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ID1220607100

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    Plenarprotokoll 12/206 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 206. Sitzung Bonn, Freitag, den 21. Januar 1994 Inhalt: Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr.-Ing. Dietmar Kansy, Jürgen Sikora, Werner Dörflinger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU sowie den Abgeordneten Dr. Walter Hitschler, Jörg Ganschow, Lisa Peters, Hans Schuster und der Fraktion der F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung des Wohnungsbaues (Wohnungsbauförderungsgesetz 1994) (Drucksache 12/6616) Jürgen Sikora CDU/CSU 17811B Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste . . . 17813B, 17822D, 17827 A Achim Großmann SPD 17813D Dr. Walter Hitschler F D P 17816B Christina Schenk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17818B Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste . . . . 17820B Hans Raidel CDU/CSU 17822A Norbert Formanski SPD 17823 D Jörg Ganschow F D P 17825 D Peter Götz CDU/CSU 17826 D Walter Schöler SPD . . . . 17827B, 17828A Dr. Walter Hitschler F.D.P. . 17827D, 17831A Ilse Brusis, Ministerin des Landes Nordrhein-Westfalen 17829 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . 17831 D Dr. Irmgard Schwaetzer, Bundesministerin BMBau 17833 D Werner Dörflinger CDU/CSU 17835A Achim Großmann SPD 17836C Dr. Rudolf Karl Krause (Bonese) fraktionslos 17837A Tagesordnungspunkt 14: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gemeindefinanzreformgesetzes (Drucksachen 12/6349, 12/6622) Dr. Joachim Grünewald, Parl. Staatssekretär BMF 17837 D Dr. Franz-Josef Mertens (Bottrop) SPD 17838C Gerhard Schüßler F D P 17840 B Dr. Dietmar Keller PDS/Linke Liste . . 17841A Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/CSU 17841C Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 15. Juni 1990 über die Bestimmung des zuständigen Staates für eine Prüfung eines in einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften gestellten Asylantrags (Dubliner Übereinkommen) (Drucksache 12/6485) II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 206. Sitzung. Bonn, Freitag, den 21. Januar 1994 Erwin Marschewski CDU/CSU 17843A Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast SPD . . 17843 D Wolfgang Lüder F.D.P. 17845 C Ulla Jelpke PDS/Linke Liste 17846C Konrad Weiß (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17847 B Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 17847D Nächste Sitzung 17849C Berichtigung 17849 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 17851* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 17852* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 206. Sitzung. Bonn, Freitag, den 21. Januar 1994 17811 206. Sitzung Bonn, den 21. Januar 1994 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 205. Sitzung, Seite VII und Seiten 17807 * und 17808 * : Bei den Anlagen 16 bis 19 ist statt „Parl. Staatssekretärin Michaela Geiger" „Parl. Staatssekretär Bernd Wilz" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 21. 1. 94 Barbe, Angelika SPD 21. 1. 94 Becker-Inglau, Ingrid SPD 21. 1. 94 Berger, Hans SPD 21. 1. 94 Büchler (Hof), Hans SPD 21. 1. 94 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 21. 1. 94 Peter Harry Clemens, Joachim CDU/CSU 21. 1. 94 Cronenberg (Arnsberg), F.D.P. 21. 1. 94 Dieter-Julius Dr. Däubler-Gmelin, SPD 21. 1. 94 Herta Dr. Dregger, Alfred CDU/CSU 21. 1. 94 Duve, Freimut SPD 21. 1. 94 Eimer (Fürth), Norbert F.D.P. 21. 1. 94 Feilcke, Jochen CDU/CSU 21. 1. 94 Gattermann, Hans H. F.D.P. 21. 1. 94 Dr. Gautier, Fritz SPD 21. 1. 94 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 21. 1. 94 Genscher, Hans-Dietrich F.D.P. 21. 1. 94 Gibtner, Horst CDU/CSU 21. 1. 94 Gleicke, Iris SPD 21. 1. 94 Dr. Glotz, Peter SPD 21. 1. 94 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 21. 1. 94 ** Grünbeck, Josef F.D.P. 21. 1. 94 Dr. Gysi, Gregor PDS/LL 21. 1. 94 Dr. Hauchler, Ingomar SPD 21. 1. 94 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 21. 1. 94 Heyenn, Günther SPD 21. 1. 94 Dr. Höll, Barbara PDS/LL 21. 1. 94 Hollerith, Josef CDU/CSU 21. 1. 94 Ibrügger, Lothar SPD 21. 1. 94 **' Junghanns, Ulrich CDU/CSU 21. 1. 94 Kampeter, Steffen CDU/CSU 21. 1. 94 Kauder, Volker CDU/CSU 21. 1. 94 Kiechle, Ignaz CDU/CSU 21. 1. 94 Klein (München), Hans CDU/CSU 21. 1. 94 Kolbe, Manfred CDU/CSU 21. 1. 94 Koppelin, Jürgen F.D.P. 21. 1. 94 Kossendey, Thomas CDU/CSU 21. 1. 94 Krause (Dessau), CDU/CSU 21. 1. 94 Wolfgang Kretkowski, Volkmar SPD 21. 1. 94 Kronberg, Heinz-Jürgen CDU/CSU 21. 1. 94 Kubatschka, Horst SPD 21. 1. 94 Dr.-Ing. Laermann, F.D.P. 21. 1. 94 Karl-Hans Lederer, Andrea PDS/LL 21. 1. 94 Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lowack, Ortwin fraktionslos 21. 1. 94 Dr. Matterne, Dietmar SPD 21. 1. 94 Mehl, Ulricke SPD 21. 1. 94 Dr. Menzel, Bruno F.D.P. 21. 1. 94 Michels, Meinolf CDU/CSU 21. 1. 94 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 21. 1. 94 Molnar, Thomas CDU/CSU 21. 1. 94 Dr. Müller, Günther CDU/CSU 21. 1. 94 * Müller (Pleisweiler), SPD 21. 1. 94 Albrecht Müller (Wadern), CDU/CSU 21. 1. 94 Hans-Werner Müller (Zittau), Christian SPD 21. 1. 94 Dr. Neuling, Christian CDU/CSU 21. 1. 94 Neumann (Bramsche), SPD 21. 1. 94 Volker Neumann (Gotha), SPD 21. 1. 94 Gerhard Dr. Ortleb, Rainer F.D.P. 21. 1. 94 Otto (Frankfurt), F.D.P. 21. 1. 94 Hans-Joachim Dr. Pfennig, Gero CDU/CSU 21. 1. 94 Dr. Pick, Eckhart SPD 21. 1. 94 Poß, Joachim SPD 21. 1. 94 Priebus, Rosemarie CDU/CSU 21. 1. 94 Reichenbach, Klaus CDU/CSU 21. 1. 94 Reimann, Manfred SPD 21. 1. 94 Reuschenbach, Peter W. SPD 21. 1. 94 Reuter, Bernd SPD 21. 1. 94 Ringkamp, Werner CDU/CSU 21. 1. 94 Rode (Wietzen), Helmut CDU/CSU 21. 1. 94 Roitzsch (Quickborn), CDU/CSU 21. 1. 94 Ingrid Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 21. 1. 94 Scheffler, Siegfried SPD 21. 1. 94 Schmidt (Dresden), Arno F.D.P. 21. 1. 94 Schmidt (Mülheim), CDU/CSU 21. 1. 94 Andreas von Schmude, Michael CDU/CSU 21. 1. 94 Dr. Schnell, Emil SPD 21. 1. 94 Dr. Scholz, Rupert CDU/CSU 21. 1. 94 Schuster, Hans F.D.P. 21. 1. 94 Seesing, Heinrich CDU/CSU 21. 1. 94 Seibel, Wilfried CDU/CSU 21. 1. 94 Skowron, Werner H. CDU/CSU 21. 1. 94 Dr. Stoltenberg, Gerhard CDU/CSU 21. 1. 94 Stübgen, Michael CDU/CSU 21. 1. 94 Dr. von Teichman, F.D.P. 21. 1. 94 Cornelia Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 21. 1. 94 Titze-Stecher, Uta SPD 21. 1. 94 Dr. Vondran, Ruprecht CDU/CSU 21. 1. 94 Vosen, Josef SPD 21. 1. 94 Wetzel, Kersten CDU/CSU 21. 1. 94 Dr. Wieczorek, Norbert SPD 21. 1. 94 Dr. Wieczorek CDU/CSU 21. 1. 94 (Auerberg), Bertram Wieczorek-Zeul, SPD 21.1.94 Heidemarie Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 21. 1. 94 Wittich, Berthold SPD 21. 1. 94 Wohlrabe, Jürgen CDU/CSU 21. 1. 94 Wolfgramm (Göttingen), F.D.P. 21. 1. 94 Torsten Zierer, Benno CDU/CSU 21. 1. 94 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuß Drucksache 12/248 Drucksache 12/4051 Drucksache 12/4052 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 12/51 Drucksache 12/4058 Drucksache 12/4978 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Innenausschuß Drucksache 12/2101 Nr. 3.2 Drucksache 12/5056 Nr. 2.2 Finanzausschuß Drucksache 12/6155 Nrn. 3.2-3.5 Ausschuß für Verkehr Drucksache 12/4191 Nr. 2.21 Drucksache 12/5190 Nr. 2.12 Drucksache 12/5827 Nr. 2.15
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Abgeordneter, ich wäre jetzt ohnehin zum Stichwort Fehlbelegung gekommen; denn Sie behaupten ja in der Begründung Ihres Gesetzentwurfs, daß Sie mit der einkommensorientierten Förderung die Fehlbelegung abschaffen und vermeiden.

    (Dr. Wolfgang Weng [Gerlingen] [F.D.P.]: Verringern!)

    Wie denn? — Indem Sie sie einfach wegdefinieren! Denn auch bei Ihrem Fördersystem ist es doch nicht anders als im jetzigen sozialen Wohnungsbau auch: Wenn das Einkommen des Mieters steigt, bleibt er in der einmal geförderten Wohnung, aber er muß mehr Miete bezahlen.

    (Gunter Huonker [SPD]: Genau!)

    Genauso funktioniert die Fehlbelegungsabgabe in Nordrhein-Westfalen mit einem sehr differenzierten System, das sich an mindestens sechs Einkommensgruppen orientiert.

    (Gunter Huonker [SPD]: Das trifft zu!)

    Nun sagen Sie: Wir wollen das aber alles noch perfektionieren; da soll im Hinblick auf die Fehlbelegungsabgabe nicht, wie in Nordrhein-Westfalen, alle drei Jahre überprüft werden, ob sich das Einkommen geändert hat, sondern jedes Jahr. — Da bitte ich Sie, doch einmal die Kommunen zu fragen, ob dies denn von den kommunalen Behörden wirklich zu bewältigen ist.
    Natürlich kann man ein Fördersystem immer noch sehr viel gerechter und sehr viel differenzierter machen. Aber man muß abwägen, was dies dann zusätzlich an Verwaltungskosten herbeiführt. Ich denke, in der Abwägung hat sich bisher das System der Fehlbelegungsabgabe relativ gut bewährt. Ich wollte hier nur deutlich machen: Sehr viel ändert sich bei Ihrem System der einkommensorientierten Förderung auch nicht.
    Sie geben vor, mit diesem Gesetzentwurf gegen die Fehlbelegung anzugehen. Meine Herren und Damen Abgeordneten, das Gegenteil ist der Fall.

    (Zurufe von der SPD: Abgeordnete der Koalition! Wir sind schon klug!)

    — Die Abgeordneten der Koalition meine ich. Ihr Gesetzentwurf ist es.
    Ihr Gesetzentwurf sieht breite Ausnahmeregelungen für die Belegungspraxis durch Freistellungen vor. Das ist eine Legalisierung der Fehlbelegung, und zwar ohne entsprechende Mietzahlungen. An dieser Stelle ist Ihr Gesetzentwurf außerordentlich widersprüchlich.
    Sie sehen also — ich habe die Forderungen nach Umdenken in der Wohnungspolitik immer gehört —: Umdenken alleine reicht nicht. Man muß auch zu Ende denken

    (Beifall bei der SPD)

    und dann das Ergebnis dieses Denkens richtig bewerten. Da kann ich nur sagen: Die einkommensorientierte Förderung ist noch nicht zu Ende gedacht. Aber wir haben in den letzten zwei Jahren schon intensiv darüber nachgedacht. Wir sollten auch weiter darüber nachdenken. Vielleicht fällt uns ja noch ein besseres Fördersystem ein.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Handeln, nicht nur reden!)

    Nun hören die Länder im Zusammenhang mit diesem Gesetzentwurf immer, daß dies ja nur das Angebot eines zusätzlichen Förderweges für die Länder sein soll. Nun gut, wenn es das sein soll, meine Herren und Damen von den Koalitionsfraktionen, dann ist es allerdings erforderlich, daß Sie sich den vom Bundesrat einstimmig angenommenen Entwurf zum Wohnungsbaufinanzierungsgesetz auch einmal ansehen. Nur wenn Sie die darin enthaltenen klarstellenden Regelungen zur verfassungsrechtlichen Situation übernehmen, dann meinen Sie es ernst mit diesem Angebot an die Länder.

    (Dr. Walter Hitschler [F.D.P.]: So kann es nicht gehen: Wir zahlen, und die Länder bestimmen!)




    Ministerin Ilse Brusis (Nordrhein-Westfalen)

    Ohne Berücksichtigung dieses Gesetzentwurfs des Bundesrates wird nach meiner Überzeugung eine Zustimmung der Länder nicht zu erzielen sein.

    (Dr. Walter Hitschler [F.D.P.]: Dann wollen wir einmal abwarten, ob Sie sich das leisten können!)

    Meine Herren und Damen von den Koalitionsfraktionen, auch das von Ihnen gewählte Verfahren der parlamentarischen Beratung dieses Gesetzentwurfs steht in krassem Widerspruch zu Ihren Erklärungen zur Kompromißbereitschaft.

    (Peter Conradi [SPD]: Das kann man wohl sagen!)

    Unter von der Sache her nicht gerechtfertigtem höchstem Zeitdruck wird in einem verkürzten Verfahren, d. h. ohne angemessene frühzeitige Beteiligung der Länder durch den Bundesrat, versucht, weitreichende Gesetzesänderungen festzuschreiben, obwohl die Länder das Gesetz auszuführen und den weit überwiegenden Teil der Kosten zu tragen haben.

    (Dr. Ilja Seifert [PDS/Linke Liste]: Das sage ich doch, Schnellschuß!)

    Meine Herren und Damen, ich schlage vor, daß wir bei der weiteren Beratung der Gesetzentwürfe des Bundesrates, der SPD-Bundestagsfraktion und der Koalitionsfraktionen weniger parteipolitisch taktieren

    (Zuruf von der F.D.P.: Das nehmen Sie sich einmal zu Herzen!)

    und in den nächsten Wochen das in den Mittelpunkt stellen, was wohnungspolitisch wirklich dringlich ist und den von Wohnungsnot betroffenen Menschen hilft.

    (Dr. Walter Hitschler [F.D.P.]: Gehen Sie Ihre Rede noch einmal durch!)

    Ich will Ihnen sagen, was ich mit parteipolitischem Taktieren meine. Hier ist heute mehrfach eine Stellungnahme des Deutschen Städtetages zur Anhebung der Einkommensgrenzen zitiert worden. Ich bin der Meinung, wir sollten so wichtige Stellungnahmen von kommunalen Spitzenverbänden nicht nur zitieren, wenn sie uns in den Kram passen. Ihnen passen sie nun einmal gerade in den Kram bei der Anhebung der Einkommensgrenzen.

    (Dr. Walter Hitschler [F.D.P.]: Nein, da paßt sie uns gar nicht in den Kram! Im Gegenteil!)

    Ich habe großes Verständnis für die Bedenken des Deutschen Städtetages gegen die Anhebung der Einkommensgrenzen. Aber dann muß hier bei diesem Gesetzentwurf auch gesagt werden, daß die kommunalen Spitzenverbände erhebliche Bedenken gegen die Durchführung der einkommensorientierten Förderung haben. Das haben Sie verschwiegen. Ich meine, wir sollten offen und ehrlich in dieser Diskussion miteinander umgehen

    (Beifall bei der SPD)

    und wirklich alle Bedenken und alle Argumente prüfen und dann zu vernünftigen Ergebnissen kommen.

    (Dr. Walter Hitschler [F.D.P.]: Zu diesem Gesetzentwurf haben wir sie noch gar nicht gehört!)

    Meine Herren und Damen, lassen Sie uns wirklich das in den Vordergrund stellen, was hilft, den von Wohnungsnot betroffenen Menschen zu helfen. Angesichts der positiven Wohnungsbauleistungen gerade im sozialen Wohnungsbau ist politischer Aktionismus wenig hilfreich.
    Im Interesse der vielen Wohnungssuchenden in unseren Städten und Gemeinden hoffe ich, daß es zu einer Verständigung und damit zu einer Verbesserung des bundesgesetzlichen Rahmens für unsere Wohnungspolitik kommt.

    (Beifall bei der SPD — Zuruf von der CDU/ CSU: Der letzte Satz war sehr gut! — Dr. Walter Hitschler [F.D.P.]: Zum Schluß sogar noch versöhnlich!)



Rede von Renate Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Und nun hat das Wort Frau Bundesministerin Irmgard Schwaetzer.

(Peter Conradi [SPD]: Das Hochwasser steht ihr bis zum Hals! — Gegenruf von der F.D.P.: Blöder ging's wirklich nicht! — Lisa Peters [F.D.P.]: Das war wirklich ganz unter Ihrem Niveau!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Irmgard Adam-Schwaetzer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der vorliegende Gesetzentwurf verbindet mehrere Elemente zu positiven Effekten auf dem Wohnungsmarkt.
    Erstens. Die Zahl preiswerter belegungsgebundener Wohnungen steigt, einmal durch die Einführung der einkommensorientierten Förderung und zum anderen durch die Wiedereinführung der Modernisierungsförderung zum Zweck des Ankaufs von Belegungsbindungen.
    Zweitens. Die Mieterstruktur in den Beständen wird — was ja heute morgen mehrfach angemahnt worden ist — wieder sozial tragfähig. Der Gesetzentwurf bewirkt also genau das, was hier gefordert worden ist, und das wird durch die strukturellen Anhebungen der Einkommensgrenzen bewirkt.
    Ich habe da übrigens gar keine Probleme, Frau Kollegin Brusis, ein Erstgeburtsrecht für das Thema beim Bundesrat zu entdecken. Wichtig ist mir, daß in Zukunft auch Polizisten und Krankenschwestern wieder die Möglichkeit haben, Anspruch auf eine Sozialwohnung zu bekommen.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU — Zuruf von der SPD: Das ist die Frage!)

    Die vorgelegten Maßnahmen sind problemorientiert, sie sind marktwirtschaftlich, und sie sind sozial treffsicher. Ich bin deshalb den Koalitionsfraktionen dankbar, daß sie die Vorschläge für die einkommensorientierte Förderung, die ich im Herbst 1992 vorgelegt habe, aufgegriffen haben.



    Bundesministerin Dr. Irmgard Schwaetzer
    Leider kann der Gesetzentwurf erst jetzt vorgelegt werden, weil die Länder unter Führung des Landes Nordrhein-Westfalen im Herbst 1992 darauf bestanden haben, zunächst ein Planspiel durchzuführen. Innerhalb dieses Planspiels haben dann die Länder — wieder unter tatkräftiger Mithilfe der an den bequemen ersten Förderweg gewohnten staatlichen Wohnungsunternehmen —versucht, die unternehmerischen Elemente dieses jetzt vorgelegten Förderweges möglichst zu blockieren. Deswegen hat es erstens so lange gedauert, und zweitens waren die Ergebnisse kontrovers.
    Aber es ist deutlich geworden, daß wenige Vorgaben im Gesetz gemacht werden müssen, und diese Vorgaben müssen die datenschutzrechtlichen Regelungen genauso betreffen wie eine Regelung der Rechtsbeziehungen zwischen der Förderstelle, dem Investor und dem Mieter. Das wird mit dem vorgelegten Gesetzentwurf erreicht.
    Was damit bewirkt wird, ist mehr Flexibilität für die Vertragsgestaltung zwischen Land und Investor, d. h. genau das, was auch die Länder von uns immer wieder fordern, nämlich in diesem Bereich Flexibilität und eigene Entscheidungsmöglichkeiten zu bekommen. Dies wird hier nicht etwa — wie Frau Brusis das hier eben unterstellt hat — blockiert; ganz im Gegenteil, es wird gefördert.
    Dies waren von Anfang an meine Vorstellungen. Dazu hätte es kein Planspiel gebraucht.
    Es gibt mit dieser einkommensorientierten Förderung mehr Wohnungen für die in der Tat ja knappen Mittel, die bei Bund und Ländern für den Wohnungsbau bereitstehen. Es muß ja auch unser Ziel sein, eine sparsame Verwendung von Steuermitteln zu bewirken.
    Dann muß man doch noch einmal auf die Berechnungen eingehen, die hier vorgelegt werden, was denn eine Wohnung im ersten Förderweg kostet. Ihre Schätzungen, Frau Brusis, die Sie uns heute morgen auch hier wieder vorgelegt haben mit den 140 000 DM pro Wohnung, ziehen ja nicht in Betracht, was Sie in Nordrhein-Westfalen inzwischen schon seit vielen Jahren machen, nämlich den Gemeinden sehr hohe Lasten für die Mitfinanzierung des von Ihnen vorgegebenen Fördersystems aufzuerlegen. Insofern ist das schon ein wenig ein Rechentrick.
    Unter allen Fachleuten ist unbestritten, daß im Durchschnitt der erste Förderweg einen Subventionsbedarf von etwa 200 000 bis 250 000 DM pro Wohnung beinhaltet. Das macht in der Tat schon deutlich, daß mit diesem Fördersystem die bestehenden Engpässe nicht behoben werden können.

    (Gunter Huonker [SPD]: Das ist nun wirklich Blödsinn! — Achim Großmann [SPD]: Streichen Sie das aus dem Protokoll! Das ist ganz daneben!)

    Darüber hinaus muß noch einmal deutlich unterstrichen werden, daß die Zusatzförderung sozial gerechter ist. Hier wird endlich die Gießkannenförderung des ersten Förderweges zugunsten einer Förderung aufgegeben, die sich am Einkommen der Mieter einer Wohnung orientiert und nicht mehr an der Dicke der geförderten Mauern.
    Insofern ist diese Umsteuerung auf mehr Subjektförderung genau das, was auch in einer Gesellschaft, die soziale Verantwortung ernst nimmt, gebraucht wird.
    Im übrigen führt das von Ihnen so hochgepriesene Fehlbelegungssystem in Nordrhein-Westfalen z. B. dazu, daß ein Bundestagsabgeordneter hier in Bonn, wie der Kollege Conradi herausgefunden hat, nicht einmal zur Fehlbelegungsabgabe herangezogen würde. Das kann doch nicht sozial gerecht sein.

    (Dr.-Ing. Dietmar Kansy [CDU/CSU]: Skandalös!)

    Die Zahl der geförderten Sozialwohnungen von 100 000 im Jahre 1993 ist in der Tat steigerungsfähig. Wir streben an, daß mit den vorhandenen Mitteln mindestens 130 000 Wohnungen gefördert werden können. Das ist möglich, Frau Kollegin Brusis, weil hier endlich keine Kostenmiete mehr genommen wird, eine Kostenmiete, die den Unternehmer praktisch risikofrei stellt und damit Steuermittel ineffizient verwendet. Das geht nicht zu Lasten der Mieter, was wir hier vorschlagen, sondern es beinhaltet lediglich, daß das ineffiziente System der Kostenmiete endlich zu den Akten gelegt wird.
    Der Bestand wird darüber hinaus durch die Modernisierungsförderung ausgeweitet. Das ist unsere Antwort, Frau Kollegin Brusis, auf das, was die Sozialdemokraten immer fordern, nämlich eine 30- bis 50jährige Bindungsfrist. Was ist denn effizienter: ständig für teures Geld neue Wohnungen zu bauen, obwohl wir alle wissen, daß die Mittel knapp sind und sparsam eingesetzt werden müssen oder lieber einen geringeren Teil von Mitteln einzusetzen, um den preiswerten Bestand, der heute da ist und für den die Belegungsbindung ausläuft, in der Belegungsbindung zu halten und damit preiswerten Wohnraum zu erhalten? Das ist unsere Antwort auf Ihre unrealistischen Forderungen.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Die Einwände der Sozialdemokraten gegen das vorgelegte Fördersystem sind hier in schöner Off en-heit dargelegt worden. Es geht hier offensichtlich nicht um soziale Gerechtigkeit, es geht ums Geld. Aber so sind sie halt, die Bundesländer. Das haben wir schon beim Solidarpakt gesehen.
    Ich bin gerne bereit, mit allen Ländern auch darüber zu reden, wie die grundgesetzlichen Vorgaben heute ausgestaltet sind. Der Bund soll zahlen, aber Mitsprache bei der Verwendung von Mitteln soll er nicht haben. Das hätten die Länder wohl gerne.
    Deswegen kann ich nur sagen: Wenn die Länder darauf bestehen, mit dem Bund darüber zu verhandeln, daß und wie eine bestimmte Mittelhöhe festgelegt wird, dann ist die Antwort, die darauf erfolgen muß, ganz klar: Dann braucht der Bund verfassungsrechtlich abgesicherte Mitbestimmungsrechte beim Einsatz dieser Mittel.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU) Das begreift im übrigen jeder Bürger.

    1994, meine Damen und Herren, wird jede Minute eine Wohnung fertiggestellt, bezugsfertig. Ich hoffe, es gibt mehr Wohnungen für Familien als ausschließ-



    Bundesministerin Dr. Irmgard Schwaetzer
    lieh für Singles, denn Familien sind im Moment die Verlierer am Wohnungsmarkt. Deswegen müssen wir für sie besonders sorgen. Wir tun es auch mit dem speziell darauf ausgerichteten Sonderförderprogramm für Ballungszentren.
    Diese Fertigstellungszahlen sind zuletzt 1974 erreicht worden. Damals hieß der Bauminister Hans-Jochen Vogel, der ehemalige Fraktions- und Parteivorsitzende der SPD. An diese Tradition, viele Wohnungen bezugsfertig in den Markt zu entlassen, knüpfe ich gerne an.
    Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf ist der Einstieg in eine grundlegende Reform des öffentlich geförderten Wohnungsbaus vorgezeichnet. Damit wird mehr Übersichtlichkeit und mehr Marktwirtschaft auch in diesem Bereich verankert. Der Weg, meine Damen und Herren, ist richtig. Ich hoffe, daß ihn auch die Sozialdemokraten letztlich mitgehen werden.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU — Gunter Huonker [SPD]: Das mit den 200 000 DM ist ein starkes Stück! So etwas Dummes habe ich selten gehört!)