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    Plenarprotokoll 12/121 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 121. Sitzung Bonn, Freitag, den 13. November 1992 Inhalt: Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde und der Aktuellen Stunde sowie der Vereinbarung über die Befragung der Bundesregierung in der Sitzungswoche ab 23. November 1992 10255 A Nachträgliche Überweisung von Gesetzentwürfen an weitere Ausschüsse . , 10255A, 10270 D Erweiterung der Tagesordnung . . . . . 10255 B Zusatztagesordnungspunkt: Beschlußempfehlung des Vermittlungsausschusses zum Gesetz zur Änderung von Fördervoraussetzungen im Arbeitsförderungsgesetz und in anderen Gesetzen (Drucksache 12/3713) Rudolf Dreßler SPD . . . . . . . . . . . 10255B Wolfgang Vogt (Düren) CDU/CSU . 10256D Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. . . . . . . . 10258A Zusatztagesordnungspunkt 12: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Leistungen der Sozialhilfe an Ausländer (Drucksache 12/3686 [neu]) Dr. Bernd Protzner CDU/CSU 10258 C Brigitte Lange SPD 10259D Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste . . . 10261 B Dr. Gisela Babel F.D.P. 10262C Christel Hanewinckel SPD . . . . . 10263 B Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste . . 10263B Konrad Weiß (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . 10264 D Dr. Walter Hitschler F.D.P. . . . . . . 10265 D Klaus Riegert CDU/CSU . . . . . . . . 10266 A Gerd Andres SPD . . . . 10267 B Hannelore Rönsch, Bundesministerin BMFuS . . . . . . . . . . . . . . . . 10269B Tagesordnungspunkt 17: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Andreas von Bülow, Gernot Erler, Robert Leidinger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Beendigung der Disziplinarverfahren gegen Soldaten der Bundeswehr, die Angehörige des Arbeitskreises DARMSTÄDTER SIGNAL sind (Drucksachen 12/2120, 12/2970) Dr. Andreas von Bülow SPD . . . . . 10271 A Claire Marienfeld CDU/CSU . . . . . . 10272 C Andrea Lederer PDS/Linke Liste . . . 10273 D Jörg van Essen F.D.P. . . . . . . . . . . 10274 C Vera Wollenberger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . 10276 B Thomas Kossendey CDU/CSU 10276D, 10280 C Dr. Andreas von Bülow SPD . . . 10277 C Konrad Weiß (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . 10278 D Robert Leidinger SPD 10279 A Bernd Wilz, Parl. Staatssekretär BMVg 10280D Andreas von Bülow SPD (Erklärung nach § 30 GO) 10282 A Tagesordnungspunkt 18: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Horst Sielaff, Fritz Rudolf Körper, II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 121. Sitzung. Bonn, Freitag, den 13. November 1992 Albrecht Müller (Pleisweiler), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Einstellung aller Tiefflüge und Luftkampfübungen über bewohnten Gebieten (Drucksachen 12/1534, 12/2971) Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . 10282 D Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . 10285 C Herbert Werner (Ulm) CDU/CSU . . 10287A Günther Friedrich Nolting F.D.P. . . . . 10287 C Dr. Ruth Fuchs PDS/Linke Liste . . . . . 10289 B Vera Wollenberger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . 10290 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . 10290 B Hans Raidel CDU/CSU . . . . . . . . . 10291 A Bernd Wilz, Parl. Staatssekretär BMVg 10291 D Tagesordnungspunkt 8: Beratung des Antrags der Abgeordneten Volker Jung (Düsseldorf), Gerd Andres, Holger Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Übertragung der örtlichen Energieversorgungseinrichtungen an die ostdeutschen Kommunen (Drucksache 12/3624) Volker Jung (Düsseldorf) SPD . . . . . . 10293C Heinrich Seesing CDU/CSU . . . . . . , 10294 C Jürgen Türk F.D.P. . . . . . . . . . . . 10295 C Dr. Dagmar Enkelmann PDS/Linke Liste 10296 B Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . 10296 D Reinhard Weis (Stendal) SPD 10297 C Dr. Heinrich L. Kolb, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . 10298 A Tagesordnungspunkt 20: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Fremdenverkehr und Tourismus zu dem Antrag der Abgeordneten Ulrich Adam, Anneliese Augustin, Dietrich Austermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Gisela Babel, Günther Bredehorn, Dr. Olaf Feldmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Förderung des Fremdenverkehrs in den neuen Bundesländern (Drucksachen 12/1323, 12/3286) Dr. Rolf Olderog CDU/CSU , . . . . . 10298 D Carl Ewen SPD 10300 A Dr. Olaf Feldmann F.D.P. . . . . . . . 10302 B Angela Stachowa PDS/Linke Liste . . 10303 C Dr. Gerhard Päselt CDU/CSU 10304 A Dr. Heinrich L. Kolb, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . 10305 C Zusatztagesordnungspunkt 13: Aktuelle Stunde betr. Folgen der Gesundheitspolitik der Bundesregierung am Beispiel der geplanten Schließung der Medizinischen Akademie Erfurt Dr. Ursula Fischer PDS/Linke Liste . . . 10306C Dr.-Ing. Rainer Jork CDU/CSU 10307 C Gisela Schröter SPD . . . . . . . . . 10308 C Dr. Karlheinz Guttmacher F.D.P. . . . 10309 D Vera Wollenberger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . 10310 D Christine Lieberknecht, Ministerin des Landes Thüringen . . . . . . . . . . . . . 10312 A Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . 10313 D Dr. Helga Otto SPD 10314A Dr. Bruno Menzel F.D.P. . . . . . . . . 10315A Dr. Norbert Lammert, Parl. Staatssekretär BMBW 10315D Dr. Else Ackermann CDU/CSU 10316D Dr. Hans-Hinrich Knaape SPD 10317D Dr. Gerhard Päselt CDU/CSU 10318C Dr. Hans-Joachim Sopart CDU/CSU . . . 10319C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . 10320 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 10321* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . 10322* A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 121. Sitzung. Bonn, Freitag, den 13. November 1992 10255 121. Sitzung Bonn, den 13. November 1992 Beginn: 9.33 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 13. 11. 92 Antretter, Robert SPD 13. 11. 92 Becker-Inglau, Ingrid SPD 13. 11. 92 Beckmann, Klaus F.D.P. 13. 11. 92 Berger, Johann Anton SPD 13. 11. 92 Dr. Bergmann-Pohl, CDU/CSU 13. 11. 92 Sabine Bindig, Rudolf SPD 13. 11. 92* Börnsen, (Ritterhude), SPD 13. 11. 92 Arne Brähmig, Klaus CDU/CSU 13. 11. 92 Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 13. 11. 92 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 13. 11. 92 Peter Harry Feilcke, Jochen CDU/CSU 13. 11. 92 Formanski, Norbert SPD 13. 11. 92 Francke (Hamburg), CDU/CSU 13. 11. 92 Klaus Gallus, Georg F.D.P. 13. 11. 92 Gansel, Norbert SPD 13. 11. 92 Gattermann, Hans H. F.D.P. 13. 11. 92 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 13. 11. 92 Genscher, Hans-Dietrich F.D.P. 13. 11. 92 Graf, Günter SPD 13. 11. 92 Gries, Ekkehard F.D.P. 13. 11. 92 Gröbl, Wolfgang CDU/CSU 13. 11. 92 Großmann, Achim SPD 13. 11. 92 Grünbeck, Josef F.D.P. 13. 11. 92 Günther (Duisburg), CDU/CSU Horst Dr. Gysi, Gregor PDS/LL 13. 11. 92 Hacker, Hans-Joachim SPD 13. 11. 92 Hämmerle, Gerlinde SPD 13. 11. 92 Dr. Hartenstein, Liesel SPD 13. 11. 92 Hedrich, Klaus-Jürgen CDU/CSU 13. 11. 92 Dr. Hoyer, Werner F.D.P. 13. 11. 92 Ibrügger, Lothar SPD 13. 11. 92 Jäger, Claus CDU/CSU 13. 11. 92 Dr. Jobst, Dionys CDU/CSU 13. 11. 92 Jung (Düsseldorf), Volker SPD 13. 11. 92 Jung (Limburg), Michael CDU/CSU 13. 11. 92 Dr.-Ing. Kansy, Dietmar CDU/CSU 13. 11. 92 Kittelmann, Peter CDU/CSU 13. 11. 92 Kolbe, Regina SPD 13. 11. 92 Koschnick, Hans SPD 13. 11. 92 Koschyk, Hartmut CDU/CSU 13. 11. 92 Dr. Krause (Börgerende), CDU/CSU 13. 11. 92 Günther Kretkowski, Volkmar SPD 13. 11. 92 Dr. Leonhard-Schmid, SPD 13. 11. 92 Elke Lüder, Wolfgang F.D.P. 13. 11. 92 Marten, Günter CDU/CSU 13. 11. 92 Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Marx, Dorle SPD 13. 11. 92 Meißner, Herbert SPD 13. 11. 92 Dr. Mertens (Bottrop), SPD 13. 11. 92 Franz-Josef Dr. Meseke, Hedda CDU/CSU 13. 11. 92 Dr. Mildner, Klaus CDU/CSU 13. 11. 92 Gerhard Mischnick, Wolfgang F.D.P. 13. 11. 92 Müller (Völklingen), SPD 13. 11. 92 Jutta Dr. Neuling, Christian CDU/CSU 13. 11. 92 Oesinghaus, Günther SPD 13. 11. 92 Ostertag, Adolf SPD 13. 11. 92 Paintner, Johann F.D.P. 13. 11. 92 Paterna, Peter SPD 13. 11. 92 Dr. Penner, Willfried SPD 13. 11. 92 Pfeiffer, Angelika CDU/CSU 13. 11. 92 Dr. Pfennig, Gero CDU/CSU 13. 11. 92 Poppe, Gerd BÜNDNIS 13. 11. 92 90/DIE GRÜNEN Rappe (Hildesheim), SPD 13. 11. 92 Hermann Rawe, Wilhelm CDU/CSU 13. 11. 92 Rempe, Walter SPD 13. 11. 92 Reschke, Otto SPD 13. 11. 92 Reuschenbach, Peter W. SPD 13. 11. 92 Roitzsch (Quickborn), CDU/CSU 13. 11. 92 Ingrid Roth, Wolfgang SPD 13. 11. 92 Rühe, Volker CDU/CSU 13. 11. 92 Scharrenbroich, Heribert CDU/CSU 13. 11. 92 Schmidt (Dresden), Arno F.D.P. 13. 11. 92 Schmidt (Fürth), CDU/CSU 13. 11. 92 Christian Schmidt (Nürnberg), SPD 13. 11. 92 Renate Schmidt (Salzgitter), SPD 13. 11. 92 Wilhelm Schmidt-Zadel, Regina SPD 13. 11. 92 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 13. 11. 92 Hans-Peter Dr. Schöfberger, Rudolf SPD 13. 11. 92 Graf von Schönburg- CDU/CSU 13. 11. 92 Glauchau, Joachim Seibel, Wilfried CDU/CSU 13. 11. 92 Dr. Seifert, Ilja PDS/LL 13. 11. 92 Simm, Erika SPD 13. 11. 92 Skowron, Werner H. CDU/CSU 13. 11. 92 Dr. Frhr. von Setten, CDU/CSU 13. 11. 92 Wolfgang Dr. Stoltenberg, Gerhard CDU/CSU 13. 11. 92 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 13. 11. 92 Uldall, Gunnar CDU/CSU 13. 11. 92 Dr. Ullmann, Wolfgang BÜNDNIS 13. 11. 92 90/DIE GRÜNEN Vogel (Ennepetal), CDU/CSU 13. 11. 92* Friedrich Dr. Voigt (Northeim), CDU/CSU 13. 11. 92 Hans-Peter Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Vosen, Josef SPD 13. 11. 92 Weisskirchen (Wiesloch), SPD 13. 11. 92 Gert Welt, Jochen SPD 13. 11. 92 Westrich, Lydia SPD 13. 11. 92 Wettig-Danielmeier, Inge SPD 13. 11. 92 Wimmer (Neuötting), SPD 13. 11. 92 Hermann Wissmann, Matthias CDU/CSU 13. 11. 92 Zierer, Benno CDU/CSU 13. 11. 92* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 6. November 1992 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen oder einen Einspruch gemäß Art. 77 Abs. 3 GG nicht einzulegen: Gesetz zur Verkürzung der Juristenausbildung Gesetz zur Änderung adoptionsrechtlicher Vorschriften (Adoptionsrechtsänderungsgesetz - AdoptRÄndG) Gesetz zum Fakultativprotokoll zum Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte vom 19. Dezember 1966 Gesetz zu dem Übereinkommen Nr. 148 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 20. Juni 1977 über den Schutz der Arbeitnehmer gegen Berufsgefahren infolge von Luftverunreinigung, Lärm und Vibrationen an den Arbeitsplätzen Gesetz zu dem Übereinkommen Nr. 162 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 24. Juni 1986 über Sicherheit bei der Verwendung von Asbest Gesetz zu dem Übereinkommen Nr. 167 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 20. Juni 1988 über den Arbeitsschutz im Bauwesen Gesetz zu dem Abkommen vom 30. Juli 1990 zur Änderung des Abkommens vom 14. September 1955 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über Erleichterungen der Grenzabfertigung im Eisenbahn-, Straßen- und Schiffsverkehr Entlastung der Bundesregierung wegen der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 1990 (Jahresrechnung 1990) Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß i 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksachen 12/2038, 12/2039 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Haushaltsausschuß Drucksache 12/2774 Nr. 2.5 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 12/3240 Nrn. 3.5, 3.8, 3.9, 3.11-3.15 Drucksache 12/3317 Nr. 2.3 Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 12/1174 Nr. 2.10 Drucksache 12/1838 Nm. 3.11, 3.16 Drucksache 12/1914 Nr. 20 Drucksache 12/2101 Nrn. 3.26, 3.28, 3.35, 3.45 Drucksache 12/2144 Nr. 2.6 Drucksache 12/2257 Nrn. 3.32, 3.36-3.38, 3.40, 3.42, 3.43, 3.49, 3.50, 3.52, 3.54 Drucksache 12/2315 Nrn. 2.6-2.12 Drucksache 12/2520 Nrn. 3.10-3.13, 3.15 Drucksache 12/2582 Nrn. 2.14-2.26 Drucksache 12/2636 Nrn. 2.6-2.13 Drucksache 12/2774 Nrn. 2.16-2.26 Drucksache 12/2867 Nrn. 2.9-2.13 Ausschuß für Gesundheit Drucksache 12/2774 Nrn. 2.28, 2.29 Drucksache 12/3182 Nr. 62 Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 12/2582 Nr. 2.33 Drucksache 12/3182 Nr. 64
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    Rede von Carl Ewen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! In seltener Einmütigkeit trifft der Ausschuß für Fremdenverkehr und Tourismus Beschlußempfehlungen, so auch zur Förderung des Fremdenverkehrs in den neuen Bundesländern. Nur: Die Bundesregierung unternimmt keine Anstrengungen, die Beschlußempfehlungen des Ausschusses umzusetzen. Das sage ich, auch wenn der Bundestag formal erst heute beschließt. Schließlich stammt der Antrag vom Oktober 1991, und die Ausschüsse haben im März bzw. Mai 1992 votiert.
    Aus zahllosen Konferenzen, Gesprächen vor Ort und praktischen Hilfeleistungen wissen wir alle, welcher Einsatz für die Entwicklung leistungsfähiger touristischer Strukturen in den neuen Ländern nötig ist. Ich nenne nur einige Punkte: die fehlende touristische Infrastruktur; der Mangel an Hotels und Gastronomiebetrieben, die qualitativ anspruchsvolle Leistungen anbieten, verbunden mit einer Verbesserung des Preis-Leistungs-Verhältnisses; die schleppende Privatisierung durch unzureichende personelle Ausstattung der Vermögensämter; unverhältnismäßig hohe Steigerungen bei den Gewerbemieten in der Gastronomie; die Qualifikation der im Tourismus Beschäftigten.
    Wir wissen, daß die Lage im industriellen Sektor noch entmutigender ist, als bisher angenommen wurde. Die Produktivität sinkt, und die Beschäftigungszahlen werden ständig nach unten korrigiert. Der Tourismus ist nach wie vor in den landschaftlich attraktiven, aber strukturschwachen Regionen der Küste und der Mittelgebirge oft der einzige Hoffnungsträger. Er wird als Motor des wirtschaftlichen Aufschwungs gesehen. Im Tourismus liegen Chancen für mittelständische Existenzgründer. Investitionen in Hotels, Gaststätten und Freizeiteinrichtungen in Verbindung mit den Ausgaben der Urlaubsgäste sichern weitere Arbeitsplätze im Handel und im Versorgungsbereich, im Dienstleistungssektor, in der Bauindustrie und auch in der Landwirtschaft.
    Nach hoffnungsvollem Beginn — Kollege Olderog hat darauf hingewiesen — droht nun auch im Tourismus Stagnation, weil das Interesse der Politik offenbar nachläßt. Die Probleme stecken im Detail. Wer die Sorgen der touristischen Anbieter kennt, der weiß, wie frustrierend und manchmal auch demütigend der Bittgang zu den Banken um Finanzierungsdarlehen oder Verhandlungen mit der Treuhandanstalt und den kommunalen Behörden sein können. Dazu kommt oft noch die Konkurrenz zu kapitalkräftigeren Spekulanten aus dem Westen und nicht zuletzt die Rechtsprechung zum Vermögensgesetz. Wer öfter vor Ort ist, lernt auch die Stimmung in der einheimischen Bevölkerung kennen, die sich im Stich gelassen fühlt durch eine Politik der Bundesregierung, die immer auch eine Politik für die stärkeren Teile der Gesellschaft war und ist.

    (Zuruf von der SPD: So ist es!)

    Leider gehört der größte Teil der Bürger in den neuen Ländern nicht zu den Starken.
    Die SPD hat den Antrag und die Beschlußempfehlung in der Hoffnung, daß die Maßnahmen schnell umgesetzt werden, unterstützt. Wir fragen nun: Wo sind die handhabbaren Kriterien zur Bewertung touristischer Vorhaben? Wo findet die dringend notwendige Koordinierung der Fremdenverkehrspolitik zwischen Bund und Ländern statt? Welche touristischen Schwerpunktregionen wurden ausgewiesen, und wie wird die Vergabe von Fördermitteln für diese Schwerpunkte koordiniert? Wie wurde das Förderinstrumentarium auf die besonderen Bedürfnisse mittelständischer Existenzgründer und wie auf umwelt- und sozialverträgliche Tourismusformen abgestimmt? Warum sind in der Treuhandanstalt die Kompetenzen für touristische Objekte noch immer nicht in einem Direktorat mit echten Befugnissen gebündelt? Wo sind denn wenigstens Ansätze zu erkennen, daß sich die Bundesregierung um eine Lösung der Probleme bemüht? Das alles sind Punkte aus der Beschlußempfehlung.
    Die Bundesregierung hat, soweit wir erkennen können, nicht gehandelt. Wir erleben die Abkehr vom Grundsatz der Vereinbarkeit zwischen Ökonomie und Ökologie. Der Naturschutz wird in den neuen Ländern immer mehr als Bremsklotz für die touristische Entwicklung angesehen, und angesichts der zurückgehenden Investitionsbereitschaft der Privatwirtschaft muß jeder Investor umworben werden. Investitionsfeindlichkeit wird zum neuen Totschlagargument gegenüber dem Naturschutz. Dabei bestanden berechtigte Hoffnungen, die teilweise unberührte Landschaft durch sozial- und umweltverträgliche Tourismusformen zu erhalten und zu gestalten. Hier muß die Bundesregierung eingreifen und eine Koordinatorrolle übernehmen. Sie muß zwischen den unterschiedlichen Interessen vermitteln, Lösungen anbieten. Sie muß auch dort koordinierend wirken, wo es um die Sicherung von Arbeitsplätzen im Tourismus geht.
    Was hat die Bundesregierung getan? Sie hat das Personal im Bundeswirtschaftsministerium gewechselt, und sie hat eine Broschüre über die Fördermöglichkeiten aufgelegt. Sie hat aber nicht geholfen, wenn die Fördermittel nicht die Adressaten erreichen konnten, weil die Banken an ERP-Darlehen und Eigenkapitalhilfen nicht genug verdienen. Sie war nicht flexibel genug, den Fremdenverkehrsverbänden durch die Weitergewährung von Mitteln für ABM-Stellen zu helfen, damit deren Arbeit weiterhin geleistet werden kann. Statt dessen hat sie die wirksame Investitionspauschale abgeschafft.
    Die schleppende Privatisierung der ehemaligen Ferienobjekte ist noch immer das Haupthindernis für die touristische Entwicklung in den neuen Ländern. Wenn einige Regionen stolz Auslastungsquoten von 90 bis 100 % melden, dann heißt das mit anderen Worten, daß in erheblichem Umfang noch Betriebe



    Carl Ewen
    und Betten fehlen, denn sonst wäre eine derartige Auslastung nicht möglich.
    Die nicht mehr bewirtschafteten Häuser verfallen zusehends; dringend notwendige Investitionen für die Modernisierung werden durch Rechtsunsicherheit bei Pacht- und Kaufverträgen verhindert. Die Neufassung des Vermögensgesetzes hat eine Reihe von Mängeln der alten Fassung beseitigt. Das falsche Prinzip „Rückgabe vor Entschädigung" bleibt allerdings bestehen. Ständig müssen für neu auftretende Probleme bei der Privatisierung und Vermögenszuordnung Einzel- und Grundsatzentscheidungen getroffen werden, die den Prozeß unnötigerweise in die Länge ziehen. Die Arbeit der Treuhandanstalt ist dadurch nicht einfacher geworden.
    Die jüngsten Zahlen über die Privatisierungserfolge der Treuhandanstalt zeigen, wie mühsam die Bearbeitung der Fälle vorangeht. Zu Beginn des November 1992 waren insgesamt erst rund 20 % der Betriebsferienheime verkauft oder verpachtet. Bei den Kaufverhandlungen für weitere Objekte können sich die Vertragsabschlüsse über Monate hinziehen.
    Besser ist die Lage bei den Fedi-Heimen. Leider hat hier kürzlich die Unabhängige Kommission die Bremse gezogen und von den Kommunen die Auskehr der Erlöse aus der Verwertung der Fedi-Heime verlangt, obwohl die Heime den Kommunen im März 1991 im Rahmen des Aufschwung Ost angeboten und die überschießenden Erlöse für Aufgaben nach § 2 des Kommunalverfassungsgesetzes überlassen wurden. Es ist unverständlich, daß sich die Unabhängige Kommission nicht an einvernehmlich gefaßte Beschlüsse gebunden fühlt.
    Was ist nun zu tun? Die Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestages vom 24. Juni 1992 muß konsequent umgesetzt werden: Alle geeigneten Ferienheime und Hotels in den Touristengebieten der neuen Länder, bei denen Eigentums- und Vermögensfragen noch ungeklärt sind, sollen spätestens bis Ende 1992 wenigstens zur Nutzung zur Verfügung stehen. Pächtern muß Investitionssicherheit durch den Abschluß langfristiger Pachtverträge mit Investitionsschutz und Vorkaufsrecht gegeben werden.
    Der Sanierungsauftrag der Treuhandanstalt ist auf den Fremdenverkehrsbereich auszuweiten. Große touristische Einrichtungen sind oft auf Grund hoher Sanierungs- und Umstrukturierungskosten und unsicherer Rentabilitätsaussichten nicht verkäuflich. Schließungen haben ähnlich negative Effekte auf die regionale Wirtschaftsstruktur wie im Fall von großen Industrieunternehmen. Die öffentliche Hand muß sich für eine Übergangszeit direkt beteiligen dürfen.
    Der Schlüssel zur Entwicklung leistungsfähiger touristischer Strukturen liegt in der kommunalen Infrastruktur. Das Investitionsklima wird immer schlechter, weil keine Mittel für die infrastrukturelle Grundversorgung bereitstehen. Die seriösen Investoren ziehen sich zurück; für sie ist der Markt noch nicht reif.
    Die Handlungsfähigkeit der Kommunen ist ßlokkiert. Wichtige infrastrukturelle Erschließungsmaßnahmen ersticken im bürokratischen Dickicht oder gehen im Finanzloch unter. Privates Investitionskapital kommt nicht zum Zuge, weil Aufsichtsbehörden entscheiden, daß Infrastrukturdienstleistungen ausschließlich von den Kommunen zu erbringen sind. Die Kommunen dürfen sich jedoch nicht mehr verschulden, und eigene GmbH-Gründungen werden oft nicht gestattet.
    Touristisch nutzbare Objekte bleiben aus Mangel an Alternativen als Wohnraum zweckentfremdet und stehen dem Markt nicht zur Verfügung. Kern des Problems ist dabei nicht der Mieterschutz, der Hotelbetten blockiert. Die verfehlte Wohnungsbaupolitik schafft nicht genügend bezahlbaren Wohnraum, damit die Mieter umziehen können.

    (Zustimmung bei der SPD — Dr. Olaf Feldmann [F.D.P.]: Da ist aber auch überzogener Mieterschutz! — Zuruf des Abg. Dr. Jürgen Rüttgers [CDU/CSU])

    — Dies geht alle an. In der Beschlußempfehlung steht, Herr Kollege Rüttgers, daß die Bundesregierung darauf hinwirken möge, daß sie koordinieren möge. Wir wissen, daß die Bundesregierung nicht überall Verantwortung trägt, aber das Zusammenwirken von Bund und Ländern macht doch erst die Qualität des Lebens in unserer Republik aus.

    (Dr. Jürgen Rüttgers [CDU/CSU]: Das habe ich gestern im Vermittlungsausschuß wieder gemerkt!)

    Das Fazit lautet: ohne Wasserversorgung keine Investition; ohne Kläranlage keine Gewerbeinvestition; ohne Nachweis der Beratung durch eine Westfirma keine Entscheidung durch die Behörden; mit Beratung keine Entscheidung, da das Geld fehlt; ohne sozialen Wohnungsbau keine freien Gästeunterkünfte. So sieht die Spirale des Untätigbleibens aus.
    Was auf dem Gebiet der Vermögensrückgabe an enteignete Organisationen geschieht oder, besser gesagt, nicht geschieht, ist ein trauriges Kapitel. Auch das gehört zum Fremdenverkehr. Rotes Kreuz, Jugendherbergswerk, Arbeiterwohlfahrt, Naturfreunde, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Gewerkschaftsbund, Falken: Sie alle erbringen Leistungen im gemeinnützigen Bereich, den der Staat nicht abdecken kann. Sie wollen Häuser für die Jugend- und Familienerholung, für Jugendbegegnung, für Hilfeleistungen oder für allgemeine gemeinnützige Zwecke nutzen. Sie stellen neben Betreuung und Hilfe auch Arbeitsplätze im sozialen Bereich zur Verfügung,
    Sie wollen vor allem die Liegenschaften wieder in Betrieb nehmen, von denen sie im Dritten Reich und durch die DDR teilweise doppelt enteignet wurden. Sie können in vielen Fällen durch lückenlose Grundbucheintragungen und umfangreiche Recherchen ihre Besitzansprüche nachweisen. Sie alle warten darauf, daß die Vermögensämter die Restitutionsansprüche anerkennen, um endlich Investitionen vornehmen zu können oder um bereitstehende Fördermittel abrufen zu können, die ansonsten verfallen.
    Die längst fällige Grundsatzentscheidung über die vermögensrechtlichen Ansprüche dieser Organisationen wird nicht getroffen. Mit immer neuen Winkelzü-



    Carl Ewen
    gen wird versucht, auf bürokratischem Wege die Entscheidung hinauszuzögern. Das ist ein unerträglicher Zustand. Das 2. Vermögensrechtsänderungsgesetz verweist die Petenten auf den Klageweg. Dieser kann nicht beschritten werden, weil keine rechtsfähige Entscheidung mitgeteilt wird.
    Hier hilft nur — das rufe ich uns allen hier im Parlament zu — eine Novelle zum 2. Vermögensrechtsänderungsgesetz. Es muß im Grundsatz Marge-stellt werden, daß von den Nationalsozialisten enteignete gemeinnützige Organisationen oder ihre Vorläufer unabhängig vom Status der Funktions- oder Rechtsnachfolge den alten Besitz zurückerhalten oder dafür entschädigt werden,

    (Zustimmung bei der SPD)

    und zwar unter der Maßgabe, daß sie in den nächsten 25 Jahren die Einrichtungen im Sinn der Gemeinnützigkeitsverordnung betreiben oder aber die Entschädigung zum Aufbau von Einrichtungen in den neuen Ländern bzw. dort für die Aufgabenerfüllung nutzen. Hier helfen nicht juristische Spitzfindigkeiten, sondern hier hilft allein der politische Wille, für gesetzliche Klarheit zu sorgen.
    Wie unangenehm müssen es die Anspruchsberechtigten empfinden, wenn sie gewahr werden, daß der Staat selbst zu denen gehört, die unrechtmäßig enteignetes Vermögen meistbietend verkaufen wollen? Soll den Kommunen in ihrer schwierigen finanziellen Lage nun auch noch zugemutet werden, daß sie die in der Regel von gemeinnützigen Institutionen erbrachten Leistungen selbst bereitstellen müssen? Soll in dieser schwierigen Zeit auf soziale Leistungen für Jugendliche, Hilfsbedürftige, Mütter und Kinder verzichtet werden müssen?
    Es bleibt noch viel zu tun, wenn sich die Bundesregierung an das Votum des Bundestages halten will. Das ist nicht allein mit der Erhöhung der finanziellen Leistungen für den Aufbau des Tourismus in den neuen Ländern verbunden. Es bedarf vor allem einer weitsichtigen Tourismuspolitik, die von Bund, Ländern und Kommunen getragen wird und die gleichzeitig in der Lage ist, effizient all die kleinen Hindernisse zu beseitigen, die die Arbeit der Verantwortlichen in den neuen Ländern so schwer machen.
    Da ich nicht zu den Pessimisten zähle, hoffe ich, Herr Staatssekretär, daß nach der Beschlußfassung des Deutschen Bundestages am heutigen Tage in kurzer Frist die notwendigen Maßnahmen vorgenommen werden. Die Verantwortlichen haben gewiß längst alle Vorbereitungen getroffen.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der F.D.P.)



Rede von Helmuth Becker
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, das Wort hat jetzt der Kollege Olaf Feldmann.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Olaf Feldmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Vielen Dank, daß ich heute noch die Gelegenheit habe, das neue Rede- und Plenumsgefühl von dieser Stelle, vom Rednerpult aus zu erfahren.

    (Dr. Peter Eckardt [SPD]: Aber nicht den Inhalt vergessen!)

    — Passen Sie auf, Herr Eckardt, der Inhalt kommt auch noch.
    Die hier vorliegende Beschlußempfehlung geht auf eine Anhörung der F.D.P. zur „Situation des Fremdenverkehrs in den neuen Bundesländern" im Frühjahr 1991 hier in Bonn zurück. Seither ist viel geschehen.
    Heute kann man sagen, der Fremdenverkehr hat Tritt gefaßt. Herr Kollege Ewen, Tourismus ist nun einmal Ländersache. Sie wissen, der Bund kann nur koordinierend tätig sein. Der Bund hat hier seine Aufgabe voll erfüllt.
    Ich darf feststellen: Die Umstrukturierung — da werden Sie wohl auch zustimmen können, Herr Kollege Ewen — vom Zuteilungs- und Verteilungstourismus zum Tourismus in der Marktwirtschaft ist gelungen. Der Tourismus hat sogar die Chance, in den neuen Bundesländern zu einem Musterknaben der Marktwirtschaft zu werden.
    Die Saison 1992 war gut. Doch in einigen landschaftlich durchaus reizvollen, aber weniger bekannten Gebieten zeigte sich 1992 trotzdem eine Stagnation in der touristischen Nachfrage. In den touristischen Zentren war die Auslastung gut, aber das reicht nicht. Es fehlt eine bessere Auslastung in der Vor- und der Nachsaison, es fehlt auch die touristische Infrastruktur insgesamt. In der Gastronomie im ländlichen Raum, abseits der touristischen Hochburgen, zeigen sich bereits heute Rentabilitätsprobleme, die bei nachlassender Konjunktur — darauf sollte man auch rechtzeitig hinweisen — schnell zu Pleiten führen können. Hier heißt es aufpassen.
    Die Entwicklung des Fremdenverkehrs in den neuen Bundesländern war 1992 ein Schwerpunkt der Arbeit des Ausschusses für Fremdenverkehr und Tourismus und wird es wohl auch im Jahre 1993 noch sein müssen. Alle Fraktionen haben diese Aufgabe sehr ernst genommen und sich durch Besuche ihrer Arbeitsgruppen vor Ort in den neuen Bundesländern informiert.

    (Zuruf von der F.D.P.: Das kann ich bestätigen!)

    Das haben alle Gruppen und Fraktionen des Parlaments gemacht.
    Die Treuhand, der wir Fremdenverkehrspolitiker gelegentlich ganz schön Dampf gemacht haben, hat trotz des schwierigen Umfelds insgesamt gute Arbeit geleistet. Auch wenn hier bemängelt wurde, daß bei der Treuhand nicht alles in einer Hand zusammengefaßt wurde, was mit Tourismus zu tun hat, obwohl wir als Fremdenverkehrspolitiker dies immer gefordert haben, muß man doch sagen: Den Koordinator für den Tourismus haben wir durchgesetzt, und insgesamt haben wir der Treuhand durch unsere Vorschläge ganz schön Dampf gemacht.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Mittlerweile sind alle wichtigen Fremdenverkehrsprojekte am Markt, d. h. zurückgegeben, verkauft oder verpachtet, die Tourismusprivatisierung insgesamt geht ins letzte Jahr,

    (Zuruf des Abg. Carl Ewen [SPD])




    Dr. Olaf Feldmann
    Wir haben es ja gerade in der letzten Ausschußsitzung gehört, daß bis zum Sommer die meisten Objekte endgültig privatisiert werden sollen. — Herr Kollege Ewen, was wollen Sie? Sie können doch nur erfolgreich verkaufen, wenn Sie gute Objekte und zahlungskräftige und qualifizierte Investoren haben. An beiden herrscht aber mittlerweile doch schon ein gewisser Mangel.
    Viele Betriebsferienheime sind gar nicht marktfähig und viele Ferienheime auch nicht. Sie sind zu alt, zu klein und in allzu schlechtem Zustand. Viele Bürger und auch viele Bürgermeister und Landräte werden von einigen Objekten und einigen liebgewordenen Träumen Abstand nehmen müssen, weil sie sich nicht rechnen. Es macht auch keinen Sinn, in unrentable Objekte gutes, teures Geld zu stecken.
    Ich möchte in diesem Zusammenhang einen neuen Punkt in die Debatte einbringen. Beim Aufschwung Ost haben vor allem die Kreditinstitute eine Schlüsselfunktion. Sie haben die Aufgabe, Finanzierungsvorhaben sorgfältig zu prüfen. Das dient nicht nur der eigenen Sicherheit der Kreditinstitute, sondern auch der Sicherheit der Investoren. Bankenschelte ist daher unangebracht. Trotzdem: Manche Banken tun zuviel des Guten und behindern dadurch den Aufschwung Ost. Banken neigen nun einmal dazu, Geld nur denen zu leihen, die nachweisen können, daß sie eigentlich gar kein Geld brauchen. Banken leben vom Geldverleihen, am besten vom Verleihen des eigenen teuren Geldes, und scheinen deshalb gelegentlich den Hinweis auf die günstigen öffentlichen Mittel wie Eigenkapitalhilfe und ERP-Kredite zu verdrängen. Die Banken — das gilt besonders in den neuen Bundesländern — haben aber auch eine Beratungs- und Informationspflicht, und der müssen sie auch verstärkt nachkommen.

    (Zuruf von der F.D.P.: Da besteht sicher Nachholbedarf!)

    Die Bearbeitungszeit ist dabei gelegentlich viel zu lang; auch das haben wir zu beklagen. Es darf nicht sein, daß die Kreditinstitute nur die Rosinen im Kuchen finanzieren und daß ein Hoffnungsträger für den Aufschwung Ost von den Banken zur Risikobranche abgestempelt wird. Hierüber muß sich der Wirtschaftsminister bald mit den Spitzenvertretern des Kreditgewerbes unterhalten.
    Angesichts der bevorstehenden Haushaltswoche appelliere ich aber auch an die Kolleginnen und Kollegen aus dem Haushaltsausschuß und von der Regierung, das Kredithilfeprogramm nicht einzustellen, sondern ordentlich auszustatten. Es ist ein wirtschaftspolitisch notwendiges und ordnungspolitisch richtiges Instrument. Eventuell kann man durch Zusammenlegung von Eigenkapitalhilfe und ERP eine sinnvolle Konzentration bei der Existenzgründung insgesamt erreichen.
    Die F.D.P. regt deshalb an: eine Fortschreibung der Eigenkapitalhilfe über 1992 hinaus, eine Verlängerung der Dreijahresfrist, eine Erhöhung der Höchstförderbeträge sowie eine Flexibilisierung oder Modernisierung der Richtlinien, um den besonderen Verhältnissen in den neuen Bundesländern besser Rechnung tragen zu können.

    (Zurufe von der F.D.P.: Richtig! — Nicht an der falschen Stelle sparen!)

    Wir dürfen nicht immer nur von Existenzgründung und Mittelstand reden, sondern wir müssen etwas tun.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)