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ID1311802500

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    Plenarprotokoll 13/118 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 118. Sitzung Bonn, Dienstag, den 9. Juli 1996 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung..... 10633 A Begrüßung einer parlamentarischen Delegation aus Burundi .......... 10645 C Tagesordnungspunkt 1: Dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung des Programms für mehr Wachstum und Beschäftigung in den Bereichen der Rentenversicherung und Arbeitsförderung (Wachstums- und Beschäftigungsförderungsgesetz) (Drucksachen 13/4610, 13/5147, 13/5108, 13/5094) ..... 10633 B Joachim Hörster CDU/CSU ...... 10633 D Rudolf Dreßler SPD.......... 10636 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN .............. 10638 C Jörg van Essen F.D.P. ......... 10639 D Dr. Gregor Gysi PDS ......... 10641 B Eduard Oswald CDU/CSU....... 10642 C Ulrike Mascher SPD ......... 10644 A Zusatztagesordnungspunkt 1: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Erweiterung des Untersuchungsauftrages des 2. Untersuchungsausschusses (Drucksache 13/5233) .... 10646 A Friedhelm Julius Beucher SPD ..... 10646 B Andreas Schmidt (Mülheim) CDU/CSU 10647 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ................ 10648 B Jürgen Koppelin F.D.P. ........ 10649 A Wolfgang Bierstedt PDS........ 10650 A Dr. Christine Lucyga SPD ....... 10651 A Nächste Sitzung ........... 10652 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 10653* A 118. Sitzung Bonn, Dienstag, den 9. Juli 1996 Beginn: 12.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 9. 7. 96 Augustin, Anneliese CDU/CSU 9. 7. 96 Austermann, Dietrich CDU/CSU 9. 7. 96 Bahr, Ernst SPD 9. 7. 96 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/DEE GRÜNEN 9. 7. 96 Behrendt, Wolfgang SPD 9. 7. 96 * Berger, Hans SPD 9. 7. 96 Dr. Bergmann-Pohl, Sabine CDU/CSU 9. 7. 96 Bredehorn, Günther F.D.P. 9. 7. 96 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 9. 7. 96 Burchardt, Ulla SPD 9. 7. 96 Deichmann, Christel SPD 9. 7. 96 Dietert-Scheuer, Amke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 9. 7. 96 Dr. Dobberthien, Marliese SPD 9. 7. 96 Duve, Freimut SPD 9. 7. 96 Enders, Peter SPD 9. 7. 96 Eppelmann, Rainer CDU/CSU 9. 7. 96 Eylmann, Horst CDU/CSU 9. 7. 96 Falk, Ilse CDU/CSU 9. 7. 96 Dr. Feldmann, Olaf F.D.P. 9. 7. 96 * Dr. Fell, Karl H. CDU/CSU 9. 7. 96 Fink, Ulf CDU/CSU 9. 7. 96 Fischer (Berlin), Andrea BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 9. 7. 96 Fischer (Homburg), Lothar SPD 9. 7. 96 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 9. 7. 96 Formanski, Norbert SPD 9. 7. 96 Gilges, Konrad SPD 9. 7. 96 Dr. Göhner, Reinhard CDU/CSU 9. 7. 96 Graf (Friesoythe), Günter SPD 9. 7. 96 Grasedieck, Dieter SPD 9. 7. 96 Großmann, Achim SPD 9. 7. 96 Dr. Guttmacher, Karlheinz F.D.P. 9. 7. 96 Gysi, Andrea PDS 9. 7. 96 Haack (Extertal), Karl Hermann SPD 9. 7. 96 Hartmann, Hanns-Peter PDS 9. 7. 96 Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Hauchler, Ingomar SPD 9. 7. 96 Hauser (Esslingen), Otto CDU/CSU 9. 7. 96 Hedrich, Klaus-Jürgen CDU/CSU 9. 7. 96 Hempelmann, Rolf SPD 9. 7. 96 Heubaum, Monika SPD 9. 7. 96 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 9. 7. 96 Hofmann (Volkach), Frank SPD 9. 7. 96 Ibrügger, Lothar SPD 9. 7. 96 Iwersen, Gabriele SPD 9. 7. 96 Dr. Jacob, Willibald PDS 9. 7. 96 Jelpke, Ulla PDS 9. 7. 96 Jung (Düsseldorf), Volker SPD 9. 7. 96 Junghanns, Ulrich CDU/CSU 9. 7. 96 Kastning, Ernst SPD 9. 7. 96 Keller, Peter CDU/CSU 9. 7. 96 Kemper, Hans-Peter SPD 9. 7. 96 Klemmer, Siegrun SPD 9. 7. 96 Klose, Hans-Ulrich SPD 9. 7. 96 Dr. Knaape, Hans-Hinrich SPD 9. 7. 96 Königshofen, Norbert CDU/CSU 9. 7. 96 Dr. Köster-Loßack, Angelika BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 9. 7. 96 Kolbow, Walter SPD 9. 7. 96 Koslowski, Manfred CDU/CSU 9. 7. 96 Krautscheid, Andreas CDU/CSU 9. 7. 96 Kröning, Volker SPD 9. 7. 96 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 9. 7. 96 Dr. Küster, Uwe SPD 9. 7. 96 Kuhlwein, Eckart SPD 9. 7. 96 Kurzhals, Christine SPD 9. 7. 96 Kutzmutz, Rolf PDS 9. 7. 96 Labsch, Werner SPD 9. 7. 96 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 9. 7. 96 Lange, Brigitte SPD 9. 7. 96 Laschet, Armin CDU/CSU 9. 7. 96 Lattmann, Herbert CDU/CSU 9. 7. 96 Lemke, Steffi BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 9. 7. 96 Lengsfeld, Vera BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 9. 7. 96 Lennartz, Klaus SPD 9. 7. 96 Link (Diepholz), Walter CDU/CSU 9. 7. 96 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lörcher, Christa SPD 9. 7. 96 Lüth, Heidemarie PDS 9. 7. 96 Lurnmer, Heinrich CDU/CSU 9. 7. 96 Maaß (Wilhelmshaven), Erich CDU/CSU 9. 7. 96 Matthäus-Maier, Ingrid SPD 9. 7. 96 Meckel, Markus SPD 9. 7. 96 Mehl, Ulrike SPD 9. 7. 96 Mertens, Angelika SPD 9. 7. 96 Meyer (Winsen), Rudolf CDU/CSU 9. 7. 96 Dr. Meyer (Ulm), Jürgen SPD 9. 7. 96 Müller (Berlin), Manfred PDS 9. 7. 96 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 9. 7. 96 Neuhäuser, Rosel PDS 9. 7. 96 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 9. 7. 96 Onur, Leyla SPD 9. 7. 96 Dr. Penner, Willfried SPD 9. 7. 96 Peters, Lisa F.D.P. 9. 7. 96 Dr. Pfennig, Gero CDU/CSU 9. 7. 96 Dr. Pick, Eckhart SPD 9. 7. 96 Pofalla, Ronald CDU/CSU 9. 7. 96 Rachel, Thomas CDU/CSU 9. 7. 96 Raidel, Hans CDU/CSU 9. 7. 96 Rauen, Peter CDU/CSU 9. 7. 96 Dr. Rexrodt, Günter F.D.P. 9. 7. 96 Dr. Röhl, Klaus F.D.P. 9. 7. 96 Romer, Franz CDU/CSU 9. 7. 96 Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 9. 7. 96 Rübenkönig, Gerhard SPD 9. 7. 96 Scheffler, Siegfried SPD 9. 7. 96 Schewe-Gerigk, Irmingard BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 9. 7. 96 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 9. 7. 96 Schmitz (Baesweiler), Hans Peter CDU/CSU 9. 7. 96 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich von Schmude, Michael CDU/CSU 9. 7. 96 Dr. Schnell, Emil SPD 9. 7. 96 Dr. Schulte CDU/CSU 9. 7. 96 (Schwäbisch Gmünd), Dieter Schultz (Köln), Volkmar SPD 9. 7. 96 Schulz (Berlin), Werner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 9. 7. 96 Seidenthal, Bodo SPD 9. 7. 96 Siebert, Bernd CDU/CSU 9. 7. 96 Sielaff, Horst SPD 9. 7. 96 Dr. Sonntag-Wolgast, SPD 9. 7. 96 Cornelie Spanier, Wolfgang SPD 9. 7. 96 Spiller, Jörg-Otto SPD 9. 7. 96 Dr. Thalheim, Gerald SPD 9. 7. 96 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 9. 7. 96 Thierse, Wolfgang SPD 9. 7. 96 Thieser, Dietmar SPD 9. 7. 96 Thönnes, Franz SPD 9. 7. 96 Tippach, Steffen PDS 9. 7. 96 Verheugen, Günter SPD 9. 7. 96 Voigt (Frankfurt), SPD 9. 7. 96 Karsten D. Wagner, Hans Georg SPD 9. 7. 96 Weisskirchen (Wiesloch), SPD 9. 7. 96 Gert Westrich, Lydia SPD 9. 7. 96 Wettig-Danielmeier, Inge SPD 9. 7. 96 Wieczorek (Duisburg), SPD 9. 7. 96 Helmut Wilz, Bernd CDU/CSU 9. 7. 96 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 9. 7. 96 Dr. Wolf, Winfried PDS 9. 7. 96 Wolf (München), Hanna SPD 9. 7. 96 Würzbach, Peter Kurt CDU/CSU 9. 7. 96 Dr. Zöpel, Christoph SPD 9. 7. 96 Zwerenz, Gerhard PDS 9. 7. 96 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Andreas Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege Beucher, mit Ihrem heutigen Antrag unternehmen die Sozialdemokraten offensichtlich erneut den untauglichen Versuch, davon abzulenken, daß sie in den wirklich wichtigen Feldern der politischen Auseinandersetzung, der Arbeitsmarkt-, der Wirtschafts- und der Sozialpolitik, völlig ohne Konzept, völlig ohne Alternativen zur Regierungspolitik sind und daß sie in diesen Feldern in der Tat desorientiert sind.


    (Anke Fuchs [Köln] [SPD]: Es kommt doch Geld in die Kassen! Weitere Zurufe von der SPD)


    Der vorgelegte Antrag auf Erweiterung des Untersuchungsauftrages des 2. Untersuchungsausschusses ist wortgleich und inhaltlich völlig identisch mit dem bereits vor sechs Wochen von der SPD-Fraktion vorgelegten Antrag.


    (Anke Fuchs [Köln] [SPD]: Wir hoffen auf Ihre Einsicht!)


    Der zweite Aufguß Ihres Antrages unterscheidet sich in der Tat von dem vorhergehenden Antrag nur dadurch, daß der neue Antrag in seiner Einleitung auf die Berichte des Bundesrechnungshofes Bezug nimmt. Der neue Antrag löst keines der Probleme, die wir bereits im Geschäftsordnungsausschuß diskutiert und angesprochen haben - im Gegenteil.

    Ein neues Problem kommt hinzu: Die SPD hat bisher nicht erklärt, ob der jetzige Erweiterungsantrag den vorhergehenden Antrag ersetzen soll oder ob beide Anträge parallel behandelt werden sollen. Wir als Unionsfraktion werden der Überweisung des Antrages an den Geschäftsordnungsausschuß zustimmen. Die Sozialdemokraten müssen sich aber entscheiden, welcher Antrag Grundlage für die weiteren Beratungen im Geschäftsordnungsausschuß sein soll.

    Zur Sache selbst will ich folgendes ausführen. Der 2. Untersuchungsausschuß hat bereits einen umfangreichen Auftrag vom Plenum des Deutschen Bundestages erhalten. Der Ausschuß hat seine Zeugenvernehmungen bis Ende dieses Jahres terminiert. Für das nächste Jahr steht die Behandlung mehrerer umfangreicher Komplexe an, wobei derzeit nicht ersichtlich ist, wie hoch der jeweilige Zeitbedarf sein wird.

    Allerdings läßt sich bereits jetzt sagen, daß der 2. Untersuchungsausschuß bei seinem jetzigen Untersuchungsauftrag Mühe haben wird, alles Wesentliche bis zum Ende des Jahres 1997 abzuarbeiten. Ab Beginn 1998 wird der Untersuchungsausschuß mit der Erstellung des Schlußberichts beschäftigt sein, um noch in dieser Legislaturperiode eine entsprechende Plenardiskussion zu ermöglichen.

    Die SPD hat bisher auch nicht verraten, welche Teile des bisherigen Untersuchungsauftrags des 2. Untersuchungsausschusses zugunsten ihres ge-

    wünschten Erweiterungsauftrages nicht bearbeitet werden sollen. Sie hat bisher auch nicht erklärt, wie sie sich den weiteren Zeitablauf im 2. Untersuchungsausschuß insgesamt vorstellt.

    Dies sind offene Fragen, die im Geschäftsordnungsausschuß besprochen, diskutiert und entschieden werden müssen. Bei dieser Gelegenheit, Herr Kollege Beucher, will ich aus gegebenem Anlaß daran erinnern, daß der 2. Untersuchungsausschuß kein Untersuchungsausschuß kraft Minderheitenrechts ist und daß es keinerlei Dispositionsbefugnis der SPD-Fraktion bezüglich einer Erweiterung seines Auftrages gibt. Sowohl im Geschäftsordnungsausschuß als auch im Plenum kann frei und auch nach den Gesichtspunkten der Zweckmäßigkeit entschieden werden. Selbstverständlich - dies will ich hier ebenfalls betonen - haben wir im Geschäftsordnungsausschuß unsere Bereitschaft signalisiert, zu überlegen - um Ihnen, meine Damen und Herren, entgegenzukommen -, inwieweit der Auftrag des 2. Untersuchungsausschusses ein wenig erweitert werden kann. Aber - auch dies will ich unterstreichen - jede Erweiterung geht zu Lasten des eigentlichen Auftrages, nämlich den Untersuchungen zur Frage nach dem Verbleib von DDR-Vermögen, nach der Zusammenarbeit des Bereichs Kommerzielle Koordinierung mit dem MfS, insbesondere aber nach der Vermögensverschiebung durch die SED/PDS.


    (Lachen bei Abgeordneten der PDS)


    Ist es eigentlich ein Zufall, wenn wenige Tage nach Bekanntwerden eines Treffens zwischen dem SPD-Chef Lafontaine und dem PDS-Politiker Modrow

    die SPD-Bundestagsfraktion erneut einen Antrag auf den Tisch legt, der die eben genannten Themen des 2. Untersuchungsausschusses praktisch verdrängen würde? Zwar haben die sozialdemokratische Fraktion und Partei bisher verschwiegen, was Herr Lafontaine und Herr Modrow besprochen und vielleicht vereinbart haben;


    (Detlev von Larcher [SPD): Das wird ja hier immer toller! - Anke Fuchs [Köln] [SPD): Das darf doch nicht wahr sein!)


    in jedem Fall darf die PDS den heute hier vorliegenden SPD-Antrag als Dessert zu diesem Gespräch oder aber als Vorspeise zu weiteren Gesprächen verstehen.


    (Dr. Dagmar Enkelmann [PDS]: Quatsch! Sie haben den falschen Krimi gelesen!)


    Auch diesmal beruft sich die SPD auf eine angebliche Notwendigkeit, die Arbeit der Treuhandanstalt bzw. der BvS zu untersuchen, die im großen und ganzen - auch dies will ich hier einmal ausdrücklich sagen - hervorragende Arbeit geleistet haben. Selbstverständlich bedarf auch die Arbeit dieser Institutionen der parlamentarischen Begleitung, gegebenenfalls der parlamentarischen Untersuchung. Dies ist immer geschehen, und dies wird auch weiterhin so sein. Ich will an dieser Stelle daran erinnern, daß derzeit die Einsetzung eines Unterausschusses des Wirtschaftsausschusses zur Begleitung der Arbeit der BvS diskutiert wird, und gleich nach der Sommerpause wird darüber entschieden.

    Andreas Schmidt (Mülheim)


    Was das Thema Bremer Vulkan anbelangt, so sind selbstverständlich auch wir an vielen Gesichtspunkten dieses Bereichs interessiert. Ich nenne die staatliche Einflußnahme, staatliche Subventionen, Verdacht roten Filzes bis hin zum Verdacht kriminellen Handelns. Von großem Interesse ist auch die Antwort auf die Frage: Wer oder was hat die Manager der sogenannten Ostwerften bewogen, die von der Treuhandanstalt zur Verfügung gestellten Millionenbeträge nicht zur Investition bei sich zu nutzen, sondern nach Bremen an den Sozialdemokraten Hennemann zu überweisen?

    Wir sollten aber heute bei dieser Debatte nicht den falschen Eindruck erwecken, als ob all diese Fragen nicht erörtert und untersucht würden; ganz im Gegenteil. In Bremen gibt es einen entsprechenden Untersuchungsausschuß. Die Staatsanwaltschaft arbeitet an diesem Thema. Die BvS klärt mit ihren Möglichkeiten auf. Auch die zuständigen Gremien des Deutschen Bundestages - ich nenne den Haushaltsausschuß und den Rechnungsprüfungsausschuß -beschäftigen sich seit Monaten mit diesem Thema. Diese Gremien des Deutschen Bundestages haben sich umfänglich vom Bundesrechnungshof Bericht erstatten lassen und Auskünfte von BvS und Bundesfinanzministerium eingeholt. Ob es darüber hinaus der Aufklärung durch den 2. Untersuchungsausschuß zu diesem Thema bedarf, ist meines Erachtens derzeit nicht klar erkennbar.

    Abschließend will ich feststellen: Wir von der Unionsfraktion sind weiterhin bereit, im Geschäftsordnungsausschuß über das Anliegen der SPD-Fraktion zu sprechen.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Ein wortreiches Scheingefecht!)


    - Nein, Herr Kollege Schmidt, wir sind bereit, konstruktiv daran zu arbeiten.


    (Anke Fuchs [Köln] [SPD]: Das glauben wir nicht!)


    Nur, uns kommt es darauf an, daß wir zu einem sinnvollen Ergebnis gelangen,


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    damit der Sache gedient werden kann und damit nicht weitere Gremien geschaffen werden, die letztlich andere Arbeiten behindern.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)




Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat die Kollegin Hermenau.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Antje Hermenau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir können uns hier kurz fassen. Wir haben immer schon eine sehr zügige, sehr umfassende und auch sehr detailgetreue Aufarbeitung der Vorgänge um die Bremer Vulkan Verbund AG unterstützt. Dem wird Rechnung getragen, indem sich der Haushaltsausschuß und der Rechnungsprüfungsausschuß sehr de-

    tailliert mit den finanztechnischen Verschiebungen befassen werden. Wir haben uns von der Argumentation der Sozialdemokraten überzeugen lassen, daß es ihnen daran gelegen ist, eventuelle Auskunftskompetenzen des Haushaltsausschusses um die Auskunftskompetenzen zu erweitern, die einem Untersuchungsausschuß zustehen. Ich halte das für ein produktives Vorgehen. Wir stimmen dem also zu.

    Es ist sicherlich sehr wichtig, wie wir uns in diesem Haus in der anstehenden Debatte darüber verhalten werden, wer in Zukunft welche Gelder wofür ausgibt. Wir werden natürlich auch wieder die Frage stellen, welche Mittel in welcher Differenzierung und Spezialisierung für den Aufbau Ost mittelfristig, das heißt bis über das Jahr 2000 hinaus, zur Verfügung stehen müssen. Deswegen sind wir verpflichtet, in der Affäre der Bremer Vulkan AG so gründlich und genau wie möglich vorzugehen, um in dieser politischen Diskussion die Führungsrolle zu übernehmen und nicht von der Presse gehetzt zu werden.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Außerdem denke ich, daß die sowohl im Haushalts- als auch im Untersuchungsausschuß zu erzielenden Ergebnisse dazu beitragen werden, die 1993 und 1994 mit ähnlichen Prinzipien auch im Cash-Management von der Treuhandanstalt geschlossenen Verträge nachzubessern. Meines Wissens ist das in großem Umfange rechtlich möglich. Damit vermeiden wir, daß weitere Fälle von Illiquidität wie bei der Bremer Vulkan AG auftreten. Auch steht es dieser Gesellschaft gut zu Gesicht herauszufinden, inwieweit Vertretern einiger Banken eine gewisse kriminelle Energie zu unterstellen ist. Ich glaube, daß wir das Verhältnis von Banken und Gesellschaft wieder auf ordentliche Beine stellen müssen. Insofern unterstützen wir Ihr Anliegen, werden ihm zustimmen und hoffen darauf, daß es uns allen miteinander gelingen wird, diese Sache wirklich aufzuklären.

    Eines ist ja klar: Die Gemengelage ist für die beiden großen Fraktionen nicht sehr einfach. Die einen müssen damit klarkommen, daß in Bremen seit langer Zeit Sozialdemokraten herrschen und deswegen auch mit diesem Thema befaßt sein müssen.


    (Anke Fuchs [Köln] [SPD]: Die Grünen waren in Bremen auch dabei!)


    - Damals nicht. Wir werden sehen, welche Ergebnisse der Untersuchungsausschuß in Bremen bringen wird. Die CDU/CSU und die F.D.P. werden natürlich ein Interesse daran haben, Schaden vom Finanzminister und von der Treuhandanstalt, den damals Verantwortlichen, fernzuhalten.

    Es wird sehr spannend sein, inwieweit Sie alle in der Lage sind, diesen Untersuchungen wirklich ernsthaft und ehrlich gegenüberzutreten. Ich denke, daß der Schritt der SPD, die Untersuchungskompetenzen noch zu erweitern, um nichts entwischen zu lassen, zumindest dazu beiträgt, ihren Versuch glaubwürdig erscheinen zu lassen.Deutscher Bundestag - 13. Wahlperlode - 118. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 9. Juli 1996 1 0649

    Antje Hermenau

    Ich bedanke mich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der Abg. Dr. Barbara Holl [PDS])