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    Plenarprotokoll 13/181 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 181. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. Juni 1997 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 16217 A Absetzung der Punkte 4 a, 13 und 19 e von der Tagesordnung 16217 C Abwicklung der Tagesordnung 16217 C Zur Geschäftsordnung 16217 D Joachim Höster CDU/CSU 16217 D Elke Ferner SPD 16218 B Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16219 A Jörg van Essen F.D.P 16219 C Dr. Dagmar Enkelmann PDS 16220 A Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Erklärung durch die Bundesregierung zum 50. Jahrestag des Marshallplans 16220 D Dr. Helmut Kohl, Bundeskanzler . . . 16220 D Freimut Duve SPD 16224 A Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . 16225 C Ludger Volmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16228 B Dr. Otto Graf Lambsdorff F.D.P. . . . . 16229 C Manfred Müller (Berlin) PDS 16231 D Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD 16232 C Tagesordnungspunkt 4 b: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch (Drucksache 13/7558) . 16234 D Barbara Stamm, Staatsministerin (Bayern) 16234 D, 16249 A Susanne Kastner SPD . . 16236 B, 16240 A, 16251 A Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU 16237 D, 16238 D Michael Glos CDU/CSU 16239 C Marina Steindor BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16240 C Dr. Dieter Thomae F.D.P 16241 D Dr. Ruth Fuchs PDS 16242 D Julius Louven CDU/CSU 16243 D Karin Rehbock-Zureich SPD 16244 C Karl Hermann Haack (Extertal) SPD 16245 A, 16248 A, C, 16253 D Dr. Rolf Olderog CDU/CSU 16247 B Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . 16248 B Horst Günther, Parl. Staatssekretär BMA 16249 C, 16252 A Antje-Marie Steen SPD 16251 C Volker Kauder CDU/CSU . . . 16252 B, 16254 B Halo Saibold BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16253 A Tagesordnungspunkt 5: Vereinbarte Debatte zur Gesundheitspolitik 16255 B Horst Seehofer, Bundesminister BMG . 16255 B Klaus Kirschner SPD 16256 D Rudolf Dreßler SPD 16257 D Monika Knoche BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16260 C Jürgen W. Möllemann F.D.P. . . . . . 16261 D Rudolf Dreßler SPD 16262 D Dr. Martin Pfaff SPD 16263 C Dr. Ruth Fuchs PDS 16264 C Wolfgang Lohmann (Lüdenscheid) CDU/ CSU 16265 B Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Zurückweisung des Einspruches des Bundesrates gegen das Erste Gesetz zur Neuordnung von Selbstverwaltung und Eigenverantwortung in der gesetzlichen Krankenversicherung (Drucksache 13/7850) 16266 B Namentliche Abstimmung 16266 D Ergebnis 16267 C Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Zurückweisung des Einspruches des Bundesrates gegen das Zweite Gesetz zur Neuordnung von Selbstverwaltung und Eigenverantwortung in der gesetzlichen Krankenversicherung (Drucksache 13/7851) 16266 C Namentliche Abstimmung 16267 A Ergebnis 16270 A Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Zurückweisung des Einspruches des Bundesrates gegen das Gesetz zur Änderung der Strafprozeßordnung (Drucksache 13/7852) . . 16266 C Namentliche Abstimmung 16267 B Ergebnis 16276 A Tagesordnungspunkt 19: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Steuerreformgesetzes 1999 (Drucksache 13/ 7917) 16272 C b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Konzerne an internationalen Kapitalmärkten und zur Erleichterung der Aufnahme von Gesellschaftsdarlehen (Kapitalaufnahmeerleichterungsgesetz) (Drucksache 13/7141) 16272 D c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Rezzo Schlauch, Volker Beck (Köln), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Begrenzung des aktiven Wahlrechts für Deutsche, die nicht in den Gebieten der Mitgliedstaaten des Europarates leben (Drucksache 13/7864) 16272 D d) Antrag der Abgeordneten Amke Dietert-Scheuer, Kerstin Müller (Köln), Cem Özdemir, Volker Beck (Köln) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Asylrecht für EU-Staatsangehörige (Drucksache 13/7303) 16273 A Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Antrag der Abgeordneten Christine Scheel, Oswald Metzger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einkommensteuerreform für Gerechtigkeit und Transparenz (Drucksache 13/7895) . . 16273 A b) Antrag der Abgeordneten Christina Schenk, Heidemarie Lüth, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Zur Reform des Kindschaftsrechts (Drucksache 13/7899) 16273 B Tagesordnungspunkt 20: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Rahmenübereinkommen des Europarats vom 1. Februar 1995 zum Schutz nationaler Minderheiten (Drucksachen 13/6912, 13/7842) . . 16273 B b) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ergänzenden Protokoll vom 22. August 1996 zum Ems-Dollart-Vertrag zur Regelung der Zusammenarbeit zum Gewässer- und Naturschutz in der Emsmündung (Ems-Dollart-Umweltprotokoll) (Drucksachen 13/6919, 13/ 7921) 16273 C c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 11. April 1996 über die Internationale Kommission zum Schutz der Oder gegen Verunreinigung (Vertrag über die Oderschutzkommission) (Drucksachen 13/6920, 13/7922) 16273 D d) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 15. März 1996 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Kasachstan über den Luftverkehr (Drucksachen 13/7323, 13/ 7868) 16274 A e) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Ände- rung des Gesetzes über die Errichtung einer Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder" (Drucksachen 13/7336, 13/7873, 13/7874) 16274 B f) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Bodenabfertigungsdienste auf Flugplätzen (Drucksachen 13/7645, 13/ 7885) 16274 D g) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes (Drucksachen 13/7494, 13/7920) . . . 16274 D h) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Einundneunzigste Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste - Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 13/7065, 13/7209 Nr. 2, 13/7754) 16275 A i) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union - zu dem Entschließungsantrag des Abgeordneten Christian Sterzing und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: zu der Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung; Aktuelle Fragen der Europapolitik, insbesondere Vorschau auf die Tagung des Europäischen Rates in Dublin am 13./14. Dezember 1996 - zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Forderungen an den Europäischen Rat in Dublin am 13./14. Dezember 1996 zur Überprüfung des Vertrages von Maastricht (Drucksachen 13/6492, 13/6495, 13/ 7488) 16275 B j) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Dr. Dionys Jobst und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Horst Friedrich, Lisa Peters, Dr. Klaus Röhl und der Fraktion der F.D.P.: Weißbuch über Harmonisierungsdefizite bei Verkehrsdienstleistungen (Drucksachen 13/6403, 13/ 7508) 16275 D k) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Freimut Duve, Otto Schily, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Erhalt der Buchpreisbindung (Drucksachen 13/6061, 13/7803) 16278 C l) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Einsetzung eines Ausschusses für Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik (Drucksachen 13/5555 Nr. 2.31, 13/7419) 16278 C m) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Registrierung der an Bord von Fahrgastschiffen befindlichen Personen (Drucksachen 13/6861 Nr. 2.12, 13/7732) 16278 D n) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 94/58/EG über Mindestanforderungen für die Ausbildung von Seeleuten (Drucksachen 13/6357 Nr. 2.7, 13/7773) . . . . 16278 D o) Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsache vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BvE 2/97 (Drucksache 13/7736) . . . 16279 A p) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 203 zu Petitionen (Finanzielle Unterstützung einer politischen Stiftung der PDS) (Drucksache 13/7515) 16279 B q-u) Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 210, 211, 212, 213 und 215 zu Petitionen (Drucksachen 13/7811, 13/7812, 13/7813, 13/7814, 13/7816) . . . . 16280 C Dr. Christa Luft PDS (Erklärung nach § 31 GO) 16279 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Weitere abschließende Beratung ohne Aussprache a) Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann und der Gruppe der PDS: Neuregelung der Rechtsstellung der Abgeordneten (Drucksache 13/7691) . 16281 A b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Verordnung der Bundesregierung: Zustimmungsbedürftige Verordnung über die Rücknahme und Entsorgung gebrauchter Batterien und Akkumulatoren (Batterieverordnung) (Drucksachen 13/7578, 13/7700 Nr. 2.2, 13/7930) 16283 D c) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Verord- nung der Bundesregierung: Zustimmungsbedürftige Verordnung über die Entsorgung von Altautos und die Anpassung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 13/7780, 13/7855 Nr. 2.2, 13/7931) 16283 D Dr. Dagmar Enkelmann PDS (Erklärung nach § 31 GO) 16281 A Peter Conradi SPD (Erklärung nach § 31 GO) 16281 D Gerald Häfner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Erklärung nach § 31 GO) 16282 B Tagesordnungspunkt 9: a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung anläßlich der VN-Sondergeneralversammlung über Umwelt und Entwicklung 1997 in New York; Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung in Deutschland - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), Wilhelm Dietzel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Birgit Homburger, Günther Bredehorn, Dr. Rainer Ortleb und der Fraktion der F.D.P.: Globale Umwelt- und Entwicklungspartnerschaft im 21. Jahrhundert - VN-Sondergeneralversammlung 1997 zur Überprüfung und Bewertung der Umsetzung der Agenda 21 - zu dem Antrag der Abgeordneten Michael Müller (Düsseldorf), Ulla Burchardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umsetzung der AGENDA 21 - Prioritäten für Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung im 21. Jahrhundert (Drucksachen 13/7054, 13/7253, 13/ 7256, 13/7106, 13/7679, 13/7890) . . . 16284 A b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Dr. Winfried Pinger und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Roland Kohn, Dr. Irmgard Schwaetzer und der Fraktion der F.D.P.: 5 Jahre nach der VN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro: Schutz des Tropenwaldes verstärken - Initiativen gegen die Zerstörung der borealen Wälder ergreifen (Drucksachen 13/7601, 13/7932) . . . 16284 C Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 16284 D Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16285 D Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . 16287 B Dr. Christian Ruck CDU/CSU 16288 C Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16289 C Birgit Homburger F.D.P. . . . . 16290C, 16301 B Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16291 C Eva Bulling-Schröter PDS 16292 D Klaus-Jürgen Hedrich, Parl. Staatssekretär BMZ 16293 D Dr. Mathias Schubert SPD 16294 D Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16296 B Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/ CSU 16297 A Dr. Eberhard Brecht SPD 16297 C, D Marion Caspers-Merk SPD 16299 C Tagesordnungspunkt 10: a) - Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutz des Bodens (Drucksachen 13/6701, 13/7891, 13/7893) 16302 B - Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Jürgen Rochlitz, Gila Altmann (Aurich), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutz des Bodens (Drucksachen 13/5203, 13/7891, 13/7893) b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Angelica Schwall-Düren, Michael Müller (Düsseldorf), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gefährdung der Böden erkennen und vorsorgenden Bodenschutz durchsetzen - zu dem Antrag der Abgeordneten Eva-Maria Bulling-Schröter, Dr. Günther Maleuda, Dr. Christa Luft, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Eckpunkte für ein Gesetz zum Schutz des Bodens (Bodenschutzgesetz) (Drucksachen 13/3553, 13/6715, 13/ 7891) 16302 C c) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag der Abgeordneten Christel Deichmann, Horst Sielaff, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Förderung der landwirtschaftlichen Verwertung von Klärschlämmen und Komposten (Drucksachen 13/4449, 13/7047) . . . 16302 D Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . . 16302 D Dr. Angelica Schwall-Düren SPD . . . . 16304 C Dr. Jürgen Rochlitz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16306 D Birgit Homburger F D P. 16308 B Eva Bulling-Schröter PDS 16310 A Steffen Kampeter CDU/CSU 16310 D Dr. Angelica Schwall-Düren SPD . . 16312 A Dr. Liesel Hartenstein SPD 16313 B Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 16315 B Ulrike Mehl SPD 16317 A Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Matthias Berninger, Elisabeth Altmann (Pommelsbrunn), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Hochschul- und Studienfinanzierung: Studiengebühren sind der falsche Weg (Drucksache 13/7473) 16318 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Edelgard Bulmahn, Doris Odendahl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Investition für die Zukunft: Hochschul- und Studienfinanzierung sichern (Drucksache 13/7914) 16318 B Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16318 B Edelgard Bulmahn SPD . . . . 16319 D, 16327 A Christian Lenzer CDU/CSU 16322 B Dr. Karlheinz Guttmacher F.D.P. . . . 16323 C Maritta Böttcher PDS 16324 B Bernd Neumann, Parl. Staatssekretär BMBF 16325 B, 16327 B Tagesordnungspunkt 12: a) Große Anfrage der Abgeordneten Gert Weisskirchen (Wiesloch), Dr. Eberhard Brecht, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Reform der Vereinten Nationen (Drucksachen 13/5055, 13/6773) 16327 C b) Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Karl Lamers und der Fraktion der CDU/CSU sowie des Abgeordneten Ulrich Irmer und der Fraktion der F.D.P.: 50 Jahre Vereinte Nationen - eine große Vision schrittweise verwirklichen - zu dem Antrag der Abgeordneten Gert Weisskirchen (Wiesloch), Dr. Eberhard Brecht, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: 50 Jahre Vereinte Nationen - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Helmut Lippelt, Dr. Angelika Köster-Loßack, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: 50 Jahre Vereinte Nationen - die Vision einer demokratischen Weltorganisation schrittweise verwirklichen und nationalstaatlichen Egoismus überwinden - zu dem Antrag der Abgeordneten Andrea Lederer, Heinrich Graf von Einsiedel, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: VN-Politik der Bundesregierung (Drucksachen 13/2744, 13/2751, 13/ 2739, 13/2632, 13/6455) 16327 D Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . 16328 A Dr. Christian Ruck CDU/CSU 16329 C Dr. Eberhard Brecht SPD 16330 D Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16332 A Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P 16332 D Dr. Eberhard Brecht SPD . . . 16334 B, 16342 D Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 16336 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16338 D Armin Laschet CDU/CSU . . . 16339 D, 16343 B Brigitte Adler SPD 16341 C Nächste Sitzung 16344 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 16345* Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Juni 1997 16217 181. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. Juni 1997 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Blunck, Lilo SPD 12. 6. 97 Gansel, Norbert SPD 12. 6. 97 Ibrügger, Lothar SPD 12. 6. 97 * Imhof, Barbara SPD 12. 6. 97 Jung (Limburg), Michael CDU/CSU 12. 6. 97 Lemke, Steffi BÜNDNIS 12. 6. 97 90/DIE GRÜNEN Schultz (Everswinkel), SPD 12. 6. 97 Reinhard Wallow, Hans SPD 12. 6. 97 Wieczorek (Duisburg), SPD 12. 6. 97 Helmut * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Matthias Berninger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wenn man die Verlautbarungen verschiedener auch hier im Hause Verantwortung tragender Politiker in den letzten Monaten zu dem Thema Studiengebühren gehört hat, müßte man sich fragen: Besteht überhaupt Anlaß, heute über das Thema Studiengebühren zu diskutieren? Es werden nämlich nicht nur von den Oppositionsfraktionen Studiengebühren kategorisch abgelehnt, auch Bundesbildungsminister Rüttgers hat sich wiederholt und teilweise auch in, wie ich finde, sehr erfreulich energischer Form gegen die Einführung von Studiengebühren ausgesprochen.
    Ich denke trotzdem, daß es nötig ist, daß sich dieses Haus mit diesem Thema beschäftigt; denn was im Moment ansteht, ist eine Reform der Hochschullandschaft in Deutschland, weil wir das Hochschulrahmengesetz demnächst auf der Tagesordnung des Deutschen Bundestages haben werden. Dies wird zur Zeit noch zwischen Bund und Ländern verhandelt. Dabei zeichnet sich in einem, wie ich finde, sehr entscheidenden Punkt ein Konflikt ab, nämlich in der Frage, ob wir als Bundesgesetzgeber zusammen mit den Ländern im Hochschulrahmengesetz festschreiben, daß das Studium in Deutschland im Grundsatz gebührenfrei bleiben soll. Dieser Streit ist aus meiner Sicht ein Streit zwischen den Ländern, die an diesem meines Erachtens sozialstaatlich wichtigen Prinzip festhalten wollen, und den Ländern, die - auch das würde ich unterstellen - darauf schielen, in den nächsten Jahren die Finanzierung ihrer Hochschulen auf neue Füße zu stellen.
    Ich glaube, daß die Einheitlichkeit der Hochschullandschaft in Deutschland auf dem Spiel steht, wenn wir es nicht schaffen, bundeseinheitlich ein klares Wort zu diesem Thema in Form eines Gesetzes zu sprechen. Zur Zeit erleben wir schon, vor allem in Baden-Württemberg, in Anfängen, aber auch in anderen Bundesländern, wie man durch Hintertüren auf erst einmal nicht so hohe Gebühren setzt. Man spricht dann von Verwaltungsgebühren, von Gebühren für sogenannte Langzeitstudierende. Das ist ein Grundprinzip, das hier zum Ausdruck kommt, von dem ich glaube, daß es früher oder später dazu führen wird, daß in einigen Bundesländern das Studium weiterhin gebührenfrei bleibt, während in anderen Bundesländern Gebühren erhoben werden. Das hat fatale soziale Folgen: Diejenigen, die sich dort, wo Gebühren erhoben werden, eine Hochschulausbildung nicht leisten können, bleiben draußen vor der Tür oder müssen abwandern in Bundesländer, die keine Studiengebühren erheben.
    Dies hielte ich für eine schlechte Entwicklung. Diese Entwicklung können wir ohne weiteres aufhalten. Wir können sie aufhalten, indem wir sagen:
    Erstens. Es ist keineswegs ein Nachteil für den Bildungsstandort Deutschland, daß in der Bundesrepublik keine Studiengebühren erhoben werden. Im Gegenteil: Es ist ein Standortvorteil, zu dem wir uns auch offensiv bekennen sollten.
    Zweitens. Es ist nach wie vor ein Ziel der Politik zu sagen: Studiengebühren sind der falsche Weg, weil wir eine Öffnung der Hochschulen wollen, damit möglichst vielen Menschen, auch Menschen aus Familien mit geringem Einkommen, der Weg in die Hochschule und damit in eine exzellente Ausbildung geebnet wird.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Matthias Berninger
    Auch dieser Punkt ist zum Teil umstritten. Denn neben der Frage der Gebührenfreiheit ist die Reform des BAföG hoch umstritten. Das Pingpong zwischen den Ländern und dem Bundesminister, aber auch der Streit hier im Hause in dieser Frage wird aus meiner Sicht, wenn wir uns nicht irgendwann einmal einigen, fatale Folgen haben, nämlich daß Kinder aus Familien mit geringem Einkommen nicht mehr studieren werden.
    Alle sprechen von der Wissensgesellschaft. Alle sprechen davon, daß unsere Gesellschaft qualifizierter werden muß, daß der Anteil der akademischen Ausbildung wahrscheinlich wachsen muß. Gleichzeitig ist ein wichtiger Grundkonsens der deutschen Politik der 70er Jahre in Gefahr, nämlich der der Chancengleichheit. Wenn wir uns gegen Studiengebühren aussprechen, können wir auch das erreichen: daß das Prinzip der Chancengleichheit zumindest an dieser Stelle nicht ausgehöhlt wird. Das scheint mir sehr wichtig und sehr erstrebenswert zu sein.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)

    Wenn diese Einigkeit auch in öffentlichen Äußerungen vehement zum Ausdruck kommt, dann habe ich die Hoffnung, daß wir es schaffen, uns nicht nur fraktionsübergreifend in diesem Parlament gegen Studiengebühren auszusprechen, sondern alles in der Macht des Bundes Stehende zu tun, daß Studiengebühren nicht erhoben werden. Da kommt vor allem den Regierungsfraktionen eine enorme Verantwortung zu.
    Denn so wie ich die Sache verstehe, wollen Sie diese Frage bislang nicht bundeseinheitlich, im Hochschulrahmengesetz, regeln, weil sich gewisse Länder - in der Regel CDU- oder CSU-regiert - dagegen sperren und Sie keine Spaltung herbeiführen wollen. Ich finde, hier sollte man ein sehr klares Signal setzen.
    Die einzigen, die sich in der Bundesrepublik noch für Studiengebühren aussprechen, sind, wenn ich das richtig überblicke, die Wirtschaftsverbände. Deren Papiere machen deutlich, daß sie nicht erkannt haben, in welche Richtung sich die Hochschulen in Zukunft entwickeln müssen. Wer heutzutage sagt, man könne die Finanzierung der Hochschulen gewährleisten, indem man von Studierenden 3000 DM Studiengebühren pro Jahr verlangt, der sieht sich zu Recht einer breiten Front der Ablehnung - von den Hochschulrektoren über die allergrößte Zahl der Landesbildungsminister, den Bundesbildungsminister und die Oppositionsparteien im Deutschen Bundestag bis, wie ich hoffe, zu den Regierungsparteien im Deutschen Bundestag - gegenüber. Hier bietet sich einigen die Chance, ein bißchen mehr Klarheit zu schaffen.
    Die F.D.P. hat ihren Bundesparteitag auch unter das Thema Bildung gestellt. Darüber ist nicht soviel berichtet worden; das mag mit der Haushaltskrise zu tun haben. Aus dem Antrag zu diesem Thema, den Sie auf Ihrem Parteitag verabschiedet haben, wird nicht klar, ob Sie dafür oder dagegen sind. Man könnte Ihnen bösartig unterstellen - das will ich von dieser Stelle aus noch nicht tun -, daß Sie ganz tief in die Mottenkiste der Bildungspolitik der späten 60er Jahre greifen und die Formel „Hörergeld" weiter verwenden wollen.

    (Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann [F.D.P.]: Sie sollten sich einmal informieren!)

    Ich würde mich freuen, wenn Sie klarstellen würden,

    (Dr. Wolfgang Weng [Gerungen] [F.D.P.]: Erfindungen kann man nicht klarstellen!)

    daß auch Sie gegen Studiengebühren sind.
    Ich glaube, daß wir eine Chance haben, im Ausschuß eine gemeinsame Position zu beziehen. Ich rechne auch damit, daß wir eine Chance haben, im Hochschulrahmengesetz eine klare Position zu finden. Mich freut es sehr, daß sich zum Beispiel die Bildungspolitiker der Sozialdemokraten, auch deren Bildungsminister, bereits festgelegt haben und sagen: Das ist für uns ein elementarer Punkt. Damit dieser Kernpunkt der Hochschulreform nicht untergeht, wird es unsere Aufgabe in diesem Parlament sein, ein sehr klares Wort zu sprechen. Dazu fordere ich Sie auf. Sie haben jetzt die Gelegenheit dazu.
    Ich denke, wir haben vor allem in den Beratungen über ein neues Hochschulrahmengesetz die Chance, eine dauerhafte Perspektive zu eröffnen und das Signal zu setzen, daß uns Chancengleichheit keineswegs egal ist, sondern eines der wichtigsten Prinzipien in der Hochschulpolitik darstellt.
    Vielen Dank.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



Rede von Dr. Burkhard Hirsch
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Ich gebe das Wort der Abgeordneten Edelgard Bulmahn.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Sehr geehrte Herren und Damen! Die nachwachsende Generation hat Anspruch auf die bestmögliche Qualifikation. Qualifizierte Bildung ist für den einzelnen eine ganz wesentliche Voraussetzung zur Realisierung individueller Lebens- und Berufschancen. Aber auch für unsere Gesellschaft insgesamt hängen Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit, Kultur und Lebensqualität immer mehr von der Kompetenz, dem Wissen, dem Können und der Kreativität der Menschen in unserem Lande ab.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Dr. Wolfgang Weng [Gerlingen] [F.D.P.]: Das ist allgemeingültig!)

    Nur wer in Bildung und Wissenschaft investiert, investiert in die Zukunftsfähigkeit der gesamten Gesellschaft.
    Den Hochschulen kommt dabei eine ganz zentrale Bedeutung zu. Sie leisten mit der Ausbildung von hochqualifizierten Arbeitskräften einen bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität und zur Zukunftssicherung. Die Forschung an den Hochschulen bildet das Fundament des deutschen Forschungssystems und schafft die Grundlagen für wissenschaftli-

    Edelgard Bulmahn
    che, technologische und wirtschaftliche Innovation. Trotz aller - mitunter auch berechtigter - Kritik an den Hochschulen erkennen wir an, daß die Hochschulen in den vergangenen Jahrzehnten Beträchtliches geleistet haben. Sie haben einen hohen Standard der Ausbildung sicherstellen können. Der wachsende Umfang der Drittmitteleinwerbung, Sonderforschungsbereiche, Graduierten- und Innovationskollegs unterstreichen die Leistungsfähigkeit der deutschen Hochschulforschung.
    Seit dem sogenannten Öffnungsbeschluß 1977 hat sich die Zahl der Studierenden fast verdoppelt, während der Personal- und Sachressourceneinsatz nur ganz unwesentlich gesteigert worden ist. Unsere Hochschulen sind in dramatischer Weise unterfinanziert. Besorgniserregend ist insbesondere der seit Jahren festzustellende kontinuierliche Rückzug des Bundes aus der Hochschulfinanzierung. So ist, wie in den vom BMBF herausgegebenen Grund- und Strukturdaten nachzulesen ist, der Anteil des Bundes an der Hochschulfinanzierung von 1970 bis 1995 von 14,3 Prozent auf sage und schreibe 5,2 Prozent gesunken.

    (Dr. Eberhard Brecht [SPD]: Das ist ein Skandal! Unzumutbar!)

    Seit die konservativ-liberale Koalition 1982 die Regierungsverantwortung im Bund übernommen hat, ist der Anteil der BMBF-Ausgaben am Bundeshaushalt kontinuierlich von 4,7 Prozent auf 3,4 Prozent gesunken. Das wurde von uns immer wieder kritisiert. Leider ist es dennoch jedes Jahr praktiziert worden.
    Meine Damen und Herren, der Bundeskanzler hat nicht immer recht. Aber er hatte recht, als er auf dem CDU-Parteitag 1996 feststellte:
    ... die eigentliche Entscheidung über die Zukunft Deutschlands (fällt) nicht zuletzt in unseren Schulen und Hochschulen ..., nämlich ob dieses Land im globalen Wettbewerb des 21. Jahrhunderts bestehen wird oder ob wir absteigen.

    (Tilo Braune [SPD]: Das hat die Bundesregierung noch nicht begriffen!)

    Absteigen, liebe Kolleginnen und Kollegen, wird aber zunächst jemand anderes: Eine Bundesregierung, die die notwendigen Investitionen in die Zukunft auf diese Art und Weise blockiert, die die Jugend unseres Landes Stück um Stück ihrer Zukunft beraubt, hat selbst keine Zukunft mehr. Deshalb wird diese Bundesregierung zunächst absteigen.

    (Beifall bei der SPD Tilo Braune [SPD]: Gehört abgewählt!)

    Bevor Sie - ich warte schon fast darauf - wieder mit Ihrer Länderschelte anfangen - das Spielchen kennen wir ja -, nehmen Sie doch bitte erst einmal zwei Zahlen zur Kenntnis: Von 1989 bis 1995 stiegen die Wissenschaftsausgaben der Länder um 70,5 Prozent, die des Bundes aber nur um 41,3 Prozent. - Ich warte
    jetzt eigentlich auf den Hinweis auf Niedersachsen; auch der kommt normalerweise immer.

    (Christian Lenzer [CDU/CSU]: Sie geben sich die Stichworte selbst! Dr. Karlheinz Guttmacher [F.D.P.]: Es ist gut, wenn Sie das wissen!)

    Deshalb zwei Zahlen zur Situation in Niedersachsen. Der Haushalt des dortigen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur ist von 1989 bis 1997 um 31,3 Prozent gesteigert worden. Der BMBF dagegen erzielte, obwohl die neuen Länder dazugekommen sind und das eigentlich bedeutet, daß die Wissenschaftsausgaben deutlich gesteigert werden müßten, weil wir um ein Viertel gewachsen sind, nur ein Plus von 30,5 Prozent.

    (Dr. Eberhard Brecht [SPD]: Im Osten hat es nur Kahlschlag gegeben!)

    Meine Damen und Herren, was wir brauchen, ist endlich eine klare Prioritätenentscheidung in den öffentlichen Haushalten für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

    (Beifall bei der SPD)

    Unsere Hochschulen benötigen zusätzliches Geld. Neben den Ländern, die angesichts der verfehlten Finanz- und Steuerpolitik der Bundesregierung

    (Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: Ach! Ach!)

    ihre Mittel nicht mehr steigern können und in den letzten Jahren zum Teil auch kürzen mußten, steht hier angesichts der aufgezeigten Entwicklung, die ich eben belegt habe, vor allem die Bundesregierung in der Pflicht.

    (Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: Nein! Die Länder!)

    Unverantwortbar wäre es, angesichts der Finanzprobleme erneut eine Debatte um die Studierendenzahl zu führen oder gar die Studienmöglichkeiten einzuschränken. Das wäre der falsche Weg.

    (Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann [F.D.P.]: Will das jemand?)

    Wir haben in Deutschland nicht zu viele Studierende. Wir sind vielmehr im Interesse unseres Landes auf eine möglichst große Zahl hochqualifizierter Menschen angewiesen. Ich freue mich, daß es zumindest in dieser Frage im Ausschuß bisher Konsens gab. Derzeit studieren in der Bundesrepublik zirka 30 Prozent eines Jahrganges. Im Vergleich zu den westlichen Industrienationen nehmen wir damit keinesfalls eine Spitzenstellung ein. Allen Beschäftigungsprognosen, die uns vorliegen, zufolge wird der Bedarf an Hochschulabsolventen weiter zunehmen.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, mit zusätzlichen Mitteln allein werden wir die strukturellen Probleme der Hochschulen nicht lösen können. Die knappen Ressourcen, aber auch das Leistungspotential von Hochschulen muß besser eingesetzt werden. Wir wollen deshalb die von den Ländern eingeleitete Hochschulreform weiter voranbringen und die

    Edelgard Bulmahn
    Eigenverantwortung und die Handlungsfähigkeit der Hochschulen stärken.
    In Anbetracht der Finanzprobleme der Hochschulen wird jetzt seit einigen Jahren wieder verstärkt die Einführung von Studiengebühren verlangt, quasi als Wundermittel. Studiengebühren sind allerdings kein geeignetes Instrument zur Überwindung der Unterfinanzierung der Hochschulen;

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Kollege Berninger hat dies zu Recht dargestellt. Sie sind sozialpolitisch verfehlt und unverantwortbar; sie sind bildungspolitisch falsch und in ihrer finanzpolitischen Wirkung zweifelhaft.
    Wir sind uns in diesen Punkten mit dem Bündnis 90/Die Grünen und im Ergebnis bemerkenswerterweise auch mit der Bundesregierung einig. Daher verzichte ich jetzt auf die ausführliche Darlegung der Argumente. Mein Vorredner hat darauf hingewiesen. Außerdem sind sie für den, der noch Argumentationsbedarf hat, in meiner schriftlichen Fassung nachlesbar.
    Die SPD-Bundestagsfraktion - da haben wir uns ganz eindeutig festgelegt - lehnt die Einführung von Studiengebühren ab. Wir lehnen sie auch als Partei ab.

    (Dr. Wolfgang Weng [Gerlingen] [F.D.P.]: Natürlich, Sie lehnen ja alles ab!)

    Wir haben einen entsprechenden Parteitagsbeschluß, der das ganz klar und eindeutig besagt. Er ist unsere Handlungsgrundlage.

    (Dr. Wolfgang Weng [Gerungen] [F.D.P.]: Ich kenne von Ihnen überhaupt nur Parteitagsbeschlüsse!)

    - Das unterscheidet uns vielleicht von Ihnen.
    Wir werden im Zusammenhang mit der Novellierung des Hochschulrahmengesetzes darauf bestehen, daß ein Verzicht auf die Einführung von Studiengebühren festgeschrieben wird.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Nur so läßt sich das verfassungsrechtliche Gebot der Schaffung vergleichbarer Lebensverhältnisse sicherstellen und ein verfälschender Wettbewerb zwischen den Ländern und Hochschulen vermeiden.
    Ich habe allerdings kein Verständnis für den Bundesbildungsminister, der öffentlich immer wieder erklärt, er lehne Studiengebühren ab - was ich begrüße -, in den Bund/Länder-Verhandlungen die Aufnahme einer entsprechenden HRG-Regelung bisher aber abgelehnt hat.
    Wir fordern die Koalitionsfraktionen und die Bundesregierung hier deshalb nachdrücklich auf, eine solche Festlegung von unserer Seite nicht länger zu blockieren, sondern gemeinsam mit den Oppositionsfraktionen im Deutschen Bundestag eine entsprechende Regelung im HRG zu verankern.

    (Dr. Eberhard Brecht [SPD]: Recht hat die Frau!)

    Meine Damen und Herren, in einer offenen, demokratischen Gesellschaft müssen alle jungen Menschen unabhängig von ihrer sozialen und wirtschaftlichen Situation die Möglichkeit haben, eine ihren Fähigkeiten und Interessen entsprechende Ausbildung zu absolvieren. Der Hochschulzugang muß deshalb allen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und ihren Einkommensverhältnissen offenstehen.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Die Herstellung von Chancengleichheit - das vergessen einige - ist Verfassungsgebot.
    Diesem Anspruch, diesem Verfassungsgebot genügt das gegenwärtige zweigleisige System der Ausbildungsförderung - zum einen bestehend aus den Leistungen im Rahmen des Familienleistungsausgleichs und zum anderen bestehend aus den Leistungen im Rahmen des Bundesausbildungsförderungsgesetzes - immer weniger.
    Hiermit wird keine Chancengleichheit mehr gewährleistet. Dieses zweigleisige System begünstigt beim Familienleistungsausgleich die Bezieher höherer Einkommen. Zudem fordert es von den Beziehern von BAföG-Leistungen Leistungsnachweise, von denen, die durch den Familienleistungsausgleich begünstigt werden, aber nicht.

    (Dr. Wolfgang Weng [Gerlingen] [F.D.P.]: Das erste war frei erfunden! Das stimmt einfach nicht!)

    Infolge der fehlenden Verzahnung dieser Förderungen mangelt es dem gegenwärtigen Förderungsrecht an Gerechtigkeit, Konsistenz und Transparenz. Das muß behoben werden.
    Das BAföG ist infolge der verfehlten Politik der Bundesregierung über die Kürzungen der letzten Jahre, die Nichtaufstockung der Förderbeträge und der Freibeträge ausgeblutet und wird seiner ursprünglichen Zielsetzung, nämlich dafür Sorge zu tragen, daß auch Jugendlichen aus einkommensschwächeren Familien die Teilnahme an weiterführenden Bildungsgängen ermöglicht wird, nicht mehr gerecht.
    Seit 1982 ist der Anteil der Studierenden aus Elternhäusern mit niedrigen und mittleren Einkommen von 23 auf 14 Prozent bzw. von 34 auf 28 Prozent gesunken. Parallel dazu ist die Förderungsquote in den alten Ländern bis 1994 von 30,3 auf 17,6 Prozent gesunken.
    Die Förderungsleistungen decken überdies immer weniger den Bedarf der Studierenden zur Bestreitung ihres Lebensunterhaltes. Das heißt, das Gesetz wird seiner Zielsetzung nicht mehr gerecht. Inzwischen müssen mehr als 60 Prozent der Studierenden in wachsendem Umfang auch während des Seme-

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    sters arbeiten, um ihr Studium zu finanzieren. Die Konsequenzen sind jedem in diesem Hause klar.
    Die SPD setzt sich deshalb für eine grundlegende strukturelle Reform der Ausbildungsförderung ein. Das neue System muß transparent, nachvollziehbar und sozial gerecht gestaltet sein. Es muß Verteilungsgerechtigkeit zugunsten unterer und mittlerer Einkommensschichten schaffen. Es muß unangemessene Begünstigungen und Benachteiligungen abbauen.
    Hierzu sind die bisher getrennten Bereiche - ich habe sie vorhin geschildert - zu einem einheitlichen System der Studienförderung zusammenzuführen, bestehend aus einem einkommensunabhängigen Ausbildungsgeld und einer einkommensabhängigen Aufbauförderung, dem bisherigen BAföG.
    Empfänger der Förderleistungen sollen grundsätzlich die Studierenden sein, damit diese ihr Studium und ihr Privatleben eigenverantwortlich gestalten können. Die Förderung soll von der Höhe und von den Bedingungen her so ausgestaltet sein, daß alle Studierenden ihr Studium in der Regelstudienzeit erfolgreich abschließen können.
    Hierbei ist es für uns überhaupt keine Frage, daß die im Rahmen der Aufbauförderung während der Höchstförderungsdauer gewährten hälftigen Darlehen grundsätzlich zinsfrei bleiben.