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    Plenarprotokoll 12/32 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 32. Sitzung Bonn, Freitag, den 14. Juni 1991 Inhalt: Nachträgliche Überweisungen von Gesetzentwürfen an weitere Ausschüsse 2493 A Überweisungen von Vorlagen an Ausschüsse 2493 A Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr.-Ing. Dietmar Kansy, Peter Götz, Georg Brunnhuber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Fraktion der FDP: Wohnen im Alter — Förderung der Selbständigkeit in der Gemeinschaft (Drucksache 12/434) Peter Götz CDU/CSU 2493 B Dieter Maaß (Herne) SPD 2495 A Lisa Peters FDP 2496 C Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 2497 D Dr. Walter Hitschler FDP 2498 B, 2501 A Joachim Günther, Parl. Staatssekretär BMBau 2498 D Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 2499 C Gabriele Iwersen SPD 2500 A Erika Reinhardt CDU/CSU 2502 B Roswitha Verhülsdonk, Parl. Staatssekretärin BMFuS 2503 B Tagesordnungspunkt 17: a) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Einsetzung eines Ausschusses Treuhandanstalt (Drucksache 12/433) b) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Entschuldung der Treuhandunternehmen (Drucksache 12/615) c) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Fach- und Rechtsaufsicht über die Treuhandanstalt (Drucksache 12/618) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Achim Großmann, Norbert Formanski, Iris Gleicke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Entschuldung der kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen in den neuen Bundesländern (Drucksache 12/614) e) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Den Aufbau in den neuen Ländern vorantreiben — Investitionen fördern — Umwelt sanieren — Verwaltungskraft stärken (Drucksache 12/670) f) Beratung des Antrags der Abgeordneten Harald B. Schäfer (Offenburg), Brigitte Adler, Robert Antretter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Mehr Arbeit durch mehr Umweltschutz in den neuen Bundesländern (Drucksache 12/676) g) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Heuer, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS/Linke Liste eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reorganisation und Verwertung des ehemaligen volkseigenen Vermögens (Treuhandgesetz) (Drucksache 12/552) h) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Heuer, Dr. Gregor Gysi, Bernd Henn und der Gruppe der PDS/ Linke Liste eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" vom 6. Oktober 1969 (Drucksache 12/613) in Verbindung mit II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 32. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. Juni 1991 Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Sicherung von Arbeitsverhältnissen für eine Übergangszeit in den neuen Ländern (Drucksache 12/725) Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Abgeordneten Arne Börnsen (Ritterhude), Helmut Esters, Robert Antretter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Aufgaben der Treuhandanstalt (Drucksache 12/726) Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Abgeordneten Werner Schulz (Berlin), Dr. KlausDieter Feige, Dr. Wolfgang Ullmann und der Gruppe Bündnis 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Sanierung und Reorganisation des Treuhandvermögens (Treuhandgesetz) (Drucksache 12/735) Wolfgang Thierse SPD 2505 A Kurt J. Rossmanith CDU/CSU 2507 D Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 2509 B Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste 2510 B, 2512 C Horst Gibtner CDU/CSU 2512 B Paul K. Friedhoff FDP 2512 D Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste 2514 C Manfred Carstens, Parl. Staatssekretär BMF 2515 A Arne Börnsen (Ritterhude) SPD 2516 B Dr. Christian Neuling CDU/CSU . 2519 A, 2521 C Wolfgang Roth SPD 2521 A Hinrich Kuessner SPD 2521 D Ulrich Petzold CDU/CSU 2523 C Dr. Jürgen Starnick FDP 2524 C Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste 2524 D Franz Müntefering SPD 2526 A Gerhard Schulz (Leipzig) CDU/CSU 2526 C Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 2527 B Rolf Rau CDU/CSU 2528 A Dr. Bertram Wieczorek, Parl. Staatssekretär BMU 2529 B Dr. Konrad Elmer SPD 2530 A Zusatztagesordnungspunkt 9: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu den Wünschen hinsichtlich einer Erhöhung der Rundfunkgebühren und der Erweiterung der Werbezeiten Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP 2530 D Dr. Joseph-Theodor Blank CDU/CSU 2531 D Margot von Renesse SPD 2532 D Wilfried Seibel CDU/CSU 2534 A Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste 2535 A Franz Heinrich Krey CDU/CSU 2535 C Konrad Weiß (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 2536 C Gerhart Rudolf Baum FDP 2537 B Dr. Eberhard Brecht SPD 2538 A Dr. Bernd Protzner CDU/CSU 2538 D Wolfgang Clement, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 2539 C Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI . 2541 D Dr. Peter Glotz SPD 2542 D Wolfgang Schulhoff CDU/CSU 2543 C Nächste Sitzung 2544 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 2545* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 2545* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 32. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. Juni 1991 2493 32. Sitzung Bonn, den 14. Juni 1991 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter, Robert SPD 14. 06. 91 Becker-Inglau, Ingrid SPD 14. 06. 91 Daubertshäuser, Klaus SPD 14. 06. 91 Duve, Freimut SPD 14. 06. 91 Ehrbar, Udo CDU/CSU 14. 06. 91 Eylmann, Horst CDU/CSU 14. 06. 91 Dr. Faltlhauser, Kurt CDU/CSU 14. 06. 91 Dr. Feige, Klaus-Dieter Bündnis 90/ 14. 06. 91 GRÜNE Gansel, Norbert SPD 14. 06. 91 Genscher, Hans-Dietrich FDP 14. 06. 91 Glos, Michael CDU/CSU 14. 06. 91 Grünbeck, Josef FDP 14. 06. 91 Dr. Haussmann, Helmut FDP 14. 06. 91 Hiller (Lübeck), Reinhold SPD 14. 06. 91 Ibrügger, Lothar SPD 14. 06. 91 Jagoda, Bernhard CDU/CSU 14. 06. 91 Jaunich, Horst SPD 14. 06. 91 Jung (Düsseldorf), Volker SPD 14. 06. 91 Jung (Limburg), Michael CDU/CSU 14. 06. 91 Jungmann (Wittmoldt), SPD 14. 06. 91 Horst Kastning, Ernst SPD 14. 06. 91 Keller, Peter CDU/CSU 14. 06. 91 Dr. Kolb, Heinrich FDP 14. 06. 91 Leonhard Kolbe, Regina SPD 14. 06. 91 Kors, Eva-Maria CDU/CDU 14. 06. 91 Dr. Krause (Börgerende), CDU/CSU 14. 06. 91 Günther Dr. Küster, Uwe SPD 14. 06. 91 Lamp, Helmut Johannes CDU/CSU 14. 06. 91 Lowack, Ortwin fraktionslos 14. 06. 91 Dr. Mertens (Bottrop), SPD 14. 06. 91 Franz-Josef Dr. Mildner, Klaus CDU/CSU 14. 06. 91 Gerhard Dr. Müller, Günther CDU/CSU 14. 06. 91* Müller (Völklingen), Jutta SPD 14. 06. 91 Müller (Wadern), CDU/CSU 14. 06. 91 Hans-Werner Neumann (Gotha), SPD 14. 06. 91 Gerhard Pfuhl, Albert SPD 14. 06. 91 Rahardt-Vahldieck, CDU/CSU 14. 06. 91 Susanne Reichenbach, Klaus CDU/CSU 14. 06. 91 Reschke, Otto SPD 14. 06. 91 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 14. 06. 91 Dr. Scheer, Hermann SPD 14. 06. 91* Schmalz-Jacobsen, FDP 14. 06. 91 Cornelia Schmidt (Nürnberg), SPD 14. 06. 91 Renate Dr. Schöfberger, Rudolf SPD 14. 06. 91 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Schulte (Schwäbisch CDU/CSU 14. 06. 91 Gmünd), Dieter Dr. Sonntag-Wolgast, SPD 14. 06. 91 Cornelie Spilker, Karl-Heinz CDU/CSU 14. 06. 91 Toetemeyer, SPD 14. 06. 91 Hans-Günther Verheugen, Günter SPD 14. 06. 91 Vosen, Josef SPD 14. 06. 91 Weißgerber, Gunter SPD 14. 06. 91 Welt, Hans-Joachim SPD 14. 06. 91 Wolf, Hanna SPD 14. 06. 91 Wonneberger, Michael CDU/CSU 14. 06. 91 Zierer, Benno CDU/CSU 14. 06. 91 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 7. Juni 1991 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Gesetz über die zwanzigste Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz (KOV-Anpassungsgesetz 1991 - KOVAnpG 1991) Gesetz zu dem Abkommen vom 8. Dezember 1990 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über Soziale Sicherheit Gesetz zur Änderung arbeitsförderungsrechtlicher und anderer sozialrechtlicher Vorschriften (AFG u. a. ÄndG) Gesetz zur Änderung des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes und anderer Gesetze Zu den beiden letztgenannten Gesetzen hat der Bundesrat folgende Entschließungen gefaßt: A. Zum Gesetz zur Änderung arbeitsförderungsrechtlicher und anderer sozialrechtlicher Vorschriften (AFG u. a. ÄndG): Der Bundesrat hat mit seinen Beschlüssen zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung arbeitsförderungsrechtlicher und anderer sozialrechtlicher Vorschriften (Drucksache 149/91) vom 19. 4. 1991 in einigen Punkten wesentliche Änderungen des Gesetzentwurfs der Bundesregierung gefordert. Insbesondere handelte es sich dabei um - die Beibehaltung der 10-Monatsdauer von Sprachlehrgängen; - die Beibehaltung des § 128 AFG; - die Verlängerung der Kurzarbeitergeld-Sonderregelung in den neuen Bundesländern bis zum 31. 12. 1992; - die Verhinderung der Benachteiligung von Kurzarbeitern, die aus Gründen, die sie nicht zu vertreten haben, nicht an einer Qualifizierungsmaßnahme teilnehmen können. Die Forderungen des Bundesrates werden von dem Anliegen getragen, zu einer mittelfristigen Verstetigung und Berechenbarkeit von arbeitsmarktpolitischen Instrumenten zu kommen, die für die Bewältigung der enormen beschäftigungs- und wirtschaftspolitischen Anpassungsprozesse in den neuen Ländern unabdingbar ist. So sollte Unternehmern, Arbeitnehmern, den Akteuren der Arbeitsmarktpolitik und Trägern die dringend notwendige mittelfristige Rechts- und Planungssicherheit vermittelt werden. 2546* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 32. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. Juni 1991 Die Haltung der Bundesregierung und der sie tragenden Fraktionen im Bundestag, lediglich eine 6-monatige Verlängerung der Sonderregelung für Kurzarbeiter vorzusehen, gründet sich nach Auffassung des Bundesrates nach wie vor auf der höchst unrealistischen Annahme, sich selbst tragende wirtschaftliche Aufschwungtendenzen könnten kurzfristig zu einem nachhaltigen Abbau der Arbeitslosigkeit führen. Ebenso arbeitsmarktpolitisch kontraproduktiv ist nach Auffassung des Bundesrates die zunächst ersatzlose Aufhebung des § 128 AFG. Sie wird in den neuen Ländern einer verstärkten Freisetzung älterer Arbeitnehmer durch Betriebe und Unternehmen zu Lasten des ohnehin aufs äußerste angespannten Haushalts der Bundesanstalt für Arbeit — und damit letztendlich der Beitragszahler — Tür und Tor öffnen. Darüber hinaus hat der Bundesrat Vorschläge zur Weiterentwicklung des arbeitsmarktpolitischen Instrumentariums des AFG unterbreitet. Hervorzheben sind hier — die Berücksichtigung von Frauen in Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen und ABM entsprechend ihrem Anteil an den Arbeitslosen; — die Erleichterung des Zugangs zu Maßnahmen der Fortbildung und Umschulung für von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeitnehmer; — die verbesserte Verknüpfung von Qualifizierung und ABM in Teilzeitform für benachteiligte Gruppen auf dem Arbeitsmarkt; — die Erhöhung des Zeitanteiles für Qualifizierung und/oder sozialpädagogische Betreuung in ABM von 10 % auf 20 %; — das Absehen von dem Erfordernis des Nachweises einer Betreuungsmöglichkeit für Kinder während der Arbeitslosmeldung (§ 103 AFG); — die Ausdehnung des Geltungsbereichs des § 40c Abs. 4 AFG-DDR auf Regionen mit überdurchschnittlichem Ausbildungsplatzdefizit. Der Bundesrat bedauert, daß sich die Bundesregierung und die sie tragenden Fraktionen diesen Vorschlägen zur Weiterentwicklung der Arbeitsmarktpolitik verschlossen haben. Angesichts der äußerst knappen Fristsetzungen im Verfahren, für die die Bundesregierung die Verantwortung trägt und der unmittelbaren Notwendigkeit, zum 30. 6. 1991 auslaufende Sonderregelungen im Beitrittsgebiet zu verlängern, verzichtet der Bundesrat auf die Anrufung des Vermittlungsausschusses. Der Bundesrat fordert in diesem Zusammenhang jedoch die Bundesregierung auf, in der für den Herbst angekündigten weiteren AFG-Novellierung die von der Mehrheit der Länder beschlossenen Regelungen in das AFG aufzunehmen. B. Zum Gesetz zur Änderung des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes und anderer Gesetze: Der Bundesrat beobachtet mit großer Besorgnis die Arbeitsmarktlage in den ländlichen Räumen der östlichen Bundesländer, die durch die Auswirkungen des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes noch weiter verschlechtert wird. Ungeachtet der agrarpolitischen Notwendigkeit für eine Strukturreform sollte stärker berücksichtigt werden, daß gerade in den ländlichen Räumen die alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten für die landwirtschaftlichen Arbeitnehmer völlig unzureichend sind. Es sollte versucht werden, zumindest für eine Übergangszeit von drei bis fünf Jahren einen großen Teil der vorhandenen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften in Form ihrer Nachfolgebetriebe (e. G., GmbH u. a.) als Arbeitsstätten zu erhalten — in welcher Rechtsform auch immer. Sonst ist in den ländlichen Räumen eine noch deutlich höhere Arbeitslosigkeit zu befürchten, als ohnehin in den neuen Bundesländern im Vergleich zu den alten Bundesländern zu erwarten ist — mit allen sozialen Folgen für die betroffenen Familien, aber auch der Landflucht der noch vermittelbaren jüngeren Arbeitskräfte und allen daraus entstehenden Folgewirkungen auf Besiedlungsdichte, regionale Wirtschaftskraft usw. Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 13. Juni 1991 mitgeteilt, daß sie ihre Anträge Einsetzung von Ausschüssen — Drucksache 12/39 — und Einsetzung eines Ausschusses für Fragen der Europäischen Gemeinschaft — Drucksache 12/448 — zurückzieht. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Drucksache 12/157 Nr. 1.5, 1.17, 1.18, 1.19 Drucksache 12/210 Nr. 8 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 12/210 Nr. 10 Finanzausschuß Drucksache 12/269 Nr. 2.10
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    Rede von Hans-Joachim Otto


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Dies gilt im übrigen, sehr geehrter Herr Staatssekretär, auch für die anstehende Neuordnung der Bundesrundfunkanstalten. Ich bitte Sie deshalb, den Bundestag hieran rechtzeitig und umfassend zu beteiligen.
    Danke schön.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Hans Klein
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Joseph Blank.

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    Rede von Dr. Joseph-Theodor Blank


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Deutschlands Intendanten ziehen mal wieder mit dem Klingelbeutel



    Dr. Joseph-Theodor Blank
    durchs Land, und wieder einmal ist der WDR Wortführer. WDR-Intendant und ARD-Vorsitzender Nowottny hält, gerade einmal 17 Monate nach der letzten Gebührenanpassung, eine vorzeitige Erhöhung um sage und schreibe 6,10 DM für erforderlich. Würde man dem folgen, hätte das zuallererst zur Folge, daß wir in Deutschland eine gespaltene Rundfunkgebühr hätten; denn nach der gerade erfolgten Verdoppelung der Rundfunkgebühren in den neuen Bundesländern wird man — darüber besteht hier im Hause wohl Einigkeit — die Gebühren dort zum jetzigen Zeitpunkt nicht noch einmal erhöhen wollen.
    Doch damit nicht genug: Der WDR-Intendant fordert, daß die 20-Uhr-Werbegrenze fallen und den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gestattet werden müsse, mindestens fünf Minunten an Werktagen zusätzlich werben zu dürfen.
    Kräftige Unterstützung gab es von seiten der SPD. Die Ministerpräsidenten Engholm und Rau meinen, eine anständige finanzielle Ausstattung von ARD und ZDF erfordere eine Gebührenerhöhung um 5 DM; nur dann könne auf eine Ausdehnung der Werbezeiten verzichtet werden.
    Nicht so Lafontaine, Herr Kollege Müntefering, der als Ihr Querdenker eine, wie er es nennt, wohldosierte Lockerung der Werberestriktionen für notwendig hält.
    Die Debatte um die Finanzierung unseres öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist damit wieder einmal voll entbrannt — Grund genug zu fragen, ob denn der Griff in die Taschen der Gebührenzahler und die forcierte Umwerbung deutscher Fernsehzuschauer tatsächlich unvermeidlich sind. Dabei geht es nicht nur um ein paar Mark und Werbeminuten; es geht vielmehr um die Frage, wie ernst wir es mit unserem dualen Rundfunksystem wirklich meinen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Unsere duale Rundfunkordnung kann auf Dauer nur dann funktionieren, wenn zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Anbietern gleichwertige Wettbewerbsbedingungen gelten. Davon kann aber keine Rede sein. Abgesehen von den technischen Nachteilen bei der Verbreitung der Programme beträgt das Einnahmenverhältnis zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Anstalten in Deutschland etwa 75 : 25, in anderen europäischen Ländern aber etwa 50 : 50.
    Im dualen Rundfunksystem, meine Damen und Herren, steht den öffentlich-rechtlichen Anstalten wegen ihres Grundversorgungsauftrags das Gebührenprivileg zu. Aber wie kann eine duale Rundfunkordnung, die diesen Namen verdient, funktionieren, wenn die öffentlich-rechtlichen Anstalten zusätzlich zu 4,5 Milliarden DM Gesamteinnahmen aus ihrem Gebührenprivileg bei einer Ausdehnung des Werbefernsehens bis 1995/96 auch noch deutlich mehr als die Hälfte des Werbefernsehmarkts beherrschen? Durch eine Ausdehnung des öffentlich-rechtlichen Werbefernsehens würden die Existenzgrundlagen der privaten Rundfunksender, aber auch der Printmedien erheblich gefährdet. Die jüngste Prognos-Studie beweist das.
    Vor dem Hintergrund der noch 1988/89 von der Monopolkomission geforderten gänzlichen Beseitigung der Werbefinanzierung bei öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wäre nun — Herr Kollege Otto hat darauf hingewiesen — eine Ausweitung der Werbezeiten ein ordnungspolitischer Sündenfall ersten Ranges.
    Ministerpräsident Lafontaine, anfangs — ich denke, das wäre vermeidbar gewesen — unterstützt vom bayerischen Ministerpräsidenten Streibl, hat diesmal jedenfalls das falsche Tabu durchbrochen. Dabei hätte er mit Berechtigung nachfragen können, ob denn ein angeblich so dramatisch erhöhter Finanzbedarf der öffentlich-rechtlichen Anstalten tatsächlich besteht. Anlaß genug hätte er gehabt, hat doch schon die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten in ihrem Sonderbericht deren Finanzbedarf kräftig nach unten korrigiert.
    Wenn wenigstens ein in etwa exakter Nachweis der zusätzlich anfallenden Kosten erbracht wäre, könnte man über eine Gebührenerhöhung — wobei ich mich über den Betrag jetzt noch nicht äußern möchte — reden. Mit pauschalen Schätzungen läßt sich jedenfalls eine weitere Belastung der Gebührenzahler nicht begründen.

    (Beifall bei der FDP)

    Im übrigen: Gesprochen wird nur von einer notwendigen Erhöhung der Einnahmen, Statt dessen sollte jedoch die Verminderung der Ausgaben das Gebot der Stunde sein.

    (Gerhart Rudolf Baum [FDP]: Sehr richtig!)

    Nicht zu Unrecht ist in Medienkreisen der Spruch verbreitet, daß die Sender die einzigen Verwaltungen in Deutschland sind, die es sich leisten, Programme auszustrahlen. Hier müssen in der Tat Tabus in Frage gestellt werden. Die Politik sollte endlich den Mut aufbringen, im Interesse der Gebührenzahler Einsparungen durchzusetzen. Die Medien werden es ihnen wohl nicht danken, vielleicht aber doch die Gebührenzahler. Deren Interessen haben wir schließlich auch zu vertreten.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)