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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/29 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 29. Sitzung Bonn, Dienstag, den 28. März 1995 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeordneten Gottfried Haschke (Großhennersdorf) 2053 A Abwicklung der Tagesordnung 2053 A Tagesordnungspunkt I: Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1995 (Haushaltsgesetz 1995) (Drucksachen 13/50, 13/414) 2053 B Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 13/501, 13/527) . . 2053 B Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 13/502, 13/527) . . . 2053 C Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 13/503, 13/527) 2053 D Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 13/508, 13/527) in Verbindung mit Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 13/523) in Verbindung mit Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 13/526) in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 13/519, 13/527) in Verbindung mit Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Entwicklung der Finanzwirtschaft (Drucksachen 13/76, 13/415, 13/777) Karl Diller SPD 2054 C Adolf Roth (Gießen) CDU/CSU 2059 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2064 A Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. . 2068 A Dr. Barbara Höll PDS 2072 A Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 2074 A Ingrid Matthäus-Maier SPD . . . 2079 D, 2082 B Wilfried Seibel CDU/CSU 2082 A Susanne Jaffke CDU/CSU 2082 C Manfred Hampel SPD 2084 B Dankward Buwitt CDU/CSU 2086 B Jörg-Otto Spiller SPD 2088 A Hans-Peter Repnik CDU/CSU 2089 A Ingrid Matthäus-Maier SPD 2089 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS 2091 C Namentliche Abstimmungen . . 2092 C, 2093 D Ergebnisse 2121 C, 2124 A Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft (Drucksachen 13/509, 13/527) Manfred Hampel SPD 2093 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU 2096 D Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2099 C Dr. Otto Graf Lambsdorff F.D.P. . . 2102 C, 2114 D Manfred Hampel SPD 2103 B Siegmar Mosdorf SPD 2105 C Rolf Kutzmutz PDS 2106 D Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 2108 C Eckart Kuhlwein SPD 2111 B Anke Fuchs (Köln) SPD 2112 A, 2115 B Rainer Haungs CDU/CSU 2115 C Jörg Tauss SPD 2116 C Ingrid Matthäus-Maier SPD 2118 A Dr. Uwe Jens SPD 2119 A Nächste Sitzung 2126 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 2127* A Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Werner Kuhn (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der SPD: Bestimmung des Verfahrens für die Berechnung der Stellenanteile (Zusatztagesordnungspunkt 2) in der 21. Sitzung am 16. Februar 1995 (Seite 1375 A) 2127* B Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Rolf Niese (SPD) zur Abstimmung über das Haushaltsgesetz 1995, hier: Einzelplan 03 - Bundesrat - 2127* B Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Rede zu Tagesordnungspunkt I 10 (Haushaltsgesetz 1995 - Einzelplan 09 - Bundesministerium für Wirtschaft) Ulrich Petzold CDU/CSU 2127* D 29. Sitzung Bonn, Dienstag, den 28. März 1995 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adler, Brigitte SPD 28. 03. 95 Behrendt, Wolfgang SPD 28. 03. 95 Borchert, Jochen CDU/CSU 28. 03. 95 Büttner (Ingolstadt), SPD 28. 03. 95 Hans Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 28. 03. 95 Hartmut Genscher, Hans-Dietrich F.D.P. 28. 03. 95 Dr. Hartenstein, Liesel SPD 28. 03. 95 Dr. Heuer, Uwe-Jens PDS 28. 03. 95 Heym, Stefan PDS 28. 03. 95 Meißner, Herbert SPD 28. 03. 95 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 28. 03. 95 Dr. Ortleb, Rainer F.D.P. 28. 03. 95 Dr. Schwarz-Schilling, CDU/CSU 28. 03. 95 Christian Siebert, Bernd CDU/CSU 28. 03. 95 Dr. Stoltenberg, Gerhard CDU/CSU 28. 03. 95 Terborg, Margitta SPD 28. 03. 95 Tippach, Steffen PDS 28. 03. 95 Vergin, Siegfried SPD 28. 03. 95 Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Werner Kuhn (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der SPD: Bestimmung des Verfahrens für die Berechnung der Stellenanteile (Zusatztagesordnungspunkt 2) in der 21. Sitzung am 16. Februar 1995 (Seite 1375 A) Ich erkläre, daß ich an der namentlichen Abstimmung teilgenommen und mit Nein gestimmt habe. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Rolf Niese (SPD) zur Abstimmung über das Haushaltsgesetz 1995, hier: Einzelplan 03 - Bundesrat - Die SPD-Bundestagsfraktion lehnt die von der Regierungskoalition im Haushaltsausschuß be- Anlagen zum Stenographischen Bericht schlossenen Kürzungen beim Einzelplan 03 (Bundesrat) ab. Die SPD-Bundestagsfraktion ist der Auffassung, daß die Haushaltsvoranschläge für den Einzelplan des Bundesrates nicht grundsätzlich in Frage gestellt werden sollen. Der gegenseitige Respekt vor der Autonomie der Verfassungsinstitutionen gebietet es, daß die für jeweils notwendig gehaltene Mittelausstattung gegenseitig akzeptiert bzw. im Einvernehmen geregelt wird. Ebenso wie der Deutsche Bundestag ist der Bundesrat zur Erfüllung seiner verfassungsmäßigen Aufgaben darauf angewiesen, daß ihm eine ausreichende Personal- und Sachmittelausstattung zur Verfügung steht. Die Entscheidung der Regierungskoalition im Haushaltsausschuß gibt zu der Sorge Anlaß, daß die angemessene Ausstattung des Bundesrates für bestimmte Aufgabenbereiche gefährdet wird. Einsparungen ohne Berücksichtigung der Aufgabengewichtung gefährden die für die Wahrung der verfassungsmäßigen Aufgaben des Bundesrates notwendige Personal- und Sachmittelsubstanz. Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Rede zu Tagesordnungspunkt I.10 (Haushaltsgesetz 1995 - Einzelplan 09 - Bundesministerium für Wirtschaft) Ulrich Petzold (CDU/CSU): Auch wenn der Einzelplan 09 des Bundeshaushaltsplanes 1995 keinen Anlaß bietet, in Jubeltöne auszubrechen, so ist er doch grundsolide finanziert und setzt im Rahmen seiner Möglichkeiten die richtigen Schwerpunkte. Ein Aufschrei über die Kürzung des Haushaltes des Bundeswirtschaftsministeriums um 1,5 Milliarden DM wäre völlig verfehlt. In einer Zeit, in der alle über eine Haushaltskonsolidierung durch Sparmaßnahmen sprechen, ist es in jedem Fall richtig, Haushaltsmittel entsprechend dem aktuellen Bedarf einzusetzen. So trägt die Kürzung der Zuwendungen für die Wismut GmbH in den neuen Bundesländern genauso zu Einsparungen bei wie die Ver- ringerung der Kohlehilfen in den alten Bundesländern. Dieses schafft jedoch gleichzeitig wieder neue Spielräume für einen zukunftsweisenden Mitteleinsatz. Auf diese Weise konnte die Finanzausstattung für eine Reihe wirtschaftspolitischer Maßnahmen, insbesondere zugunsten der neuen Bundesländer, weiter erhöht werden. So erfuhren die Investitionszuschüsse im Rahmen der regionalen Wirtschaftsförderung eine Steigerung um 200 Millionen DM gegenüber dem vorjährigen Ansatz. Das Eigenkapitalhilfeprogramm wurde um 135 Millionen DM aufgestockt, und die Förderung der wirtschaftsnahen Forschung und Entwicklung wurde um 107 Millionen DM gegenüber dem Soll von 1994 erhöht. Bestimmend für den Einzelplan 09 ist, daß 92,2 % der Gesamtausgaben dieses Geschäftsbereiches für wirtschaftspolitische Programme vorgesehen sind. Allein für die Gemeinschaftsaufgabe ,,Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" stehen 1995 4,156 Milliarden DM zur Verfügung, und die vorgesehene Steigerung dieser Titelgruppe fließt in vollem Umfang von 200 Millionen DM den neuen Bundesländern als Investitionszuschüsse zu. Einschließlich der gleich hohen Komplementärfinanzierung der Länder und der Zuschüsse des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung ergibt sich daraus für 1995 ein Bewilligungsrahmen von rund 10,5 Milliarden DM. Uns ist wohl bewußt, daß dadurch - namentlich in einigen Grenzregionen Niedersachsens, Hessens und Bayerns - ein beachtliches Fördergefälle, insbesondere zu Sachsen-Anhalt und Thüringen auch für das Jahr 1995 fortbesteht. Die beklagte Abwanderung von Gewerbebetrieben um wenige Kilometer von West nach Ost zugunsten von Mitnahmeeffekten kann jedoch nicht unser Ziel sein. Auf der anderen Seite bestehen in weiten Teilen der neuen Bundesländer gravierende Strukturschwächen, die einer weiteren Investitionsförderung dringend bedürfen. Die Bemühungen der Bundesländer zur stärkeren regionalen Festlegung von Fördergebieten im Rahmen der GA-Förderung wird daher von uns in vollem Umfang begrüßt. In der Titelgruppe 6 ist das Eigenkapitalhilfeprogramm wegen verbesserter Darlehenskonditionen in den neuen Bundesländern und der Wiedereinführung in den alten Bundesländern abermals beträchtlich erhöht worden. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, daß eine große Zahl der Betriebsneugründungen in den neuen Bundesländern sehr stark unter Kapitalschwäche zu leiden hat. Mit der Förderung der Beteiligung von unternehmerisch kompetenten Partnern wird gleichzeitig eine immer stärker zutage tretende Schwäche von Unternehmensgründungen in den neuen Bundesländern angegangen. Fachlich hervorragende Unternehmer sind immer wieder mit der Wirtschaftsführung auf Grund fehlender Kenntnisse und Erfahrungen überfordert, so daß eigentlich unnötige Insolvenzen entstehen. So wird mit der weiteren Erhöhung dieses Titelansatzes eine Systemlösung für mittelständische Unternehmen in den neuen Bundesländern angeboten. Die weiterhin besorgniserregende Situation der Industrieforschung in den neuen Bundesländern macht auch in den nächsten Jahren noch einen umfangreichen Einsatz von Fördermitteln dringend notwendig. Nur folgerichtig ist es deshalb, daß der Mittelansatz für 1995 um über 100 Millionen DM erhöht wurde. Vor allem die wirtschaftsnahe Forschung und Entwicklung in den neuen Bundesländern soll für den doppelten Effekt - einmal die Erhaltung von Forschungskapazitäten und zum anderen der Entwicklung neuer konkurrenzfähiger Produkte zur Stärkung der wirtschaftlichen Basis - sorgen. Die Entwicklung auf dem Lehrstellenmarkt in den neuen Bundesländern gibt auch in diesem Jahr wieder Anlaß zur Sorge. Wenn auch in den vergangenen Jahren durch eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Beteiligten - trotz aller Kassandra-Rufe im jeweiligen Frühjahr - fast alle Schulabgänger mit Lehrstellen versorgt werden konnten, gilt es doch, dieses Jahr dem entgegenstehende Entwicklungen zu beachten: Während die Zahl der Schulabgänger wesentlich ansteigt, sinkt die Zahl der Betriebe, die bereit sind, Lehrlinge auszubilden. In den Beratungen des Haushaltsausschusses wurde dieses erkannt und folgerichtig der Mittelansatz für die überbetriebliche berufliche Bildung im Handwerk auf 67,5 Millionen DM erhöht. Gleichzeitig werden die Mittel für die Förderung der beruflichen Qualifizierung des Mittelstandes heraufgesetzt, so daß durch eine verstärkte Ausbildung von Handwerksmeistern, die dann wieder Lehrlinge ausbilden können, das duale System zur beruflichen Ausbildung gestärkt wird. Mit diesem positiven Ansatz werden die Zusagen der Bundesregierung aus der Absprache zwischen dem Bundeskanzler und der Wirtschaft vom 15. dieses Monats eingehalten. Nun ist es an der Wirtschaft, ihre Zusage einer 10%igen Steigerung der Lehrstellenzahl einzulösen. In dem Einzelplan 09 liegt uns ein Haushaltsentwurf vor, in dem allgemeine Kürzungen vermie- den wurden. Er bildet einen Ansatz zur Fokussierung der Finanzmittel auf Schwerpunkte der wirtschaftlichen Entwicklung. Auch wenn noch eine Zahl von Wünschen und Forderungen zur Stärkung der wirtschaftlichen Basis der Bundesrepublik auf das Jahressteuergesetz von 1996 verwiesen werden muß, ist dieser uns vorliegende Haushaltsentwurf im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft auch für die neuen Bundesländer zustimmungswürdig.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans-Ulrich Klose


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Es wird nicht angerechnet. - Frau Matthäus-Maier.


Rede von Ingrid Matthäus-Maier
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Kollege Repnik, wollen Sie bitte zur Kenntnis nehmen, daß wir einerseits den Verzicht auf die Beschaffung des Jäger 90 fordern - dies wird aber erst in den nächsten Jahren akut - und daß wir andererseits bei dieser Haushaltsberatung bei den Deckungsvorschlägen für unsere Mehrkosten nach sich ziehenden Anträge, z. B. zum Kindergartenbau, nicht den Jäger 90 dabei haben, weil wir wissen, daß der Stopp der Entwicklung nur dazu führt, daß die Konventionalstrafen genauso hoch sind wie die Entwicklungskosten? Wollen Sie das bitte zurücknehmen?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Peter Repnik


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Nein, ich habe gar nichts zurückzunehmen.

    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Überhaupt nichts wird zurückgenommen!)

    Ich habe den Jäger 90 als eines von mehreren Beispielen hier angeführt. Sie haben den Jäger 90 erneut eingebracht.

    (Beifall bei der CDU/CSU Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Das ist die Unwahrheit! Helmut Wieczoreck [Duisburg] [SPD]: Rabulistik! )


    Hans-Peter Repnik
    Verehrte Frau Kollegin Matthäus-Maier,

    (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: „Matthäus-Jäger" heißt sie! Heiterkeit bei der CDU/ CSU und der F.D.P.)

    ich möchte Sie bitten, gerade im Hinblick auf den Jäger 90 aus zwei Gründen noch einmal in sich zu gehen. Wir wissen, daß der Jäger 90 aus sicherheitspolitischen Gründen erforderlich ist. Außerdem hat eine hochinteressante Diskussion mit dem Konzernbetriebsrat von Daimler-Benz Aerospace, an der Ihr Fraktionsvorsitzender teilgenommen hat, in der vergangenen Woche gezeigt, daß wir den Euro-Fighter, den Jäger 90, nicht nur aus sicherheitspolitischen, sondern auch aus industriepolitischen Gründen für den Standort Deutschland brauchen. Auch deshalb bitte ich Sie, sich dieses Themas noch einmal anzunehmen.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Da bauen wir lieber einen Öko-Jumbo!)

    Meine Damen und Herren, daß dieser Finanzminister eine solide Finanzpolitik betreibt, hat mittlerweile die ganze Welt gemerkt, nur noch nicht unsere Opposition. Ich möchte Sie auf folgendes hinweisen: Wenn es zutrifft, daß die Starke einer Währung ein Spiegelbild der Wirtschaft und der Politik ist, dann ist doch die Tatsache, daß die ganze Welt in die D-Mark flüchtet, ein Beweis dafür, daß wir eine solide Finanz-, Haushalts- und Wirtschaftspolitik machen und daß die Welt Vertrauen in diese Regierung und in diesen Bundeskanzler Helmut Kohl hat. Nehmen Sie doch auch dies zur Kenntnis! Es ist der beste Beweis, weil sich internationale Finanzmärkte nicht täuschen lassen.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, es bleibt mir nicht erspart, nach den Ausführungen des Kollegen Diller noch einmal auf Aussagen des Kollegen Wieczorek hinzuweisen. Er hat, damals noch in anderer Verantwortung, von einem „finanzpolitischen Scherbenhaufen" gesprochen. Heute wurden erneut die Schulden angeführt. Wir werden Sie nicht aus der Verantwortung entlassen, in die Sie sich mit Ihrer Finanzpolitik in der sozialliberalen Zeit gestellt haben.
    1982, als wir die Regierung übernommen haben, haben wir eine Staatsquote von rund 51 % von Ihnen bekommen.

    (Michael Glos [CDU/CSU]: Bravo!)

    Es war ein SPD-Bundeskanzler; es war ein SPD-Finanzminister. Wir haben diesen Staatsanteil zielstrebig zurückgeführt: auf 46 %. Es ist überhaupt nicht zu leugnen - der Kollege Roth hat darauf hingewiesen -: Ein Viertel aller Ausgaben, die wir heute im Haushalt haben, sind einigungsbedingt; ein Viertel aller Ausgaben geht in den Aufbau der neuen Bundesländer.

    (Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Das wollte ja die SPD nicht!)

    Dennoch werden wir konsequent konsolidieren und die Steuer- und Abgabenlast in der Zukunft wieder senken.
    Lassen Sie mich die Eckdaten wiederholen. Ein Ausgabenwachstum um 1,3 % gegenüber dem Ist 1994 bei einem gleichzeitigen Wachstum des Bruttosozialprodukts um 5,5 % ist eine gewaltige Konsolidierungs- und Einsparleistung. Dies müssen Sie bitte zur Kenntnis nehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P. und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)

    Ich möchte hier den Dank an die Arbeitsgruppen der CDU/CSU- und der F.D.P.-Fraktion richten, die nicht mit dem Rasenmäher, sondern gezielt und sozial ausgewogen zu dieser Konsolidierungspolitik beigetragen haben.
    Meine Damen und Herren, die Investitionen von 72 Milliarden DM - auch dies unterscheidet uns übrigens von der SPD-verantworteten Finanzpolitik - sind eineinhalbmal so hoch wie die Neuverschuldung. Das zeigt die Zukunftsfähigkeit unserer Finanzpolitik.
    Kollege Metzger, es ist schon interessant, daß Sie sich dort, wo Sie sich kritisch eingelassen haben, im Grunde genommen bereits zum Haushalt 1996 geflüchtet und nicht am Haushalt 1995 festgemacht haben. Das beweist, daß dieser Haushalt ganz offensichtlich solide finanziert ist. Herzlichen Dank dafür, daß Sie sich so eingelassen haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Es ist allerdings schade, daß auch Sie sich schlußendlich der Horrorzahlen bedient haben, die die SPD seit Jahren vor sich her trägt. In jedem Jahr werden wir damit konfrontiert, daß wir eine Nettoneuverschuldung von 80 Milliarden DM zu erwarten hätten. In keinem einzigen Jahr ist dies eingetreten. Wir lagen im letzten Jahr 30 Milliarden DM darunter; wir liegen in diesem Jahr über 30 Milliarden DM darunter. Nehmen Sie doch zur Kenntnis, daß wir uns auch 1996 bemühen werden, einen konsolidierten, seriösen Haushalt vorzulegen! Sie dürfen uns dann daran messen.
    Kollege Metzger, ich würde Sie bitten, im Hinblick auf Ihren Vorschlag noch einmal in sich zu gehen, der nachher Gegenstand der Beschlußfassung sein wird: aus dem Verteidigungsbereich noch einige Milliarden für den Kindergartenbereich herauszunehmen. Ich möchte mich jetzt nicht über den populistischen Ansatz auslassen, sondern Sie nur auf folgendes hinweisen: Die Diskussion, wie Sie sie hier geführt haben, erinnert mich an die Diskussion im Zusammenhang mit der Nachrüstung, die wir vor zehn Jahren geführt haben. Es ging damals darum, ob dieses Land bereit ist, Sicherheitsgarantien zu geben, die eine Bedrohung von außen abwenden. Wenn wir seinerzeit nicht standhaft geblieben wären

    Hans-Peter Repnik
    und nicht allen Anfechtungen gerade von der Linken standgehalten hätten, dann wäre das kommunistische Weltreich nicht zusammengebrochen, und die Wiedervereinigung wäre nicht gekommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU Lachen bei der SPD)

    - Sie können noch soviel lachen: Das ist heute eine historische Tatsache.
    Kollege Metzger, es gab in den vergangenen Jahren keinen Haushalt, in dem so stark gespart wurde wie im Verteidigungshaushalt. Diese Friedensdividende haben wir schon eingelöst. Der Verteidigungshaushalt hatte über Jahre hin 20 % und mehr Anteil am Gesamthaushalt. Heute sind es noch 10 %. Aber leider ist es nicht so - ich beklage das wie Sie -, daß der Weltfriede ausgebrochen wäre. Schauen Sie in den Bereich der ehemaligen Sowjetunion! Schauen Sie in den Kaukasus, nach Tschetschenien, schauen Sie in den Bereich des Balkans, in das ehemalige Jugoslawien, und denken Sie doch daran, daß wir im Rahmen der Vereinten Nationen auch eine neue Aufgabenstellung übernommen haben! Wir können uns doch international nicht drücken.
    Der Verteidigungshaushalt eignet sich nicht als Steinbruch für weitere Sparmaßnahmen. Hier sind wir an die Grenze des Vertretbaren gegangen. Wir sind dies der Sicherheit unseres Volkes und auch unserer Kinder in der Zukunft schuldig.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)