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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/16 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 16. Sitzung Bonn, Freitag, den 27. Januar 1995 Inhalt: Tagesordnungspunkt 14 f: Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 1 zu Petitionen (Drucksache 13/250) 1007 B Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Halo Saibold, Albert Schmidt (Hitzhofen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Durchführung eines Baugenehmigungsverfahrens und einer Umweltverträglichkeitsprüfung für das im Bau befindliche Atomkraftwerk Temelin in der Republik Tschechien unter rechtserheblicher Beteiligung bundesdeutscher Bürgerinnen und Bürger (Drucksache 13/ 106) Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Ursula Schönberger, Helmut Lippelt und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Nichtbewilligung des EBRD-Kredites für den Weiterbau des Atomkraftwerks Mochovce/Slowakei (Drucksache 13/309) Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Fraktion der SPD: Durchführung von Sicherheits- und Umweltverträglichkeitsprüfungen für die im Bau befindlichen Atomkraftwerke Temelin in der Republik Tschechien und Mochovce in der Slowakischen Republik (Drucksache 13/310) Halo Saibold BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1007D Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 1008D Dr. Jürgen Rochlitz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1009 D Halo Saibold BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1010D, 1015A Wolfgang Behrendt SPD 1011C Dr. Rainer Ortleb F.D.P 1013 B Kurt-Dieter Grill CDU/CSU 1014 D Horst Kubatschka SPD 1018 A Dr. Rainer Ortleb F.D.P 1018D Michael Müller (Düsseldorf, SPD 1019B Kurt-Dieter Grill CDU/CSU 1019 C Ursula Schönberger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1021 B Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung des Tourismus (Drucksache 12/7895) Dr. Heinrich L. Kolb, Parl. Staatssekretär BMWi 1022 C Susanne Kastner SPD 1024 B Dr. Rolf Olderog CDU/CSU 1027 B Halo Saibold BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1029A Klaus Brähmig CDU/CSU 1031 A Dr. Olaf Feldmann F.D.P. 1032 B Jann-Peter Janssen SPD 1034 B Dr. Gerd Müller CDU/CSU 1036A II Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Freitag, den 27. Januar 1995 Tagesordnungspunkt 12: a) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Steffen Tippach und der weiteren Abgeordneten der PDS: Unbefristeter Abschiebestopp für Kurdinnen und Kurden (Drucksache 13/211) b) Antrag der Abgeordneten Cern Özdemir, Christa Nickels und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Abschiebestopp für Kurdinnen und Kurden (Drucksache 13/217) c) Antrag der Fraktion der SPD: Abschiebestopp für Kurdinnen und Kurden (Drucksache 13/311) 1038A Nächste Sitzung 1038 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 1039* A Anlage 2 Amtliche Mitteilung 1039* D Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Freitag, den 27. Januar 1995 1007 16. Sitzung Bonn, Freitag, den 27. Januar 1995 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Austermann, Dietrich CDU/CSU 27. 01. 95 Bachmaier, Hermann SPD 27. 01. 95 Beck (Bremen), BÜNDNIS 27. 01. 95 Marieluise 90/DIE GRÜNEN Berninger, Matthias BÜNDNIS 27. 01. 95 90/DIE GRÜNEN Beucher, Friedhelm Julius SPD 27. 01. 95 Börnsen (Ritterhude), SPD 27. 01. 95 Arne Braun (Auerbach), Rudolf CDU/CSU 27. 01. 95 Burchardt, Ulla SPD 27. 01. 95 Ferner, Elke SPD 27. 01. 95 Formanski, Norbert SPD 27. 01. 95 Dr. Gerhardt, Wolfgang F.D.P. 27. 01. 95 Gröbl, Wolfgang CDU/CSU 27. 01. 95 Großmann, Achim SPD 27. 01. 95 Dr. Hartenstein, Liesel SPD 27. 01. 95 Hilsberg, Stephan SPD 27. 01. 95 Dr. Hirsch, Burkhard F.D.P. 27. 01. 95 Höfken-Deipenbrock, BÜNDNIS 27. 01. 95 Ulrike 90/DIE GRÜNEN Hörsken, Heinz-Adolf CDU/CSU 27. 01. 95 Junghanns, Ulrich CDU/CSU 27. 01. 95 Kanther, Manfred CDU/CSU 27. 01. 95 Knoche, Monika BÜNDNIS 27. 01. 95 90/DIE GRÜNEN Kraus, Rudolf CDU/CSU 27. 01. 95 Dr. Graf Lambsdorff, Otto F.D.P. 27. 01.95 Lengsfeld, Vera BÜNDNIS 27. 01. 95 90/DIE GRÜNEN Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Leonhard, Elke SPD 27. 01. 95 Neumann (Bramsche), SPD 27. 01. 95 Volker Onur, Leyla SPD 27. 01. 95 Poß, Joachim SPD 27. 01.95 Dr. Rappe (Hildesheim), SPD 27. 01. 95 Hermann Rehbock-Zureich, Karin SPD 27. 01. 95 Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 27. 01. 95 Scheffler, Siegfried Willy SPD 27. 01. 95 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 27. 01. 95 Hans Peter Schoppe, Waltraud BÜNDNIS 27. 01. 95 90/DIE GRÜNEN Schulz (Leipzig), CDU/CSU 27. 01. 95 Gerhard Schumann, Ilse SPD 27. 01. 95 Dr. Stadtler, Max F.D.P. 27. 01. 95 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 27. 01. 95 Vergin, Siegfried SPD 27. 01. 95 Dr. Vollmer, Antje BÜNDNIS 27. 01. 95 90/DIE GRÜNEN Vosen, Josef SPD 27. 01. 95 Wallow, Hans SPD 27. 01. 95 Weißgerber, Gunter SPD 27. 01. 95 Welt, Jochen SPD 27. 01.95 Wettig-Danielmeier, SPD 27. 01. 95 Inge Anlage 2 Amtliche Mitteilung Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 27. Januar 1995 mitgeteilt, daß sie ihren Antrag Entwurf einer Bioethik-Konvention des Europarates - Drucksache 13/243 - zurückzieht.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Olaf Feldmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Wasser im Büro, Sonne im Plenum - meine Damen und Herren, was will man mehr!
    Verehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Während der Bundesgrenzschutz - wie vor 13 Monaten - mein Büro ausräumt, weil wieder einmal Rheinwasser „geflutet" wird, freue ich mich, daß ich hier im Trockenen, im Plenum des Deutschen Bundestages, den Bericht der Bundesregierung begrüßen darf.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Wie im Urlaub!)

    Frau Kastner, das ist ein guter Bericht. Ein Eigenkapitalhilfeprogramm, das Sie angemahnt haben, wird selbstverständlich weiterlaufen.
    Ein besonderes Lob verdient das kleine Referat „Fremdenverkehr" im BMWi. Es hat bei großem Zeitdruck unter zeitgleicher Bearbeitung der Großen Anfrage zum Gastgewerbe einen Kraftakt vollbracht, und das alles auch noch von Berlin aus. Hier ist ein besonderes Lob fällig.

    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Seit dem ersten Tourismusbericht 1975 hat die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus enorm zugenommen. 1982, bei meiner Rede zum zweiten Tourismusbericht, konnte die Bundesregierung nicht einmal die Zahlen in bezug auf den Beitrag des Tourismus zum Bruttosozialprodukt schätzen, geschweige denn konkrete Zahlen nennen. Sie hat aber meiner Schätzung von 3 % nicht widersprochen. Heute, bei Vorlage dieses Tourismusberichts, haben wir fast 6% Anteil des Tourismus am Bruttosozialprodukt. Der



    Dr. Olaf Feldmann
    Tourismus ist wirtschaftlich ein Riese. Weltweit liegt sein Anteil nach WTO-Schätzungen sogar bei fast 10 %. Der Tourismus bleibt trotz wirtschaftlicher Rezession Wachstumsbranche.
    Ich darf auf die arbeitsplatzintensive Dienstleistung hinweisen, die dem Tourismus zugrunde liegt. Deswegen hat der Tourismus bei uns einen besonderen Stellenwert. Die Zahl der Beschäftigten liegt höher als im Automobilbau.
    Während aber die Industrie aus Kostengründen Produktionsstätten zunehmend ins Ausland verlagert - das sollten sich gerade die Sozialdemokraten merken -, und sei es nur ins nahe Ausland, z. B. nach Frankreich, muß das überwiegend mittelständisch strukturierte Gastgewerbe als ein sehr arbeitsintensives Dienstleistungsgewerbe seine Dienste im Hochlohnland Deutschland erbringen. Das Gastgewerbe kann nicht einfach auswandern. Um so höher ist seine Dienstleistung zu bewerten.

    (Susanne Kastner [SPD]: Was sagen Sie uns jetzt Neues?)

    - Es ist gut, wenn Sie das anerkennen. Sie sollten das bei der Tarif- und Lohnpolitik berücksichtigen.
    Frau Kollegin Kastner, so wie Sie begrüßt auch die F.D.P., daß der Zielkatalog der Tourismuspolitik der Bundesregierung um die „Erhaltung von Umwelt, Natur und Landschaft als Grundlage des Tourismus" erweitert wurde. Eine intakte Umwelt ist das Grundkapital des Fremdenverkehrs.

    (Beifall bei der F.D.P. Susanne Kastner [SPD]: Aber Papier ist geduldig!)

    Frau Saibold, wir wissen schon lange, daß der Wirtschaftsfaktor Tourismus und der Umweltschutz zwei Seiten ein und derselben Medaille sind. Der Fremdenverkehrsausschuß - lassen Sie mich das in aller Deutlichkeit sagen - hat sich immer als Lobbyist der Umwelt verstanden.

    (Anke Fuchs [Köln] [SPD]: Als Lobbyist der Umwelt?)

    Die F.D.P. begrüßt das Umweltengagement der Reiseveranstalter und vor allem das 40-Punkte-Programm des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes. Dieser DEHOGA-Katalog hat Vorbildfunktion.

    (Beifall des Abg. Dr. Wolfgang Weng [Gerlingen] [F.D.P.])

    Nicht Gebote und Verbote, sondern marktwirtschaftliche Anreize fördern das Umweltengagement der Betriebe. Wenn sich, meine Kolleginnen von der Opposition, Umweltschutz auch betriebswirtschaftlich rechnet, dann sind wir auf dem richtigen Weg.

    (Susanne Kastner [SPD]: Da müßt ihr etwas zulegen!)

    Wir freuen uns, daß der Bundeswettbewerb „Umweltfreundliche Fremdenverkehrsorte" unter der Trägerschaft des DFV nunmehr in Gang kommt. Hierzu hat, Frau Saibold, wiederum der Fremdenverkehrsausschuß mit seiner Anhörung vor einigen Jahren den entscheidenden Anstoß gegeben. Ich stimme mit der Bundesregierung überein, daß die Entwicklung eines Umweltgütesiegels in der Verantwortung der Tourismuswirtschaft erfolgen soll.
    Zur Umsetzung der EU-Pauschalreiserichtlinie in deutsches Recht hat sich der Herr Staatssekretär schon geäußert. Ich begrüße die Feststellung der Bundesregierung, „daß für die nähere Zukunft kein weiterer Regelungsbedarf gesehen wird".
    Erfreulicherweise hat sich inzwischen auch ein Wettbewerb der Insolvenzversicherer entwickelt. Die Befürchtung, daß sich ein Monopol bilden könnte, hat sich nicht bestätigt.

    (Susanne Kastner [SPD]: Da hat er recht!)

    Meine Damen und Herren, wir wollen keine EU-Tourismuspolitik. Deswegen begrüßen wir, daß - ich zitiere wieder - „sich die Bundesregierung mit Nachdruck gegen eine spezielle Gemeinschaftskompetenz für den Tourismus" ausspricht. Der Aussage, daß bei allen Gemeinschaftsaktivitäten auf die strikte Einhaltung des Subsidiaritätsprinzips geachtet werden muß, ist nichts hinzuzufügen.
    Im EG-Aktionsplan zur Förderung des Tourismus sind nur die Bemühungen um eine gemeinschaftliche Fremdenverkehrsstatistik, eine Entzerrung der Ferientermine und die gegenseitige Anerkennung der Aus- und Fortbildungszertifikate sinnvoll. Vordringlich ist natürlich eine EU-Steuerharmonisierung.
    Abzulehnen ist eine Werbung für Europa in Drittländern. Wir brauchen keine europäische Tourismuszentrale. Erforderlich ist vielmehr eine europäische Tourismus-Charta, die gleiche Rechte für EU-Reisende in allen EU-Ländern sichert.
    Zu den Rahmenbedingungen des Tourismus gehört auch eine verläßliche Tourismusstatistik. Der Bundesregierung ist zuzustimmen, daß - ich zitiere -„die Informationsbasis mangels amtlicher Statistiken höchst unvollkommen" ist. Hier ist dringender Handlungsbedarf gegeben.

    (Susanne Kastner [SPD]: Das ist doch ein F.D.P.-Ministerium! Was ist denn los?)

    Ich kann die Bundesregierung nur bitten, keine Bürokratie zu installieren, aber für eine bessere Zahlengrundlage im Tourismus zu sorgen.
    Ich darf zum Schluß anmerken - Frau Präsidentin, ich bedanke mich für den Hochwasser- oder Unterwasserzuschlag, den Sie mir zeitlich gesehen im Augenblick geben -: Wenn heute über die Viertagewoche diskutiert wird, muß auch über ein flexibles Wochenende - also entweder Samstag/Sonntag oder Sonntag/Montag - nachgedacht werden. Wir brauchen neben flexiblen Wochenenden auch die Flexibilisierung bei den Ferienzeiten, um die Überlastungen während der Hauptferien abzubauen.

    (Susanne Kastner [SPD]: Dann macht es doch!)




    Dr. Olaf Feldmann
    - Frau Kastner, vielleicht stimmen Sie mir ja sogar zu. Nur dann, wenn nicht alle zur selben Zeit am selben Ort ihr Freizeitvergnügen suchen, gewinnen alle: Gäste, Mitarbeiter und Umwelt.

    (Susanne Kastner [SPD]: Das weiß ich!)

    Damit wäre bereits ein wesentliches Ziel der Tourismuspolitik erreicht, nämlich zufriedene Menschen, Gäste und Mitarbeiter.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)



Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD, wie immer ich es heute morgen bei der Reihenfolge der Redner gemacht hätte - wir können darüber im Ältestenrat sprechen -, es wären stets zwei Redner der Koalition hintereinander an die Reihe gekommen. Es gab eine entsprechende Vereinbarung. Nun sind Sie sechs Minuten später an der Reihe. Der Grund dafür war, es irgendwie auseinanderzuziehen.

(Dr. Olaf Feldmann [F.D.P.]: Verzeihen Sie mir noch einmal!)

Hier waren zwei Absprachen getroffen worden; deswegen gab es ein Problem.

(Zuruf der Abg. Susanne Kastner [SPD])

- Nun kann er um so besser auf den Redner der Koalition antworten.

(Horst Kubatschka [SPD]: Er hat sehr wenig gebracht!)

Das Wort hat jetzt der Kollege Jann-Peter Janssen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jann-Peter Janssen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zu Beginn meiner Ausführungen möchte ich den Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion, Herrn Kollegen Dr. Schäuble, zitieren, der im Juni 1994 anläßlich eines tourismuspolitischen Kongresses seiner Partei darauf hinwies, daß es der Tourismusbranche schwerfalle, Fachkräfte zu finden.

    (Siegfried Hornung [CDU/CSU]: So ist es!) Er sagte:

    Bis zu einem gewissen Grade ist es nachvollziehbar, daß - neben anderen Besonderheiten der Branche - insbesondere
    - Herr Feldmann hat es gerade auch angesprochen -
    die ungünstigen Arbeitszeiten abends und am Wochenende viele zögern läßt, sich in diesem Bereich um eine Arbeitsstelle zu bemühen.

    (Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Trotz hoher Arbeitslosigkeit!)

    Ich frage mich aber,
    - so Dr. Schäuble weiter -
    ob es sich unser Land auf Dauer leisten kann, unbequeme oder unangenehme Arbeiten nurmehr
    durch ausländische Arbeitskräfte erledigen zu lassen.

    (Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Recht hat er!)

    - Wie recht er hat! Nur, es muß auch besser bezahlt werden.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, warum - nun will ich Ihnen die Frage beantworten, Herr Kollege von der CDU - werden Stellen in der Tourismusbranche nicht besetzt? Weil die Arbeitsplätze in dieser Branche in weitaus größerem Maße, als der Kollege Schäuble es erkannt hat, unattraktiv sind.

    (Beifall bei der SPD)

    Es geht hier nicht nur um ungünstige Arbeitszeiten, nein, es geht hier auch um schlechte Bezahlung.

    (Dr. Olaf Feldmann [F.D.P.]: Wollen Sie arbeiten, wenn andere Ferien haben?)

    - Herr Feldmann, entschuldigen Sie bitte, es geht nicht darum, ob ich arbeiten will, wenn andere Ferien haben. Aber das Arbeitsverhältnis muß ein geregeltes sein, und das, was wir hier politisch nicht regeln können, wollen wir über die Tarifvertragsparteien machen.

    (Dr. Olaf Feldmann [F.D.P.]: Denken Sie daran, daß Sie das Gasthaus bezahlen müssen! Susanne Kastner [SPD]: Jetzt ist der Feldmann auch noch unfair! Anke Fuchs [Köln] [SPD]: Erst drängen Sie sich vor, Herr Feldmann, und jetzt sind Sie auch noch unfair! Halten Sie mal den Mund!)

    Es geht hier also nicht allein um schlechte Bezahlung, sondern es geht hier auch um nur befristete Arbeitsverträge.

    (Anke Fuchs [Köln] [SPD]: Richtig!)

    Es geht weiter darum, daß die Bezahlung dieser Arbeitsplätze teilweise unterhalb des in Deutschland üblichen Niveaus liegt.

    (Beifall bei der SPD Dr. Olaf Feldmann [F.D.P.]: Das ist falsch!)

    - Das ist nicht falsch. -

    (Dr. Wolfgang Weng [Gerlingen] [F.D.P.]: Natürlich ist es falsch!)

    Denn bereits die von der NGG auf Länderebene ausgehandelten Tarife sind bedauerlich niedrig.

    (Anke Fuchs [Köln] [SPD]: Ja!)

    Unsere ausländischen Kolleginnen und Kollegen sind zudem oft bereit, diese Tarife noch zu unterschreiten, weil die Aufenthaltsgenehmigung, die vom Arbeitsplatz abhängig ist, die einzige „Bezahlung" für diese Menschen ist.

    (Beifall bei der SPD Dr. Olaf Feldmann [F.D.P.]: Und warum geht Daimler dann nach Frankreich?)




    Jann-Peter Janssen
    - Das kann ich Ihnen anschließend beantworten. Denn ich komme aus der Automobilindustrie, Herr Feldmann, das hat ganz andere Gründe.

    (Beifall bei der SPD)

    Darum müssen wir darangehen, die Arbeitsplätze in der Fremdenverkehrsbranche arbeitnehmerfreundlicher zu gestalten. Das und nichts anderes ist die Aufgabe der Politik.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir müssen die Arbeitsbedingungen im Tourismus nachhaltig verbessern.

    (Dr. Wolfgang Weng [Gerlingen] [F.D.P.]: Feierabend um 17 Uhr! Anke Fuchs [Köln] [SPD]: Sie haben keine Ahnung, Herr Weng!)

    In unserem Fremdenverkehr - Sie haben es soeben schon zweimal gehört - erkennen wir einen Strukturwandel, ja, wir erkennen verstärkt Konzentrationsprozesse, und wir erkennen einen verstärkten internationalen, insbesondere europäischen Wettbewerb. Deshalb ist es wichtig, die kleineren und mittleren Unternehmen zu stärken und für sie politische Rahmenbedingungen zu schaffen, die es ihnen ermöglichen, im wirtschaftlichen Wettbewerb zu bestehen. Aber, wie gesagt, dies darf nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geschehen.

    (Beifall bei der SPD und der Abg. Halo Saibold [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

    Die Bundesregierung sagt in dem Bericht, den wir heute diskutieren, nichts bzw. nur wenig über vorbeugenden Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und Weiterbildung.

    (Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Das ist doch dumm, was Sie da predigen!)

    Die Bundesregierung hat die etwa 750 000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die im Wirtschaftsbereich Tourismus beschäftigt sind, wohl vergessen.

    (Vorsitz: Vizepräsident Hans-Ulrich Klose)

    Sie geht zumindest ohne erkennbares sozialpolitisches Interesse über sie hinweg.

    (Anke Fuchs [Köln] [SPD]: Sehr traurig!)

    Daher wird sich die SPD-Bundestagsfraktion in dieser Wahlperiode verstärkt dafür einsetzen, der Debatte über die Situation und die Perspektiven der Beschäftigten in der Tourismusbranche einen höheren politischen Stellenwert zu verschaffen.

    (Beifall bei der SPD)