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    Plenarprotokoll 13/121 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 121. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 11. September 1996 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 10807 A Absetzung von Tagesordnungspunkten 10807 B, 10894 A Nachträgliche Ausschußüberweisungen . 10807 C Begrüßung einer Delegation des Sozialausschusses des niederländischen Parlaments 10864 B Tagesordnungspunkt 1: a) Fortsetzung der ersten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1997 (Haushaltsgesetz 1997) (Drucksache 13/5200) . . 10807 D b) Fortsetzung der Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 1996 bis 2000 (Drucksache 13/5201) 10808A Rudolf Scharping SPD 10808A, 10865 B Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . 10815 A Otto Schily SPD 10821 C Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10824 D Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P 10831 A Dr. Christa Luft PDS 10834 A Dr. Gregor Gysi PDS 10837A, 10858 B Dr. Helmut Kohl, Bundeskanzler . . . . 10840A Rudolf Scharping SPD 10843 B Oskar Lafontaine, Ministerpräsident (Saarland) 10850 A Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . 10852 A Dr. Heiner Geißler CDU/CSU . 10858C, 10864 D Ingrid Matthäus-Maier SPD 10860 A Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. . . . . . 10863B, C Ingrid Matthäus-Maier SPD 10864 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10865 C Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 10867 C, 10872 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10871 D Günter Verheugen SPD 10872 D Ulrich Irmer F.D.P 10878 C Rudolf Seiters CDU/CSU 10879 B Heinrich Graf von Einsiedel PDS . . . 10881 B Dr. Erich Riedl (München) CDU/CSU . 10883 A Ulrich Irmer F.D.P 10884 D Wolfgang Thierse SPD 10886 A Volker Rühe, Bundesminister BMVg . 10887 C Willibald Jacob PDS 10889 D Dr. Carl-Dieter Spranger, Bundesminister BMZ 10890 D, 10893 C Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10892 B Dr. R. Werner Schuster SPD 10892 D Manfred Kanther, Bundesminister BMI 10896 C Fritz Rudolf Körper SPD 10899 B Dr. Klaus-Dieter Uelhoff CDU/CSU . . 10902 D Manfred Such BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10905 A Ina Albowitz F.D.P. 10907 C Ulla Jelpke PDS 10910 B Uta Titze-Stecher SPD 10911 D Dr. Rupert Scholz CDU/CSU 10913 D Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast SPD . 10915 B Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, Bundesminister BMJ 10916A Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD 10918 A Norbert Geis CDU/CSU 10921 C Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10923 C, 10925 C Dr. Edzard Schmidt-Jortzig 10925 A Detlef Kleinert (Hannover) F.D.P. . . . 10925 D Dr. Uwe-Jens Heuer PDS 10927 A Manfred Kolbe CDU/CSU 10928 C Tagesordnungspunkt 2: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 8. September 1976 über die Ausstellung mehrsprachiger Auszüge aus Personenstandsbüchern (Drucksache 13/4995) 10894 A b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Naturkautschuk-Übereinkommen von 1995 (Drucksache 13/5019) 10894 A c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 3. November 1994 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über die gemeinsame Staatsgrenze (Drucksache 13/5020) . 10894 B d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 13. Juli 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über den Zusammenschluß der deutschen Autobahn A 6 und der tschechischen Autobahn D 5 an der gemeinsamen Staatsgrenze durch Errichtung einer Grenzbrücke (Drucksache 13/5049) 10894 B e) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Jahressteuergesetzes (JStG) 1997 (Drucksache 13/5359) 10894 B f) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Altschuldenhilfen für Kommunale Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften und private Vermieter in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet (AHG-Änderungs-Gesetz) (Drucksache 13/5417) . 10894 C g) Antrag der Abgeordneten Antje Hermenau, Kristin Heyne, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mögliche zweckwidrige Verwendung von Steuergeldern durch die Förderung eines Berufsbildungsprojektes in Montevideo (Uruguay) (Drucksache 13/5008) 10894 C h) Antrag der Abgeordneten Dr. Gerald Thalheim, Ernst Bahr, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Milchquotenregelung in den neuen Ländern (Drucksache 13/4905) . . . 10894 D i) Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung eines Grundstücks in Berlin-Mitte (Drucksache 13/5039) . . 10894 D j) Bericht des Ausschusses für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung gemäß § 56a der Geschäftsordnung: Technikfolgenabschätzung hier: Umwelttechnik und wirtschaftliche Entwicklung (Drucksache 13/5050) 10895 A Zusatztagesordnungspunkt 1: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesjagdgesetzes und des Waffengesetzes (Drucksache 13/5493) 10895 A b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung der Vermögensteuer und der Erbschaftsteuer (Drucksache 13/5504) . . . . 10895 B Tagesordnungspunkt 3: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen über Partnerschaft und Zusammenarbeit vom 14. Juni 1994 zwischen den Europäischen Gemeinschaften sowie ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Ukraine andererseits (Drucksachen 13/4174, 13/5031) 10895 C b) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen über Partnerschaft und Zusammenarbeit vom 9. Februar 1995 zwischen den Europäischen Gemeinschaften sowie ihren Mitgliedstaaten einerseits und Kirgisistan andererseits (Drucksachen 13/4173, 13/5032) 10895 D c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen über Partnerschaft und Zusammenarbeit vom 6. März 1995 zwischen den Europäischen Gemeinschaften sowie ihren Mitgliedstaaten einerseits und Weißrußland andererseits (Drucksachen 13/4172, 13/5033) 10895 D e) Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses 10896 A - zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fortschrittsbericht über die Mißbrauchsbekämpfung und Anpassung von öffentlichen Leistungen an veränderte Rahmenbedingungen - zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fortschrittsbericht über die Mißbrauchsbekämpfung und Anpassung öffentlicher Leistungen an veränderte Rahmenbedingungen (Drucksachen 12/8246, 13/725 Nr. 63, 13/3412, 13/3930 Nr. 1, 13/5294) . . . 10896A Zusatztagesordnungspunkt 2: Weitere abschließende Beratung ohne Aussprache Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Verordnung der Bundesregierung: Zustimmungbedürftige Verordnung zur Einführung des Europäischen Abfallkatalogs (Drucksachen 13/5416, 13/5520) 10896 B Nächste Sitzung 10929 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 10930*A 121. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 11. September 1996 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Augustin, Anneliese CDU/CSU 11. 9. 96 Bachmaier, Hermann SPD 11. 9. 96 Beck (Bremen), BÜNDNIS 11. 9. 96 Marieluise 90/DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 11. 9. 96 * Borchert, Jochen CDU/CSU 11. 9. 96 Duve, Freimut SPD 11. 9. 96 Gansel, Norbert SPD 11. 9. 96 Glos, Michael CDU/CSU 11. 9. 96 Kurzhals, Christine SPD 11. 9. 96 Dr.-Ing. Laermann, F.D.P. 11. 9. 96 Karl-Hans Dr. Lucyga, Christine SPD 11. 9. 96 * Dr. Rappe (Hildesheim), SPD 11. 9. 96 Hermann Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Regenspurger, Otto CDU/CSU 11. 9. 96 Dr. Schäfer, Hansjörg SPD 11. 9. 96 Schlauch, Rezzo BÜNDNIS 11. 9. 96 90/DIE GRÜNEN Schönberger, Ursula BÜNDNIS 11. 9. 96 90/DIE GRÜNEN Thieser, Dietmar SPD 11. 9. 96 Voigt (Frankfurt), SPD 11. 9. 96 Karsten D. Vosen, Josef SPD 11. 9. 96 Wieczorek-Zeul, SPD 11.9.96 Heidemarie Dr. Zöpel, Christoph SPD 11. 9. 96 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rupert Scholz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Bundesinnenminister hat die Debatte mit einer wesentlichen und wichtigen Feststellung eingeleitet, nämlich

    Dr. Rupert Scholz
    mit der Halbzeitbilanz, der Halbzeitbilanz dieser Koalition in der Innenpolitik, einer Halbzeitbilanz, die außerordentlich erfolgreich ist. Es ist richtig, daß die Schulaufgaben im wesentlichen bereits heute erfüllt sind. Dafür gebührt dem Bundesinnenminister der besondere Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Seinem Engagement und seiner Kompetenz haben wir wirklich Wesentliches zu verdanken. Das beginnt mit den geschilderten Gesetzen zur Kriminalitätsbekämpfung, das setzt sich mit den Maßnahmen zur Verschlankung des Staates und zur Dienstrechtsreform fort, zu der ich nur zwei Anmerkungen machen will.
    Wir müssen das Beamtentum und den öffentlichen Dienst den neuen Gegebenheiten anpassen. Wir müssen ihn reformieren. Aber eines gehört dazu, und das wird von der Opposition gelegentlich vergessen: Der öffentliche Dienst beruht auf dem Berufsbeamtentum, und wir werden das Berufsbeamtentum im Gegensatz zu Stimmen von sozialdemokratischen Ministerpräsidenten - ich erinnere an Frau Simonis und Herrn Schröder - nicht in Frage stellen.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Das Berufsbeamtentum ist unverändert ein verläßlicher, ein treuer und auch effektiver Sachwalter unserer öffentlichen Verwaltung.
    Wir haben unsere Ziele im Koalitionsvertrag gesetzt. Dazu gehört auch das angesprochene Staatsangehörigkeitsrecht. Wir werden dieses Staatsangehörigkeitsrecht so, wie wir es in der Koalitionsvereinbarung vorgesehen haben, erfolgreich reformieren. Wir werden es grundlegend reformieren, insbesondere indem wir auch für das nötige Maß an Rechtssicherheit im Austausch von Ermessenseinbürgerung zugunsten einer prinzipiellen Form von Anspruchseinbürgerung sorgen werden.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Das ist ein grundlegender, ein fundamentaler Schritt, den viele unserer Nachbarstaaten, viele vergleichbare Rechtsordnungen bisher nicht zu gehen bereit waren. Wir haben das Ausländerrecht im wesentlichen voll auf einen Reformkurs gebracht. Auch dieses Feld ist damit wesentlich abgearbeitet.
    Ich will in diesem Zusammenhang ein Stichwort ansprechen, das heute gefallen ist: der Ruf nach einem sogenannten Einwanderungs- oder Zuwanderungsbegrenzungsgesetz. Für ein solches Gesetz sehe ich weder Notwendigkeit noch Rechtfertigung.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich will das in aller Deutlichkeit sagen: Ein solches Gesetz ist auf den gegebenen Grundlagen unserer Rechtsordnung nichts anderes als eine Mogelpakkung.

    (Erwin Marschewski [CDU/CSU]: Völlig richtig! Wir sind keine Mogelpartei!)

    Machen wir uns überhaupt nichts vor. Wir haben nicht die verfassungsrechtlichen Voraussetzungen, Zuwanderungen und Einwanderungen in irgendeiner Weise abschließend kontingentierend zu steuern. Diese Grundlagen haben wir nicht.

    (Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast [SPD]: Darüber sollten wir reden!)

    - Ich bin mit Ihnen einverstanden, daß wir es ändern. Dann müssen wir das Asylrecht ändern, da muß Art. 16a des Grundgesetzes von einem Grundrecht in eine objektiv rechtliche institutionelle Garantie, wie das in vergleichbaren Rechtsordnungen der Fall ist, umgewandelt werden.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Wenn Sie diesen Schritt mitgehen, können wir über ein Einwanderungs- oder Zuwanderungsbegrenzungsgesetz reden.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, wir haben unser Asylrecht in der gegebenen Form, und es muß praktiziert werden. Das heißt, wir müssen uns ganz entscheidend auch darum kümmern, daß - wir haben keine 10 Prozent begründete Asylanträge - auch Entscheidungen und Abschiebungen wirklich erfolgen. Nur dann wird das Asylrecht in der gegebenen Form, wie es das Bundesverfassungsgericht bestätigt hat, die Akzeptanz in unserer Bevölkerung finden.
    Schutz für wirklich politisch Verfolgte, wie wir ihn wollen, wie ihn unsere Verfassung unverändert garantiert, kann und wird nur unter der Voraussetzung auf Dauer Akzeptanz finden, wenn zugleich außer Zweifel bleibt, daß unbegründete Asylbegehren im Ergebnis nicht zu einem faktischen Daueraufenthaltsrecht in Deutschland führen können.
    Deshalb: Die von der SPD vorgeschlagenen Wege und Vorgehensweisen im Zusammenhang mit sogenannten Altfällen sind nicht tragbar. Sie führen im Ergebnis weitgehend zu einer Prämie für illegalen Daueraufenthalt. Die positive Entwicklung, zu der die Asylrechtsreform von 1993 geführt hat, würde im Ergebnis konterkariert werden, wenn wir diese Wege gingen.
    Ich will auf ein weiteres hinweisen. Vielfach unterlaufen, zum Teil sogar systematisch ausgehöhlt und torpediert, wird der Asylkompromiß in einer ganzen Reihe von Bundesländern auf der Ebene des Gesetzesvollzugs oder des scheinbaren Gesetzesvollzugs.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU Zuruf von der SPD: Zum Beispiel in Bayern!)

    Hier häufen sich die Fälle, in denen SPD-geführte Landesregierungen im Rahmen der ihnen obliegenden Pflicht zur gesetzeskonformen Ausführung von Bundesgesetzen tatsächlich bundespolitische Opposition, bundespolitisch motivierte Blockaden auf der Ebene der Exekutive vollziehen. Verschiedene SPDLänder weigern sich weithin, die rechtlichen Vorgaben der Ausländergesetzgebung des Bundes mit der gebotenen Stringenz zu achten, namentlich im Zusammenhang mit der Abschiebung. Ich erinnere nur

    Dr. Rupert Scholz
    an ein besonders provokantes Beispiel, nämlich den seinerzeit vom Lande Hessen verfügten Abschiebestopp für Kurden, der eindeutig gegen die bundesgesetzlichen Vorgaben verstieß.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich erinnere auch an die Beispiele, wie etwa in grünroten Koalitionen heute versucht wird, rechtsstaatliche Arbeit von Ausländerbehörden indirekt unmöglich zu machen, indem man sogenannte Härtefallkommissionen, außerstaatliche Gremien einsetzt,

    (Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast [SPD]: Segensreich!)

    indem bestimmte Minister verfügen, daß ihnen jede Akte vorzulegen sei, alles mit der eindeutigen Tendenz, bundesgesetzliche Pflichten nicht zu erfüllen.

    (Dr. Willfried Penner [SPD]: Wie bei § 218!)

    Auch das ist ein entscheidendes Stück notwendiger Sicherheitspolitik in unserem Land: Sicherheitspolitik, Verantwortung für die innere Sicherheit ist eine kooperative Aufgabe von Bund und Ländern. Wenn Länder hier mit Blockaden im Gesetzesvollzug dieser Verantwortung nicht genügen, dann wird es um die innere Sicherheit auf Dauer in unserem Land nicht gut bestellt sein.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Da kommt es überhaupt nicht in Frage, daß dem Bund dann entsprechende Verantwortlichkeiten zugewiesen werden.
    Ich erinnere an weitere Beispiele, die in diesem Zusammenhang in einer solchen Debatte auch anzusprechen sind. Da stellen sich Bundesländer, Hessen und Niedersachsen, hin und erklären, daß sie nicht mehr das Geld für die polizeilichen Schutzmaßnahmen für Castor-Transporte aufzuwenden bereit sind.


Rede von Hans Klein
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