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    Plenarprotokoll 12/124 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 124. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 Inhalt: Begrüßung einer Delegation des Sejm der Republik Polen unter Leitung des Vizemarschalls des Sejm, Herrn Dr. Jòzef Zych . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10607 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeordneten Rudolf Müller (Schweinfurt) . . 10607 B Begrüßung einer Delegation des Kulturausschusses der Ungarischen Nationalversammlung . . . . . . . . . . . . . . . 10641 D Tagesordnungspunkt III: Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1993 (Haushaltsgesetz 1993) (Drucksachen 12/3000, 12/3541) Einzelplan 09 Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 12/3509, 12/3530) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 25: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1993 (ERPWirtschaftsplangesetz 1993) (Drucksachen 12/3331, 12/3538, 12/3750) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 26: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Verwaltung des ERP-Sondervermögens (Drucksachen 12/3332, 12/3751) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 27: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zum Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuervergünstigungen gemäß § 12 des Gesetzes zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StWG) vom 8. Juni 1967 für die Jahre 1989 bis 1992 (13. Subventionsbericht) (Drucksachen 12/1525, 12/2503) Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD . . . . . 10608 A Rudi Walther (Zierenberg) SPD . . . . 10610A Kurt J. Rossmanith CDU/CSU 10611A Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD 10611D, 10631C Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 10613 B Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD . . 10613D Josef Grünbeck F.D.P. . . . . 10614D, 10638A Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 10616C Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . 10618 B II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 Johannes Nitsch CDU/CSU 10620C Wolfgang Roth SPD 10623 A Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU . . . 10623C Michael Glos CDU/CSU 10623D Herbert Lattmann CDU/CSU . . . . 10624 C Josef Grünbeck F D P 10626B Anke Fuchs (Köln) SPD 10626B Matthias Wissmann CDU/CSU . . . 10626C Johannes Nitsch CDU/CSU 10627 D Jürgen W. Möllemann, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . 10629A Ingrid Matthäus-Maier SPD . 10630A, 10635D Karl Stockhausen CDU/CSU . . . . . 10630 C Otto Schily SPD . . . • . . . . . . • . 10630D Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . 10634 B Hans Martin Bury SPD . . . . . . . . . 10636D Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10638C Rainer Haungs CDU/CSU . . . . . . . . 10639A Dr. Ulrich Briefs fraktionslos . . . . . . 10640D Namentliche Abstimmung . . 10641 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . 10645 C Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr (Drucksachen 12/3512, 12/3530) Ernst Waltemathe SPD . . . . 10642A Wilfried Bohlsen CDU/CSU . . . . . . . 10647 D Werner Zywietz F.D.P. . . . . . . . . . 10650A Dr. Dagmar Enkelmann PDS/Linke Liste 10652B Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . 10654 A Dr. Günther Krause, Bundesminister BMV 10656 B Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . 10657 B Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . 10659 A Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksachen 12/3507, 12/3530) in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 12/3519, 12/3530) Dr. Hans de With SPD 10660A Michael von Schmude CDU/CSU . . . 10662D Franz Müntefering SPD . . . . . . . 10664 B Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. . 10666A Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste 10667 A, 10668 C Gerhard Reddemann CDU/CSU . . . . 10668B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ 10668 C Gerhard Reddemann CDU/CSU . . 10669A Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen 12/3510, 12/3530) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 32: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (10. Ausschuß) zu dem Antrag der Abgeordneten Horst Sielaff, Brigitte Adler, Ernst Kastning, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD Zur bilanziellen Entlastung von landwirtschaftlichen Unternehmen in den neuen Ländern (Drucksachen 12/2317, 12/3234) Ernst Kastning SPD . . . . . . . . . . . 10670 D Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . 10674 B Ernst Kastning SPD . . 10676C, 10681C Dr. Sigrid Hoth F.D.P. . . . . . . . . . 10677 B Jan Oostergetelo SPD . . . . . . . . . 10677 D Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste . . . . . . . . . . . . . . . 10679 A Ignaz Kiechle, Bundesminister BML . . . 10680C Ingrid Matthäus-Maier SPD 10683 C Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (Drucksachen 12/3522, 12/3530) Thea Bock SPD . . . . . . . . . . . . . 10684 B Dr. Dietrich Mahlo CDU/CSU 10685D Dieter Pützhofen CDU/CSU 10688 A Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD . . . . 10688C Thea Bock SPD . 10688D, 10692B, 10698A Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 10691B, 10694C Dr. Walter Hitschler F.D.P. . . . . . . . 10693 A Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 10694D, 10697A Dr. Rudolf Karl Krause (Bonese) CDU/ CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10696 C Dr. Irmgard Schwaetzer, Bundesministerin BMBau . . . . . . . . . . . . . . . . 10697A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 III Einzelplan 16 Geschäftsbereich des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 12/3516, 12/3530) Hans Georg Wagner SPD . . . . . . . . 10699 D Dr. Ulrich Briefs fraktionslos 10703A Michael von Schmude CDU/CSU . . . 10703 D Dr. Emil Schnell SPD 10706 A Dr. Sigrid Hoth F D P 10706 B Otto Schily SPD 10707C Karl Diller SPD 10708A Dr. Dagmar Enkelmann PDS/Linke Liste 10708 C Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10709D Joseph Fischer, Staatsminister des Landes Hessen 10711B Dr. Sigrid Hoth F.D P 10713 B Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister BMU 10714D, 10718B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . 10717D Ulrich Klinkert CDU/CSU (Erklärung nach § 31 der GO) 10718C Einzelplan 30 Geschäftsbereich des Bundesministers für Forschung und Technologie (Drucksachen 12/3523, 12/3530) Dr. Emil Schnell SPD 10719B Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . 10722 C Werner Zywietz F D P 10725 D Ingeborg Philipp PDS/Linke Liste . . 10727 B Dr. Heinz Riesenhuber, Bundesminister BMFT 10728A Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . 10728B Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für Post und Telekommunikation (Drucksachen 12/3513, 12/3530) Arne Börnsen (Ritterhude) SPD 10731 C Manfred Kolbe CDU/CSU 10733 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU 10735A Jürgen Timm F D P 10735 C Peter Paterna SPD 10736 D Dr. Christian Schwarz-Schilling, Bundesminister BMPT 10738 C Dr. Peter Struck SPD 10741A Haushaltsgesetz 1993 (Drucksachen 12/3590, 12/3591) Christoph Matschie SPD 10741 D Adolf Roth (Gießen) CDU/CSU 10742 D Dr. Peter Struck SPD 10743A Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 10744A Tagesordnungspunkt III 38: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses: Der Finanzplan des Bundes 1992 bis 1996 (Drucksachen 12/3100, 12/3541, 12/3759) 10745 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . 10745D Berichtigung 10746 Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 10747* A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 10607 124. Sitzung Bonn, den 26. November 1992 Beginn: 9.00 Uhr
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    10746 Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 Berichtigung 122. Sitzung, Seite 10383 C: In der Rede des Abgeordneten Lowack muß ab der dritten Zeile der Satz richtig lauten: „Am 8. September dieses Jahres hat der Bundesfinanzminister eine von ihm vielbeachtete Rede gehalten." Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 26. 11. 92 Böhm (Melsungen), CDU/CSU 26. 11. 92 * Wilfried Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 26. 11. 92 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 26. 11. 92 Peter Harry Clemens, Joachim CDU/CSU 26. 11. 92 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 26. 11. 92 ** Ganseforth, Monika SPD 26. 11. 92 ** Gattermann, Hans H. F.D.P. 26. 11. 92 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 26. 11. 92 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 26. 11. 92 Gries, Ekkehard F.D.P. 26. 11. 92 Hollerith, Josef CDU/CSU 26. 11. 92 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an der Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Holtz, Uwe SPD 26. 11. 92 Homburger, Birgit F.D.P. 26. 11. 92 Ibrügger, Lothar SPD 26. 11. 92 Kolbe, Regina SPD 26. 11. 92 Kretkowski, Volkmar SPD 26. 11. 92 Kubatschka, Horst SPD 26. 11. 92 ** Dr. Graf Lambsdorff, Otto F.D.P. 26. 11. 92 Dr. Lippold (Offenbach), CDU/CSU 26. 11. 92 Klaus W. Marx, Dorle SPD 26. 11. 92 Dr. Müller, Günther CDU/CSU 26. 11. 92 ** Müller (Pleisweiler), SPD 26. 11. 92 Albrecht Oesinghaus, Günther SPD 26. 11. 92 Rempe, Walter SPD 26. 11. 92 Reuter, Bernd SPD 26. 11. 92 Roitzsch (Quickborn), CDU/CSU 26. 11. 92 Ingrid Dr. Schöfberger, Rudolf SPD 26. 11. 92 Dr. Seifert, Ilja PDS/LL 26. 11. 92 Dr. Sperling, Dietrich SPD 26. 11. 92 Vosen, Josef SPD 26. 11. 92 Welt, Jochen SPD 26. 11. 92 Wettig-Danielmeier, Inge SPD 26. 11. 92
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    Rede von Michael von Schmude


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Auf die Ausführungen des Kollegen Briefs will ich nicht näher eingehen. Wenn ihm an einer sachlichen Auseinandersetzung gelegen wäre, würden wir uns gelegentlich einmal im Haushaltsausschuß darüber unterhalten können. Da er aber fast nie anwesend ist, ist das nicht möglich.

    (Manfred Richter [Bremerhaven] [F.D.P.]: Da kann man es mal wieder sehen!)

    Dem Kollegen Wagner möchte ich auch von dieser Stelle aus ganz herzlich zum Geburtstag gratulieren.



    Michael von Schmude
    Lieber Hans Georg, weiterhin alles Gute! Ich verbinde das auch mit einem Dank für die gute, kollegiale Zusammenarbeit.

    (Zuruf von der SPD: Und wo bleibt das Geschenk?)

    Dann muß ich aber auch schon ein bißchen Wasser in den Wein gießen. Nicht alles, was hier vom Kollegen Wagner vorgetragen wurde, hält der Wahrheitsprüfung stand. Das beginnt eigentlich schon damit, daß er gesagt hat, er habe an seinem Geburtstag noch nie so viele Glückwünsche bekommen wie heute. Im vorigen Jahr fand die Aussprache über den Einzelplan 16 auch an seinem Geburtstag statt. Ich bin mir ganz sicher, daß es damals genauso viele Glückwünsche gegeben hat.

    (Heiterkeit und Beifall)

    Meine Damen und Herren, eine Geburtstagsrede war das aber auch nicht. Zu der konstruktiven Beratung im Haushaltsausschuß, bei der wir in fast allen Punkten Einvernehmen erzielt haben — die Kollegin Hoth von der F.D.P. bestätigt das —, stehen die Aussagen vom Kollegen Wagner hier in einem völligen Widerspruch. Ich meine schon, daß man hier nicht mit Wiederholungen und der Äußerung, der Minister sei auf der Strecke geblieben, argumentieren kann. Nein, die Wahrheit ist wegen Oberflächlichkeit auf der Strecke geblieben, lieber Kollege Wagner! Dem Haushalt des Bundesumweltministers wird man nicht gerecht, wenn man nur oberflächlich über die einzelnen Positionen hinweggeht.
    Meine Damen und Herren, wir haben Übereinstimmung erzielt, daß sich die Bundesrepublik Deutschland in vier wichtigen Bereichen umweltpolitischen Herausforderungen zu stellen hat. Ich meine zuerst den ökologischen Handlungsbedarf in den neuen Bundesländern. Wir stehen hier vor einer großen Bewährungsprobe. Wir haben hier eine Vorbildfunktion, an der wir auch im Ausland gemessen werden.
    Die zweite Aufgabe ist unsere umweltpolitische Zusammenarbeit mit den ehemaligen Ostblockstaaten. Ich sage gleich dazu: Die Hoffnungen, die auf uns gerichtet werden, sind größer als das, was wir bei realistischer Betrachtungsweise an Hilfe erbringen können.
    Drittens denke ich an den europäischen Einigungsprozeß, der zu einer weiteren Harmonisierung der Umweltgesetzgebung führen wird.
    Der vierte Bereich sind die globalen Umweltprobleme, die Gefahren für die Erdatmosphäre und die Weltmeere.
    Der ökologische Aufbau in den neuen Bundesländern, d. h. die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse auf dem Gebiet der Umwelt, wird — das war uns von Anbeginn an klar — einen langen Zeitraum in Anspruch nehmen. Die Bestandsaufnahme, die wir machen, ist noch nicht abgeschlossen. Sie zeigt, daß Gesundheitsschutz und Gefahrenabwehr besonders dringliche Probleme darstellen. Darüber hinaus ist die Beseitigung von Altlasten eine wichtige Voraussetzung für Investitionen.
    Der Herr Bundesminister hat dankenswerterweise sehr schnell eine erste Bestandsaufnahme zur Umweltsituation vorgelegt,

    (Rudi Walther [Zierenberg] [SPD]: Wirklich?)

    mit der Eckwerte für die ökologische Sanierung und Entwicklung vorgegeben wurden. Die Bestandsaufnahmen bezüglich der Altlasten laufen jedoch weiter. Dies gilt insbesondere für die Liegenschaften der ehemals sowjetischen Streitkräfte. Inzwischen sind in den Industrieregionen der ostdeutschen Bundesländer Sanierungskonzepte nicht nur erarbeitet worden, sondern sie werden auch bereits umgesetzt. Mit dem Bau und der Sanierung von insgesamt 35 kommunalen und 24 industriellen Kläranlagen, die sich im wesentlichen auf das Elbeeinzugsgebiet konzentrieren, werden zunächst einmal die größten Defizite im Gewässerschutz beseitigt.

    (Zuruf von der SPD: Darauf warten wir!)

    Im Rahmen des Ostseesanierungsprogramms liegen fertige Pläne für insgesamt 27 Kläranlagenprojekte vor.
    Im Etatansatz „Investitionen zur Verminderung grenzüberschreitender Umweltbelastungen" haben wir im neuen Haushaltsjahr 4 Millionen DM Barmittel und weitere 40 Millionen DM Verpflichtungsermächtigungen vorgesehen. Unter anderem wollen wir damit den Bau eines deutsch-polnischen Klärwerks in Swinemünde fördern, das auch drei deutsche Nachbargemeinden auf der Insel Usedom mit entsorgen wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich glaube, diese Anlage kann auch für weitere grenzüberschreitende Zusammenarbeit Vorbildcharakter haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Bis 1996 werden wir mit der GroBfeuerungsanlagensanierung in den neuen Bundesländern eine Senkung der Staubbelastung um 1,3 Millionen t pro Jahr und eine Senkung der Schwefeldioxydbelastung um 4,2 Millionen t pro Jahr erreichen. Von dieser Sanierung werden insgesamt 278 Großfeuerungsanlagen erfaßt: 10 Braunkohlegroßkraftwerke, 142 Industriekraftwerke und 126 Heizkraftwerke.

    (Adolf Roth [Gießen] [CDU/CSU]: Das alles hat der Wagner unterschlagen!)

    Im wesentlichen handelt es sich dabei um eine Aufgabe der Energieversorgungsunternehmen. Darüber hinaus sind entsprechend der TA Luft bis zum 1. Juli 1994 fast 7 000 luftverunreinigende Anlagen in den neuen Bundesländern zu sanieren.
    Die Altlastensanierung wird vorrangig in den besonders belasteten Regionen durchgeführt. Dabei wollen wir die modernste Technologie nicht nur anwenden, sondern versuchen, sie nach erfolgter Sanierung dort möglichst auch anzusiedeln.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Interessant ist in diesem Zusammenhang — das unterstreicht eindrucksvoll die Erfolge unserer Umweltpolitik, Herr Minister —, daß der japanische Wirtschafts-



    Michael von Schmude
    minister eine Zusammenarbeit zwischen japanischen und deutschen Firmen auf dem Gebiet der Umwelttechnologie für wünschenswert hält — man höre! —, weil wir Deutsche auf diesem Gebiet weltweit führend sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Als konkrete Maßnahmen zur Altlastensanierung sind geplant: sechs Bodenbehandlungszentren im Großraum Halle/Leipzig mit immerhin 1,5 Milliarden DM Investitionsvolumen, fünf thermische Anlagen zur Behandlung kontaminierter Böden mit nochmals rund 1 Milliarde DM Investitionsvolumen und darüber hinaus insgesamt mehr als 50 Deponien, Sonderabfalldeponien sowie Untertagedeponien mit einem Investitionsvolumen von noch einmal 8 Milliarden DM.
    Meine Damen und Herren, die Untersuchungen und Sanierungsmaßnahmen in den Uran-Bergbaugebieten werden vorangetrieben. Allein die Verdachtsflächen umfassen 1 500 Quadratkilometer,

    (Adolf Roth [Gießen] [CDU/CSU]: Alles Erblasten!)

    auf denen 3 000 zum Teil radioaktive, zum Teil auch schwermetallführende Abraumhalden vorhanden sind. Das ist eine schlimme Hinterlassenschaft der früheren DDR.
    Für die Zusammenarbeit mit den GUS- und MOEStaaten sind 1993 für Beratungshilfe 5,1 Millionen DM vorgesehen. Wir werden die Ausbildung von Mitarbeitern der Kernkraftwerke der Länder der GUS und der MOE-Staaten in Greifswald fortsetzen.

    (Adolf Roth [Gießen] [CDU/CSU]: Eine gute Investition!)

    — Eine sehr gute Investition, Herr Kollege Roth. — In dem dortigen ehemaligen Kernkraftwerk der früheren DDR, das wir aus Sicherheitsgründen sofort nach der Wiedervereinigung stillgelegt haben, bestehen auf Grund der vorhandenen Simultananlage hervorragende Schulungsmöglichkeiten, die sehr stark frequentiert werden.
    Die Beschlüsse auf dem jüngsten G-7-Gipfel von München in diesem Jahr bringen der Bundesrepublik neue Aufgaben. Wir leisten einen Beitrag zu einem multilateralen Sicherheitsfonds für die Verbesserung der technischen Sicherheit von Kernkraftwerken sowjetischer Bauart in Höhe von 21 Millionen DM. Darüber hinaus stellen wir im Haushalt 1993 für den gleichen Zweck — für bilaterale Hilfe — weitere 5 Millionen DM an Barmitteln und 32 Millionen DM in Form von Verpflichtungsermächtigungen bereit. Wir begrüßen es mit Nachdruck, daß nun auch andere Länder — wie übrigens auch die Europäische Gemeinschaft — bereit sind, sich an der Verbesserung des Sicherheitsstandards dieser Kernkraftwerke zu beteiligen. Zusätzlich haben wir für die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Reaktorsicherheit noch weitere 14,4 Millionen DM vorgesehen. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 5 Millionen DM.
    Die Eckwerte für den Gesamthaushalt 1993 wirken sich auch auf den Haushalt des Bundesumweltministers aus. Mit 1,26 Milliarden DM Volumen liegt der
    Etat zwar um 5,7 % unter dem Ansatz des Vorjahres, aber Ihre Kritik, lieber Herr Kollege Wagner, steht auf schwachen Füßen. Wir hatten 1992 einen Anstieg dieses Etats um 11,9 % zu verzeichnen. Weiterhin muß man sehen, daß die Ausgaben des Bundes für den Umweltschutz eben nicht nur aus diesem Etat gespeist werden, sondern sich auf verschiedene Einzelpläne verteilen. Danach geben wir 1993 für den Umweltschutz insgesamt 8,48 Milliarden DM aus, was einer Steigerung von 6 % gegenüber 1992 entspricht.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Warum weiß der Wagner das alles nicht?)

    Dies, lieber Herr Kollege Wagner, wäre auch Ihnen bei einer gründlichen Auseinandersetzung mit den Daten des Haushalts nicht verborgen geblieben.
    Der Bund vergibt darüber hinaus in ganz erheblichem Umfang Kredite für Maßnahmen im Bereich des Umweltschutzes; diese werden nicht im Bundeshaushalt erfaßt. Allein gut 2 Milliarden DM stammen aus dem ERP-Sondervermögen; Umweltschutzkredite der Banken des Bundes haben einen Umfang von zusätzlich 1,5 Milliarden DM. Darüber hinaus haben die Umweltschutzmaßnahmen des Bundes eine ganz erhebliche Anstoßwirkung für Folgeinvestitionen, die ich gar nicht alle aufführen kann.
    Grundlage der umweltpolitischen Maßnahmen dieser Bundesregierung ist das Verursacherprinzip. Die Ausgaben des produzierenden Gewerbes und des Staates für Abfallbeseitigung, Gewässerschutz, Luftreinhaltung usw. belaufen sich 1993 — hochgerechnet — auf 43 Milliarden DM. Das entspricht einer jährlichen Steigerungsrate von 5 %. Diese Zahl unterstreicht mehr als alles andere, daß wir uns auf einem überaus erfolgreichen Weg befinden, eine ökologisch verträgliche Soziale Marktwirtschaft zu entwickeln.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Diese Erfolgsbilanz kann sich weltweit sehen lassen.
    Wir haben im Bereich der Gewässerreinhaltung große Fortschritte gemacht. Die Wasserqualität der Elbe hat sich innerhalb kurzer Zeit nachhaltig verbessert.

    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Bei der Entsalzung der Werra kommen wir voran. Wir haben für 1993 21 Millionen DM an Haushaltsmitteln für diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Wir konnten durch Sparmaßnahmen erreichen, daß zur Verringerung von Umweltbelastungen statt der im Regierungsentwurf vorgesehenen 180 Millionen DM 208,8 Millionen DM eingesetzt wurden.

    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    Diese zusätzlichen Mittel stehen ausschließlich für Maßnahmen in den neuen Bundesländern zur Verfügung. Damit können wir nicht nur Pilotprojekte, sondern auch, wie das Ministerium es wünscht, Anlagen fördern, die jeweils dem neuesten Stand der Technik entsprechen.
    Ich stelle abschließend fest: Die SPD hat im Haushaltsausschuß keine eigenen Kürzungsvorschläge



    Michael von Schmude
    gemacht, sondern die Vorstellungen der Koalition akzeptiert. Darüber hinaus — auch das ist ein Novum — sind im Haushaltsausschuß von den Sozialdemokraten keine Anträge auf Ausgabenerhöhungen gestellt worden, lieber Herr Kollege Wagner. Ich möchte das ausdrücklich betonen.


Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr von Schmude, sind Sie bereit, eine Zwischenfrage von Herrn Schnell zu beantworten?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael von Schmude


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Wenn das nicht auf meine Redezeit angerechnet wird, gerne. — Bitte schön.