Rede:
ID1203208600

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Nein.\n: 1
    2. Das: 1
    3. Wort: 1
    4. hat: 1
    5. der: 1
    6. Kollege: 1
    7. Kuessner.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 12/32 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 32. Sitzung Bonn, Freitag, den 14. Juni 1991 Inhalt: Nachträgliche Überweisungen von Gesetzentwürfen an weitere Ausschüsse 2493 A Überweisungen von Vorlagen an Ausschüsse 2493 A Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr.-Ing. Dietmar Kansy, Peter Götz, Georg Brunnhuber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Fraktion der FDP: Wohnen im Alter — Förderung der Selbständigkeit in der Gemeinschaft (Drucksache 12/434) Peter Götz CDU/CSU 2493 B Dieter Maaß (Herne) SPD 2495 A Lisa Peters FDP 2496 C Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 2497 D Dr. Walter Hitschler FDP 2498 B, 2501 A Joachim Günther, Parl. Staatssekretär BMBau 2498 D Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 2499 C Gabriele Iwersen SPD 2500 A Erika Reinhardt CDU/CSU 2502 B Roswitha Verhülsdonk, Parl. Staatssekretärin BMFuS 2503 B Tagesordnungspunkt 17: a) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Einsetzung eines Ausschusses Treuhandanstalt (Drucksache 12/433) b) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Entschuldung der Treuhandunternehmen (Drucksache 12/615) c) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Fach- und Rechtsaufsicht über die Treuhandanstalt (Drucksache 12/618) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Achim Großmann, Norbert Formanski, Iris Gleicke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Entschuldung der kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen in den neuen Bundesländern (Drucksache 12/614) e) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Den Aufbau in den neuen Ländern vorantreiben — Investitionen fördern — Umwelt sanieren — Verwaltungskraft stärken (Drucksache 12/670) f) Beratung des Antrags der Abgeordneten Harald B. Schäfer (Offenburg), Brigitte Adler, Robert Antretter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Mehr Arbeit durch mehr Umweltschutz in den neuen Bundesländern (Drucksache 12/676) g) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Heuer, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS/Linke Liste eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reorganisation und Verwertung des ehemaligen volkseigenen Vermögens (Treuhandgesetz) (Drucksache 12/552) h) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Heuer, Dr. Gregor Gysi, Bernd Henn und der Gruppe der PDS/ Linke Liste eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" vom 6. Oktober 1969 (Drucksache 12/613) in Verbindung mit II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 32. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. Juni 1991 Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Sicherung von Arbeitsverhältnissen für eine Übergangszeit in den neuen Ländern (Drucksache 12/725) Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Abgeordneten Arne Börnsen (Ritterhude), Helmut Esters, Robert Antretter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Aufgaben der Treuhandanstalt (Drucksache 12/726) Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Abgeordneten Werner Schulz (Berlin), Dr. KlausDieter Feige, Dr. Wolfgang Ullmann und der Gruppe Bündnis 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Sanierung und Reorganisation des Treuhandvermögens (Treuhandgesetz) (Drucksache 12/735) Wolfgang Thierse SPD 2505 A Kurt J. Rossmanith CDU/CSU 2507 D Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 2509 B Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste 2510 B, 2512 C Horst Gibtner CDU/CSU 2512 B Paul K. Friedhoff FDP 2512 D Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste 2514 C Manfred Carstens, Parl. Staatssekretär BMF 2515 A Arne Börnsen (Ritterhude) SPD 2516 B Dr. Christian Neuling CDU/CSU . 2519 A, 2521 C Wolfgang Roth SPD 2521 A Hinrich Kuessner SPD 2521 D Ulrich Petzold CDU/CSU 2523 C Dr. Jürgen Starnick FDP 2524 C Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste 2524 D Franz Müntefering SPD 2526 A Gerhard Schulz (Leipzig) CDU/CSU 2526 C Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 2527 B Rolf Rau CDU/CSU 2528 A Dr. Bertram Wieczorek, Parl. Staatssekretär BMU 2529 B Dr. Konrad Elmer SPD 2530 A Zusatztagesordnungspunkt 9: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu den Wünschen hinsichtlich einer Erhöhung der Rundfunkgebühren und der Erweiterung der Werbezeiten Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP 2530 D Dr. Joseph-Theodor Blank CDU/CSU 2531 D Margot von Renesse SPD 2532 D Wilfried Seibel CDU/CSU 2534 A Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste 2535 A Franz Heinrich Krey CDU/CSU 2535 C Konrad Weiß (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 2536 C Gerhart Rudolf Baum FDP 2537 B Dr. Eberhard Brecht SPD 2538 A Dr. Bernd Protzner CDU/CSU 2538 D Wolfgang Clement, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 2539 C Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI . 2541 D Dr. Peter Glotz SPD 2542 D Wolfgang Schulhoff CDU/CSU 2543 C Nächste Sitzung 2544 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 2545* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 2545* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 32. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. Juni 1991 2493 32. Sitzung Bonn, den 14. Juni 1991 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter, Robert SPD 14. 06. 91 Becker-Inglau, Ingrid SPD 14. 06. 91 Daubertshäuser, Klaus SPD 14. 06. 91 Duve, Freimut SPD 14. 06. 91 Ehrbar, Udo CDU/CSU 14. 06. 91 Eylmann, Horst CDU/CSU 14. 06. 91 Dr. Faltlhauser, Kurt CDU/CSU 14. 06. 91 Dr. Feige, Klaus-Dieter Bündnis 90/ 14. 06. 91 GRÜNE Gansel, Norbert SPD 14. 06. 91 Genscher, Hans-Dietrich FDP 14. 06. 91 Glos, Michael CDU/CSU 14. 06. 91 Grünbeck, Josef FDP 14. 06. 91 Dr. Haussmann, Helmut FDP 14. 06. 91 Hiller (Lübeck), Reinhold SPD 14. 06. 91 Ibrügger, Lothar SPD 14. 06. 91 Jagoda, Bernhard CDU/CSU 14. 06. 91 Jaunich, Horst SPD 14. 06. 91 Jung (Düsseldorf), Volker SPD 14. 06. 91 Jung (Limburg), Michael CDU/CSU 14. 06. 91 Jungmann (Wittmoldt), SPD 14. 06. 91 Horst Kastning, Ernst SPD 14. 06. 91 Keller, Peter CDU/CSU 14. 06. 91 Dr. Kolb, Heinrich FDP 14. 06. 91 Leonhard Kolbe, Regina SPD 14. 06. 91 Kors, Eva-Maria CDU/CDU 14. 06. 91 Dr. Krause (Börgerende), CDU/CSU 14. 06. 91 Günther Dr. Küster, Uwe SPD 14. 06. 91 Lamp, Helmut Johannes CDU/CSU 14. 06. 91 Lowack, Ortwin fraktionslos 14. 06. 91 Dr. Mertens (Bottrop), SPD 14. 06. 91 Franz-Josef Dr. Mildner, Klaus CDU/CSU 14. 06. 91 Gerhard Dr. Müller, Günther CDU/CSU 14. 06. 91* Müller (Völklingen), Jutta SPD 14. 06. 91 Müller (Wadern), CDU/CSU 14. 06. 91 Hans-Werner Neumann (Gotha), SPD 14. 06. 91 Gerhard Pfuhl, Albert SPD 14. 06. 91 Rahardt-Vahldieck, CDU/CSU 14. 06. 91 Susanne Reichenbach, Klaus CDU/CSU 14. 06. 91 Reschke, Otto SPD 14. 06. 91 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 14. 06. 91 Dr. Scheer, Hermann SPD 14. 06. 91* Schmalz-Jacobsen, FDP 14. 06. 91 Cornelia Schmidt (Nürnberg), SPD 14. 06. 91 Renate Dr. Schöfberger, Rudolf SPD 14. 06. 91 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Schulte (Schwäbisch CDU/CSU 14. 06. 91 Gmünd), Dieter Dr. Sonntag-Wolgast, SPD 14. 06. 91 Cornelie Spilker, Karl-Heinz CDU/CSU 14. 06. 91 Toetemeyer, SPD 14. 06. 91 Hans-Günther Verheugen, Günter SPD 14. 06. 91 Vosen, Josef SPD 14. 06. 91 Weißgerber, Gunter SPD 14. 06. 91 Welt, Hans-Joachim SPD 14. 06. 91 Wolf, Hanna SPD 14. 06. 91 Wonneberger, Michael CDU/CSU 14. 06. 91 Zierer, Benno CDU/CSU 14. 06. 91 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 7. Juni 1991 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Gesetz über die zwanzigste Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz (KOV-Anpassungsgesetz 1991 - KOVAnpG 1991) Gesetz zu dem Abkommen vom 8. Dezember 1990 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über Soziale Sicherheit Gesetz zur Änderung arbeitsförderungsrechtlicher und anderer sozialrechtlicher Vorschriften (AFG u. a. ÄndG) Gesetz zur Änderung des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes und anderer Gesetze Zu den beiden letztgenannten Gesetzen hat der Bundesrat folgende Entschließungen gefaßt: A. Zum Gesetz zur Änderung arbeitsförderungsrechtlicher und anderer sozialrechtlicher Vorschriften (AFG u. a. ÄndG): Der Bundesrat hat mit seinen Beschlüssen zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung arbeitsförderungsrechtlicher und anderer sozialrechtlicher Vorschriften (Drucksache 149/91) vom 19. 4. 1991 in einigen Punkten wesentliche Änderungen des Gesetzentwurfs der Bundesregierung gefordert. Insbesondere handelte es sich dabei um - die Beibehaltung der 10-Monatsdauer von Sprachlehrgängen; - die Beibehaltung des § 128 AFG; - die Verlängerung der Kurzarbeitergeld-Sonderregelung in den neuen Bundesländern bis zum 31. 12. 1992; - die Verhinderung der Benachteiligung von Kurzarbeitern, die aus Gründen, die sie nicht zu vertreten haben, nicht an einer Qualifizierungsmaßnahme teilnehmen können. Die Forderungen des Bundesrates werden von dem Anliegen getragen, zu einer mittelfristigen Verstetigung und Berechenbarkeit von arbeitsmarktpolitischen Instrumenten zu kommen, die für die Bewältigung der enormen beschäftigungs- und wirtschaftspolitischen Anpassungsprozesse in den neuen Ländern unabdingbar ist. So sollte Unternehmern, Arbeitnehmern, den Akteuren der Arbeitsmarktpolitik und Trägern die dringend notwendige mittelfristige Rechts- und Planungssicherheit vermittelt werden. 2546* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 32. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. Juni 1991 Die Haltung der Bundesregierung und der sie tragenden Fraktionen im Bundestag, lediglich eine 6-monatige Verlängerung der Sonderregelung für Kurzarbeiter vorzusehen, gründet sich nach Auffassung des Bundesrates nach wie vor auf der höchst unrealistischen Annahme, sich selbst tragende wirtschaftliche Aufschwungtendenzen könnten kurzfristig zu einem nachhaltigen Abbau der Arbeitslosigkeit führen. Ebenso arbeitsmarktpolitisch kontraproduktiv ist nach Auffassung des Bundesrates die zunächst ersatzlose Aufhebung des § 128 AFG. Sie wird in den neuen Ländern einer verstärkten Freisetzung älterer Arbeitnehmer durch Betriebe und Unternehmen zu Lasten des ohnehin aufs äußerste angespannten Haushalts der Bundesanstalt für Arbeit — und damit letztendlich der Beitragszahler — Tür und Tor öffnen. Darüber hinaus hat der Bundesrat Vorschläge zur Weiterentwicklung des arbeitsmarktpolitischen Instrumentariums des AFG unterbreitet. Hervorzheben sind hier — die Berücksichtigung von Frauen in Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen und ABM entsprechend ihrem Anteil an den Arbeitslosen; — die Erleichterung des Zugangs zu Maßnahmen der Fortbildung und Umschulung für von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeitnehmer; — die verbesserte Verknüpfung von Qualifizierung und ABM in Teilzeitform für benachteiligte Gruppen auf dem Arbeitsmarkt; — die Erhöhung des Zeitanteiles für Qualifizierung und/oder sozialpädagogische Betreuung in ABM von 10 % auf 20 %; — das Absehen von dem Erfordernis des Nachweises einer Betreuungsmöglichkeit für Kinder während der Arbeitslosmeldung (§ 103 AFG); — die Ausdehnung des Geltungsbereichs des § 40c Abs. 4 AFG-DDR auf Regionen mit überdurchschnittlichem Ausbildungsplatzdefizit. Der Bundesrat bedauert, daß sich die Bundesregierung und die sie tragenden Fraktionen diesen Vorschlägen zur Weiterentwicklung der Arbeitsmarktpolitik verschlossen haben. Angesichts der äußerst knappen Fristsetzungen im Verfahren, für die die Bundesregierung die Verantwortung trägt und der unmittelbaren Notwendigkeit, zum 30. 6. 1991 auslaufende Sonderregelungen im Beitrittsgebiet zu verlängern, verzichtet der Bundesrat auf die Anrufung des Vermittlungsausschusses. Der Bundesrat fordert in diesem Zusammenhang jedoch die Bundesregierung auf, in der für den Herbst angekündigten weiteren AFG-Novellierung die von der Mehrheit der Länder beschlossenen Regelungen in das AFG aufzunehmen. B. Zum Gesetz zur Änderung des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes und anderer Gesetze: Der Bundesrat beobachtet mit großer Besorgnis die Arbeitsmarktlage in den ländlichen Räumen der östlichen Bundesländer, die durch die Auswirkungen des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes noch weiter verschlechtert wird. Ungeachtet der agrarpolitischen Notwendigkeit für eine Strukturreform sollte stärker berücksichtigt werden, daß gerade in den ländlichen Räumen die alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten für die landwirtschaftlichen Arbeitnehmer völlig unzureichend sind. Es sollte versucht werden, zumindest für eine Übergangszeit von drei bis fünf Jahren einen großen Teil der vorhandenen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften in Form ihrer Nachfolgebetriebe (e. G., GmbH u. a.) als Arbeitsstätten zu erhalten — in welcher Rechtsform auch immer. Sonst ist in den ländlichen Räumen eine noch deutlich höhere Arbeitslosigkeit zu befürchten, als ohnehin in den neuen Bundesländern im Vergleich zu den alten Bundesländern zu erwarten ist — mit allen sozialen Folgen für die betroffenen Familien, aber auch der Landflucht der noch vermittelbaren jüngeren Arbeitskräfte und allen daraus entstehenden Folgewirkungen auf Besiedlungsdichte, regionale Wirtschaftskraft usw. Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 13. Juni 1991 mitgeteilt, daß sie ihre Anträge Einsetzung von Ausschüssen — Drucksache 12/39 — und Einsetzung eines Ausschusses für Fragen der Europäischen Gemeinschaft — Drucksache 12/448 — zurückzieht. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Drucksache 12/157 Nr. 1.5, 1.17, 1.18, 1.19 Drucksache 12/210 Nr. 8 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 12/210 Nr. 10 Finanzausschuß Drucksache 12/269 Nr. 2.10
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Christian Neuling


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Ich möchte — mit Ihrer Erlaubnis, Herr Präsident — schon kurz erwidern.
    Herr Kollege Roth, man kann in der Sache hart diskutieren, man sollte aber in der Formulierung und in der Bezeichnung des jeweils politischen Gegners vorsichtig sein. Ich finde — wenn wir einmal die PDS außen vor lassen — , dies sollten wir hier gemeinsam machen.
    Erstens. Herr Kollege Roth, die Menschen, die jetzt in den von der Treuhandanstalt erfolgreich begleiteten Unternehmen arbeiten, wissen, daß sie eine Zukunft haben.

    (Wolfgang Roth [SPD]: Lenken Sie doch nicht so auf die Treuhand ab!)

    Zweitens. Sie müssen sagen — das wissen auch Sie sehr wohl, Herr Kollege Roth — : Wollen Sie nun die Lösung für Jena, oder wollen Sie sie nicht? Nur Problematisieren bringt nichts. Sie müssen dann schon sagen: Nein, ich will keine Lösung für Jena. Haben Sie aber dann den Mut und sagen Sie es.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Drittens. Sie machen den alten sozialistischen Fehler — so möchte ich jetzt einmal sagen —, daß Sie Einzelfälle hochrechnen. Es wird nur ein Jena geben. Sicherlich wird es auch Fälle wie in dem Chemiedreieck und wie im Braunkohlenrevier geben. Diese Probleme werden wir aber genauso lösen, jeweils individuell. Ihre Hochrechnung und ihre Scharmützel hinsichtlich der Zahlen sind der klassische Fehler; Sie sind wirklich nicht in der Lage, einem eher privat organisierten wirtschaftspolitischen Instrument zu folgen. Sie glauben immer nur, der Staat kann das tun. Im Kern geht es um diese Aussage.
    Ich sage nicht hinzu: Sie Blender, Herr Kollege Roth, sondern: Laßt uns in der Sache darüber streiten, aber vernünftig im Ton.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zuruf von der SPD: Auch vernünftig in der Sache! — Dr. Uwe-Jens Heuer [PDS/Linke Liste]: Darf ich noch eine Frage stellen?)



Rede von Hans Klein
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Nein.

(Dr. Uwe-Jens Heuer [PDS/Linke Liste]: Ich wollte nur fragen, ob die Regel „vernünftig im Ton" für die PDS nicht gilt!)

Das Wort hat der Kollege Kuessner.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hinrich Kuessner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Der letzte Disput zeigt, daß es notwendig ist, daß in den Ausschüssen in bezug auf dieses Thema intensiv gearbeitet wird.

    (Dr. Christian Neuling [CDU/CSU]: Was wir ja auch tun, Herr Kollege Kuessner!)

    — Das ist sehr schön. Das ist ein gutes Wort.

    (Dr. Christian Neuling [CDU/CSU]: Das wissen Sie doch!)

    — Mal sehen. Man muß es an einigen Stellen erst noch merken; immer merkt man es nicht.
    Die Einheit Deutschlands wurde durch den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland vollzogen. Viele Menschen bei uns in der DDR haben damals



    Hinrich Kuessner
    gehofft, daß so der Ausstieg aus Diktatur und Mangelwirtschaft und der Einstieg in Demokratie und Wohlstand am schnellsten und besten erfolgen kann. Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik trat die Wirtschaft der DDR in die Marktwirtschaft.

    (Dr. Ulrich Briefs [PDS/Linke Liste]: Und brach ein!)

    Der Weg von der Kommandowirtschaft zur Sozialen Marktwirtschaft ist so voller Hindernisse, daß er nur mit Hilfe einer Serie von unterstützenden Maßnahmen bewältigt werden kann. Dies ist, denke ich, übereinstimmende Meinung.
    Die Umgestaltung der ehemaligen DDR-Wirtschaft ist eine so große Herausforderung, daß das Parlament hierbei aktiv einbezogen sein muß. Jetzt werden Strukturen geschaffen, die über die Zukunft der Menschen in den neuen Ländern entscheiden. Jetzt muß über manches nachgedacht werden, was es bisher in der Bundesrepublik nicht gab.
    Ich würde gerne von „unserer" Volkswirtschaft in Deutschland reden, aber leider werden wir noch lange Zeit zwischen der Volkswirtschaft der alten und der der neuen Bundesländer differenzieren müssen.
    Die Volkswirtschaft der alten Länder wird entscheidend von kleinen und mittleren Unternehmen geprägt. In diesen mittelständischen Betrieben sind rund zwei Drittel aller Arbeitnehmer beschäftigt; von ihnen wird rund 80% der beruflichen Ausbildung erbracht. Dir Förderung der Existenz- und Leistungsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen in den neuen Ländern liegt daher im gesamtgesellschaftlichen und gesamtwirtschaftlichen Interesse. Sie tragen entscheidend zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage und zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei und sie haben einen herausragenden Anteil an der Entwicklung gleichwertiger gesellschaftlicher Strukturen.
    Für die Stabilität der Sozialen Marktwirtschaft als Gesellschaftssystem steht für mich an vorderer Stelle, daß die Verfügungs- und Dispositionsmacht des Unternehmers bzw. des Eigentümers in den Händen von Menschen liegt, die dort auch zu Hause sind. Ich halte das für ein ganz zentrales gesellschaftspolitisches Thema, und ich weiß, daß es auch Herrn Rohwedder Kopfzerbrechen bereitet hat, daß es im Zuge der gegenwärtigen Privatisierungsphase der Treuhand wohl umvermeidlich ist, daß die Verfügungsmacht über Betriebseinheiten fast ausschließlich Gebietsfremden überantwortet werden muß. Über Jahrzehnte hinaus kann so eine Eigentümerstruktur zu Lasten der Menschen in den neuen Ländern geschaffen werden. Wir Sozialdemokraten fordern, daß die Treuhand strukturpolitisch unverzichtbare Betriebe und Betriebe, die mittelfristig am Markt eine Chance haben, erhalten muß;

    (Beifall bei der SPD)

    denn diese Sanierungsphase unter dem Dach der Treuhand bietet gleichzeitig die Chance, daß Menschen aus den neuen Ländern in sanierten und in die Marktwirtschaft entlassenen Betrieben Unternehmer werden. Für die Herausbildung eines neuen Identitätsgefühls im Osten Deutschlands ist dies von großer Bedeutung.
    Deshalb ist es für mich unverständlich, daß die Regionalzeitungen in den neuen Ländern allein an Westverlage veräußert wurden. Die Treuhand hätte vielmehr Modelle entwickeln müssen, die die verlegerische Verantwortung in den neuen Ländern beläßt.
    Die Diskussion der letzten Monate um Arbeit und Zielstellung der Treuhand hat immer deutlicher werden lassen, daß sie einen entscheidenden Einfluß auf die strukturelle und regionale Entwicklung in den neuen Ländern hat, daß sie sich diesem Einfluß weder entziehen kann noch will. Die Treuhand nimmt nach ihrem Selbstverständnis eine Schlüsselrolle bei der Umgestaltung der Wirtschaft der früheren DDR ein. Sie nimmt diese Aufgabe in immer größer werdendem Umfang eigenverantwortlich wahr. Damit findet in meinen Augen eine Verlagerung zentraler politischer Entscheidungen in eine Institution statt, die dafür parlamentarisch-politisch nicht legitimiert ist. Für eine solche Institution sind auch die Kontrollinstrumente der Rechts- und Fachaufsicht der nachgeordneten Bundesbehörden nicht geeignet. Sie laufen Gefahr, hier zu versagen.
    Auf den Punkt gebracht: Bei der Treuhand handelt es sich angesichts dessen, daß ihre Entscheidungen tief in wirtschaftliche, gesellschaftliche und soziale Strukturen eingreifen, im Grunde um ein Superministerium, das in einer direkten parlamentarischen Verantwortung stehen müßte.
    Nun besteht auf seiten der Bundesregierung keinerlei Neigung, die Treuhand in Form eines eigenen Ministeriums zu organisieren. Das haben die Ausführungen vorhin gezeigt.
    Im Ergebnis darf deshalb aber noch lange nicht hingenommen werden, daß die Bundesregierung durch die von ihr im Einigungsvertrag gewählte Organisationsstruktur eine effektive parlamentarische Kontrolle der Treuhand verhindert.
    Deshalb fordern wir die Ablösung des Unterausschusses durch einen eigenständigen Treuhandvollausschuß. Nur ein Vollausschuß, in dem alle Fachkompetenzen aus den verschiedenen angesprochenen Politikbereichen zusammengebunden werden, kann den von der Treuhand maßgeblich gestalteten Umbau der Wirtschaft begleiten und insoweit die Pflichten des Parlaments wahrnehmen.
    Bei diesem Umbau spielt die Entschuldung eine wichtige Rolle. Wir haben hierüber schon diskutiert.
    Wer wie Kollege Solms von der FDP zu der Schlußfolgerung kommt, daß von 110 Milliarden DM Altschulden 20 Milliarden DM durch die Unternehmen selbst beglichen werden können, muß im Interesse der Beschleunigung des wirtschaftlichen Neuanfangs zu einer sachgerechten Lösung des Entschuldungsproblems kommen. Probleme haben wir genug. Lösungen sind gefragt.
    Die Lösung der SPD ist die generelle Befreiung der Treuhandunternehmen von den ihnen willkürlich im Rahmen der früheren Kommandowirtschaft zugeordneten Schulden; denn diese Schulden sind nicht das Ergebnis betriebswirtschaftlicher Entscheidungen.



    Hinrich Kuessner
    Sie dürfen darum unter den Bedingungen der Wettbewerbswirtschaft dem einzelnen Betrieb nicht angelastet werden.
    Die bisherige individuelle Schuldenregelung schreckt Investoren ab. Sie ist zu bürokratisch und verzögert Privatierungs- wie Sanierungsmaßnahmen und sie wird für den Staat nicht billiger.
    Ich hoffe deshalb, daß sich alle Fraktionen bei den Ausschußberatungen zu einer konstruktiven Zusammenarbeit bereit finden und eine generelle Entschuldungsregelung erarbeiten.
    Man hört, daß die Zurückhaltung des Bundesfinanzministers in der Befürchtung eines Dominoeffektes begründet liegt. Dazu muß ich sagen: Dieser Effekt ist von der SPD gewollt. So steht es in unseren Anträgen. Auch landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften sowie kommunale und genossenschaftliche Wohnungsunternehmen müssen in ein Entschuldungskonzept einbezogen werden.
    Regierung und Koalition sind sich inzwischen der Problematik der mit dem Einigungsvertrag vorgenommenen Zuordnung des volkseigenen Wohnungsvermögens auf die Kommunen bewußt geworden. Das zweijährige Moratorium für den Schuldendienst der wohnungswirtschaftlichen Unternehmen wurde verfügt. Die neuen Länder und ihre Kommunen tragen dieses Moratorium mit, weil sie sich von diesem Zeitaufschub die Lösung der Verschuldungsproblematik versprechen.
    Die Kreditstände der kommunalen Wohnungsverwaltungen und der Genossenschaften werden sich nach Ablauf des Moratoriums zum 31. Dezember 1992 von jetzt rund 37 Milliarden DM auf 47 Milliarden DM erhöht haben. Dies ist eine Summe, bei der allen Sachverständigen klar ist, daß sie die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Genossenschaften und der Kommunen weit übersteigt. Ebenso ist inzwischen klargeworden, daß es sich bei der im Einigungsvertrag angestrebten Privatisierung nur um eine politische Vision gehandelt hat, die in der Marktwirtschaft keinen Platz hat; denn die Privatisierung von 60 % des Mietwohnungsbestandes führt zu einem nicht zu vertretenden Preisverfall. Außerdem sind viele Wohnungen in einem solchen Zustand — ich denke besonders an die Neubaublocks —, daß man sie nicht privatisieren kann.
    Die Wohnungsbaufinanzierung stellte sich im System des integrierten Staatshaushaltes der DDR als eine technische Frage dar. Die Finanzierung hätte genausogut über staatliche Zuschüsse laufen können, so daß die kreditäre Finanzierung an anderer Stelle des Haushalts in Erscheinung getreten wäre, z. B. beim Bund.
    Der grundlegende Fehler liegt deshalb in der Konstruktion des Einigungsvertrages. Das Problem wurde auf die kommunale Ebene verfrachtet. Hier kann es aber nicht gelöst werden. Die Kommunen sind nach der Aufgabenverteilung des Grundgesetzes hierfür auch nicht zuständig. Die Kommunen haben noch so viel mit sich und ihrem Aufbau zu tun. Nach dem Auslaufen des Moratoriums besteht die Gefahr, daß die kommunale Handlungsfähigkeit durch die wohnungswirtschaftliche Problematik erdrückt wird.
    Deshalb meine ich, daß wir in den Ausschußberatungen in dieser Frage nicht nur debattieren dürfen; wir brauchen eine Lösung, damit die Kommunen zu ihrer Selbstverwaltung befähigt werden.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD)