Rede:
ID1202908500

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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 12029

  • date_rangeDatum: 7. Juni 1991

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 12/29 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 29. Sitzung Bonn, Freitag, den 7. Juni 1991 Inhalt: Bestimmung des Abg. Dr. Fritz Wittmann als stellvertretendes Mitglied im Gemeinsamen Ausschuß für den ausscheidenden Abg. Ort-win Lowack 2207 A Wahl des Abg. Hartmut Koschyk zum ordentlichen Mitglied für den ausscheidenden Abg. Ortwin Lowack sowie Wahl des Abg. Ernst Hinsken zum stellvertretenden Mitglied im Kontrollausschuß beim Bundesaus gleichsamt 2207 B Benennung der Abg. Uta Würfel als ordentliches Mitglied für den ausscheidenden Abg. Torsten Wolfgramm (Göttingen) sowie des Abg. Dr. Albert Probst als stellvertretendes Mitglied für die ausscheidende Abg. Michaela Geiger in den Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt 2207 B Tagesordnungspunkt III: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1991 (Haushaltsgesetz 1991) (Drucksachen 12/100, 12/494, 12/501 bis 12/531) Dr. Hans-Jochen Vogel SPD 2207 D Josef Grünbeck FDP 2211 A Hans Peter Schmitz (Baesweiler) CDU/ CSU 2213D, 2221B Hans Peter Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 2216 C Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD . . . 2217 C Dr. Hermann Otto Solms FDP 2219 A Ingrid Matthäus-Maier SPD 2221 A Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste . . . 2222 D Jürgen Koppelin FDP 2223 B Dr. Klaus Rose CDU/CSU 2225 C Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) FDP . . 2228 C Johannes Nitsch CDU/CSU 2230 B Rudi Walther SPD 2232 C Helmut Esters SPD 2233 A Hans Klein (München) CDU/CSU . . 2233 A Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) FDP . 2233 B Arnulf Kriedner CDU/CSU 2233 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . 2233 D Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 2239 C Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD . . . 2242 A Namentliche Abstimmung 2244 A Ergebnis 2247 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu den Unterrichtungen durch die Bundesregierung II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 29. Sitzung. Bonn, Freitag, den 7. Juni 1991 1. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Ergänzung des gemeinsamen Mehrwertsteuersystems und zur Änderung der Richtlinie 77/388/EWG — Annäherung der MwSt-Sätze — (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.3, 11/1322, 12/210 Nr. 53) 2. a) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Ergänzung des gemeinsamen Mehrwertsteuersystems und zur Anderung der Richtlinie 77/388/EWG — Beseitigung der Steuergrenzen (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.4, 11/ 1323, 12/210 Nr. 54) b) Vorschlag für eine Änderung des Vorschlags für eine Richtlinie des Rates zur Ergänzung des gemeinsamen MwSt-Systems und zur Änderung der Richtlinie 77/388/EWG — Steuerliche Übergangsregelung im Hinblick auf die Errichtung des Binnenmarktes (Drucksachen 12/458 Nr. 2.2, 12/486) 3. Neuer Ansatz der Kommission im Bereich der Verbrauchsteuern (Drucksachen 11/7609 Nr. 4, 12/210 Nr. 64, 12/325) 4. Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuern auf Zigaretten und auf andere Tabakwaren als Zigaretten (Drucksachen 11/7609 Nr. 5, 12/210 Nr. 65, 12/326) 5. Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuersätze auf alkoholische Getränke und in anderen Erzeugnissen enthaltenen Alkohol (Drucksachen 11/7609 Nr. 7, 12/210 Nr. 67, 12/328) 6. a) Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuersätze auf Mineralöl (Drucksachen 11/7609 Nr. 6, 12/210 Nr. 66, 12/327) b) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Festsetzung bestimmter Sätze bzw. Zielsätze der Verbrauchsteuer auf Mineralöle (Drucksachen 12/350 Nr. 5, 12/359) 7. Mitteilung: Die allgemeine Regelung und Struktur der Verbrauchsteuern im Gemeinsamen Markt (Drucksachen 12/269 Nr. 2.8, 12/329) 8. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über das allgemeine Verbrauchsteuersystem sowie über den Besitz und die Beförderung verbrauchsteuerpflichtiger Waren (Drucksachen 12/269 Nr. 2.9, 12/346) 9. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinien 72/464/ EWG und 79/32/EWG über die anderen Verbrauchsteuern auf Tabakwaren als die Umsatzsteuer (Drucksachen 12/350 Nr. 3, 12/361) 10. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Harmonisierung der Struktur der Verbrauchsteuern auf alkoholische Getränke und auf in anderen Erzeugnissen enthaltenen Alkohol (Drucksachen 12/350 Nr. 2, 12/360) 11. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Harmonisierung der Struktur der Verbrauchsteuern auf Mineralöle (Drucksachen 12/350 Nr. 4, 12/362) 12. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Einführung eines Annäherungsprozesses der Mehrwertsteuer- und Verbrauchsteuersätze (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.6, 11/1325, 12/210 Nr. 56) 13. Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden auf dem Gebiet der indirekten Besteuerung (Drucksachen 12/458 Nr. 2.3, 12/485) 14. Vollendung des Binnenmarktes: Annäherung der Sätze und Harmonisierung der Strukturen der indirekten Steuern (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.2, 11/1321, 12/210 Nr. 52) 15. Vorschlag für eine Vollendung des Binnenmarktes: Einführung eines Clearingmechanismus für die Mehrwertsteuer im innergemeinschaftlichen Handelsverkehr (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.5, 11/1324, 12/210 Nr. 55) 16. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuern auf Zigaretten (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.7, 11/1326, 12/210 Nr. 57) 17. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuern auf andere Tabakwaren als Zigaretten (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.8, 11/1327, 12/210 Nr. 58) 18. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuersätze auf Mineralöle (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.9, 11/1328, 12/210 Nr.59) 19. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuersätze auf alkoholische Getränke und in anderen Erzeugnissen enthaltenen Alkohol (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.10, 11/1329, 12/210 Nr. 60) 20. Die Vollendung des Binnenmarktes und die Annäherung der indirekten Steuern (Drucksachen 11/5197 Nr. 2.2, 12/210 Nr. 63, 12/411) III Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 29. Sitzung. Bonn, Freitag, den 7. Juni 1991 21. Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die indirekten Steuern auf Geschäfte mit Wertpapieren (Drucksachen 11/779 Nr. 2.4, 12/210 Nr. 62, 12/410) zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag und zu dem geänderten Vorschlag der Kommission an den Rat für eine Richtlinie zur Ergänzung des gemeinsamen MwSt-Systems und zur Änderung der Richtlinie 77/388/EWG (Drucksachen 11/8536, 12/458 Nr. 1.3, 12/688) Dr. Renate Hellwig CDU/CSU 2245 C Eike Ebert SPD 2249 A Dr. Kurt Faltlhauser CDU/CSU . . . 2250 A Klaus Jäger CDU/CSU 2250 D Hans H. Gattermann FDP 2253 B Ingrid Matthäus-Maier SPD 2253 B Dr. Norbert Wieczorek SPD 2255 A Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 2255 D Wilfried Seibel CDU/CSU 2256 D Dr. Joachim Grünewald, Parl. Staatssekretär BMF 2258 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines . . Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 146 GG) (Drucksache 12/656) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über das Verfahren zur Durchführung des Volksentscheides nach Artikel 146 Absatz 2 des Grundgesetzes (G Artikel 146 Abs. 2) (Drucksache 12/657) Stephan Hilsberg SPD 2260 B Dr. Burkhard Hirsch FDP 2262 A Dr. Rupert Scholz CDU/CSU 2262 B Dr. Wolfgang Ullmann Bündnis 90/GRÜNE 2263 B Detlef Kleinert (Hannover) FDP 2263 D Detlev von Larcher SPD 2265 A Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 2265 D Nächste Sitzung 2266 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 2267* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abg. Jürgen Augustinowitz CDU/CSU zur Abstimmung über den Entwurf des Haushaltsgesetzes 1991 2267'D Anlage 3 Amtliche Mitteilungen 2268* A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 29. Sitzung. Bonn, Freitag, den 7. Juni 1991 2207 29. Sitzung Bonn, den 7. Juni 1991 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage .1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter, Robert SPD 07.06.91 Böhm (Melsungen), CDU/CSU 07.06.91* Wilfried Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 07.06.91* * Burchardt, Ursula SPD 07.06.91 Cronenberg (Arnsberg), FDP 07.06.91 Dieter-Julius Daubertshäuser, Klaus SPD 07.06.91 Doss, Hansjürgen CDU/CSU 07.06.91 Dr. Eckardt, Peter SPD 07.06.91 Funke, Rainer FDP 07.06.91 Dr. von Geldern, CDU/CSU 07.06.91 Wolfgang Genscher, Hans-Dietrich FDP 07.06.91 Dr. Götte, Rose SPD 07.06.91 Graf, Günter SPD 07.06.91 Grochtmann, Elisabeth CDU/CSU 07.06.91 Günther (Plauen), FDP 07.06.91 Joachim Haack (Extertal), SPD 07.06.91 Karl-Hermann Haschke CDU/CSU 07.06.91 (Großhennersdorf), Gottfried Dr. Hauchler, Ingomar SPD 07.06.91 Dr. Haussmann, Helmut FDP 07.06.91 Horn, Erwin SPD 07.06.91 Irmer, Ulrich FDP 07.06.91 Jaunich, Horst SPD 07.06.91 Jungmann (Wittmoldt), SPD 07.06.91 Horst Kittelmann, Peter CDU/CSU 07.06.91** Kolbe, Manfred CDU/CSU 07.06.91 Koltzsch, Rolf SPD 07.06.91 Kubicki, Wolfgang FDP 07.06.91 Lohmann (Lüdenscheid), CDU/CSU 07.06.91 Wolfgang Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 07.06.91** Erich Dr. Mahlo, Dietrich CDU/CSU 07.06.91 Marten, Günter CDU/CSU 07.06.91** Dr. Merkel, CDU/CSU 07.06.91 Angela Dorothea Dr. Meyer (Ulm), Jürgen SPD 07.06.91 Mischnick, Wolfgang FDP 07.06.91 Dr. Müller, Günther CDU/CSU 07.06.91* * Paterna, Peter SPD 07.06.91 Peter (Kassel), Horst SPD 07.06.91 Pfuhl, Albert SPD 07.06.91 Dr. Pinger, Winfried CDU/CSU 07.06.91 Poß, Joachim SPD 07.06.91 Rappe (Hildesheim), SPD 07.06.91 Hermann Rauen, Peter Harald CDU/CSU 07.06.91 Dr. Riedl (München), CDU/CSU 07.06.91 Erich Dr. Riege, Gerhard PDS 07.06.91 Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 07.06.91 Dr. Scheer, Hermann SPD 07.06.91 * * Schenk, Christa Bündnis 90/ 07.06.91 GRÜNE von Schmude, Michael CDU/CSU 07.06.91 * * Dr. Schöfberger, Rudolf SPD 07.06.91 Schulte (Hameln), SPD 07.06.91 Brigitte Schulz (Leipzig), Gerhard CDU/CSU 07.06.91 Seehofer, Horst CDU/CSU 07.06.91 Seesing, Heinrich CDU/CSU 07.06.91 Singer, Johannes SPD 07.06.91 Dr. Soell, Hartmut SPD 07.06.91 * * Steiner, Heinz-Alfred SPD 07.06.91 * * Dr. Struck, Peter SPD 07.06.91 Uldall, Gunnar CDU/CSU 07.06.91 Dr. Vondran, Ruprecht CDU/CSU 07.06.91 Vosen, Josef SPD 07.06.91 Wagner, Hans Georg SPD 07.06.91 Dr. Wieczorek, Norbert SPD 07.06.91 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 07.06.91 Wolf, Hanna SPD 07.06.91 Zapf, Uta SPD 07.06.91 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates * * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Jürgen Augustinowitz (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Entwurf des Haushaltsgesetzes 1991 1. Der Bau von neuen Wohnungen ist derzeit eine der wichtigsten gesellschaftspolitischen Aufgaben. Es fehlen heute nicht nur Wohnungen für Bürger mit niedrigem Einkommen. Auch neugegründete Haushalte, kinderreiche und junge Familien, Alleinstehende mit Kindern, Bürger, die ihren Arbeitsplatz wechseln, Aussiedler, Studenten und Auszubildende haben vielerorts Probleme, eine angemessene Wohnung zu finden. Die „Bundesfinanzhilfen für den sozialen Wohnungsbau" an die alten Bundesländer im Bundeshaushalt 1991 sowie die mittelfristige Finanzplanung des Bundes in diesem Bereich werden diesem gesellschaftlichen Problem nicht gerecht. Die reduzierten Mittel werden nicht ausreichen, um genügend Sozialwohnungen zu errichten. Die Notwendigkeit, verstärkt Bundesfinanzhilfen für den sozialen Wohnungsbau in die neuen Bundesländer umzuleiten, ist offenkundig. Das darf aber nicht dazu führen, daß die Mittel für den sozialen Wohnungsbau in den alten Bundesländern zurückgenommen werden. Hier sind zusätzliche Mittel des Bundes notwendig. Eine bezahlbare Wohnung zu haben, ist von zentraler Bedeutung für das Leben eines jeden Menschen. Ich bin 2268* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 29. Sitzung. Bonn, Freitag, den 7. Juni 1991 daher der Auffassung, daß der Bund die Mittel für den sozialen Wohnungsbau in den alten Bundesländern mindestens auf dem 1990 vorhandenen Niveau auch in den Folgejahren beibehalten sollte. Wenn ich dem Bundeshaushalt 1991 dennoch zustimme, so verkenne ich nicht, daß die Reduzierung der Bundesfinanzhilfen für den sozialen Wohnungsbau in den alten Bundesländern falsch ist. Eine verschärfte Wohnungsnot in den kommenden Jahren könnte unter anderem auch hierin ihre Ursache haben. 2. Im Einzelplan 60 Abschnitt Sonderleistung des Bundes (Titel „Humanitäre und finanzielle Hilfe an Staaten der Golfregion") ist unter anderem auch die Zahlung von DM 100 Millionen an den Staat Syrien vorgesehen. Diese finanzielle Leistung an Syrien halte ich für falsch, da Syrien den Staat Israel und andere Nachbarn nach wie vor massiv militärisch bedroht. Außerdem ist die weitere Entwicklung Syriens unter seinem Staatschef Assad sehr fraglich. Die aggressive Haltung der Diktatur in Syrien nach innen und außen ist sehr bedenklich. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Syrien mit der erhaltenen Hilfe aus Deutschland Waffenkäufe tätigt. Daher stimme ich dieser Ausgabe im Bundeshaushalt 1991 ausdrücklich nicht zu. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 17. Mai 1991 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Gesetz zu dem Vertrag vom 9. November 1990 über gute Nachbarschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Gesetz zu dem Vertrag vom 9. November 1990 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken über die Entwicklung einer umfassenden Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wirtschaft, Industrie, Wissenschaft und Technik Gesetz über die Einführung eines Wohngeldsondergesetzes für das in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannte Gebiet, die Änderung des Wohngeldgesetzes und anderer wohngeldrechtlicher Vorschriften sowie über die Änderung des Ersten Buches Sozialgesetzbuch Zu dem letztgenannten Gesetz hat der Bundesrat folgende Entschließung gefaßt: Der Bundesrat begrüßt, daß der Deutsche Bundestag ein Wohngeldsondergesetz für das Beitrittsgebiet verabschiedet hat und damit einer Bitte des Bundesrates vom 19. April 1991 gefolgt ist. Damit ist ein schnelleres Inkrafttreten der neuen Wohngeldregelungen möglich; der Vorlauf für die Bewilligungen des Wohngeldes wird sinnvoll verlängert. Der Bundesrat begrüßt auch die Ausgestaltung des besonderen Wohngeldes als endgültige Zahlung anstatt einer Vorauszahlung, hält aber daran fest, daß ein sachgerechterer Termin für das Auslaufen des Gesetzes der 31. Dezember 1994 wäre. Das gemeinsam angestrebte Ziel eines möglichst frühzeitigen Inkrafttretens und die dadurch bedingte knappe Zeit für die Konzipierung und Prüfung des Gesetzes können Schwierigkeiten bei der Anwendung verursachen. Der Bundesrat stimmt gleichwohl angesichts der Dringlichkeit einer Entscheidung dem vorliegenden Gesetz in der Erwartung zu, daß sich alle am Gesetzgebungsverfahren Beteiligten zu Änderungen Bereitfinden, falls sich beim Vollzug dazu eine Notwendigkeit ergibt. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, über die Auswirkungen des Wohngeldsondergesetzes bis zum 31. Dezember 1992 zu berichten. Der Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hat mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: Drucksache 12/157 Nr. 1.16 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Innenausschuß Drucksache 12/269 Nr. 2.1 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 12/269 Nr. 2.17, 2.19-2.21 Drucksache 12/311 Nr. 2.6-2.12 Drucksache 12/350 Nr. 6, 7 Ausschuß für Gesundheit Drucksache 12/210 Nr. 154, 156 Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit Drucksache 12/157 Nr. 2.31 Drucksache 12/187 Nr. 2.23 Die Unterrichtung durch die Bundesregierung „Bericht der Bundesregierung an den Deutschen Bundestag gem. § 5 Abs. 3 Bundesstatistikgesetz (BStatG)" — ist als Drucksache 12/541 und auch als Drucksache 12/558 veröffentlicht worden. Die Drucksache 12/558 ist erledigt. Der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland hat mit Schreiben vom 17. Mai 1991 gemäß § 30 Abs. 4 des Bundesbahngesetzes vom 13. Dezember 1951 den Nachtrag zum Wirtschaftsplan der Deutschen Bundesbahn für das Geschäftsjahr 1990 mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt. Der Bundesminister für Verkehr hat den Nachtrag zum Wirtschaftsplan im Einvernehmen mit dem Bundesminister der Finanzen genehmigt. Die Unterlagen liegen im Parlamentsarchiv zur Einsichtnahme aus.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rita Süssmuth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Nein, die Zeit wird Ihnen nicht angerechnet.


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Herr Kollege Ebert, ist Ihnen bisher entgangen, daß in der gesamten EG die steuerpolitische Tendenz besteht, die Besteuerung der Leistung deutlich zu senken und dafür zur Dekkung des staatlichen Finanzbedarfs die Steuern auf den Verbrauch eher anzuheben, und daß die deutsche Steuerpolitik, abgesehen davon, daß sie es gar nicht könnte, ebenfalls auf dieser Linie liegt, und zwar aus der gleichen richtigen Erkenntnis heraus?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eike Ebert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Natürlich kann sie das. Aber ich sage Ihnen dasselbe wie Herrn Dr. Faltlhauser: Dann verstehe ich Ihren Antrag nicht, in dem Sie die 14 % formal noch drin haben.

    (Dr. Kurt Faltlhauser [CDU/CSU]: Was heißt „formal"?)

    Dann hätten Sie diese 14 % dort streichen müssen. Gedanklich haben Sie sie ja schon gestrichen. Nur um nach außen beim deutschen Publikum noch den Eindruck zu erwecken, Sie seien auch gegen eine Mehrwertsteuererhöhung, haben Sie das dringelassen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sie sollten doch irgendwann einmal europäische Realitäten zur Kenntnis nehmen! — Gegenrufe von der SPD)

    — Die europäischen Realitäten bestehen für uns nicht in permanentem Teurerwerden. Wir wollen etwas für die Menschen erreichen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Aber was ist denn zu Ihrer Zeit in der EG geschehen?)




    Eike Ebert
    Wir wollen nichts für die EG-Administration und für den Ausgabenzwang, der dort immer mehr produziert wird. Schauen Sie sich einmal an, was heute in der „FAZ" vom Rechnungshof der Europäischen Gemeinschaften steht!

    (Zuruf von der CDU/CSU: Lesen Sie mal nach, was Ihre Finanzminister früher gesagt haben!)

    Ich meine, wir müssen uns auch als nationale Parlamentarier sehr deutlich dagegen wenden.

    (Beifall bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, was hier gespielt wird, kann man sehr deutlich erkennen, wenn man sich an die Anhörungen erinnert. Sie alle waren dabei, und es hat Ihnen ja auch nicht gepaßt.
    Das Ganze läuft so ab — das kann man sehr gut an dieser Anhörung klarmachen — , daß das, was die SPD seit langem sagt, in der Tat Fakt ist, nämlich daß Sie nach Brüssel gehen, daß Sie versuchen, den Eindruck zu erwecken, daß Sie gezwungen werden, eine Mehrwertsteuererhöhung zu akzeptieren, und dann kommen Sie hierher: Es tut uns schrecklich leid, das machen die bösen Europäer.
    Die zuständige EG-Kommissarin, Frau Scrivener, hat dort nicht mitgemacht. Sie hat am Dienstag im Finanzausschuß deutlich folgendes formuliert — ich zitiere aus ihrem Sprechzettel — :
    Und da Deutschland eine Mehrwertsteuererhöhung angekündigt hat, ist denkbar, daß wir wenigstens auf 15 % kommen.

    (Zuruf von der SPD: Hört, hört!)

    Meine Damen und Herren, was heißt das? — Es ist hier angekündigt worden — dabei kann man sich auf X Reden von Herrn Waigel beziehen — , daß 15 % irgendwo auch im Interesse des deutschen Fiskus wären. Jetzt sagt die EG: Weil das so ist, können wir davon ausgehen, daß wir auf diese Zahl kommen. — Sie versuchen dann, das hier wieder als den Zwang auszugeben, der dort ausgeübt werde.

    (Dr. Kurt Faltlhauser [CDU/CSU]: Das ist Interpretationsakrobatik übelster Art! — Gegenrufe von der SPD)

    — Das ist keine Argumentationsakrobatik, sondern das ist Fakt. Sie werden es nicht widerlegen können; denn wir haben ja gemeinsam diese Papiere zur Grundlage der weiteren Beratungen gemacht.
    Meine Damen und Herren von der Regierung, für wie dumm halten Sie eigentlich die Bevölkerung in diesem Lande, für wie dumm halten Sie eigentlich dieses Parlament, daß Sie sich nicht schämen, solch durchsichtige Manöver hier darzubieten?

    (Dr. Kurt Faltlhauser [CDU/CSU]: Sie müssen sich doch nicht an den Stil der Frau Matthäus-Maier halten!)

    Die CDU/CSU ist nicht nur die Partei der ständigen Steuerlügerei, sondern sie ist, was durch dieses Faktum bewiesen ist, auch noch eine feige Partei. Sie sind so feige, daß Sie noch nicht einmal hinter Ihren Forderungen stehen wollen.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, natürlich — das verstehen wir — wollen Sie sich nicht mit den Folgen einer Mehrwertsteuererhöhung identifizieren; denn natürlich wissen Sie, daß die Mehrwertsteuer eine der unsozialsten Steuern ist, die es gibt. Sie trifft die Menschen mit einem geringeren Einkommen viel mehr als die Besserverdienenden. Sie trifft die Menschen in den neuen Bundesländern schlimmer als die in den bisherigen Bundesländern. Sie trifft vor allem diejenigen doppelt, die Sie bei Ihrer unsozialen Steuererhöhung 1991 bereits abkassiert haben.
    Natürlich wissen Sie auch, daß Sie durch Ihre Wirtschafts- und Finanzpolitik ohnehin schon auf eine auf bald 4 % jährlich angestiegene Geldentwertungsrate gekommen sind, und Sie wissen, daß Sie die damit weiter anheizen. Natürlich wissen Sie auch, daß damit unser ohnehin hoher Kapitalmarktzins weiter in die Höhe getrieben wird. Sie brauchen sich nur einmal die Entwicklung an den Rentenmärkten in den vergangenen Tagen anzuschauen.

    (Zurufe von der SPD)

    Meine Damen und Herren, dies alles veranlassen Sie zu einem Zeitpunkt, zu dem wir uns zwar noch über statistisch hohe Zuwachsraten freuen können — Sie können glücklich darüber sein, daß die Haushaltsdebatte jetzt abgeschlossen ist; denn das wird sehr bald anders werden — , zu dem die Frühindikatoren aber bereits deutlich machen, daß auch hier im Westen die Rezession begonnen hat. Glauben Sie doch nicht, daß sich die Unempfindlichkeit unserer Konjunktur in 1990 im Jahre 1991 so halten lassen wird! Wir konnten uns im Jahre 1990 von der weltwirtschaftlichen Entwicklung nur deshalb abkoppeln, weil der Umsatz aus den neuen Bundesländern die Auftragsbücher im Westen gefüllt hielt.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Dies ist, weil der Aufschwung Ost nicht stattfindet, heute anders. Sie wissen auch so gut wie wir, daß eine Mehrwertsteuererhöhung bei einer solchen Entwicklung Gift ist.
    Meine Damen und Herren, geben Sie das unwürdige Versteckspiel auf, und geben Sie zu, daß Sie nach wie vor nicht wissen, wie Sie die deutsche Einheit finanzieren sollen und deshalb eine höhere Mehrwertsteuer eher früher als später notwendig haben. Nun werden Sie das alles wieder als Miesmacherei der Opposition abtun und weiterhin bei Ihren Behauptungen bleiben.

    (Beifall bei der CDU/CSU) — Vielen Dank.

    Wenn es so wäre, daß die Mehrwertsteuererhöhung ausschließlich wegen der EG stattfinden muß, dann sollten wir uns gemeinsam dagegen wehren.

    (Beifall bei der SPD)

    Gestern ist im Finanzausschuß zur EG-Steuerharmonisierung ein Entschließungsantrag von CDU/CSU und FDP, weitgehend auch mit unseren Stimmen, angenommen worden. Er steht hier heute neben dem Antrag der SPD zur Abstimmung. In diesem Antrag hatten Sie erneut den Eindruck zu erwecken versucht, als seien Sie eigentlich — ich habe davon schon gesprochen — für einen Steuersatz von 14 %. So exakt



    Eike Ebert
    wollten Sie sich aber nicht festlegen. Deshalb formulierten Sie verschwommen, Sie würden bei der Mehrwertsteuer einen Mindestsatz von 14 oder — ich zitiere — 15 % für sachgerecht halten. Ja, was wollen Sie denn nun, 14 oder 15 %, oder wollen Sie von An- fang an signalisieren, daß es bei der Absprache in Brüssel bleiben soll, daß Sie gezwungen werden, auf die 15 % zu gehen? Wenn Sie wirklich den niedrigeren Satz wollen, dann stimmen Sie dem Teil unseres Entschließungsantrages zu, in dem wir die Bundesregierung auffordern, alles daranzusetzen, daß es für die Bundesrepublik auch nach dem 1. Januar 1993 bei dem allgemeinen Mehrwertsteuersatz von 14 % bleibt.

    (Dr. Kurt Faltlhauser [CDU/CSU]: Die Leier ist schlicht langweilig!)

    Wenn wir diesen Steuersatz hier mit der Mehrheit der Stimmen der Regierungsfraktionen und der Opposition gemeinsam beschließen, können wir davon ausgehen, daß das auch in Brüssel Realität wird.
    Ich bedaure es, daß Frau Hellwig nichts dazu gesagt hat, was in den letzten Wochen deutliche Unruhe in der Wirtschaft hervorgerufen hat, nämlich zu dem formellen Verfahren, was hinter der Steuerveränderung steht.Wir sind uns im Finanzausschuß alle einig gewesen, daß Steuergrenzen innerhalb der Gemeinschaft real nur dann verschwinden — wir begrüßen das als SPD — , wenn in Zukunft die Erhebung der Mehrwertsteuer ausschließlich in einem Land erfolgt. Das kann bei der Mehrwertsteuer nur das Ursprungsland sein. Dafür hat sich auf EG-Ebene auch die Bundesregierung eingesetzt. Dies müssen wir anerkennen, und dies ist gut so.

    (Dr. Kurt Faltlhauser [CDU/CSU]: Allein die Bundesregierung!)

    Leider sind die Interessen anderer EG-Partner anders gelagert, und so konnte eine Einigung über dieses Erhebungsverfahren nicht erreicht werden. Der am Montag im ECOFIN-Rat vorbeschlossene Kompromiß sieht die Einführung des Ursprungslandprinzips bei der Mehrwertsteuer ab 1997 vor.
    In der Zwischenzeit soll im grenzüberschreitenden Handel zwischen Steuerpflichtigen ab 1. Januar 1993 ein Provisorium Anwendung finden. An die Stelle des Zollstempels an der Grenze, der nach bisherigem Recht die mehrwertsteuerlichen Tatbestände für Exporteur und Importeur klärt, soll ein Kontrollsystem für die grenzüberschreitenden Transaktionen treten. Ein Informationssystem wird ergänzt, das nicht nur zusätzlichen Verwaltungsaufwand für die Privatwirtschaft und in noch erheblicherem Umfang Aufwand für die Steuerverwaltung produziert, ein Verfahren, das darüber hinaus ganz erhebliche Risiken für die Steuerpflichtigen beinhaltet. Dies ist bei der Anhörung im Finanzausschuß am Dienstag sehr deutlich geworden. Verbände und Wirtschaft sind sich völlig einig, daß es sich hier um eine nur schwer zu praktizierende Regelung handelt, die eine erhebliche Verschlechterung gegenüber dem jetzt geltenden Recht bedeutet.
    Dies alles geschieht ausschließlich zu dem Zweck, ab 1. Januar 1993 die Einführung des gemeinsamen Binnenmarktes zu suggerieren, eines Marktes, den es in Wirklichkeit auch nach diesem Datum nicht geben wird. Man hat sich mit dem Datum in politischen Handlungszwang begeben. Da man jetzt das Gesicht nicht verlieren will, wird eine unpraktikable, unüberlegte und in jeder Hinsicht mangelhafte Erhebungsmethode als Übergangslösung eingeführt.
    Meine Damen und Herren, es ist traurig, daß in den langen Jahren, die seit dem Grundsatzbeschluß für das Datum 1. Januar 1993 vergangen sind, nicht mehr als dieses klägliche Provisorium zustande gekommen ist. Insoweit müssen wir die EG-Kommission kritisieren. Kritik verdient aber auch die Bundesregierung, daß sie im Hinblick auf den näherrückenden Termin nicht rechtzeitig entsprechende Beschlußfassungen angemahnt hat.
    Im Prinzip möchte man mit dem Deutschen Industrie- und Handelstag sagen, daß die jetzige Lösung die bessere ist und daß wir eine Übergangslösung nicht brauchen. Aber wir wissen, meine Damen und Herren, daß man im EG-Bereich schon so manche Kröte schlucken mußte, um überhaupt etwas voranzubringen. Deshalb sind wir bereit, dies, was nunmehr auf den Weg gebracht werden soll, zu akzeptieren, aber erst, nachdem ergänzende Erklärungen von Frau Scrivener in diesem Schreiben an den Vorsitzenden des Finanzausschusses, was Grundlage unserer Beschlußfassung im Finanzausschuß gewesen ist, gekommen sind, Erklärungen was die Absicherung gegenüber unangemessenen Forderungen und unangemessenen Kontrollobliegenheiten für die exportierende und die importierende Wirtschaft betrifft.
    Meine Damen und Herren, was den Bereich der übrigen Steuerharmonisierung anbelangt, die Gegenstand unserer Beratungen ist, so sind wir der Auffassung, daß eine Harmonisierung im europäischen Rahmen grundsätzlich nur in solchen Fällen notwendig und sinnvoll ist, in denen der grenzüberschreitende Verkehr betroffen wird und Wettbewerbsverzerrungen zu befürchten sind. Wir sind gegen jeden unnötigen Perfektionismus in der EG. Es gibt daher keinerlei Veranlassung, verschiedene kleinere, bei uns auch von Ländern und Kommunen erhobene Steuern durch EG—Verordnung oder EG-Richtlinie auszuschließen.
    Es gibt auch keine Veranlassung, irgendwann einmal Mehrwertsteuer auf Grundstücke oder grundstücksgleiche Rechte einzuführen. Stellen Sie sich die katastrophalen Auswirkungen auf unserem Grundstücksmarkt vor. Dies ist nun dank unserer Initiative in das gemeinsame Papier von CDU/CSU und FDP eingebaut worden.
    Meine Damen und Herren, was die Mineralölsteuer anbelangt, so hat Frau Hellwig recht, wenn sie sagt, daß wir für höhere Sätze sind. Ich will Sie in dem fortgeschrittenen Stadium nicht mit einer Umweltdebatte belasten. Sie wissen, daß wir der Auffassung sind, daß wir durch höhere Besteuerung zum Energiesparen anregen müssen, daß wir Umstrukturierungen in diesem Bereich fördern müssen. Da das, im internationalen Rahmen betrieben, zu Verzerrungen im EG—Bereich führen würde, muß auch dies, so meinen wir, auf der EG-Ebene erfolgen.
    Meine Damen und Herren, wir sind der Auffassung, daß — leider hat sich das im Finanzausschuß nicht



    Eike Ebert
    durchsetzen lassen — in diesen Komplex der Mineralölsteuer auch die künftige Befreiung für den öffentlichen Personennahverkehr hineingehört. Aber da haben Sie Angst gehabt, daß Sie das zuviel Geld aus dem Steuersäckel kostet.
    Mit den übrigen hier zu beratenden Steuerharmonisierungsvorschlägen können wir uns im Rahmen der Formulierungen, die auf der Basis des Entschließungsantrags der Regierungskoalition im Finanzausschuß zustande gekommen sind, einverstanden erklären. Damit können wir leben.
    Nicht leben können wir mit Ihrer neuerlichen Steuerlüge,

    (Dr. Kurt Faltlhauser [CDU/CSU]: Sie müssen doch den Stil von der Frau MatthäusMaier nicht überall und in allen Teilen nachmachen!)

    daß die Erhöhung der Mehrwertsteuer ab 1. Januar 1993 ausschließlich durch die EG bedingt ist. Das, meine Damen und Herren von den Regierungsfraktionen, müssen Sie allein buckeln und allein mit dem Wähler ausmachen.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD)