Rede:
ID1305100000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 84
    1. die: 6
    2. der: 6
    3. des: 5
    4. und: 4
    5. für: 3
    6. -: 2
    7. Beratung: 2
    8. Drucksache: 2
    9. —Überweisungsvorschlag:: 2
    10. Liebe: 1
    11. Kolleginnen: 1
    12. Kollegen,: 1
    13. Sitzung: 1
    14. ist: 1
    15. eröffnet.Wir: 1
    16. setzen: 1
    17. Haushaltsberatungen: 1
    18. Tagesordnungspunkt: 1
    19. 1-: 1
    20. fort:a): 1
    21. Erste: 1
    22. von: 1
    23. Bundesregierung: 1
    24. eingebrachten: 1
    25. Entwurfs: 1
    26. eines: 1
    27. Gesetzes: 1
    28. über: 1
    29. Feststellung: 1
    30. Bundeshaushaltsplans: 1
    31. das: 1
    32. Haushaltsjahr: 1
    33. 1996\n: 1
    34. 13/2000: 1
    35. Haushaltsausschußb): 1
    36. Unterrichtung: 1
    37. durch: 1
    38. BundesregierungFinanzplan: 1
    39. Bundes: 1
    40. 1995: 1
    41. bis: 1
    42. 1999-: 1
    43. 13/2001: 1
    44. HaushaltsausschußIch: 1
    45. erinnere: 1
    46. daran,: 1
    47. daß: 1
    48. wir: 1
    49. gestern: 1
    50. heutige: 1
    51. Aussprache: 1
    52. insgesamt: 1
    53. 8,5: 1
    54. Stunden: 1
    55. beschlossen: 1
    56. haben.Wir: 1
    57. kommen: 1
    58. zunächst: 1
    59. zu: 1
    60. den: 1
    61. Geschäftsbereichen: 1
    62. Bundeskanzleramtes,: 1
    63. Auswärtigen: 1
    64. Amtes: 1
    65. Bundesministerien: 1
    66. Verteidigung: 1
    67. sowie: 1
    68. wirtschaftliche: 1
    69. Zusammenarbeit: 1
    70. Entwicklung.: 1
    71. Das: 1
    72. sind: 1
    73. Einzelpläne: 1
    74. 04,: 1
    75. 05,: 1
    76. 14,: 1
    77. 35: 1
    78. 23.Das: 1
    79. Wort: 1
    80. hat: 1
    81. Fraktionsvorsitzende: 1
    82. SPD,: 1
    83. Herr: 1
    84. Scharping.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/51 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 51. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 6. September 1995 Inhalt: Begrüßung des Erzbischofs von Kapstadt, Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu sowie des Abgeordneten Jan Nico Scholten (Niederlande) . . . . . . 4240 B Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1996 Haushaltsgesetz 1996) (Drucksache 13/2000) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 1995 bis 1999 (Drucksache 13/2001) Rudolf Scharping SPD . . . . . . . . . 4217 B Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . 4226 C Peter Dreßen SPD 4231 A Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 4235 B Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P 4240 B Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . 4246 B Dr. Helmut Kohl, Bundeskanzler . . . 4249 D Dr. Uwe-Jens Heuer PDS . . . . 4260 A, 4340 B Günter Verheugen SPD . . . . . . . . 4260 C Eberhard Diepgen, Regierender Bürgermeister (Berlin) 4266 A Thomas Krüger SPD 4268 A Dr. Christa Luft PDS 4269 B Ludger Volmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 4271 A, 4278 B Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . . 4272 C Karsten D. Voigt (Frankfurt) SPD . . . 4278 C Andrea Lederer PDS 4279 D Dr. Klaus Rose CDU/CSU 4281 C Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . 4283 C, 4289 B Jürgen Koppelin F.D.P 4285 A Heinrich Graf von Einsiedel PDS . . . 4286 C Freimut Duve SPD 4288 C Volker Rühe, Bundesminister BMVg . 4289 C Norbert Gansel SPD 4291 B Walter Kolbow SPD 4292 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . 4295 D Dietrich Austermann CDU/CSU . 4296 A, 4299 B Walter Kolbow SPD 4297 A Paul Breuer CDU/CSU 4297 D Manfred Opel SPD 4298 D Carl-Dieter Spranger, Bundesminister BMZ 4299 C Dr. Ingomar Hauchler SPD 4300 D Dr. Winfried Pinger CDU/CSU . 4301 D, 4304 A Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 4303 B Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . 4304 C Roland Kohn F.D.P. 4305 A Dr. Ingomar Hauchler SPD . . . 4305C, 4308 B Dr. Willibald Jacob PDS 4306 C Michael von Schmude CDU/CSU . . . 4307 D Manfred Kanther, Bundesminister BMI 4309 B Otto Schily SPD . . . . . . . . . . 4312 B Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 4316A Ina Albowitz F.D.P. 4318 A Ulla Jelpke PDS 4320 C Horst Eylmann CDU/CSU 4322 A Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD 4322 D Dr. Rupert Scholz CDU/CSU . . . . . 4323 B Fritz Rudolf Körper SPD . . . . . . 4326 A Heinz Dieter Eßmann CDU/CSU . 4327 D Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . 4329 D Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD 4331 C Dr. Rupert Scholz CDU/CSU 4332 C Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten CDU/ CSU 4335 C Norbert Geis CDU/CSU . . . . . . . 4336 A Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . 4337 D Detlef Kleinert (Hannover) F.D.P. . . . 4339 A Manfred Kolbe CDU/CSU 4341 B Nächste Sitzung 4342 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 4343* A Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. September 1995 4217 51. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 6. September 1995 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adler, Brigitte SPD 6. 9. 95 Andres, Gerd SPD 6. 9. 95 Behrendt, Wolfgang SPD 6. 9. 95 * Blunck, Lilo SPD 6. 9. 95 * Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 6. 9. 95 Frick, Gisela F.D.P. 6. 9. 95 Grießhaber, Rita BÜNDNIS 6. 9. 95 90/DIE GRÜNEN Hörsken, Heinz-Adolf CDU/CSU 6. 9. 95 Hoffmann (Chemnitz), SPD 6. 9. 95 Jelena Dr. Hoyer, Werner F.D.P. 6. 9. 95 Dr. Jork, Rainer CDU/CSU 6. 9. 95 Dr. Knake-Werner, PDS 6. 9. 95 Heidi Dr. Köster-Loßack, BÜNDNIS 6. 9. 95 Angelika 90/DIE GRÜNEN Dr.-Ing. Laermann, F.D.P. 6. 9. 95 Karl-Hans Leidinger, Robert SPD 6. 9. 95 Lemke, Steffi BÜNDNIS 6. 9. 95 90/DIE GRÜNEN Lengsfeld, Vera BÜNDNIS 6. 9. 95 90/DIE GRÜNEN Lenzer, Christian CDU/CSU 6. 9. 95 Lotz, Erika SPD 6. 9. 95 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lüth, Heidemarie PDS 6. 9. 95 Neuhäuser, Rosel PDS 6. 9.95 Dr. Protzner, Bernd CDU/CSU 6. 9. 95 Dr. Rappe (Hildesheim), SPD 6. 9. 95 Hermann Schätzle, Ortrun CDU/CSU 6. 9. 95 Schenk, Christa PDS 6. 9. 95 Schewe-Gerigk, BÜNDNIS 6.9.95 Irmingard 90/DIE GRÜNEN Schmidt (Aachen), SPD 6. 9. 95 Ursula Schmitt (Langenfeld), BÜNDNIS 6. 9. 95 Wolfgang 90/DIE GRÜNEN Schultz (Everswinkel), SPD 6. 9. 95 Reinhard Dr. Schwaetzer, Irmgard F.D.P. 6. 9. 95 Simm, Erika SPD 6. 9. 95 Dr. Solms, F.D.P. 6. 9. 95 Hermann Otto Thieser, Dietmar SPD 6. 9. 95 Thönnes, Franz SPD 6. 9. 95 Tippach, Steffen PDS 6. 9. 95 Tröscher, Adelheid SPD 6. 9. 95 Vosen, Josef SPD 6. 9. 95 Wieczorek-Zeul, SPD 6.9.95 Heidemarie Zierer, Benno CDU/CSU 6. 9. 95 * * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Sitzung ist eröffnet.
Wir setzen die Haushaltsberatungen - Tagesordnungspunkt 1- fort:
a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1996

(Haushaltsgesetz 1996)

- Drucksache 13/2000 —
Überweisungsvorschlag: Haushaltsausschuß
b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung
Finanzplan des Bundes 1995 bis 1999
- Drucksache 13/2001 —
Überweisungsvorschlag: Haushaltsausschuß
Ich erinnere daran, daß wir gestern für die heutige Aussprache insgesamt 8,5 Stunden beschlossen haben.
Wir kommen zunächst zu den Geschäftsbereichen des Bundeskanzleramtes, des Auswärtigen Amtes und der Bundesministerien der Verteidigung sowie für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Das sind die Einzelpläne 04, 05, 14, 35 und 23.
Das Wort hat der Fraktionsvorsitzende der SPD, Herr Scharping.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Rudolf Scharping


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wer den Zustand unseres Landes beschreiben will, wird auf Widersprüchlichkeiten stoßen.

    (Heiterkeit und Zustimmung bei der CDU/ CSU und der F.D.P.)

    Wir leben in einer gefestigten Demokratie; aber die Erosion ihrer sozialen Grundlagen schreitet fort.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS)

    Gemeinsam verurteilen wir eine der Folgen dieser Entwicklung: Gleichgültig, ob rechtsradikal oder terroristisch motiviert, der Brand in Lübeck ist ein erneutes Zeichen dafür, daß wir uns entschlossen gegen Deutschland als Tummelplatz für terroristische Gewalt und für Rechtsradikalismus engagieren müssen.

    (Beifall im ganzen Hause)

    Dennoch ist unser Land im Innern weitgehend friedlich. Das Einvernehmen mit unseren Nachbarn ist groß. Hunger, Umweltzerstörung und Kriege, auf deren Ende wir jedenfalls in Europa nach 1989 hofften, kennzeichnen zugleich ungelöste Probleme in unserer Nachbarschaft und global. In diesem Zusammenhang sind die Wiederaufnahme der Atomwaffentests durch Frankreich und die Fortsetzung der Atomwaffentests durch China substantiell eine Gefahr für Mensch und Umwelt und politisch ein fatales Signal, das wir gemeinsam zurückweisen sollten.

    (Beifall bei der SPD, beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der PDS sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Wir haben den anderen Fraktionen des Hauses angeboten, sich in dieser Woche in einer gemeinsamen Entschließung zu äußern. Ich rufe das ganze Haus auf, gerade im Interesse einer klaren Politik, gerade im Interesse der deutsch-französischen Freundschaft auch dem französischen Präsidenten zu sagen und damit den öffentlichen Protest zu unterstützen: Wir wollen diese Testserie nicht; brecht sie sofort ab!

    (Beifall bei der SPD und beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS)

    In Bosnien hatten die Grausamkeiten des Krieges, des Terrors gegen die Menschen eine neue Dimension erreicht. Die Antwort der internationalen Staatengemeinschaft ist klar, eindeutig und richtig. Das darf nicht den Blick dafür verstellen, daß wir in diesem schmerzhaften und belastenden Prozeß gemein-

    Rudolf Scharping
    sam mit anderen nach politischen Lösungen suchen müssen; denn es bleibt wahr: Eine dauerhafte Lösung wird nur auf friedlichem Wege und nur politisch erreicht werden können.

    (Beifall bei der SPD und der PDS sowie des Abg. Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

    Zu den Widersprüchlichkeiten gehört: Wir haben, noch jedenfalls, eine leistungsfähige Wirtschaft. Aber Innovation und umweltbewußte Erneuerung kommen zu kurz. Der soziale Friede ist brüchiger geworden, aber die Bundesregierung sucht nicht nach Wegen, den sozialen Frieden zu festigen - im Gegenteil, sie schädigt fortwährend seine Grundlagen.

    (Beifall bei der SPD und der PDS sowie des Abg. Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

    Die ungleiche, ungerechte Teilhabe an den Möglichkeiten unseres Landes nimmt zu. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Jugendliche und Ältere - die Arbeitnehmer vor allem, wenn sie ihren Arbeitsplatz verloren haben - spüren das zuallererst.
    Und: Wir haben eine reiche Kultur. Bildung als persönliches Recht und in Verbindung mit Wissenschaft und Forschung als d i e Investition in die Zukunft unseres Landes genießt aber nicht mehr die notwendige Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS)

    Der Wettbewerb um Arbeitsplätze und Standorte ist international geworden, die Arbeitslosigkeit ebenso. Wer angesichts dieser Entwicklung lediglich die Antwort gibt, man solle auf einem primitiven Wege soziale Schranken und Rechte einreißen, Kosten senken und Menschen entlassen, der gibt die falsche, nach rückwärts gewandte Antwort, der hat kein Konzept mehr für die Zukunft.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS und des Abg. Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

    So vielfältig, reich, aber auch zwiespältig und widersprüchlich der Zustand unseres Landes ist, so eindeutig ist der Zustand der Bundesregierung und ihrer Politik: Stillstand im allgemeinen, Vorantreiben der sozialen Erosion im besonderen und Ignoranz gegenüber den Herausforderungen der Zukunft.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)