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    Plenarprotokoll 12/32 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 32. Sitzung Bonn, Freitag, den 14. Juni 1991 Inhalt: Nachträgliche Überweisungen von Gesetzentwürfen an weitere Ausschüsse 2493 A Überweisungen von Vorlagen an Ausschüsse 2493 A Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr.-Ing. Dietmar Kansy, Peter Götz, Georg Brunnhuber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Fraktion der FDP: Wohnen im Alter — Förderung der Selbständigkeit in der Gemeinschaft (Drucksache 12/434) Peter Götz CDU/CSU 2493 B Dieter Maaß (Herne) SPD 2495 A Lisa Peters FDP 2496 C Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 2497 D Dr. Walter Hitschler FDP 2498 B, 2501 A Joachim Günther, Parl. Staatssekretär BMBau 2498 D Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 2499 C Gabriele Iwersen SPD 2500 A Erika Reinhardt CDU/CSU 2502 B Roswitha Verhülsdonk, Parl. Staatssekretärin BMFuS 2503 B Tagesordnungspunkt 17: a) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Einsetzung eines Ausschusses Treuhandanstalt (Drucksache 12/433) b) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Entschuldung der Treuhandunternehmen (Drucksache 12/615) c) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Fach- und Rechtsaufsicht über die Treuhandanstalt (Drucksache 12/618) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Achim Großmann, Norbert Formanski, Iris Gleicke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Entschuldung der kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen in den neuen Bundesländern (Drucksache 12/614) e) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Den Aufbau in den neuen Ländern vorantreiben — Investitionen fördern — Umwelt sanieren — Verwaltungskraft stärken (Drucksache 12/670) f) Beratung des Antrags der Abgeordneten Harald B. Schäfer (Offenburg), Brigitte Adler, Robert Antretter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Mehr Arbeit durch mehr Umweltschutz in den neuen Bundesländern (Drucksache 12/676) g) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Heuer, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS/Linke Liste eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reorganisation und Verwertung des ehemaligen volkseigenen Vermögens (Treuhandgesetz) (Drucksache 12/552) h) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Heuer, Dr. Gregor Gysi, Bernd Henn und der Gruppe der PDS/ Linke Liste eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" vom 6. Oktober 1969 (Drucksache 12/613) in Verbindung mit II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 32. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. Juni 1991 Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Sicherung von Arbeitsverhältnissen für eine Übergangszeit in den neuen Ländern (Drucksache 12/725) Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Abgeordneten Arne Börnsen (Ritterhude), Helmut Esters, Robert Antretter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Aufgaben der Treuhandanstalt (Drucksache 12/726) Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Abgeordneten Werner Schulz (Berlin), Dr. KlausDieter Feige, Dr. Wolfgang Ullmann und der Gruppe Bündnis 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Sanierung und Reorganisation des Treuhandvermögens (Treuhandgesetz) (Drucksache 12/735) Wolfgang Thierse SPD 2505 A Kurt J. Rossmanith CDU/CSU 2507 D Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 2509 B Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste 2510 B, 2512 C Horst Gibtner CDU/CSU 2512 B Paul K. Friedhoff FDP 2512 D Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste 2514 C Manfred Carstens, Parl. Staatssekretär BMF 2515 A Arne Börnsen (Ritterhude) SPD 2516 B Dr. Christian Neuling CDU/CSU . 2519 A, 2521 C Wolfgang Roth SPD 2521 A Hinrich Kuessner SPD 2521 D Ulrich Petzold CDU/CSU 2523 C Dr. Jürgen Starnick FDP 2524 C Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste 2524 D Franz Müntefering SPD 2526 A Gerhard Schulz (Leipzig) CDU/CSU 2526 C Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 2527 B Rolf Rau CDU/CSU 2528 A Dr. Bertram Wieczorek, Parl. Staatssekretär BMU 2529 B Dr. Konrad Elmer SPD 2530 A Zusatztagesordnungspunkt 9: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu den Wünschen hinsichtlich einer Erhöhung der Rundfunkgebühren und der Erweiterung der Werbezeiten Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP 2530 D Dr. Joseph-Theodor Blank CDU/CSU 2531 D Margot von Renesse SPD 2532 D Wilfried Seibel CDU/CSU 2534 A Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste 2535 A Franz Heinrich Krey CDU/CSU 2535 C Konrad Weiß (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 2536 C Gerhart Rudolf Baum FDP 2537 B Dr. Eberhard Brecht SPD 2538 A Dr. Bernd Protzner CDU/CSU 2538 D Wolfgang Clement, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 2539 C Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI . 2541 D Dr. Peter Glotz SPD 2542 D Wolfgang Schulhoff CDU/CSU 2543 C Nächste Sitzung 2544 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 2545* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 2545* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 32. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. Juni 1991 2493 32. Sitzung Bonn, den 14. Juni 1991 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter, Robert SPD 14. 06. 91 Becker-Inglau, Ingrid SPD 14. 06. 91 Daubertshäuser, Klaus SPD 14. 06. 91 Duve, Freimut SPD 14. 06. 91 Ehrbar, Udo CDU/CSU 14. 06. 91 Eylmann, Horst CDU/CSU 14. 06. 91 Dr. Faltlhauser, Kurt CDU/CSU 14. 06. 91 Dr. Feige, Klaus-Dieter Bündnis 90/ 14. 06. 91 GRÜNE Gansel, Norbert SPD 14. 06. 91 Genscher, Hans-Dietrich FDP 14. 06. 91 Glos, Michael CDU/CSU 14. 06. 91 Grünbeck, Josef FDP 14. 06. 91 Dr. Haussmann, Helmut FDP 14. 06. 91 Hiller (Lübeck), Reinhold SPD 14. 06. 91 Ibrügger, Lothar SPD 14. 06. 91 Jagoda, Bernhard CDU/CSU 14. 06. 91 Jaunich, Horst SPD 14. 06. 91 Jung (Düsseldorf), Volker SPD 14. 06. 91 Jung (Limburg), Michael CDU/CSU 14. 06. 91 Jungmann (Wittmoldt), SPD 14. 06. 91 Horst Kastning, Ernst SPD 14. 06. 91 Keller, Peter CDU/CSU 14. 06. 91 Dr. Kolb, Heinrich FDP 14. 06. 91 Leonhard Kolbe, Regina SPD 14. 06. 91 Kors, Eva-Maria CDU/CDU 14. 06. 91 Dr. Krause (Börgerende), CDU/CSU 14. 06. 91 Günther Dr. Küster, Uwe SPD 14. 06. 91 Lamp, Helmut Johannes CDU/CSU 14. 06. 91 Lowack, Ortwin fraktionslos 14. 06. 91 Dr. Mertens (Bottrop), SPD 14. 06. 91 Franz-Josef Dr. Mildner, Klaus CDU/CSU 14. 06. 91 Gerhard Dr. Müller, Günther CDU/CSU 14. 06. 91* Müller (Völklingen), Jutta SPD 14. 06. 91 Müller (Wadern), CDU/CSU 14. 06. 91 Hans-Werner Neumann (Gotha), SPD 14. 06. 91 Gerhard Pfuhl, Albert SPD 14. 06. 91 Rahardt-Vahldieck, CDU/CSU 14. 06. 91 Susanne Reichenbach, Klaus CDU/CSU 14. 06. 91 Reschke, Otto SPD 14. 06. 91 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 14. 06. 91 Dr. Scheer, Hermann SPD 14. 06. 91* Schmalz-Jacobsen, FDP 14. 06. 91 Cornelia Schmidt (Nürnberg), SPD 14. 06. 91 Renate Dr. Schöfberger, Rudolf SPD 14. 06. 91 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Schulte (Schwäbisch CDU/CSU 14. 06. 91 Gmünd), Dieter Dr. Sonntag-Wolgast, SPD 14. 06. 91 Cornelie Spilker, Karl-Heinz CDU/CSU 14. 06. 91 Toetemeyer, SPD 14. 06. 91 Hans-Günther Verheugen, Günter SPD 14. 06. 91 Vosen, Josef SPD 14. 06. 91 Weißgerber, Gunter SPD 14. 06. 91 Welt, Hans-Joachim SPD 14. 06. 91 Wolf, Hanna SPD 14. 06. 91 Wonneberger, Michael CDU/CSU 14. 06. 91 Zierer, Benno CDU/CSU 14. 06. 91 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 7. Juni 1991 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Gesetz über die zwanzigste Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz (KOV-Anpassungsgesetz 1991 - KOVAnpG 1991) Gesetz zu dem Abkommen vom 8. Dezember 1990 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über Soziale Sicherheit Gesetz zur Änderung arbeitsförderungsrechtlicher und anderer sozialrechtlicher Vorschriften (AFG u. a. ÄndG) Gesetz zur Änderung des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes und anderer Gesetze Zu den beiden letztgenannten Gesetzen hat der Bundesrat folgende Entschließungen gefaßt: A. Zum Gesetz zur Änderung arbeitsförderungsrechtlicher und anderer sozialrechtlicher Vorschriften (AFG u. a. ÄndG): Der Bundesrat hat mit seinen Beschlüssen zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung arbeitsförderungsrechtlicher und anderer sozialrechtlicher Vorschriften (Drucksache 149/91) vom 19. 4. 1991 in einigen Punkten wesentliche Änderungen des Gesetzentwurfs der Bundesregierung gefordert. Insbesondere handelte es sich dabei um - die Beibehaltung der 10-Monatsdauer von Sprachlehrgängen; - die Beibehaltung des § 128 AFG; - die Verlängerung der Kurzarbeitergeld-Sonderregelung in den neuen Bundesländern bis zum 31. 12. 1992; - die Verhinderung der Benachteiligung von Kurzarbeitern, die aus Gründen, die sie nicht zu vertreten haben, nicht an einer Qualifizierungsmaßnahme teilnehmen können. Die Forderungen des Bundesrates werden von dem Anliegen getragen, zu einer mittelfristigen Verstetigung und Berechenbarkeit von arbeitsmarktpolitischen Instrumenten zu kommen, die für die Bewältigung der enormen beschäftigungs- und wirtschaftspolitischen Anpassungsprozesse in den neuen Ländern unabdingbar ist. So sollte Unternehmern, Arbeitnehmern, den Akteuren der Arbeitsmarktpolitik und Trägern die dringend notwendige mittelfristige Rechts- und Planungssicherheit vermittelt werden. 2546* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 32. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. Juni 1991 Die Haltung der Bundesregierung und der sie tragenden Fraktionen im Bundestag, lediglich eine 6-monatige Verlängerung der Sonderregelung für Kurzarbeiter vorzusehen, gründet sich nach Auffassung des Bundesrates nach wie vor auf der höchst unrealistischen Annahme, sich selbst tragende wirtschaftliche Aufschwungtendenzen könnten kurzfristig zu einem nachhaltigen Abbau der Arbeitslosigkeit führen. Ebenso arbeitsmarktpolitisch kontraproduktiv ist nach Auffassung des Bundesrates die zunächst ersatzlose Aufhebung des § 128 AFG. Sie wird in den neuen Ländern einer verstärkten Freisetzung älterer Arbeitnehmer durch Betriebe und Unternehmen zu Lasten des ohnehin aufs äußerste angespannten Haushalts der Bundesanstalt für Arbeit — und damit letztendlich der Beitragszahler — Tür und Tor öffnen. Darüber hinaus hat der Bundesrat Vorschläge zur Weiterentwicklung des arbeitsmarktpolitischen Instrumentariums des AFG unterbreitet. Hervorzheben sind hier — die Berücksichtigung von Frauen in Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen und ABM entsprechend ihrem Anteil an den Arbeitslosen; — die Erleichterung des Zugangs zu Maßnahmen der Fortbildung und Umschulung für von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeitnehmer; — die verbesserte Verknüpfung von Qualifizierung und ABM in Teilzeitform für benachteiligte Gruppen auf dem Arbeitsmarkt; — die Erhöhung des Zeitanteiles für Qualifizierung und/oder sozialpädagogische Betreuung in ABM von 10 % auf 20 %; — das Absehen von dem Erfordernis des Nachweises einer Betreuungsmöglichkeit für Kinder während der Arbeitslosmeldung (§ 103 AFG); — die Ausdehnung des Geltungsbereichs des § 40c Abs. 4 AFG-DDR auf Regionen mit überdurchschnittlichem Ausbildungsplatzdefizit. Der Bundesrat bedauert, daß sich die Bundesregierung und die sie tragenden Fraktionen diesen Vorschlägen zur Weiterentwicklung der Arbeitsmarktpolitik verschlossen haben. Angesichts der äußerst knappen Fristsetzungen im Verfahren, für die die Bundesregierung die Verantwortung trägt und der unmittelbaren Notwendigkeit, zum 30. 6. 1991 auslaufende Sonderregelungen im Beitrittsgebiet zu verlängern, verzichtet der Bundesrat auf die Anrufung des Vermittlungsausschusses. Der Bundesrat fordert in diesem Zusammenhang jedoch die Bundesregierung auf, in der für den Herbst angekündigten weiteren AFG-Novellierung die von der Mehrheit der Länder beschlossenen Regelungen in das AFG aufzunehmen. B. Zum Gesetz zur Änderung des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes und anderer Gesetze: Der Bundesrat beobachtet mit großer Besorgnis die Arbeitsmarktlage in den ländlichen Räumen der östlichen Bundesländer, die durch die Auswirkungen des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes noch weiter verschlechtert wird. Ungeachtet der agrarpolitischen Notwendigkeit für eine Strukturreform sollte stärker berücksichtigt werden, daß gerade in den ländlichen Räumen die alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten für die landwirtschaftlichen Arbeitnehmer völlig unzureichend sind. Es sollte versucht werden, zumindest für eine Übergangszeit von drei bis fünf Jahren einen großen Teil der vorhandenen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften in Form ihrer Nachfolgebetriebe (e. G., GmbH u. a.) als Arbeitsstätten zu erhalten — in welcher Rechtsform auch immer. Sonst ist in den ländlichen Räumen eine noch deutlich höhere Arbeitslosigkeit zu befürchten, als ohnehin in den neuen Bundesländern im Vergleich zu den alten Bundesländern zu erwarten ist — mit allen sozialen Folgen für die betroffenen Familien, aber auch der Landflucht der noch vermittelbaren jüngeren Arbeitskräfte und allen daraus entstehenden Folgewirkungen auf Besiedlungsdichte, regionale Wirtschaftskraft usw. Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 13. Juni 1991 mitgeteilt, daß sie ihre Anträge Einsetzung von Ausschüssen — Drucksache 12/39 — und Einsetzung eines Ausschusses für Fragen der Europäischen Gemeinschaft — Drucksache 12/448 — zurückzieht. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Drucksache 12/157 Nr. 1.5, 1.17, 1.18, 1.19 Drucksache 12/210 Nr. 8 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 12/210 Nr. 10 Finanzausschuß Drucksache 12/269 Nr. 2.10
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    Rede von Dieter Maaß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Vor dem Hintergrund großen Wohnungsmangels, der an manchen Orten als Wohnungsnot zu bezeichnen ist, sprechen wir heute über einen Teilbereich eines großen Problems. Es fehlen im vereinten Deutschland zirka 2,5 Millionen Wohnungen, allein 1 Million bis 1,5 Millionen in den alten Ländern. Dafür tragen Sie, meine Damen und Herren der Koalitionsfraktionen, Mitverantwortung.

    (Beifall bei der SPD — Dr.-Ing. Dietmar Kansy [CDU/CSU]: Die alte Leier!)

    Wer den von Ihnen vorgelegten Antrag liest und sich darüber hinaus die dargelegten Ausführungen dazu anhört, der muß zu folgenden Feststellungen kommen: Es fehlen wirklich konkrete Aussagen zu Maßnahmen, die das von Ihnen richtig beschriebene Problem lösen. Ihr Hinweis, daß durch die Verlängerung der Kündigungssperrfristen bei einer Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen ein größerer Mieterschutz besteht, ist ja wohl keine grundsätzliche Lösung,

    (Zuruf von der SPD: Sehr richtig!)

    denn nach wie vor werden alte Menschen aus ihren angestammten Wohnungen herausgedrängt, nur um Wohnprojekte besser vermarkten zu können.

    (Zuruf von der SPD: Leider wahr!)

    Ihre weiteren Vorschläge sind verschwommen. Dort, wo sie nachvollziehbar werden, fordern Sie Länder und Gemeinden zum Handeln auf, vor allem die Gemeinden. Doch dann müssen die Kommunen auch mit mehr Finanzmitteln ausgestattet sein. Davon ist in Ihrem Antrag allerdings nicht die Rede.

    (Beifall bei der SPD — Dr.-Ing. Dietmar Kansy [CDU/CSU]: Sie beklagen doch die angeblich zu hohe Neuverschuldung des Bundes! Das ist das übliche Schwarzer-Peter-Spiel, das uns hier nicht weiterhilft!)

    Das bedeutet nämlich zusätzliche Investitionskraft für dringenden Bau- und Modernisierungsbedarf. Dies sage ich vor allem mit Blick auf die Verhältnisse in den neuen Ländern. Die Bezuschussung einiger Modellvorhaben reicht bei weitem nicht aus.
    Meine Damen und Herren, wir alle hier wissen, daß Wohnen im Alter auch eine Aufgabe der Sozialpolitik ist und nicht nur eine der Wohnungs- und Städtebaupolitik. Darum haben Ihren Antrag wohl auch Sozialpolitiker Ihrer Fraktion mit unterzeichnet, ohne jedoch diesen Aspekt besonders zu bewerten.
    In der Diskussion über die Pflegeversicherung wird hier noch einiges aufzuarbeiten sein, soweit sie die häusliche Pflege betrifft. Dabei geht es sicher auch um behindertengerechte Wohnungen. Selbst wenn genügend bezahlbare Wohnungen so ausgestattet wären, daß sie ein Wohnen im Alter möglich machten, dann müßten die betreuenden Sozialeinrichtungen finanziell und personell so ausgestattet sein, daß sie diese Leistungen auch erbringen können. Das gilt für kommunale und für freie Träger gleichermaßen.

    (Beifall bei der SPD)

    Als jemand, der sechs Jahre in einem Sozialausschuß eines Stadtparlamentes tätig gewesen ist, weiß ich, wovon ich rede. Leider nehmen Sie zu den Kosten in Ihren Ausführungen keine Stellung.

    (Dr.-Ing. Dietmar Kansy [CDU/CSU]: Doch das Land Nordrhein-Westfalen hat die schlechteste Förderung im Wohnungsbau überhaupt!)

    Was mich persönlich sehr wundert, Herr Kansy, ist die Tatsache, daß in Ihren Antrag keine Vorschläge eingearbeitet sind, die in der öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau am 15. März 1989 gemacht worden sind.

    (Zuruf von der SPD: Leider auch wahr! Sehr richtig!)

    So unterbreitete allein die Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege zehn sehr vernünftige Vorschläge zu diesem Thema. Ich möchte drei herausgreifen.
    Die ambulante Betreuung älterer Menschen in Altenwohnungen ist verbindlich sicherzustellen.

    (Peter Götz [CDU/CSU]: Sagte ich doch!)

    Diese Forderung der freien Wohlfahrtsverbände ergibt sich aus der Tatsache, daß das Problem der vorübergehenden Pflege in der eigenen Wohnung in 75 % der Fälle nicht gelöst ist. An anderer Stelle ist eine verstärkte Förderung von Wohn- und Pflegeeinheiten in Pflegeheimen dringend erforderlich. Sehr wichtig scheint mir auch der Vorschlag zu sein, die Wohnungsbauförderung des Bundes auf Alten-Krankenheime und Rehabilitationsabteilungen auszudehnen. Finanzierung von Altenheimen und Rehabilitationsabteilungen im Rahmen der Wohnungsbauförderung ist nicht vorgesehen. Nur sehr bescheidene Mittel hierfür vergab der frühere Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit im Rahmen einer Altenhilfemodellförderung.

    (Zuruf von der SPD: Ohne Konzept!)

    Die Aussage des Kuratoriums der deutschen Altenhilfe, Institut für Altenwohnbau in Köln, kann ich nur nachdrücklich unterstützen. Sie lautet in der Kernaussage: Zur Sicherung der Wohnraumförderung im Alter ist für die unteren Einkommensbezieher die Förderung im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus unbe-



    Dieter Maaß (Herne)

    dingt erforderlich, um durch tragbare Mieten so lange wie möglich zu gewährleisten, ein selbständiges Leben führen und eine vorzeitige Heimunterbringung vermeiden zu können.

    (Beifall bei der SPD)

    Leider sind in dem vorliegenden Antrag solche Ergebnisse der Anhörung nicht genutzt. Schade.
    Der von Ihnen vorgelegte Antrag ist nichts anders als ergebene Beifallsbezeugung gegenüber der Bundesregierung.

    (Friedrich Bohl [CDU/CSU]: So ein Unsinn!)

    Wir Sozialdemokraten fordern die Bundesregierung dagegen auf, die Planungsempfehlungen des Bundesministers für Städtebau und Wohnungswesen

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sie müssen mal Herrn Rau auffordern! Der ist für Sie zuständig!)

    für Altenwohnungen, Wohnungen in Altersheimen, Wohnplätze in Altenheimen vom 8. Dezember 1972 zu überarbeiten, und zwar mit der Maßgabe, daß in Altenwohnhäusern und Altenwohnheimen Funktions- und Gemeinschaftsräume vorhanden sein sollen, die ambulante Betreuung älterer Menschen in selbständigen Altenwohnungen verbindlich geregelt wird, neue Altenwohnungen nicht isoliert und auf jeden Fall behindertengerecht gebaut werden,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Alles gesagt worden!)

    die altengerechte Modernisierung bestehenden Wohnraums über ein spezielles Bund-Länder-Programm gefördert wird, über die Schaffung mietrechtlicher Instrumente der Schutz vor Verdrängung aus der gewohnten Umgebung gewährleistet und die Bezahlbarkeit der Mieten gesichert wird, bei der Wohnungsbauförderung des Bundes eine verstärkte Förderung von Wohnpflegeeinheiten in Pflegeheimen sowie den Bau von Altenwohnheimen und Rehabilitationsabteilungen aufgenommen wird.
    Das sind nur einige Stichworte zu unseren Vorstellungen zum Thema Wohnen im Alter, Förderung der Selbständigkeit in der Gemeinschaft.
    Wir werden diesem Parlament einen eigenen Antrag vorlegen, in dem wir dann unsere Position deutlich machen.

    (Friedrich Bohl [CDU/CSU]: Warum haben Sie das bisher noch nicht gemacht?)

    Lassen Sie mich abschließend sagen: Die Herstellung und Sicherung entsprechender Wohnbedingungen für ältere Bürger ist eine Aufgabe, die über die reine Wohnungspolitik hinausgeht. Die Sicherung einer ausreichenden finanziellen Altersversorgung und die Absicherung des Pflegerisikos gehören ebenso dazu und sind Beiträge zur Sicherung der Teilhabe älterer Menschen am gemeinschaftlichen Leben.
    Danke schön.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat die Abgeordnete Frau Peters.

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    Rede von Lisa Peters


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Herren! Meine Damen! Herr Kollege Maaß. Sie haben eben sehr viele Ausführungen gemacht. Ich denke, wir werden im Ausschuß noch hinreichend Gelegenheit haben, alles das, was Sie eingebracht haben, zu erörtern. Ich möchte mich aber auch ganz persönlich mit Ihnen unterhalten. Sicher haben wir unterschiedliche Ansätze in der Kommunalpolitik. Ich denke, daß die Diskussion sehr viel Spaß machen wird. Wenn wir lange genug geredet haben, kommen wir vielleicht zueinander.
    Meine Herren und Damen, heute ist ein Antrag der Koalitionsfraktionen zu einem sehr wichtigen Thema vorgelegt worden, und zwar zum Wohnen im Alter.

    (Zuruf von der SPD: Das stimmt!)

    — Das stimmt. — Wichtig ist das Thema deshalb, weil die Zahl der älteren Menschen in unserem Land laufend zunimmt. — Ich sage für mich, rein privat: Ob man zukünftig beim 60. Lebensjahr ansetzen sollte, ist die Frage. Da ich in zwei Jahren mitgezählt werde, betrübt es mich ein bißchen. Sicher, wenn es um Fördergrenzen geht, ist das 60. Lebensjahr sehr wichtig.
    Die Bundesrepublik hat ein leistungsfähiges Sozialsystem, ein Gesundheitssystem. Die medizinische Vorsorge wird immer effektiver, Ärzte und Pflegepersonal sind qualifiziert, wir leben bewußter, und unsere Lebenserwartung wird immer größer.
    Trotzdem, meine ich, dürfen wir die Augen nicht verschließen. Wir werden alle alt; das ist eine Feststellung. Wir müssen deshalb rechtzeitig etwas tun, nachdenken, planen und handeln.
    Ältere Menschen sind heute immer beweglicher. Sie wissen, was sie wollen, und sie lassen sich nicht in eine Ecke drängen. Sie nehmen ihren Platz ein, gehören dazu und sind Teil der Gesellschaft. Ältere Menschen sind zunehmend besser ausgebildet, gebildet, kulturell interessiert, auch ein Wirtschaftsfaktor. Sie wollen noch etwas tun, und sie können auch noch viel tun.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Wir können uns — wenn wir einmal intensiv darüber nachdenken — das Miteinander in Familie und Gesellschaft ohne ältere Mitbürger und Mitbürgerinnen nicht vorstellen: Hilfeleistung in der Familie, Zuwendung bei der Kindererziehung, Zeit haben für ein Gespräch, miteinander etwas unternehmen. Ältere Menschen haben nach meiner Ansicht unsere Gesellschaft sehr geprägt und — wenn ich das für mich in Anspruch nehmen darf — auch mich geprägt.
    Der Berufsalltag liegt hinter ihnen. Sie haben mehr Zeit, und sie nutzen diese Zeit für unsere Gesellschaft. Ältere Menschen arbeiten in Vereinen und Verbänden mit, sind aktiv und sind immer da. Wir können auf sie nicht verzichten.
    Die Frage, wie wir im Alter wohnen werden oder auch wollen — so muß man das ja definieren — , ist nicht unwichtig; sie gewinnt zunehmend an Bedeutung. Sie stellt sich für uns alle, ganz besonders auch für junge Leute. Wir müssen auf diese Fragen Antworten geben. Deshalb begrüßen wir diesen Antrag, den wir selbst mit eingebracht haben.



    Lisa Peters
    Ältere Menschen dürfen nicht ausgegrenzt werden, sondern müssen frei über ihre Wohnung und ihren Wohnort befinden und entscheiden können. In der Regel wollen ältere Menschen weiterhin dort wohnen, wo sie Familie, Freunde, Bekannte, kurzum: ein Zuhause haben.
    Die Vorsorge und die Politik muß darauf reagieren. Wir müssen nachdenken — ich denke, mehr nachdenken als bisher. Es muß nicht nur Wohnraum zur Verfügung gestellt werden, sondern die Wohnung muß auch Qualität haben. Es muß ein problemloses Wohnen im Alter möglich sein. — Das ist hier schon näher definiert worden.
    Ich denke, wir alle müssen intensiv arbeiten. Stadtplaner und Kommunalpolitiker sind aufgerufen, ihre Stadt und ihre Gemeinde neu zu planen oder umzuplanen. Alle Generationen müssen ihren Platz finden. Das Umfeld muß stimmen: Grün, Verkehrsplanung, Verkehrsberuhigung, ÖPNV, behindertengerechte Gebäude, Infrastruktur. So sollte die zukünftige Planung aussehen. Gute Ansätze sind gemacht. Den Kaufmann an der Ecke wagt man gar nicht mehr hervorzuholen. Es ist schwer durchzusetzen.
    Wir sollten die Stadt und das Dorf für unsere Menschen wieder zurückholen. Leider sieht die Realität oft anders aus. Wenn wir uns einmal darüber unterhalten, dann, Herr Maaß, kann ich, denke ich, einiges über Buxtehude berichten. Dort sind viele positive Ansätze gemacht worden.
    Hausbauer, Planer und Architekten müssen Phantasie entwickeln, kreativer agieren, sich über die optimale Aufteilung der Wohnung und eine variable Nutzung mehr Gedanken machen. Viele Erleichterungen und Verbesserungen sind noch notwendig; sie kosten sehr viel Geld.
    Beim Neubau müssen wir schon an das Alter denken und variabel planen.

    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Wir dürfen nicht nur eine Wohnung erstellen. Wir müssen wieder wohnen können, das Haus bewohnen können.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) Ganz wichtig ist das für ältere Menschen.

    Ich denke, daß der heute eingebrachte Antrag mithelfen, unterstützen und Aktivitäten auf den Weg bringen soll. Vieles ist schon geschehen. Das Bauministerium mit Frau Adam-Schwaetzer an der Spitze ist sehr aktiv. Sie haben das wiederholt registriert.

    (Beifall bei der FDP)

    Forschungsprojekte sind auf den Weg gebracht. Erste Ergebnisse liegen vor. Mittel sind für verschiedene Maßnahmen bereitgestellt. Konzepte für städtebauliche Erneuerungen müssen von Anfang an auf ihre Tauglichkeit für die ältere Generation hin überprüft werden. In Zukunft sollte es selbstverständlich sein, daß Betreuungsleistungen und soziale Dienste im Wohnquartier zur Verfügung stehen. Das alles ersetzt natürlich keine Nachbarschaft und keine Familie.
    Viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Vereinen und Verbänden, in den Sozialstationen usw. sorgen dafür, daß ein langes Verbleiben im Wohnquartier möglich ist. Ich glaube, auch von dieser Stelle aus sollten wir dafür einen herzlichen Dank abstatten.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Für Liberale gilt: Auch ältere Menschen bestimmen selbst; sie bestimmen ihr Leben auch im letzten Lebensdrittel. Die Politik und damit der Staat haben den Rahmen vorzugeben, flankierende Hilfe zu leisten und, wenn nötig, sozial abzufedern.
    Wohnen im Alter muß in Wohnungen, die für" das Alter geeignet sind, möglich sein. Dieses Ziel dürfen wir nicht aus dem Auge verlieren; wir müssen es intensiver als bisher anpacken und noch sehr viel zu seiner Verwirklichung tun. Es müssen noch viele Wohnungen in Ost und West gebaut werden; darüber sind wir uns, glaube ich, hier im Bundestag einig.

    (Zuruf von der SPD: Bezahlbare!)

    Beim Bau dieser Wohnungen sind die Bedürfnisse der älteren Mitbürger zu berücksichtigen.

    (Dr.-Ing. Dietmar Kansy [CDU/CSU]: Das steht auch im Zweiten Wohnungsbaugesetz, Frau Kollegin! Sie haben völlig recht! Ihr sozialdemokratischer Kollege kennt die Magna Charta des Wohnungsbaus nicht!)

    Bund, Länder und Gemeinden sind gefragt; so sehen wir es jedenfalls. Heute werden Weichen gestellt. Wir von der FDP-Fraktion sichern unsere intensive Mitarbeit zu. Wir geben dem vorliegenden Antrag unsere Zustimmung und werden sicher kreativ arbeiten. Ich denke, viele Dinge werden sich in den nächsten dreieinhalb Jahren erledigen lassen.
    Ich danke für Ihr Zuhören.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)