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ID1309526700

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    Plenarprotokoll 13/95 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 95. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 14. März 1996 Inhalt: Bestimmung des Abgeordneten Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) als ordentliches Mitglied im Gemeinsamen Ausschuß . 8375 A Wahl der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann als beratendes Mitglied in den Wahlprüfungsausschuß 8375 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 8375 B, 8451 B, 8507 B Absetzung des Punktes 4 von der Tagesordnung 8376 A Begrüßung des Präsidenten der Nationalversammlung der Republik Togo, Herrn Dahuku Péré, und seiner Delegation . . 8387 B Tagesordnungspunkt 2: Debatte „Schlanker Staat" a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des öffentlichen Dienstrechts (Reformgesetz) (Drucksache 13/3994) 8376A b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung der Verwaltungsgerichtsordnung und anderer Gesetze (Drucksachen 13/3993, 13/4069) . . . . . . . . . . . . . 8376 A c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschleunigung und Vereinfachung immissionsschutzrechtlicher Genehmigungsverfahren (Drucksache 13/3996) 8376B d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren (Genehmigungsverfahrensbeschleunigungsgesetz (Drucksache 13/3995) 8376B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer, Oswald Metzger und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Nutzung der Reform des Dienstrechts für die Verwaltungsmodernisierung (Drucksache 13/4076) 8376 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Michaele Hustedt, Gerald Häfner, Dr. Jürgen Rochlitz, Ursula Schönberger und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kein Abbau von Umweltstandards und Bürgerrechten (Drucksache 13/4075) . 8376 C Manfred Kanther, Bundesminister BMI 8376 D Otto Schily SPD 8379 B Dr. Rupert Scholz CDU/CSU 8381 D Dr. Antje Vollmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8384 D Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. . . . . . 8386 C Dr. Guido Westerwelle F.D.P. . . . . 8387 C Dr. Gregor Gysi PDS 8390 A Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, Bundesminister BMJ 8392 B Dr. Gregor Gysi PDS 8393 A Fritz Rudolf Körper SPD 8394 C Dietmar Schlee CDU/CSU 8396 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8398B, 8413C Ernst Hinsken CDU/CSU . . . 8400B, 8405 B Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 8400D, 8406B, 8407 A Dietmar Schütz (Oldenburg) SPD . 8402B, 8413A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . 8405C, 8412D Dietmar Schütz (Oldenburg) SPD . . 8406 A Alfred Hartenbach SPD 8408 A Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 8409 D Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8410 C Marion Caspers-Merk SPD 8412A Eva Bulling-Schröter PDS 8413D Dr. Burkhard Hirsch F D P. 8414 D Erwin Marschewski CDU/CSU 8415 D Fritz Rudolf Körper SPD 8416C Dr. Dietrich Sperling SPD 8417 C Wolfgang Zeitlmann CDU/CSU . . . 8419B Zusatztagesordnungspunkt 3: Innovationspolitik a) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Thierse, Michael Müller (Düsseldorf), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Innovative Forschungs- und Technologiepolitik - Bündnis für Arbeit und Umwelt (Drucksache 13/3979) 8420C b) Antrag der Abgeordneten Dr. Edelbert Richter, Ernst Schwanhold, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Risikokapital für junge Technologieunternehmen (Drucksache 13/3302) 8420 C c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung „Info 2000 - Deutschlands Weg in die Informationsgesellschaft" (Drucksache 13/4000) . . . . . . . . . 8420 D Wolfgang Thierse SPD 8420 D Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 8423 D Dr. Manuel Kiper BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8426 D Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/ CSU 8429 B Jörg Tauss SPD 8429 D Wolfgang Bierstedt PDS 8431 A Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann F.D.P. . . 8433 B Dr.-Ing. Rainer Jork CDU/CSU 8435A Siegmar Mosdorf SPD 8436 C Cornelia Yzer, Parl. Staatssekretärin BMBF 8438 B Manuel Kiper BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8440B, D Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/ CSU 8441 B Ernst Schwanhold SPD 8442 C Jörg Tauss SPD 8443 D Hartmut Schauerte CDU/CSU 8444 C Lilo Blunck SPD 8445 B Dr. Peter Glotz SPD 8446 C Erich Maaß (Wilhelmshaven) CDU/CSU 8448A Zusatztagesordnungspunkt 14: Überweisung im vereinfachten Verfahren Antrag der Abgeordneten Albert Schmidt (Hitzhofen), Halo Saibold, Gila Altmann (Aurich), Rainder Steenblock und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit im internationalen Luftverkehr (Drucksache 13/4080) . . 8449 C Tagesordnungspunkt 12: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Rolf Schwanitz, Jelena Hoffmann (Chemnitz), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinheitlichung des Bergrechts nach der deutschen Einheit (Drucksachen 13/3625, 13/4003) . . . 8449D Zweite und dritte Beratung des von der Abgeordneten Vera Lengsfeld und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der fortgeltenden Rechtsvorschriften des Berggesetzes der Deutschen Demokratischen Republik (Drucksachen 13/3489, 13/4003) . 8449 D b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft - zu dem Antrag der Abgeordneten Peter Bleser, Dr. Susanne Tiemann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Jürgen Türk, Paul K. Friedhoff, Ulrich Heinrich, Günther Bredehorn und der Fraktion der F.D.P.: Anpassung des Bergrechts - zu dem Antrag der Abgeordneten Vera Lengsfeld und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Neuregelung des Bundesbergrechtes (Drucksachen 13/2359, 13/787, 13/4003) 8450A c) Beschlußempfehlung und Bericht des Altestenrates zu dem Antrag des Abgeordneten Manfred Such und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Transparenz über Reisen des Bundestages gegenüber den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern (II) (Drucksachen 13/1014, 13/3682) 8450B d) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über Maßnahmen zur Verbesserung der Schiffssicherheit und der Gefahrguttransporte auf See (Drucksachen 13/1279, 13/1616 Nr. 1, 13/3440) . . . 8450C e) Beratung der 12. Beschlußempfehlung und Bericht des Wahlprüfungsausschusses zu 111 gegen die Gültigkeit der Wahl zum 13. Deutschen Bundestag eingegangenen Wahleinsprüchen (Drucksache 13/3924) 8450D f) Beratung der 13. Beschlußempfehlung und Bericht des Wahlprüfungsausschusses zu 110 gegen die Gültigkeit der Wahl zum 13. Deutschen Bundestag eingegangenen Wahleinsprüchen (Drucksache 13/3925) 8450D g) Beratung der 14. Beschlußempfehlung und Bericht des Wahlprüfungsausschusses zu 85 gegen die Gültigkeit der Wahl zum 13. Deutschen Bundestag eingegangenen Wahleinsprüchen (Drucksache 13/3926) 8450 D h) Beratung der 15. Beschlußempfehlung und Bericht des Wahlprüfungsausschusses zu 47 gegen die Gültigkeit der Wahl zum 13. Deutschen Bundestag eingegangenen Wahleinsprüchen (Drucksache 13/3927) . . . . . . 8451 A i) Beratung der 16. Beschlußempfehlung und Bericht des Wahlprüfungsausschusses zu 43 gegen die Gültigkeit der Wahl zum 13. Deutschen Bundestag eingegangenen Wahleinsprüchen (Drucksache 13/3928) . . . . . 8451 A j) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 108 zu Petitionen (Drucksache 13/3999) . , 8451B Zusatztagesordnungspunkt 15: Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 110, 111 und 112 zu Petitionen (Drucksachen 13/4094, 13/4095, 13/4096) . . 8451C Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Strafrechtlicher Schutz des Eigentums und des Vermögens (Drucksache 13/4064) . . 8451D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag des Abgeordneten Volker Beck (Köln) und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Entkriminalisierung des Ladendiebstahls, Schwarzfahrens und der Fahrerflucht bei Sachbeschädigung (Drucksache 13/2005) . . . . 8451D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Gerald Häfner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die Idee des TäterOpfer-Ausgleiches stärken und Effizienzsteigerung der Justiz bei der Verbrechensbekämpfung durch Konzentration auf schwerwiegende Rechtsverletzungen entlasten (Drucksache 13/4078) 8452A Norbert Röttgen CDU/CSU 8452A Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 8454B, 8457B, 8460B Renate Blank CDU/CSU . . . 8454D, 8462 B Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/ CSU 8455 C Renate Blank CDU/CSU 8457 A Dr. Uwe-Jens Heuer PDS 8457 C Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, Bundesminister BMJ 8458D Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD . . 8460D, 8469D Jörg van Essen F.D.P. 8465 C Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten CDU/ CSU 8467 A, 8471 A Alfred Hartenbach SPD 8467 C Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8470D Zusatztagesordnungspunkt 7: Vereinbarte Debatte zur parlamentarischen Behandlung des Jahresgutachtens '96 des Sachverständigenrates für Umweltfragen 8471C Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8471 D Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/ CSU 8473 A Ulrike Mehl SPD 8474 D Birgit Homburger F.D.P. 8477 A Eva Bulling-Schröter PDS 8479 B Max Straubinger CDU/CSU 8480 B Christoph Matschie SPD . . . . . . . 8481 B Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . 8483 B Walter Hirche F.D.P 8484 A Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 8484 B Dr. Jürgen Rochlitz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8485 A Tagesordnungspunkt 5: Antrag der Fraktion der SPD: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Sogenannte Sekten und Psychogruppen" (Drucksache 13/3867) 8487 C Renate Rennebach SPD 8487 D Ortrun Schätzle CDU/CSU 8490 A Gerald Häfner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8491 D Sabine Leutheusser-Schnarrenberger F.D.P 8493 C Renate Rennebach SPD . . . . . . 8494 B Ulla Jelpke PDS 8494 D Eckart von Klaeden CDU/CSU 8495 D Angelika Mertens SPD 8496 D Helmut Jawurek CDU/CSU 8498 D Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen), Matthias Berninger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Neugestaltung der Arbeit" (Drucksache 13/1621) 8499D Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 8500 A Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . 8501 C Adolf Ostertag SPD 8503 B Dr. Gisela Babel F.D.P 8505 A Hanns-Peter Hartmann PDS 8506 B Tagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Christine Lucyga, Rolf Schwanitz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Erblastentilgungsfonds-Gesetzes (Drucksache 13/3895) 8507 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Umsetzung des Altschuldenhilfe-Gesetzes und den Fortgang der Wohnungsprivatisierung in den neuen Bundesländern (Drucksache 13/2501) 8507 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Franziska Eichstädt-Bohlig, Steffi Lemke, Werner Schulz (Berlin), Helmut Wilhelm (Amberg) und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Förderung der Wohnungsprivatisierung an Mieter, Genossenschaften und Mietergemeinschaften (Drucksache 13/4077) . . . 8507 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 16: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der F.D.P.: Regelung der kommunalen Altschulden auf gesellschaftliche Einrichtungen (Drucksache 13/ 4098) 8507 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 17: Antrag der Abgeordneten Werner Schulz (Berlin), Franziska EichstädtBohlig, Antje Hermenau, Steffi Lemke und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Streichung der Altschulden auf gesellschaftliche Einrichtungen (Drucksache 13/4115) 8507 D Dr. Christine Lucyga SPD 8507 D Manfred Kolbe CDU/CSU 8509D Hans-Joachim Hacker SPD 8510 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 8511C, 8521D Klaus-Jürgen Warnick PDS 8513 A, 8514 C, 8518 B Joachim Günther (Plauen) F.D.P. . . . . 8513 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8514D, 8518B Dr. Uwe-Jens Rössel PDS 8515 B Hansgeorg Hauser, Parl. Staatssekretär BMF 8516B Iris Gleicke SPD 8517 A Ulrich Petzold CDU/CSU 8517 D Arnulf Kriedner CDU/CSU . . . . 8519D, 8522 A Dr. Christine Lucyga SPD 8520 B Walter Schöler SPD 8520 D Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister BMBau 8522 A Achim Großmann SPD 8523 C Vizepräsident Hans-Ulrich Klose . 8524 D, 8521 A Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Werner Schulz (Berlin), Marieluise Beck (Bremen) und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Krise der Bremer Vulkan und Zukunft der maritimen Industrie (Drucksache 13/3975) 8525 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Rolf Kutzmutz, Dr. Christa Luft, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Sofortige politische Konsequenzen aus dem Umgang mit Subventionsmitteln beim Bremer Vulkan Verbund (Drucksache 13/4079) 8525 A Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 8525 B Michael Teiser CDU/CSU 8526A Dr. Christine Lucyga SPD 8527 D Jürgen Koppelin F.D.P 8529 A Volker Kröning SPD 8530 A Rolf Kutzmutz PDS 8530 D Dr. Heinrich L. Kolb, Parl. Staatssekretär BMWi 8532 B Jürgen Koppelin F.D.P 8532 C Dr. Gregor Gysi PDS 8533 B Konrad Kunick SPD 8534 A Gunnar Uldall CDU/CSU 8534 C Hans-Ulrich Köhler (Hainspitz) CDU/ CSU 8535 B Nächste Sitzung 8535 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8537* A Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Renate Blank (CDU/CSU) zu den namentlichen Abstimmungen unter Tagesordnungspunkt 3 (Drucksachen 13/3649, 13/3636 und 13/3648) in der 83. Sitzung am 1. Februar 1996 8537* D 95. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 14. März 1996 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Belle, Meinrad CDU/CSU 14. 3. 96 Börnsen (Ritterhude), SPD 14. 3. 96 Arne Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 14. 3. 96 Hartmut Dempwolf, Gertrud CDU/CSU 14. 3. 96 Fischer (Berlin), Andrea BÜNDNIS 14. 3. 96 90/DIE GRÜNEN Friedrich, Horst F.D.P. 14. 3. 96 Dr. Gerhardt, Wolfgang F.D.P. 14.3. 96 Hanewinckel, Christel SPD 14. 3. 96 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 14. 3. 96 Irber, Brunhilde SPD 14. 3. 96 Dr. Kinkel, Klaus F.D.P. 14. 3. 96 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 14. 3. 96 Kohn, Roland F.D.P. 14. 3. 96 Lederer, Andrea PDS 14. 3. 96 Lehn, Waltraud SPD 14. 3. 96 Lengsfeld, Vera BÜNDNIS 14. 3. 96 90/DIE GRÜNEN Dr. Lippelt, Helmut BÜNDNIS 14. 3. 96 90/DIE GRÜNEN Mante, Winfried SPD 14. 3. 96 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 14. 3. 96 90/DIE GRÜNEN Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Pfaff, Martin SPD 14. 3. 96 Dr. Rappe (Hildesheim), SPD 14. 3. 96 Hermann Schlauch, Rezzo BÜNDNIS 14. 3. 96 90/DIE GRÜNEN Schulte (Hameln), SPD 14. 3. 96 Brigitte Schulz (Berlin), Werner BÜNDNIS 14. 3. 96 90/DIE GRÜNEN Sebastian, Wilhelm Josef CDU/CSU 14. 3. 96 Stiegler, Ludwig SPD 14. 3. 96 Dr. Stoltenberg, Gerhard CDU/CSU 14. 3. 96 Vogt (Düren), Wolfgang CDU/CSU 14. 3. 96 Voigt (Frankfurt), SPD 14. 3. 96 Karsten D. Vosen, Josef SPD 14. 3. 96 Wallow, Hans SPD 14. 3. 96 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 14. 3. 96 Margareta 90/DIE GRÜNEN Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Renate Blank (CDU/CSU) zu den namentlichen Abstimmungen unter Tagesordnungspunkt 3 (Drucksachen 13/3649, 13/3636 und 13/3648) in der 83. Sitzung am 1. Februar 1996 Ich erkläre, daß ich an allen drei namentlichen Abstimmungen nicht teilgenommen habe.
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    Rede von Marieluise Beck-Oberdorf


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist vielleicht gut, daß wir über diese beiden Anträge auf Einsetzung von Enquete-Kommissionen heute hintereinander diskutieren.
    Viele von Ihnen wissen nicht, daß die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ganz zu Beginn der Legislaturperiode einen Antrag auf eine Enquete „Neugestaltung der Arbeit" eingebracht hatte. Damals ist uns im Verfahren, in den Verhandlungen gesagt worden, die Geschäftsführer hätten sich darauf geeinigt, daß die Zahl der Enqueten während dieser Legislaturperiode aus Kostengründen auf vier beschränkt sein sollte. Wir haben deswegen die Enquete im Verfahren gelassen, aber sie nicht auf die Tagesordnung setzen lassen, weil wir davon ausgegangen sind, daß innerhalb der Legislaturperiode eine der Enqueten zum Abschluß kommen würde und wir dann dieses Thema erneut aufrufen könnten.
    Die Tatsache, daß die Fraktion der SPD von sich aus eine fünfte Enquete fordert, nämlich die Enquete „Sekten", bedeutet, daß das Feld offensichtlich wieder geöffnet ist, daß die Maxime, es solle nur vier Enqueten geben, nicht mehr gilt. Deswegen bringen wir unseren Antrag jetzt hier ein, damit er im Geschäftsordnungsausschuß noch einmal verhandelt werden kann.
    Unseren Antrag auf Einrichtung einer Enquete hatten wir eingebracht - und ich möchte noch einmal betonen, daß das zu Beginn der Legislaturperiode, vor dem „Bündnis für Arbeit", war -, weil wir zu der Einschätzung gekommen waren, daß die Arbeitswelt vor dramatischen Veränderungen steht, die wir gar nicht alle überblicken und bei denen wir zum Teil nicht übersehen können, was an gesetzgeberischen und ordnungspolitischen Initiativen dieser veränderten Arbeitswelt folgen müßte. Niemand von uns - ich glaube, wenn wir ehrlich sind, können wir uns das zugestehen - weiß wirklich genau, wie, in welche Richtung sich Arbeitsmarkt, Arbeitsverhältnisse, Arbeitsstrukturen und Arbeitsorganisationen in den kommenden Jahren verändern werden.
    Wir wissen alle, daß es rasante Veränderungen gibt, wir wissen aber zum Beispiel nicht einmal, wie sich das viel beschworene Verhältnis von Dienstleistungssektor und industriellem Sektor in unserer Gesellschaft verschieben wird. Eines jedenfalls ist klar: Das Normalarbeitsverhältnis der klassischen, alten Form, das sich um die Jahrhundertwende herausgebildet hat, ist dabei, zu erodieren. Von konservativer Seite und auch von seiten der Unternehmerverbände ist diese Erosion auch politisch gewollt. Sie ist die Antwort auf die hohe Erwerbslosigkeit. Die Antwort erfolgt im Bereich Deregulierung, Absenkung der Standards, Flexibilisierung, auch im Bereich der Modelle des Längerarbeitens. All das ist in der Debatte.
    Dem wird von der anderen Seite des Hauses ein anderer Gesellschaftsentwurf entgegengehalten, der vor allen Dingen fordert, daß Arbeit gerade dort, wo sie sich im Erwerbsbereich offensichtlich reduziert und zu einem knappen Gut wird, neu und umverteilt wird. Das brauchen wir nicht nur wegen der Erwerbslosen; das brauchen wir auch, weil sich das Geschlechterverhältnis ändert und Frauen es nicht mehr hinnehmen, daß sie in so starkem Maße vom Arbeitsmarkt ausgegrenzt werden, wie dies nach wie vor der Fall ist. Darüber haben wir in der vergangenen Woche hier debattiert.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Die Erosion des Normalarbeitsverhältnisses - man kann es auch positiv als Ausdifferenzierung bezeichnen - führt zu vielen Formen von Beschäftigungsverhältnissen, für die es bis heute keine korrespondierende Gesetzgebung gibt. Ich nenne nur die ungeschützte Beschäftigung - damit quälen wir uns bis zum heutigen Tage herum -, die Heim- und Telearbeit, die Leiharbeit sowie Scheinselbständigkeiten als vier Beispiele für diese Erosion, der wir politisch wenig entgegenzusetzen haben.
    Außerdem hat diese Erosion weitreichende Auswirkungen auf die Einkommensverhältnisse und die soziale Sicherung. Hinsichtlich der Einkommensverhältnisse wird nach wie vor davon ausgegangen, daß das Normalarbeitsverhältnis, die Vollerwerbstätigkeit, der Einkommenssicherung dienen muß. Wenn aber genau dieses Normalarbeitsverhältnis erodiert, nimmt die Zahl der Menschen, die ihr Einkommen nicht mehr über Lohnerwerb sichern können, stetig zu. Das ist in der Gesellschaft auch zu beobachten und erfordert eine korrespondierende gesellschaftspolitische Tätigkeit zur Gestaltung von Transferabkommen und zur Absicherung von Existenzen.
    Das gilt auch für das gesamte soziale Sicherungswesen, das an eine Vollerwerbsbiographie angelehnt ist, die sich 40 Jahre lang durchgängig durch das Leben zieht. Darauf bauen die Rentenversicherung, die Arbeitslosenversicherung und alle anderen sozialen Sicherungssysteme auf. Wir reden alle vom Umbau des Sozialstaates; wenn wir aber ehrlich sind, wissen wir nicht, wie nun dieser Umbau des Sozialstaates, wenn er kein Abbau sein soll, mit dieser Ausdifferenzierung wirklich korrespondieren müßte und welche Maßnahmen anzustreben sind, um das soziale Sicherungssystem, das sich tendenziell vom Erwerbssystem löst, neu zu stricken, damit die Menschen, die auf dieses System angewiesen sind - sei es in Erwerbsunterbrechungen, sei es im Alter -, nicht in Armut fallen.
    Die Ausdifferenzierung der Arbeitsverhältnisse bringt auch die Notwendigkeit mit sich, das Arbeitszeitrecht neu zu regeln. Flexibilisierung ist ja schön und gut. Aber es kann hier niemand bestreiten, daß Flexibilisierung auch eine Gefahr für die Arbeitnehmer mit sich bringt, wenn sie ihre Zeit vollkommen den Bedürfnissen der Unternehmen unterwerfen sollen, wenn also nicht den Flexibilisierungsbestrebungen der Unternehmen auf der einen Seite das Recht auf Zeitsouveränität auf seiten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entgegengestellt wird. Auch hier brauchen wir ein modernes Arbeitszeitrecht, das den veränderten Verhältnissen entspricht.

    Marieluise Beck (Bremen)

    Auf das Geschlechterverhältnis bin ich eben kurz eingegangen. Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist in der Praxis eher ein Mythos. Die Neuverteilung der Arbeit auch zwischen Männern und Frauen bedeutet, daß die Arbeitsstrukturen und die Arbeitszeitverhältnisse ganz einschneidend verändert werden müssen, damit für Männer und Frauen ein Leben mit Kindern und Beruf auch wirklich möglich ist, damit Optionen dafür eröffnet werden, damit Ein- und Ausstiege hergestellt werden, damit Unterbrechungen und Wiedereinstiege möglich werden, ohne daß dies mit Erwerbslosigkeit bezahlt werden muß.
    Auch das Arbeitsvertragsrecht steht vor neuen Anforderungen. Die Arbeitswelt verändert sich in ihrer Organisation extrem. Das hat viel mit den Informations- und Kommunikationsmedien zu tun. Der alten tayloristischen Fertigung haben als Schutzrechte für die Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerseite vor allen Dingen gewerkschaftliche, also kollektivrechtliche Ansätze entsprochen. Diese werden aufgeweicht, weil die Arbeitsorganisation immer stärkere Individualisierungen mit sich bringt. Dem muß auch eine Zunahme von individualisierten Schutzrechten auf seiten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entsprechen, und diese neuen Schutzrechte müssen neben die kollektivrechtlichen Schutzrechte gestellt werden, damit nicht diejenigen durch die Maschen fallen, die eben nicht mehr von diesen Kollektivrechten geschützt werden können.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Es geht also um Reregulierung statt Deregulierung.
    All das sind große Regelungsbereiche. Die Wissenschaftler, die in diesem Bereich forschen, sagen, daß diesem Hause eigentlich riesige Gesetzesnovellierungen gut anstünden, daß aber im Parlament und in den Fraktionen nicht die erforderlichen Kapazitäten vorhanden seien, zumal noch nicht vollkommen klar sei, wie diese denn tatsächlich in der Ausdifferenzierung aussehen müßten.
    Ich möchte nur ganz kurz auf die Entsenderichtlinie verweisen. Die Entsenderichtlinie ist ein winziger Ausschnitt des europäischen Arbeitsrechts, das wir eigentlich bräuchten. Wir alle haben gesehen, wie schwer sich die Regierung und das Parlament getan haben, um nur diesen kleinen Bereich so zu regeln, daß er den realen Veränderungen in der Gesellschaft entspricht.
    Das alles führt uns zu der Schlußfolgerung, daß wir - ich erwarte, daß das gleich als Argument kommt - nicht behaupten können, wir wüßten, wo die Probleme auf dem Arbeitsmarkt lägen; jetzt sei Handeln angesagt. Eine Enquete-Kommission widerspricht nicht der Notwendigkeit, gegen millionenfache Erwerbslosigkeit jetzt tätig zu werden. Trotzdem müssen wir uns, wenn wir nicht blind von einem Stöckchen zum nächsten hüpfen wollen, in diesem Haus Zeit für Reflexion nehmen, für die Auseinandersetzung darüber, wo die Arbeitswelt hingeht und was geleistet werden muß - auch im ordnungspolitischen Raum -, um der sich verändernden Arbeitswelt ein modernes Recht gegenüberzustellen.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Rede von Hans Klein
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Herr Kollege Wolfgang Meckelburg, jetzt haben Sie das Wort.

(Gerd Andres [SPD]: Jetzt sind wir aber gespannt!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Meckelburg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Forderung nach einer Enquete-Kommission zum Thema „Neugestaltung der Arbeit" wird von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen damit begründet, daß sie parlamentarische Entscheidungen vorbereiten soll, und zwar zu Maßnahmen zur Reregulierung des Arbeitsmarkts und zu gesetzgeberischen Initiativen zur langfristigen Bekämpfung der Erwerbslosigkeit. Wir werden zwar der Überweisung zustimmen, aber ich möchte einige kritisch - begleitende Töne mit auf den Beratungsweg geben, weil ich meine, daß es nicht darauf ankommt, jetzt Reregulierung zu machen, sondern es in der jetzigen Zeit, wenn wir über den Arbeitsmarkt reden, darauf ankommt, Deregulierung und Flexibilisierung zu erreichen,

    (Konrad Gilges [SPD]: Das ist ein Unterschied!)

    weil wir das Thema Arbeit, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, nicht auf die lange Bank schieben wollen. Handeln ist angesagt, Handeln im „Bündnis für Arbeit".

    (Gerd Andres [SPD]: Dann denkt mal daran und handelt!)

    Es wäre möglicherweise das falsche Signal, wenn wir über dieses Thema in einer Enquete-Kommission diskutieren und es dort vielleicht ablagern würden.
    Lassen Sie mich ein paar Gründe nennen, die mich eher zu einer kritischen Haltung bringen: Eine Enquete-Kommission 'ist, meine ich, in der jetzigen Situation zu theoretisch. Eine solche Kommission soll Entscheidungen vorbereiten und umfangreiche Sachkomplexe untersuchen. Ich meine aber, jetzt muß etwas anderes geschehen; jetzt müssen wir handeln. Damit ist nichts gegen eine Enquete-Kommission generell gesagt. Sie hat natürlich ihre Funktion.
    Was hätten wir aber - ich will die Frage wirklich stellen - mit einer Enquete gewonnen? Zum Ende der Legislaturperiode - wir sprechen über das Jahr 1998 - gibt es möglicherweise einen umfangreichen Bericht, der dann - ich habe das im Bildungsbereich einmal miterlebt - stückweise in der nächsten Legislaturperiode diskutiert und dann möglicherweise umgesetzt würde. Wir wären dann im Jahr 2002. Aller Wahrscheinlichkeit nach gäbe es Mehrheits- und Minderheitsmeinungen, möglicherweise sogar Vorschläge, die da lauten könnten: Senkung der Lohnnebenkosten, Existenzgründungen, Flexibilisierung der Arbeitszeit, also Themen, die wir zur Zeit auf der Tagesordnung haben.
    Deswegen meine ich, daß es wichtiger ist, jetzt stärker auf das „Bündnis für Arbeit" zuzugehen und dem Aktionsprogramm der Bundesregierung für In-

    Wolfgang Meckelburg
    vestitionen und Arbeitsplätze die volle Arbeitskraft zu geben.

    (Gerd Andres [SPD]: Nein, das müssen wir scharf zurückweisen!)

    - Sie können ja Gegenentwürfe einbringen.

    (Adolf Ostertag [SPD]: Das haben wir doch längst!)

    Sie sind herzlich aufgefordert, auch ein bißchen mitzutun, damit wir wissen, was Sie wollen. Das wäre sicherlich hilfreich.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Wir brauchen also, meine ich, zur Zeit keine Szenarien - das ist ein Wort, das im Grünen-Antrag vorkommt -, die theoretisch entwickelt werden, sondern wir brauchen praktische Programme. Wir brauchen nicht das Erarbeiten von Theorien - klassische Aufgabe einer Enquete-Kommission -, sondern wir brauchen Praxis und Handeln.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Unser Handeln muß in der jetzigen Situation Sofortwirkung haben.

    (Adolf Ostertag [SPD]: 13 Jahre hattet ihr Zeit!)

    Beim „Bündnis für Arbeit" sitzen Praktiker aus Politik, Wirtschaft und den Gewerkschaften an einem Tisch. Wenn sie handeln, geschehen Veränderungen - heute und morgen und nicht übermorgen.

    (Zuruf des Abg. Gerd Andres [SPD])

    - Das ist das alte Argument, das sogar eine Beleidigung für den Stammtisch wäre, Herr Andres.

    (Dr. Gisela Babel [F.D.P.]: Nichts gegen Stammtische! Da sitzen auch Menschen!)

    - Das sage ich ja; aber das Argument ist wirklich abgegriffen.
    Was glauben Sie eigentlich, was die Bevölkerung sagt, wenn wir angesichts von 4 Millionen Arbeitslosen jetzt umfangreiche Untersuchungen in Gang setzen? Wir brauchen ein „Bündnis für Arbeit". Wir müssen uns bei unserem Handeln auf wesentliche Punkte konzentrieren. Diese Punkte sind im Aktionsprogramm der Bundesregierung als eine Art Regieanweisung enthalten: Offensive für Selbständigkeit, Existenzgründungen, Senkung der Staatsquote, Beteiligungskapital für Betriebe, Begrenzung der Lohnzusatzkosten. Das ist ein weites Feld; ich will nicht alles wiederholen; wir haben hier schon häufig darüber diskutiert.

    (Dr. Wolfgang Weng [Gerlingen] [F.D.P.]: Das sind lauter wichtige Sachen! Gerd Andres [SPD]: Genau, „das ist ein weites Feld" ! )

    - Jawohl, Sie sind alle miteinander eingeladen, hier mitzuarbeiten.
    Der Antrag der Grünen setzt darauf, Szenarien zu entwickeln, das Aufzeigen von Regelungsdefiziten zu erarbeiten, Möglichkeiten zur Reregulierung, Beschreibung von. Zielkonflikten und mögliche Entwicklungsalternativen für das soziale Sicherungssystem aufzuzeigen. Ich finde, eine Enquete-Kommission ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt möglicherweise das falsche Instrument. Die Forderungen gehen in die falsche Richtung.
    Unser Handeln braucht Zusammenwirken und Breitenwirkung. Wir brauchen das Zusammenarbeiten von Politikern, Unternehmern und Arbeitnehmern, die an einem Strang ziehen, und nicht - wie in diesem Fall - zwölf Abgeordnete und ebenso viele Sachverständige. Damit habe ich nichts gegen Sachverständige gesagt.

    (Zuruf von der F.D.P.: Und auch nichts gegen Abgeordnete!)

    - Gegen Abgeordnete auch nicht; das habe ich vorausgesetzt, daß Sie da nicht protestieren würden. - Wir haben gerade im Bereich Arbeit und Soziales eine Fülle von Anhörungen mit Sachverständigen. Ich weiß wirklich nicht, ob wir uns die Arbeit in einer Enquete-Kommission auch noch antun sollten. Wir haben Arbeit genug. Das Besondere an dem „Bündnis für Arbeit" - das zeichnet es gegenüber einer Enquete-Kommission aus - ist, daß nicht Staat und Politik allein für Arbeitsplätze zuständig gemacht werden, sondern daß auch die Tarifpartner mit im Boot sind. Noch wesentlicher ist, daß alle das erkannt und anerkannt haben und ein Bündnis vereinbart haben. Das ist eine Chance, die es jetzt zu nutzen gilt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Ich möchte nach den Erfahrungen mit den vielen Anhörungen und Sonderterminen unseres Ausschusses dafür plädieren, daß wir unsere Zeit als Abgeordnete gezielt einsetzen, zum Beispiel - was ich versuche - vor Ort. Eine Enquete-Kommission würde zusätzliche Sitzungen und zusätzliche Arbeitsgruppen mit sich bringen. Ich finde, es ist hilfreicher, vor Ort für neue Arbeit zu werben und das Bonner Vorbild „Bündnis für Arbeit" mit in die Wahlkreise zu nehmen. Dort müssen alle politischen Ebenen beteiligt werden. Die Kommunalpolitik kann etwas tun. Bei den Tarifpartnern muß man es auf die Ebene der Betriebsräte holen; da gibt es auch Ansätze. Ich glaube, es lohnt sich, an der Stelle konkret tätig zu werden.
    Dennoch, meine Damen und Herren, kommen Theorie, Analyse und langfristige Entscheidungsvorbereitung nicht zu kurz. Wenn wir schriftliche Orientierung suchen, so gibt es da inzwischen eine ganze Menge. Es gibt nicht nur das Aktionsprogramm der Bundesregierung. Es gibt darüber hinaus den Bericht der Bundesregierung „Info 2000 - Deutschlands Weg in die Informationsgesellschaft", der heute mittag beraten worden ist. In Vorbereitung sind Untersuchungen des Bundesministeriums für Arbeit zum Themenbereich Scheinselbständigkeit. In wenigen Wochen wird ein entsprechender Bericht vorliegen. Es gibt die Enquete-Kommission „Demographischer Wandel", in die die Themen, die hier angesprochen worden sind, ebenfalls einfließen können. Wir werden Anhörungen zu vielen Maßnahmen haben; ich nenne nur das Stichwort Arbeitsförderungsgesetz. Die Theorie kommt also nicht zu kurz.

    Wolfgang Meckelburg
    Ein großer Teil der Aufgaben, über die die Enquete-Kommission nach dem Antrag beraten soll, ist allerdings auch schon erfüllt bzw. auf dem Weg. Ich nenne nur einige Stichworte: Wir haben im Bereich Arbeitszeitrecht einige Neuerungen verabschiedet und die Voraussetzungen für flexible und individuelle Arbeitszeit geschaffen. Der Gesundheitsschutz ist erst vor kurzem wirksamer und praktikabler gestaltet worden. Und was die Transferleistungen angeht, Frau Beck, die ebenfalls als Beratungspunkt angesprochen worden sind, so gibt es dafür eine Regierungskommission, die systematisch eine Durchleuchtung vornimmt. Ein Bericht darüber soll im Herbst 1996 vorliegen. Auch das kann zur Grundlage der weiteren Beratungen gemacht werden.
    Ich will ein weiteres Argument anführen, das wir auch ernst nehmen sollten: Wir würden durch eine Enquete-Kommission die Tarifpartner möglicherweise aus dem Verantwortungsdruck nehmen, in den sie sich selbst hineingebracht haben. Tagtäglich müssen wir den Tarifpartnern deutlich machen, welche Verantwortung sie für die Zukunft des Standortes Deutschland haben. Mich ärgert es - ich schätze, Sie auch -, daß man eigentlich täglich kritische Bemerkungen von der einen und von der anderen Seite hört, die das Ganze wieder in Frage stellen.
    Es könnte durch eine Enquete-Kommission der Eindruck entstehen, wir seien in der Politik noch nicht so weit, ein Bündnis einzugehen. Man könnte auch manche Frage, die es jetzt in diesem Bündnis zu klären gilt, in die Enquete-Kommission abschieben. Ich glaube, es wäre hilfreicher, wenn wir auch hier die Problemlösung direkt angehen.
    Konzentrieren wir also unsere Kräfte; lassen Sie uns die Zeit, die Energie, die wir gemeinsam aufbringen müssen, für das „Bündnis für Arbeit" einsetzen! Denn das „Bündnis für Arbeit" wird nur in der Praxis verwirklicht und nicht durch Aufarbeitung, Analyse und Theorie.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)