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    Plenarprotokoll 12/206 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 206. Sitzung Bonn, Freitag, den 21. Januar 1994 Inhalt: Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr.-Ing. Dietmar Kansy, Jürgen Sikora, Werner Dörflinger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU sowie den Abgeordneten Dr. Walter Hitschler, Jörg Ganschow, Lisa Peters, Hans Schuster und der Fraktion der F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung des Wohnungsbaues (Wohnungsbauförderungsgesetz 1994) (Drucksache 12/6616) Jürgen Sikora CDU/CSU 17811B Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste . . . 17813B, 17822D, 17827 A Achim Großmann SPD 17813D Dr. Walter Hitschler F D P 17816B Christina Schenk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17818B Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste . . . . 17820B Hans Raidel CDU/CSU 17822A Norbert Formanski SPD 17823 D Jörg Ganschow F D P 17825 D Peter Götz CDU/CSU 17826 D Walter Schöler SPD . . . . 17827B, 17828A Dr. Walter Hitschler F.D.P. . 17827D, 17831A Ilse Brusis, Ministerin des Landes Nordrhein-Westfalen 17829 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . 17831 D Dr. Irmgard Schwaetzer, Bundesministerin BMBau 17833 D Werner Dörflinger CDU/CSU 17835A Achim Großmann SPD 17836C Dr. Rudolf Karl Krause (Bonese) fraktionslos 17837A Tagesordnungspunkt 14: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gemeindefinanzreformgesetzes (Drucksachen 12/6349, 12/6622) Dr. Joachim Grünewald, Parl. Staatssekretär BMF 17837 D Dr. Franz-Josef Mertens (Bottrop) SPD 17838C Gerhard Schüßler F D P 17840 B Dr. Dietmar Keller PDS/Linke Liste . . 17841A Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/CSU 17841C Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 15. Juni 1990 über die Bestimmung des zuständigen Staates für eine Prüfung eines in einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften gestellten Asylantrags (Dubliner Übereinkommen) (Drucksache 12/6485) II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 206. Sitzung. Bonn, Freitag, den 21. Januar 1994 Erwin Marschewski CDU/CSU 17843A Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast SPD . . 17843 D Wolfgang Lüder F.D.P. 17845 C Ulla Jelpke PDS/Linke Liste 17846C Konrad Weiß (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17847 B Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 17847D Nächste Sitzung 17849C Berichtigung 17849 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 17851* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 17852* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 206. Sitzung. Bonn, Freitag, den 21. Januar 1994 17811 206. Sitzung Bonn, den 21. Januar 1994 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 205. Sitzung, Seite VII und Seiten 17807 * und 17808 * : Bei den Anlagen 16 bis 19 ist statt „Parl. Staatssekretärin Michaela Geiger" „Parl. Staatssekretär Bernd Wilz" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 21. 1. 94 Barbe, Angelika SPD 21. 1. 94 Becker-Inglau, Ingrid SPD 21. 1. 94 Berger, Hans SPD 21. 1. 94 Büchler (Hof), Hans SPD 21. 1. 94 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 21. 1. 94 Peter Harry Clemens, Joachim CDU/CSU 21. 1. 94 Cronenberg (Arnsberg), F.D.P. 21. 1. 94 Dieter-Julius Dr. Däubler-Gmelin, SPD 21. 1. 94 Herta Dr. Dregger, Alfred CDU/CSU 21. 1. 94 Duve, Freimut SPD 21. 1. 94 Eimer (Fürth), Norbert F.D.P. 21. 1. 94 Feilcke, Jochen CDU/CSU 21. 1. 94 Gattermann, Hans H. F.D.P. 21. 1. 94 Dr. Gautier, Fritz SPD 21. 1. 94 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 21. 1. 94 Genscher, Hans-Dietrich F.D.P. 21. 1. 94 Gibtner, Horst CDU/CSU 21. 1. 94 Gleicke, Iris SPD 21. 1. 94 Dr. Glotz, Peter SPD 21. 1. 94 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 21. 1. 94 ** Grünbeck, Josef F.D.P. 21. 1. 94 Dr. Gysi, Gregor PDS/LL 21. 1. 94 Dr. Hauchler, Ingomar SPD 21. 1. 94 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 21. 1. 94 Heyenn, Günther SPD 21. 1. 94 Dr. Höll, Barbara PDS/LL 21. 1. 94 Hollerith, Josef CDU/CSU 21. 1. 94 Ibrügger, Lothar SPD 21. 1. 94 **' Junghanns, Ulrich CDU/CSU 21. 1. 94 Kampeter, Steffen CDU/CSU 21. 1. 94 Kauder, Volker CDU/CSU 21. 1. 94 Kiechle, Ignaz CDU/CSU 21. 1. 94 Klein (München), Hans CDU/CSU 21. 1. 94 Kolbe, Manfred CDU/CSU 21. 1. 94 Koppelin, Jürgen F.D.P. 21. 1. 94 Kossendey, Thomas CDU/CSU 21. 1. 94 Krause (Dessau), CDU/CSU 21. 1. 94 Wolfgang Kretkowski, Volkmar SPD 21. 1. 94 Kronberg, Heinz-Jürgen CDU/CSU 21. 1. 94 Kubatschka, Horst SPD 21. 1. 94 Dr.-Ing. Laermann, F.D.P. 21. 1. 94 Karl-Hans Lederer, Andrea PDS/LL 21. 1. 94 Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lowack, Ortwin fraktionslos 21. 1. 94 Dr. Matterne, Dietmar SPD 21. 1. 94 Mehl, Ulricke SPD 21. 1. 94 Dr. Menzel, Bruno F.D.P. 21. 1. 94 Michels, Meinolf CDU/CSU 21. 1. 94 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 21. 1. 94 Molnar, Thomas CDU/CSU 21. 1. 94 Dr. Müller, Günther CDU/CSU 21. 1. 94 * Müller (Pleisweiler), SPD 21. 1. 94 Albrecht Müller (Wadern), CDU/CSU 21. 1. 94 Hans-Werner Müller (Zittau), Christian SPD 21. 1. 94 Dr. Neuling, Christian CDU/CSU 21. 1. 94 Neumann (Bramsche), SPD 21. 1. 94 Volker Neumann (Gotha), SPD 21. 1. 94 Gerhard Dr. Ortleb, Rainer F.D.P. 21. 1. 94 Otto (Frankfurt), F.D.P. 21. 1. 94 Hans-Joachim Dr. Pfennig, Gero CDU/CSU 21. 1. 94 Dr. Pick, Eckhart SPD 21. 1. 94 Poß, Joachim SPD 21. 1. 94 Priebus, Rosemarie CDU/CSU 21. 1. 94 Reichenbach, Klaus CDU/CSU 21. 1. 94 Reimann, Manfred SPD 21. 1. 94 Reuschenbach, Peter W. SPD 21. 1. 94 Reuter, Bernd SPD 21. 1. 94 Ringkamp, Werner CDU/CSU 21. 1. 94 Rode (Wietzen), Helmut CDU/CSU 21. 1. 94 Roitzsch (Quickborn), CDU/CSU 21. 1. 94 Ingrid Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 21. 1. 94 Scheffler, Siegfried SPD 21. 1. 94 Schmidt (Dresden), Arno F.D.P. 21. 1. 94 Schmidt (Mülheim), CDU/CSU 21. 1. 94 Andreas von Schmude, Michael CDU/CSU 21. 1. 94 Dr. Schnell, Emil SPD 21. 1. 94 Dr. Scholz, Rupert CDU/CSU 21. 1. 94 Schuster, Hans F.D.P. 21. 1. 94 Seesing, Heinrich CDU/CSU 21. 1. 94 Seibel, Wilfried CDU/CSU 21. 1. 94 Skowron, Werner H. CDU/CSU 21. 1. 94 Dr. Stoltenberg, Gerhard CDU/CSU 21. 1. 94 Stübgen, Michael CDU/CSU 21. 1. 94 Dr. von Teichman, F.D.P. 21. 1. 94 Cornelia Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 21. 1. 94 Titze-Stecher, Uta SPD 21. 1. 94 Dr. Vondran, Ruprecht CDU/CSU 21. 1. 94 Vosen, Josef SPD 21. 1. 94 Wetzel, Kersten CDU/CSU 21. 1. 94 Dr. Wieczorek, Norbert SPD 21. 1. 94 Dr. Wieczorek CDU/CSU 21. 1. 94 (Auerberg), Bertram Wieczorek-Zeul, SPD 21.1.94 Heidemarie Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 21. 1. 94 Wittich, Berthold SPD 21. 1. 94 Wohlrabe, Jürgen CDU/CSU 21. 1. 94 Wolfgramm (Göttingen), F.D.P. 21. 1. 94 Torsten Zierer, Benno CDU/CSU 21. 1. 94 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuß Drucksache 12/248 Drucksache 12/4051 Drucksache 12/4052 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 12/51 Drucksache 12/4058 Drucksache 12/4978 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Innenausschuß Drucksache 12/2101 Nr. 3.2 Drucksache 12/5056 Nr. 2.2 Finanzausschuß Drucksache 12/6155 Nrn. 3.2-3.5 Ausschuß für Verkehr Drucksache 12/4191 Nr. 2.21 Drucksache 12/5190 Nr. 2.12 Drucksache 12/5827 Nr. 2.15
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    Rede von Gerhard Schüßler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir beraten heute abschließend das Gesetz zur Änderung des Gemeindefinanzreformgesetzes. Die Verteilung der Einkommensteuer unter den Gemeinden eines Bundeslandes wird der Einkommensentwicklung angepaßt.
    Ich denke, der vorliegende Gesetzentwurf ist Ausdruck eines Kompromisses, der die Zustimmung aller Fraktionen dieses Hauses, des Bundesrates und, von einer Ausnahme abgesehen, auch der kommunalen Spitzenverbände gefunden hat. Da der Bundesrat, der nach dem Grundgesetz für die Gemeinden zuständig ist, keine Einwände geltend gemacht hat, gehe ich davon aus, daß die unterschiedlichen Interessen insgesamt gewahrt worden sind.
    Die Beibehaltung der Höchstbeträge hätte zu einer stärkeren Nivellierung geführt, da eine größere Finanzmasse nach der Einwohnerzahl verteilt worden wäre. Die gegenseitige Abhängigkeit von Bürger und Gemeinde, in der er lebt, wird dadurch nicht gestärkt. Gerade das ist aber für die F.D.P. wichtig. Das Gebot der Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse darf nicht dazu führen, daß die Verteilung der Steuern gänzlich unabhängig von der Steuerleistung einer Gemeinde und ihrer Bürger erfolgt.
    Nicht ganz zutreffend, Herr Staatssekretär Grünewald, ist die auf Seite 5 des Gesetzentwurfs — das ist die Begründung — vorgenommene Betrachtung der Auswirkung der Neufestsetzung des Verteilerschlüssels ausschließlich nach Gemeindegrößenklassen. Insbesondere die Aussage, daß sich generell der
    Verlust der größeren Gemeinden und damit der Gewinn der kleineren reduzierte, ist so nicht zutreffend. Im übrigen steht dem auf derselben Seite unter Ziffer 4 die Feststellung entgegen, wonach die Anhebung der Höchstbeträge auf 40 000 bzw. 80 000 DM die mittleren und kleinen Gemeinden ab 1994 erheblich besserstelle. Das ist ein Widerspruch in sich in der Begründung.
    Richtig ist vielmehr, daß unabhängig von der Größenklasse der Gemeinde die Höhe der jeweiligen Arbeitslosigkeit die Auswirkungen, die sich durch die Anhebung der Höchstbeträge ergeben, in viel stärkerem Maß tatsächlich beeinflussen werden. Regionen mit überdurchschnittlich hoher Arbeitslosigkeit sind massiv betroffen und erleiden hinsichtlich ihres Anteils an der Lohn- und Einkommensteuer erhebliche Verluste — das kann man auch im einzelnen an Beispielen vorrechnen —, während die Regionen mit vergleichsweise geringer Arbeitslosigkeit von den neuen Schlüsselzahlen überdurchschnittlich profitieren werden.
    Meine Damen und Herren, wir ändern das Gemeindefinanzreformgesetz. Wir, die F.D.P., hätten im Rahmen einer Gemeindefinanzreform heute allerdings etwas anderes lieber beschlossen, nämlich die Abschaffung der Gewerbesteuer und ihre Ersetzung durch eine qualitativ und quantitativ gleichwertige Einnahmequelle für die Gemeinden. Die F.D.P.-Bundestagsfraktion hat schon im Juni 1992 entsprechende Vorschläge vorgelegt.
    Wir fordern die Beteiligung der Gemeinden an der Umsatz- und Mineralölsteuer. Bedauerlicherweise hat sich die Verfassungskommission mit dem Thema der Finanzverfassung nicht befaßt. Die grundsätzlichen Probleme der Gemeindefinanzierung bestehen weiter. Die Gewerbesteuer ist konjunkturabhängig und wirkt wettbewerbsverzerrend. Wer es noch nicht gemerkt hat, hat in den letzten Monaten feststellen müssen, wie konjunkturanfällig sie auch in ihrem Ertragsteil ist.

    (Dr. Franz-Josef Mertens [Bottrop] [SPD]: Ein Herzstück der kommunalen Selbstverwaltung!)

    Mit der Einsicht in die Notwendigkeiten und dem politischen Willen wäre eine Reform in dieser Legislaturperiode auch möglich gewesen. Doch es waren offensichtlich zu viele andere Verteilungskämpfe zu lösen — jeweils auf Kosten der anderen —, wie die Verhandlungen zum Solidarpakt gezeigt haben. Eine grundsätzliche Diskussion um die Aufteilung der wichtigsten Steuern im Rahmen einer Gemeindefinanzreform sollte wohl verhindert oder verschoben werden. Ich hoffe, daß wir in diesem Bereich in der nächsten Legislaturperiode nicht erneut mit leeren Händen dastehen werden. Das Kapitel Gewerbesteuer und Gemeindefinanzreform muß endlich mit der Abschaffung der Gewerbesteuer beendet werden.
    Was wir jetzt tun, ist hingegen eine leichte Übung. Sie ist notwendig geworden, um eine an den Zielen der Gemeindefinanzreform von 1970 ausgerichtete Verteilung des Gemeindeanteils an der Einkommen-



    Gerhard Schüßler
    steuer sicherzustellen. Dies wird durch die jetzt zu beschließende Regelung erreicht.
    Die F.D.P.-Bundestagsfraktion stimmt dem Gesetzentwurf in der vorliegenden Ausschußfassung zu.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)



Rede von Helmuth Becker
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich erteile jetzt das Wort unserem Kollegen Dr. Dietmar Keller.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dietmar Keller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS/LL)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir sind uns hier im Hause alle einig, daß die im Grundgesetz verankerte kommunale Selbstverwaltung ohne angemessene Finanzausstattung der Städte, Gemeinden und Landkreise nichts oder fast nichts wert ist. Wir wissen alle, daß die Verschuldung der Kommunen in der gesamten Bundesrepublik ungeheuer hoch ist und daß in den ostdeutschen Ländern die Pro-Kopf-Verschuldung in den Kommunen viermal so hoch ist wie im Westen.
    Im Jahre 1993 hatten die Kommunen in den neuen Bundesländern einen Anteil von 5,3 % an den Steuereinnahmen sämtlicher deutscher Kommunen. Deshalb kann man nicht anders, als jedem Vorschlag und jeder Initiative zuzustimmen, die die finanzielle Ausstattung der Kommunen verändern.
    Wir werden diesem Gesetz zustimmen. Aber wir als PDS/Linke Liste sind auch der Auffassung, daß damit in bezug auf die Gemeindefinanzierung nicht das letzte Wort gesprochen werden darf. Wir meinen, daß wir uns im weiteren parlamentarischen Disput dabei um folgende Punkte streiten sollten.
    Erstens müssen alle Maßnahmen zurückgenommen werden, die die Gewerbesteuer als eine grundlegende kommunale Einnahmequelle ausgehöhlt haben.
    Zweitens ist eine tatsächliche Verstetigung der kommunalen Einnahmen zu sichern. Das verlangt insbesondere eine höhere Konjunkturunabhängigkeit der kommunalen Steuereinnahmen.

    (Gerhard Schüßler [F.D.P.]: Deswegen muß die Gewerbesteuer abgeschafft werden!)

    Drittens sollten die Gemeinden in angemessener Weise unmittelbar am Umsatzsteueraufkommen beteiligt werden.
    Viertens muß ein bedarfsgerechter Finanzausgleich das teilweise große Steuerkraftgefälle zwischen strukturschwachen und strukturstarken Kommunen beseitigen helfen.
    Fünftens benötigen die Städte, Gemeinden und Landkreise in Ostdeutschland über die jeweils nur kurzfristig aufgelegten Programme hinaus sofort eine für zehn bis 15 Jahre gesetzlich verankerte Finanzpauschale zur Linderung ihrer akuten Geldnot. Das sollte eine Regelung sein, die sich vielleicht an der Zahl der in Ostdeutschland lebenden Einwohner orientiert.
    Die Beiträge der anderen Fraktionen dieses Hauses, deren Vertreter vor mir gesprochen haben, haben deutlich gemacht, daß es sich lohnen würde, über solche Fragen gemeinsam im Disput zu bleiben.

    (Beifall bei der PDS/Linke Liste)