Rede:
ID1219107900

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. Nun: 1
    2. spricht: 1
    3. der: 1
    4. Kollege: 1
    5. Dietrich: 1
    6. Austermann.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 12/191 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 191. Sitzung Bonn, Dienstag, den 23. November 1993 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeordneten Dr. Joachim Grünewald . . . . 16451 A Eintritt des Abgeordneten Dr. Norbert Herr in den Deutschen Bundestag 16451 A Tagesordnungspunkt I: Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1994 (Haushaltsgesetz 1994) (Drucksachen 12/5500, 12/5870) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksachen 12/6001, 12/6030) 16451 B Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 12/ 6002, 12/6030) 16451 C Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 12/6003, 12/ 6030) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 12/6008, 12/6030) . . . 16451 D in Verbindung mit Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 12/6025) Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 12/6029) in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 12/ 6020, 12/6030) Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 16452A Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD . . 16457A, 16469 D Adolf Roth (Gießen) CDU/CSU 16464B Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD . 16467 D Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 16469C Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste . . . 16473 C Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16476C Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/CSU 16478C Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 16479B Manfred Hampel SPD 16480 D Arnulf Kriedner CDU/CSU 16484 A Manfred Hampel SPD 16484 D Horst Jungmann (Wittmoldt) SPD . . 16486A Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/CSU 16486D Einzelplan 31 Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft (Drucksachen 12/6024, 12/6030) Doris Odendahl SPD 16487 D Dr. Klaus-Dieter Uelhoff CDU/CSU . . 16491A Doris Odendahl SPD 16492C Carl-Ludwig Thiele F D P 16493 B Dr. Dietmar Keller PDS/Linke Liste . . 16495C Dr. Wolfgang Ullmann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16496C Alois Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU 16497 B Dr. Norbert Lammert, Parl. Staatssekretär BMBW 16498D II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 23. November 1993 Einzelplan 30 Bundesministerium für Forschung und Technologie (Drucksachen 12/6023, 12/6020) Dr. Emil Schnell SPD 16501 D Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 16505A Dietrich Austermann CDU/CSU 16505 C Werner Zywietz F D P 16508 D Dr. Dietmar Keller PDS/Linke Liste . . 16510D Dr. Ulrich Briefs fraktionslos 16511D Dr.-Ing. Paul Krüger, Bundesminister BMFT 16512C Jürgen Timm F.D.P. (Erklärung nach § 31 GO) 16515B Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen 12/6010, 12/6020) Ernst Kastning SPD 16516A Ulrich Heinrich F D P 16519 C Bartholomäus Kalb CDU/CSU 16520 A Günther Bredehorn F D P 16521 A Ernst Kastning SPD . . . . 16522C, 16525 B Dr. Sigrid Hoth F D P 16523 B Jochen Borchert, Bundesminister BML 16524 C Jan Oostergetelo SPD 16526 C Gottfried Haschke (Großhennersdorf) CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) . 16527D Nächste Sitzung 16528 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 16529* A Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zu Tagesordnungspunkt I (Haushaltsgesetz 1994) — Einzelplan 10 — Geschäftsbereich Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Dr. Dietmar Keller PDS/Linke Liste . . . 16529* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 23. November 1993 16451 191. Sitzung Bonn, den 23. November 1993 Beginn: 14.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Augustin, Anneliese CDU/CSU 23. 11. 93 Böhm (Melsungen), CDU/CSU 23. 11. 93* Wilfried Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 23. 11. 93 Clemens, Joachim CDU/CSU 23. 11. 93 Ehrbar, Udo CDU/CSU 23. 11. 93 Ganschow, Jörg F.D.P. 23. 11. 93 Gleicke, Iris SPD 23. 11. 93 Dr. Göhner, Reinhard CDU/CSU 23. 11. 93 Großmann, Achim SPD 23. 11. 93 Günther (Duisburg), CDU/CSU 23. 11. 93 Horst Dr. Herr, Norbert CDU/CSU 23. 11. 93 Heyenn, Günther SPD 23. 11. 93 Hiller (Lübeck), Reinhold SPD 23. 11. 93 Hilsberg, Stephan SPD 23. 11. 93 Hörsken, Heinz-Adolf CDU/CSU 23. 11. 93 Jaunich, Horst SPD 23. 11. 93 Junghanns, Ulrich CDU/CSU 23. 11. 93 Kastner, Susanne SPD 23. 11. 93 Kiechle, Ignaz CDU/CSU 23. 11. 93 Kronberg, Heinz-Jürgen CDU/CSU 23. 11. 93 Kuessner, Hinrich SPD 23. 11. 93 Mascher, Ulrike SPD 23. 11. 93* Matschie, Christoph SPD 23. 11. 93 Dr. Matterne, Dietmar SPD 23. 11. 93 Dr. Müller, Günther CDU/CSU 23. 11. 93** Dr. Ortleb, Rainer F.D.P. 23. 11. 93 Poß, Joachim SPD 23. 11. 93 Reddemann, Gerhard CDU/CSU 23. 11. 93** Roitzsch (Quickborn), CDU/CSU 23. 11. 93 Ingrid Dr. Ruck, Christian CDU/CSU 23. 11. 93 Schmidt (Salzgitter), SPD 23. 11. 93 Wilhelm Dr. Schöfberger, Rudolf SPD 23. 11. 93 Dr. Soell, Hartmut SPD 23. 11. 93** Spilker, Karl-Heinz CDU/CSU 23. 11. 93 Steiner, Heinz-Alfred SPD 23. 11. 93** Dr. von Teichman, F.D.P. 23. 11. 93 Cornelia Dr. Töpfer, Klaus CDU/CSU 23. 11. 93 Wetzel, Kersten CDU/CSU 23. 11. 93 Wohlleben, Verena SPD 23. 11. 93 Wohlrabe, Jürgen CDU/CSU 23. 11. 93 Wollenberger, Vera BÜNDNIS 23. 11. 93 90/DIE GRÜNEN * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zu Tagesordnungspunkt I (Haushaltsgesetz 1994) Einzelplan 10 Geschäftsbereich Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Dr. Dietmar Keller (PDS/Linke Liste): Der Rotstift wurde auch beim Agrarhaushalt angesetzt, allerdings so, daß die Agrarbetriebe und Bauern vorerst nicht unmittelbar von den Kürzungen betroffen sind. Hier stellt sich die Frage: Wie lange geht das noch? - zumal an den Fingern abzählbar ist, daß es nicht nur mit dem Haushalt 1994 Probleme geben wird. Unser agrarpolitischer Sprecher, Dr. Fritz Schumann, hat bereits zur ersten Lesung festgestellt, daß die PDS/Linke Liste von der Unausweichlichkeit der mittelfristigen Senkung der Gesamtagrarausgaben - EG-, Bundes- und Landesmittel - ausgeht. Alle gegenteiligen Beteuerungen der Verantwortlichen in Bonn und Brüssel sind Augenauswischerei. Er schlußfolgerte, daß letztlich nur über eine Neuorientierung der Agrarpolitik die erforderlichen Einsparungspotentiale erschließbar sind, und nannte dazu auch die aus Sicht der PDS/Linke Liste erforderlichen Grundbedingungen. Ich will diese hier nicht wiederholen; das gestattet auch mein Zeitfonds nicht. Vielmehr möchte ich einen Gedanken ergänzen. Betrachtet man die Entwicklung der Einkommen der Bauern, der Erzeugerpreise und der Verbraucherpreise im Zusammenhang, wird ein Übel sichtbar, das es bei der Wurzel zu packen gilt: Während sich das verfügbare Einkommen je Haushaltsmitglied der Privathaushalte insgesamt zwischen 1972 und 1992 verdreifachte, haben sich die Einkommen der Bauern - bezogen auf das alte Bundesgebiet - nur gut verdoppelt. Lagen ihre Einkommen je Haushaltsmitglied im Jahre 1972 um 15 Prozent unter dem aller Privathaushalte, betrug der Rückstand 1992 bereits 41 Prozent. Das entsprach immerhin 10 300 DM weniger Einkommen zum Durchschnitt und gar 38 800 DM weniger als pro Kopf in Haushalten anderer Selbständiger. Hinter den Bauern rangierten nur noch die Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger. Eine Erklärung ist das wachsende Mißverhältnis zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreisen. Dazu wenige Beispiele: 1991 gegenüber 1970 entwickelten sich im Bereich Rindfleisch die Preise für Rindslendenfilet auf 261 Prozent, für Schmorfleisch auf 184 Prozent und für Suppenfleisch auf 167 Prozent. Dagegen stieg der Erzeugerpreis für Lebendvieh Rind lediglich auf 111 Prozent. Das gleiche Bild bei Getreide: Dort ging der Erzeugerpreis leicht zurück - 99 Prozent -, bei Brotweizen sogar auf 96 Prozent. Dagegen stiegen die Verbraucherpreise für Brötchen auf 299 Prozent und für dunkles Mischbrot auf 270 Prozent. Die Frage ist, wo bleibt die Differenz zwischen dem, was die Bauern bekommen, und dem, was die Bevölkerung im Laden bezahlen muß? Klar ist, daß ein Teil der Differenz in die raschere Lohnentwicklung bei Arbeitern und Angestellten ging. Aber damit allein ist die ganze Differenz nicht erklärbar. Immerhin betrug Anfang der 70er Jahre der Anteil der Verkaufserlöse der Landwirtschaft an den Verbraucherausgaben für 16530* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 23. November 1993 Nahrungsmittel noch über 50 Prozent; laut Berechnungen des Bauernverbandes waren es im Wirtschaftsjahr 1991/92 gerade mal noch 31 Prozent. Mit meinen Feststellungen sage ich nichts Neues. Sowohl Abgeordnete der Regierungskoalition wie der SPD beklagen gleichermaßen diesen Zustand. Nur ihre Schlußfolgerung ist mir zu einseitig, nämlich daß eigentlich höhere Verbraucherpreise für Nahrungsgüter angemessen wären. Bevor man so etwas ins Auge faßt, sollte man eine saubere Analyse der Gewinnraten in der Kette vom Bauern bis zum Ladentisch unter Einbeziehung des Vorleistungsbereiches in Auftrag geben. Diese Ergänzung zeigt, daß Umverteilungen in der Produktion und Zirkulation selbst tragfähigere Lösungen als Umverteilungen im Haushalt erbringen könnten. Allerdings kollidiert das mit Interessen von offensichtlich einflußreichen Kapitalgruppen, speziell im Bereich der großen Handelsketten. Ein zweites Problem betrifft den Haushaltsvollzug. Fakt ist, daß kein produzierender Bereich in so hohem Maße abhängig von direkten oder indirekten Subventionen ist wie die Landwirtschaft. Mit der EG-Agrarreform hat diese Abhängigkeit eine neue Qualität erreicht. Indem die teilweise drastisch reduzierten Erzeugerpreise produktionsneutral durch umfangreiche Kompensationszahlungen ausgeglichen werden, ist eine neue Abhängigkeit der Bauern und ein gravierendes betriebswirtschaftliches Problem entstanden. Sowohl diese Zahlungen wie auch der soziostrukturelle Einkommensausgleich im Westen bzw. die Anpassungshilfen im Osten und andere öffentliche Mittel kommen erst am Jahresende zur Auszahlung. Der Landwirtschaftsbetrieb hat aber im Herbst ganz konkrete Ausgaben, z. B. für die Herbstbestellung oder für die im September fälligen Pachtzahlungen — was übrigens im Osten ein besonderes Problem ist, da die Pachtquote doppelt so hoch wie im Westen liegt und bei juristischen Personen sogar gen hundert tendiert. Gerade in den letzten Tagen wurde ich bei Veranstaltungen von Thüringen bis Brandenburg sehr massiv mit diesem Problem konfrontiert. Mir wurde geschildert, daß Betriebe teilweise nicht in der Lage sind, Lohn zu zahlen, und die Betroffenen auf Dezember vertrösten, von Betrieben des Vorleistungsbereiches Betriebsmittel und Leistungen gegen spätere Bezahlung einkaufen — und diese Gefälligkeit muß oft zusätzlich bezahlt werden — oder gezwungen sind, Kredite zur Zwischenfinanzierung aufzunehmen. Im Freistaat Sachsen waren zum 30. September 1993 vom korrigierten Plan aller EG-, Bundes- und Landesmittel für den Agrar- und Ernährungsbereich erst 23,6 Prozent auch ausgegeben. Die PDS/Linke Liste hält es deshalb für unerläßlich, daß mit dem Haushalt 1994 die Auszahlung staatlicher Mittel neu geregelt wird. Es ist eine bestimmte Kontinuität nötig, z. B. quartalsweise oder mindestens halbjährliche Auszahlung. Zum Abschluß möchte ich zum wiederholten Male darauf verweisen, daß die Altschuldenregelung nach wie vor unakzeptabel ist. Mir sind aus den genannten Veranstaltungen vor Ort Beispiele bekanntgeworden, daß inzwischen die rechnerisch aufgelaufene Zinslast für Altkredite bereits höher als die erste Rate der Teilentschuldung durch die Treuhandanstalt ist. Auch wenn diese Zinsen nicht unmittelbar fällig werden, müssen sie ja nach der Waigelschen Besserungsscheinregelung — wenn auch mit Zeitverzögerung — aufgebracht werden. Das führt in der Praxis oftmals dazu, daß aus betriebswirtschaftlicher Verantwortung das Risiko gescheut wird, im erforderlichen Umfang neu zu investieren. Abgesehen davon, daß die Banken weiter Zurückhaltung üben. Ich will das hier nicht vertiefen, möchte aber ankündigen, daß unsere Gruppe die Initiative ergreifen wird, die gesamte Altschuldenproblematik erneut zu beleuchten und in die parlamentarische Diskussion zu bringen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Emil Schnell


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Kollege Weng, ich kenne die Sachverhalte in bezug auf den Transrapid ziemlich genau und kann sie auch über 20 Jahre zurückverfolgen. Ich denke schon, daß man sich auch ein anderes Land für die Teststrecken hätte aussuchen können, wenn man das unbedingt hätte durchsetzen wollen. Andererseits wissen wir, daß die technologische Einsatzreife erst vor einigen Monaten soweit bestätigt wurde, daß klar war: Dies könnte ein realistisches Projekt werden.

    (Siegfried Hornung [CDU/CSU]: In Brandenburg haben die Roten und die Grünen abgelehnt!)

    Ich denke, die Chancen sind auch mit dem Transrapid groß — ein System, das völlig neu ist, das schrittweise eingeführt werden kann und das — und darauf kommt es mir besonders an — mindestens 100 000 zukunftssichere Arbeitsplätze zusätzlich schaffen könnte, und das gerade in Bereichen, die besonders in den neuen Ländern Absatz und Märkte benötigen, wie die Stahlbranche, die Leistungselektronik, die Elektrotechnik, der Waggonbau, der auch viel im Gerede ist, und ungezählte Zulieferbereiche. Hier ist jede Mark für die Zukunft gut angelegt. Hier muß nicht nur die Politik, sondern auch die Großindustrie, die enormes Kapital zur Zeit lieber auf der Bank arbeiten läßt, ein klares Umdenken erkennen lassen, Risikobereitschaft zeigen und ein Signal setzen.
    Inzwischen hat der Kanzler den Transrapid zur Chefsache erklärt. Ich kann nur hoffen, daß das vielgerühmte Aussitzprinzip hier ausnahmsweise nicht zur Anwendung gebracht wird.
    Schließlich zum Antrag 12/6199, den wir gestellt haben. Kollege Weng hat vorhin nicht richtig zugehört und auch die Unterlagen nicht gut studiert. Es ist so, daß die Erhöhungsvorschläge in den Einzelplänen 30 und 31 sowie die Vorschläge zur Einsparung in den Einzelplänen 14 und 60 und in der Öffentlichkeitsarbeit in der Summe keine zusätzliche Belastung des Haushalts ausmachen. Insofern war die Kritik unberechtigt. Wir haben sehr wohl darauf geachtet, daß keine zusätzlichen Belastungen entstehen.
    Ich darf Sie also noch einmal bitten, unserem Antrag zuzustimmen — damit gleichen wir gerade die Inflationsrate aus —, um Forschung und Technologie nicht vollkommen wegbrechen zu lassen. Wir lehnen den Einzelplan 30 deshalb in der jetzigen Form ab. — Ich danke Ihnen recht herzlich für die Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD und des Abg. Dr. Ulrich Briefs [fraktionslos])



Rede von Renate Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Nun spricht der Kollege Dietrich Austermann.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dietrich Austermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Kollege Schnell hat sich bemüht, die Debatte etwas aufzulockern, indem er technologische Entwicklungen der nächsten Jahrzehnte vorgezeichnet hat. Er hat ein Datum vergessen: Im Oktober 2014 wird Oppositionsführer „Scharpingpong" nach 20 Jahren in Pension gehen, und die Opposition wird dann durch einen Laptop und ein Megaphon ersetzt werden.
    Ich glaube, wenn man heute die Forschungsdebatte führt, dann muß man sich darüber klar sein, was wir tatsächlich während der Beratung im Haushaltsausschuß erreicht haben. Da muß man sich auch vor Augen halten, daß die SPD bei ihrem Bundesparteitag in der vergangenen Woche das Thema Forschungspolitik überhaupt nicht erwähnt hat.

    (Lebhafter Widerspruch bei der SPD) — Ja, das tut natürlich weh.

    Es gibt ein einziges Zitat in dem Beschluß über den Beschäftigungspakt, der offensichtlich niemanden packt. Da soll die Rüstungskonversion gezielt vorangetrieben werden, wozu die Förderung ökologischer Zukunftsinvestitionen durch neue Eisenbahnwaggons gebraucht werde. Also, wenn das alles zum Thema Forschungspolitik ist, dann ist das etwas dünn.

    (Zuruf des Abg. Dr. Peter Struck [SPD])

    Inzwischen gehört es zu den Binsenweisheiten der Politik, lieber Herr Struck, daß für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie Forschung und Technologie eine entscheidende Bedeutung haben. Deutschland gehört zu den forschungsintensivsten Industrieländern der Welt mit weiten Bereichen ausgezeichneter Leistungen. Es gilt heute, die technologische Spitzenposition zu erhalten, zu sichern und in weiten Bereichen auszubauen. Dabei hat die Forschungspolitik einen ganz erheblichen Teil geleistet, und weitere Teile müssen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik erbringen.

    (Zuruf des Abg. Rudi Walther [Zierenberg] [SPD])

    — Rudi, ich habe das leider nicht verstanden, was du gesagt hast.
    Die Forschungspolitik hat sich auch insofern durchgesetzt — und das gilt für die Arbeit, die der Kollege Zywietz und ich als Berichterstatter mit dem Kollegen Schnell, der sich davon inzwischen distanziert, geleistet haben —, als der Forschungshaushalt ohne Kür-



    Dietrich Austermann
    zungen durch die Haushaltsberatungen gekommen ist. 9,46 Milliarden DM stehen für neue Technologien bereit. Hinzu kommen 100 Millionen DM aus dem Risikobeteiligungsvertrag, weitere 50 Millionen DM an Hochschulerneuerungen, weitere 50 Millionen DM für wirtschaftsnahe Forschung. Auch aus dem Vermögen der SED und der sogenannten Massenorganisationen wurden inzwischen Gelder bereitgestellt, die mindestens in der Größenordnung von 150 Millionen DM auch in die Forschung in den neuen Ländern fließen. Über das, was bisher hierfür vom Forschungsminister an Programmen entwickelt worden ist, müssen wir sicher noch einmal reden. Aber Tatsache ist, daß es nach der Aussage und der Zusage des Bundeskanzlers diese zusätzlichen Mittel geben wird. Es ist nur mehr recht und billig, daß das Geld, das der Bevölkerung dort gestohlen worden ist, wieder in die Region zurückfließt und dann den Projekten der Zukunft dient.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Ich glaube, man muß auch mit Recht darauf hinweisen, was wir inzwischen in den neuen Bundesländern erreicht haben: 82 neue Institute — Max-Planck, Fraunhofer-Gesellschaft, Blaue Liste usw. —, eine beachtliche Leistung, die man gar nicht hoch genug werten kann.
    Daß wir für eine solide Finanzpolitik sind, haben wir selbstverständlich bei der vorgenommenen Kürzung von 5 Milliarden DM gesagt, und wir haben klare Vorstellungen darüber, wo das realisiert werden soll. Ich bin den Kollegen im Haushaltsausschuß dankbar, daß sie zugestimmt haben, daß wir den Bereich zukunftszugewandter Technologien bei den Einsparungen weitgehend verschonen wollen. Wir werden sicherlich nicht am Parlament vorbei, sondern bei den Beratungen im Dezember im Haushaltsausschuß dazu gefragt werden und unsere Meinung dazu sagen.
    Meine Damen und Herren, unsere Forschungspolitik muß in nächster Zeit vor allem deutlich machen, inwieweit Hochtechnologie einen mittelfristigen Aufschwung beflügeln kann. Je weiter der jeweilige Betrachter von den unmittelbaren technologischen Entwicklungen entfernt ist, desto euphorischer wird das Wort Hochtechnologie als Hoffnungsträger gebraucht. In der Tat können Schlüsseltechnologien einen wichtigen Weg zeigen. Politik, Wirtschaft und Forschung müssen sich aber auch zu einem neuen leistungsfähigen Konsens zusammenfinden. Die Stichworte Gentechnologie und Mikroelektronik unterstreichen dies.
    Ich bin dem Forschungsminister sehr dankbar dafür, daß er mit den Strategiegesprächen erste Schritte unternommen hat. Wir müssen Schlüsseltechnologien unterstützen, die ein weites Produkt- und Anwendungsspektrum bilden. Idealerweise erfüllt das die Mikroelektronik bzw. die Mikrosystemtechnik. Wir alle wissen, wie schwer es in den letzten Jahren war, hier auch bei der Wirtschaft die entscheidenden Schritte zu bewirken. Bei der Mikroelektronik könnte man fast von einem Beleg dafür sprechen, weshalb es in Deutschland in den letzten Jahren zu einer falschen Entwicklung gekommen ist: zu viel Ängstlichkeit, zu viel Verzagtheit, zu viel Bedenken innerhalb der wissenschaftlichen Konkurrenz und
    vielleicht manchmal auch politische Entscheidungsschwäche. So werden jetzt in Deutschland entwickelte Telefax-Geräte oder Laptops in Japan gebaut. LC-Displays werden woanders hergestellt, weil sich in Deutschland dafür kein Hersteller gefunden hat. Ich glaube, dies sagt nichts über die Schwäche der Forschungspolitik, sondern eher über Ängstlichkeit und Verzagtheit, auch in der Wirtschaft, aus. Auch hier müssen Änderungen stattfinden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Ich glaube, daß man aber durchaus sagen kann, daß wir den Verlust der Schlacht noch nicht beklagen müssen. Auch im Bereich der Mikroelektronik gibt es neue Wege der Siliciumtechnologie. Wir können davon ausgehen, wenn in absehbarer Zeit die richtigen Schritte unternommen werden und mit den zusätzlichen Mitteln, die wir bereitgestellt haben, wird der neue Weg beschritten werden können.
    Es muß eine Neuordnung der außerindustriellen und außeruniversitären Forschung geben. Hierzu braucht man eine industrielle Konsensrunde, wie sie der Forschungsminister angeregt hat. Er muß dabei die Federführung übernehmen. Seine Abteilungsleiter und Referenten müssen in die Betriebe ausschwärmen. Sie müssen gemeinsam als Mentoren an Tischen von Betrieben, Wissenschaft und Politik sitzen und dafür sorgen, daß wir neue Anfänge wagen, manchmal durchaus dort, wo die Industrie zu ängstlich ist, sagen, mit 100 %, aber abnehmender Förderung, aber mit der Industrie, weil wir wollen, daß sie dabei ist und auch bei den neuen Entwicklungen dabei bleibt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Die Wirtschaft selbst hat ihre Aufgaben zum Teil noch nicht gelöst. Die Petersberg-Runde über Mikroelektronik ist dafür ein Beispiel. Ich glaube, manchmal, wenn nur davon gesprochen wird, daß Massenentlassungen bei diesem oder jenem Betrieb durchgeführt werden, sollte manch ein Manager vielleicht ganz oben anfangen, an der Spitze beginnen, bevor Entscheidungen getroffen werden, die nicht die Situation der Mitarbeiter berücksichtigen. Ich glaube, daß wir auch überlegen müssen, ob die Konstruktion der Projektträger, wie wir sie heute haben, in Zukunft so noch beibehalten werden kann. Hier wird Verantwortung verlagert, ohne Risiken dafür tragen zu müssen. Manchmal gibt das Ministerium das an einen Projektträger weiter und dieser an einen anderen, dann kommt eine Empfehlung zurück. Je nachdem, wie das in der Verwaltung gewollt ist, gibt es manchmal Ergebnisse, die wir nicht wollen. Auch dies empfiehlt sich in einer Situation, wo wir vieles auf den Prüfstand stellen müssen, einer Überprüfung.
    Meine Damen und Herren, die Beratungen im Haushaltsausschuß haben deutlich gemacht, wo wir neue Akzente setzen wollen und wo künftig Abstriche gemacht werden müssen. Die Grundfinanzierung der Fraunhofer-Gesellschaft für angewandte Forschung steigt um 11,2 %. Die Mittel für erneuerbare Energien steigen. Hinzu kommen 10 Millionen DM im Haushalt des Bundeswirtschaftsministers für die Markteinführung erneuerbarer Energien. Rund 300 Millionen DM werden für erneuerbare Energien ausgegeben. Dies kann man gar nicht oft genug unterstreichen, wenn



    Dietrich Austermann
    immer wieder behauptet wird, die Bundesregierung tue dafür zu wenig.

    (Zuruf von der SPD)

    Wir verstärken Umwelt- und Klimaforschung, Forschung im Dienste der Gesundheit, Informationstechnik, Biotechnologie, Technologien für den bodengebundenen Transport und Verkehr. Überall dort geben wir mehr Geld aus.
    Gekürzt wird bei Großgeräten, Kohle und anderen fossilen Energieträgern, nuklearer Energieforschung und Kernfusion sowie Fachinformation und Weltraumforschung.
    Das Thema Weltraum ist in den letzten Tagen — das ist ganz interessant — in die Diskussion geraten. Wenn man das über Jahre verfolgt hat, was auch ich seit einiger Zeit kann, dann stellt man den ständigen Wechsel der Positionen der SPD fest. Jetzt, unter dem Eindruck der Entscheidungen in großen Betrieben — bei der DASA beispielsweise —, entdeckt auf einmal die SPD ihre Vorliebe für die Raumfahrt.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Wir erinnern uns allerdings, daß Herr Catenhusen vor Jahren von unrealistischen Träumen einer autonomen Weltraumstation Westeuropas gesprochen hat; es mache keinen Sinn, autonome europäische bemannte Raumfahrt zu verwirklichen. „Raumstation ist finanziell nicht darstellbar." Er forderte eine deutliche Verkleinerung der DARA. Er forderte eine Schwerpunktverlagerung von den Mitteln für Raumfahrt zu anderen Bereichen. Soweit Herr Catenhusen, Vorsitzender des Forschungsausschusses!
    Herr Mosdorf beklagt am 2. September, daß die Bundesregierung in der Forschungs- und Technologiepolitik quer durch alle Ressorts auf die alten, überholten „Dinosauriertechnologien" , beispielsweise die Raumfahrt, setzt. Am 2. September dieses Jahres: Dinosauriertechnologie Raumfahrt! Die Arbeitsgruppe Haushalt der SPD fordert in den Haushaltsberatungen Einsparungen beim deutschen Beitrag für europäische Weltraumorganisationen. Das ist noch nicht einmal drei Wochen her.
    Im April begrüßten die raumfahrtpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion den geglückten Start der D-2-Mission, wenden sich aber zugleich gegen die bemannte Raumfahrt.
    Das ist ein Spagat, den kaum ein Mensch noch nachvollziehen kann.

    (Zuruf von der SPD)

    Jetzt, unter dem Druck der Gefährdung der Arbeitsplätze bei der DASA, teilt die schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin, Heide Simonis, mit: Die Ministerpräsidenten mit DASA-Standorten wollen generell Hilfsmöglichkeiten zum Erhalt von Arbeitsplätzen in der Luft- und Raumfahrt sowie im militärischen Bereich erörtern. Simonis fordert eine solide Entwicklung ohne Stop-and-go-Politik in dieser Schlüsselindustrie. Da kann man nur sagen: Hört doch endlich auf mit eurer Stop-and-go-Position im Bereich der Raumfahrt!

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. — Zurufe von der SPD)

    Die Mittel für Weltraumforschung haben sich in den letzten Jahren nach oben entwickelt. Wir haben jetzt mit einer Festschreibung bei 1,1 Milliarden DM einen vernünftigen Stand erreicht. Ich glaube, daß sowohl die Raumfahrtindustrie davon leben kann wie auch die Impulse, die daraus in die Wirtschaft gehen, vernünftig sein werden.
    Im Bereich der Luftfahrtforschung haben wir übrigens das Gleiche. Da wurde jahrelang beklagt, wir täten im Haushalt des Bundeswirtschaftsministers nicht genug zum Abbau der Luftfahrtsubventionen. Und jetzt wird gefordert, da müßte doch nun endlich mehr getan werden. Im Bereich des Bundeswirtschaftsministers haben sich die Mittel allerdings nach unten entwickelt.

    (Zuruf von der SPD)

    Dies hängt aber einfach mit der Entwicklung neuer Flugzeuge zusammen.
    Von Stop and go kann also überhaupt keine Rede sein. Es drängt sich vielmehr der Verdacht auf, daß das Management durch ständige Attacken der Regierungsparteien in Niedersachsen, in Hamburg und in Schleswig-Holstein verunsichert wurde. Sie haben dort die Manager in den großen Betrieben durch ihre Positionen verunsichert,

    (Zurufe von der SPD)

    nicht nur im Bereich der Energiepolitik, sondern auch im Bereich der Raumfahrt, auch im Bereich Forschung und Technologie insgesamt, und damit Zaghaftigkeit an die Stelle von Entscheidungsfreude gesetzt.

    (Zuruf von der SPD)

    Wem es um Arbeitsplätze in Forschung und Technologie ernst ist, der darf nicht so verantwortungslos daherschwätzen, wie es die SPD in den letzten Jahren zu den Themen Raumfahrt- und Luftfahrtförderung getan hat.
    Jetzt will Ministerpräsident Schröder in Lemwerder sogar militärische Rüstung mittragen. Sein Koalitionspartner und Kabinettskollege Trittin von den Grünen bescheinigt ihm, er habe einen Knall,

    (Zuruf von der SPD)

    was hier nicht kritisiert werden muß. Eine klare Politik ist dies keineswegs.

    (Zuruf von der SPD)

    — Nun, gut, dann haben sie beide einen Knall, Schröder und Trittin. Wenn das der Umgang in der künftigen Regierungskoalition wäre, empfiehlt sich das wohl nicht für Bonn zur Wiederholung.
    Schröder hat sich bereits vor einiger Zeit mit seinem grünen Koalitionspartner darauf verständigt, daß der Transrapid — nach Catenhusen übrigens auch eine überflüssige Mammut-Technologie — nicht von Hamburg nach Hannover fahren soll. Herr Kollege Weng hat mit Recht auf Nordrhein-Westfalen hingewiesen. Dann gab es in Niedersachsen noch einen zweiten Anlauf. Da hat dann die örtliche SPD gesagt: Überall, aber nicht bei uns — wie das Motto dann immer lautet. Jetzt werden die neuen Bundesländer, jetzt wird Mecklenburg-Vorpommern zeigen, wie man das



    Dietrich Austermann
    macht, wie man Entscheidungsfreude für Forschung und neue Technologien nutzen kann.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wir werden unsere Anstrengungen darauf verwenden, nun die Industrie dafür zu begeistern, dieses Projekt durchzusetzen. Man kann es niemandem in den Mangagementzentralen übelnehmen, daß er sagt: Wir warten zunächst, bis die politische Entscheidung da ist. Wir haben die Entscheidung getroffen. Wir werden das jetzt in Ergebnisse umsetzen.
    Die SPD hat sich auf ihrem Bundesparteitag mit der Frage befaßt, wie Deutschland aus seiner schwierigen Situation herausgeführt werden kann. Die SPD könnte dazu einen guten Beitrag leisten, wenn sie bei allen wesentlichen Themen, die mit Arbeitsplätzen und mit Forschung zusammenhängen, ihre Blockadepolitik im Bundesrat aufgeben würde.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. — Dr. Peter Struck [SPD]: Was ist denn das für ein Quatsch!)

    Die SPD stoppt bei der Gentechnologie, sie stört beim Transrapid, sie stellt die falschen Fragen in der Raumfahrt, und sie verweigert sich in der Kernforschung.

    (Zuruf von der SPD: Sie sind ja völlig neben der Sache! — Gegenruf von der CDU/CSU: Völlig zielgerichtet!)

    Heute kommen Sie mit einem Katalog von Anträgen. Gewissermaßen geht Emil Schnell als Forschungsgärtner von Potsdam mit der technologischen Gießkanne spazieren. Emil, nachdem wir uns im Haushaltsausschuß darauf geeinigt haben, 270 Millionen DM umzuschichten, und nachdem im Forschungsausschuß mit Zustimmung der SPD gesagt worden ist, daß man 270 Millionen DM haben wolle, ist die SPD kurz darauf hergegangen und wollte 410 Millionen DM. Heute legt die SPD einen Aufstokkungsantrag über 524 Millionen DM vor, nach dem Motto: Je höher, desto besser. Sie hat dabei übersehen, daß ein wesentlicher Teil der Dinge, die dort vorgelegt worden sind, längst von uns realisiert worden sind, angefangen von der erneuerbaren Energie bis zu vielen anderen Bereichen, etwa der Informationstechnik, und, und, und.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Typisch SPD! Immer hinterher!)

    Man kommt jetzt mit alten Hüten und verkauft sie jetzt als neue Forschungs- und Technologiepolitik.

    (Dr. Peter Struck [SPD]: Frau Präsidentin! Der Kollege ist aber sehr polemisch! — Gegenruf von der CDU/CSU: Er ist noch sehr zurückhaltend gegenüber dem, was wir denken!)

    — Nein, das ist einfach die Wahrheit, Herr Struck; das müssen Sie ertragen, —