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ID1308901900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/89 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 89. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 29. Februar 1996 Inhalt: Nachruf auf den Abgeordneten HeinzAdolf Hörsken 7807 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeordneten Dr. Heribert Blens 7807 A Eintritt des Abgeordneten Uwe Göllner in den Deutschen Bundestag 7807 D Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 7807 D Absetzung des Punktes 5 von der Tagesordnung 7808 A Nachträgliche Ausschußüberweisung . 7808B Tagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Inkraftsetzen der 2. Stufe der Pflegeversicherung (Drucksache 13/3811) 7808 B Dr. Norbert Blüm, Bundesminister BMA 7808C Gerd Andres SPD 7810 D Dr. Gisela Babel F.D.P 7814 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . 7815A, 7826A Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7817 A Dr. Gisela Babel F.D.P 7819B Petra Bläss PDS 7821 A Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU 7822 B Karl Hermann Haack (Extertal) SPD 7824B, 7826B Tagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Joachim Poß, Ingrid Matthäus-Maier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Für eine gerechte und einfache Einkommensbesteuerung (Drucksache 13/3701) 7826D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Christine Scheel, Elisabeth Altmann (Pommelsbrunn), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine durchgreifende Einkommensteuerrefom: Steuergerechtigkeit durch Steuervereinfachung (Drucksache 13/3874) 7826D Ingrid Matthäus-Maier SPD . . . 7827A, 7853B Gerda Hasselfeldt CDU/CSU . . . 7829C, 7832A Peter Conradi SPD 7832A Christine Scheel BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7832B Dr. Guido Westerwelle F.D.P. . . 7833A, 7849B Dr. Hermann Otto Solms F.D.P. . . . 7834 C Hans Michelbach CDU/CSU 7835A Carl-Ludwig Thiele F.D.P. . . . . 7835D, 7841B Ingrid Matthäus-Maier SPD 7836C Detlev von Larcher SPD 7837 D Christine Scheel BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7838 C Rolf Köhne PDS 7839 C Detlev von Larcher SPD 7840D Dr. Barbara Höll PDS 7841 C Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 7843 B Joachim Poß SPD 7846B, 7851 A Dr. Guido Westerwelle F.D.P. . . . . . 7850 C Gerhard Schulz (Leipzig) CDU/CSU . . 7851 B Tagesordnungspunkt 20: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Antrag der Abgeordneten Winfried Nachtwei, Angelika Beer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Abschaffung der Wehrpflicht (Drucksache 13/3552) . . 7854 A b) Antrag der Abgeordneten Angelika Beer und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Ächtung von Landminen (II) (Drucksache 13/3748) . . . 7854 A Zusatztagesordnungspunkt 4: Weitere Uberweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinheitlichung der Rechtsverhältnisse bei Bodenschätzen (Drucksache 13/3876) 7854 B b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Gerhard Jüttemann, Eva BullingSchröter, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinheitlichung des Bergrechts in den alten und den neuen Bundesländern (Drucksache 13/3875) 7854 B c) Antrag der Abgeordneten Eva BullingSchröter, Gerhard Jüttemann, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Änderung des Bundesberggesetzes (Drucksache 13/3873) 7854 C Tagesordnungspunkt 21: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 20. Oktober 1992 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über Grenzberichtigungen (Zweiter Grenzberichtigungsvertrag) (Drucksachen 13/1936, 13/3659) 7854 C b) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 15. März 1995 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Chile über die Seeschiffahrt (Drucksachen 13/2987, 13/3674) 7854 D c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 20. März 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über den Autobahnzusammenschluß sowie über den Bau und den Umbau einer Grenzbrücke im Raum Forst und Erlenholz (Olszyna) (Drucksachen 13/2688, 13/3675) 7855 A d) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 20. März 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über die Erhaltung der Grenzbrücken im Zuge der deutschen Bundesfernstraßen und der polnischen Landesstraßen an der deutsch-polnischen Grenze (Drucksachen 13/2689, 13/3676) 7855 A e) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 20. März 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über den Zusammenschluß der deutschen Bundesstraße B 97 und der polnischen Landesstraße 247 sowie über den Bau einer Grenzbrücke im Raum Guben und Gubinek (Drucksachen 13/2690, 13/3677) 7855 B f) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung verwaltungsverfahrensrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 13/1534, 13/ 3868) 7855 C g) 5. Beschlußempfehlung und Bericht des Wahlprüfungsausschusses zu 94 gegen die Gültigkeit der Wahl zum 13. Deutschen Bundestag eingegangenen Wahleinsprüchen (Drucksache 13/3770) 7855 D h) 6. Beschlußempfehlung und Bericht des Wahlprüfungsausschusses zu 143 gegen die Gültigkeit der Wahl zum 13. Deutschen Bundestag eingegangenen Wahleinsprüchen (Drucksache 13/3771) 7856A i) 7. Beschlußempfehlung und Bericht des Wahlprüfungsausschusses zu 90 gegen die Gültigkeit der Wahl zum 13. Deutschen Bundestag eingegangenen Wahleinsprüchen (Drucksache 13/3772) 7856A j) 8. Beschlußempfehlung und Bericht des Wahlprüfungsausschusses zu 141 gegen die Gültigkeit der Wahl zum 13. Deutschen Bundestag eingegangenen Wahleinsprüchen (Drucksache 13/3773) 7856B k) 9. Beschlußempfehlung und Bericht des Wahlprüfungsausschusses zu 94 gegen die Gültigkeit der Wahl zum 13. Deutschen Bundestag eingegangenen Wahleinsprüchen (Drucksache 13/3774) 7856 B 1) 10. Beschlußempfehlung und Bericht des Wahlprüfungsausschusses zu 110 gegen die Gültigkeit der Wahl zum 13. Deutschen Bundestag eingegangenen Wahleinsprüchen (Drucksache 13/3775) 7856C m) 11. Beschlußempfehlung 'und Bericht des Wahlprüfungsausschusses zu 139 gegen die Gültigkeit der Wahl zum 13. Deutschen Bundestag eingegangenen Wahleinsprüchen (Drucksache 13/3776) 7856 C n) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Verordnung der Bundesregierung: Zustimmungsbedürftige Verordnung zur Begrenzung von Emissionen aus der Titandioxid-Industrie (Drucksachen 13/3575, 13/3664 Nr. 2.1, 13/3829) . . 7856C o) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum Bericht des Untersuchungsausschusses über den Güterkraftverkehr im Binnenmarkt vom Juli 1994 (Drucksachen 12/8592, 13/837 Nr. 1.1, 13/3650) 7856 D p) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Änderung des Gesetzes über die Errichtung einer Schuldenverwaltung des Vereinigten Wirtschaftsgebietes (Drucksachen 13/692, 13/2787) . . . 7857A q) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung der bundeseigenen ehemaligen US-Wohnsiedlung Paul-RevereVillage in Karlsruhe an die Stadt Karlsruhe und die Volkswohnung GmbH Karlsruhe (Drucksachen 13/ 3274, 13/3740) 7857 A r) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung in die Veräußerung eines Grundstücks in Berlin gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung (Drucksachen 13/3478, 13/3741) 7857 B s) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 1710 Titelgruppe 01 - Kindergeld nach dem Bundeskindergeldgesetz (Drucksachen 13/3315, 13/3528 Nr. 1.13, 13/3738) 7857 C t) Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Außerplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 13 02 apl. Titel 692 01 - Erstattungen für Ausgleichsforderungen der Länder aus der Währungsumstellung 1948 (Drucksachen 13/3172, 13/3528 Nr. 1.9, 13/3739) 7857 C u) Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Haushaltsführung 1995; Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe nach Artikel 112 GG bei Kapitel 60 04 Titel 642 21 - Erstattungen an die Länder zur Kampfmittelbeseitigung (Drucksachen 13/3273, 13/3528 Nr. 1.12, 13/3742) 7857 D v) Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 1113 Titel 656 04 - Zuschüsse zu den Beiträgen zur Rentenversicherung der in Werkstätten beschäftigten Behinderten (Drucksachen 13/3423, 13/3664 Nr. 1.4, 13/3743) 7857 D w) Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 1112 Titel 681 11 - Eingliederungshilfe für Spätaussiedler - (Drucksachen 13/3356, 13/3664 Nr. 1.2, 13/3744) . . 7858A x) Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 25 02 Titel 642 01 - Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz (Drucksachen 13/3205, 13/3528 Nr. 1.11, 13/3745) 7858A y) Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 25 02 Titel 893 01 - Prämien nach dem Wohnungsbau-Prämiengesetz und nach der Verordnung zur Einführung des Bausparens in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet - (Drucksachen 13/3204, 13/3528 Nr. 1.10, 13/3746) 7858B Tagesordnungspunkt 22: Weitere abschließende Beratungen ohne Aussprache a) bis c) Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 101, 102 und 103 zu Petitionen (Drucksachen 13/3749, 13/3750, 13/3751) 7858C Tagesordnungspunkt 6: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Sozialhilferechts (Drucksachen 13/2440, 13/2764, 13/3904) 7858D b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit - zu dem Antrag der Abgeordneten Brigitte Lange, Klaus Kirschner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Reform des Sozialhilferechts - zu dem Antrag der Abgeordneten Andrea Fischer (Berlin), Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Entlastung und Weiterentwicklung der Sozialhilfe - zu dem Antrag der Gruppe der PDS: Sicherung der Aufgaben des Bundessozialhilfegesetzes bis zur Einführung einer bedarfsorientierten sozialen Grundsicherung (Drucksachen 13/2442, 13/2437, 13/ 2438, 13/275, 13/3904) 7858 D Ulf Fink CDU/CSU . . . . 7859B, 7864A, 7874D Waltraud Lehn SPD 7860B Brigitte Lange SPD 7862A Regina Schmidt-Zadel SPD 7863 D Dr. Gisela Babel F.D.P 7864 C Ulrike Mascher SPD 7865C, 7869C Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7866A Dr. Heidi Knake-Werner PDS 7867 C Horst Seehofer, Bundesminister BMG . 7868C Dr. Heiner Geißler CDU/CSU 7871 D Waltraud Lehn SPD 7872C, 7875 B Ulrike Mascher SPD 7874 B Tagesordnungspunkt 7: Beschlußempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten: Jahresbericht 1994 (36. Bericht) (Drucksachen 13/700, 13/2649) . . . 7876B Jürgen Augustinowitz CDU/CSU . . . 7876B Dieter Heistermann SPD 7878 A Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7880B, 7888C Günther Friedrich Nolting F.D.P. . . . 7881 C Heinrich Graf von Einsiedel PDS . . . 7883 B Michaela Geiger, Parl. Staatssekretärin BMVg 7884 B Ulrich Irmer F.D.P 7884 D Dieter Heistermann SPD 7885 A Gerd Höfer SPD 7886 D Paul Breuer CDU/CSU 7888 A Helmut Rauber CDU/CSU 7888 D Claire Marienfeld, Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages 7890 A Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Jürgen Meyer (Ulm), Dr. Eckhart Pick, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Rechtsstellung von Deliktsopfern und zum Einsatz von Videogeräten bei Zeugenvernehmungen in der Hauptverhandlung (Drucksache 13/3128) 7891 C Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD 7891 D Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . 7893 C Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7894 D Jörg van Essen F.D.P. 7895 D Christine Schenk PDS 7896 D Norbert Röttgen CDU/CSU 7897 D Hanna Wolf (München) SPD 7899 C Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, Bundesminister BMJ 7900 B Dr. Eckhart Pick SPD 7901 B Tagesordnungspunkt 9: Große Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Peter Harry Carstensen (Nordstrand), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Horst Friedrich, Dr. Klaus Röhl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Der Kombinierte Verkehr als Mittel zur Vernetzung der Verkehrsträger (Drucksachen 13/1842, 13/3370) 7902A Roland Richter CDU/CSU 7902B Elke Ferner SPD 7903D, 7913 A Wieland Sorge SPD 7904 B Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7906C, 7917D Horst Friedrich F.D.P. 7908A Dr. Dagmar Enkelmann PDS 7909 C Johannes Nitsch, Parl. Staatssekretär BMV 7910D Norbert Otto (Erfurt) CDU/CSU . . . . 7911B Hans-Eberhard Urbaniak SPD . 7911D, 7915 C Dr. Uwe Küster SPD 7912B, D Berthold Wittich SPD 7914 A Roland Richter CDU/CSU 7915 B Georg Brunnhuber CDU/CSU . . 7916B, 7918A Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Fraktion der SPD: Herausnahme von Ghana aus der Liste der sicheren Herkunftsstaaten (Drucksache 13/3329) 7918B Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast SPD . . . 7918C Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 7919D Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7920 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7921 A Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7921B Cornelia Schmalz-Jacobsen F.D.P. . . 7922A Ulla Jelpke PDS 7922D Tagesordnungspunkt 17: Debatte zur Entwicklungspolitik a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zehnter Bericht zur Entwicklungspolitik der Bundesregierung (Drucksache 13/3342) 7923 D b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Winfried Pinger und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Roland Kohn, Dr. Irmgard Schwaetzer, Dr. Helmut Haussmann und der Fraktion der F.D.P.: Durchsetzung der deutschen Entwicklungspolitik in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Ingomar Hauchler, Brigitte Adler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Neuorientierung der Deutschen Entwicklungspolitik - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Uschi Eid, Wolfgang Schmitt (Langenfeld), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Reform der bundesdeutschen Entwicklungspolitik (Drucksachen 13/233, 13/241, 13/246, 13/2427) 7923 D c) Antrag der Abgeordneten Petra Bläss, Dr. Willibald Jacob, Dr. Winfried Wolf und der Gruppe der PDS: Auswertung und Umsetzung der Dokumente des Weltsozialgipfels (Drucksache 13/1586) 7924 A d) Antrag der Abgeordneten Dr. Winfried Wolf, Dr. Willibald Jacob, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Verwendung der Mittel, die für die Finanzierung des Staudammprojektes Arun III vorgesehen waren (Drucksache 13/2285) 7924 B e) Antrag der Abgeordneten Christoph Matschie, Brigitte Adler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Alternative Entwicklungsvorhaben zu Arun III in Nepal (Drucksache 13/ 2979) 7924 B f) Antrag der Abgeordneten Dr. Ingomar Hauchler, Brigitte Adler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Für eine neue Initiative zur Entschuldung der Entwicklungsländer (Drucksache 13/2458) 7925 C g) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Schmitt (Langenfeld), Dr. Uschi Eid, Dr. Angelika Köster-Loßack und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verbesserung der parlamentarischen Kontrolle der Weltbank (Drucksache 13/2495) 7925 C h) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Winfried Pinger, Wolfgang Vogt (Düren) und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Roland Kohn, Dr. Irmgard Schwaetzer und der Fraktion der F.D.P.: Weltgipfel für soziale Entwicklung vom 6. bis 12. März 1995 in Kopenhagen - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Ingomar Hauchler, Hans Büttner (Ingolstadt), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Weltgipfel für soziale Entwicklung vom 6. bis 12. März 1995 in Kopenhagen - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Angelika Köster-Loßack, Dr. Uschi Eid, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Weltsozialgipfel - zu dem Antrag der Abgeordneten der PDS: Weltgipfel für soziale Entwicklung vom 6. bis 12. März 1995 in Kopenhagen (Drucksachen 13/556, 13/421, 13/539, 13/535, 13/2796) 7925 C i) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Schmitt (Langenfeld), Dr. Uschi Eid, Dr. Angelika Köster-Loßack und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Wiederauffüllungsrunde der International Development Association - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Ingomar Hauchler, Brigitte Adler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: 11. Wiederauffüllung der International Development Association (IDA) (Drucksachen 13/740, 13/2401, 13/ 3394) 7925D j) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Antrag des Abgeordneten Dr. Winfried Pinger und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Roland Kohn, Dr. Irmgard Schwaetzer und der Fraktion der F.D.P.: Verhandlungsziele für die 11. Wiederauffüllung der International Development Association (IDA) (Drucksachen 13/3041, 13/3581) . . . 7925A k) Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses - zu dem Antrag der Abgeordneten Ludger Volmer, Dr. Uschi Eid, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Neue Strategie der internationalen Finanzinstitutionen zur Entschuldung und zur Finanzierung von umwelt- und entwicklungspolitischen Maßnahmen - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Winfried Wolf, Dr. Willibald Jakob, Andrea Lederer und der weiteren Abgeordneten der PDS: Sofortiger und vollständiger Schuldenerlaß für die 30 ärmsten Länder (Drucksachen 13/1018, 13/673, 13/ 2842) 7925 B Jochen Feilcke CDU/CSU 7925 C Günter Verheugen SPD 7927 C Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7929C Ulrich Irmer F.D.P 7930D, 7943 A Roland Kohn F.D.P. 7931 B Wolfgang Schmitt (Langenfeld) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7932A, 7958 B Dr. Willibald Jacob PDS 7934 C Helmut Schäfer (Mainz) F.D.P. 7935 C Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7936A Carl-Dieter Spranger, Bundesminister BMZ 7936 B Brigitte Adler SPD 7939 A Dr. Manfred Lischewski CDU/CSU . . 7940D Wolfgang Schmitt (Langenfeld) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7942 C Dr. Karl-Heinz Hornhues CDU/CSU . 7942D Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 7943 C Dr. Otto Graf Lambsdorff F.D.P. 7945 A Dr. R. Werner Schuster SPD 7947 A Adelheid Tröscher SPD 7947 C Birgit Schnieber-Jastram CDU/CSU . . 7950C Dr. Angelika Köster-Loßack BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 7952 A Dr. Winfried Wolf PDS 7953 A Michael Wonneberger CDU/CSU . . . 7954 B Dr. R. Werner Schuster SPD 7955 B Dr. Winfried Pinger CDU/CSU 7957 A Amke Dietert-Scheuer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7958 D Tagesordnungspunkt 18: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Uschi Eid und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Initiativen zur Beendigung der Gewalt und Schaffung eines dauerhaften Friedens in Burundi (Drucksache 13/3551) 7961 C b) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Sicherung des Friedens und der demokratischen Entwicklung in Burundi (II) (Drucksache 13/3700) . 7961D c) Antrag der Abgeordneten Dr. Eberhard Brecht, Dr. R. Werner Schuster, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Initiativen zur Sicherung des Friedens in Burundi (Drucksache 13/3718) 7961 D Alois Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU 7962 A Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7963A, 7968 D Dr. Eberhard Brecht SPD 7963 C Armin Laschet CDU/CSU 7964 D Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7965 B Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P 7966 D Dr. Willibald Jacob PDS 7967 C Helmut Schäfer, Staatsminister AA . . 7968 B Tagesordnungspunkt 19: Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und F.D.P.: Verwirklichung des Westsahara-Friedensplanes der Vereinten Nationen (Drucksache 13/3702 [neu]) 7970 A Anneliese Augustin CDU/CSU 7970 A Jelena Hoffmann (Chemnitz) SPD . . 7971B Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7972 D Dr. Burkhard Hirsch F D P. 7973 D Steffen Tippach PDS 7974 C Helmut Schäfer, Staatsminister AA . . 7975 B Nächste Sitzung 7976 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 7977' 89. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 29. Februar 1996 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Belle, Meinrad CDU/CSU 29. 2. 96 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 29. 2. 96 Hartmut Großmann, Achim SPD 29. 2. 96 Hermenau, Antje BÜNDNIS 29. 2. 96 90/DIE GRÜNEN Homburger, Birgit F.D.P. 29. 2. 96 Dr. Hoyer, Werner F.D.P. 29. 2. 96 Dr. Kinkel, Klaus F.D.P. 29. 2. 96 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 29. 2. 96 Lamers, Karl CDU/CSU 29. 2. 96 Dr. Maleuda, Günther PDS 29. 2. 96 Metzger, Oswald BÜNDNIS 29. 2. 96 90/DIE GRÜNEN Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Neumann (Berlin), Kurt SPD 29. 2. 96 Dr. Pfaff, Martin SPD 29. 2. 96 Pfeiffer, Angelika CDU/CSU 29. 2. 96 Dr. Pflüger, Friedbert CDU/CSU 29. 2. 96 Scheffler, Siegfried SPD 29. 2. 96 Schild, Horst SPD 29. 2. 96 Schlauch, Rezzo BÜNDNIS 29. 2. 96 90/DIE GRÜNEN Schumann, Ilse SPD 29. 2. 96 Sebastian, Wilhelm Josef CDU/CSU 29. 2. 96 Simm, Erika SPD 29. 2. 96 Dr. Stoltenberg, Gerhard CDU/CSU 29. 2. 96 Vogt (Düren), Wolfgang CDU/CSU 29. 2. 96 Wallow, Hans SPD 29. 2. 96 Welt, Jochen SPD 29. 2. 96 Wohlleben, Verena SPD 29. 2. 96
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Ramsauer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Das Mammutvorhaben Pflegeversicherung steht jetzt, nach schwierigen Verhandlungen, kurz vor dem Abschluß. Wir müssen heute in der ersten Lesung den Startschuß für das Inkraftsetzen der zweiten Stufe der Pflegeversicherung abfeuern. Das schulden wir allen, die im Vertrauen auf unsere Politik die stationären Leistungen ab der zweiten Hälfte dieses Jahres erwarten.
    Allerdings, liebe Kolleginnen und Kollegen, haben wir noch eine ganze Reihe von Hausaufgaben zu erledigen. Wir alle waren uns von vornherein bei der Konzeption der Pflegeversicherung darin einig, und zwar über die Parteigrenzen hinweg, daß mit dem Inkrafttreten der zweiten Stufe auch die damit verbundenen Mehrbelastungen der Arbeitgeberseite durch den Arbeitgeberanteil der Pflegeversicherung vollständig ausgeglichen werden müssen. Das war eine - ich betone dies - unverzichtbare Bedingung für das Inkrafttreten der zweiten Stufe; denn die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und die Sicherung der Arbeitsplätze haben höchste Priorität. Wir müssen in diesem Zusammenhang das umsetzen, was wir in den Standortdebatten um die deutsche Wirtschaft stets betonen.
    Nach den Feststellungen des Sachverständigengutachtens müssen dementsprechend weitere Belastungen der Unternehmen durch das Inkrafttreten der zweiten Stufe in Höhe von etwa 2,5 Milliarden DM ausgeglichen werden. Dieses Versprechen müssen wir rechtzeitig vor Inkrafttreten in wenigen Monaten einlösen

    (Peter Dreßen [SPD]: Das habt ihr doch schon gemacht!)

    - nein -, und zwar im Rahmen eines umfassenden sozialen Spar- und Konsolidierungspaketes, das im übrigen über diese 2,5 Milliarden DM hinausgehen muß, wenn es uns gelingen soll, auf dem Weg zurück unter die 40-Prozent-Marke beim Gesamtsozialversicherungsbeitrag Fortschritte zu machen.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Meine Damen und Herren von der SPD, Ihre Kolleginnen und Kollegen im Bundesrat handeln meines Erachtens wider besseres Wissen, wenn sie den weiteren Kompensationsbedarf Schlichtweg leugnen. Diese Stimmungsmache zu Lasten von Mittelstand und Unternehmen ist unerträglich und gefährdet letztlich deutsche Arbeitsplätze. Wir dürfen in dieser Frage das in uns gesetzte Vertrauen der Wirtschaft nicht enttäuschen.
    Dazu kommt, meine Damen und Herren von der SPD, daß Ihr Kollege Gerhard Schröder nicht nur vom Umbau, sondern klipp und klar vom Abbau des Sozialstaats spricht, während sich andere Kräfte innerhalb Ihrer Partei einen Teufel darum scheren, wenn wie bei der Rente die Schallmauer der 20-Prozent-Grenze durchbrochen zu werden droht oder wie beim Gesamtsozialversicherungsbeitrag die Schallmauer der 40-Prozent-Grenze ohnehin schon längst durchbrochen ist.
    Lassen Sie mich noch einen weiteren wichtigen Gesichtspunkt ansprechen. Die Sicherstellung der Finanzierung der Pflegeversicherung ist nicht nur eine Aufgabe von heute. Wir müssen uns stets der Treibsätze bewußt sein, die in der Pflegeversicherung langfristig angelegt sind. Das ist nicht nur das sogenannte demographische Risiko, das im Altersaufbau unserer Gesellschaft liegt. Es ist darüber hinaus auch darin angelegt, daß zu befürchten ist, daß die Kosten der Pflegeleistungen stärker steigen als die Grundlohnsumme als Grundlage für das Beitragsaufkommen, und daß leider Gottes versucht wird, immer wieder neue Leistungen in der Pflege draufzusatteln.
    Die Pflegeversicherung darf nicht überfordert werden. Ich bedauere, daß auch durch leichtsinniges Verhalten von Politikern im Vorfeld Erwartungen geweckt worden sind, die nicht erfüllt werden können. So würden bei Einbeziehung der Eingliederungshilfe mehr als 3 000 Einrichtungen als Pflegeheime gelten. Dies würde einen Kostenaufwand von rund 2 Milliarden DM verursachen.
    Grundphilosophie der Pflegeversicherung war von Anfang an, daß es sich um eine Grundabsicherung handelt und nicht um eine Totalabsicherung, wie an-

    Dr. Peter Ramsauer
    dere Fraktionen dieses Hauses es gefordert haben; eine Grundabsicherung, mit der der größtmögliche Teil der betroffenen Menschen aus der Sozialhilfe herausgeholt werden soll, die aber nicht alles, was von einer Pflegeversicherung theoretisch leistbar wäre, auch leisten sollte. Eine entsprechende uferlose Ausdehnung der Leistungen kann mit einem Beitragssatz von 1,7 Prozent nicht bezahlt werden. Wir von seiten der Koalitionsfraktionen haben bestimmt keine Lust, bereits im nächsten oder im übernächsten Jahr über eine Beitragserhöhung zu sprechen. Ich kann nur dick unterstreichen, was Minister Blüm vorhin gesagt hat: Wir können und wollen nicht schon in den nächsten Jahren mit einer Erhöhung des Beitragssatzes von 1,7 Prozent daherkommen. Dieser Beitragssatz steht, und er bleibt.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Dr. Gisela Babel [ F.D.P.])

    In diesem Zusammenhang ist übrigens ganz interessant, einmal zu vergleichen, was wir 1993 in dem Eckpapier, dem Beschluß der Koalitionsfraktionen, und nachher in der zweiten und dritten Lesung hier im Hause festgelegt haben, nämlich daß mit 1,7 Prozent Beitrag in der stationären Pflege nur 2 100 DM finanziert werden können. Im Vermittlungsausschuß ist dann eine Summe von 2 800 DM herausgekommen und auch noch eine Härtefallregelung draufgesattelt worden. Dazu kann ich nur sagen: Das ist eine wundersame Leistungsvermehrung, die uns jetzt schon einen gewaltigen Kostendruck beschert.

    (Detlev von Larcher [SPD]: Haben Sie nicht zugestimmt?)

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, Ziel der Pflegeversicherung ist insbesondere, Pflegebedürftige von der Sozialhilfe weitgehend unabhängig zu machen. Dafür ist es unabdingbar, daß auch die Länder - dies möchte ich, obwohl es schon einige Male gesagt wurde, nochmals betonen - ihre Zusage zur Übernahme der Investitionskosten einhalten. Bisher haben nur wenige Länder beschlossen, zwischen 60 und 90 Prozent der Neubaukosten zu übernehmen.
    Hauptproblem ist derzeit in vielen Bundesländern jedoch die Weigerung, die sogenannten Altlasten zu übernehmen, also die auf den bestehenden Heimen lastenden Zins- und Tilgungsleistungen, um die Pflegesätze von diesen Kosten zu befreien. Die Dimension, um die es hier geht, beträgt zwischen 200 und 900 DM pro Monat.
    Lieber Kollege Andres, ich verstehe wirklich nicht, daß Sie an diesem Punkt die Verweigerungshaltung der Länder so sehr verteidigen. Ich kann mir das nur damit erklären, daß viele Ministerpräsidenten von Ihrer Partei gestellt werden. Aber es ist nun einmal so, daß nur durch Übernahme dieser Investitionskosten durch die Länder die Pflegesätze gesenkt werden können, so daß auch die Sozialhilfebedürftigkeit zurückgeführt werden kann.
    Ich werde jedenfalls jede Gelegenheit nutzen, um auf dieses Defizit bei der Umsetzung der Pflegeversicherung hinzuweisen

    (Beifall bei der CDU/CSU Gerd Andres [SPD]: Das sollten Sie besonders in Ihrem Land machen!)

    und auch darauf, Herr Andres, daß die Länder mit dieser Verweigerungshaltung die Möglichkeit vereiteln, die Pflegesätze zugunsten der Pflegebedürftigen zu senken.

    (Beifall bei der CDU/CSU Gerd Andres [SPD]: So ein Quatsch, was Sie erzählen!)

    Die Länder stehen hier in der Pflicht, und durch ihre Verweigerungshaltung vereiteln sie die Entlastung der Pflegebedürftigen, der betroffenen Mitmenschen.
    Lassen Sie mich noch einen letzten Gesichtspunkt ansprechen. Es ist zwar in der Tat erfreulich, daß wir nach dem ersten Jahr der Pflegeversicherung ein Polster von gut 5 Milliarden DM in der Kasse haben. Wer aber glaubt, auf Grund dieses Polsters sei nunmehr eine weitere Belastung der Pflegeversicherung möglich, der irrt gewaltig. Mit diesen 5 Milliarden DM befinden wir uns innerhalb unserer Schätzungen. Zum anderen braucht die Pflegeversicherung auch das finanzielle Polster, nicht zuletzt wegen der Treibsätze, auf die ich vorhin hingewiesen habe. Ich kann mich noch gut an die Stimmen im letzten Jahr erinnern, die von einem Milliardendefizit in der Pflegeversicherung gesprochen haben. Wir können froh darüber sein, daß diese Prophezeiungen nicht eingetreten sind.
    Im übrigen setzen sich diese 5 Milliarden DM aus zwei wesentlichen Komponenten zusammen: einmal aus dem dreimonatigen Beitragspuffer, der in den ersten drei Monaten des letzten Jahres angespart worden ist, ohne daß dafür gleichzeitig Leistungen zu finanzieren gewesen wären, und zum anderen aus einem Aspekt, der uns eigentlich freuen muß, nämlich daß die Geldleistungen für die häusliche Pflege wesentlich mehr in Anspruch genommen werden als die teureren Sachleistungen. Das heißt, die Familien pflegen in wesentlich stärkerem Maße selbst, als wir dies zunächst erwartet haben.

    (Beifall des Abg. Siegfried Hornung [CDU/ CSU])

    Ich begrüße diese Entwicklung, weil sie im Interesse der Pflegebedürftigen selbst ist. Sie sind in den Familien viel besser aufgehoben als in irgendwelchen Einrichtungen.
    Ich begrüße diese Entwicklung auch im Interesse der Finanzierbarkeit der Pflegeversicherung. Es kommt jetzt interessanterweise eine Diskussion darüber auf - eine Art Konkurrenzdenken von Trägern der ambulanten Hilfen -, daß zu stark familiär gepflegt wird. Genau das wollten wir. Das war unsere politische Zielsetzung.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wir müssen - dies noch zum 5-Milliarden-DM-Polster - das Geld zusammenhalten, damit uns keine

    Dr. Peter Ramsauer
    Beiträge explodieren. Eine der führenden deutschen Tageszeitungen hat vor wenigen Tagen in einem Kommentar geschrieben, daß die Sozialpolitiker dieses Landes den Ernst der Lage noch nicht erkannt hätten. Wir Sozialpolitiker haben den Ernst der Lage erkannt und sagen, wir dürfen die Leistungen der Pflege nicht ausufern lassen und das Geld, was wir als Polster haben, nicht unnötig verplempern.
    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen von der SPD, Ihre Partei hat dieser Tage eine ganz verrückte Plakataktion angezettelt. Darauf steht: „Schwarz ist Stillstand", „Blau-Gelb ist Egoismus", „Rot ist Fortschritt" .

    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Rolf Kutzmutz [PDS])

    - Offensichtlich glauben Sie sogar an diese Perversion der Wirklichkeit. Sie glauben an das, was Sie plakatiert haben. Meine Damen und Herren, die Wirklichkeit ist genau umgekehrt.

    (Detlev von Larcher [SPD]: Das möchten Sie gerne!)

    - Hören Sie mir doch zu!
    Bezogen auf die Pflegeversicherung heißt es: Schwarz und Blau-Gelb ist echter sozialer Fortschritt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das Rot ist nichts anderes als eine sozialdemokratische Verweigerungshaltung, ja es ist sogar sozialer Rückschritt.
    Ich bedanke mich bei Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P. Gerd Andres [SPD]: So ein Quatsch! Der Kollege wollte doch ausführlich die bayerische Investitionslösung vortragen!)



Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Als letzter in dieser Debatte spricht der Kollege Karl Hermann Haack.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karl Hermann Haack


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte auf die geschmacklose Bemerkung der Kollegin Frau Dr. Babel zurückkommen. Sie hat einen Zusammenhang zwischen Gerhard Schröder, der zum Opernball nach Wien fliegt - eine ärgerliche Angelegenheit; das erinnert an Lothar Späth -,

    (Bundesminister Dr. Theodor Waigel: Der ist aber zurückgetreten!)

    und der Kompensation beim Aufbau der Infrastruktur für die Pflegeversicherung hergestellt. Ich muß Ihnen sagen: Sie sollten sehr vorsichtig sein. Seit gestern nachmittag 16 Uhr sitzen Sie als F.D.P. in der Trommel; denn dem Ausschuß für Fremdenverkehr und Tourismus wurde der Rechnungsprüfungsbericht zu den unmöglichen finanziellen Vorkommnissen bei der Deutschen Zentrale für Tourismus, einer F.D.P.-Seilschaft samt Ministerium, überreicht.

    (Zurufe von der SPD: Hört! Hört! - Interessant!)

    Bevor Sie im Glashaus anfangen, mit Steinen zu werfen, würde ich an Ihrer Stelle vorsichtig sein, weil Sie immer das einholen kann, was Sie bei anderen beklagen.

    (Beifall bei der SPD und der PDS)

    Dann fällt mir noch eine zweite Geschichte ein. In der Koalition wird immer vor dem Vorhang ein Koalitionstheater gespielt, wie jetzt bei dem Gesundheitsstrukturgesetz. Das F.D.P.-Modell heißt doch schlicht und einfach: Abzocken bei den kleinen Leuten!

    (Ina Albowitz [F.D.P.]: Reden Sie doch nicht so einen Unsinn! Gerd Andres [SPD]: Leider wahr!)

    Wenn ich Ihren Gesetzentwurf lese, dann sage ich: Abzocken bei den kleinen Leuten, Erhöhung der Selbstbeteiligung und Bedienung der Pharmaindustrie. Das heißt dann schlicht und einfach, Frau Dr. Babel, daß Sie natürlich nicht die Interessen der kleinen Leute im Auge haben, sondern Sie haben die Interessen der großen Leute im Auge.

    (Widerspruch der Abg. Dr. Gisela Babel [F.D.P.])

    Von daher sind Sie überhaupt nicht berechtigt, solche Reden im Deutschen Bundestag zu halten und sich als die Verfechter von Moral und Gerechtigkeit aufzuspielen.

    (Beifall bei der SPD)

    Vor dem Vorhang wird das Koalitionsschauspiel aufgeführt. Hinter dem Vorhang kommt dann einer, nämlich der große Koalitionspartner, läuft zur SPD und fragt: Wie machen wir das denn nun? Und wenn der Bundesarbeitsminister lobend sagt, mit der Pflegeversicherung haben wir das alles gut gemacht, dann stände es doch dem Bundesarbeitsminister ganz gut an, auch einmal zu sagen, daß dieser Schlußstein in der Sozialversicherung, nämlich die Einrichtung der Pflegeversicherung, nur möglich gewesen ist mit der SPD.

    (Beifall bei der SPD)

    Die Reform der Rentenversicherung war nur möglich mit der SPD.

    (Dr. Gisela Babel [F.D.P.]: Das stimmt auch!) Und Lahnstein steht auch für die SPD.


    (Dr. Gisela Babel [F.D.P.]: Das war nicht so gut!)

    Die F.D.P. hat nie eine Rolle dabei gespielt, sondern sie war der Bremser in der Sozialpolitik.

    (Beifall bei der SPD Widerspruch bei der F.D.P. Detlev von Larcher [SPD]: Sie ist ja auch eine Klientelpartei!)

    Ich teile die Auffassung des Bundesarbeitsministers, daß eine positive Zwischenbilanz zu ziehen ist bei der Einführung der Pflegeversicherung, daß es viele Umsetzungsprobleme gegeben hat und daß wir uns jetzt in bestimmten Fragen zusammenraufen müssen, was die Einführung der zweiten Stufe der Pflegeversicherung betrifft.

    Karl Hermann Haack (Extertal)

    Nun führt das ja zu großen Interpretationsschwierigkeiten. Da ist mir ein Satz von Voltaire untergekommen - ab und zu lese ich auch etwas Kluges -, der sagt: „Jedes Gesetz soll klar, einheitlich und genau sein. Es auszulegen heißt fast immer, es zu verschlechtern."
    Diesen Satz möchte ich auf § 9 anwenden. Dabei geht es um die Investitionskosten in der Pflegeinfrastruktur, die im Zentrum der Auseinandersetzungen des heutigen Morgens gestanden haben. Daher noch einmal zur Erinnerung den Text, den schon Kollege Andres vorgetragen hat. Im § 9 heißt es - ich darf zitieren, Frau Präsidentin -:
    Die Länder sind verantwortlich für die Vorhaltung einer leistungsfähigen, zahlungsmäßig ausreichenden und wirtschaftlichen pflegerischen Versorgungsstruktur. Das Nähere zur Planung und zur Förderung der Pflegeeinrichtungen wird durch Landesrecht bestimmt.
    So lauten die beiden ersten Sätze des § 9. Und weil der Satz 3 in der gegenwärtigen Diskussion von seiten der Kommunen, aber auch von der CDU/CSUFraktion so gerne vergessen wird, zitiere ich ihn auch. Der dritte Satz lautet:
    Zur finanziellen Förderung der Investitionskosten der Pflegeeinrichtungen sollen Einsparungen eingesetzt werden, die den Trägern der Sozialhilfe durch die Einführung der Pflegeversicherung entstehen.

    (Julius Louven [CDU/CSU]: Ja, und?)

    Sehen wir uns das in meinem Land an, aus dem ich komme; man muß ja der Sache immer auf den Grund gehen. Was ist da eigentlich entschieden worden? Entschieden worden ist doch, daß Einsparungen - und die sind in der Größenordnung streitig - von 7 bis 11 Milliarden DM gerechnet worden sind. Je nachdem, wen man befragt, wird gesagt, wir sparen 7 oder 11 Milliarden DM ein. Das hat damit zu tun, daß derjenige, der sagt, es werden 11 Milliarden DM eingespart, im Aufbau der Pflegeinfrastruktur mehr machen möchte als der, der 7 Milliarden DM sagt.
    Die Kommunen haben im Lande Nordrhein-Westfalen durch die Einführung der Pflegeversicherung 225 Millionen DM eingespart, die Landschaftsverbände 1,7 Milliarden DM an BSHG-Mitteln. Die Frage ist also: Haben sich die Länder in der Bundesrepublik diese Einsparungen in die Tasche gesteckt und irgend etwas anderes damit gemacht,

    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Das war doch nur die Pflegestufe 1! Früher waren Sie seriöser!)

    oder haben sie den Aufbau der Pflegeversicherung, der Pflegeinfrastruktur vorangebracht?

    (Zuruf des Abg. Wolfgang Zöller [CDU/ CSU])

    - Sie müssen sich die Zahlen anhören. Ich will einen Beitrag zur Entschärfung der Debatte leisten,

    (Dr. Gisela Babel [F.D.P.]: Das machen Sie bis jetzt nicht gut!)

    weil ich glaube, es macht keinen Sinn, nach der Melodie zu verfahren, daß Bund und Länder im Bundestag aufeinander einschlagen und wir dann in den nächsten Wochen im Vermittlungsausschuß sitzen und wieder eine gemeinsame Lösung finden müssen.

    (Beifall bei der SPD)