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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/181 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 181. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. Juni 1997 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 16217 A Absetzung der Punkte 4 a, 13 und 19 e von der Tagesordnung 16217 C Abwicklung der Tagesordnung 16217 C Zur Geschäftsordnung 16217 D Joachim Höster CDU/CSU 16217 D Elke Ferner SPD 16218 B Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16219 A Jörg van Essen F.D.P 16219 C Dr. Dagmar Enkelmann PDS 16220 A Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Erklärung durch die Bundesregierung zum 50. Jahrestag des Marshallplans 16220 D Dr. Helmut Kohl, Bundeskanzler . . . 16220 D Freimut Duve SPD 16224 A Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . 16225 C Ludger Volmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16228 B Dr. Otto Graf Lambsdorff F.D.P. . . . . 16229 C Manfred Müller (Berlin) PDS 16231 D Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD 16232 C Tagesordnungspunkt 4 b: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch (Drucksache 13/7558) . 16234 D Barbara Stamm, Staatsministerin (Bayern) 16234 D, 16249 A Susanne Kastner SPD . . 16236 B, 16240 A, 16251 A Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU 16237 D, 16238 D Michael Glos CDU/CSU 16239 C Marina Steindor BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16240 C Dr. Dieter Thomae F.D.P 16241 D Dr. Ruth Fuchs PDS 16242 D Julius Louven CDU/CSU 16243 D Karin Rehbock-Zureich SPD 16244 C Karl Hermann Haack (Extertal) SPD 16245 A, 16248 A, C, 16253 D Dr. Rolf Olderog CDU/CSU 16247 B Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . 16248 B Horst Günther, Parl. Staatssekretär BMA 16249 C, 16252 A Antje-Marie Steen SPD 16251 C Volker Kauder CDU/CSU . . . 16252 B, 16254 B Halo Saibold BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16253 A Tagesordnungspunkt 5: Vereinbarte Debatte zur Gesundheitspolitik 16255 B Horst Seehofer, Bundesminister BMG . 16255 B Klaus Kirschner SPD 16256 D Rudolf Dreßler SPD 16257 D Monika Knoche BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16260 C Jürgen W. Möllemann F.D.P. . . . . . 16261 D Rudolf Dreßler SPD 16262 D Dr. Martin Pfaff SPD 16263 C Dr. Ruth Fuchs PDS 16264 C Wolfgang Lohmann (Lüdenscheid) CDU/ CSU 16265 B Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Zurückweisung des Einspruches des Bundesrates gegen das Erste Gesetz zur Neuordnung von Selbstverwaltung und Eigenverantwortung in der gesetzlichen Krankenversicherung (Drucksache 13/7850) 16266 B Namentliche Abstimmung 16266 D Ergebnis 16267 C Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Zurückweisung des Einspruches des Bundesrates gegen das Zweite Gesetz zur Neuordnung von Selbstverwaltung und Eigenverantwortung in der gesetzlichen Krankenversicherung (Drucksache 13/7851) 16266 C Namentliche Abstimmung 16267 A Ergebnis 16270 A Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Zurückweisung des Einspruches des Bundesrates gegen das Gesetz zur Änderung der Strafprozeßordnung (Drucksache 13/7852) . . 16266 C Namentliche Abstimmung 16267 B Ergebnis 16276 A Tagesordnungspunkt 19: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Steuerreformgesetzes 1999 (Drucksache 13/ 7917) 16272 C b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Konzerne an internationalen Kapitalmärkten und zur Erleichterung der Aufnahme von Gesellschaftsdarlehen (Kapitalaufnahmeerleichterungsgesetz) (Drucksache 13/7141) 16272 D c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Rezzo Schlauch, Volker Beck (Köln), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Begrenzung des aktiven Wahlrechts für Deutsche, die nicht in den Gebieten der Mitgliedstaaten des Europarates leben (Drucksache 13/7864) 16272 D d) Antrag der Abgeordneten Amke Dietert-Scheuer, Kerstin Müller (Köln), Cem Özdemir, Volker Beck (Köln) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Asylrecht für EU-Staatsangehörige (Drucksache 13/7303) 16273 A Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Antrag der Abgeordneten Christine Scheel, Oswald Metzger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einkommensteuerreform für Gerechtigkeit und Transparenz (Drucksache 13/7895) . . 16273 A b) Antrag der Abgeordneten Christina Schenk, Heidemarie Lüth, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Zur Reform des Kindschaftsrechts (Drucksache 13/7899) 16273 B Tagesordnungspunkt 20: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Rahmenübereinkommen des Europarats vom 1. Februar 1995 zum Schutz nationaler Minderheiten (Drucksachen 13/6912, 13/7842) . . 16273 B b) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ergänzenden Protokoll vom 22. August 1996 zum Ems-Dollart-Vertrag zur Regelung der Zusammenarbeit zum Gewässer- und Naturschutz in der Emsmündung (Ems-Dollart-Umweltprotokoll) (Drucksachen 13/6919, 13/ 7921) 16273 C c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 11. April 1996 über die Internationale Kommission zum Schutz der Oder gegen Verunreinigung (Vertrag über die Oderschutzkommission) (Drucksachen 13/6920, 13/7922) 16273 D d) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 15. März 1996 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Kasachstan über den Luftverkehr (Drucksachen 13/7323, 13/ 7868) 16274 A e) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Ände- rung des Gesetzes über die Errichtung einer Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder" (Drucksachen 13/7336, 13/7873, 13/7874) 16274 B f) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Bodenabfertigungsdienste auf Flugplätzen (Drucksachen 13/7645, 13/ 7885) 16274 D g) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes (Drucksachen 13/7494, 13/7920) . . . 16274 D h) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Einundneunzigste Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste - Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 13/7065, 13/7209 Nr. 2, 13/7754) 16275 A i) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union - zu dem Entschließungsantrag des Abgeordneten Christian Sterzing und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: zu der Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung; Aktuelle Fragen der Europapolitik, insbesondere Vorschau auf die Tagung des Europäischen Rates in Dublin am 13./14. Dezember 1996 - zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Forderungen an den Europäischen Rat in Dublin am 13./14. Dezember 1996 zur Überprüfung des Vertrages von Maastricht (Drucksachen 13/6492, 13/6495, 13/ 7488) 16275 B j) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Dr. Dionys Jobst und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Horst Friedrich, Lisa Peters, Dr. Klaus Röhl und der Fraktion der F.D.P.: Weißbuch über Harmonisierungsdefizite bei Verkehrsdienstleistungen (Drucksachen 13/6403, 13/ 7508) 16275 D k) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Freimut Duve, Otto Schily, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Erhalt der Buchpreisbindung (Drucksachen 13/6061, 13/7803) 16278 C l) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Einsetzung eines Ausschusses für Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik (Drucksachen 13/5555 Nr. 2.31, 13/7419) 16278 C m) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Registrierung der an Bord von Fahrgastschiffen befindlichen Personen (Drucksachen 13/6861 Nr. 2.12, 13/7732) 16278 D n) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 94/58/EG über Mindestanforderungen für die Ausbildung von Seeleuten (Drucksachen 13/6357 Nr. 2.7, 13/7773) . . . . 16278 D o) Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsache vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BvE 2/97 (Drucksache 13/7736) . . . 16279 A p) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 203 zu Petitionen (Finanzielle Unterstützung einer politischen Stiftung der PDS) (Drucksache 13/7515) 16279 B q-u) Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 210, 211, 212, 213 und 215 zu Petitionen (Drucksachen 13/7811, 13/7812, 13/7813, 13/7814, 13/7816) . . . . 16280 C Dr. Christa Luft PDS (Erklärung nach § 31 GO) 16279 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Weitere abschließende Beratung ohne Aussprache a) Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann und der Gruppe der PDS: Neuregelung der Rechtsstellung der Abgeordneten (Drucksache 13/7691) . 16281 A b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Verordnung der Bundesregierung: Zustimmungsbedürftige Verordnung über die Rücknahme und Entsorgung gebrauchter Batterien und Akkumulatoren (Batterieverordnung) (Drucksachen 13/7578, 13/7700 Nr. 2.2, 13/7930) 16283 D c) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Verord- nung der Bundesregierung: Zustimmungsbedürftige Verordnung über die Entsorgung von Altautos und die Anpassung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 13/7780, 13/7855 Nr. 2.2, 13/7931) 16283 D Dr. Dagmar Enkelmann PDS (Erklärung nach § 31 GO) 16281 A Peter Conradi SPD (Erklärung nach § 31 GO) 16281 D Gerald Häfner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Erklärung nach § 31 GO) 16282 B Tagesordnungspunkt 9: a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung anläßlich der VN-Sondergeneralversammlung über Umwelt und Entwicklung 1997 in New York; Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung in Deutschland - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), Wilhelm Dietzel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Birgit Homburger, Günther Bredehorn, Dr. Rainer Ortleb und der Fraktion der F.D.P.: Globale Umwelt- und Entwicklungspartnerschaft im 21. Jahrhundert - VN-Sondergeneralversammlung 1997 zur Überprüfung und Bewertung der Umsetzung der Agenda 21 - zu dem Antrag der Abgeordneten Michael Müller (Düsseldorf), Ulla Burchardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umsetzung der AGENDA 21 - Prioritäten für Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung im 21. Jahrhundert (Drucksachen 13/7054, 13/7253, 13/ 7256, 13/7106, 13/7679, 13/7890) . . . 16284 A b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Dr. Winfried Pinger und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Roland Kohn, Dr. Irmgard Schwaetzer und der Fraktion der F.D.P.: 5 Jahre nach der VN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro: Schutz des Tropenwaldes verstärken - Initiativen gegen die Zerstörung der borealen Wälder ergreifen (Drucksachen 13/7601, 13/7932) . . . 16284 C Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 16284 D Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16285 D Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . 16287 B Dr. Christian Ruck CDU/CSU 16288 C Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16289 C Birgit Homburger F.D.P. . . . . 16290C, 16301 B Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16291 C Eva Bulling-Schröter PDS 16292 D Klaus-Jürgen Hedrich, Parl. Staatssekretär BMZ 16293 D Dr. Mathias Schubert SPD 16294 D Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16296 B Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/ CSU 16297 A Dr. Eberhard Brecht SPD 16297 C, D Marion Caspers-Merk SPD 16299 C Tagesordnungspunkt 10: a) - Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutz des Bodens (Drucksachen 13/6701, 13/7891, 13/7893) 16302 B - Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Jürgen Rochlitz, Gila Altmann (Aurich), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutz des Bodens (Drucksachen 13/5203, 13/7891, 13/7893) b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Angelica Schwall-Düren, Michael Müller (Düsseldorf), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gefährdung der Böden erkennen und vorsorgenden Bodenschutz durchsetzen - zu dem Antrag der Abgeordneten Eva-Maria Bulling-Schröter, Dr. Günther Maleuda, Dr. Christa Luft, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Eckpunkte für ein Gesetz zum Schutz des Bodens (Bodenschutzgesetz) (Drucksachen 13/3553, 13/6715, 13/ 7891) 16302 C c) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag der Abgeordneten Christel Deichmann, Horst Sielaff, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Förderung der landwirtschaftlichen Verwertung von Klärschlämmen und Komposten (Drucksachen 13/4449, 13/7047) . . . 16302 D Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . . 16302 D Dr. Angelica Schwall-Düren SPD . . . . 16304 C Dr. Jürgen Rochlitz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16306 D Birgit Homburger F D P. 16308 B Eva Bulling-Schröter PDS 16310 A Steffen Kampeter CDU/CSU 16310 D Dr. Angelica Schwall-Düren SPD . . 16312 A Dr. Liesel Hartenstein SPD 16313 B Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 16315 B Ulrike Mehl SPD 16317 A Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Matthias Berninger, Elisabeth Altmann (Pommelsbrunn), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Hochschul- und Studienfinanzierung: Studiengebühren sind der falsche Weg (Drucksache 13/7473) 16318 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Edelgard Bulmahn, Doris Odendahl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Investition für die Zukunft: Hochschul- und Studienfinanzierung sichern (Drucksache 13/7914) 16318 B Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16318 B Edelgard Bulmahn SPD . . . . 16319 D, 16327 A Christian Lenzer CDU/CSU 16322 B Dr. Karlheinz Guttmacher F.D.P. . . . 16323 C Maritta Böttcher PDS 16324 B Bernd Neumann, Parl. Staatssekretär BMBF 16325 B, 16327 B Tagesordnungspunkt 12: a) Große Anfrage der Abgeordneten Gert Weisskirchen (Wiesloch), Dr. Eberhard Brecht, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Reform der Vereinten Nationen (Drucksachen 13/5055, 13/6773) 16327 C b) Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Karl Lamers und der Fraktion der CDU/CSU sowie des Abgeordneten Ulrich Irmer und der Fraktion der F.D.P.: 50 Jahre Vereinte Nationen - eine große Vision schrittweise verwirklichen - zu dem Antrag der Abgeordneten Gert Weisskirchen (Wiesloch), Dr. Eberhard Brecht, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: 50 Jahre Vereinte Nationen - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Helmut Lippelt, Dr. Angelika Köster-Loßack, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: 50 Jahre Vereinte Nationen - die Vision einer demokratischen Weltorganisation schrittweise verwirklichen und nationalstaatlichen Egoismus überwinden - zu dem Antrag der Abgeordneten Andrea Lederer, Heinrich Graf von Einsiedel, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: VN-Politik der Bundesregierung (Drucksachen 13/2744, 13/2751, 13/ 2739, 13/2632, 13/6455) 16327 D Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . 16328 A Dr. Christian Ruck CDU/CSU 16329 C Dr. Eberhard Brecht SPD 16330 D Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16332 A Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P 16332 D Dr. Eberhard Brecht SPD . . . 16334 B, 16342 D Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 16336 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16338 D Armin Laschet CDU/CSU . . . 16339 D, 16343 B Brigitte Adler SPD 16341 C Nächste Sitzung 16344 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 16345* Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Juni 1997 16217 181. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. Juni 1997 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Blunck, Lilo SPD 12. 6. 97 Gansel, Norbert SPD 12. 6. 97 Ibrügger, Lothar SPD 12. 6. 97 * Imhof, Barbara SPD 12. 6. 97 Jung (Limburg), Michael CDU/CSU 12. 6. 97 Lemke, Steffi BÜNDNIS 12. 6. 97 90/DIE GRÜNEN Schultz (Everswinkel), SPD 12. 6. 97 Reinhard Wallow, Hans SPD 12. 6. 97 Wieczorek (Duisburg), SPD 12. 6. 97 Helmut * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Angela Merkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Wenn ich jetzt auf Ihre Frage direkt antworten soll, würde ich sagen: Ja, das ist mir bekannt. Nun vermute ich einmal, daß Ihre Intention auch war, daß ich das kommentiere. Wenn mir die Zeit dafür nicht angerechnet wird, will ich das gerne tun.
    Wir haben sehr viel über das Thema „Extrakonvention oder Protokoll zur Biodiversitätskonvention" gesprochen. Ich sage als Umweltministerin frank und frei: Ich brauche ein rechtliches Instrument. Mir ist es recht, wenn keine neuen Konventionen geschaffen werden. Wir haben jedoch - bei Kooperation mit anderen Ressorts, vor allem auch in der Europäischen Union - keine Chance gesehen, ein Protokoll zur Biodiversitätskonvention durchzubekommen. Die Frage war also: eine einzelne Konvention als rechtliches Instrument oder überhaupt kein rechtliches Instrument. Angesichts dieser Konstellation in der Europäischen Union habe ich mich mit dem Kompromiß einer neuen Konvention einverstanden erklärt. Aber man hätte genausogut sagen können: Jawohl, wir machen das im Rahmen der Biodiversitätskonvention. Allerdings bedarf diese Konvention dringend einer Überarbeitung.
    Also, rechtlich verbindliche Regelungen, die der nachhaltigen Forstwirtschaft dienen, lassen sich realistischerweise nur mit einer Besonderen Konvention treffen.
    Ich möchte noch auf andere Themen eingehen, die wir auf der Sondergeneralversammlung als Strategie und Arbeitsschwerpunkte für die nächsten Jahre verankern wollen. Dies ist erstens der Schutz der Süßwasserressourcen in einem globalen Aktionsprogramm, zweitens der Vorschlag, eine Dekade der nachhaltigen Energienutzung bei der UNO auszurufen und dafür die entsprechenden Strategien zu erarbeiten, und drittens die Frage der umweltverträglichen Verkehrsentwicklung. Dazu gehören die Einführung einer Flugbenzinbesteuerung auf internationaler Ebene, der weltweite Ausstieg aus der Verwendung bleihaltigen Benzins in den nächsten zehn Jahren, Leitlinien für einen umweltgerechten Verkehr insbesondere in den großen Städten und - das sage ich für mich dazu - die möglichst schnelle Einführung des geregelten Katalysators in möglichst vielen Schwellenländern, weil hier auf Jahrzehnte Investitionen getätigt werden, die, was die Luftqualität angeht, lange Nachwirkungen haben werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Im Rahmen der biologischen Vielfalt setzen wir uns - das haben wir auch in der Europäischen Union immer wieder gesagt - für sogenannte „hot spots" als Ergänzung der Biodiversitätskonvention ein, das heißt für einen Anhang mit besonders schutzwürdigen Gebieten, weil diese Konvention ansonsten in vielen Fragen sehr wenig konkret ist. Zum zweiten setzen wir uns aber auch für eine schnelle Verabschiedung eines Protokolls zur Sicherheit in der Biotechnologie ein.
    Ich persönlich sehe einen wichtigen Schwerpunkt - wir konnten dies auch in den jetzt vorliegenden Verhandlungstexten verankern - in der Arbeit im Bereich des Tourismus. Wir haben im Frühjahr mit über 20 Ländern die Berliner Erklärung verabschiedet, die sich mit der Frage eines nachhaltigen Tourismus beschäftigt. Das Thema Tourismus und nachhaltige Entwicklung ist eines der wenigen Themen, bei denen wir immer wieder etwas von dem Geist von Rio spüren, nämlich bei der Frage: Was bedeutet Entwicklung für Entwicklungsländer und ihre Hoffnungen, und was bedeutet nachhaltige Entwicklung aus der Sicht der Industrieländer? Denn es gibt seit Rio einen latenten Konflikt, den wir schrittweise abbauen müssen. Die Entwicklungsländer sagen uns: Ihr kommt uns mit neuen Umweltvorschriften; ihr habt Nachhaltigkeit auf Umweltpolitik reduziert und wollt uns damit unsere eigentlichen Entwicklungschancen verbauen. - Wir haben bislang zu wenige Felder benennen können, in denen wir deutlich machen können, daß Entwicklung und Nachhaltigkeit für uns und für die Entwicklungsländer in gleichem Maße bedeuten können, daß wir gemeinsam vorankommen und daß es sich nicht um ein Gegeneinander, sondern um ein Miteinander auf der Basis einer nachhaltigen Nutzung von Rohstoffen handelt.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU Dr. Uschi Eid [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da müssen wir aber mit gutem Beispiel vorangehen!)

    Dies läßt sich im Bereich des Tourismus in vernünftiger Weise anschaulich machen und praktizieren. Abgaben, bestimmte Standards und Verpflichtungen in diesem Bereich können den Entwicklungs- und den Schwellenländern, auch beim Naturschutz, direkt zugute kommen. Das heißt, auch die Menschen in diesen Ländern sehen: Wirtschaftliche Entwicklung und Umweltschutz müssen kein Gegensatz sein.
    Ein zweites Thema, das aus meiner Sicht in ähnlicher Richtung entwickelt werden muß, ist die Frage der Öko-Effizienz. Das ist bei uns im Zusammenhang mit der Diskussion um die entsprechenden Faktoren - Faktor 4 bis hin zu Faktor 10 - bekannt geworden. Das heißt, bei reduziertem Naturverbrauch ist mehr Effizienz in der technologischen Umsetzung durchaus möglich. Dies muß ein Weg sein, mehr Gerechtigkeit auf dieser Erde zu gewährleisten. Das Fatale dabei - wie auch bei anderen Fragen, beispielsweise der Problematik der WTO - ist, daß die Entwicklungsländer immer wieder befürchten, wir wollten ihnen Entwicklungsspielräume nehmen, und daß sie aus diesem Grunde von vornherein gegen bestimmte Strategien der Industrieländer sind. Hier geht es vor allen Dingen um eine bessere Vertrauensbasis. Zu dieser Vertrauensbasis gehört natürlich auch, daß wir die entsprechenden finanziellen Ressourcen zur Verfügung stellen. Unser Ziel,

    Bundesministerin Dr. Angela Merkel
    0,7 Prozent des Bruttosozialprodukts für Entwicklungshilfe zu verwenden, ist nach wie vor gültig,

    (Dr. Uschi Eid [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Frau Ministerin, wir sind bei 0,28 Prozent angelangt!)

    auch wenn wir es - dies müssen wir selbstkritisch eingestehen - nicht erreicht haben. Trotzdem halten wir es für ein sinnvolles Ziel; Sie sicherlich auch.
    Weiterhin halten wir mit Blick auf diese Sondergeneralversammlung die Auffüllung der Mittel der Globalen Umweltfazilität für außerordentlich dringend. Die Bundesrepublik wird ihre Pflicht tun. - Herr Müller, ich habe übrigens noch ein Beispiel, bei dem sich die französische Regierung durch außerordentliche Progressivität auszeichnen kann: durch die Wiederaufnahme der Zahlung ihrer Beiträge für das UNEP. In den letzten drei Jahren sah es da schlecht aus. Ich fürchte, auch in bezug auf frühere sozialistische Regierungen sah es da alles andere als gut aus. Hier wäre ein Feld für zukünftige französische Aktivitäten.
    Ich kann hier nicht in aller Breite auf alle Facetten dessen eingehen, was in New York verhandelt wird. Sie kennen die Verhandlungstexte; sehr vieles bedarf noch der Klärung. Wir müssen sehr intensiv verhandeln. Ich hoffe auf große Unterstützung. Es genügt nicht, hier über den Rest der Welt zu schimpfen. Wir müssen es schaffen, einen Konsens in allen UN-Gremien herbeizuführen, damit die Verhandlungstexte am Ende so ausschauen, wie wir - Sie und ich - das wollen. Damit wir das schaffen können, ist erforderlich, daß wir in New York überzeugend auftreten. Ebenfalls ist eine verständnisvolle Verhandlungsführung erforderlich, für die ich mich einsetzen werde. Ich hoffe auf eine erfolgreiche Sondergeneralversammlung.
    Herzlichen Dank für das Zuhören.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)



Rede von Hans-Ulrich Klose
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Kollege Michael Müller, SPD.

(Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Gemeinsamkeit ist gefragt!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Müller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ich bin gern für Gemeinsamkeit, nur nicht mit jedem. - Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich will am Anfang gleich sagen, Frau Ministerin: Wir wünschen Ihnen ungeachtet unserer innenpolitischen Kontroversen für die Verhandlungen Erfolg, weil in New York in der Tat sehr viel auf dem Spiel steht.

    (Beifall bei Abgeordneten im ganzen Hause)

    Wir wären wirklich sehr provinziell, wenn wir das Ganze nur innenpolitisch betrachten würden.
    Ungeachtet der Tatsache, daß man bei genauerem Hinsehen noch viele Fragezeichen setzen muß, war die Konferenz von Rio sehr wichtig, weil sie Diskussionen ausgelöst und Prozesse in Gang gesetzt hat.
    Wir hoffen, daß das auch in New York der Fall sein wird, auch wenn wir die letzten fünf Jahre in vielen Bereichen - global gesehen - nicht besonders positiv bewerten können. Der Prozeß, der in New York in Gang gesetzt werden solle, nämlich daß man sich auf eine Weltinnenpolitik hin bewegt, kann von uns nur unterstützt werden. Im Grundsatz gibt es zwischen uns sehr viele Gemeinsamkeiten; darüber will ich gar keine Debatte führen.
    Ich will einen zweiten Punkt anführen, der ebenfalls wichtig ist: Ich finde es gut, daß die Bundesrepublik die Initiative in bezug auf das Verhältnis zwischen Umwelt und Tourismus ergriffen hat. Das ist ein bisher unterschätztes, höchst wichtiges Thema. Der Tourismus ist die größte Wirtschaftsbranche der Welt. Nirgendwo wird man persönlich so sehr gefordert, umweltverträgliches Verhalten zu zeigen. Nirgendwo stellt sich auch die Frage eines verantwortlichen Umgangs mit Freiheit so drängend wie bei diesem Thema, auch wenn ich insbesondere an Naturschutz, Schutz der Arten und ähnliches denke.
    Hier können wir Ihnen nur sagen: Es ist gut, daß Sie diese Initiative ergriffen haben, allerdings müssen der Berliner Erklärung jetzt auch die entsprechenden Instrumente folgen. Absichtserklärungen alleine werden da nicht reichen. Unsere Unterstützung haben Sie.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS)

    Für uns war Rio ein Zeichen der Hoffnung. Mir ist, nachdem ich in den letzten Tagen über diesen Prozeß noch einmal intensiv nachgedacht und die Geschichte von Rio nachgelesen habe, aufgefallen, daß Rio eigentlich ein Ergebnis des Ost-West-Konflikts war. Wenn Sie es einmal historisch nachvollziehen, stellen Sie fest: Nach der Konferenz in Stockholm 1972 entstand eine Polarisierung einerseits zwischen Nord und Süd und andererseits zwischen Ost und West.
    Wenn man die Dokumente von Maurice Strong und anderen liest, stellt man fest, daß man sich angesichts der alarmierenden Daten der 80er Jahre, insbesondere der ökologischen und sozialen Daten, darüber im klaren war, daß man handeln mußte. Man hat versucht, mit dem Leitbild der Nachhaltigkeit bzw. mit der Durchführung eines Erdgipfels einen gemeinsamen Weg jenseits der ideologischen Konfrontation zu finden. Der Ansatz, insbesondere der Kommission von Frau Brundtland, war: Handlungsfähigkeit entwickeln trotz Konfrontation. Es ist schon erstaunlich - so empfinde ich es jedenfalls -, daß wir es nach dem Erdgipfel jetzt wieder mit Blokkaden und Konfrontation zu tun haben, wenn auch in anderer Form. Das heißt, der Wille, der sich in der Folge von Stockholm entwickelt hatte, nämlich trotz ideologischer Kontroversen zu handeln, wird aus meiner Sicht heute durch die sehr schwierige wirtschaftliche Entwicklung, die Verschärfung der Konkurrenz und die Aufhebung - so kann man es auf den Punkt bringen - der nationalstaatlichen Souveränität in vielen Bereichen durch die Globalisierung der Ökonomie ausgehebelt.

    Michael Müller (Düsseldorf)

    In Frankreich wird beispielsweise heute immer weniger erkannt, daß Ökologie in der Bundesrepublik als ein Zivilisationsmodell diskutiert wird. Wir diskutieren es ja nicht so verengt, daß wir sagen: Jetzt haben wir unsere Liebe zur Umweltpolitik entwickelt; jetzt muß alles der Umweltpolitik folgen. Wir sehen darin vielmehr einen wesentlichen Ansatz, um die Dauerhaftigkeit der Zivilisation zu sichern. Dieser Punkt ist für uns wichtig. Diese Diskussion wird in vielen anderen Ländern überhaupt nicht geführt. Das ist ein Problem, wenn nicht gleichzeitig ein gewisser Druck besteht, trotzdem handeln zu müssen. Diese Schwierigkeit stellt sich nach dem Wegfall der Blöcke ganz anders, denn damals gab es sehr viel mehr Strukturen in der Weltpolitik, die alle weggefallen sind.
    Auf der anderen Seite fehlt der Schritt dahin - wir fordern es dringend -, daß die UN in die Lage versetzt werden, eine wirkliche Weltinnenpolitik durch handlungsfähige Institutionen zu machen. Das ist eine der zentralen Forderungen, die wir ganz nach vorne stellen müssen. Es geht darum, sozusagen eine Art weltpolitisches Regime zu schaffen, das in wichtigen und zentralen Fragen handeln kann.
    Unsere Konsequenz ist: Die entscheidenden Schritte, die nach Rio gegangen werden müssen, müssen in den Industrieländern getan werden. Wenn die Industrieländer nicht vorangehen und zeigen, daß die ökologische Modernisierung von Wirtschaft und Gesellschaft eine große Chance für ihr Zivilisationsmodell darstellt, wird sie im Weltmaßstab nicht erfolgen. Hier hat die eigentliche Veränderung seit 1990 stattgefunden.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Dies müssen wir als unsere Verantwortung begreifen. Wir werden weltpolitisch kein gemeinsames, nach vorne weisendes Handeln erreichen, wenn nicht auch in der Bundesrepublik der Widerspruch beseitigt wird, daß wir auf der einen Seite ständig von Energieeinsparungen und Solarenergie reden, aber der Bundeswirtschaftsminister auf der anderen Seite ein Energiegesetz auf den Tisch legt, das genau das Gegenteil davon ist. Das paßt nicht zusammen!

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Ich will jetzt nicht die Debatte der letzten Woche über das Naturschutzgesetz wieder aufgreifen, aber diese Beispiele lassen sich an vielen Punkten fortführen. So paßt es zum Beispiel nicht zusammen, über das 0,7-Prozent-Ziel in der Entwicklungshilfe zu reden und gleichzeitig auf einen historischen Tiefstand in der Entwicklungshilfe abzurutschen.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Ich sage Ihnen: Es besteht die dringende Notwendigkeit, trotz ideologischer Konfrontation zusammenzuarbeiten, zu einer Art Weltpolitik zu kommen. Wir müssen das über die Industriestaaten organisieren. Wir haben aus meiner Sicht in der Bundesrepublik eine große Verantwortung, diese Politik vor allem im europäischen Rahmen voranzutreiben.
    Frau Ministerin, ich nehme Ihre Anregung gerne auf. Wir sind zutiefst davon überzeugt, daß wir auf Grund der Regierungswechsel in Großbritannien und in Frankreich sehr viel intensiver mit den mit uns befreundeten, sich jetzt in der Regierungsverantwortung befindenden Parteien im Rahmen unserer europäischen Politik über die Stärkung ihres ökologischen Bewußtseins reden müssen. Wir haben erste Schritte gemacht und uns auf ein gemeinsames Programm verständigt. Aber auch in diesem Punkt zählt natürlich der Beweis in der Praxis.
    Ich will zusammenfassen: Wir unterstützen jeden weitergehenden und, wie wir hoffen, mutigen Schritt in Richtung einer Weltinnenpolitik. Aber wir bleiben dabei: Wer eine Weltinnenpolitik macht, der muß erst auf nationaler Ebene zeigen, daß er es ernst damit meint.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS)