Rede von
Manfred
Opel
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Vielen Dank, Herr Präsident.
Wir erleben jetzt zum zweiten Mal, daß Kollege Austermann persönlich verletzend ist. Ich finde, das ist etwas, was in diese Debatte nicht paßt.
Vielleicht kommen, Herr Präsident, die Äußerung und die Meinungsfindung von Herrn Austermann deswegen so schlicht hier über, weil er keinerlei persönliche Erfahrung mit der Bundeswehr hat. Ich möchte ihn daran erinnern, was die Jacobsen-Kommission gesagt hat. Es war eine Kommission der Bundesregierung, die den Bericht an den Bundeskanzler abgegeben hat. Wenn Herr Austermann dort nachgelesen hätte, hätte er den vielen Unsinn, den er hier gesagt hat, nicht wiederholt.
Eine Berufsarmee besteht aus jungen Menschen, die in eine Armee gehen, um dort bis zur Pensionierung zu dienen. Dies kann keiner wollen. Wir wollen die integrierte Bundeswehr, wir wollen integrierte Streitkräfte. Aber wir wissen alle, daß sowohl die Jacobsen-Kommission wie auch die Wehrstrukturkommission gesagt haben, daß es für die Kampfkraft der Streitkräfte und für die Ausbildung erhebliche Probleme gibt, wenn der Wehrdienst zu kurz wird. Deswegen hat die Koalition für die einsatzorientierten Wehrpflichtigen den W 12 bis W 23 erfunden.
Sie wollen 23 000 Wehrpflichtige haben, die freiwillig fast zwei Jahre dienen. Diese bekommen sie nicht. Das heißt, Ihr Konzept ist heute schon gescheitert. Deswegen muß man überlegen, wie man zu neuen Ufern kommt. Genau dieses hat uns die Jacobsen-Kommission vorgegeben.
Herr Breuer, weil Sie den Kopf schütteln: Der Bundeskanzler hat vor über zwei Jahren noch die Zahl 370 000 genannt. Dann sprach er von 340 000. Alle
Manfred Opel
hielten hier große Predigten und haben auf 370 000 geschworen, Sie eingeschlossen. Dann wurden es 340 000, und man hat reduzieren müssen. Schwören Sie jetzt nicht wieder auf irgendeine Zahl, zu der Sie sich morgen und übermorgen nicht bekennen können!
Jetzt zu den 200 000. Vielleicht scheint es Ihnen entgangen zu sein, Herr Kollege Austermann - -