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    Plenarprotokoll 12/124 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 124. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 Inhalt: Begrüßung einer Delegation des Sejm der Republik Polen unter Leitung des Vizemarschalls des Sejm, Herrn Dr. Jòzef Zych . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10607 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeordneten Rudolf Müller (Schweinfurt) . . 10607 B Begrüßung einer Delegation des Kulturausschusses der Ungarischen Nationalversammlung . . . . . . . . . . . . . . . 10641 D Tagesordnungspunkt III: Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1993 (Haushaltsgesetz 1993) (Drucksachen 12/3000, 12/3541) Einzelplan 09 Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 12/3509, 12/3530) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 25: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1993 (ERPWirtschaftsplangesetz 1993) (Drucksachen 12/3331, 12/3538, 12/3750) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 26: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Verwaltung des ERP-Sondervermögens (Drucksachen 12/3332, 12/3751) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 27: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zum Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuervergünstigungen gemäß § 12 des Gesetzes zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StWG) vom 8. Juni 1967 für die Jahre 1989 bis 1992 (13. Subventionsbericht) (Drucksachen 12/1525, 12/2503) Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD . . . . . 10608 A Rudi Walther (Zierenberg) SPD . . . . 10610A Kurt J. Rossmanith CDU/CSU 10611A Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD 10611D, 10631C Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 10613 B Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD . . 10613D Josef Grünbeck F.D.P. . . . . 10614D, 10638A Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 10616C Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . 10618 B II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 Johannes Nitsch CDU/CSU 10620C Wolfgang Roth SPD 10623 A Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU . . . 10623C Michael Glos CDU/CSU 10623D Herbert Lattmann CDU/CSU . . . . 10624 C Josef Grünbeck F D P 10626B Anke Fuchs (Köln) SPD 10626B Matthias Wissmann CDU/CSU . . . 10626C Johannes Nitsch CDU/CSU 10627 D Jürgen W. Möllemann, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . 10629A Ingrid Matthäus-Maier SPD . 10630A, 10635D Karl Stockhausen CDU/CSU . . . . . 10630 C Otto Schily SPD . . . • . . . . . . • . 10630D Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . 10634 B Hans Martin Bury SPD . . . . . . . . . 10636D Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10638C Rainer Haungs CDU/CSU . . . . . . . . 10639A Dr. Ulrich Briefs fraktionslos . . . . . . 10640D Namentliche Abstimmung . . 10641 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . 10645 C Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr (Drucksachen 12/3512, 12/3530) Ernst Waltemathe SPD . . . . 10642A Wilfried Bohlsen CDU/CSU . . . . . . . 10647 D Werner Zywietz F.D.P. . . . . . . . . . 10650A Dr. Dagmar Enkelmann PDS/Linke Liste 10652B Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . 10654 A Dr. Günther Krause, Bundesminister BMV 10656 B Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . 10657 B Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . 10659 A Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksachen 12/3507, 12/3530) in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 12/3519, 12/3530) Dr. Hans de With SPD 10660A Michael von Schmude CDU/CSU . . . 10662D Franz Müntefering SPD . . . . . . . 10664 B Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. . 10666A Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste 10667 A, 10668 C Gerhard Reddemann CDU/CSU . . . . 10668B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ 10668 C Gerhard Reddemann CDU/CSU . . 10669A Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen 12/3510, 12/3530) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 32: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (10. Ausschuß) zu dem Antrag der Abgeordneten Horst Sielaff, Brigitte Adler, Ernst Kastning, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD Zur bilanziellen Entlastung von landwirtschaftlichen Unternehmen in den neuen Ländern (Drucksachen 12/2317, 12/3234) Ernst Kastning SPD . . . . . . . . . . . 10670 D Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . 10674 B Ernst Kastning SPD . . 10676C, 10681C Dr. Sigrid Hoth F.D.P. . . . . . . . . . 10677 B Jan Oostergetelo SPD . . . . . . . . . 10677 D Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste . . . . . . . . . . . . . . . 10679 A Ignaz Kiechle, Bundesminister BML . . . 10680C Ingrid Matthäus-Maier SPD 10683 C Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (Drucksachen 12/3522, 12/3530) Thea Bock SPD . . . . . . . . . . . . . 10684 B Dr. Dietrich Mahlo CDU/CSU 10685D Dieter Pützhofen CDU/CSU 10688 A Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD . . . . 10688C Thea Bock SPD . 10688D, 10692B, 10698A Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 10691B, 10694C Dr. Walter Hitschler F.D.P. . . . . . . . 10693 A Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 10694D, 10697A Dr. Rudolf Karl Krause (Bonese) CDU/ CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10696 C Dr. Irmgard Schwaetzer, Bundesministerin BMBau . . . . . . . . . . . . . . . . 10697A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 III Einzelplan 16 Geschäftsbereich des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 12/3516, 12/3530) Hans Georg Wagner SPD . . . . . . . . 10699 D Dr. Ulrich Briefs fraktionslos 10703A Michael von Schmude CDU/CSU . . . 10703 D Dr. Emil Schnell SPD 10706 A Dr. Sigrid Hoth F D P 10706 B Otto Schily SPD 10707C Karl Diller SPD 10708A Dr. Dagmar Enkelmann PDS/Linke Liste 10708 C Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10709D Joseph Fischer, Staatsminister des Landes Hessen 10711B Dr. Sigrid Hoth F.D P 10713 B Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister BMU 10714D, 10718B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . 10717D Ulrich Klinkert CDU/CSU (Erklärung nach § 31 der GO) 10718C Einzelplan 30 Geschäftsbereich des Bundesministers für Forschung und Technologie (Drucksachen 12/3523, 12/3530) Dr. Emil Schnell SPD 10719B Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . 10722 C Werner Zywietz F D P 10725 D Ingeborg Philipp PDS/Linke Liste . . 10727 B Dr. Heinz Riesenhuber, Bundesminister BMFT 10728A Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . 10728B Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für Post und Telekommunikation (Drucksachen 12/3513, 12/3530) Arne Börnsen (Ritterhude) SPD 10731 C Manfred Kolbe CDU/CSU 10733 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU 10735A Jürgen Timm F D P 10735 C Peter Paterna SPD 10736 D Dr. Christian Schwarz-Schilling, Bundesminister BMPT 10738 C Dr. Peter Struck SPD 10741A Haushaltsgesetz 1993 (Drucksachen 12/3590, 12/3591) Christoph Matschie SPD 10741 D Adolf Roth (Gießen) CDU/CSU 10742 D Dr. Peter Struck SPD 10743A Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 10744A Tagesordnungspunkt III 38: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses: Der Finanzplan des Bundes 1992 bis 1996 (Drucksachen 12/3100, 12/3541, 12/3759) 10745 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . 10745D Berichtigung 10746 Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 10747* A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 10607 124. Sitzung Bonn, den 26. November 1992 Beginn: 9.00 Uhr
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    10746 Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 Berichtigung 122. Sitzung, Seite 10383 C: In der Rede des Abgeordneten Lowack muß ab der dritten Zeile der Satz richtig lauten: „Am 8. September dieses Jahres hat der Bundesfinanzminister eine von ihm vielbeachtete Rede gehalten." Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 26. 11. 92 Böhm (Melsungen), CDU/CSU 26. 11. 92 * Wilfried Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 26. 11. 92 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 26. 11. 92 Peter Harry Clemens, Joachim CDU/CSU 26. 11. 92 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 26. 11. 92 ** Ganseforth, Monika SPD 26. 11. 92 ** Gattermann, Hans H. F.D.P. 26. 11. 92 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 26. 11. 92 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 26. 11. 92 Gries, Ekkehard F.D.P. 26. 11. 92 Hollerith, Josef CDU/CSU 26. 11. 92 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an der Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Holtz, Uwe SPD 26. 11. 92 Homburger, Birgit F.D.P. 26. 11. 92 Ibrügger, Lothar SPD 26. 11. 92 Kolbe, Regina SPD 26. 11. 92 Kretkowski, Volkmar SPD 26. 11. 92 Kubatschka, Horst SPD 26. 11. 92 ** Dr. Graf Lambsdorff, Otto F.D.P. 26. 11. 92 Dr. Lippold (Offenbach), CDU/CSU 26. 11. 92 Klaus W. Marx, Dorle SPD 26. 11. 92 Dr. Müller, Günther CDU/CSU 26. 11. 92 ** Müller (Pleisweiler), SPD 26. 11. 92 Albrecht Oesinghaus, Günther SPD 26. 11. 92 Rempe, Walter SPD 26. 11. 92 Reuter, Bernd SPD 26. 11. 92 Roitzsch (Quickborn), CDU/CSU 26. 11. 92 Ingrid Dr. Schöfberger, Rudolf SPD 26. 11. 92 Dr. Seifert, Ilja PDS/LL 26. 11. 92 Dr. Sperling, Dietrich SPD 26. 11. 92 Vosen, Josef SPD 26. 11. 92 Welt, Jochen SPD 26. 11. 92 Wettig-Danielmeier, Inge SPD 26. 11. 92
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    Rede von Werner Zywietz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Mit soviel kabarettistischem Talent kann ich nicht dienen.

    (Dr. Wolfgang Weng [Gerlingen] [F.D.P.]: Wir kennen dich besser!)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Niemand soll sein Licht unter den Scheffel stellen.

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    Rede von Werner Zywietz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Nachdem sich der Kollege Ernst Waltemathe wegweisend, ja fast bahnbrechend

    (Ernst Waltemathe [SPD]: Nicht bahnbrechend! Straßenbrechend!)

    im Hinblick auf die Beseitigung parlamentarischer Rituale betätigt hat, will ich den Ausdruck meines Gedankenschweißes, nämlich das vorbereitete Manuskript, beiseite legen und in den acht Minuten, die mir zugestanden worden sind, in freier Rede ein paar Anmerkungen zum Haushalt 1993 machen.
    Ich möchte feststellen, daß der Einzelplan 12, der Verkehrshaushalt, in dem Reigen aller Einzelpläne in der Tat — da hat Graf Lambsdorff recht — ein Haushalt ist, der Mut macht. Er weist vielleicht ein paar Stellen auf, insbesondere unter dem Stichwort „Bahn", die leider immer noch Anlaß zu ein wenig Mißmut geben mögen, aber insgesamt ist es ein Haushalt, der Mut macht, denn es ist der investive Haushalt Nummer eins im Rahmen des Ausgabeverhaltens der Bundesrepublik. Damit ist er der Haushalt, der der Bevölkerung Mut macht, denn Reise- und Bewegungsfreiheit war ja, wenn ich mich recht erinnere, nicht gerade das Hauptschlagwort in der früheren DDR. Wenn man sich frei bewegen kann und bald die entsprechende Verkehrsinfrastruktur vorfindet, dann macht das Mut. Das möchte ich einmal feststellen.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Es ist auch mutmachend, daß diese Infrastruktur zur Standortqualität in den neuen Bundesländern und zur Verbesserung der Standortqualität in diesem Staat insgesamt beitragen kann.
    Wenn mich nicht alle Zeichen täuschen, dann wird der ökonomische Wettbewerb für uns allesamt härter. Das Bestehen in diesem ökonomischen Wettbewerb hängt von vielen Faktoren ab. Ein ganz wichtiger Faktor dabei ist auch eine vernünftige, leistungsfähige verkehrliche Infrastruktur.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Deswegen ist es gut, daß das Volumen dieses Einzelplans steigt. Lieber Ernst Waltemathe, ich möchte mich jetzt nicht an der Diskussion über die Frage beteiligen, ob das ein Trick bei der Betrachtung ist oder ob du das etwas einseitig durch die Oppositionsbrille gesehen hast, wie es sich mit der Steigerungsrate verhält. Wenn man das von Einzelplan zu Einzelplan und von einem Jahr zum anderen betrachtet, dann sieht man jedenfalls, daß das Volumen des Einzelplans um 10 % steigt. Wenn man die Sonderaktivitäten in der Startphase der deutschen Einheit mit betrachtet — das kann man aber nicht auf Dauer tun —, dann hast du recht. Aber das würde ich in der Tat für einen Trick bei der Betrachtung bzw. für eine Oppositionsoptik, nicht aber für eine reale Optik halten.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Ich erinnere mich hier an die Worte Ihres Fraktionsvorsitzenden, der ja in seiner nachdenklichen Rede gestern so nachhaltig zur Wahrheit aufgerufen hat: zur Teilwahrheit, zur richtigen Wahrheit, zur ganzen Wahrheit, zur reinen Wahrheit, wie auch immer.
    Wenn wir das alles ganz nüchtern nehmen, dann ist festzustellen, daß das ein steigender Einzelplan ist. Dieser Einzelplan ist eigentlich ein Konjunkturprogramm, speziell ein Konjunkturprogramm Ost; denn die große Zahl der Großprojekte für Schiene, Straße, Kanal wird Beschäftigung insbesondere in den neuen Bundesländern schaffen. Auch das ist gut so.

    (Zuruf von der F.D.P.: Das ist sehr gut so!)

    So gesehen meine ich, daß dieser große Einzelplan im Zuschnitt richtig ist — auf die Strukturen im einzelnen werde ich noch mit ein paar Gedanken zu sprechen kommen —; er muß auch so zugeschnitten sein. Um das zu erkennen, braucht man nur ein paar Schattierungen der Notwendigkeiten verkehrspolitischer Art in den nächsten zehn Jahren am Horizont abzutasten versuchen.
    Die eine Aufgabe, der dieser Einzelplan gerecht werden muß, ist die deutsche Einheit, sind die Ost-West-Verbindungen. Es ist aber nicht nur die deutsche Einheit. Es geht auch um die anderen Verkehrswege in den Osten, ob nun Ostsee-Autobahn oder weitergehende Straßen und Eisenbahnverbindungen. Das ist ein zweites Thema. Ich nenne hier den skandinavischen Wirtschaftsraum, den Weg dorthin und das Andocken — so sage ich einmal bildhaft — an die EG. Auch das hat verkehrspolitische Konsequenzen im Ostseeraum und in der Nord-Süd-Bewegung.
    Alles in allem muß die Verkehrspolitik — wenn ich das richtig sehe — in einem Land wie Deutschland — kein anderes Land hat mehr Nachbarn als wir — dieser Transitrolle von beiden Seiten her gerecht werden. Auf jeden Fall muß unsere Verkehrspolitik angesichts dieser absehbaren Erfordernisse Zug um Zug sozusagen noch europäischer strukturiert werden.
    Ausgehend von den Teilen eines solchen Bildes möchte ich jetzt noch auf die einzelnen Verkehrsträger — sozusagen zu Lande, zu Wasser und in der Luft — zu sprechen kommen, und zwar zunächst einmal mit Blick auf die Straße, auf den Straßenausbau. Es ist richtig, daß hier ein wesentlicher Teil der Investitionsmittel, und zwar in der Größenordnung von 10 Milliarden DM, eingesetzt wird. Es ist auch richtig — das ist hier schon gesagt worden —, daß wir im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes — das ist übrigens ein Unwort — eine Toplei-



    Werner Zywietz
    stung erbringen, indem wir die Mittel um 3 Milliarden DM aufstocken.
    Ob die neuen Bundesländer davon hinreichend profitieren können, ob die Aufteilung also gut funktioniert, lasse ich als Haushälter im Moment einmal offen. Ich kann nur sagen: Aus unserer politischen und parteilichen Sicht wäre es richtig, hier eine Korrektur vorzunehmen. Aber das ist eine Frage an den Bundesrat, eine Frage an die Bundesländer.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Es geht darum, wieweit sie ihren Sonntagsreden Alltagsbeschlüsse folgen lassen, indem sie liebgewonnene Gewohnheiten bei den Zuwächsen auf Zeit ein wenig aufgeben und die neuen Bundesländer hier, wie es bei den Großmaßnahmen schon der Fall ist, in die Ausbauperspektive einbeziehen.

    (Dr. Wolfgang Weng [Gerlingen] [F.D.P.]: Da könnten wir die Hilfe der SPD gut brauchen!)

    Unsere Vorstellungen habe ich damit zum Ausdruck gebracht.
    In den drei Minuten oder vier Minuten, die mir jetzt noch verbleiben, möchte ich das Stichwort Seeschiffahrt bzw. das Maritime überhaupt ansprechen. Herr Minister, zunächst einmal ist die besondere Betonung des Ausbaus der Bundeswasserstraßen richtig. 2,5 Milliarden DM, grob gesagt, sind dafür vorgesehen. Das sind verkehrspolitische Maßnahmen, die im Blick auf das, was dort transportiert wird, umweltfreundlich und energiesparend sind.
    Die Hauptader, um die es hierbei geht, ist der Mittellandkanal. Um so befremdlicher ist es, wenn man da im Bereich Hannover nicht mitmacht. Darauf kann sich jeder seinen politischen Vers machen. Auf der einen Seite will man dort die Weltausstellung, auf der anderen Seite will man dort, obwohl der Bund die Mittel bereitstellt, den Mittellandkanal nicht so ausbauen, daß man zweispurig vom Ruhrgebiet nach Berlin gelangt, ohne durch ein Nadelöhr hindurch zu müssen. Das ist schon am Rande eines Skandals, wie ich jedenfalls finde.

    (Zuruf von der F.D.P.: Das ist ein Skandal!)

    — Danke. Ich bin ja lernfähig: Es ist ein Skandal, ein politischer Skandal, der dort stattfindet.
    Ein zweites Stichwort nur in aller Kürze. Die Aufstockungen bei den Seeschiffahrtshilfen, die wir vorgenommen haben, sind schon angesprochen worden. Man glaubt es kaum: Auch Parlamente haben hin und wieder ihre eigene Gestaltungskraft. Das ist auch gut so.
    Aber ganz wichtig ist noch ein anderer Punkt. Diesen möchte ich hier schon exemplarisch anführen. Wir alle haben ja bei vielen Einzelplänen die Feststellung gemacht, daß diejenigen, die uns — häufig ja mit guten Argumenten — darlegen, daß irgendwo aufgestockt werden muß, uns dann, wenn wir dem nachgekommen sind, häufig keines Blickes mehr würdigen und uns keines Dankes mehr für wert erachten, weil sie meinen, es hätte noch ein bißchen mehr sein dürfen.
    Ich möchte einmal wirklich in aller Fairneß — jedenfalls nach meinen Beurteilungskriterien — feststellen, daß sich der Reederverband zu diesem Kompromiß, der die Notwendigkeiten und Vorstellungen nicht voll abdeckt, in einer Gesamtbetrachtung der finanziellen Möglichkeiten positiv und konstruktiv geäußert hat. Ich finde, auch das ist erwähnenswert.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Zum Luftverkehr möchte ich nur zwei Punkte ansprechen; die Zeit läuft. Herr Minister, von seiten der F.D.P. unterstützen wir alles, was dem Ziel dient, Privatinitiative und Privatkapital bei den Flughafengesellschaften — ich muß das in einem kurzen Stichwort sagen — zu stärken. Jede Bewegung für mehr Privatkapital ist richtig.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Es ist nämlich gar nicht einzusehen, daß der Bund, verbunden mit den entsprechenden Verpflichtungen, an allen wesentlichen Flughafengesellschaften eine Beteiligung von 25 % und mehr hält.

    (Dr. Wolfgang Weng [Gerlingen] [F.D.P.]: Siehe auch Koalitionsvereinbarung!)

    — Auch die bedeutsame Koalitionsvereinbarung gibt in schriftlicher Form die Überzeugung und den Geist der F.D.P. in vollem Umfang wieder. — Hieran wollte ich mit einem Stichwort erinnern.
    Ich möchte jetzt noch daran erinnern, daß die Lage der Lufthansa — in drei Sätzen kann man dem nicht ganz gerecht werden — schwierig ist. Ich möchte dazu anmerken, daß wir von seiten der F.D.P. mithelfen werden, die Lufthansa aus dieser nicht einfachen Situation herauszuführen. Anmerken möchte ich auch, daß mit Blick auf die Privatisierung, für die wir sind, festzustellen ist: Es kann nicht gut sein, wenn das Bild einer Gesellschaft mit Bundesbeteiligung — sei es nun eine GmbH oder eine AG —, soweit es um ökonomische Kernbereiche geht, über so viele Jahre hinweg im Dunkeln oder im Halbdunkel bleibt.

    (Beifall bei der F.D.P.)

    Es kann nicht so sein, daß die Gesellschaften immer nur dann ankommen, wenn sie Kapital oder eine Verlustübernahme brauchen. Gerade bei der Privatisierung im Postbereich, bei der anstehenden Bahnreform und auch bei solchen Großunternehmen wie der Lufthansa — ich kann das jetzt nur in Stichworten sagen — müssen wir zu einer anderen Form der Information und des Dialogs kommen. Den Königsweg der Budgetkontrolle können wir nämlich in einigen Bereichen nicht mehr gehen, wenn wir auf der einen Seite privatisieren und auf der anderen Seite wegen des Aktienrechts und des GmbH-Rechts nicht mehr hinreichend erkennen können, was sich tut. Ich halte das für ein sehr ernstes Thema, das an anderer Stelle weiterdiskutiert werden sollte.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)