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    Plenarprotokoll 12/146 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 146. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 11. März 1993 Inhalt: Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 12521A Tagesordnungspunkt 5: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Uwe Jens, Hans-Eberhard Urbaniak, Wolfgang Weiermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Den „Montan-Standort Deutschland" stabilisieren — Neue Arbeitsplätze schaffen — Soziale Folgen der Krise auffangen (Drucksache 12/4461) b) Beratung des Antrags der Gruppe der PDS/Linke Liste: Ausrufung der manifesten Krise für den Stahlmarkt in der Europäischen Gemeinschaft (Drucksache 12/4448) Peter W. Reuschenbach SPD 12521 B Dr. Ruprecht Vondran CDU/CSU . . . 12523 B Peter W. Reuschenbach SPD 12524A, 12527C, 12540 C Hans-Eberhard Urbaniak SPD 12525C, 12539 D Klaus Beckmann F D P. 12526 C Dr. Gregor Gysi PDS/Linke Liste . . . . 12529A Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . 12531A Bernd Henn PDS/Linke Liste 12531 B Dr. Manfred Stolpe, Ministerpräsident des Landes Brandenburg 12531D, 12534A Dr. Norbert Blüm CDU/CSU 12533C, 12549B Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 12534 B Wolfgang Weiermann SPD 12534 C Ingeborg Philipp PDS/Linke Liste . . 12536 C Dr. Ruprecht Vondran CDU/CSU . . 12537 B Dr. Otto Graf Lambsdorff F.D.P. 12537 D Hans-Eberhard Urbaniak SPD 12538B Erich G. Fritz CDU/CSU 12539A Dr. Uwe Jens SPD 12541B Ernst Hinsken CDU/CSU 12541B Bernd Henn PDS/Linke Liste . . . . . 12543 B Wolfgang Weiermann SPD 12543 C Kurt J. Rossmanith CDU/CSU 12545 C Ottmar Schreiner SPD . . . . 12547B, 12549D Heribert Scharrenbroich CDU/CSU . . 12547 C Dr. Norbert Blüm, Bundesminister BMA 12550C Gerd Andres SPD 12550 D Tagesordnungspunkt 6: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung der Planungsverfahren für Verkehrswege (Planungsvereinfachungsgesetz) (Drucksache 12/4328) b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Dr. Dionys Jobst, Horst Gibtner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Ekkehard Gries, Horst Friedrich, Manfred Richter (Bremerhaven), Dr. Klaus Röhl und der Fraktion der F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (Drucksache 12/4518) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. März 1993 Heinz-Günter Bargfrede, Dr. Wolf Bauer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Ekkehard Gries, Horst Friedrich, Roland Kohn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P. zur Erklärung der Bundesregierung: Deutsche Verkehrspolitik im zusammenwachsenden Europa zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur Erklärung der Bundesregierung: Deutsche Verkehrspolitik im zusammenwachsenden Europa (Drucksachen 12/2281, 12/2293, 12/4007) Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . 12551 C Dr. Margrit Wetzel SPD 12553 A Ekkehard Gries F D P 12555A Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 12556 D Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 12557 D Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . 12558B, 12560B Rudolf Meinl CDU/CSU 12559B Reinhold Hiller (Lübeck) SPD 12560 A Renate Blank CDU/CSU 12561D Dr. Günther Krause, Bundesminister BMV 12563A Tagesordnungspunkt 7: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs (Bauhandwerkersicherungsgesetz) (Drucksachen 12/1836, 12/4526) Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten CDU/ CSU 12564 D Dr. Eckhart Pick SPD 12567 B Detlef Kleinert (Hannover) F.D.P. . . . 12569A Rainer Funke, Parl. Staatssekretär BMJ 12570 C Lieselott Blunck (Uetersen) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 12571C Tagesordnungspunkt 2: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der steuerlichen Bedingungen zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts Deutschland im Europäischen Binnenmarkt (Standortsicherungsgesetz) (Drucksache 12/4487) b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Horst Gibtner, Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Dr. Dionys Jobst und weiteren Abgeordneten eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verlängerung der Überleitungsfrist des Einigungsvertrages zu § 24 a Straßenverkehrsgesetz (Drucksache 12/3770) c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Jürgen Meyer (Ulm), Dr. Hans de With, Dr. Herta Däubler-Gmelin, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines ... Strafverfahrensänderungsgesetzes — Genetischer Fingerabdruck — (Drucksache 12/3981) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Hans-Günther Toetemeyer, Brigitte Adler, Ingrid Becker-Inglau und weiterer Abgeordneter: Unterstützung des Demokratisierungsprozesses in Zaire (Drucksache 12/4314) e) Beratung des Antrags der Abgeordneten Hans-Günther Toetemeyer, Brigitte Adler, Ingrid Becker-Inglau, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Unterstützung des Demokratisierungsprozesses in Togo (Drucksache 12/4315) f) Beratung des Antrags der Abgeordneten Hans-Günther Toetemeyer, Brigitte Adler, Ingrid Becker-Inglau und weiterer Abgeordneter: Durchführung demokratischer Präsidentschaftswahlen in Kamerun (Drucksache 12/4316) g) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu den Schlußfolgerungen der Tagung des Europäischen Rates vom 11./12. Dezember 1992 in Edinburgh (Drucksache 12/4181) . 12572C Tagesordnungspunkt 3: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 24. Februar 1988 zur Bekämpfung widerrechtlicher gewalttätiger Handlungen auf Flughäfen, die der internationalen Zivilluftfahrt dienen (Drucksachen 12/3196, 12/4345) Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. März 1993 III b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Freimut Duve, Dr. Willfried Penner, Wolfgang Thierse, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Beibehaltung des ermäßigten Steuersatzes für Kunstwerke (Drucksachen 12/1320, 12/2936) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung (EGKS, EG, EURATOM) des Rates zur Änderung der Haushaltsordnung vom 21. Dezember 1977 für den Gesamthaushaltsplan der Europäischen Gemeinschaften (Drucksachen 12/3584 Nr. 3.1, 12/4342) d) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 25 02 Titel 642 01 — Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz — (Drucksachen 12/4031, 12/4343) e) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 12 Titel 616 31 — Zuschuß an die Bundesanstalt für Arbeit — (Drucksachen 12/4085, 12/4344) f) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 91 zu Petitionen (Drucksache 12/4463) g) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 92 zu Petitionen (Drucksache 12/4464) h) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 93 zu Petitionen (Drucksache 12/4465) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung zur Veräußerung der bundeseigenen Liegenschaft in O-1561 Potsdam, Bauhofstraße 2-8 (Drucksachen 12/3149, 12/4477) . . . 12573B Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde (Fortsetzung) — Drucksache 12/4482 vom 5. März 1993 — Kürzung der Sozialhilfeleistungen für Familien mit mehr als vier Personen; Höhe des zugrundegelegten Arbeitseinkommens MdlAnfr 30, 31 Hildegard Wester SPD Antw PStSekr'in Roswitha Verhülsdonk BMFuS 12574 D, 12576 C ZusFr Hildegard Wester SPD 12575B, 12576D ZusFr Günter Graf SPD 12575 C ZusFr Michael Habermann SPD 12575C, 12577B ZusFr Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste . . 12576A ZusFr Dr. Uwe Küster SPD 12576B Sicherstellung des Existenzminimums für kinderreiche Familien im Zuge der beabsichtigten Kürzung der Sozialhilfeleistungen; Erhöhung der Leistungen nach dem BSHG und des Kinderlastenausgleichs seit 1983 MdlAnfr 32, 33 Michael Habermann SPD Antw PStSekr'in Roswitha Verhülsdonk BMFuS 12577 C, 12579B ZusFr Michael Habermann SPD 12577D, 12579D ZusFr Günter Graf SPD 12578B ZusFr Uta Würfel F D P 12578 C ZusFr Herbert Werner (Ulm) CDU/CSU 12579A ZusFr Erika Reinhardt CDU/CSU . . . 12579A Beginn des Ausbaus der A 1 zwischen Ahlhorner Dreieck und dem Lotter Kreuz bei Osnabrück MdlAnfr 38, 39 Günter Graf SPD Antw PStSekr Manfred Carstens BMV 12580C, D ZusFr Günter Graf SPD 12580D Verbindung der A 100 und der A113 durch die Teltowkanaltrasse MdlAnfr 43 Dr. Ilja Seifert PDS/LL Antw PStSekr Manfred Carstens BMV . 12581A ZusFr Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste . . 12581B Technischer Sicherheitsstandard der Verarbeitungsbetriebe für Kunststoffabfälle in Indonesien MdlAnfr 47, 48 Marion Caspers-Merk SPD IV Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. März 1993 Antw PStSekr Dr. Bertram Wieczorek BMU 12582A, 12583 B ZusFr Marion Caspers-Merk SPD 12582B, 12583 C ZusFr Jutta Müller (Völklingen) SPD . . 12583A, 12584 A Bewilligungsquote der Finanzhilfen zur Flüchtlingsbetreuung im ehemaligen Jugoslawien an deutsche Nichtregierungsorganisationen durch die EG-Kommission; stärkere Berücksichtigung der Warenangebote ostdeutscher Firmen MdlAnfr 57, 58 Heinz-Jürgen Kronberg CDU/CSU StM Helmut Schäfer AA 12584C, D ZusFr Heinz-Jürgen Kronberg CDU/CSU 12585 A Tagesordnungspunkt 8: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Volkmar Köhler (Wolfsburg), Karl Lamers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Ulrich Irmer, Dr. Olaf Feldmann, Burkhard Zurheide, Manfred Richter (Bremerhaven) und der Fraktion der F.D.P.: Grundlagen deutscher Politik gegenüber den Partnerstaaten südlich und östlich des Mittelmeers, insbesondere den Maghreb-Staaten (Drucksache 12/4479) Dr. Volkmar Köhler (Wolfsburg) CDU/ CSU 12585 B Dr. Christoph Zöpel SPD 12587 A Manfred Richter (Bremerhaven) F.D.P. 12590A Dr. Ursula Fischer PDS/Linke Liste . . 12591 A Helmut Schäfer, Staatsminister AA . . 12592 A Dr. Ulrich Briefs fraktionslos 12593 A Karl Lamers CDU/CSU 12593 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags der Abgeordneten Gerd Wartenberg (Berlin), Wolf-Michael Catenhusen, Rolf Schwanitz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gründung einer Forschungsstelle für zeitgeschichtliche Studien (Drucksache 12/3471) Wolf-Michael Catenhusen SPD 12594 C Dr. Dietrich Mahlo CDU/CSU 12596 A Josef Vosen SPD 12596D, 12601 C Wolf-Michael Catenhusen SPD . . . . 12597A Dirk Hansen F.D.P. 12597 C Dr. Dietmar Keller PDS/Linke Liste . . 12599A Bernd Neumann, Parl. Staatssekretär BMFT 12599 D Markus Meckel SPD . . . . . . . . . 12602 B Tagesordnungspunkt 10: a) Erste Beratung des von der Abgeordneten Ingrid Köppe und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Geheimdienstgesetze (Drucksache 12/4402) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Ingrid Köppe und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Maßnahmen zur Auflösung des Bundesamtes für Verfassungsschutz, des Militärischen Abschirmdienstes und des Bundesnachrichtendienstes (Drucksache 12/4403) Ingrid Köppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 12604 A Dr. Rolf Olderog CDU/CSU 12605 C Ingrid Köppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 12606 A Günter Graf SPD 12607 B Ulla Jelpke PDS/Linke Liste 12609B Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. 12610B Nächste Sitzung 12611 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 12612* A Anlage 2 Auswirkungen der Kürzung der Sozialhilfe auf das steuerliche Existenzminimum; Anzahl der Familien mit ein, zwei und mehr Kindern und Anteil der Sozialhilfeempfänger im Jahre 1991 MdlAnfr 34, 35 — Drs 12/4482 — Brigitte Lange SPD SchrAntw PStSekr'in Roswitha Verhülsdonk BMFuS . . . . . . . . . . . . . . 12612*C Anlage 3 Anzahl der alkoholbedingten Unfälle im Straßenverkehr seit dem 1. Januar 1993; Anstieg der Unfälle in den neuen Bundesländern seit Einführung der 0,8-PromilleGrenze MdlAnfr 36, 37 — Drs 12/4482 — Rolf Schwanitz SPD SchrAntw PStSekr Manfred Carstens BMV 12613* A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. März 1993 V Anlage 4 Rückgabe der Lohnsteuerkarten 1992 an die Beamten der Bundesbahndirektion Nürnberg; Zusätzliche Beschaffung weiterer Pendolino-Garnituren für die ostbayerischen Strecken MdlAnfr 40, 41 — Drs 12/4482 — Ludwig Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Manfred Carstens BMV 12613* B Anlage 5 Ausbau des Flughafens Berlin-Schönefeld zu einem Großflughafen unter Verzicht auf alternative Standorte im Land Brandenburg MdlAnfr 42 — Drs 12/4482 — Dr. Hans-Hinrich Knaape SPD SchrAntw PStSekr Manfred Carstens BMV 12613* D Anlage 6 Entfernung der in Trinkwasserbrunnen der neuen Bundesländer gelagerten Kobaltstäbe; gesundheitliche Gefährdung durch den Genuß des Trinkwassers aus diesen Brunnen MdlAnfr 44, 45 — Drs 12/4482 — Klaus Lennartz SPD SchrAntw PStSekr Dr. Bertram Wieczorek BMU 12613* D Anlage 7 Beimischung von Altöl in Heizöl MdlAnfr 46 — Drs 12/4482 — Antje-Marie Steen SPD SchrAntw PStSekr Dr. Bertram Wieczorek BMU 12614* B Anlage 8 Lieferung von Kunststoffabfällen mit dem Grünen Punkt nach Indonesien; Standard und Kapazität der dortigen Verarbeitungsbetriebe MdlAnfr 49, 50 — Drs 12/4482 — Dr. Liesel Hartenstein SPD SchrAntw PStSekr Dr. Bertram Wieczorek BMU 12614* C Anlage 9 Anteil der mit auswärtigen Wissenschaftlern besetzten und der bisher noch nicht neu besetzten Stellen MdlAnfr 54 — Drs 12/4482 — Gunter Weißgerber SPD SchrAntw PStSekr Bernd Neumann BMFT 12615* A Anlage 10 Anwendung der „Grundsätze für die Personalauswahl" bei den Großforschungseinrichtungen in den neuen Bundesländern MdlAnfr 55, 56 — Drs 12/4482 — Wolf-Michael Catenhusen SPD SchrAntw PStSekr Bernd Neumann BMFT 12615* B Anlage 11 Anzahl der im Ausland lebenden deutschen Sozialhilfe-Antragsteller MdlAnfr 59, 60 — Drs 12/4482 — Michael von Schmude CDU/CSU SchrAntw StM Helmut Schäfer AA . . . 12615* D Anlage 12 Jahresbericht der türkischen Menschenrechtsstiftung in Ankara zur Lage der Menschenrechte in der Türkei; Aufforderung Deutschlands zum Verzicht auf Aufnahme türkischer Asylbewerber MdlAnfr 61 — Drs 12/4482 — Dr. Klaus Kübler SPD SchrAntw StM Helmut Schäfer AA . . . 12616* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. März 1993 12521 146. Sitzung Bonn, den 11. März 1993 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage i Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barbe, Angelika SPD 11.3.93 Baum, Gerhart Rudolf F.D.P. 11.3.93 Berger, Hans SPD 11.3.93 Böhm (Melsungen), CDU/CSU 11.3.93 Wilfried Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 11.3.93 Büchler (Hof), Hans SPD 11.3.93 Dempwolf, Gertrud CDU/CSU 11.3.93 Dr. Dregger, Alfred CDU/CSU 11.3.93 Ehrbar, Udo CDU/CSU 11.3.93 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 11.3.93* Gansel, Norbert SPD 11.3.93 Gattermann, Hans H. F.D.P. 11.3.93 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 11.3.93 Gerster (Mainz), CDU/CSU 11.3.93 Johannes Großmann, Achim SPD 11.3.93 Hämmerle, Gerlinde SPD 11.3.93 Hasenfratz, Klaus SPD 11.3.93 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 11.3.93 Dr. Hornhues, Karl-Heinz CDU/CSU 11.3.93 Junghanns, Ulrich CDU/CSU 11.3.93* Kampeter, Steffen CDU/CSU 11.3.93 Kittelmann, Peter CDU/CSU 11.3.93* Klemmer, Siegrun SPD 11.3.93 Koschyk, Hartmut CDU/CSU 11.3.93 Dr.-Ing. Laermann, F.D.P. 11.3.93 Karl-Hans Lehne, Klaus-Heiner CDU/CSU 11.3.93 Dr. Lieberoth, Immo CDU/CSU 11.3.93 Dr. Lippold (Offenbach), CDU/CSU 11.3.93. Klaus W. Lühr, Uwe F.D.P. 11.3.93 Marten, Günter CDU/CSU 11.3.93 Dr. Menzel, Bruno F.D.P. 11.3.93 Molnar, Thomas CDU/CSU 11.3.93 Müller (Pleisweiler), SPD 11.3.93 Albrecht Nelle, Engelbert CDU/CSU 11.3.93 Oesinghaus, Günther SPD 11.3.93 Dr. Ortleb, Rainer F.D.P. 11.3.93 Pfuhl, Albert SPD 11.3.93 Dr. Pohl, Eva F.D.P. 11.3.93 Poß, Joachim SPD 11.3.93 Reimann, Manfred SPD 11.3.93* Dr. Reinartz, Bertold CDU/CSU 11.3.93 Rempe, Walter SPD 11.3.93 Roitzsch (Quickborn), CDU/CSU 11.3.93 Ingrid Rühe, Volker CDU/CSU 11.3.93 Sauer (Salzgitter), CDU/CSU 11.3.93 Helmut Schemken, Heinz CDU/CSU 11.3.93 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schmalz-Jacobsen, F.D.P. 11.3.93 Cornelia Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 11.3.93 Schmidt (Dresden), Arno F.D.P. 11.3.93 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 11.3.93 Hans Peter Dr. Schnell, Emil SPD 11.3.93 Schulte (Hameln), SPD 11.3.93 Brigitte Schwanitz, Rolf SPD 11.3.93 Seiler-Albring, Ursula F.D.P. 11.3.93 Dr. Sperling, Dietrich SPD 11.3.93 Steiner, Heinz-Alfred SPD 11.3.93* Dr. von Teichman, F.D.P. 11.3.93 Cornelia Tietjen, Günther SPD 11.3.93 Dr. Waffenschmidt, Horst CDU/CSU 11.3.93 Dr. Wieczorek CDU/CSU 11.3.93 (Auerbach), Bertram Zapf, Uta SPD 11.3.93 Zierer, Benno CDU/CSU 11.3.93* * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort der Parl. Staatssekretärin Roswitha Verhülsdonk auf die Fragen der Abgeordneten Brigitte Lange (SPD) (Drucksache 12/4482 Fragen 34 und 35): Welche Auswirkungen hat die Kürzung der Sozialhilfe auf die Berechnung des Existenzminimums, und in welcher Höhe würde das derzeitige Existenzminimum gesenkt werden? Wie hoch ist jeweils die Anzahl der Familien mit ein, zwei, drei und mehr Kindern, und wie viele von den Familien mit drei und mehr Kindern bezogen 1991 Sozialhilfe? Zu Frage 34: Eine allgemeine Kürzung von Sozialhilfeleistungen beabsichtigt die Bundesregierung nicht, auch keine allgemeine Kürzung der Regelsätze der Hilfe zum Lebensunterhalt. Vorgesehen ist lediglich eine geringe Absenkung der Regelsätze bei größeren Haushalten. Diese hat auf das in dieser Frage wohl gemeinte steuerliche Existenzminimum keine Auswirkungen. Nach den vom Bundesverfassungsgericht aufgestellten Berechnungsgrundsätzen ist „das Existenzminimum ... grundsätzlich so zu bemessen, daß es in möglichst allen Fällen den existenznotwendigen Bedarf abdeckt" (Beschluß vom 25. September 1992). Sonderregelungen für bestimmte Haushaltstypen bleiben demnach bei der Berechnung des steuerlichen Existenzminimums außer Betracht. Zu Frage 35: 1991 lebten in der Bundesrepublik 7,01 Millionen Familien mit einem Kind, 5,02 Millionen Familien mit zwei Kindern und 1,60 Millionen Familien mit drei und mehr Kindern. Die Zahl der Familien mit Kindern, die 1991 Hilfe zum Lebensunterhalt im Rahmen der Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. März 1993 12613* Sozialhilfe erhielten, ist zur Zeit noch nicht bekannt. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Manfred Carstens auf die Fragen des Abgeordneten Rolf Schwanitz (SPD) (Drucksache 12/4482 Fragen 36 und 37): Wie hat sich die Zahl alkoholbedingter Unfälle im Straßenverkehr seit dem 1. Januar 1993 in den neuen wie den alten Bundesländern im Vergleich zu den Vorjahresmonaten verändert, und wie stark war hierbei die Veränderung bei den Getöteten? Wie bewertet die Bundesregierung vor diesem Hintergrund die seit Anfang des Jahres in den neuen Bundesländern geltende 0,8-Promille-Grenze, wo doch nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 1991 zum einen die Zahl der Alkoholunfälle in den neuen Bundesländern im Gegensatz zu den alten Ländern drastisch angestiegen ist, zum anderen in den neuen Bundesländern die gemessenen Blutalkoholkonzentrationen durchschnittlich höher waren als im alten Bundesgebiet, also anzunehmen ist, daß sich diese Entwicklung durch die Untätigkeit der Bundesregierung eher noch verstärken wird? Zu Frage 36: Für die Monate Januar und Februar 1993 liegen noch keine Unfallzahlen des Statistischen Bundesamtes vor. Dies wird frühestens in ein bis zwei Monaten und auch dann nur für vier der neuen Bundesländer der Fall sein. Zu Frage 37: Der erhebliche Anstieg der Alkoholunfälle in den neuen Ländern im Jahre 1991, obgleich dort zu dieser Zeit noch die 0,0-Promille-Grenze galt, zeigt im übrigen, daß das Problem Alkohol am Steuer allein mit der Verschärfung der Promille-Grenzen wohl nicht zu lösen wäre. Vielmehr müssen die Alkoholkontrollen wesentlich verstärkt werden. Hier sieht der Gesetzentwurf des Bundesrates zur Änderung des § 24 a des Straßenverkehrsgesetzes, der seit 5. Juni 1992 dem Deutschen Bundestag vorliegt (Bundestags-Drucksache 12/2766), u. a. die Einführung der Atemalkoholanalyse als gerichtsgeeignetes Beweismittel vor. Da ein Gesetzentwurf zur Änderung der Promille-Grenze und zur Einführung der Atemalkoholanalyse dem Bundestag zur Beratung bereits vorliegt, bedarf es insoweit keines eigenen Tätigwerdens der Bundesregierung. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Manfred Carstens auf die Fragen des Abgeordneten Ludwig Stiegler (SPD) (Drucksache 12/4482 Fragen 40 und 41): Trifft es zu, daß die Deutsche Bundesbahn, zumindest im Bereich der Bundesbahndirektion Nürnberg, allen Beamten des einfachen, mittleren und gehobenen Dienstes die Lohnsteuerkarten 1992 für den Lohnsteuerjahresausgleich noch nicht zurückgegeben hat, und bis wann können die Beamten damit rechnen, endlich die Unterlagen für die Lohnsteuererstattung zu bekommen? Ist der Bundesregierung bekannt, daß auf den ostbayerischen Strecken die zur Verfügung stehenden Pendolino-Garnituren nicht ausreichen, um einen optimalen Fahrplan anzubieten, und was wird sie unternehmen, um die zusätzliche Beschaffung weiterer Pendolino-Garnituren zu ermöglichen? Zu Frage 40: Die Deutsche Bundesbahn hat bestätigt, daß die Beamten ihre Lohnsteuerkarten 1992 bisher noch nicht zurückerhalten konnten. Als Grund werden Schwierigkeiten in der Umstellung auf ein neues EDV-Verfahren angegeben. Es werde nunmehr damit gerechnet, daß in der Woche vom 8. bis 12. März 1993 mit dem Ausdruck der Lohnsteuerbescheinigung und anschließend mit der Rückgabe der Lohnsteuerkarten begonnen werden kann. Zu Frage 41: Nach Aussage der Deutschen Bundesbahn ist die Zahl der Pendolino-Triebzüge der Baureihe VT 610 ausreichend, um dem Betriebsprogramm entsprechend die Strecken Nürnberg-Weiden/Furth im Wald ab Fahrplanwechsel am 23. Mai 1993 bedienen zu können. Die Deutsche Bundesbahn, die im Rahmen ihrer Angebotsgestaltung und Fahrzeugbeschaffungen gemäß Bundesbahngesetz in eigener Verantwortung handelt, wird nach Auswertung der Betriebserfahrungen und Beendigung der etwa einjährigen Prototyperprobung über die Beschaffung weiterer Pendolinozüge entscheiden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Manfred Carstens auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hans-Hinrich Knaape (SPD) (Drucksache 12/4482 Frage 42): Ist es zutreffend, daß die Bundesregierung den Flughafen Berlin-Schönefeld zu einem Großflughafen ausbauen möchte und von anderen Standorten eines Großflughafens im Land Brandenburg Abstand nimmt? Die Bundesregierung hat sich nicht auf einen Standort eines Großflughafens für Berlin festgelegt. Die Entscheidung ist in erster Linie Sache der Länder Berlin und Brandenburg. Der Bundesminister für Verkehr hat allerdings mehrfach darauf hingewiesen, daß eine baldige Entscheidung und eine realistische Betrachtung hinsichtlich der Kosten für die Anbindung eines peripher gelegenen Flughafenstandortes erforderlich seien. Dabei ist nicht zu verkennen, daß eine Reihe von Gründen für einen Standort Schönefeld-Süd spricht. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bertram Wieczorek auf die Fragen des Abgeordneten Klaus Lennartz (SPD) (Drucksache 12/4482 Fragen 44 und 45): 12614* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. März 1993 Wo wurden in Trinkwasserbrunnen der neuen Bundesländer gelagerte Kobaltstäbe entfernt bzw. nicht entfernt, und wann wird die Entfernung der Stäbe abgeschlossen sein? Kann die Bundesregierung jegliche gesundheitliche Gefährdung durch den Genuß von Trinkwasser aus Trinkwasserbrunnen, in denen Kobaltstäbe gelagert wurden oder werden, für die Vergangenheit und für die Zukunft ausschließen? Zu Frage 44: Die Behandlung von Trinkwasser mit ionisierenden Strahlen ist nach dem Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz in der Bundesrepublik Deutschland nicht zulässig. Nach den Übergangsregelungen des Einigungsvertrages gilt diese Vorschrift ab dem 1. Januar 1993 auch in den neuen Bundesländern und in Berlin (Ost). Die auf dem Gebiet der neuen Bundesländer und Berlin zur Trinkwassergewinnung eingesetzten Brunnen enthalten nach Angaben der zuständigen Länderbehörden inzwischen keine Co-60-Strahlenquellen mehr. Die in stillgelegten Trinkwasserbrunnen oder zur Brauchwassergewinnung genutzten Brunnen noch vorhandenen Strahlenquellen werden schrittweise im Laufe der nächsten Jahre bis zum Ablauf der Gültigkeit der vorhandenen Genehmigungen ausgebaut. Zu Frage 45: Die Bundesregierung hat bereits im Oktober 1990 ein Sachverständigengespräch über den in der ehemaligen DDR zulässigen Einbau von Kobalt-60-Strahlenquellen in Trinkwasserbrunnen durchgeführt. Dabei sind über dieses Verfahren zum Schutz vor biologischer Brunnen-Verockerung keine gesundheitlich nachteiligen Auswirkungen bekannt geworden. Nach Mitteilung der zuständigen Landesbehörden wird in den neuen Bundesländern seit Januar 1993 Trinkwasser nur aus Brunnen gewonnen, die keine Co-60Strahlenquellen enthalten. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bertram Wieczorek auf die Frage der Abgeordneten Antje-Marie Steen (SPD) (Drucksache 12/4482 Frage 46): Kann die Bundesregierung Auskunft darüber geben, ob Altöle als Beimischungen in Heizöl gegeben werden, und wenn ja, ob bei der Verbrennungsphase ausgeschlossen ist, daß dadurch Schadstoffe als umweltbelastende und gesundheitsschädigende Emissionen entweichen? Die Brennstoffnormen (DIN 51603) enthalten einen Passus, der die Zumischung von Altölen, Lösemitteln u. a. Stoffen zu Normbrennstoffen untersagt. Danach entsprechen Heizöle nur der Norm, wenn sie oder ihre Komponenten vorher zu keinem anderen Zweck eingesetzt worden sind. Unter Komponenten sind Produktströme zu verstehen, die aus Mineralölverarbeitungsverfahren stammen. Dieser Passus führt u. a. dazu, daß gereinigte und aufgearbeitete Altöle nicht als Heizöle im Sinne der Norm gelten, und damit in Kleinfeuerungsanlagen nach der Ersten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (u. a. auch Hausfeuerungsanlagen) nicht eingesetzt werden dürfen. In genehmigungsbedürftigen Anlagen ist der Einsatz von Altöl auch als Zusatz zum Heizöl grundsätzlich zulässig. Im Genehmigungsverfahren ist zu prüfen, ob die Voraussetzungen für die Erteilung der Genehmigung vorliegen. Dabei ist der Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen sicherzustellen und der Stand der Technik zur Emissionsbegrenzung einzuhalten. Hierbei sind in Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Altöls, die TA Luft, die Großfeuerungsanlagenverordnung und die Abfallverbrennungsverordnung heranzuziehen. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bertram Wieczorek auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Liesel Hartenstein (SPD) (Drucksache 12/4482 Fragen 49 und 50) Wie viele Tonnen Kunststoffabfälle mit dem Grünen Punkt hat die Verwertungsgesellschaft für Kunststoffe (VGK) nach Indonesien geliefert, und seit wann werden solche Lieferungen durchgef ührt? Welche Verarbeitungsbetriebe für Kunststoffabfälle mit welcher Kapazität sind in Indonesien in Betrieb? Zu Frage 49: Bis Ende August 1992 wurden ca. 20 Tonnen Folien und ca. 74 Tonnen Becher sortierte Kunststoffe aus den Sammlungen der DSD zur Probeverarbeitung an die Fa. Golgon, Medan, geliefert. Auf Grund eines grundsätzlichen Einfuhrverbots des indonesischen Handelsministers vom 21. November 1992 für Kunststoffabfälle erfolgte nach August 1992 keine Lieferung von DSD nach Indonesien. Zu Frage 50: Wie bereits ausgeführt, ist es der Bundesregierung nicht möglich, innerhalb weniger Tage einen umfassenden Überblick über die Gesamtkapazität der indonesischen Kunststoff-Verarbeitungsbetriebe vorzulegen. Entsprechende Informationen sind nur im Wege der Beteiligung indonesischer Behörden möglich. Hinsichtlich des in Betriebes der Fa. P. T. Golgon in Medan wird auf die bereits mitgeteilten Informationen verwiesen. Darüber hinaus hat der TÜV im Auftrag der DSD im Sommer 1992 zwei weitere Betriebe in Indonesien geprüft und bewertet: — die Firma P. T. Naga Buana Karunia Jaya in Gedang-Pandaan am 10. Dezember 1992 Ergebnis: Die Kapazität beträgt 4 800 Tonnen/Jahr, ab Juni 1993 7 200 Tonnen/Jahr. Verarbeitet werden Verpackungsfolien. Die Endprodukte sind Regranulate. Die Firma bezieht den größten Teil an gebrauchten Verpackungsfolien von Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. März 1993 12615* General Industries (Frankreich). Es werden Granulate für indonesische Kunden hergestellt. — die Firma P. T. Bumi Pandaan Plastik in Pandaan, Jawa Timur am 10. Dezember 1992 Ergebnis: Die Kapazität beträgt 10 000 Tonnen/Jahr, ab Juli 1993 13 000 Tonnen pro Jahr. Verarbeitet werden Verpackungsfolien und Hohlkörper. Die Endprodukte sind Regranulate. Die Firma bezieht den größten Teil an gebrauchten Verpackungsfolien von General Industries (Frankreich). Es werden Granulate für einen australischen und ca. 40 indonesische Kunden hergestellt. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Bernd Neumann auf die Frage des Abgeordneten Gunter Weißgerber (SPD) (Drucksache 12/4482 Frage 54): Wie viele neu zu besetzende Positionen in den Großforschungseinrichtungen sind bislang noch nicht neu besetzt worden? Beim Umweltforschungszentrum sind von 379 Planstellen 14 unbesetzt. Beim Geoforschungszentrum sind von 348 Planstellen 29 unbesetzt. Beim MaxDelbrück-Centrum sind von 350 Planstellen noch 83 unbesetzt. Der Durchschnitt noch unbesetzter Planstellen bei allen Forschungseinrichtungen in den neuen Bundesländern und Berlin liegt bei ca. 7 %. Die höheren Werte bei den GFE's erklären sich aus der Schwierigkeit, die den neuen Aufgaben entsprechenden Spezialisten zu finden, die es in den Instituten der Akademie der Wissenschaften eben nicht gab. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Bernd Neumann auf die Fragen des Abgeordneten Wolf-Michael Catenhusen (SPD) (Drucksache 12/4482 Fragen 55 und 56): Sind die am 19. September 1991 von den Wissenschaftsministern der neuen Bundesländer einschließlich Berlins und vom Bundesministerium für Forschung und Technologie beschlossenen „Grundsätze für die Personalauswahl" nach wie vor als gültige Grundlage bei der Stellenausschreibung und -besetzung anzusehen, und sind diese Grundsätze für die von Bund und Ländern gemeinsam finanzierten Forschungseinrichtungen in den neuen Bundesländern verbindlich? Hält die Bundesregierung nach ihren bisherigen Erfahrungen diese Grundsätze für ausreichend, um eine Umsetzung der darin niedergelegten Ziele (Neubesetzung der Leitungspositionen, personelle Kontinuität, Durchmischung, Wahrung sozialer Belange) sicherzustellen, oder sieht sie in der Praxis gravierende Abweichungen von diesen Prinzipien? Zu Frage 55: Die am 19. September 1991 von den Wissenschaftsministern von Bund und Ländern beschlossenen „Grundsätze für die Personalauswahl" waren dazu bestimmt, in der Periode des Übergangs von den Instituten der ehemaligen Akademie der Wissenschaften (AdW) zu den gemäß den Empfehlungen des Wissenschaftsrats neu gegründeten Forschungseinrichtungen der Personalauswahl-Kommissionen Entscheidungshilfen zu geben. Insgesamt sind über 90 % der Stellen in den neuen Forschungseinrichtungen mit Mitarbeitern der früheren AdW besetzt worden. Mit den Ende 1991/Anfang 1992 getroffenen Entscheidungen, bei denen Mitarbeiter aus den neuen Bundesländern vorrangig zu berücksichtigen waren, haben sich die „Grundsätze" praktisch erledigt. Zukünftige Einstellungen müssen sich an den für den „Normalfall" geltenden Kriterien, insbesondere also an Qualifikationsgesichtspunkten unabhängig von der regionalen Herkunft, orientieren. Als von den beiden Zuwendungsgebern Bund und Land einheitlich vorgegebene Entscheidungskriterien waren die „Grundsätze" intern für die Forschungseinrichtungen verbindlich. Zu Frage 56: Die zentrale Bedeutung der „Grundsätze" lag in der vernünftigen Abwägung von 1. inhaltlichem und personellem Erneuerungsbedarf 2. dem Interesse bisheriger AdW-Mitarbeiter an der Erneuerung ihrer Beschäftigungsverhältnisse 3. die Notwendigkeit, die Forschung in Ost- und Westdeutschland im Wege der „Durchmischung" auch personell zusammenzuführen und 4. der Wahrung zentraler sozialer Belange. Die „Grundsätze" haben in der Umbruchszeit eine hohe, auch soziale Bedeutung gehabt und sich mit der Einstellung von bisher über 90 % aller neuen Mitarbeiter aus dem Kreis früherer AdW-Beschäftigter auch als wirksam und prägend erwiesen. Nach Auffassung der Bundesregierung haben sich die „Grundsätze" damit in einer kritischen Zeit bewährt. Anlage 11 Antwort des Staatsministers Helmut Schäfer auf die Fragen des Abgeordneten Michael von Schmude (CDU/CSU) (Drucksache 12/4482 Fragen 59 und 60): Wie viele Deutsche haben sich jeweils in den vergangenen Jahren bei den deutschen Auslandsvertretungen gemeldet und um Sozialhilfe nachgesucht, insbesondere in den USA (speziell Florida), Spanien (speziell Palma de Mallorca, Gran Canaria), Griechenland, Tunesien, Südafrika, Thailand? Handelt es sich nach den Erkenntnissen des Auswärtigen Amtes bei den betreffenden Sozialhilfeempfängern auch um Personen, die bereits langfristig Sozialhilfe im Ausland beziehen? Zu Frage 59: Für die Gewährung von Sozialhilfe an Deutsche im Ausland gemäß § 119 BSHG sind verfassungsrechtlich 12616* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. März 1993 die Behörden in den Ländern zuständig, die hierbei mit den deutschen Auslandsvertretungen zusammenarbeiten. Die deutschen Auslandsvertretungen sind am Verfahren der Gewährung von Sozialhilfe insoweit beteiligt, als sie entsprechende Anträge aufnehmen, diese an die jeweils zuständige deutsche Landesbehörde zur Entscheidung weiterleiten und von dieser bewilligte Beträge an die Empfänger auszahlen. Die deutschen Auslandsvertretungen führen keine Statistik darüber, wieviele Deutsche bei ihnen um Sozialhilfe nachsuchen. Es gibt auch keine Statistik darüber, wieviele Deutsche im Ausland tatsächlich Sozialhilfe beziehen. Auf Grund von Angaben der überörtlichen Sozialhilfeträger der Länder ist der Bundesregierung lediglich für 1990 bekannt, daß in diesem Jahr über die deutschen Auslandsvertretungen deutsche Auslandssozialhilfe in etwa 5 000 Fällen gewährt wurde, von denen 35 auf die USA, 331 auf Spanien, 101 auf Griechenland, 7 auf Tunesien, 76 auf Südafrika und 25 auf Thailand entfielen. Detailliertere Informationen, auf Grund derer eine Aufschlüsselung nach Regionen oder Städten in diesen Ländern möglich wäre, liegen der Bundesregierung nicht vor. Zu Frage 60: Die Bundesregierung hat keine Erkenntnisse darüber, wieviele der betreffenden Hilfeempfänger bereits langfristig im Ausland Sozialhilfe beziehen. Diese Angaben könnten nur durch die vom Verwaltungsaufwand her nicht vertretbare Auswertung der einzelnen Akten den Sozialhilfebehörden der Lander bzw. von den Auslandsvertretungen beschafft werden. Anlage 12 Antwort des Staatsministers Helmut Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Klaus Kübler (SPD) (Drucksache 12/4482 Frage 61): Wie beurteilt die Bundesregierung den Ende Februar dieses Jahres von der türkischen Menschenrechtsstiftung in Ankara vorgestellten Jahresbericht zur Lage der Menschenrechte in der Türkei, und wie verhält sie sich zu den Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten Suleyman Demirel, die Türkei erwarte von Deutschland, daß es keine türkischen Asylbewerber mehr dauerhaft aufnimmt? Die Bundesregierung kann zu dem angesprochenen Bericht der türkischen Menschenrechtsstiftung nicht im einzelnen Stellung nehmen, da der umfangreiche Text noch nicht in Übersetzung vorliegt. Die deutsche Botschaft in Ankara steht jedoch in ständigem Kontakt zur Menschenrechtsstiftung und wird laufend über die Ergebnisse der Arbeit dieser Organisation unterrichtet. Die in Ihrer Frage zitierte Äußerung von Ministerpräsident Demirel ist der Bundesregierung nur indirekt durch einen Artikel in einer deutschen Tageszeitung, in dem ein Gespräch eines deutschen Journalisten mit dem türkischen Ministerpräsidenten zusammengefaßt wird, bekannt geworden. Die Bundesregierung geht aber grundsätzlich davon aus, daß die Frage der Asylgewährung ausschließlich auf der Grundlage der jeweils geltenden deutschen und völkerrechtlichen Rechtsvorschriften zu beantworten ist.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dietmar Keller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS/LL)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS/LL)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Im Gegensatz zu meinem Kollegen Herrn Hansen glaube ich schon, daß der Antrag der SPD zeitgemäß ist, was nicht ausschließt — da stimme ich Ihnen zu —, daß man in den Ausschüssen noch eine Reihe von Fragen und Problemen zu klären hat. Ich sage zeitgemäß deshalb, weil wir uns bestimmt darüber einig sind, daß wissenschaftliche Institutionen und Einrichtungen zu konstituieren im Gegensatz zu anderen Bereichen kein organisatorischer Akt, sondern ein komplizierter inhaltlicher Akt ist, der sich nicht nur über mehrere Monate, sondern über mehrere Jahre vollzieht, bis wissenschaftliche Ergebnisse und wissenschaftliche Forschungsleistungen vorliegen.
    Zeitgemäß ist er für mich auch deshalb, weil mir scheint, daß das Problem der geistigen Einheit nach der Wiedervereinigung eines der kompliziertesten und schwierigsten ist, und ich glaube, daß zeitgenössische Forschung zur DDR-Geschichte, ihrer Vorgeschichte und ihrer unmittelbaren Geschichte dazu einen Beitrag leisten könnte.Denn ich bin überzeugt, daß die Enquete-Kommission, die vom Deutschen Bundestag gebildet worden ist, nur eine zeitweilige Aufgabe erfüllen kann und sie vor allem einen politischen und keinen wissenschaftlichen Auftrag hat.
    Natürlich gibt es eine Reihe von Fragen und Problemen, über die man nachdenken muß. Dazu würde für mich gehören, daß mit den Institutionen in München, Mannheim und mit der Konstituierung an der Freien Universität Berlin schon drei interessante wissenschaftliche Institutionen, die sich mit DDR-Geschichte befassen, existieren. Es müßte exakt festgelegt werden, wie zwischen diesen Institutionen auch eine Aufgabenverteilung erfolgen könnte.
    Für Potsdam spricht natürlich, daß die zeitliche und örtliche Nähe so gering wie möglich ist. In Berlin und Potsdam liegen die Archive, und vor allen Dingen dort sind die Arbeiten zu machen. Ich denke — das spricht wiederum für den Vorschlag Potsdam —, daß die Kombination von Wissenschaftlern aus der DDR und der Bundesrepublik eine interessante und vernünftige Mischung sein könnte, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt so natürlich weder in München noch in Mannheim gegeben ist.
    Überlegen sollte man auch, ob es eine außeruniversitäre Institution wird oder ob diese Institution auch Ausbildungs- und Lehraufgaben bekommen.

    (Dirk Hansen [F.D.P.]: Integration in die Uni!)

    — Ich will das nicht so schnell aussprechen. — Ich möchte aber zumindest die Frage aufwerfen, daß von der Ausprägung des Geschichtsbildes und des Geschichtsbewußtseins in sehr, sehr starkem Maße abhängt, wie wir die Aufgaben von morgen und übermorgen bewältigen werden. Durch die Veränderungen an den Universitäten und Hochschulen in der DDR ist es, denke ich, dringend notwendig, dort Historiker auszubilden, die sich mit deutscher Geschichte und DDR-Geschichte konkret beschäftigen.
    Problematisch wäre für mich auch, die Entscheidung zu treffen, wann das sein könnte. Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß im ersten Zeitraum, um überhaupt Schulen zu bilden, eine Konzentration ausschließlich auf die Forschung vorgenommen würde und daß zu einem bestimmten Zeitpunkt, wenn sich so eine Institution konstituiert und sich ein Profil erarbeitet hat, die übergreifenden Aufgaben angegangen werden.

    (Dirk Hansen [F.D.P.]: Aber dann gibt es eine Eigendynamik!)

    Letztlich würde ich im Ausschuß auch gem darüber beraten, welche Rolle langfristig — wissenschaftliche Institutionen werden nicht für 10 oder 20 Jahre konstituiert — nicht nur die DDR-Geschichte, sondern die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts im weitesten Sinne spielen soll. Denn die historische Betrachtungsweise, die wir jetzt haben, wird nicht mehr die historische Betrachtungsweise sein, mit der man deutsche Geschichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vielleicht in 20 oder 30 Jahren betrachtet.
    Ich unterstütze den vorgelegten Vorschlag. Ich werde mich an der Diskussion im Ausschuß engagiert beteiligen. Ich bin überzeugt, daß die PDS/Linke Liste diesem Vorschlag zustimmen wird.
    Danke.


Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Zu einer Kurzintervention erteile ich dem Abgeordneten Josef Vosen das Wort.

(Josef Vosen [SPD]: Herr Präsident, ich möchte darauf verzichten! Herzlichen Dank!)

Das ermöglicht es mir, dem Parlamentarischen Staatssekretär Bernd Neumann das Wort zu geben.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bernd Neumann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die zeitgeschichtliche Forschung steht angesichts der Prozesse in Deutschland und in Europa, die uns die Einheit zurückgebracht haben, vor einer großen Herausforderung, aber auch in großer Verantwortung. Es ist richtig, die Einheit Deutschlands kann nur vollendet werden, wenn zur äußeren die innere Einheit hinzukommt. Hierzu ist — wir erleben das fast täglich in Debatten, in leidvollen Debatten — eine intensive Auseinandersetzung mit der jüngsten deutschen Vergangenheit notwendig.
    Der Bundestag hat durch die Einsetzung der Enquete-Kommission „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland" diese Aufgabe ebenfalls aufgegriffen. Diese Aufarbeitung kann jetzt auch die Aufarbeitung der bislang nicht frei zugänglichen Akten und Archive der früheren DDR und ihrer Institutionen einschließen. Dies ist ein wissenschaftlicher Fundus, der besondere neue Überlegungen auch bei der Organisation und Förderung der entsprechenden Forschung notwendig macht. Insoweit, Herr Kollege Catenhusen, sind wir uns, glaube ich, in der Einschätzung der Bedeutung des Sachverhalts einig.
    Die Frage ist: Wie soll diese wichtige Aufgabe angegangen werden? Wir dürfen sie zumindest nach dem Wissenschaftsverständnis unseres Grundgesetzes auf keinen Fall als eine nur administrativ-politi-



    Parl. Staatssekretär Bernd Neumann
    sehe Institutionengründung verstehen, wie das bei Ihrem Antrag, meine Damen und Herren, weil Sie sich sofort auf die Blaue Liste festlegen wollen, im Vordergrund zu stehen scheint.

    (Wolf-Michael Catenhusen [SPD]: Das ist ein Vorschlag, über den wir diskutieren!)

    Vielmehr handelt es sich um eine Aufgabe unter Beratung und Mitwirkung der Wissenschaft selbst. Deshalb ist mir der SED-Antrag — Entschuldigung, der SPD-Antrag — —

    (Zuruf von der SPD: Das nehmen Sie sofort zurück! — Markus Meckel [SPD]: Dagegen möchten wir uns verwahren!)

    — Verehrter Herr Kollege, das brauche ich nicht zurückzunehmen, weil das so absurd ist, daß das jeden Kommentar erübrigt.
    Meine Damen und Herren, ich halte es für selbstverständlich und begrüßenswert, wenn sich die Forschungsinstitute, die bislang und mit hohem wissenschaftlichen Ansehen die Zeitgeschichte der Bundesrepublik Deutschland erforscht und, wie Sie gesagt haben, Herr Kollege Hansen, was das Institut für Zeitgeschichte in München angeht, sich auch schon mit den Entwicklungen der damaligen DDR befaßt haben, nun nicht abgrenzen, sondern sich für die Aspekte öffnen, die auf Grund der neuen Quellenlage anders und intensiver als früher untersucht werden können. Von daher unterstützt die Bundesregierung auch die Initiative des Instituts für Zeitgeschichte in München, in Potsdam eine Außenstelle zu errichten. Damit erhält das Institut die Möglichkeit, vor Ort den Zugang zu den Quellen zu nutzen, die bislang für die Forschung gefehlt haben. Es entspricht weder unserem Wissenschaftsverständnis noch ist es rein faktisch zu schaffen, daß diese Forschungsaufgabe mit diesem Material von einer Institution allein bewältigt werden kann.

    (Wolf-Michael Catenhusen [SPD]: Richtig!)

    Deshalb verweisen Sie in der Begründung Ihres Antrags darauf, daß der Wissenschaftsrat selbst gesagt hat: Alle sind aufgerufen, möglichst komplementär im Westen wie im Osten an dieser Aufgabe mitzuwirken.
    Im übrigen ergibt sich für Potsdam, wenn sich das abzeichnet, was uns vorschwebt, die große Chance, eine Art Zentrum der zeithistorischen Forschung zu werden. Diese Forschung ist aus meiner Sicht am richtigen Ort; denn genauso wie es unbestreitbar ist, daß der Blick der Forschung über die Institutionen der DDR hinausgehen muß, genauso wenig kann umstritten sein, daß bei der Erforschung der DDR-Geschichte auch das Potential der neuen Bundesländer in den historischen Wissenschaften beteiligt sein muß.
    Dies ist bereits angelegt. Ich freue mich, daß Sie zustimmend nicken, meine Damen und Herren von der SPD. Der Vorschlag, den jetzt Ihre Initiative aufgreift, ist deshalb gar nicht neu.

    (Wolf-Michael Catenhusen [SPD]: Aber gut!)

    Der Antrag selber weist die Quelle aus: die Empfehlung des Wissenschaftsrates, den wir um die Evaluation der Forschungseinrichtungen der früheren Akademie der Wissenschaften gebeten hatten.
    Dabei hat der Wissenschaftsrat ein ganz besonderes Handikap gerade der politiknahen geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung in der früheren DDR gesehen, war diese doch nach dem kommunistischen Selbstverständnis „unmittelbar mit den politischen, ideologischen und weltanschaulichen Forderungen verschiedener Klassenkräfte, also auch mit dem politischen Parteienkampf", verbunden; dies darf nicht verschwiegen werden. Das konnte in der damaligen zeitgeschichtlichen Forschung der DDR auch die politische Korrumpierung bedeuten und damit wissenschaftliche Dequalifikation eines Teils der Geschichtswissenschaftler. Das ist ein Grund dafür, weswegen ein beträchtlicher Teil dieser Wissenschaftler nicht übernommen werden konnte.
    In dieser Situation, die anders war als die Situation bei den Natur- und Ingenieurwissenschaften, hat sich der Wissenschaftsrat zu einem Weg entschlossen, der im Vergleich zu den von mir genannten Wissenschaften außergewöhnlich war. Er empfahl die Schließung im wesentlichen aller früheren DDR-Akademieeinrichtungen auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften und zugleich die Einrichtung, wie Sie wissen, von sieben geisteswissenschaftlichen Zentren, von denen eines das Zentrum für Zeithistorische Studien in Potsdam sein soll oder ist. Diese Zentren sollen auf Grund der soeben von mir dargestellten politischen Implikationen zunächst einem Teil der Wissenschaftler aus den ehemaligen Instituten der Akademie der Wissenschaften durch Anstellung in diesen Zentren die Chance einer Erneuerung und Bewährung eröffnen, ohne bereits Strukturentscheidungen festzulegen.
    Ich halte diese Entscheidung auch im nachhinein für gut begründet und logisch. Das unterscheidet uns zumindest in diesem Punkt von dem Kollegen Catenhusen, der sagt: Sofort strukturelle Entscheidungen treffen, und diese Phase nicht abwarten.
    Die Empfehlungen des Wissenschaftsrates zu den Geisteswissenschaften wurden im Fall der geisteswissenschaftlichen Zentren — und damit bezogen auf das Zentrum für Zeithistorische Studien in Potsdam — von uns in der Form aufgegriffen, daß die Zentren zur Anfangsbetreuung bei der Max-Planck-Gesellschaft angesiedelt wurden. Die Max-Planck-Gesellschaft hat hierfür eine Trägergesellschaft eingerichtet. Ich glaube, daß die Zentren damit — ich denke, das ist allgemeine Auffassung — zunächst bis Ende 1994 in guten Händen sind.

    (Wolf-Michael Catenhusen [SPD]: Klar!)

    Speziell für das Forschungszentrum für Zeithistorische Studien in Potsdam bedeutet dies, daß ein angesehener Wissenschaftler, Professor Kocka, als kommissarischer Leiter eingesetzt ist, daß das Zentrum bislang 18 Stellen zugewiesen bekommen hat und daß die Finanzierung über die MPG-Trägergesellschaft bis Ende 1994 gesichert ist. Das Land Brandenburg hat sich bereits im Vorgriff auf die noch ausstehenden Entscheidungen der Präsidentenkommission der Max-Planck-Gesellschaft und des Wissenschaftsrats für die Unterbringung in Potsdam ein-



    Parl. Staatssekretär Bernd Neumann
    gesetzt. Das im Aufbau begriffene Zentrum konnte bereits neue Räumlichkeiten beziehen. Das heißt, auch hier tut sich im Rahmen der abgesprochenen Maßnahmen etwas.
    Allerdings — dies haben die Bundesregierung und die beteiligten Länder zu respektieren — sind die Empfehlungen für die endgültige Ausgestaltung der Zentren noch nicht reif und verabschiedet.

    (Dirk Hansen [F.D.P.]: So ist es!)

    Zwischen dem Bund und den Ländern besteht Einigkeit, daß hierzu eine Kommission der Max-PlanckGesellschaft Vorschläge vorlegen wird; der Kollege Dr. Mahlo hat darauf hingewiesen. Diese Empfehlungen sollen dann Grundlage der Entscheidung des Bundes und der beteiligten Sitzländer über die endgültige Gestalt der Zentren werden. Ich will das, was Dr. Mahlo gesagt hat, nicht wiederholen. Diese Empfehlungen liegen noch nicht vor. Wenn sie, begutachtet durch den Wissenschaftsrat, vorliegen, werden wir, uns daran ausrichtend, Entscheidungen zu treffen haben. Aber diese können wir nicht jetzt treffen, verehrter Herr Kollege Catenhusen.

    (Wolf-Michael Catenhusen [SPD]: Es wird heute nicht abgestimmt, wie Sie wissen!)

    Ich will für die Bundesregierung nicht vor der Frage kneifen, welche Alternativen in Frage kommen. Eine der Alternativen ist die zukünftige Struktur der Zentren als außeruniversitäre Institute nahe bei den Partneruniversitäten. Dies würde eine Bund-LänderFinanzierung von 50:50, entsprechend der BlaueListe-Finanzierung, bedeuten. Das ist das, was Ihnen vorschwebt.
    Eine andere Alternative will die Institute wenigstens mittel- bis langfristig in den Universitäten sehen. Auch dafür spricht einiges; denn im Normalfall ist das keine außeruniversitäre, sondern eine durchaus mit Universitäten zusammenhängende Aufgabe. Dies würde bedeuten, daß die Länder die Institute über den Hochschuletat finanzieren. Daß diese sich alle einig sind, besser ein Blaue-Liste-Institut zu gründen, ist nicht neu. Am liebsten würden sie eine Großforschungseinrichtung gründen, bei der der Bund 90 % zahlt. Aber dies kann nicht das einzige Kriterium dafür sein, ob wir es tun.

    (Abg. Josef Vosen [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Lassen Sie mich noch den Satz zu Ende führen. Vielleicht ist Ihre Frage damit beantwortet.
    Der BMFT, Herr Kollege Catenhusen, hat im Augenblick im Rahmen dieser Diskussion eine Präferenz für die auch von namhaften Vertretern der Wissenschaft gestützte zweite Alternative. Aber auch hier wollen wir uns nicht drücken: Sollten wir zur zweiten Alternative — also: kein Blaue-Liste-Institut — kommen, ist der BMFT bereit, sich für eine übergangsweise Anschubfinanzierung des Bundes einzusetzen.
    Aber — ich fasse jetzt zusammen —: Die Diskussion ist nicht zu Ende. Wir erwarten den Vorschlag der Max-Planck-Gesellschaft und das Votum des Wissenschaftsrates. Dann werden wir gemeinsam zu einer Entscheidung kommen.