Plenarprotokoll 12/76
Deutscher
Stenographischer Bericht
76. Sitzung
Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992
Inhalt:
Begrüßung des Vorsitzenden des Obersten Rates der Republik Litauen und seiner Delegation 6273 A
Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abgeordneten Erika Reinhardt und Dr. Horst Ehmke 6273B
Namensänderung eines Ausschusses . 6273 B
Nachträgliche Überweisung des 13. Subventionsberichts der Bundesregierung an den Ausschuß für Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung 6273 B
Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 6273C
Tagesordnungspunkt 3:
Nachwahl eines Mitglieds der Parlamentarischen Kontrollkommission: Wahlvorschlag der Fraktion der CDU/CSU (Drucksache 12/2034) 6273 D
Ergebnis der Wahl . 6287 D Zusatztagesordnungspunkt 2:
Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU: Entsendung eines Ersatzbewerbers als Beobachter in das Europäische Parlament (Drucksache 12/2056) 6274 B
Tagesordnungspunkt 4:
a) Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Entlastung der Familien und zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Investitionen und Arbeitsplätze
(Steueränderungsgesetz 1992) (Drucksachen 12/1108, 12/1368, 12/1466, 12 /1506, 12/1691, 12/2044)
b) Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Aufhebung des Strukturhilfegesetzes und zur Aufstockung des Fonds „Deutsche Einheit" (Drucksachen 12/1227, 12/1374, 12/1494, 12/1692, 12/2045)
Hans H. Gattermann FDP . . . . . . . . 6274 C
Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . 6276A
Dr. Peter Struck SPD 6278B
Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . 6280 C
Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste . . . 6282 A
Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 6282 D
Gerhard Schröder, Ministerpräsident des
Landes Niedersachsen 6283 C
Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 6285 C
Namentliche Abstimmung 6287 D
Ergebnis 6293 B
Tagesordnungspunkt 5:
Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz über die Anpassung von Dienst- und Versorgungsbezügen in Bund und Ländern 1991 (Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz 1991 — BBVAnpG 91) (Drucksachen 12/732, 12/1455, 12/1693, 12/2006) 6288A
II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992
Tagesordnungspunkt 6:
Überweisungen im vereinfachten Verfahren
a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs (Bauhandwerkersicherungsgesetz) (Drucksache
12/1836)
b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Joachim Poß, Hans Gottfried Bernrath, Dr. Ulrich Böhme (Unna), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Unterbindung der Geldwäsche zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität (Drucksache 12/1367)
c) Beratung des Antrags des Bundesminister für Wirtschaft: Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" — Wirtschaftsjahr 1990 — (Drucksache 12/1905)
d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Brigitte Adler, Jan Oostergetelo, Hans Gottfried Bernrath, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Für einen ethisch verantwortbaren Umgang mit Tieren (Drucksache 12/781)
in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3:
Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Marktstrukturgesetzes (Drucksache 12/2060)
in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4:
Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur vorzeitigen Inkraftsetzung des Marktstrukturgesetzes und darauf beruhende Rechtsverordnungen im Beitrittsgebiet (Inkraftsetzungsgesetz) (Drucksache 12/1946) . . . . . . . . . . . 6288A
Tagesordnungspunkt 7:
Abschließende Beratungen ohne Aussprache
a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Finanzierung der Schiffsentsorgung in deutschen Seehäfen nach MARPOL — Anlage I und II (Drucksachen 12/117, 12/1897)
b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Benennung und die berufliche Befähigung eines Gefahrgutbeauftragten in Unternehmen, die gefährliche Güter befördern (Drucksachen 12/1122 Nr. 3.16, 12/1980)
c) Beratung der Beschlußempfehlung
des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 44 zu Petitionen (Drucksache 12/1957)
d) Beratung der Beschlußempfehlung
des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 45 zu Petitionen (Drucksache 12/1991)
e) Beratung der Beschlußempfehlung
des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 46 zu Petitionen (Drucksache 12/1992) 6288D
Tagesordnungspunkt 8:
a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 1992 der Bundesregierung (Drucksache 12/2018)
b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresgutachten 1991/ 92 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Drucksache 12/1618)
c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft
— zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD
— zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP
zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung
Jahreswirtschaftsbericht 1991 der Bundesregierung — Drucksachen 12/223, 12/377, 12/391, 12/1521 —
d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Den Aufbau in den neuen Ländern vorantreiben — Investitionen fördern — Umwelt sanieren — Verwaltungskraft stärken (Drucksachen 12/670, 12/1840)
Jürgen W. Möllemann, Bundesminister
BMWi 6289 D
Hans-Ulrich Klose SPD 6295 A
Michael Glos CDU/CSU 6301 B
Dr. Otto Graf Lambsdorff FDP . . . . . 6230 C
Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992 III
Ingrid Matthäus-Maier SPD . 6304A, 6306D,
6328 B
Anke Fuchs (Köln) SPD 6306B, 6320C, 6327 D
Dr. Gregor Gysi PDS/Linke Liste . . . 6309A
Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 6311B
Dr. Werner Münch, Ministerpräsident des
Landes Sachsen-Anhalt 6315A
Wolfgang Roth SPD 6317 B
Ernst Hinsken CDU/CSU 6318B
Dr. Otto Graf Lambsdorff FDP . 6318D, 6322C,
6328A
Michael Glos CDU/CSU 6319D, 6336C, 6337C
Jürgen W. Möllemann FDP . . 6320A, 6336 D Matthias Wissmann CDU/CSU 6322 D
Wolfgang Roth SPD 6323 D
Herbert Meißner SPD 6325C
Josef Grünbeck FDP 6326 D
Dr. Walter Hitschler FDP 6327 D
Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/
Linke Liste 6330B
Ortwin Lowack fraktionslos 6331 D
Dr. Hermann Pohler CDU/CSU . . . . 6333 C
Anke Fuchs (Köln) SPD 6334 D
Friedhelm Ost CDU/CSU . . . . . . . 6338A
Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung):
Fragestunde
— Drucksache 12/2051 vom 7. Februar 1992 —
Bernd Schmidbauer, Staatsminister BK . 6340 D
Norbert Gansel SPD 6341A
Deutsch-israelische Kontakte im Zusammenhang mit der Godewind-Affäre
MdlAnfr 17
Hans Martin Bury SPD
Antw StM Bernd Schmidbauer BK 6342 A
ZusFr Hans Martin Bury SPD . 6342 B
Zeitpunkt der Unterrichtung der CSFR über den Stopp des ungenehmigten Transports tschechoslowakischer Panzer durch die Bundesmarine; Veranlassung der Rückkehr der Godewind durch die CSFR
MdlAnfr 18
Norbert Gansel SPD
Antw StM Bernd Schmidbauer BK . . . . 6342 B
ZusFr Norbert Gansel SPD . . . . . . . 6342 C
ZusFr Jürgen Koppelin FDP . . 6343 C
ZusFr Ernst Schwanhold SPD 6343 D
ZusFr Dieter Schloten SPD 6344 A
ZusFr Hermann Bachmaier SPD 6344 B
Rechtliche Begründung für den Einsatz der Bundesmarine in der „Godewind"-Affäre
MdlAnfr 58
Hans Martin Bury SPD
Antw StM Bernd Schmidbauer BK . 6344C
ZusFr Hans Martin Bury SPD . . . . . . 6344 C
ZusFr Norbert Gansel SPD . . . . . . . 6344 D
ZusFr Hermann Bachmaier SPD . . . . . 6345 A
Stopp des deutschen Frachters „Codewind" mit Hilfe der Bundeswehr; Verzicht auf den Einsatz der BGS-Gruppe GSG 9
MdlAnfr 59
Ernst Schwanhold SPD
Antw StM Bernd Schmidbauer BK . . . . 6345 B
ZusFr Ernst Schwanhold SPD . . . . . . 6345 B
ZusFr Norbert Gansel SPD . . . . . . . 6345 C
Verhinderung des illegalen Transports von Kriegswaffen für Syrien durch den deutschen Frachter „Godewind" noch vor Auslaufen aus dem Hamburger Hafen
MdlAnfr 93, 94
Hermann Bachmaier SPD
Antw StM Bernd Schmidbauer BK . . . 6346 A
ZusFr Hermann Bachmaier SPD . . . . 6346 A
ZusFr Norbert Gansel SPD 6347 B
Verhinderung der Nutzung deutscher Verkehrswege zum Transport von Kriegswaffen durch ausländische Spediteure
MdlAnfr 50
Dieter Schloten SPD
Antw StM Bernd Schmidbauer BK . . . 6347 D
ZusFr Jürgen Koppelin FDP 6348 A
ZusFr Norbert Gansel SPD 6348 B
ZusFr Hermann Bachmaier SPD . . . . 6348 B
Verhaltenspflichten für in Polen verbliebene Deutsche im Zustimmungsgesetz zum Nachbarschaftsvertrag mit Polen
MdlAnfr 12
Ortwin Lowack fraktionslos
Antw StM Ursula Seiler-Albring AA . . . 6348 D
ZusFr Ortwin Lowack fraktionslos . . . . 6348 D
Beteiligung der Vertriebenen am Vertrag mit der CSFR und Durchsetzung der Rechte der Sudetendeutschen nach der Unterzeichnung des Vertrages
MdlAnfr 13
Ortwin Lowack fraktionslos
Antw StM Ursula Seiler-Albring AA . . . 6349A
ZusFr Ortwin Lowack fraktionslos . . . . 6349A
IV Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992
Schaffung eines deutschen Zentrums in Helsinki, ggf. unter Verwendung des Gebäudes der ehemaligen DDR-Botschaft
MdlAnfr 14, 15 Albert Pfuhl SPD
Antw StM Ursula Seiler-Albring AA 6349 C
ZusFr Albert Pfuhl SPD. . 6349 D
Übernahme der Richtlinien zur Rüstungsexportkontrolle durch die osteuropäischen Staaten
MdlAnfr 16
Dieter Schloten SPD
Antw StM Ursula Seiler-Albring AA . 6350 C
ZusFr Dieter Schloten SPD 6350 D
Bemühungen der Bundesregierung um Ausweisung Erich Honeckers aus der chilenischen Botschaft in Moskau
MdlAnfr 22
Jürgen Augustinowitz CDU/CSU
Antw StM Ursula Seiler-Albring AA . 6351B
ZusFr Jürgen Augustinowitz CDU/CSU 6351 C
Kriterien für die Verkehrswertermittiung für den von den US-Streitkräften geräumten Flugplatz Zweibrücken; US-Pläne für die Sanierung
MdlAnfr 36
Lydia Westrich SPD
Antw PStSekr Dr. Joachim Grünewald
BMF 6352 A
ZusFr Lydia Westrich SPD . . . . . . . 6352B
Tagesordnungspunkt 9:
Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Uwe Jens, Wolfgang Roth, Hans Berger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verstärkte Berücksichtigung von ostdeutschen Betrieben bei der Vergabe öffentlicher Aufträge (Drucksache 12/737)
Dr. Uwe Jens SPD 6352 D
Hans-Ulrich Köhler (Hainspitz) CDU/CSU 6354 A
Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/
Linke Liste 6355C
Jürgen Türk FDP 6356 B
Klaus Beckmann, Parl. Staatssekretär
BMWi 6357A
Christian Müller (Zittau) SPD 6358 B
Ulrich Petzold CDU/CSU 6359D
Tagesordnungspunkt 10:
Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 36 zu Petitionen (Pflanzenschutz) (Drucksache 12/1454)
Gertrud Dempwolf CDU/CSU 6361 C
Susanne Kastner SPD . . . . . . . . 6363 B
Birgit Homburger FDP . . . . . . . . 6365 A
Tagesordnungspunkt 11:
Beratung des Antrags der Abgeordneten Petra Bläss, Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt), Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS/Linke Liste: Verstärkte Einflußnahme auf die Weiterbildung in den neuen Bundesländern (Drucksache 12/1795)
Petra Bläss PDS/Linke Liste 6366C
Franz Romer CDU/CSU . . . . . . 6367 C
Konrad Gilges SPD . . . . . . . . . . 6368B
Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink FDP . 6369B
Tagesordnungspunkt 13:
Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung:
Stellungnahme der Bundesregierung zu dem Bericht „Empfehlungen der Expertenkommission der Bundesregierung zur Reform der Versorgung im psychiatrischen und psychotherapeutisch/psychosomatischen Bereich" — auf der Grundlage des Modellprogramms „Psychiatrie" der Bundesregierung (Drucksache 11/8494)
Gerda Hasselfeldt, Bundesministerin BMG 6370C
Dr. Hans-Hinrich Knaape SPD . 6371B, 6372B,
6375D, 6378D
Regina Schmidt-Zadel SPD . . . . . . . 6372 D
Uta Würfel FDP . . . . . . . . . . . . 6375A
Dr. Ursula Fischer PDS/Linke Liste . . . 6376 D
Editha Limbach CDU/CSU . . . . . . 6377 C
Klaus Kirschner SPD 6378 A
Horst Schmidbauer (Nürnberg) SPD . . 6379 C
Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . 6381C
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 6383* A Anlage 2
Verzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl eines Mitglieds der Parlamentarischen Kontrollkommission teilgenommen haben 6383* C
Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992 V
Anlage 3
Hilfsmaßnahmen für die von der irakischen Politik besonders betroffenen Assyrer
MdlAnfr 19, 20 — Drs 12/2051 — Dr. Christian Ruck CDU/CSU
SchrAntw StM Ursula Seiler-Albring AA . 6385 * B Anlage 4
Verzicht auf die Erhebung der Visumsgebühr von 1 Rubel (= ca. 1,3 Pfennige) durch die deutsche Botschaft in Moskau
MdlAnfr 21 — Drs 12/2051 — Rudolf Bindig SPD
SchrAntw StM Ursula Seiler-Albring AA . 6385* C Anlage 5
Kriterien für die Verkehrswertermittlung für den von den US-Streitkräften geräumten Flugplatz Zweibrücken; US-Pläne für die Sanierung
MdlAnfr 37 — Drs 12/2051 — Lydia Westrich SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Joachim Grünewald
BMF 6386* A
Anlage 6
Abbau der „Neujahrsfalle" bei der Förderung von selbst genutztem Wohneigentum
MdlAnfr 38 — Drs 12/2051 — Gabriele Iwersen SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Joachim Grünewald
BMF 6386* A
Anlage 7
Erhaltung unverkäuflicher Ostbetriebe durch Beteiligungen westdeutscher Konzerne; Ausgabe von Volksaktien in den neuen Bundesländern
MdlAnfr 39, 40 — Drs 12/2051 — Manfred Kolbe CDU/CSU
SchrAntw PStSekr Dr. Joachim Grünewald
BMF 6386* C
Anlage 8
Arbeitsplatzverluste von Zivilbediensteten bei den US-Streitkräften bis 1995; Verteilung des Personalabbaus auf die Regierungsbezirke Bayerns
MdlAnfr 41 — Drs 12/2051 — Ludwig Stiegler SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Joachim Grünewald
BMF . 6386* D
Anlage 9
Jährliche Kosten für die Stationierung der verbündeten Streitkräfte
MdlAnfr 42 — Drs 12/2051 — Albrecht Müller (Pleisweiler) SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Joachim Grünewald
BMF 6387* A
Anlage 10
Sicherungsmaßnahmen für das ehemalige NVA-Objekt in Rhinow/Kreis Rathenow (Land Brandenburg)
MdlAnfr 43 — Drs 12/2051 — Dr. Hans-Hinrich Knaape SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Joachim Grünewald
BMF . 6387* C
Anlage 11
Konsequenzen aus der Lieferung von Techniken für nukleare und chemische Aufrüstung deutscher Firmen in den Iran
MdlAnfr 44, 45 — Drs 12/2051 — Christoph Matschie SPD
SchrAntw PStSekr Klaus Beckmann BMWi 6387* D Anlage 12
Bereitstellung von Liquiditätshilfen (im Zusammenhang mit Hermes-Bürgschaften) für existenzbedrohte Unternehmen in den neuen Bundesländern, die hauptsächlich mit den ehemaligen RGW-Staaten gehandelt haben
MdlAnfr 46, 47 — Drs 12/2051 — Jürgen Türk FDP
SchrAntw PStSekr Klaus Beckmann BMWi 6388* A Anlage 13
Anzahl der von ostdeutschen Schiffswerften fertiggestellten Schiffsneubauten für die ehemalige UdSSR, deren Finanzierung ungeklärt ist; Vereinbarung eines Abkommens über Fischereifangrechte mit einzelnen GUS-Staaten
MdlAnfr 48, 49 — Drs 12/2051 —
Michael von Schmude CDU/CSU
SchrAntw PStSekr Erich Riedl BMWi . . 6388* C
Anlage 14
Herausstellung der Bedeutung der Rüstungskonversion; Förderung der Konversion in Osteuropa und der GUS
MdlAnfr 51, 52 — Drs 12/2051 — Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD
SchrAntw PStSekr Klaus Beckmann BMWi 6388* D
VI Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992
Anlage 15
Sicherstellung der unverzüglichen Auszahlung von Leistungen der Arbeitsämter angesichts der angestiegenen Zahl der Arbeitslosen in den neuen Bundesländern
MdlAnfr 53, 54 — Drs 12/2051 — Regina Kolbe SPD
SchrAntw PStSekr Horst Seehofer BMA 6389* B
Anlage 16
Genehmigung von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen jeweils nur noch für sechs Monate angesichts der hohen Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern, insbesondere im Kreis Rathenow (Land Brandenburg)
MdlAnfr 55 — Drs 12/2051 — Dr. Hans-Hinrich Knaape SPD
SchrAntw PStSekr Horst Seehofer BMA . 6389* D Anlage 17
Initiative der bayerischen Landesregierung zur Durchsetzung der Hilfen zur häuslichen Pflege
MdlAnfr 56 — Drs 12/2051 — Dr. Martin Pfaff SPD
SchrAntw PStSekr Horst Seehofer BMA . 6390'B Anlage 18
Gleichbehandlung der Berufssoldaten bei Beantragung des Vorruhestands nach dem 30. März 1992
MdlAnfr 57 — Drs 12/2051 — Heribert Scharrenbroich CDU/CSU
SchrAntw PStSekr Willy Wimmer BMVg 6390* C Anlage 19
Anwendbarkeit der aus der Gesamtentwicklung des Jägers 90 gewonnenen technologischen Erkenntnisse für zivile Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsbereiche
MdlAnfr 60 — Drs 12/2051 — Dr. Olaf Feldmann FDP
SchrAntw PStSekr Willy Wimmer BMVg . 6390* C Anlage 20
Kritik am Jagdbomber MRCA-Tornado; Reduzierung der Mittel für die Entwicklung eines Störsenders
MdlAnfr 61, 62 — Drs 12/2051 — Walter Kolbow SPD
SchrAntw PStSekr Willy Wimmer BMVg . 6391* A
Anlage 21
Ursachen für die Zunahme der Wehrdienstverweigerungen
MdlAnfr 63 — Drs 12/2051 — Hans Wallow SPD
SchrAntw PStSekr Willy Wimmer BMVg . 6391* B
Anlage 22
Verlegung der bisher in Bremgarten stationierten SAR-Hubschrauber der Bundeswehr; weitere Betreuung des südbadischen Raums um Freiburg
MdlAnfr 64, 65 — Drs 12/2051 — Gernot Erler SPD
SchrAntw PStSekr Willy Wimmer BMVg 6391* C
Anlage 23
Weitere Elbequerung für den Schienenverkehr zur Beseitigung des Engpasses Hamburg; Anbindung an die Autobahnen
MdlAnfr 74, 75 — Drs 12/2051 —Antje-Marie Steen SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6392* A
Anlage 24
Aussparung von Gebieten für die Elbequerung westlich von Hamburg aus ökologischen Gründen; Verkehrsaufkommen bei den unterschiedlichen Varianten
MdlAnfr 76, 77 — Drs 12/2051 — Ulrike Mehl SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6392* C
Anlage 25
Verbindung einer Küstenautobahn Cuxhaven-Hamburg mit einer Elbequerung westlich von Hamburg; Varianten einer weiteren Elbequerung als Grundlage für wissenschaftliche Untersuchungen
MdlAnfr 78, 79 — Drs 12/2051 — Manfred Opel SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6392* D
Anlage 26
Bevorzugung des Baus einer weiteren Elbequerung vor dem Bau eines weiteren Elbetunnels westlich von Hamburg
MdlAnfr 80, 81 — Drs 12/2051 — Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6393* A
Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992 VII
Anlage 27
Verzicht auf einen vierten Elbtunnel zugunsten einer weiteren Elbequerung westlich von Hamburg; Verkehrsaufkommen nach Fertigstellung des vierten Tunnels
MdlAnfr 82, 83 Drs 12/2051 —
Reinhold Hiller (Lübeck) SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6393* A Anlage 28
Zeitrahmen für die Lösung der Verkehrsprobleme im Hamburger Raum, insbesondere beim Bau einer weiteren Elbquerung
MdlAnfr 84, 85 — Drs 12/2051 — Dr. Christine Lucyga SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6393* B Anlage 29
Bau eines Autobahnrings rund um die Hansestadt Hamburg mit einer nördlichen Trassenführung durch Schleswig-Holstein; Entwicklung der Verkehrsdichte auf den Bundesstraßen 206 und 404 in den nächsten fünf bis zehn Jahren bei Verzicht auf den Bau des vierten Elbtunnels
MdlAnfr 86, 87 — Drs 12/2051 — Günther Heyenn SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6393* C Anlage 30
Endgültige Aussage der Bundesregierung über die Reihenfolge der Verwirklichung der Projekte Elbtunnel und Elbquerung
MdlAnfr 88 — Drs 12/2051 — Norbert Gansel SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6393* C Anlage 31
Trassenführung für Anbindungen der Elbequerung westlich von Hamburg
MdlAnfr 89, 90 — Drs 12/2051 — Hans-Joachim Hacker SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6393* D Anlage 32
Äußerungen des Bundesumweltministers Dr. Töpfer zur Dringlichkeit des Weiterbaus der A 8 von Merzig-Wellingen bis zur Luxemburger Grenze; Gespräch saarländischer Bundestagsabgeordneter mit dem BMV über die ortsdurchfahrtsfreie Verbindung zwischen der A 620 bei Saarlouis und dem Autobahnkreis St. Avoid einschließlich einer Querspanne zur B 51
MdlAnfr 91, 92 — Drs 12/2051 — Ottmar Schreiner SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6393* D
Anlage 33
Unfallhäufigkeit an Bahnübergängen
MdlAnfr 95 — Drs 12/2051 —
Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU
SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6394* B Anlage 34
Ursache des Zugunglücks bei Lehrte am 24. Januar 1992; Arbeitsbedingungen der Lokomotivführer, insbesondere im Bereich Hannover
MdlAnfr 96, 97 — Drs 12/2051 — Edelgard Bulmahn SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6394* C Anlage 35
Abtrennung der Raucher- und Nichtraucherbereiche in ICE-/EC-/IC-Großraumwagen, z. B. durch Glastrennwände
MdlAnfr 98 — Drs 12/2051 — Dr. Olaf Feldmann FDP
SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6395* A Anlage 36
Sicherung der Unparteilichkeit der Planfeststellungsbehörde im Planfeststellungsverfahren der Hochgeschwindigkeitsstrecke Hannover-Berlin; Alternativen zur Südumfahrung von Stendal
MdlAnfr 100, 101 — Drs 12/2051 — Reinhard Weis (Stendal) SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6395* B Anlage 37
Verzögerungen bei der Fertigstellung der Lärmschutzanlagen im Bereich des Flughafens München 11
MdlAnfr 102 — Drs 12/2051 — Horst Kubatschka SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6395* C Anlage 38
Überprüfung der Privatverträge im Zusammenhang mit dem Neckarhafen Plochingen
MdlAnfr 103 — Drs 12/2051 —
Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) FDP
SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6395* D Anlage 39
Realisierung einer umweltgerechten Verkehrspolitik gemäß der Forderung von Bundesumweltminister Dr. Töpfer
MdlAnfr 104 — Drs 12/2051 — Albrecht Müller (Pleisweiler) SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6396* C
Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992 6273
76. Sitzung
Bonn, den 13. Februar 1992
Beginn: 9.00 Uhr
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten
Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich
Baum, Gerhart Rudolf FDP 13. 02. 92
Dr. Bergmann-Pohl, CDU/CSU 13. 02. 92
Sabine
Dr. Böhme (Unna), SPD 13. 02. 92
Ulrich
Braband, Jutta PDS/LL 13. 02. 92
Doppmeier, Hubert CDU/CSU 13. 02. 92
Genscher, Hans-Dietrich FDP 13. 02. 92
Habermann, SPD 13.02.92
Frank-Michael
Hämmerle, Gerlinde SPD 13. 02. 92
Hansen, Dirk FDP 13. 02. 92
Dr. Hartenstein, Liesel SPD 13. 02. 92
Dr. Hauchler, Ingomar SPD 13. 02. 92
Heyenn, Günther SPD 13. 02. 92
Hollerith, Josef CDU/CSU 13. 02. 92
Horn, Erwin SPD 13. 02. 92 **
Ibrügger, Lothar SPD 13. 02. 92 **
Kittelmann, Peter CDU/CSU 13. 02. 92 *
Kolbe, Manfred CDU/CSU 13. 02. 92
Kretkowski, Volkmar SPD 13. 02. 92
Kubicki, Wolfgang FDP 13. 02. 92
Dr. Küster, Uwe SPD 13. 02. 92
Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 13. 02. 92
Dorothea
Mischnick, Wolfgang FDP 13. 02. 92
Dr. Müller, Günther CDU/CSU 13. 02. 92 *
Dr. Neuling, Christian CDU/CSU 13. 02. 92
Pfeiffer, Angelika CDU/CSU 13. 02. 92
Raidel, Hans CDU/CSU 13. 02. 92
Rau, Rolf CDU/CSU 13. 02. 92
Reddemann, Gerhard CDU/CSU 13. 02. 92*
Reichenbach, Klaus CDU/CSU 13. 02. 92
Rempe, Walter SPD 13. 02. 92
Schäfer (Offenburg), SPD 13. 02. 92
Harald B.
Schmidt (Dresden), Arno FDP 13. 02. 92
von Schmude, Michael CDU/CSU 13. 02. 92
Schulte (Hameln), SPD 13. 02. 92 **
Brigitte
Dr. Schwarz-Schilling, CDU/CSU 13. 02. 92
Christian
Skowron, Werner H. CDU/CSU 13. 02. 92
Dr. Soell, Hartmut SPD 13. 02. 92 *
Dr. Sperling, Dietrich SPD 13. 02. 92
Dr. Stavenhagen, Lutz G. CDU/CSU 13. 02. 92
Weisskirchen (Wiesloch), SPD 13. 02. 92
Gert
Wollenberger, Vera BÜNDNIS 13. 02. 92
90/GRÜNE
Zierer, Benno CDU/CSU 13. 02. 92
für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung
Anlagen zum Stenographischen Bericht
Anlage 2
Verzeichnis
der Mitglieder des Deutschen Bundestages,
die an der Wahl eines Mitglieds
der parlamentarischen Kontrollkommission
teilgenommen haben
CDU/CSU
Frau Dr. Ackermann Adam
Dr. Altherr Frau Augustin Augustinowitz
Bargfrede
Dr. Bauer
Frau Baumeister
Bayha
Belle
Bierling
Dr. Blank
Frau Blank Dr. Blens
Bleser
Dr. Blüm
Böhm (Melsungen)
Frau Dr. Böhmer Börnsen (Bönstrup)
Dr. Bötsch Bohl
Borchert
Breuer
Frau Brudlewsky Brunnhuber Bühler (Bruchsal)
Büttner (Schönebeck) Buwitt
Carstensen (Nordstrand) Clemens
Dehnel
Frau Dempwolf
Deß
Frau Diemers Dörflinger Dr. Dregger Echternach Ehlers
Ehrbar
Frau Eichhorn Engelmann Eppelmann Eylmann
Frau Eymer Frau Falk Dr. Faltlhauser
Feilcke
Dr. Fell
Fischer (Hamburg)
Frau Fischer (Unna) Fockenberg
Francke (Hamburg) Frankenhauser
Dr. Friedrich Fuchtel
Ganz (St. Wendel)
Frau Geiger Geis
Dr. Geißler
Dr. von Geldern Gerster (Mainz)
Gibtner
Glos
Dr. Göhner Göttsching Götz
Dr. Götzer Gres
Frau Grochtmann
Gröbl
Grotz
Dr. Grünewald
Günther (Duisburg)
Harries
Haschke (Großhennersdorf) Haschke (Jena-Ost)
Frau Hasselfeldt
Haungs
Hauser (Esslingen)
Hauser (Rednitzhembach) Hedrich
Heise
Frau Dr. Hellwig
Helmrich
Dr. Hennig
Dr. h. c. Herkenrath
Hinsken
Hintze
Hörsken
Hörster
Dr. Hoffacker Dr. Hornhues Hornung
Hüppe
Jäger
Jagoda
Dr. Jahn (Münster)
Janovsky Frau Jeltsch Dr. Jobst
Dr.-Ing. Jork Dr. Jüttner Jung (Limburg)
Junghanns Dr. Kahl
Kampeter Dr.-Ing. Kansy
Dr. Kappes Keller
Kiechle
Klein (Bremen)
Klein (München)
Klinkert
Köhler (Hainspitz)
Dr. Köhler (Wolfsburg)
Dr. Kohl
Frau Kors Koschyk
Kossendey Kraus
Dr. Krause (Börgerende)
Dr. Krause (Bonese)
Krause (Dessau)
Krey
Kronberg Dr.-Ing. Krüger
Krziskewitz Lamers
Lattmann Dr. Laufs
Laumann Frau Dr. Lehr
Lenzer
Dr. Lieberoth Frau Limbach
Link (Diepholz)
Lintner
Dr. Lippold (Offenbach)
6384* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992
Dr. sc. Lischewski Lohmann (Lüdenscheid) Louven
Lummer
Dr. Luther
Maaß (Wilhelmshaven) Frau Männle
Magin
Dr. Mahlo
Frau Marienfeld Marschewski
Dr. Mayer (Siegertsbrunn) Meckelburg
Meinl
Frau Dr. Merkel
Frau Dr. Meseke
Dr. Meyer zu Bentrup Frau Michalk Michels
Dr. Mildner Dr. Möller Molnar
Müller (Kirchheim)
Müller (Wesseling)
Nelle
Neumann (Bremen) Nitsch
Frau Nolte Dr. Olderog Ost
Oswald
Otto (Erfurt) Dr. Päselt
Dr. Paziorek Petzold
Pfeffermann Pfeifer
Dr. Pinger Pofalla
Dr. Pohler Frau Priebus Dr. Probst Dr. Protzner Dr. Ramsauer Rauen
Rawe
Regenspurger Frau Reinhardt Repnik
Dr. Rieder
Dr. Riedl (München)
Dr. Riesenhuber
Rode (Wietzen)
Frau Rönsch (Wiesbaden) Frau Roitzsch (Quickborn) Romer
Rother
Dr. Ruck
Rühe
Dr. Rüttgers Sauer (Salzgitter) Scharrenbroich Frau Schätzle
Dr. Schäuble Schartz (Trier) Schemken Scheu
Schmalz
Schmidbauer Schmidt (Fürth)
Dr. Schmidt (Halsbrücke) Frau Schmidt (Spiesen) Schmitz (Baesweiler)
Dr. Schockenhoff
Graf von SchönburgGlauchau
Dr. Scholz
Frhr. von Schorlemer
Dr. Schreiber Schulhoff
Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd)
Schwalbe Schwarz Dr. Schwörer
Seehofer Seesing
Seibel
Seiters
Dr. Sopart Frau Sothmann
Spilker
Spranger Dr. Sprung
Frau Steinbach-Hermann Dr. Stercken
Dr. Frhr. von Stetten Stockhausen
Dr. Stoltenberg
Stübgen
Frau Dr. Süssmuth
Susset
Tillmann Dr. Töpfer Uldall
Frau Verhülsdonk
Vogel (Ennepetal)
Vogt (Duren)
Dr. Voigt (Northeim)
Dr. Waffenschmidt
Dr. Waigel
Graf von Waldburg-Zeil Dr. Warnke
Dr. Warrikoff
Werner (Ulm)
Wetzel
Frau Wiechatzek
Dr. Wieczorek (Auerbach) Frau Dr. Wilms
Wilz
Wimmer (Neuss)
Frau Dr. Wisniewski Wissmann
Dr. Wittmann
Wittmann (Tännesberg) Wonneberger
Frau Wülfing
Würzbach Frau Yzer Zeitlmann Zöller
SPD
Frau Adler
Andres
Antretter
Bachmaier
Frau Barbe
Becker (Nienberge) Frau Becker-Inglau Beucher
Bindig
Frau Blunck
Brandt
Frau Brandt-Elsweier Dr. Brecht
Büchler (Hof)
Büchner (Speyer) Büttner (Ingolstadt) Frau Bulmahn
Frau Burchardt
Bury
Frau Caspers-Merk Catenhusen
Conradi
Frau Dr. Däubler-Gmelin Daubertshäuser
Frau Dr. Dobberthien Dreßler
Ebert
Dr. Eckardt
Dr. Ehmke (Bonn) Eich
Erler
Ewen
Frau Ferner Fischer (Homburg) Formanski
Frau Fuchs (Köln)
Frau Fuchs (Verl) Fuhrmann
Frau Ganseforth
Gansel
Dr. Gautier Gilges
Dr. Glotz
Graf
Großmann Haack (Extertal)
Hacker
Hampel
Frau Hanewinckel Hasenfratz
Hiller (Lübeck)
Hilsberg
Dr. Holtz Huonker
Frau Iwersen Frau Jäger Frau Janz Dr. Janzen Frau Kastner Kirschner
Frau Klappert
Frau Klemmer
Klose
Dr. sc. Knaape
Körper
Frau Kolbe Kolbow
Koltzsch
Koschnick Kubatschka Kuhlwein Lambinus Frau Lange Leidinger Lohmann (Witten)
Frau Dr. Lucyga
Maaß (Herne)
Frau Marx Frau Mascher
Dr. Matterne
Frau Matthäus-Maier Frau Mattischeck Meckel
Frau Mehl Meißner
Dr. Meyer (Ulm) Mosdorf
Müller (Düsseldorf) Müller (Schweinfurt) Frau Müller (Völklingen) Müller (Zittau) Müntefering
Neumann (Bramsche) Neumann (Gotha)
Frau Dr. Niehuis
Dr. Niese Niggemeier Frau Odendahl Oesinghaus Oostergetelo Ostertag
Frau Dr. Otto Dr. Penner Peter (Kassel) Dr. Pfaff
Pfuhl
Poß
Reimann
Frau von Renesse Reuschenbach
Rixe
Roth
Scheffler
Schloten
Frau Schmidt (Aachen)
Frau Schmidt (Nürnberg) Schmidt (Salzgitter)
Frau Schmidt-Zadel
Dr. Schmude Dr. Schöfberger
Schreiner
Frau Schröter Schröter
Schütz
Dr. Schuster Schwanhold Schwanitz Seidenthal Frau Seuster Sielaff
Frau Simm Singer
Frau Dr. Skarpelis-Sperk Frau Dr. Sonntag-Wolgast Sorge
Frau Steen Steiner
Stiegler
Dr. Struck Tappe
Frau Terborg Dr. Thalheim Thierse
Urbaniak
Vergin
Verheugen Dr. Vogel
Voigt (Frankfurt)
Vosen
Wallow
Waltemathe Walter (Cochem)
Wartenberg (Berlin) Weiermann
Frau Weiler Weis (Stendal) Weißgerber Welt
Dr. Wernitz Frau Wester Frau Westrich
Frau Wettig-Danielmeier Frau Dr. Wetzel
Frau Weyel
Frau Wieczorek-Zeul Wiefelspütz
Wimmer (Neuötting)
Dr. de With Wittich
Frau Wohlleben
Frau Wolf
Frau Zapf
Dr. Zöpel
FDP
Frau Dr. Babel
Beckmann Bredehorn
Cronenberg (Arnsberg) Eimer (Fürth)
Engelhard van Essen Dr. Feldmann
Friedhoff Friedrich Funke
Frau Dr. Funke-Schmitt-Rink Gallus
Ganschow Gattermann Gries
Grünbeck
Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992 6385*
Grüner
Günther (Plauen)
Dr. Guttmacher
Hackel
Heinrich Dr. Hirsch Dr. Hitschler
Frau Homburger
Dr. Hoyer Hübner Irmer
Kohn
Dr. Kolb Koppelin Dr.-Ing. Laermann
Dr. Graf Lambsdorff Frau LeutheusserSchnarrenberger Lüder
Lühr
Dr. Menzel
Möllemann
Paintner Frau Peters
Frau Dr. Pohl
Richter (Bremerhaven) Rind
Dr. Röhl Schäfer (Mainz)
Frau Schmalz-Jacobsen Dr. Schmieder Schüßler
Schuster
Frau Dr. Schwaetzer Frau Sehn
Frau Seiler-Albring Frau Dr. Semper
Dr. Solms
Dr. Starnick
Frau Dr. von Teichman
Dr. Thomae Türk
Frau Walz
Wolfgramm (Göttingen)
Frau Würfel Zurheide
PDS/LL
Frau Dr. Enkelmann
Frau Dr. Fischer
Dr. Gysi
Dr. Heuer Frau Dr. Höll
Dr. Keller Dr. Riege
Dr. Schumann (Kroppenstedt) Dr. Seifert
Frau Stachowa
Bündnis 90/GRÜNE
Dr. Feige
Poppe
Schulz (Berlin) Dr. Ullmann Weiß (Berlin)
Fraktionslos
Henn Lowack
Anlage 3
Antwort
der Staatsministerin Ursula Seiler-Albring auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Christian Ruck (CDU/ CSU) (Drucksache 12/2051 Fragen 19 und 20):
Welche politischen, wirtschaftlichen sowie humanitären Maßnahmen und sonstigen Schritte hat die Bundesregierung — allein oder mit anderen Regierungen bzw. internationalen Organisationen — unternommen oder beabsichtigt sie zu unternehmen, um den neben den Kurden durch die Politik des irakischen Systems ebenfalls besonders betroffenen Assyrern zu helfen, von denen Zigtausende dem Vernehmen nach in den letzten Jahren Gewalt und Terror zum Opfer gefallen sind, noch mehr zwangsumgesiedelt wurden oder fliehen mußten, nachdem man ihre Dörfer zerstört hatte, und ein Teil wegen ihrer oppositionellen Haltung inhaftiert wurde?
In welchem Umfang wurden die Assyrer in die nationalen und internationalen Hilfsmaßnahmen und -programme für die irakischen Flüchtlinge in die Türkei und den Iran eingebunden, soweit sie nicht zufällig davon partizipierten?
Zu Frage 19:
Die Bundesregierung hat ihre Sorge um das Schicksal der irakischen Bevölkerungsminderheiten und ihre Hilfe stets auf alle Bevölkerungsgruppen bezogen. In seiner Regierungserklärung vom 17. April 91 vor dem Deutschen Bundestag hat Bundesminister Genscher neben den Kurden ausdrücklich auch die anderen Minderheiten erwähnt. Auch die VN-Resolution 688, die aufgrund deutscher und französischer
Initiative verabschiedet wurde, bringt ausdrücklich die Forderung zum Ausdruck, daß die irakische Regierung einen offenen Dialog führt, der die Respektierung der Menschenrechte aller irakischen Bürger zum Ziel hat. Die Bundesregierung wird sich in diesem Sinne weiterhin für alle unterdrückten Menschen in Irak einsetzen.
Die Hilfe für die kurdischen Flüchtlinge in Irak, in Iran und in der Türkei galt und gilt auch den assyrischen Christen.
Zu Frage 20:
Die Hilfe für die Flüchtlinge der Region ist nicht nach Empfängergruppen aufgeschlüsselt worden.
Einzelheiten zum Umfang der gesamten Hilfe sind in der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Gerd Poppe und der Gruppe Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Bundestagsdrucksache 12/1597 enthalten.
Anlage 4
Antwort
der Staatsministerin Ursula Seiler-Albring auf die Frage des Abgeordneten Rudolf Bendig (SPD) (Drucksache 12/2051 Frage 21):
Kann die Bundesregierung angeben, warum von Bürgern der Republik Rußland, welche an der deutschen Botschaft in Moskau ein Visum für die Bundesrepublik Deutschland beantragen, eine Visumsgebühr von einem Rubel erhoben wird, was nach offiziellem Tauschkurs in den Moskauer Wechselstuben z. Z. einem Gegenwert von 1,3 Deutschen Pfennigen entspricht, und wäre es angesichts des entstehenden Verwaltungsaufwandes (Kassenführung, Abrechnung, Verbuchung im Bundeshaushalt) nicht angebracht, diese Gebührenerhebung ganz einzustellen?
Bei dem in der Frage genannten Betrag von einem Rubel handelt es sich nicht um die Visagebühr der Botschaft Moskau, sondern um eine Kostenpauschale für die Abfrage des Ausländerzentralregisters beim Bundesverwaltungsamt mittels Fernschreiben für in der Regel jeweils hundert Antragsteller. Auf die gegenseitige Erhebung von Visumgebühren wird aufgrund eines Notenwechsels mit der früheren Sowjetunion vom 1. Mai 1960 verzichtet. Die Bundesregierung wendet diese Regelung auch auf die Nachfolgestaaten der Sowjetunion an, solange Gegenseitigkeit besteht. Die Kostenpauschale wird entsprechend den tatsächlich entstandenen Kosten für die Beteiligung anderer Behörden festgesetzt. Sie beträgt für die Botschaft Moskau seit Herbst 1991 einen Rubel. Bei der Wertermittlung kann nicht der aktuelle Devisenkurs in den Wechselstuben in Moskau zugrunde gelegt werden, sondern der amtliche Kurs, der für die Akkreditive der Botschaft Moskau gilt. Danach war kürzlich der rechnerische Gegenwert für einen Rubel knapp eine DM.
Die Kostenpauschale wird zur Zeit überprüft und dann neu festgesetzt werden.
6386* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992
Anlage 5
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf die Frage der Abgeordneten Lydia Westrich (SPD) (Drucksache 12/2051 Frage 37):
Liegt der Bundesregierung eine konkrete Planung der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika vor, wann, in welchem Umfang und mit welchen Methoden die Sanierung des Flughafengeländes des ehemaligen Militärflughafens Zweibrücken durchgeführt werden wird?
Der Bundesregierung liegt eine derartige konkrete Planung nicht vor.
Auf Veranlassung des Bundesministeriums der Verteidigung haben die US-Streitkräfte dem Bundesministerium der Verteidigung ihre Erkenntnisse über Schadstoffbelastungen der Liegenschaft Zweibrükken mitgeteilt und die finanzielle Verantwortung für die Beseitigung der von ihnen verursachten Schäden übernommen.
Ferner hat die Landesbauverwaltung im Auftrage des Bundesministeriums der Verteidigung Feststellungen über solche Belastungen getroffen.
Nach Auswertung und ggf. weiteren Erhebungen ist vorgesehen, mit den US-Streitkräften über die zur Behebung von Schäden notwendigen Maßnahmen zu verhandeln.
Anlage 6
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf die Frage der Abgeordneten Gabriele Iwersen (SPD) (Drucksache 12/2051 Frage 38):
Ist die Bundesregierung bereit, die „Neujahrsfalle" bei der Förderung von selbst genutztem Wohneigentum, das vor Ende eines Kalenderjahres erworben, aber erst nach Neujahr bezogen wird, und deshalb zur Zeit zur Reduzierung des Abzugszeitraumes von acht Jahren auf sieben Jahre führt, abzubauen, um dem Anspruch der Bürger auf Gleichbehandlung gerecht zu werden?
Die steuerliche Förderung des eigengenutzten Wohneigentums nach § 10 e EStG beginnt im Jahr der Anschaffung oder Fertigstellung der zu eigenen Wohnzwecken genutzten Wohnung und umfaßt einen Zeitraum von acht Jahren. Entsprechend der Zielsetzung des § 10 e EStG — Förderung von Wohneigentum, das zu eigenen Wohnzwecken genutzt wird — kann der Eigentümer die Abzugsbeträge nach § 10 e EStG nur in den Jahren des achtjährigen Abzugszeitraums in Anspruch nehmen, in denen er die Wohnung auch tatsächlich bewohnt. Der Abzugsbetrag steht daher einem Erwerber, der seine Wohnung im Anschaffungsjahr noch nicht selbst bewohnt, nach dem eindeutigen Gesetzeswortlaut für dieses Jahr nicht zu.
Die Bundesregierung hält diese vom Gesetzgeber gewollte und vom Bundesfinanzhof im Urteil vom 13. August 1990 bestätigte Regelung für sachgerecht. Wollte man in dem von Ihnen angesprochenen Fall eine Ausnahme von der Nutzung zu eigenen Wohnzwecken zulassen, so könnte mit gleichem Recht auch derjenige Eigentümer den Abzugsbetrag beanspruchen, der beispielsweise in einem späteren Jahr des
Abzugszeitraums seine Wohnung leerstehen läßt. Die Bundesregierung sieht daher keine Notwendigkeit für eine Änderung der geltenden Rechtslage.
Anlage 7
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf die Fragen des Abgeordneten Manfred Kolbe (CDU/ CSU) (Drucksache 12/2051 Fragen 39 und 40):
Ist es richtig — wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel" in seiner Ausgabe Nr. 6/1992 berichtet —, daß die Bundesregierung Druck auf westdeutsche Konzerne ausübt, damit diese unverkäufliche Ostbetriebe durch finanzielle Beteiligungen retten?
Wie schätzt die Bundesregierung die Möglichkeiten ein, mit Hilfe des ,, Volksaktien-Modells" in den östlichen Bundesländern Bürgern mit geringem Einkommen den Erwerb von Eigentum zu ermöglichen und gleichzeitig auf diesem Wege strukturbestimmende Großbetriebe zu erhalten?
Zu Frage 39:
Die Privatisierung und Sanierung der ostdeutschen Unternehmen ist nach dem Treuhandgesetz Aufgabe der Treuhandanstalt. Die Bundesregierung hat der THA dafür den finanziellen Rahmen bereitgestellt, damit sie diese Aufgaben erfolgreich bewältigen kann.
Zwang oder Druck auf Investoren ausüben kann die Bundesregierung nicht, will sie auch nicht.
Allerdings unternimmt sie selbstverständlich im Rahmen ihrer Gesamtverantwortung alles, um Investitionen in den neuen Ländern anzuregen und zu fördern. Dazu gehören nicht nur die Optimierung der finanziellen Rahmenbedingungen (z. B. über das Gemeinschaftswerk Aufschwung Ost) und die Unterstützung kreativer Privatisierungskonzepte der THA, sondern auch Gespräche z. B. mit Unternehmen, Verbänden und Handelskammern.
Zu Frage 40:
Die Bundesregierung begrüßt alle Anstrengungen der Treuhandanstalt, die im Rahmen unternehmensbezogener Kriterien dazu beitragen, wichtige Unternehmen und Industrieregionen als Industriestandorte zu erhalten.
Die Möglichkeiten, sogenannte strukturbestimmende Großbetriebe mit Hilfe des sogenannten „Volksaktienmodells" zu veräußern, schätzt die Bundesregierung wegen der noch fehlenden Börsenfähigkeit der Unternehmen und ihrer unbefriedigenden Ertragssituation als zur Zeit nicht erfolgversprechend ein.
Anlage 8
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf die Frage des Abgeordneten Ludwig Stiegler (SPD) (Drucksache 12/2051 Frage 41):
Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992 6387*
In welchem Umfang werden nach den jetzt bekanntgewordenen Ankündigungen der US-Regierung über einen schnelleren und umfangreicheren Abzug der US-Streitkräfte bis 1995 einheimische Zivilbeschäftigte mit dem Verlust ihrer Arbeitsplätze rechnen müssen, und wie verteilt sich nach dem heutigen Kenntnisstand der Bundesregierung dieser Personalabbau auf die einzelnen Regierungsbezirke Bayerns?
Nach Mitteilung der US-Streitkräfte ist eine Aussage darüber, wie sich der geplante Truppenabbau der US-Streitkräfte in der Bundesrepublik Deutschland bis 1995 auf die örtlichen Arbeitnehmer auswirken wird, noch nicht möglich.
Nachdem der Personalabbau in den Standorten Bad Tölz und Neu-Ulm weitgehend abgeschlossen ist, sind insbesondere für folgende Standorte weitere Abbaumaßnahmen angekündigt bzw. bereits eingeleitet: In Unterfranken für Aschaffenburg und Würzburg, in Mittelfranken für Ansbach und Nürnberg, in Oberfranken für Bamberg und in Schwaben für Augsburg.
Wieviele Arbeitnehmer in den einzelnen Standorten betroffen sein werden, steht noch nicht fest.
Anlage 9
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf die Frage des Abgeordneten Albrecht Müller (Pleisweiler) (SPD) (Drucksache 12/2051 Frage 42):
Welche direkten und indirekten Kosten entstehen der Bundesrepublik Deutschland jährlich für die Stationierung der alliierten Streitkräfte, und wie verteilen sich diese auf die einzelnen Herkunftsländer?
Der Bundesrepublik Deutschland entstanden für die Stationierung der alliierten Streitkräfte 1991 Ausgaben in Höhe von 1 429 Millionen DM (etatisiert im Einzelplan 35 „Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte").
Das Haushaltssoll für 1992 beläuft sich auf 1 431 Millionen DM.
Diesen Ausgaben stehen in den genannten Jahren Einnahmen gegenüber bei Kap. 3511 Tit. 286 01 „Einnahmen im Zusammenhang mit der Abgeltung von Schäden". Die Entsendestaaten tragen rd. 75 % der Schäden selbst, die mit dem Aufenthalt ihrer Streitkräfte in der Bundesrepublik Deutschland verbunden sind — vor allem Manöverschäden —. Diese Einnahmen betrugen 1991 99 Millionen DM.
Für das Haushaltsjahr 1992 sind 98 Millionen DM veranschlagt. Eine Aufteilung der Kosten in direkte und indirekte wird nicht vorgenommen.
1991 verteilten sich die Ausgaben wie folgt auf die einzelnen Herkunftsländer (in Millionen DM): USA 770, Großbritannien 366, Frankreich und übrige Streitkräfte in der Bundesrepublik 293.
Anlage 10
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hans-Hinrich Knaape (SPD) (Drucksache 12/2051 Frage 43):
Welche Sicherungsmaßnahmen sieht die Bundesregierung für ehemalige NVA-Objekte vor, wie z. B. für das ehemalige NVA- Objekt Rhinow, Kreis Rathenow, Land Brandenburg, welches nach Auffassung der Bundesvermögensverwaltung Potsdam sich gegenwärtig nicht gewinnbringend verkaufen läßt und eine Arbeitsplätze schaffende Nutzungsübergabe an die Stadt Rhinow nicht für möglich hält, um zu verhindern, daß es durch Randale, Einbrüche oder durch andere Einflüsse zur Zerstörung des Objektes kommt, und trägt dann gegebenenfalls das Bundesministerium der Finanzen die dadurch entstehenden Kosten?
Ehemalige NVA-Liegenschaften werden nach Zuführung in das Allgemeine Grundvermögen grundsätzlich im Auftrag der Bundesvermögensverwaltung von privaten Wachunternehmen gesichert. Von einer Bewachung wird abgesehen, wenn dies nach Lage der Liegenschaft, der Art der sonstigen Sicherungen und dem vorgesehenen Zeitpunkt der Verwertung nicht erforderlich oder angemessen erscheint.
Auch bei Bewachung der Objekte lassen sich Sachbeschädigungen nicht immer vermeiden. Sie wirken sich bei der Verwertung einer Liegenschaft ggf. auf den Kaufpreis aus. Die bisherigen Erfahrungen bei Verkäufen zeigen allerdings, daß nur geringe Minderungen des Gesamt-Kaufpreises zu verzeichnen sind, da für die Käufer in erster Linie die Lage, der Wert des Grundstücks und die Bausubstanz entscheidend sind.
Anzumerken ist, daß über den vorliegenden Kaufantrag der Gemeinde erst nach Ermittlung des Verkehrswertes entschieden werden kann.
Anlage 11
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Klaus Beckmann auf die Fragen des Abgeordneten Christoph Matschie (SPD) (Drucksache 12/2051 Fragen 44 und 45):
Hat die Bundesregierung Kenntnis davon, daß, wie die israelische Tageszeitung Ha'aretz berichtete, deutsche Firmen, die zur nuklearen und chemischen Aufrüstung des Irak beigetragen haben, jetzt die gleiche Technik an Iran verkaufen, und gibt es Erkenntnisse über weitere Firmen, die solche Lieferungen tätigen?
Wie beurteilt die Bundesregierung die oben genannten Lieferungen deutscher Firmen an Iran, und welche Konsequenzen wird die Bundesregierung gegenüber den betreffenden Firmen einleiten?
Zu Frage 44:
Nach der von Ihnen zitierten Pressemeldung sollen der Bundesregierung von der USA und Israel Listen von deutschen Unternehmen übergeben worden sein, die illegal Waren für Rüstungsprogramme nach Iran geliefert haben sollen. Die Meldung war unzutreffend, derartige Listen wurden nicht übergeben. Die Bundesregierung hat mehrfach mitgeteilt, daß Ausfuhrgenehmigungen, die mit derartigen Programmen in Zusammenhang stehen könnten, nicht erteilt werden. Aus diesem Grunde hatte sie beispielsweise
6388* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992
Genehmigungen für Ausfuhren an eine Pestizidanlage und an ein Kernkraftwerksprojekt abgelehnt.
Im übrigen laufen z. Zt. einige Ermittlungsverfahren wegen möglicher ungenehmigter Ausfuhren in verschiedenen Bereichen in den Iran.
Zu Einzelheiten dieser Ermittlungsverfahren kann die Bundesregierung wegen der noch laufenden Ermittlungen nicht Stellung nehmen.
Zu Frage 45:
Wie bereits ausgeführt, sind der Bundesregierung keine derartigen Lieferungen bekanntgeworden. Allgemein möchte ich betonen, daß die Bundesregierung allen Hinweisen auf mögliche Verstöße gegen das Außenwirtschaftsrecht mit Nachdruck nachgeht und entsprechende Unterlagen unverzüglich an die Ermittlungsbehörden weiterleitet.
Anlage 12
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Klaus Beckmann auf die Fragen des Abgeordneten Jürgen Türk (FDP) (Drucksache 12/2051 Fragen 46 und 47):
Sieht die Bundesregierung die Möglichkeit, im Zusammenhang mit den Hermes-Bürgschaften Liquiditätshilfen für Unternehmen, die hauptsächlich mit den ehemaligen RGW-Staaten gehandelt haben, in den neuen Ländern bereitzustellen, wenn sie durch die Veränderungen in Osteuropa in ihrer Existenz bedroht sind?
Wie schnell und auf welche Weise ließe sich hier eine praktikable Lösung finden?
Zu Frage 46:
Die Bundesregierung hat bereits frühzeitig durch günstige Rahmenbedingungen und marktkonforme Maßnahmen den strukturellen Anpassungsprozeß flankiert. Sie hat das entsprechende Instrumentarium nicht nur weitgehend beibehalten, sondern durch das Gemeinschaftswerk „Aufschwung Ost" noch wesentlich verstärkt.
Es ist nicht daran gedacht, einzelfallbezogene direkte Liquiditätshilfen den von der Umstrukturierung getroffenen Unternehmen zur Verfügung zu stellen, da die o. a. Maßnahmen als geeignet erscheinen, in der ersten Jahreshälfte 1992 einen Erfahrungsbericht über die wichtigsten Fördermaßnahmen vorzulegen, mit dem auch geprüft wird, inwieweit mit den Förderprogrammen die angestrebten Zielsetzungen erreicht werden konnten.
Zu Frage 47:
Das bisherige Instrumentarium, das sich als praktikabel erwiesen hat, soll fortgeführt werden. Bis auf die Hermes-Sonderbedingungen ist keines der bestehenden Förderprogramme ausgelaufen; die Programme werden auch 1992 fortgesetzt. Die Bundesregierung beabsichtigt — wie bereits dargelegt —, einen Erfahrungsbericht über die wichtigsten Fördermaßnahmen in der ersten Jahreshälfte 1992 vorzulegen. Die Bundesregierung wird dann entscheiden, ob und inwieweit wirtschafts- und finanzpolitische Maßnahmen nach Auslaufen des Gemeinschaftswerks „Aufschwung Ost" notwendig sind.
Anlage 13
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Erich Riedl auf die Fragen des Abgeordneten Michael von Schmude (CDU/ CSU) (Drucksache 12/2051 Fragen 48 und 49):
Wie viele Schiffsneubauten, die von ostdeutschen Werften für die ehemalige UdSSR fertiggestellt wurden, liegen zur Zeit auf Reede, weil die Finanzierung ungeklärt ist?
Sieht die Bundesregierung eine Möglichkeit, mit einzelnen GUS-Staaten ein Abkommen über Fischereifangrechte zu treffen, um so im Rahmen einer Zusammenarbeit eine Kaufpreisfinanzierung zu erleichtern, oder beabsichtigt die Bundesregierung eine zusätzliche Hermes-Deckung bereitzustellen?
Zu Frage 48:
Die Zahl der von ostdeutschen Werften für die ehemalige UdSSR fertiggestellten und nicht abgenommenen Schiffe ist 15.
Durch die Verhandlungen von Bundesminister Möllemann in Moskau am 3. Febraur 1992 besteht die Aussicht, daß die Schiffe bald geliefert werden können.
Zu Frage 49:
Der Fischereibereich ist vergemeinschaftet. Dementsprechend hat die Bundesrepublik Deutschland nicht mehr die Möglichkeit, selbständig mit Drittländern Fischereiabkommen abzuschließen. Dies ist vielmehr ausschließliche Kompetenz der EG.
Sondierungen über den Abschluß solcher Abkommen finden gegenwärtig in Rußland und den baltischen Staaten statt. Ob diese zu Abkommen führen werden, läßt sich noch nicht beurteilen, da es Widerstände innerhalb der Gemeinschaft gibt und das Ergebnis des Restrukturierungsprozesses in den baltischen Staaten und Rußland ungewiß ist. Innerhalb der EG engagieren sich Deutschland und Dänemark für einen Abschluß.
Die Bundesregierung ist bereit, weitere Hermesanträge der ostdeutschen Werften zu prüfen. Ein Antrag der Volkswerft Stralsund hat dem Interministeriellen Ausschuß für Ausfuhrgewährleistungen bereits vorgelegen. Die Bundesregierung wird über dieses Projekt entscheiden, sobald die Ergebnisse einer Untersuchung über seine Wirtschaftlichkeit und die Zustimmung der EG zu unserem Werfthilfeprogramm für die ostdeutschen Werften vorliegen.
Anlage 14
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Klaus Beckmann auf die
Fragen des Abgeordneten Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) (Drucksache 12/2051 Fragen 51 und 52):
Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992 6389*
Durch welche Maßnahmen will die Bundesregierung die besondere Bedeutung der Umstellung der Waffenproduktion auf zivile Produktion herausstellen, zu der sie sich zusammen mit den anderen KSZE-Staaten am 31. Januar 1992 in Prag bekannt hat?
Wie will die Bundesregierung diese Form der Konversion in den Staaten Osteuropas und besonders in der GUS fördern?
Zu Frage 51:
Die Bundesregierung mißt einer erfolgreichen Umstellung der Waffenproduktion bei der Industrie auf zivile Produktionen große Bedeutung bei. Besondere Maßnahmen zur Förderung der industriellen Konversion gibt es allerdings nicht. Die Bedarfsplanung des Bundesministers der Verteidigung wird der Industrie immer so rechtzeitig bekanntgemacht, daß sie sich darauf einstellen kann. Im übrigen stehen der Industrie die üblichen regional-, forschungs- und arbeitsmarktpolitischen Instrumentarien der Bundesregierung zur Flankierung der Anpassung zur Verfügung. Auch in den neuen Bundesländern bewältigen die ehemaligen Rüstungsbetriebe die Umstellung ohne spezielle Konversionshilfen.
Zu Frage 52:
Mit Hilfe von Consulting-Leistungen, die seit 1990 vom Bundesministerium für Wirtschaft in Form von Zuwendungen gefördert werden, sind bereits zwei Konversions-Projekte bewilligt worden.
Das Thema „Rüstungskonversion" wird auch ein wichtiges Thema bei der Tagung des deutsch-russischen Kooperationsrates am 18. Februar 1992 in Bonn sein. Bei dieser Gelegenheit wird die Bundesregierung die russische Seite ermutigen, das umfangreiche menschliche und industrielle Rüstungspotential umzustellen und für den wirtschaftlichen Aufbau zu nutzen. Hierfür wird deutsches Know-how zur Verfügung gestellt.
Anlage 15
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Horst Seehofer auf die Fragen der Abgeordneten Regina Kolbe (SPD) (Drucksache 12/2051 Fragen 53 und 54):
Kann die Bundesregierung ausschließen, daß es aufgrund der zum Jahreswechsel stark angestiegenen Zahl an Arbeitslosen in den neuen Ländern nicht wieder wie im Vorjahr zu Verzögerungen bei der Auszahlung von Leistungen der Arbeitsämter kommt?
Wie ist von seiten der Arbeitsverwaltung in den neuen Ländern in personeller und verwaltungstechnischer Hinsicht sichergestellt worden, daß es angesichts der gestiegenen Zahl an Arbeitslosen nicht zu Verzögerungen bei der Bearbeitung von Anträgen auf Auszahlung von Leistungen der Bundesanstalt für Arbeit kommt?
Die Anfang des Jahres 1991 aufgetretenen Verzögerungen bei der Auszahlung der Leistungen an Arbeitslose waren in der Hauptsache auf die lange Dauer der Überweisungswege bei den Kreditinstituten zurückzuführen. Nachdem die Kreditinstitute im Beitrittsgebiet den Zahlungsverkehr in der Zwischenzeit vollständig auf den Bundesbank-Standard umgestellt haben, sind auch keine Verzögerungen mehr bei
der technischen Abwicklung im Bankenapparat zu erwarten.
Die Auszahlung von Leistungen an die Leistungsempfänger erfolgt nach der Bewilligung der Leistung in einem maschinellen Auszahlverfahren, wobei die Zahlungen jeweils nach Ablauf des 14tägigen Zahlungszeitraumes automatisch veranlaßt werden. Die Zunahme der Zahlfälle führt hier nicht zu Verzögerungen.
Zu Ihrer zweiten Frage bemerke ich folgendes: Im Hinblick auf die in den Dienststellen der Bundesanstalt im neuen Teil des Bundesgebietes erwartete Aufgabenentwicklung hat die Bundesanstalt frühzeitig personelle Vorkehrungen getroffen, damit der für den Beginn des Jahres 1992 erwartete Anstieg der Zahl der Arbeitslosen bewältigt werden kann.
Seit Mitte Dezember sind bereits 1 500 Mitarbeiter aus dem bisherigen Bundesgebiet zur personellen Verstärkung der neuen Arbeitsämter eingesetzt. Diese Zahl wird in Kürze — bedarfsorientiert — um mindestens 1 000 Mitarbeiter erhöht. Von den 1 500 Mitarbeitern sind 816 in den Leistungsabteilungen der neuen Arbeitsämter tätig.
Darüber hinaus sind in den neuen Arbeitsämtern derzeit rd. 5 100 Kräfte mit befristetem Arbeitsvertrag beschäftigt.
Die Dienststellen im neuen Teil des Bundesgebietes sind angewiesen, die Mitarbeiter durch interne Umsetzungen so einzusetzen, daß die zeitnahe Bearbeitung und Auszahlung der Leistungen sichergestellt ist.
Derzeit beträgt die durchschnittliche Bearbeitungsdauer vollständig vorliegender Anträge auf Arbeitslosengeld oder Arbeitslosenhilfe rd. 10 Tage.
Können Lohnersatzleistungen trotz der vorstehend erwähnten Maßnahmen nicht innerhalb von 3 Wochen bewilligt werden, sind die Arbeitsämter angewiesen, rechtzeitig Vorschüsse zu leisten, wenn der Anspruch zumindest dem Grunde nach feststeht.
Anlage 16
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Horst Seehofer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hans-Hinrich Knaape (SPD) (Drucksache 12/2051 Frage 55):
Beabsichtigt die Bundesregierung, die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) jeweils nur noch für sechs Monate zu genehmigen, und wenn ja, welche Argumente zur Sicherung des sozialen Friedens empfiehlt die Bundesregierung gegenüber den Bürgern, z. B. im Kreis Rathenow, Land Brandenburg, wo die Arbeitslosigkeit gegenwärtig 16,3 % beträgt und nach Wegfall der ABM-Stellen von 2 500 auf 444 im laufenden Jahr die Arbeitslosigkeit auf über 20 % ansteigen wird?
Die Bundesregierung ist rechtlich nicht befugt, die Förderung von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zu bewilligen. Nach § 3 AFG und § 19 SGB I ist die ABM-Bewilligung Aufgabe der Bundesanstalt für Arbeit mit ihren Dienststellen, den Arbeitsämtern und den Landesarbeitsämtern.
6390* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992
Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit hat in seinem Erlaß „Vorgaben zur Qualitätssicherung und Steuerung bei ABM für das Jahr 1992 in den neuen Bundesländern einschl. Berlin-Ost" vom 20. Dezember 1991 (Ziff. II 11) angeordnet, daß die Förderungsdauer in den ABM-Bewilligungsbescheiden auf höchstens ein Jahr zu begrenzen ist. Das ist auch der Standpunkt der Selbstverwaltung der Bundesanstalt für Arbeit. Um mit den vorhandenen ABM-Mitteln möglichst viele Personen in Beschäftigung zu bringen, sollte nach Auffassung der Bundesregierung die ABM-Förderung im Einzelfalle nach Möglichkeit auf sechs Monate begrenzt werden. Eine längere Förderung ist danach in den Fällen möglich, in denen eine halbjährige Förderung arbeitsmarktpolitisch keinen Sinn gibt.
Der Mittelansatz für die ABM-Förderung im Haushalt 1992 der Bundesanstalt für Arbeit läßt Neubewilligungen für 150 000 Personen zu. Um eine kontinuierliche und regional ausgewogene Bewilligungspraxis für 1992 zu erreichen, sieht der Erlaß vom 20. Dezember 1991 monatliche Kontingente für die Arbeitsämter der neuen Bundesländer vor. Auf das Arbeitsamt Neuruppin, zu dessen Bezirk Rathenow gehört, entfallen 361 Zuweisungen in ABM-Vollzeitarbeitsplätze und 64 Zuweisungen in ABM-Teilzeitarbeitsplätze monatlich. Die ABM-Beschäftigungen, die aus dem Vorjahr in das laufende Jahr hineinreichen, bleiben von der Kontigentierung der Neubewilligung unberührt.
Anlage 17
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Horst Seehofer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Martin Pfaff (SPD) (Drucksache 12/2051 Frage 56):
Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über die Initiative, die die bayerische Landesregierung in jüngster Zeit zur Durchsetzung der Hilfen zur häuslichen Pflege ergriffen hat, und welche gesetzlichen Konsequenzen wird sie daraus ziehen?
Die jetzt bestehenden Ansprüche auf Hilfen der Krankenkassen bei der häuslichen Pflege wurden mit dem Gesundheits-Reformgesetz eingeführt. Bei der Einführung von Krankenkassenleistungen zur häuslichen Pflegehilfe nach §§ 53 ff. SGB V waren starke Widerstände zu überwinden, da diese Lösung von vielen als der falsche Weg angesehen wurde. An der Vorbereitung dieser Reform und bei der Durchsetzung der Leistungen für die Pflegebedürftigen war Bayern in Gestalt der die bayerische Staatsregierung tragenden CSU maßgeblich beteiligt.
Bayern zählt auch jetzt zu den Kämpfern für eine Gesamtabsicherung des Risikos Pflegebedürftigkeit, wie dies aus den Beschlüssen der bayerischen Staatsregierung und der CSU deutlich wird. Diese Vorstellungen zur Einführung einer gesetzlichen sozialen Pflegeversicherung decken sich weitestgehend mit denen der CDU und des Bundesarbeitsministers. Sie sind Gegenstand der laufenden Koalitionsgespräche über eine Absicherung des Risikos Pflegebedürftigkeit.
Anlage 18
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Willy Wimmer auf die Frage des Abgeordneten Heribert Scharrenbroich (CDU/ CSU) (Drucksache 12/2051 Frage 57):
Können Berufssoldaten auch noch nach dem 30. März 1992 eine vorzeitige Zurruhesetzung nach § 2 des PersStärkeG beantragen und damit rechnen, daß sie mit den Kameraden gleichbehandelt werden, die ihre Anträge vor diesem Datum vorlegten?
Die Vorgabe in den Vorläufigen Ausführungsbestimmungen zum Personalstärkegesetz, daß Anträge bis zum 31. März 1992 gestellt werden sollen, beinhaltet keine Ausschlußfrist. In sehr vielen Fällen wird eine Auswahl erforderlich sein. Sie muß unter anderem wegen der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben früh durchgeführt werden und soll gleichzeitig auf möglichst breiter Basis erfolgen. Dies ist aber nur möglich, wenn bis zu dem genannten Termin hinreichend viele Anträge vorliegen.
Spätere Anträge werden im Rahmen des dann bestehenden Zurruhesetzungsbedarfs Erfolg haben können. Das dürfte insbesondere für den Fall gelten, daß Soldaten ihren Antrag zurückhalten wollen, bis ihnen die Auswirkungen von Organisationsmaßnahmen, die ihre Dienststelle betreffen, bekannt sind.
Anlage 19
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Willy Wimmer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Olaf Feldmann (FDP) (Drucksache 12/2051 Frage 60):
Welcher zivile „spin-off " ist bisher bei den einzelnen Entwicklungsprogrammen der jeweilig damit in Deutschland, England, Italien und Spanien beauftragten Firmen für die Gesamtentwicklung des Eurofighter (Jäger 90) entstanden, und welchen Wert bzw. welche Anwendungsmöglichkeiten haben die aus der Gesamtentwicklung des Jäger 90 gewonnenen technologischen Erkenntnisse für zivile Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsbereiche?
Für den Bundesminister der Verteidigung ist das entscheidende Kriterium bei der Auswahl eines Jagdflugzeuges die wirtschaftliche Deckung des militärischen Bedarfs.
Gleichzeitig wird die besondere industriepolitische und technologische Bedeutung sowohl der Entwicklung als auch für die mögliche Entscheidung über die Produktion gesehen und berücksichtigt.
Die industrielle Beteiligung ist technologisch und in bezug auf die beteiligten Firmen sehr vielseitig und umfangreich. Es wurden weit über 200 Unterverträge abgeschlossen. Eine Erhebung über den „spin-off" in allen Einzelfällen oder gar eine Quantifizierung ist nicht möglich.
Der Bundesminister der Verteidigung geht davon aus, daß mit der Teilnahme an dem internationalen EFA-Entwicklungsprogramm die zivile Luft- und Raumfahrt in den modernsten technologischen Bereichen wie Antriebstechnik, Werkstoffe, Meß- und Berechnungsverfahren, Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit, Elektronik und Datenverarbeitung besonders gestützt wird.
Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992 6391*
Anlage 20
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Willy Wimmer auf die Fragen des Abgeordneten Walter Kolbow (SPD) (Drucksache 12/2051 Fragen 61 und 62):
Teilt die Bundesregierung die öffentliche Medienkritik, daß der Jagdbomber MRCA-Tornado als eines der wichtigsten Waffensysteme der Luftwaffe „außer Kontrolle geraten" sei?
Aus welchen Gründen ist die Bundesregierung nicht bereit, angesichts der verringerten Bedrohung darauf zu verzichten, immer mehr Geld in die offensichtlich fragwürdige Entwicklung eines Stör- und Täuschsenders zu stecken?
Zu Frage 61:
Eine „öffentliche Medienkritik" ist der Bundesregierung — mit Ausnahme des Artikels in einer Wochenzeitschrift der vergangenen Woche und damit in Verbindung stehender Agenturmeldungen — nicht bekannt.
Die Bundesregierung teilt die Kritik dieser Wochenzeitschrift nicht, daß der Jagdbomber MRCA-TORNADO als „das wichtigste Waffensystem der Luftwaffe außer Kontrolle geraten" sei. Das Bundesministerium der Verteidigung hat eine berichtigende Klarstellung veröffentlicht.
Der Jagdbomber MRCA-TORNADO ist einsatzbereit. Seine technische Klarstandsrate entspricht der anderer Einsatzflugzeuge der deutschen Luftwaffe und erfüllt die NATO-Forderungen.
Zu Frage 62:
Die Bundesregierung hat die Verpflichtung, der Truppe die Ausrüstung zur Verfügung zu stellen, die ihr das Überleben im Einsatz und die Erfüllung ihrer Aufgaben ermöglicht. Hierzu gehört für die TORNADO-Besatzung auch der Stör- und Täuschsender CERBERUS. Der Verzicht auf ein derartiges Gerät würde die Besatzung verwundbarer machen und die Einsatzwirksamkeit entscheidend verringern; andere Lösungsmöglichkeiten stehen nicht zur Verfügung. Eine Weiterentwicklung des Stör- und Täuschsenders mit dem Ziel der Anpassung an neue Radarsysteme ist auf diesem besonders innovationsträchtigen Gebiet erforderlich. Aus diesem Grund haben die zuständigen Ausschüsse des Deutschen Bundestages (zuletzt bei der Beratung des Haushalts 1992) dem Vorhaben CERBERUS zugestimmt.
Anlage 21
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Willy Wimmer auf die Frage des Abgeordneten Hans Wallow (SPD) (Drucksache 12/2051 Frage 63):
Welche Ursachen sind nach Ansicht der Bundesregierung für die Zunahme der Wehrdienstverweigerer auf nunmehr 150 000 jährlich verantwortlich?
Über die tatsächlichen Beweggründe der vermehrten Antragstellung liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor. Die Bundesregierung hat es in der Vergangenheit stets abgelehnt, Aussagen über die Beweggründe von KDV-Antragstellern zu treffen, da von der Verfassung als einziger Verweigerungsgrund die
„Gewissensentscheidung gegen den Kriegsdienst mit der Waffe" anerkannt wird (Artikel 4 Absatz 3 Satz 1 des Grundgesetzes).
Anlage 22
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Willy Wimmer auf die Fragen des Abgeordneten Gernot Erler (SPD) (Drucksache 12/2051 Fragen 64 und 65):
Mit welchem Ergebnis hat der Bundesminister der Verteidigung in Abstimmung mit dem Bundesminister für Verkehr über die künftige Stationierung von SAR-Hubschraubern im Bundesgebiet entschieden, wie mir dies in einer Antwort auf Frage 47 in Drucksache 12/1099 angekündigt worden ist?
Wohin wird der bisher in Bremgarten stationierte SAR- Hubschrauber der Bundeswehr verlegt, und wie wird durch die Stationierungsentscheidung sichergestellt, daß der südbadische Raum um die Großstadt Freiburg herum auch künftig auf SAR-Dienste rechnen kann?
Zu Frage 64:
Eine Neuorganisation des überregionalen Such-und Rettungsdienstes der Bundeswehr (SAR) ist im Zusammenhang mit der Reduzierung der Bundeswehr und der Ausweitung der Zuständigkeit im Zuge der Einigung unseres Landes unumgänglich. Die Sicherstellung des Auftrages für die besonderen Belange der Luftfahrt als Bundesaufgabe auf Grund internationaler Verpflichtungen erfordert die flächendeckende Bereitstellung von SAR-Mitteln rund um die Uhr. In Abstimmung mit dem Bundesminister für Verkehr werden die SAR-Hubschrauber künftig so disloziert, daß jeder Punkt Deutschlands innerhalb von 45 Minuten nach dem Start erreicht werden kann. Die besonderen Belange der Küsten- und Gebirgsregionen werden durch eine Mehrfachüberlappung besonders berücksichtigt. Nach einer Übergangsphase wird die Bundeswehr ab Ende 1994 insgesamt 13 SAR-Kommandos mit Hubschraubern und einer SAR-Bereitschaft mit einem Seeaufklärungsflugzeug betreiben:
Die Dislozierung ist wie folgt geplant:
Marine
BORKUM (Niedersachsen)
WESTERLAND (Schleswig-Holstein)
KIEL (Schleswig-Holstein)
PAROW (Mecklenburg-Vorpommern)
NORDHOLZ (Niedersachsen), Aufklärungsflugzeug für Langstreckensuche
Luftwaffe
AHLHORN (Niedersachsen)
FASSBERG (Niedersachsen)
LAAGE (Mecklenburg-Vorpommern)
NÖRVENICH (Nordrhein-Westfalen)
ERFURT (Thüringen)
HOLZDORF (Brandenburg) STUTTGART (Baden-Württemberg)
MANCHING (Bayern)
PENZING (Bayern)
Zusätzlich stellt die Bundeswehr für die regionale zivile Luftrettung — in Verantwortung der Länder —
6392* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992
neben den bestehenden sechs Rettungszentren in den alten Bundesländern künftig weitere drei SAR-Rettungshubschrauber in den neuen Bundesländern ab. Die Stationierung ist für Erfurt, Bad Sarrow und Neustrelitz geplant.
Zu Frage 65:
Im Rahmen der Reorganisation des militärischen SAR-Dienstes ist die Verlegung des SAR-Kommandos in BREMGARTEN, nach Stillegung des Flugplatzes, auf den Flughafen STUTTGART vorgesehen. Trotz der Stillegung des Flugplatzes BREMGARTEN ist durch diese Maßnahme eine effiziente Abdeckung der gesamten Süd-West-Region gegeben. Von STUTTGART aus wird auch Südbaden für Such- und Rettungseinsätze sowie für dringende Krankentransporte — unter der Voraussetzung, daß kein geeignetes ziviles Luftrettungsmittel zeitgerecht zur Verfügung steht — mitversorgt werden können.
Anlage 23
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Fragen der Abgeordneten Antje-Marie Steen (SPD) (Drucksache 12/2051 Fragen 74 und 75):
Wird bei den Untersuchungen auch die Frage einer weiteren Elbequerung für den Schienenverkehr einbezogen, um den Engpaß Hamburg im Nord-Süd-Verkehr sowohl auf der Strecke Hamburg-Flensburg als auch Puttgarden/Lübeck-Travemünde/Skandinavienkai zu beseitigen?
Sind mit einer Planung für eine Elbequerung westlich von Hamburg Planungen für eine Autobahnverbindung zur A 27, zur A 1 und/oder zur A 23 verbunden?
Zu Frage 74:
Zur Verbesserung der Schieneninfrastruktur im Hamburger Raum ist im Bundesverkehrswegeplan 1985 die Ausbaustrecke Hamburg-Harburg-Hamburg-Rothenburgsort enthalten. Gegenstand des 1987 begonnenen Vorhabens ist die Neuordnung beziehungsweise der Neubau von Gleisanlagen zwischen dem Rangierbahnhof Maschen und Hamburg-Rothenburgsort mit dem Ziel einer Steigerung der Strekkenkapazität und Beförderungsqualität. Baubeginn für die neue Süderelbbrücke war im Mai 1991. Nach der für 1996 geplanten Inbetriebnahme des Gesamtprojektes sind die vorhandenen Engpässe im vorgenannten Bereich beseitigt.
Zu Frage 75:
Ziel der Bundesregierung ist die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für den norddeutschen Raum. Dieses Gesamtkonzept muß sowohl die Belange des Fernverkehrs als auch die des Regionalverkehrs und des damit zusammenhängenden örtlichen Verkehrs im Großraum Hamburg koordinieren. Weiträumige Verkehre sollten nicht ohne Not in den städtischen Bereich hineingezogen werden. Beim Fernverkehr müssen die mittel- und langfristig zu erwartenden Entwicklungen im skandinavischen Raum sowie im Ost-West-Verkehr berücksichtigt werden.
Hierzu sind Untersuchungen in Auftrag gegeben worden, deren Ergebnisse in Kürze erwartet werden.
Die Untersuchungen sollen den Zusammenhang zwischen westlicher und östlicher Umfahrung Hamburgs einerseits und dem Bau der 4. Röhre andererseits aufzeigen. Daraus sind Aussagen über die Verknüpfung einzelner Projekte sowie einen Zeitplan für die Reihenfolge der Verwirklichung abzuleiten. Verkehrliche und ökologische Kriterien sind hierbei ebenso zu berücksichtigen wie Fragen der Wirtschaftlichkeit und der Finanzierung.
Nach der Vorlage der Untersuchungen werden die Verkehrsminister der 5 Küstenländer und der Bundesverkehrsminister hierüber in einer Konferenz am 27. Februar 1992 in Rostock beraten. Dabei wird eine möglichst gemeinsam getragene Lösung angestrebt, die dann Bestandteil des im Laufe des Jahres 1992 vorzulegenden gesamtdeutschen Verkehrswegeplanes sein soll.
Die in Ihrer Frage genannten Autobahnverbindungen sind in die Untersuchungen einbezogen.
Anlage 24
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Fragen der Abgeordneten Ulrike Mehl (SPD) (Drucksache 12/2051 Fragen 76 und 77):
Welche Gebiete kommen nach Auffassung der Bundesregierung aus ökologischen Gründen für die Elbequerung westlich von Hamburg nicht in Frage?
Von welchem Verkehrsaufkommen geht die Bundesregierung bei den verschiedenen möglichen Elbequerungen westlich von Hamburg aus, und worauf beruhen diese Zahlen?
Diese Fragen sind Bestandteil der derzeit laufenden Untersuchungen für ein Gesamtkonzept für den norddeutschen Raum.
Anlage 25
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Manfred Opel (SPD) (Drucksache 12/2051 Fragen 78 und 79):
Welche Überlegungen über eine Küstenautobahn Cuxhaven-Hamburg sind für die Bundesregierung mit einer Elbequerung westlich von Hamburg unmittelbar verbunden?
Welche Varianten einer weiteren Elbequerung liegen den Untersuchungen, die nach Aussagen der Bundesregierung im Frühjahr 1992 vorliegen sollen, zugrunde?
Zu Frage 78:
Für die Bundesregierung ist die Frage einer durchgehenden Autobahn Hamburg-Cuxhaven derzeit nicht relevant. Gleichwohl werden die Wirkungen einer Elbequerung westlich von Hamburg auf das vorhandene Straßennetz unter Einbeziehung der im derzeit geltenden Bedarfsplan enthaltenen Maßnahmen überprüft.
Zu Frage 79:
Der Untersuchung liegen Elbequerungen im Raum Stade, im Raum Brunsbüttel sowie im Raum Geesthacht zugrunde.
Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992 6393*
Anlage 26
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast (SPD) (Drucksache 12/2051 Fragen 80 und 81):
Teilt die Bundesregierung die Auffassung, nur der Bau einer weiteren Elbequerung könne Schleswig-Holsteins Verkehrsprobleme lösen, von einer weiteren Elbtunnelröhre profitiere in erster Linie der Hamburger innerstädtische Verkehr, und wenn ja, welche Verkehrszahlen liegen dieser Einschätzung zugrunde?
Favorisiert die Bundesregierung auch den Bau eines weiteren Elbtunnels westlich von Hamburg?
Die Frage der Zusammenwirkung der verschiedenen Einzelelemente als auch der Zeitplan für die Verwirklichung sind Gegenstand des in Arbeit befindlichen Gesamtkonzepts für den norddeutschen Raum.
Anlage 27
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Reinhold Hiller (Lübeck) (SPD) (Drucksache 12/2051 Fragen 82 und 83):
Wie steht die Bundesregierung zu der Ankündigung vom Bundesminister für Verkehr, Dr. Günther Krause, auf eine vierte Elbtunnelröhre zu verzichten und statt dessen eine weitere Elbequerung westlich Hamburgs zu bauen?
Wie hoch prognostiziert die Bundesregierung das Verkehrsaufkommen im Elbtunnel nach Fertigstellung der 4. Röhre?
Zu Frage 82:
Diese Aussage trifft nicht zu. Ziel ist vielmehr ein Gesamtkonzept für den norddeutschen Raum.
Zu Frage 83:
Diese Frage ist Bestandteil der zur Zeit laufenden Untersuchungen. Ziel des Gesamtkonzeptes ist, das Hineinziehen von Fernverkehren in den städtischen Bereich so weit als möglich zu vermeiden.
Anlage 28
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Christine Lucyga (SPD) (Drucksache 12/2051 Fragen 84 und 85):
Von welchem Zeitraum geht die Bundesregierung aus, wenn sie in der Antwort auf die Kleine Anfrage 12/1880 zur Verkehrsplanung in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zur Lösung der Verkehrsprobleme im Hamburger Raum „mittelfristig" von der Erforderlichkeit einer großräumigen Umfahrung der Hansestadt Hamburg gesprochen hat?
Wie beurteilt die Bundesregierung Aussagen der schleswigholsteinischen Landesregierung, daß eine weitere Elbequerung wegen der notwendigen Abstimmungen zwischen dem Bund, den beteiligten Ländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen und der Hansestadt Hamburg erst nach der Jahrtausendwende in Angriff genommen werden könnte?
Dies wird Gegenstand des Gesprächs der Verkehrsminister am 27. Februar 1992 in Rostock sein.
Anlage 29
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Günther Heyenn (SPD) (Drucksache 12/2051 Fragen 86 und 87):
Wie beurteilt die Bundesregierung die Notwendigkeit und die Möglichkeit eines Autobahnringes rund um die Hansestadt Hamburg mit einer nördlichen Trassenführung durch Schleswig-Holstein?
Welche Auswirkungen auf die Verkehrsdichte der Bundesstraßen 206 und 404 erwartet die Bundesregierung innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre für den Fall, daß die vierte Elbtunnelröhre — wie vom Bundesminister für Verkehr, Dr. Günther Krause, in den vergangenen Wochen mehrfach öffentlich geäußert — nicht gebaut wird?
Diese Fragen sind Bestandteil der zur Zeit laufenden Untersuchungen für ein Gesamtkonzept für den norddeutschen Raum.
Anlage 30
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Frage des Abgeordneten Norbert Gansel (SPD) (Drucksache 12/2051 Frage 88):
Bis zu welchem Zeitpunkt ist mit einer endgültigen Aussage der Bundesregierung bezüglich der Reihenfolge der Verwirklichung der verschiedenen Projekte „4. Elbtunnelröhre" und „Weitere Elbequerung" zu rechnen, und bestehen bezüglich der planerischen und baulichen Umsetzbarkeit dieser verschiedenen Projekte zeitliche Unterschiede?
Diese Fragen sind Bestandteil des Gesamtkonzeptes für den norddeutschen Raum und werden in der Besprechung der Verkehrsminister am 27. Februar 1992 in Rostock beraten werden.
Anlage 31
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Hans-Joachim Hacker (SPD) (Drucksache 12/2051 Fragen 89 und 90):
Welche Anbindungen an eine mögliche Elbequerung westlich von Hamburg hält die Bundesregierung für denkbar?
Welche Trassenführungen werden für Anbindungen der Elbequerung westlich von Hamburg von der Bundesregierung geprüft, und welche Ergebnisse solcher Prüfungen möglicher Trassen liegen der Bundesregierung zur Zeit vor?
Diese Fragen sind Bestandteil der zur Zeit laufenden Untersuchungen für ein Gesamtkonzept für den norddeutschen Raum.
Anlage 32
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Ottmar Schreiner (SPD) (Drucksache 12/2051 Fragen 91 und 92):
Wie sind bezüglich des von allen relevanten politischen und gesellschaftlichen Kräften im Saarland, insbesondere im Hinblick auf den Europäischen Binnenmarkt, für äußerst dringlich
6394* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992
erachteten Weiterbaus der Autobahn A 8 von Merzig-Wellingen bis zur Luxemburger Grenze die in der „Saarbrücker Zeitung" vom 27. Januar 1992 verbreiteten Wortlautformulierungen vom Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Dr. Klaus Töpfer, "Die A 8 muß schnellstens kommen, sonst nabeln wir uns ein Stück aus Europa ab" und „Die A 8 wird kommen" zu verstehen?
Wann kommt das von Kollegin Trudi Schmidt mit Schreiben vom 30. Oktober 1991 im Namen aller saarländischen Bundestagsabgeordneten erbetene Gespräch mit einem Vertreter der politischen Leitungsebene des Bundesministeriums für Verkehr über die ortsdurchfahrtsfreie Verbindung zwischen der BAB A 620 (Saarlouis) und dem Autobahnkreis St. Avoid einschließlich einer Querspange zwischen der BAB A 620 und B 51 (neu) zustande?
Zu Frage 91:
Mit den angesprochenen Äußerungen, die in der „Saarbrücker Zeitung" vom 27. Januar 1992 wiedergegeben sind, hat Bundesminister Prof. Dr. Töpfer unterstrichen, daß er den Weiterbau der A 8 von Merzig/Wellingen bis zur luxemburgischen Grenze für vordringlich erachtet.
Dementsprechend hat die Bundesregierung dieses Projekt in die Liste der für eine Privatfinanzierung in Betracht kommenden Verkehrsinvestitionen aufgenommen.
Zu Frage 92:
Im Einvernehmen mit der Kollegin Trudi Schmidt wurde zunächst auf einen konkreten Gesprächstermin verzichtet, weil die Bewertungsergebnisse für diese Straßenbaumaßnahmen noch nicht vorliegen.
Anlage 33
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Frage des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) (Drucksache 12/2051 Frage 95):
Wie hat sich in den vergangenen Jahren die Unfallhäufigkeit an Bahnübergängen, die nicht durch Halbschranken gesichert sind, entwickelt, und wie beurteilt die Bundesregierung den Vorschlag, in Anbetracht der oftmals schrecklichen Folgen von Zusammenstößen von Personenkraftwagen und Zügen an Bahnübergängen die Unfallfolgen durch bauliche Veränderungen der Lokomotiven, z. B. Abweiser, zu mildern?
Die Zahl der Unfälle an Bahnübergängen im Bereich der Deutschen Bundesbahn hat sich stetig verringert. So sank die Gesamtzahl der Unfälle an Bahnübergängen von 793 im Jahre 1970 auf 308 im Jahre 1990. Eine entsprechende Entwicklung ist auch an den Bahnübergängen eingetreten, die nicht mit Halbschranken gesichert sind.
Abweiser oder Energieverzehreinrichtungen an führenden Fahrzeugen der Eisenbahnen stellen aus physikalischen Gründen kein geeignetes Mittel dar, Unfälle auf Bahnübergängen zu verhindern oder etwaige Unfallfolgen zu mildern.
Anlage 34
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Fragen der Abgeordneten Edelgard Bulmahn (SPD) (Drucksache 12/2051 Fragen 96 und 97):
Welche Umstände haben zu dem Zugunglück am 24. Januar 1992 bei Lehrte geführt, und welche Schlußfolgerungen zieht die Deutsche Bundesbahn hieraus?
Wie kommt es, daß allein im Bereich Hannover die Lokführer im vergangenen Jahr durchschnittlich 26 Tage mehr arbeiten mußten als tariflich vorgesehen, und aus welchen Gründen gehen Lokführer der Deutschen Bundesbahn im Schnitt bereits mit 55 Jahren in den Ruhestand?
Zu Frage 96:
Das bedauerliche Zugunglück im Bahnhof Lehrte am 24. Januar 1992 ist auf menschliches Versagen zurückzuführen.
Für etwaige, bisher nicht erkennbare Schlußfolgerungen aus dem Unfallgeschehen bleiben die gerichtlichen Untersuchungen abzuwarten.
Zu Frage 97:
Mehrleistungen in Funktionen wie dem Lokfahrdienst der Deutschen Bundesbahn sind betriebsbedingt und unvermeidbar, wenn das Leistungsangebot der Deutschen Bundesbahn täglich gefahren werden soll. Sie werden in der Regel in einem angemessenen Zeitraum durch Freizeit ausgeglichen. Die Mehrleistungen entstehen durch Wochenfeiertage, Sonderleistungen, deren zeitliche Abwicklung nicht vorhersehbar ist, und durch Abweichungen gegenüber der ursprünglichen betrieblichen Planung, zum Beispiel bei Verspätungen.
Hierfür und für den Freizeitausgleich hält die Deutsche Bundesbahn entsprechendes „Mehr-Personal" vor. Die Unergiebigkeit des Arbeitsmarktes hat in den letzten Jahren vor allem im Lokfahrdienst zu Personalengpässen geführt, die durch Mehrleistungen des vorhandenen Personals ausgeglichen werden müssen. Durch die Verkürzungen der gesetzlichen Arbeitszeit ist diese Situation noch verschärft worden. Die Beanspruchung des Personals durch Mehrarbeit wird auch am Stand der noch auszugleichenden Mehrleistungen deutlich. Er liegt im Bereich der Bundesbahndirektion Hannover mit 16,1 Tagen pro Lokführer im Durchschnitt der Deutschen Bundesbahn. Die Deutsche Bundesbahn hat mich darauf hingewiesen, daß die Lokführer im Bereich Hannover 4 % mehr Jahresurlaub nehmen konnten als ihre Kollegen im Bundesbahn-Durchschnitt.
Die arbeitsrechtlichen Schutzvorschriften (sogenannte Dienstdauervorschriften) werden trotz der angespannten Situation von der Deutschen Bundesbahn stets eingehalten.
Die Tauglichkeitsanforderungen, die wegen der Betriebssicherheit an die im Betriebsführungsbereich beschäftigten Mitarbeiter gestellt werden müssen, führen zusammen mit sonstigen gesundheitlichen Belastungen durch unregelmäßigen Dienst häufiger als sonst zur vorzeitigen Dienstunfähigkeit. Für Lokführer der Deutschen Bundesbahn liegt sie zwischen dem fünfundfünfzigsten und sechsundfünfzigsten Lebensjahr. Dieser Sachverhalt trifft auch auf Mitar-
Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992 6395*
heiter in anderen Funktionen (Rangierdienst, Zugbegleitdienst, örtlicher Betriebsstellendienst) zu.
Anlage 35
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Frage des Abgeordneten Dr. Olaf Feldmann (FDP) (Drucksache 12/2051 Frage 98):
Warum hat die Deutsche Bundesbahn bisher in ihren Großraumwagen zur Personenbeförderung erster und zweiter Klasse in den ICE/EC/IC-Zügen anstelle der halb-offenen Glastrennwände zwischen den Sitzreihen kein geschlossenes Trennsystem (durch Glasschiebetüren oder andere Techniken) zwischen den Raucher- und Nichtraucherbereichen eingeführt, um das krebsfördernde und allgemein gesundheitsschädliche passive Mitrauchen für Nichtraucher möglichst gering zu halten, und ist die Deutsche Bundesbahn grundsätzlich bereit, ein solches geschlossenes Trennsystem für beide Klassen in ihren Großraumwagen einzuführen, wie dies bei der Schweizer Bundesbahn in den sogenannten Clubwagen durch ein entsprechendes geschlossenes Trennsystem bereits seit Jahren praktiziert wird?
In den Großraumwagen der Deutschen Bundesbahn erfolgt die Führung der Zu- und Abluft so, daß Luft aus dem Raucherteil nicht in den Nichtraucherteil des Wagens gelangen kann, da die Luft durch entsprechende Gestaltung der Luftkanäle von der Wagenmitte aus zu den Wagenenden strömt. Da der Raucherteil nur ein Drittel der Großraumwagenfläche ausmacht, besteht ein beträchtlicher Abstand zur Wagenmitte, so daß keine Luft mit Rauchbestandteilen zur anderen Wagenseite strömen kann. Aus diesem Grunde beabsichtigt die Deutsche Bundesbahn nicht, zusätzliche Trennwände oder -türen in ihren Großraumwagen einzuführen.
Anlage 36
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Reinhard Weis (Stendal) (SPD) (Drucksache 12/2051 Fragen 100 und 101):
Wie sichert die Bundesregierung im Planfeststellungsverfahren der Hochgeschwindigkeitsstrecke Hannover-Berlin die Unparteilichkeit der Planfeststellungsbehörde gegenüber dem Vorhabensträger, wenn sie gestattet, daß die Planungsgesellschaft Schnellbahnbau mit Schreiben vom 15. November 1991 Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange unter Hinweis auf ein vorhandenes Investitionsmaßnahmegesetz abfordert?
Wird die Bundesregierung für die Trassierung der Hochgeschwindigkeitsstrecke Hannover-Berlin im Streckenabschnitt Vinzelberg-Hämerten vertiefende Untersuchungen von Alternativen zur Südumfahrung, wie sie von der Stadt Stendal eingeklagt werden, veranlassen, falls die Planfeststellung über das Verfahren eines Investitionsmaßnahmegesetzes durchgeführt werden soll?
Zu Frage 100:
Die Bundesregierung beabsichtigt, die planungsrechtlichen Grundlagen für die Südumfahrung Stendals durch ein Investitionsmaßnahmengesetz zu schaffen. Die in der Frage angeführte Bitte der Planungsgesellschaft Schnellbahnbau Hannover-Berlin mbH um Stellungnahme dient der Vorbereitung dieses Gesetzes. Die Anlagen zum Gesetzentwurf werden alle Unterlagen zur Abwägung öffentlicher und privater Belange enthalten. Hierüber wird der Deutsche Bundestag entscheiden.
Zu Frage 101:
Die Planungsgesellschaft Schnellbahnbau Hannover-Berlin mbH hat verschiedene Alternativen zur Trassenführung im Raum Stendal untersuchen lassen. Dabei erwies sich die Südumfahrung Stendals aus ökologischer und finanzieller Sicht als die beste Variante.
Anlage 37
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Frage des Abgeordneten Horst Kubatschka (SPD) (Drucksache 12/2051 Frage 102):
Trifft es zu, daß beim neuen Flughafen München II möglicherweise nur die Hälfte aller in den Schutzzonen liegenden Anwesen bis zur Flughafeneröffnung mit den ihnen rechtlich zustehenden Lärmschutzvorrichtungen ausgestattet sein werden, und was sind die Gründe für eine derartige Verzögerung?
Die Anträge der nach Planfeststellungsbeschluß für den Flughafen München II berechtigten Antragsteller auf Erstattung baulicher Schallschutzaufwendungen gehen im wesentlichen erst seit Dezember 1991 bei der Flughafengesellschaft ein. Davon werden bis zur Inbetriebnahme des Flughafens rund 750 Anträge für die hauptbetroffenen Gemeinden beschieden worden sein.
Der Einbau der Lärmschutzeinrichtungen ist danach Sache der Hauseigentümer selbst.
Anlage 38
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Frage des Abgeordneten Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) (FDP) (Drucksache 12/2051 Frage 103):
Ist die Bundesregierung der Auffassung, daß die privatvertraglichen Gegebenheiten im Zusammenhang mit dem Neckarhafen Plochingen einer Revision bedürfen, weil entgegen der ursprünglichen Planung der Neckar nicht weiter schiffbar gemacht wird und damit Plochingen Endhafen bleibt?
Der Bundesminister für Verkehr ist grundsätzlich damit einverstanden, daß die privatvertraglichen Gegebenheiten im Zusammenhang mit dem Neckarhafen Plochingen, insbesondere wegen der Ablagerungen im Durchstich, einer Überprüfung unterzogen werden. Hierbei ist davon auszugehen, daß der Hafen Plochingen nach der Entscheidung, den Neckar oberhalb Plochingen nicht mehr auszubauen, Endhafen der Neckarwasserstraße bleibt.
6396* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Februar 1992
Die Bereitschaft zu der Überprüfung war der Stadt Plochingen bereits im Jahre 1981 mitgeteilt worden. Da allerdings zunächst die Wirkung von Maßnahmen außerhalb der Wasserstraße, von denen man sich eine Verbesserung der Ablagerungsverhältnisse im Bereich des Neckardurchstichs erhofft hat, abgewartet werden sollten, sind entsprechende Verhandlungen bisher noch nicht aufgenommen worden.
Es geht hierbei insbesondere um die Frage, inwieweit sich aufgrund der erheblichen Ablagerungen im Neckardurchstich für die Stadt Plochingen bei der Erfüllung ihrer vertraglichen Unterhaltungsverpflichtung unzumutbare Belastungen ergeben haben. Das Ergebnis dieser Überprüfung muß so stichhaltig sein, daß es die Anwendung des § 9 des Hafenvertrages von 1965 (Vertragsanpassung bei wesentlicher Änderung der Verhältnisse) rechtfertigt.
Die Frage soll zunächst gemeinsam von der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Südwest und der Stadt Plochingen untersucht werden. Die Wasser- und Schiffahrtsdirektion Südwest wurde beauftragt, sich mit der Stadt Plochingen in Verbindung zu setzen, um einen gemeinsamen Lösungsvorschlag zu erarbeiten.
Anlage 39
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Frage des Abgeordneten Albrecht Müller (Pleisweiler) (SPD) (Drucksache 12/2051 Frage 104):
Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung ergriffen und welche gedenkt sie zu ergreifen, um der Forderung vom Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Dr. Klaus Töpfer, vom 14. November 1991 nach einer „umweltgerechten Verkehrspolitik" und speziell zur „Verkehrsvermeidung" gerecht zu werden?
1. Optimierung der Transportabläufe durch entsprechende Gestaltung der ordnungs- und investitionspolitischen Rahmenbedingungen unter anderem zur Erhöhung des Auslastungsgrades beziehungsweise Besetzungsgrades und zur Vermeidung von Leerfahrten.
2. Verlagerung von Straßenverkehr auf energieeffizientere und damit umweltfreundlichere Verkehrsmittel sowie
3. technische Verbesserung der Verkehrsmittel selbst zur Verminderung schädlicher Emissionen und zur Kraftstoffeinsparung.