Deutschland eine treibende Kraft sein.

    (Bundesminister Dr. Klaus Kinkel: Das ist auch so!)

    In einer Phase, in der sich die Weltorganisation verstärkt unsachlicher Kritik ausgesetzt sieht, braucht sie nicht weniger, sondern mehr Unterstützung, vor allem der starken Mitgliedsländer. Das heißt, sie braucht auch die Unterstützung und den entschiedenen Reformwillen Deutschlands. Herr Bundesaußenminister, sorgen Sie bitte mit dafür, daß die gesamte Bundesregierung daran mitwirkt.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS)