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ID1212424000

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    Plenarprotokoll 12/124 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 124. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 Inhalt: Begrüßung einer Delegation des Sejm der Republik Polen unter Leitung des Vizemarschalls des Sejm, Herrn Dr. Jòzef Zych . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10607 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeordneten Rudolf Müller (Schweinfurt) . . 10607 B Begrüßung einer Delegation des Kulturausschusses der Ungarischen Nationalversammlung . . . . . . . . . . . . . . . 10641 D Tagesordnungspunkt III: Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1993 (Haushaltsgesetz 1993) (Drucksachen 12/3000, 12/3541) Einzelplan 09 Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 12/3509, 12/3530) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 25: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1993 (ERPWirtschaftsplangesetz 1993) (Drucksachen 12/3331, 12/3538, 12/3750) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 26: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Verwaltung des ERP-Sondervermögens (Drucksachen 12/3332, 12/3751) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 27: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zum Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuervergünstigungen gemäß § 12 des Gesetzes zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StWG) vom 8. Juni 1967 für die Jahre 1989 bis 1992 (13. Subventionsbericht) (Drucksachen 12/1525, 12/2503) Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD . . . . . 10608 A Rudi Walther (Zierenberg) SPD . . . . 10610A Kurt J. Rossmanith CDU/CSU 10611A Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD 10611D, 10631C Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 10613 B Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD . . 10613D Josef Grünbeck F.D.P. . . . . 10614D, 10638A Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 10616C Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . 10618 B II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 Johannes Nitsch CDU/CSU 10620C Wolfgang Roth SPD 10623 A Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU . . . 10623C Michael Glos CDU/CSU 10623D Herbert Lattmann CDU/CSU . . . . 10624 C Josef Grünbeck F D P 10626B Anke Fuchs (Köln) SPD 10626B Matthias Wissmann CDU/CSU . . . 10626C Johannes Nitsch CDU/CSU 10627 D Jürgen W. Möllemann, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . 10629A Ingrid Matthäus-Maier SPD . 10630A, 10635D Karl Stockhausen CDU/CSU . . . . . 10630 C Otto Schily SPD . . . • . . . . . . • . 10630D Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . 10634 B Hans Martin Bury SPD . . . . . . . . . 10636D Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10638C Rainer Haungs CDU/CSU . . . . . . . . 10639A Dr. Ulrich Briefs fraktionslos . . . . . . 10640D Namentliche Abstimmung . . 10641 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . 10645 C Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr (Drucksachen 12/3512, 12/3530) Ernst Waltemathe SPD . . . . 10642A Wilfried Bohlsen CDU/CSU . . . . . . . 10647 D Werner Zywietz F.D.P. . . . . . . . . . 10650A Dr. Dagmar Enkelmann PDS/Linke Liste 10652B Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . 10654 A Dr. Günther Krause, Bundesminister BMV 10656 B Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . 10657 B Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . 10659 A Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksachen 12/3507, 12/3530) in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 12/3519, 12/3530) Dr. Hans de With SPD 10660A Michael von Schmude CDU/CSU . . . 10662D Franz Müntefering SPD . . . . . . . 10664 B Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. . 10666A Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste 10667 A, 10668 C Gerhard Reddemann CDU/CSU . . . . 10668B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ 10668 C Gerhard Reddemann CDU/CSU . . 10669A Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen 12/3510, 12/3530) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 32: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (10. Ausschuß) zu dem Antrag der Abgeordneten Horst Sielaff, Brigitte Adler, Ernst Kastning, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD Zur bilanziellen Entlastung von landwirtschaftlichen Unternehmen in den neuen Ländern (Drucksachen 12/2317, 12/3234) Ernst Kastning SPD . . . . . . . . . . . 10670 D Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . 10674 B Ernst Kastning SPD . . 10676C, 10681C Dr. Sigrid Hoth F.D.P. . . . . . . . . . 10677 B Jan Oostergetelo SPD . . . . . . . . . 10677 D Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste . . . . . . . . . . . . . . . 10679 A Ignaz Kiechle, Bundesminister BML . . . 10680C Ingrid Matthäus-Maier SPD 10683 C Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (Drucksachen 12/3522, 12/3530) Thea Bock SPD . . . . . . . . . . . . . 10684 B Dr. Dietrich Mahlo CDU/CSU 10685D Dieter Pützhofen CDU/CSU 10688 A Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD . . . . 10688C Thea Bock SPD . 10688D, 10692B, 10698A Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 10691B, 10694C Dr. Walter Hitschler F.D.P. . . . . . . . 10693 A Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 10694D, 10697A Dr. Rudolf Karl Krause (Bonese) CDU/ CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10696 C Dr. Irmgard Schwaetzer, Bundesministerin BMBau . . . . . . . . . . . . . . . . 10697A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 III Einzelplan 16 Geschäftsbereich des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 12/3516, 12/3530) Hans Georg Wagner SPD . . . . . . . . 10699 D Dr. Ulrich Briefs fraktionslos 10703A Michael von Schmude CDU/CSU . . . 10703 D Dr. Emil Schnell SPD 10706 A Dr. Sigrid Hoth F D P 10706 B Otto Schily SPD 10707C Karl Diller SPD 10708A Dr. Dagmar Enkelmann PDS/Linke Liste 10708 C Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10709D Joseph Fischer, Staatsminister des Landes Hessen 10711B Dr. Sigrid Hoth F.D P 10713 B Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister BMU 10714D, 10718B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . 10717D Ulrich Klinkert CDU/CSU (Erklärung nach § 31 der GO) 10718C Einzelplan 30 Geschäftsbereich des Bundesministers für Forschung und Technologie (Drucksachen 12/3523, 12/3530) Dr. Emil Schnell SPD 10719B Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . 10722 C Werner Zywietz F D P 10725 D Ingeborg Philipp PDS/Linke Liste . . 10727 B Dr. Heinz Riesenhuber, Bundesminister BMFT 10728A Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . 10728B Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für Post und Telekommunikation (Drucksachen 12/3513, 12/3530) Arne Börnsen (Ritterhude) SPD 10731 C Manfred Kolbe CDU/CSU 10733 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU 10735A Jürgen Timm F D P 10735 C Peter Paterna SPD 10736 D Dr. Christian Schwarz-Schilling, Bundesminister BMPT 10738 C Dr. Peter Struck SPD 10741A Haushaltsgesetz 1993 (Drucksachen 12/3590, 12/3591) Christoph Matschie SPD 10741 D Adolf Roth (Gießen) CDU/CSU 10742 D Dr. Peter Struck SPD 10743A Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 10744A Tagesordnungspunkt III 38: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses: Der Finanzplan des Bundes 1992 bis 1996 (Drucksachen 12/3100, 12/3541, 12/3759) 10745 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . 10745D Berichtigung 10746 Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 10747* A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 10607 124. Sitzung Bonn, den 26. November 1992 Beginn: 9.00 Uhr
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    10746 Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 Berichtigung 122. Sitzung, Seite 10383 C: In der Rede des Abgeordneten Lowack muß ab der dritten Zeile der Satz richtig lauten: „Am 8. September dieses Jahres hat der Bundesfinanzminister eine von ihm vielbeachtete Rede gehalten." Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 26. 11. 92 Böhm (Melsungen), CDU/CSU 26. 11. 92 * Wilfried Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 26. 11. 92 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 26. 11. 92 Peter Harry Clemens, Joachim CDU/CSU 26. 11. 92 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 26. 11. 92 ** Ganseforth, Monika SPD 26. 11. 92 ** Gattermann, Hans H. F.D.P. 26. 11. 92 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 26. 11. 92 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 26. 11. 92 Gries, Ekkehard F.D.P. 26. 11. 92 Hollerith, Josef CDU/CSU 26. 11. 92 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an der Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Holtz, Uwe SPD 26. 11. 92 Homburger, Birgit F.D.P. 26. 11. 92 Ibrügger, Lothar SPD 26. 11. 92 Kolbe, Regina SPD 26. 11. 92 Kretkowski, Volkmar SPD 26. 11. 92 Kubatschka, Horst SPD 26. 11. 92 ** Dr. Graf Lambsdorff, Otto F.D.P. 26. 11. 92 Dr. Lippold (Offenbach), CDU/CSU 26. 11. 92 Klaus W. Marx, Dorle SPD 26. 11. 92 Dr. Müller, Günther CDU/CSU 26. 11. 92 ** Müller (Pleisweiler), SPD 26. 11. 92 Albrecht Oesinghaus, Günther SPD 26. 11. 92 Rempe, Walter SPD 26. 11. 92 Reuter, Bernd SPD 26. 11. 92 Roitzsch (Quickborn), CDU/CSU 26. 11. 92 Ingrid Dr. Schöfberger, Rudolf SPD 26. 11. 92 Dr. Seifert, Ilja PDS/LL 26. 11. 92 Dr. Sperling, Dietrich SPD 26. 11. 92 Vosen, Josef SPD 26. 11. 92 Welt, Jochen SPD 26. 11. 92 Wettig-Danielmeier, Inge SPD 26. 11. 92
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Walter Hitschler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Da haben Sie in der Tat recht. Das hat mit der Schaffung von Eigentum aus dem Bestand in der Tat nichts zu tun. Aber es besteht ein enormer Bedarf an Ein- und Zweifamilienhäusern, weil diese den Wünschen der Bürger drüben in den neuen Ländern entsprechen.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Sie möchten in Ein- und Zweifamilienhäusern und nicht ausschließlich in Mietskasernen wohnen. Wir möchten mit der Privatisierung aus dem Bestand den einkommensschwächeren Mietern drüben die Gelegenheit geben, ihre Wohnung, in der sie wohnen, zu einem sozial verträglichen Preis und nicht zu den Preisen zu kaufen, die drüben von den Wohnungsbaugesellschaften gegenwärtig als Phantasiepreise in die Welt gesetzt werden.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Zu solchen Preisen kann man Privatisierung in der Tat nicht betreiben; da gebe ich Ihnen recht.
    Zum Schluß möchte ich darauf hinweisen, daß bei diesem Etat von über 8 Milliarden DM — das scheint mir besonders symptomatisch zu sein — der investive Anteil immerhin 46 % beträgt. Das heißt, 46 % aller Mittel aus diesem Haushalt fließen in Investitionen. Das zeigt, daß von diesem Haushalt, zu dem ich Ihre Zustimmung erbitte, doch erhebliche Impulse für unsere Wirtschaft ausgehen.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat nunmehr der Abgeordnete Dr. Ilja Seifert.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ilja Seifert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Dr. Hitschler, wenn ich nicht gebranntes Kind aus SED-Zeiten wäre, würde ich Ihre Rede vielleicht ganz nett finden.

    (Ina Albowitz [F.D.P.]: Nur nett? Die war auch gut!)

    Das „Es geht aufwärts" kommt mir sehr, sehr bekannt vor.
    Aber warum sollte der Einzelplan 25 realistischer sein als der gesamte Haushaltsentwurf?

    (Dr. Walter Hitschler [F.D.P.]: Unsere Zahlen sind wenigstens statistisch nicht gefälscht!)

    — Na ja. — Nimmt man die Presseerklärung der Ministerin zur Hand, dann sieht man tatsächlich nur Erfolge. Die Wohnungssituation in Deutschland ist ja auch wirklich erfolgreich, nämlich für Haus- und Grundstücksbesitzer, also die „übergroße Mehrheit" der gesamten Bevölkerung, nicht nur im Osten. Kata-



    Dr. Ilja Seifert
    strophal ist die Lage nur für die paar Mieterinnen und Mieter, für die Alleinerziehenden, für die Menschen mit Behinderungen oder für wohnungssuchende Studenten. Für Obdachlose, die gerade wieder einmal planmäßig zu erfrieren beginnen, spielt die Wohnungslage sowieso keine Rolle, denn sie haben ja keine Wohnung. Also schreitet eine verhinderte Außenministerin fröhlich voran, die keine Träne übrig hat angesichts zigtausendfacher Obdachlosigkeit — davon haben Sie, Herr Hitschler, nämlich nicht gesprochen —, angesichts 3 Millionen fehlender Wohnungen und angesichts explodierender Mieten, die zunehmend mehr Menschen zu Wohngeld- oder Sozialhilfeempfängern machen.
    Seit Beginn der 80er Jahre ist die Zahl der gebauten Wohnungen rückläufig, bis 1989 im Westen viel stärker als im Osten. Im gleichen Zeitraum stiegen die Mieten schneller als die Einkommen und als die allgemeine Preisentwicklung.

    (Dr. Walter Hitschler [F.D.P.]: Das ist nicht wahr!)

    Dies ist das Ergebnis, wenn man allein auf Marktkräfte schwört, statt sich als Staat auf die Sozialpflichten zu besinnen. Es wurde von Ihrem Fraktionsvorsitzenden darauf hingewiesen, daß alle nur von Rechten sprechen und keiner von Pflichten. Ich spreche von den Pflichten des Sozialstaats.
    Die Gruppe PDS/Linke Liste bekräftigt ihre Auffassung, daß, obwohl inzwischen alle Parteien eine Wohnungsnot in Deutschland konstatieren, der Haushalt 1993 verdeutlicht, daß die Bundesregierung nicht einmal den Versuch macht, die in Deutschland zunehmende Wohnungsnot zu bekämpfen. Von dem im vergangenen Jahr groß angekündigten wohnungspolitischen Konzept der Regierung redet inzwischen niemand mehr; es wäre auch vergebliche Liebesmühe. Für die direkte Förderung des Wohnungsbaus sind wie in den vergangenen Jahren im Vergleich zu anderen Etatbereichen lächerliche Summen vorgesehen, und das im Wissen, daß auch der finanzielle Spielraum der Länder und Kommunen für den Wohnungsbau eher geringer wird, anstatt zu wachsen. Statt den Kommunen vorzuwerfen, daß nicht alle Fördertöpfe voll ausgeschöpft werden, sollte sich die Regierung fragen, warum das so ist. Gerade für ostdeutsche Kommunen sind Eigenleistungen von einem Drittel der Bausumme zum Teil illusorisch; die vielen ungeklärten Eigentumsfragen tun das übrige. Mehr noch: Die rapide sinkenden Ansätze im Haushaltsplanentwurf für die Wohnungsbauförderung machen deutlich, daß die Regierung auf diesem Gebiet einen Crashkurs fährt. De facto soll die Wohnungsbauförderung auf massive Steuergeschenke für die Reichen reduziert werden.
    Wir fordern demgegenüber, endlich mit der Ausarbeitung und Realisierung eines nationalen Wohnungsbauprogramms zu beginnen, das diesen Namen auch verdient. Dafür sind die Prioritäten in den öffentlichen Haushalten neu zu setzen. Wir sind für eine effektive und leistungsfähige Bau- und Wohnungswirtschaft. Aber in erster Linie sind wir dafür, daß das Recht auf bezahlbare Wohnungen für alle als Menschenrecht durch die praktische Politik verwirklicht wird. Dies ist nur mit einem umfassenden nationalen Wohnungsbauprogramm für ganz Deutschland — die Probleme bestehen nicht nur im Osten — zu erreichen.
    Städtebauliche, ökologische und soziale Aspekte sollten dabei ebenso wie die Schaffung von Arbeitsplätzen und, bitte schön, auch die Ankurbelung der Konjunktur gleichrangig beachtet werden. Unsere Forderung ist daher, mittelfristig mindestens 8 % des Volumens der öffentlichen Haushalte für die Verwirklichung dieses Menschenrechts einzusetzen. Auf dem Wege dorthin sollte bereits durch die Verdoppelung der 1993 für die Wohnungsbauförderung, für das Wohnumfeld und für den Ausbau der sozialen Infrastruktur angesetzten Beträge ein deutliches Zeichen gesetzt werden.
    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, besinnen Sie sich doch auf Ihre kommunale bzw. regionale Herkunft und Bindung, die uns nämlich verpflichtet, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger dort zu vertreten. Prüfen Sie bitte unter diesem Gesichtspunkt die vorliegenden Änderungsanträge der PDS/Linke Liste zum Einzelplan 25 und nicht nur unter dem ideologischen Vorbehalt „Was von der PDS kommt, wird sowieso abgelehnt".
    Bei aller Akzeptanz finanzieller Engpässe wäre die Annahme der Anträge „Programm zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus in Deutschland" und „Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen" ein erster Schritt zu einer Wende in der Wohnungspolitik der Bundesrepublik Deutschland, zu einer Wende in die richtige Richtung.
    Der dritte Änderungsantrag betrifft die sogenannten Altschulden der Wohnungswirtschaft. Nach Auffassung des Gesamtverbandes der Wohnungswirtschaft, des Deutschen Städtetages und anderer Verbände, gestützt u. a. auf das Rechtsgutachten von Herrn Scholz, handelt es sich dabei keineswegs um echte Schulden im Sinne des bürgerlichen Rechts, sondern nur um Rechengrößen im System der DDR-Planwirtschaft. Die Belastung der Wohnungsbaugesellschaften und der Wohnungsgenossenschaften mit diesen rd. 36 Milliarden DM fiktiver Schulden, die zudem durch Wucherzinsen Jahr für Jahr um weitere 4 bis 5 Milliarden DM anwachsen, hätte verheerende Folgen. Insofern würde ein Aufschub, ein Moratorium auch nicht viel nützen.
    Vor allem für die neueren Wohnungsbestände müßten zur Bedienung des Kapitaldienstes die Quadratmetermieten bis zu 10 DM je Monat angehoben werden. Der Vorschlag des Bundesfinanzministers, die Altschulden bei 350 DM pro Quadratmeter zu kappen, macht die Sache nicht viel besser, denn pro Quadratmeter müßten dann immer noch mehr als 3 DM für den Kapitaldienst aufgebracht werden. Auch bei diesem Rechenexempel wäre der Spielraum für die Wohnungsunternehmen, Kredite für die Instandsetzung oder Modernisierung aufzunehmen, gleich null, vom Neubau ganz und gar abgesehen. Letztendlich wären sie gezwungen, ihren Wohnungsbestand zu verkaufen. Das aber wäre zugleich für die ostdeutschen Kommunen das Ende ihrer Möglichkeiten, sozial dringliche Wohnungsprobleme entsprechend dem fortgeltenden Gesetz über Belegungsrechte zu lösen.



    Dr. Ilja Seifert
    Verantwortungslos ist das schändliche Spiel der Regierung mit dem kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsbestand im Osten. Die sozial unverträglichen Mieterhöhungen zum 1. Januar 1993 und logischerweise zum 1. Januar 1994, wenn die weiteren Dinge hinzukommen, sowie die Umlage von Instandsetzungs- und Modernisierungskosten werden die Mieten mehrheitlich über das Niveau von Westmieten, von Mieten westdeutscher Sozialwohnungen heben.

    (Dr.-Ing. Dietmar Kansy [CDU/CSU]: Absoluter Quatsch, was Sie erzählen!)

    — Herr Kansy, Sie werden es ja in der Praxis sehen.
    Viele Menschen in Ostdeutschland sind der Meinung, in einer Sozialwohnung zu leben. Dies wäre auch Rechtens, sind doch die meisten Wohnungen aus Mitteln des Staatshaushaltes der DDR bezahlt worden. Trotzdem werden entsprechend dem sogenannten Einigungsvertrag alle DDR-Wohnungen in den freien Wohnungsmarkt überführt. Damit gibt es in Ostdeutschland bei Vernachlässigung der wenigen nach 1990 gebauten Sozialwohnungen keine Wohnung mit Sozialbindung mehr. Die Folgen sind heute nur erahnbar.
    Statt in dieser Situation alles zu tun, um den kommunalen Wohnungsbestand zu erhalten, soll er nun mit Regierungsgewalt privatisiert werden. Die Mehrzahl der ehemaligen DDR-Bürger wird mit dem Kauf ihrer Wohnung überfordert sein. Aber es geht auch gar nicht darum, den Menschen, die ihre Wohnung kaufen möchten, dies zu ermöglichen. Die Privatisierungsvorhaben der Bundesregierung sind ein Jahrhundertgeschäft für die Immobilienbranche.
    Durch die Privatisierung der DDR-Wohnungen werden genausowenig Wohnungen neu geschaffen wie durch Umwandlung der Miet- in Eigentumswohnungen. Die Wohnungsnot wird zunehmen, privates Geld und Steuergeschenke fließen in den vorhandenen Wohnungsbestand und nicht in den dringend benötigten Wohnungsneubau. Das können christlich, sozial und demokratisch gesonnene Menschen doch nicht wollen.
    Wir fordern die Bundesregierung auf, ihre Verzögerungstaktik zur Regelung der sogenannten Altschuldenproblematik endlich aufzugeben und sozialverträgliche Regelungen herbeizuführen. Das beste wäre nach unserer Überzeugung, die betreffenden Beträge in unverzinsliche Fördermittel des Bundes umzuwandeln mit der Maßgabe, daß die betreffenden Wohnungen mit entsprechender Mietpreisbindung und Belegungsbindung im Sinne des Zweiten Wohnungsbaugesetzes umgewandelt werden.
    In diesem Sinne hat die PDS/Linke Liste mit dem Antrag zur Umwandlung der sogenannten Altschulden und dem vorliegenden Änderungsantrag zum Haushaltsplan einen Vorschlag auf den Tisch dieses Hohen Hauses gelegt. Meine Damen und Herren, daß die PDS/Linke Liste dem Einzelplan 25 nur unter Berücksichtigung unserer Änderungsanträge zustimmen kann, ist wahrscheinlich naheliegend. Ich werde bei der derzeitigen menschenrechtsverletzenden Wohnungspolitik

    (Widerspruch bei der CDU/CSU — Zuruf von der CDU/CSU: Frechheit!)

    nicht wort- und tatenlos zusehen. Zunehmend mehr Mieterinnen und Mieter werden sich wehren. Menschenrecht ist nun mal unteilbar; da beißt die Maus keinen Faden ab. Man kann das nicht nur auf die DDR beziehen.