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    Plenarprotokoll 12/124 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 124. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 Inhalt: Begrüßung einer Delegation des Sejm der Republik Polen unter Leitung des Vizemarschalls des Sejm, Herrn Dr. Jòzef Zych . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10607 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeordneten Rudolf Müller (Schweinfurt) . . 10607 B Begrüßung einer Delegation des Kulturausschusses der Ungarischen Nationalversammlung . . . . . . . . . . . . . . . 10641 D Tagesordnungspunkt III: Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1993 (Haushaltsgesetz 1993) (Drucksachen 12/3000, 12/3541) Einzelplan 09 Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 12/3509, 12/3530) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 25: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1993 (ERPWirtschaftsplangesetz 1993) (Drucksachen 12/3331, 12/3538, 12/3750) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 26: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Verwaltung des ERP-Sondervermögens (Drucksachen 12/3332, 12/3751) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 27: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zum Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuervergünstigungen gemäß § 12 des Gesetzes zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StWG) vom 8. Juni 1967 für die Jahre 1989 bis 1992 (13. Subventionsbericht) (Drucksachen 12/1525, 12/2503) Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD . . . . . 10608 A Rudi Walther (Zierenberg) SPD . . . . 10610A Kurt J. Rossmanith CDU/CSU 10611A Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD 10611D, 10631C Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 10613 B Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD . . 10613D Josef Grünbeck F.D.P. . . . . 10614D, 10638A Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 10616C Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . 10618 B II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 Johannes Nitsch CDU/CSU 10620C Wolfgang Roth SPD 10623 A Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU . . . 10623C Michael Glos CDU/CSU 10623D Herbert Lattmann CDU/CSU . . . . 10624 C Josef Grünbeck F D P 10626B Anke Fuchs (Köln) SPD 10626B Matthias Wissmann CDU/CSU . . . 10626C Johannes Nitsch CDU/CSU 10627 D Jürgen W. Möllemann, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . 10629A Ingrid Matthäus-Maier SPD . 10630A, 10635D Karl Stockhausen CDU/CSU . . . . . 10630 C Otto Schily SPD . . . • . . . . . . • . 10630D Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . 10634 B Hans Martin Bury SPD . . . . . . . . . 10636D Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10638C Rainer Haungs CDU/CSU . . . . . . . . 10639A Dr. Ulrich Briefs fraktionslos . . . . . . 10640D Namentliche Abstimmung . . 10641 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . 10645 C Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr (Drucksachen 12/3512, 12/3530) Ernst Waltemathe SPD . . . . 10642A Wilfried Bohlsen CDU/CSU . . . . . . . 10647 D Werner Zywietz F.D.P. . . . . . . . . . 10650A Dr. Dagmar Enkelmann PDS/Linke Liste 10652B Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . 10654 A Dr. Günther Krause, Bundesminister BMV 10656 B Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . 10657 B Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . 10659 A Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksachen 12/3507, 12/3530) in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 12/3519, 12/3530) Dr. Hans de With SPD 10660A Michael von Schmude CDU/CSU . . . 10662D Franz Müntefering SPD . . . . . . . 10664 B Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. . 10666A Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste 10667 A, 10668 C Gerhard Reddemann CDU/CSU . . . . 10668B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ 10668 C Gerhard Reddemann CDU/CSU . . 10669A Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen 12/3510, 12/3530) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 32: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (10. Ausschuß) zu dem Antrag der Abgeordneten Horst Sielaff, Brigitte Adler, Ernst Kastning, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD Zur bilanziellen Entlastung von landwirtschaftlichen Unternehmen in den neuen Ländern (Drucksachen 12/2317, 12/3234) Ernst Kastning SPD . . . . . . . . . . . 10670 D Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . 10674 B Ernst Kastning SPD . . 10676C, 10681C Dr. Sigrid Hoth F.D.P. . . . . . . . . . 10677 B Jan Oostergetelo SPD . . . . . . . . . 10677 D Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste . . . . . . . . . . . . . . . 10679 A Ignaz Kiechle, Bundesminister BML . . . 10680C Ingrid Matthäus-Maier SPD 10683 C Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (Drucksachen 12/3522, 12/3530) Thea Bock SPD . . . . . . . . . . . . . 10684 B Dr. Dietrich Mahlo CDU/CSU 10685D Dieter Pützhofen CDU/CSU 10688 A Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD . . . . 10688C Thea Bock SPD . 10688D, 10692B, 10698A Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 10691B, 10694C Dr. Walter Hitschler F.D.P. . . . . . . . 10693 A Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 10694D, 10697A Dr. Rudolf Karl Krause (Bonese) CDU/ CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10696 C Dr. Irmgard Schwaetzer, Bundesministerin BMBau . . . . . . . . . . . . . . . . 10697A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 III Einzelplan 16 Geschäftsbereich des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 12/3516, 12/3530) Hans Georg Wagner SPD . . . . . . . . 10699 D Dr. Ulrich Briefs fraktionslos 10703A Michael von Schmude CDU/CSU . . . 10703 D Dr. Emil Schnell SPD 10706 A Dr. Sigrid Hoth F D P 10706 B Otto Schily SPD 10707C Karl Diller SPD 10708A Dr. Dagmar Enkelmann PDS/Linke Liste 10708 C Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10709D Joseph Fischer, Staatsminister des Landes Hessen 10711B Dr. Sigrid Hoth F.D P 10713 B Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister BMU 10714D, 10718B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . 10717D Ulrich Klinkert CDU/CSU (Erklärung nach § 31 der GO) 10718C Einzelplan 30 Geschäftsbereich des Bundesministers für Forschung und Technologie (Drucksachen 12/3523, 12/3530) Dr. Emil Schnell SPD 10719B Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . 10722 C Werner Zywietz F D P 10725 D Ingeborg Philipp PDS/Linke Liste . . 10727 B Dr. Heinz Riesenhuber, Bundesminister BMFT 10728A Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . 10728B Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für Post und Telekommunikation (Drucksachen 12/3513, 12/3530) Arne Börnsen (Ritterhude) SPD 10731 C Manfred Kolbe CDU/CSU 10733 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU 10735A Jürgen Timm F D P 10735 C Peter Paterna SPD 10736 D Dr. Christian Schwarz-Schilling, Bundesminister BMPT 10738 C Dr. Peter Struck SPD 10741A Haushaltsgesetz 1993 (Drucksachen 12/3590, 12/3591) Christoph Matschie SPD 10741 D Adolf Roth (Gießen) CDU/CSU 10742 D Dr. Peter Struck SPD 10743A Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 10744A Tagesordnungspunkt III 38: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses: Der Finanzplan des Bundes 1992 bis 1996 (Drucksachen 12/3100, 12/3541, 12/3759) 10745 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . 10745D Berichtigung 10746 Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 10747* A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 10607 124. Sitzung Bonn, den 26. November 1992 Beginn: 9.00 Uhr
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    10746 Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 Berichtigung 122. Sitzung, Seite 10383 C: In der Rede des Abgeordneten Lowack muß ab der dritten Zeile der Satz richtig lauten: „Am 8. September dieses Jahres hat der Bundesfinanzminister eine von ihm vielbeachtete Rede gehalten." Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 26. 11. 92 Böhm (Melsungen), CDU/CSU 26. 11. 92 * Wilfried Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 26. 11. 92 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 26. 11. 92 Peter Harry Clemens, Joachim CDU/CSU 26. 11. 92 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 26. 11. 92 ** Ganseforth, Monika SPD 26. 11. 92 ** Gattermann, Hans H. F.D.P. 26. 11. 92 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 26. 11. 92 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 26. 11. 92 Gries, Ekkehard F.D.P. 26. 11. 92 Hollerith, Josef CDU/CSU 26. 11. 92 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an der Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Holtz, Uwe SPD 26. 11. 92 Homburger, Birgit F.D.P. 26. 11. 92 Ibrügger, Lothar SPD 26. 11. 92 Kolbe, Regina SPD 26. 11. 92 Kretkowski, Volkmar SPD 26. 11. 92 Kubatschka, Horst SPD 26. 11. 92 ** Dr. Graf Lambsdorff, Otto F.D.P. 26. 11. 92 Dr. Lippold (Offenbach), CDU/CSU 26. 11. 92 Klaus W. Marx, Dorle SPD 26. 11. 92 Dr. Müller, Günther CDU/CSU 26. 11. 92 ** Müller (Pleisweiler), SPD 26. 11. 92 Albrecht Oesinghaus, Günther SPD 26. 11. 92 Rempe, Walter SPD 26. 11. 92 Reuter, Bernd SPD 26. 11. 92 Roitzsch (Quickborn), CDU/CSU 26. 11. 92 Ingrid Dr. Schöfberger, Rudolf SPD 26. 11. 92 Dr. Seifert, Ilja PDS/LL 26. 11. 92 Dr. Sperling, Dietrich SPD 26. 11. 92 Vosen, Josef SPD 26. 11. 92 Welt, Jochen SPD 26. 11. 92 Wettig-Danielmeier, Inge SPD 26. 11. 92
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    Rede von Josef Grünbeck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Verehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Bundesrepublik Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten das von der Welt bewunderte Wirtschaftswunder und einen Aufschwung ohnegleichen erlebt. Zur Zeit sind aber die weltweiten wirtschaftlichen Entwicklungen in Japan, im asiatischen Raum, in den Vereinigten Staaten von Amerika und insbesondere im Osten Europas von derartigen Veränderungen geprägt, daß dies auch an unserer eigenen nationalen Entwicklung nicht spurlos vorübergehen konnte. Es gibt wohl kein Beispiel in der Wirtschaftsgeschichte, in dem in so kurzer Zeit sich so vieles verändert hat wie in den letzten Jahren. Das ist eine neue Herausforderung an die Politik, aber auch an Unternehmen und Gewerkschaften, an Forschung und Entwicklung, an die Verkehrspolitik und an viele andere Bereiche.
    Niemand bestreitet, daß die Lage ernst ist. Aber ich würde auch davor warnen, die Lage zu dramatisieren. Weder das Jammern noch das Schimpfen sind jetzt gefragte Rezepte, sondern das gemeinsame Streben nach besten Lösungen.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU — Zuruf von der CDU/CSU: Sehr gut!)

    Der Wettbewerb um die besseren Lösungen könnte uns, wenn wir das politische Gezänk zurückdrängen, zu einer neuen politischen Kultur führen.



    Josef Grünbeck
    Ich gehöre noch zu jener Generation, die den Zweiten Weltkrieg als Soldat erlebt hat. Die Hälfte meines Jahrgangs hat nicht überlebt. Ich kenne das Glücksgefühl, überlebt zu haben. Ich habe gemeinsam mit meiner Familie, die unter schweren Opfern der Vertreibung zu leiden hatte, den Wiederaufbau in der Bundesrepublik miterleben und mitgestalten dürfen. Wir tun gut daran, uns jetzt dieser Zeiten zu erinnern, um die heutigen Ereignisse dann mit dem richtigen Maßstab zu beurteilen.
    Wir haben nicht nur einen ungeheuren Wohlstand gegenüber der übrigen Welt erreicht, sondern wir haben auch die Ansprüche auf höchstem Niveau zu erfüllen versucht, was auf die Dauer gesehen — und das wußten wir alle — nicht möglich ist.
    Gefordert ist jetzt wieder eine Mentalität des Ärmel-Aufkrempelns, die der intelligenten Phantasie und der Eigeninitiative freien Raum gibt. Im Augenblick muß man manchmal die Sorge haben, daß hektischer Aktionismus an die Stelle durchdachter sozialer marktwirtschaftlicher Entwicklungen tritt.
    Vielleicht wäre es gut, wenn wir alle hin und wieder eine Gedenkminute für Ludwig Erhard einlegen würden, der gerade in den kritischen Situationen immer wieder seine Standfestigkeit und seine Bekenntnistreue zur Marktwirtschaft bewiesen und damit zur Stetigkeit der wirtschaftlichen Abläufe und zum Aufbau des Vertrauens beigetragen hat.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Die Geschichte ist wahr: Als im Juni 1948 die Währungsreform durchgeführt wurde und Ludwig Erhard die Freigabe der Preise erklärte, wurde ihm von General Clay vorgeworfen, er habe seine Kompetenz überschritten, weil Preisveränderungen von den Alliierten genehmigt werden mußten. Darauf soll Ludwig Erhard den legendären Satz gesagt haben: „Ich habe die Preise nicht verändert, ich habe sie freigegeben. " Das war nicht nur das mutigste, sondern auch das größte und schnellste Deregulierungsprogramm der Geschichte.
    Wir könnten daraus manches für die heutige Situation lernen. Erhard hat damals auch gesagt, daß die Marktwirtschaft nichts bequemes ist, aber es gibt an Stelle der Marktwirtschaft nichts Gerechteres. Und deshalb sollten wir uns zu ihr bekennen.

    (Beifall bei der F.D.P. und bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich erinnere mich gut an die Partnerschaft zwischen den Bundesbürgern und den über zehn Millionen Vertriebenen, die nicht nur ihre Heimat, sondern auch Hab und Gut verloren hatten. Man stand zum großen Teil vor dem Nichts. In einer selten für möglich gehaltenen Solidarität haben damals die Altbundesbürger den Flüchtlingen und Vertriebenen den Start in eine neue Zukunft erleichtert. Mit einer ungeheuren Energieleistung haben wir alle dann in partnerschaftlicher Zusammenarbeit den Wiederaufbau der Bundesrepublik mitgestaltet. Dieser Partnerschaftsgedanke sollte uns eigentlich auch heute mehr bewegen. Er darf vor keiner Hürde haltmachen. Denn wir müssen die Gegensätze in unserer Gesellschaft abbauen und positive Entwicklungen ausbauen.
    Ich kann in dieser kurzen Redezeit nicht alle Gedanken beschreiben, aber einige, die mich bewegen, darf ich vortragen.
    Vor uns liegt eine Zeit ungeheurer Veränderungen. Fast alle Branchen sind vom Strukturwandel betroffen. Es muß uns gelingen, die Entbürokratisierung auf allen Ebenen voranzubringen. Wir müssen Regelungen abschaffen oder verbessern, die dem Aufschwung und mitunter sich gegenseitig selbst im Wege stehen. Wir dürfen die Zeiten für Genehmigungsverfahren nicht einfach resignierend zur Kenntnis nehmen, sondern wir müssen sie verbessern.

    (Beifall bei der F.D.P.)

    Wir müssen die Privatisierung auf allen Ebenen vorantreiben, bei den Kommunen, den Ländern und beim Bund.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Der Strukturwandel ist besonders in den exportorientierten Branchen erforderlich. Wir alle nehmen betroffen die Absatzkrise in der Automobilindustrie, in der Werkzeugmaschinenindustrie, in der Textilindustrie und in anderen Bereichen zur Kenntnis. Da helfen Erhaltungssubventionen wenig. Hier müssen neue Strukturen bei den Produkten und bei den Märkten gefunden werden. Dies schaffen wir aber nicht durch staatliche Beihilfen allein, sondern nur durch eigene Anstrengung, durch höhere Effizienz, durch Forschung und Entwicklung. Dafür müssen die Rahmen verbessert werden, und deshalb kann die Unternehmenssteuerreform nicht auf die lange Bank geschoben werden.

    (Beifall bei der F.D.P.)

    Wir müssen erreichen, daß die aufgewendeten Finanzmittel effizient eingesetzt werden. Das kann geschehen, indem wir klar festlegen: Was ist dringend notwendig, was kann man zurückstellen, was kann man streichen? Es gilt also, Prioritäten zu setzen.
    Für uns Liberale ist die Verringerung der Arbeitslosigkeit das allererste Gebot der Stunde. Dazu gibt es kein besseres Instrument als Investitionen, Investitionen und nochmals Investitionen.

    (Beifall bei der F.D.P.)

    Aber auch Investitionen brauchen Prioritäten. Es hat keinen Sinn, wenn wir an der Ostsee den westdeutschen Gemeinden die fünfte Reinigungsstufe für das Abwasser vorschreiben, in den östlichen Bundesländern aber noch die Grundansätze für die Verbesserungsmaßnahmen fehlen.

    (Beifall bei der F.D.P.)

    Es hat auch wenig Sinn, wenn wir über letzte Feinstregulierungen im Westen Europas der Klimaverschlechterung entgegenzutreten versuchen, gleichzeitig aber im Osten Europas eine ungehemmte Energieverschwendung durch mangelhafte Regelungsinstrumente, fehlende Wärmedämmung, fehlende Mengenmessung und damit auch fehlende Preise zulassen.

    (Beifall bei der F.D.P.)

    Meine Damen und Herren, wir brauchen die soziale Partnerschaft. Ich bin ein großer Verfechter der Mit-



    Josef Grünbeck
    bestimmung der Arbeitnehmer in den Unternehmen.

    (Wolfgang Roth [SPD]: Und der Vermögensbeteiligung! Das muß ich loben!)

    Aber Mitbestimmung ist auch von der Mitverantwortung nicht zu trennen. Hier liegen die Ressourcen, die genutzt werden müssen. Das Vorschlagswesen für Verbesserungen, die Erfindermotivation, das Mitdenken und Mitarbeiten müssen neu aktiviert werden. Dann kommt auch das Mitverdienen dazu, in welcher Form auch immer dies geschieht.

    (Wolfgang Roth [SPD]: Sehr gut!)

    Darüber muß man gemeinsame Bestrebungen in Gang setzen und auch in politischer partnerschaftlicher Zusammenarbeit eine Lösung suchen.

    (Beifall bei der F.D.P. — Wolfgang Roth [SPD]: Sehr gut!)

    Wir brauchen die Partnerschaft zwischen den kleinen und mittleren Betrieben und den großen, regional oft bestimmenden Unternehmen. Großunternehmen beschäftigen heute oft 30 000, 40 000, ja bis zu 70 000 kleine und mittlere Zulieferer, die preisgünstig, flexibel und qualitativ die besten Ergebnisse offerieren. Die hochqualifizierte deutsche Bauwirtschaft wird vorwiegend von kleineren und mittleren Unternehmen getragen.
    Große Bedeutung haben dabei die freien Berufe, die in allen Bereichen den Strukturwandel konstruktiv und kreativ begleiten.

    (Beifall bei der F.D.P.)

    Wir brauchen eine Partnerschaft zwischen den politischen Parteien. Ich bin überzeugt, daß uns allen nicht damit gedient ist — und unsere Bürger empfinden das auch zunehmend so —, wenn wir in den Ausschüssen konstruktiv und fair miteinander arbeiten, aber dann im Parlament durch polemische Auseinandersetzungen das Vertrauen in die Parteienlandschaft reduzieren.

    (Beifall bei der SPD — Wolfgang Roth [SPD]: Jetzt habe ich schon dreimal „Sehr gut" gerufen!)

    Ich glaube, daß die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Probleme auch international leichter zu lösen sind, wenn wir wirklich begreifen, daß die Zeit gekommen ist, aufeinander zuzugehen und nicht aufeinander losgehen.
    In wenigen Wochen beginnt der Europäische Binnenmarkt. Das Datum 1. i . 1993 hat schon längst seine Vorläufer. Der europäische Markt ist in Bewegung geraten. Europa rückt zusammen, um den weltweiten Wettbewerb besser zu bestehen. Wenn wir begreifen, daß wir durch das Miteinander die Problemlösung für die wirtschaftliche und soziale Zukunft unseres Landes besser gestalten als durch ständiges Gegeneinander, dann wird eine Aufbruchstimmung zu erzielen sein, wie wir sie schon einmal, nach dem Zweiten Weltkrieg, gehabt haben.
    Graf Lambsdorff hat in der gestrigen Debatte schon auf die wichtigsten Punkte hingewiesen: Bewahrung der wirtschaftlichen Dynamik im Westen, Disziplin bei den öffentlichen Finanzen, Umkehr in der Lohnpolitik in West und Ost, Stärkung des Aufschwungs Ost und Solidarpakt.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, Europa streitet jetzt um die besseren Lösungen für eine gemeinsame Zukunft. Die Gemeinschaft führt aber einen friedlichen Streit und hat die jahrhundertelange kriegerische Auseinandersetzung hinter sich gelassen. Ziel muß es jetzt sein, auch die östlichen Länder Europas in diese Gemeinschaft einzubringen und mit einem integrierten Europa zwischen Ural und Atlantik eine friedliche Zukunft für die nächsten Generationen zu gestalten. Machen wir uns an die Arbeit für eine friedliche Zukunft! Es ist eine schwere, aber eine schöne Aufgabe.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)



Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Als nächster spricht der Abgeordnete Dr. Fritz Schumann.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Fritz Schumann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS/LL)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Bundeskanzler Helmut Kohl hat gestern hier wiederholt, was er offenbar auch schon in Schwerin zum Ausdruck gebracht hat: Es geht darum, industrielle Kerne im Osten zu erhalten. Wir freuen uns über diese — wenn auch sehr späte — Einsicht. Wenn sie tatsächlich mit aller Konsequenz befolgt wird, ist sicher auch noch einiges zu retten. Mahnende Stimmen in dieser Richtung hat es ausreichend gegeben.
    Mir hat besonders gefallen, Herr Grünbeck, daß Sie eben darauf hingewiesen haben, daß an den großen Industrien eine Vielzahl von mittelständischen Kleinunternehmen hängt. Wenn diese Erkenntnis, daß ohne Großindustrie auch ein Mittelstand nicht funktioniert, Raum greift, dann sind wir ein ganzes Stück weitergekommen. Das wurde ja zum Teil verneint.

    (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Das hat niemand verneint! Sie verstehen doch wirklich nichts davon!)

    Andererseits ist aber heute schon nicht mehr zu übersehen, daß es im Osten eine Deindustrialisierung in hohem Maße gibt. Heute arbeiten im Osten von 1 000 Einwohnern noch ganze 62 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Industrie und im Bergbau. Im Westen sind es doppelt so viele, und vor zwei Jahren waren es im Osten zweieinhalbmal so viele.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    60 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf 1 000 Einwohner ist ein Maß, das mit Industriestandort eben nichts mehr zu tun hat.
    Viele Bürgerinnen und Bürger blicken deshalb mit Sorge auf das kommende Jahr. Der von der Bundesregierung vorgelegte Entwurf des Haushalts für 1993 schöpft nach unserer Auffassung nicht alle Möglichkeiten aus, diese berechtigten Sorgen wirklich zu entkräften. Die Konstrukteure und Verfechter dieses Haushalts gehen nach unserer Überzeugung einen verkehrten Weg. Sie orientieren sich daran, was kurzsichtige Lobbyisten von Unternehmen für möglich und wünschenswert halten. Ein Lohnverzicht der abhängig Beschäftigten wird zum entscheidenden



    Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt)

    Faktor der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft stilisiert.

    (Josef Grünbeck [F.D.P.]: Das ist nur ein Teil davon!)

    — Das ist richtig. Es ist nur ein Teil davon; Sie haben völlig recht. Aber es wird eben zur Zeit hochstilisiert.
    Die Belange der beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bleiben im wesentlichen auf der Strecke.

    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Sie wissen doch gar nicht, was Marktwirtschaft bedeutet, daß es da um Produktivität geht!)

    — Da brauchen Sie mich nicht zu belehren, Herr Rossmanith. Ich habe damit selber zu tun, und ich versuche, das auch in Ordnung zu bekommen. Und das läuft sogar, auch wenn Sie sich das nicht vorstellen können.
    Das Wohlergehen der Unternehmer ist eben Grundanliegen dieser Politik und dieser Regierung. Die Wirtschaftspolitik bleibt damit auf eingefahrenen Gleisen. Diese Gleise waren erfolgreich, solange wirtschaftliche Konjunktur anhielt. Die Produktion von Spitzenerzeugnissen hat Deutschland nach meiner Auffassung und nach unseren bisherigen Erkenntnissen zum maßgeblichen Industrieland und zum „Exportweltmeister" gemacht. Diese Spitzenerzeugnisse waren aber auch nur an Menschen mit guten Einkommen zu verkaufen. Verzicht kam dabei nicht in Frage. Allerdings wurde eine zunehmende Anzahl von Menschen einfach ausgegrenzt. Jetzt steht diese Produktionsweise, jeden Tag ein Stück mehr, im krassen Widerspruch zu den Erfordernissen der Zeit.
    Nach unserer Auffassung beruht die Leistungskraft in entscheidendem Maße auf der Fähigkeit, für andere Menschen nützliche Dinge herzustellen und Leistungen zu erbringen. Unserer Auffassung nach geht es vorrangig darum, die Voraussetzungen zu schaffen, daß mehr an verteilbarem Einkommen erarbeitet werden kann.
    Wir fordern, daß die Wirtschaftspolitik die vor der Gesellschaft stehenden Probleme in Angriff nimmt. Das verlangt, die Voraussetzungen zu fördern, daß neue Arbeitsplätze in West und Ost geschaffen werden. Wir sind der Meinung, daß die Umweltlasten in Ost und West, die CO2-Belastung der Atmosphäre, ein notwendiger Verkehrsumbau — nicht zusätzliche Straßen, sondern intelligente Lösungen, die es ermöglichen, in wesentlich größerem Umfang als bisher die Ziele zu Fuß, mit dem Rad und öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen — Aufgaben sind, deren Lösung unaufschiebbar ist und für die genug Arbeitssuchende ihre Leistung anbieten.
    Die Wirtschaftspolitik sollte mit einschneidenden Maßnahmen Veränderungen wirksam fördern. Dafür könnten auch Unternehmensgewinne genutzt werden; denn die Lasten für die Umwelt werden auch von Unternehmen angehäuft. 600 Milliarden DM jährlich werden nach Untersuchungen des Fraunhofer- Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung an Umweltschäden allein in Westdeutschland angehäuft.
    Ausgangspunkt für das Angebot von mehr Arbeitsmöglichkeiten in den neuen Ländern müßte die Unterstützung des Ausbaus des Innovationspotentials für die Entwicklung umweltverträglicher Produkte und Technologien bilden. Darauf aufbauend könnten Entwicklungsagenturen und Technologietransferstellen einen wirksamen Beitrag zu den konkreten Erfordernissen in den Regionen leisten.
    Vorrangige Aufgabe des Staates bleibt es, die für die Schaffung von Arbeitsplätzen erforderliche Infrastruktur zu entwickeln. Von der Entwicklung der Infrastruktur würden bedeutende Impulse für den Erhalt des Industriestandortes Ostdeutschland ausgehen.
    Das betrifft sowohl die technische Herstellung von Verkehrsmitteln — ich denke dabei insbesondere an die auch in der ehemaligen DDR vorhandenen Erfahrungen im Verkehrsmittelbau, was den schienengebundenen Fahrzeugbau anlangt — und Verkehrsanlagen, dezentralen Energieanlagen, Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsanlagen als auch die soziale Infrastruktur zum Ausbau und zur Modernisierung des Wohnungsbestandes, von Einrichtungen des Gesundheitswesens, der Bildung und der Kultur.
    Auch in der Unternehmensberatung und insbesondere der konkreten Unterstützung bei der Erschließung und Gewinnung von Absatzmärkten bestehen für die Unternehmen in den neuen Ländern weiter Defizite. Eine staatliche Förderung echter und wirksamer Unternehmensberatung, die an Ergebnissen der Erhaltung und auch Neueinrichtung von Wirtschaftsunternehmen gemessen werden müßte, könnte hier Abhilfe schaffen. Falsche Propheten und Ritter der freien Marktwirtschaft waren genug im Osten. Sie waren im wesentlichen darauf bedacht, ihre eigenen Taschen zu füllen.
    Die Einbeziehung sanierungsfähiger Treuhandunternehmen in die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" halten wir für überfällig. Auch sollten die Nachteile einer globalen Förderung der Investitionen nicht länger übersehen werden. Wir schlagen vor, für die Investitionsförderung die Anzahl der durch Investitionen entstehenden Arbeitsplätze noch stärker mit zu berücksichtigen, und bitten den Bundeswirtschaftsminister, im Planungsausschuß darauf Einfluß zu nehmen.
    Es ist nach meiner Auffassung der verkehrte Weg, die Fördermittel im Westen zu kürzen. Vom ursprünglichen Ansatz bei der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" mit 425 Millionen DM sind nach Vorschlag der Regierungskoalition noch 350 Millionen DM übriggeblieben. Damit werden 1993 30 % weniger Mittel als 1992 zur Verfügung stehen.
    Das ist vor dem Hintergrund eines Anwachsens der Arbeitslosigkeit in den alten Ländern auf über 2 Millionen mehr als bedenklich und wird auch höhere Arbeitslosigkeit in den neuen Ländern zur Folge haben. Die Probleme in West und Ost hängen untrennbar miteinander zusammen. Das ist hier heute schon mehrfach von meinen Vorrednern gesagt worden.



    Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt)

    Es hilft nicht, wenn die Schaffung von Arbeitsplätzen in Eisenach oder Eisenhüttenstadt Arbeitsplätze in den alten Ländern vernichtet. Im Einklang damit ist es auf Grund der Übergangsbedingungen in den neuen Ländern erforderlich, die Umstellung von Betrieben mit absatzfähigen Erzeugnissen zu unterstützen. — Es gibt solche Betriebe. Sie können aber wegen der Probleme, die in der Übergangsperiode bestehen, zur Zeit nicht allein existieren.
    Dazu sind nach unserer Auffassung Arbeitsplatzsubventionen das gegebene Mittel. Grob geschätzt kostet ein Arbeitsloser den Staat alles in allem 80 % seines Lohnes. Wenn es gelingt, einen Betrieb mit 30 % Lohnkostenzuschuß — und das Ganze noch degressiv — zum Laufen zu bringen, spart der Staat 50 % der andernfalls notwendigen Kosten ein. Eine Schätzung ergab, daß durch je 1 000 DM Lohnzuschuß 4 000 DM an Arbeitslosengeld, Treuhandverlust, Steuer- und Beitragsausfall usw. erspart werden. Das ist alles noch unabhägig davon betrachtet, was es dem einzelnen gibt, daß er arbeiten kann.
    In diesem Sinne fordern wir, Arbeit zu fördern, um wirtschaftliche Leistungen zu ermöglichen, und nicht zugunsten kurzfristiger und kurzsichtiger Gewinne der Unternehmen Lohnverzicht zu verlangen und Menschen von der Erwerbstätigkeit auszugrenzen.
    Gestatten Sie mir noch eine kurze Bemerkung zum ERP-Wirtschaftsplangesetz, das heute ebenfalls in der Beratung ist. Die PDS/Linke Liste setzt sich nachdrücklich für die Fortsetzung und die Unterstützung der Umstrukturierung und Anpassung der Seehäfen in Mecklenburg-Vorpommern ein. Die Seehäfen in Mecklenburg-Vorpommern haben heute eine ungüstigere Struktur und Kapitalausstattung als die Seehäfen in den alten Bundesländern, für die ein ERPSeehafenprogramm eingeführt wurde. Dieses Programm wird für die alten Länder fortgeführt; für Mecklenburg-Vorpommern soll es 1993 auslaufen. Wir schlagen vor, daß diese Förderung auch für Mecklenburg-Vorpommern fortgeführt wird.
    Danke.

    (Beifall bei der PDS/Linke Liste)