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    Plenarprotokoll 12/29 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 29. Sitzung Bonn, Freitag, den 7. Juni 1991 Inhalt: Bestimmung des Abg. Dr. Fritz Wittmann als stellvertretendes Mitglied im Gemeinsamen Ausschuß für den ausscheidenden Abg. Ort-win Lowack 2207 A Wahl des Abg. Hartmut Koschyk zum ordentlichen Mitglied für den ausscheidenden Abg. Ortwin Lowack sowie Wahl des Abg. Ernst Hinsken zum stellvertretenden Mitglied im Kontrollausschuß beim Bundesaus gleichsamt 2207 B Benennung der Abg. Uta Würfel als ordentliches Mitglied für den ausscheidenden Abg. Torsten Wolfgramm (Göttingen) sowie des Abg. Dr. Albert Probst als stellvertretendes Mitglied für die ausscheidende Abg. Michaela Geiger in den Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt 2207 B Tagesordnungspunkt III: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1991 (Haushaltsgesetz 1991) (Drucksachen 12/100, 12/494, 12/501 bis 12/531) Dr. Hans-Jochen Vogel SPD 2207 D Josef Grünbeck FDP 2211 A Hans Peter Schmitz (Baesweiler) CDU/ CSU 2213D, 2221B Hans Peter Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 2216 C Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD . . . 2217 C Dr. Hermann Otto Solms FDP 2219 A Ingrid Matthäus-Maier SPD 2221 A Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste . . . 2222 D Jürgen Koppelin FDP 2223 B Dr. Klaus Rose CDU/CSU 2225 C Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) FDP . . 2228 C Johannes Nitsch CDU/CSU 2230 B Rudi Walther SPD 2232 C Helmut Esters SPD 2233 A Hans Klein (München) CDU/CSU . . 2233 A Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) FDP . 2233 B Arnulf Kriedner CDU/CSU 2233 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . 2233 D Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 2239 C Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD . . . 2242 A Namentliche Abstimmung 2244 A Ergebnis 2247 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu den Unterrichtungen durch die Bundesregierung II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 29. Sitzung. Bonn, Freitag, den 7. Juni 1991 1. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Ergänzung des gemeinsamen Mehrwertsteuersystems und zur Änderung der Richtlinie 77/388/EWG — Annäherung der MwSt-Sätze — (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.3, 11/1322, 12/210 Nr. 53) 2. a) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Ergänzung des gemeinsamen Mehrwertsteuersystems und zur Anderung der Richtlinie 77/388/EWG — Beseitigung der Steuergrenzen (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.4, 11/ 1323, 12/210 Nr. 54) b) Vorschlag für eine Änderung des Vorschlags für eine Richtlinie des Rates zur Ergänzung des gemeinsamen MwSt-Systems und zur Änderung der Richtlinie 77/388/EWG — Steuerliche Übergangsregelung im Hinblick auf die Errichtung des Binnenmarktes (Drucksachen 12/458 Nr. 2.2, 12/486) 3. Neuer Ansatz der Kommission im Bereich der Verbrauchsteuern (Drucksachen 11/7609 Nr. 4, 12/210 Nr. 64, 12/325) 4. Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuern auf Zigaretten und auf andere Tabakwaren als Zigaretten (Drucksachen 11/7609 Nr. 5, 12/210 Nr. 65, 12/326) 5. Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuersätze auf alkoholische Getränke und in anderen Erzeugnissen enthaltenen Alkohol (Drucksachen 11/7609 Nr. 7, 12/210 Nr. 67, 12/328) 6. a) Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuersätze auf Mineralöl (Drucksachen 11/7609 Nr. 6, 12/210 Nr. 66, 12/327) b) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Festsetzung bestimmter Sätze bzw. Zielsätze der Verbrauchsteuer auf Mineralöle (Drucksachen 12/350 Nr. 5, 12/359) 7. Mitteilung: Die allgemeine Regelung und Struktur der Verbrauchsteuern im Gemeinsamen Markt (Drucksachen 12/269 Nr. 2.8, 12/329) 8. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über das allgemeine Verbrauchsteuersystem sowie über den Besitz und die Beförderung verbrauchsteuerpflichtiger Waren (Drucksachen 12/269 Nr. 2.9, 12/346) 9. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinien 72/464/ EWG und 79/32/EWG über die anderen Verbrauchsteuern auf Tabakwaren als die Umsatzsteuer (Drucksachen 12/350 Nr. 3, 12/361) 10. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Harmonisierung der Struktur der Verbrauchsteuern auf alkoholische Getränke und auf in anderen Erzeugnissen enthaltenen Alkohol (Drucksachen 12/350 Nr. 2, 12/360) 11. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Harmonisierung der Struktur der Verbrauchsteuern auf Mineralöle (Drucksachen 12/350 Nr. 4, 12/362) 12. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Einführung eines Annäherungsprozesses der Mehrwertsteuer- und Verbrauchsteuersätze (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.6, 11/1325, 12/210 Nr. 56) 13. Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden auf dem Gebiet der indirekten Besteuerung (Drucksachen 12/458 Nr. 2.3, 12/485) 14. Vollendung des Binnenmarktes: Annäherung der Sätze und Harmonisierung der Strukturen der indirekten Steuern (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.2, 11/1321, 12/210 Nr. 52) 15. Vorschlag für eine Vollendung des Binnenmarktes: Einführung eines Clearingmechanismus für die Mehrwertsteuer im innergemeinschaftlichen Handelsverkehr (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.5, 11/1324, 12/210 Nr. 55) 16. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuern auf Zigaretten (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.7, 11/1326, 12/210 Nr. 57) 17. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuern auf andere Tabakwaren als Zigaretten (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.8, 11/1327, 12/210 Nr. 58) 18. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuersätze auf Mineralöle (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.9, 11/1328, 12/210 Nr.59) 19. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuersätze auf alkoholische Getränke und in anderen Erzeugnissen enthaltenen Alkohol (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.10, 11/1329, 12/210 Nr. 60) 20. Die Vollendung des Binnenmarktes und die Annäherung der indirekten Steuern (Drucksachen 11/5197 Nr. 2.2, 12/210 Nr. 63, 12/411) III Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 29. Sitzung. Bonn, Freitag, den 7. Juni 1991 21. Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die indirekten Steuern auf Geschäfte mit Wertpapieren (Drucksachen 11/779 Nr. 2.4, 12/210 Nr. 62, 12/410) zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag und zu dem geänderten Vorschlag der Kommission an den Rat für eine Richtlinie zur Ergänzung des gemeinsamen MwSt-Systems und zur Änderung der Richtlinie 77/388/EWG (Drucksachen 11/8536, 12/458 Nr. 1.3, 12/688) Dr. Renate Hellwig CDU/CSU 2245 C Eike Ebert SPD 2249 A Dr. Kurt Faltlhauser CDU/CSU . . . 2250 A Klaus Jäger CDU/CSU 2250 D Hans H. Gattermann FDP 2253 B Ingrid Matthäus-Maier SPD 2253 B Dr. Norbert Wieczorek SPD 2255 A Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 2255 D Wilfried Seibel CDU/CSU 2256 D Dr. Joachim Grünewald, Parl. Staatssekretär BMF 2258 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines . . Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 146 GG) (Drucksache 12/656) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über das Verfahren zur Durchführung des Volksentscheides nach Artikel 146 Absatz 2 des Grundgesetzes (G Artikel 146 Abs. 2) (Drucksache 12/657) Stephan Hilsberg SPD 2260 B Dr. Burkhard Hirsch FDP 2262 A Dr. Rupert Scholz CDU/CSU 2262 B Dr. Wolfgang Ullmann Bündnis 90/GRÜNE 2263 B Detlef Kleinert (Hannover) FDP 2263 D Detlev von Larcher SPD 2265 A Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 2265 D Nächste Sitzung 2266 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 2267* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abg. Jürgen Augustinowitz CDU/CSU zur Abstimmung über den Entwurf des Haushaltsgesetzes 1991 2267'D Anlage 3 Amtliche Mitteilungen 2268* A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 29. Sitzung. Bonn, Freitag, den 7. Juni 1991 2207 29. Sitzung Bonn, den 7. Juni 1991 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage .1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter, Robert SPD 07.06.91 Böhm (Melsungen), CDU/CSU 07.06.91* Wilfried Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 07.06.91* * Burchardt, Ursula SPD 07.06.91 Cronenberg (Arnsberg), FDP 07.06.91 Dieter-Julius Daubertshäuser, Klaus SPD 07.06.91 Doss, Hansjürgen CDU/CSU 07.06.91 Dr. Eckardt, Peter SPD 07.06.91 Funke, Rainer FDP 07.06.91 Dr. von Geldern, CDU/CSU 07.06.91 Wolfgang Genscher, Hans-Dietrich FDP 07.06.91 Dr. Götte, Rose SPD 07.06.91 Graf, Günter SPD 07.06.91 Grochtmann, Elisabeth CDU/CSU 07.06.91 Günther (Plauen), FDP 07.06.91 Joachim Haack (Extertal), SPD 07.06.91 Karl-Hermann Haschke CDU/CSU 07.06.91 (Großhennersdorf), Gottfried Dr. Hauchler, Ingomar SPD 07.06.91 Dr. Haussmann, Helmut FDP 07.06.91 Horn, Erwin SPD 07.06.91 Irmer, Ulrich FDP 07.06.91 Jaunich, Horst SPD 07.06.91 Jungmann (Wittmoldt), SPD 07.06.91 Horst Kittelmann, Peter CDU/CSU 07.06.91** Kolbe, Manfred CDU/CSU 07.06.91 Koltzsch, Rolf SPD 07.06.91 Kubicki, Wolfgang FDP 07.06.91 Lohmann (Lüdenscheid), CDU/CSU 07.06.91 Wolfgang Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 07.06.91** Erich Dr. Mahlo, Dietrich CDU/CSU 07.06.91 Marten, Günter CDU/CSU 07.06.91** Dr. Merkel, CDU/CSU 07.06.91 Angela Dorothea Dr. Meyer (Ulm), Jürgen SPD 07.06.91 Mischnick, Wolfgang FDP 07.06.91 Dr. Müller, Günther CDU/CSU 07.06.91* * Paterna, Peter SPD 07.06.91 Peter (Kassel), Horst SPD 07.06.91 Pfuhl, Albert SPD 07.06.91 Dr. Pinger, Winfried CDU/CSU 07.06.91 Poß, Joachim SPD 07.06.91 Rappe (Hildesheim), SPD 07.06.91 Hermann Rauen, Peter Harald CDU/CSU 07.06.91 Dr. Riedl (München), CDU/CSU 07.06.91 Erich Dr. Riege, Gerhard PDS 07.06.91 Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 07.06.91 Dr. Scheer, Hermann SPD 07.06.91 * * Schenk, Christa Bündnis 90/ 07.06.91 GRÜNE von Schmude, Michael CDU/CSU 07.06.91 * * Dr. Schöfberger, Rudolf SPD 07.06.91 Schulte (Hameln), SPD 07.06.91 Brigitte Schulz (Leipzig), Gerhard CDU/CSU 07.06.91 Seehofer, Horst CDU/CSU 07.06.91 Seesing, Heinrich CDU/CSU 07.06.91 Singer, Johannes SPD 07.06.91 Dr. Soell, Hartmut SPD 07.06.91 * * Steiner, Heinz-Alfred SPD 07.06.91 * * Dr. Struck, Peter SPD 07.06.91 Uldall, Gunnar CDU/CSU 07.06.91 Dr. Vondran, Ruprecht CDU/CSU 07.06.91 Vosen, Josef SPD 07.06.91 Wagner, Hans Georg SPD 07.06.91 Dr. Wieczorek, Norbert SPD 07.06.91 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 07.06.91 Wolf, Hanna SPD 07.06.91 Zapf, Uta SPD 07.06.91 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates * * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Jürgen Augustinowitz (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Entwurf des Haushaltsgesetzes 1991 1. Der Bau von neuen Wohnungen ist derzeit eine der wichtigsten gesellschaftspolitischen Aufgaben. Es fehlen heute nicht nur Wohnungen für Bürger mit niedrigem Einkommen. Auch neugegründete Haushalte, kinderreiche und junge Familien, Alleinstehende mit Kindern, Bürger, die ihren Arbeitsplatz wechseln, Aussiedler, Studenten und Auszubildende haben vielerorts Probleme, eine angemessene Wohnung zu finden. Die „Bundesfinanzhilfen für den sozialen Wohnungsbau" an die alten Bundesländer im Bundeshaushalt 1991 sowie die mittelfristige Finanzplanung des Bundes in diesem Bereich werden diesem gesellschaftlichen Problem nicht gerecht. Die reduzierten Mittel werden nicht ausreichen, um genügend Sozialwohnungen zu errichten. Die Notwendigkeit, verstärkt Bundesfinanzhilfen für den sozialen Wohnungsbau in die neuen Bundesländer umzuleiten, ist offenkundig. Das darf aber nicht dazu führen, daß die Mittel für den sozialen Wohnungsbau in den alten Bundesländern zurückgenommen werden. Hier sind zusätzliche Mittel des Bundes notwendig. Eine bezahlbare Wohnung zu haben, ist von zentraler Bedeutung für das Leben eines jeden Menschen. Ich bin 2268* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 29. Sitzung. Bonn, Freitag, den 7. Juni 1991 daher der Auffassung, daß der Bund die Mittel für den sozialen Wohnungsbau in den alten Bundesländern mindestens auf dem 1990 vorhandenen Niveau auch in den Folgejahren beibehalten sollte. Wenn ich dem Bundeshaushalt 1991 dennoch zustimme, so verkenne ich nicht, daß die Reduzierung der Bundesfinanzhilfen für den sozialen Wohnungsbau in den alten Bundesländern falsch ist. Eine verschärfte Wohnungsnot in den kommenden Jahren könnte unter anderem auch hierin ihre Ursache haben. 2. Im Einzelplan 60 Abschnitt Sonderleistung des Bundes (Titel „Humanitäre und finanzielle Hilfe an Staaten der Golfregion") ist unter anderem auch die Zahlung von DM 100 Millionen an den Staat Syrien vorgesehen. Diese finanzielle Leistung an Syrien halte ich für falsch, da Syrien den Staat Israel und andere Nachbarn nach wie vor massiv militärisch bedroht. Außerdem ist die weitere Entwicklung Syriens unter seinem Staatschef Assad sehr fraglich. Die aggressive Haltung der Diktatur in Syrien nach innen und außen ist sehr bedenklich. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Syrien mit der erhaltenen Hilfe aus Deutschland Waffenkäufe tätigt. Daher stimme ich dieser Ausgabe im Bundeshaushalt 1991 ausdrücklich nicht zu. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 17. Mai 1991 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Gesetz zu dem Vertrag vom 9. November 1990 über gute Nachbarschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Gesetz zu dem Vertrag vom 9. November 1990 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken über die Entwicklung einer umfassenden Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wirtschaft, Industrie, Wissenschaft und Technik Gesetz über die Einführung eines Wohngeldsondergesetzes für das in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannte Gebiet, die Änderung des Wohngeldgesetzes und anderer wohngeldrechtlicher Vorschriften sowie über die Änderung des Ersten Buches Sozialgesetzbuch Zu dem letztgenannten Gesetz hat der Bundesrat folgende Entschließung gefaßt: Der Bundesrat begrüßt, daß der Deutsche Bundestag ein Wohngeldsondergesetz für das Beitrittsgebiet verabschiedet hat und damit einer Bitte des Bundesrates vom 19. April 1991 gefolgt ist. Damit ist ein schnelleres Inkrafttreten der neuen Wohngeldregelungen möglich; der Vorlauf für die Bewilligungen des Wohngeldes wird sinnvoll verlängert. Der Bundesrat begrüßt auch die Ausgestaltung des besonderen Wohngeldes als endgültige Zahlung anstatt einer Vorauszahlung, hält aber daran fest, daß ein sachgerechterer Termin für das Auslaufen des Gesetzes der 31. Dezember 1994 wäre. Das gemeinsam angestrebte Ziel eines möglichst frühzeitigen Inkrafttretens und die dadurch bedingte knappe Zeit für die Konzipierung und Prüfung des Gesetzes können Schwierigkeiten bei der Anwendung verursachen. Der Bundesrat stimmt gleichwohl angesichts der Dringlichkeit einer Entscheidung dem vorliegenden Gesetz in der Erwartung zu, daß sich alle am Gesetzgebungsverfahren Beteiligten zu Änderungen Bereitfinden, falls sich beim Vollzug dazu eine Notwendigkeit ergibt. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, über die Auswirkungen des Wohngeldsondergesetzes bis zum 31. Dezember 1992 zu berichten. Der Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hat mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: Drucksache 12/157 Nr. 1.16 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Innenausschuß Drucksache 12/269 Nr. 2.1 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 12/269 Nr. 2.17, 2.19-2.21 Drucksache 12/311 Nr. 2.6-2.12 Drucksache 12/350 Nr. 6, 7 Ausschuß für Gesundheit Drucksache 12/210 Nr. 154, 156 Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit Drucksache 12/157 Nr. 2.31 Drucksache 12/187 Nr. 2.23 Die Unterrichtung durch die Bundesregierung „Bericht der Bundesregierung an den Deutschen Bundestag gem. § 5 Abs. 3 Bundesstatistikgesetz (BStatG)" — ist als Drucksache 12/541 und auch als Drucksache 12/558 veröffentlicht worden. Die Drucksache 12/558 ist erledigt. Der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland hat mit Schreiben vom 17. Mai 1991 gemäß § 30 Abs. 4 des Bundesbahngesetzes vom 13. Dezember 1951 den Nachtrag zum Wirtschaftsplan der Deutschen Bundesbahn für das Geschäftsjahr 1990 mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt. Der Bundesminister für Verkehr hat den Nachtrag zum Wirtschaftsplan im Einvernehmen mit dem Bundesminister der Finanzen genehmigt. Die Unterlagen liegen im Parlamentsarchiv zur Einsichtnahme aus.
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    Rede von Dr. Klaus Rose


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich hatte nicht erwartet, daß ich schon dran sein würde, aber die Gruppe Bündnis 90/GRÜNE ist heute offensichtlich überhaupt nicht anwesend.
    Ich freue mich, daß ich in der dritten Lesung des Bundeshaushalts noch einmal sprechen darf. Ich bin der Meinung, wir haben zwar schon oft das Wort vom „Schicksalsbuch der Nation" gebraucht,

    (Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Die Schmuddelkladde!)

    aber dieser Begriff war noch nie so sinnfällig wie dieses Mal, weil wir im Jahre 1991 zum erstenmal einen gesamtdeutschen Haushalt, also den Haushalt einer Nation haben. Allein schon darauf können wir stolz sein.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Die Bewertung des Haushalts muß daher auch im Zusammenhang mit dieser einmaligen historischen Situation erfolgen.
    Ein knappes Viertel des Gesamtvolumens des Bundeshaushalts in Höhe von 410 Milliarden DM sind einigungsbedingte Ausgaben. Daran wird deutlich, daß sich die Koalition, daß sich die Bundesregierung ihrer Verantwortung, einheitliche Lebensverhältnisse in Gesamtdeutschland zu erreichen, in eindrucksvoller Weise gestellt hat.
    Bereits im Jahre 1990 mußte der damals geltende Haushalt jeweils durch drei Nachtragshaushalte der gesamtdeutschen Entwicklung angepaßt werden. Als sich im Sommer 1990 die baldige deutsche Einheit abzeichnete, war es die einzig sinnvolle Entscheidung, den endgültigen Haushalt erst nach dem Vollzug der Einheit aufzustellen, um damit eine realistische Basis für die künftige Haushaltspolitik zu gewinnen.
    Die Bundesregierung hat — anders als es von der Opposition auch in dieser Woche wieder behauptet wurde — rechtzeitig vor der Wahl die Eckpunkte für diesen Haushalt und für die Finanzplanung der kommenden Jahre vorgelegt. Die Rahmendaten zur Begrenzung der Nettokreditaufnahme und zur Entlastung des Bundeshaushalts wurden konsequent umgesetzt und sogar noch verbessert.
    Es wäre sicherlich möglich gewesen, den Bundeshaushalt 1991 auch schon früher zu beschließen, näm-



    Dr. Klaus Rose
    lich wenn die Opposition einer früheren Bundestagswahl zugestimmt hätte.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Eike Ebert [SPD]: So ein Quatsch!)

    So gesehen ist auch die Kritik der Kollegin Matthäus-Maier, die sie immer wieder äußert und die darauf hinausläuft, dieser Haushalt werde zu spät verabschiedet, völlig unverständlich. Wir erinnern uns ja auch daran, daß die SPD früher immer nur in der Sommerzeit dazu gekommen ist, den Haushalt des laufenden Jahres zu verabschieden.
    Ebenso unzutreffend ist die Behauptung der Frau Kollegin Matthäus-Maier, daß sich die Aufbau- und Beschäftigungschancen in den neuen Bundesländern auf Grund der verspäteten Verabschiedung erheblich verzögert hätten. Alle notwendigen Mittel, vor allem solche für Investitionen, sind von Bundesfinanzminister Dr. Theo Waigel im Rahmen der vorläufigen Haushaltsführung großzügig bereitstellt worden. Das gilt insbesondere für die im Gemeinschaftswerk Aufschwung Ost enthaltenen Mittel.
    Nur durch äußerste Haushaltsdisziplin, durch eine vertretbare Erhöhung der Nettokreditaufnahme und durch eine sozial verträgliche und angemessene Steuererhöhung ist es gelungen, die im Frühjahr entstandenen Mehranforderungen an den Bundeshaushalt aufzufangen. Im Bundeshaushalt 1991 ist ein Entlastungsvolumen von rund 37 Milliarden DM realisiert worden, davon alleine im Verteidigungsbereich 7,7 Milliarden DM. Das im Eckwertebeschluß vom 14. November 1990 vorgesehene Konsolidierungsziel von mindestens 35 Milliarden DM — das sind gewaltige Beträge, und das muß man ja schaffen — ist damit sogar übertroffen worden. Außerdem wird die Koalition die künftigen Bundeshaushalte durch den geplanten Subventionsabbau von rund 10 Milliarden DM weiter entlasten.
    Die Nettokreditaufnahme wurde durch die Beschlüsse des Haushaltsausschusses ebenfalls noch deutlich unter den im Eckwertebeschluß festgelegten Betrag von 70 Milliarden DM abgesenkt, und zwar auf 66,4 Milliarden DM. Mit diesem Betrag konnte jetzt schon fast die Grenze für Investitionen nach Art. 115 des Grundgesetzes erreicht werden. Beim Haushaltsvollzug wird nach aller Erfahrung noch Besseres zu erwarten sein.
    Mit diesem Betrag wird in einer unbestritten einmaligen historischen Situation ein geringerer Anteil der Ausgaben des Bundes kreditfinanziert als z. B. zur Zeit der Ölkrise im Jahre 1975. Es ist einfach falsch, daß die Nettokreditaufnahme des Bundes eine Absenkung des Zinsniveaus verhindert, wie von der SPD behauptet wird. Im Gegenteil: Das durchschnittliche Zinsniveau ist von 9,1 % im Januar dieses Jahres auf zur Zeit 8,4 % gesunken. Man sieht hieran, daß die Haushalts- und Finanzpolitik dieses Staates in Ordnung ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich noch einige Worte zu den Steuererhöhungen sagen. Ich will natürlich nicht die unselige Diskussion wieder eröffnen; es wird von allen Seiten zuviel gesagt. Hauptsächlich deshalb ist der Bürger verunsichert. Wahlergebnisse in Hamburg oder anderswo kommen ja daher, daß man jeden Tag etwas anderes liest, obwohl gar nichts beschlossen wird.
    Mir drängt sich der Eindruck auf, daß die stärksten Kritiker aus den Reihen der Opposition die Wiedervereinigung gar nicht gewollt haben und nun glauben, auf einem Nebenkriegsschauplatz verlorenes Terrain wiedergewinnen zu müssen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Eike Ebert [SPD]: Hör' doch jetzt auf mit dem Quatsch!)

    Die Wiedervereinigung war und ist nicht allein eine Frage der Kosten; selbst wenn sie das Doppelte gekostet hätte. Wer angesichts dieses Sachverhalts von unsolider Haushaltspolitik spricht, diskreditiert sich selbst als finanzpolitischer Ignorant oder Träumer.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Leider!)

    Der Wähler wird solche falschen Unterstellungen und Halbwahrheiten auf die Dauer auch nicht honorieren.

    (Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Richtig!)

    Meine Damen und Herren von der Opposition, der Aufschwung in den neuen Bundesländern wird schneller kommen, als Ihnen politisch lieb ist. Sie setzen ja nur darauf, daß es so bleibt, wie es nach der Wende notwendigerweise sein mußte.

    (Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Hessen, Mainz, Hamburg — es geht so weiter!)

    Damit wird Ihrer verfehlten Kritik rasch der Boden entzogen. Schauen Sie in den historischen Spiegel, dann werden Sie den finanz- und haushaltspolitischen Scherbenhaufen noch erkennen, den Sie 1982 hinterlassen haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Rückspiegel!)

    Ihr ständiges Katastrophengemälde stimmt heute weder in bezug auf die alten Bundesländer noch in bezug auf die neuen Bundesländer.

    (Eike Ebert [SPD]: Leider haben wir recht!)

    Die Aussage, daß es in den neuen Ländern deutlich aufwärtsgeht, wurde gerade in dieser Woche einmütig von der Wirtschaft und von den Gewerkschaften getroffen. Die Schlagzeile in der „Süddeutschen Zeitung" vom 5. Juni 1991 war, daß sich Bundesregierung, Wirtschaft und Gewerkschaften einig sind, daß es deutlich aufwärtsgeht.

    (Eike Ebert [SPD]: Zur Zeit!)

    Was wollen Sie denn sonst? Natürlich gibt es noch Regionen, in denen es besonders schlimm aussieht, in denen weder die Arbeitsmarkt- noch die Ausbildungsstellensituation zufrieden machen können. Gerade weil auch wir in den alten Bundesländern immer wieder mit derartigen Sorgen belastet waren oder sind, nehmen wir sie ernst.
    Ich habe z. B. in meiner eigenen Arbeitsregion Passau, die vor allem im Winter zu den schwierigsten in



    Dr. Klaus Rose
    ganz Deutschland gehört, zur Zeit Firmenzusammenbrüche zu beklagen, die zusammen mit der drohenden Garnisonsauflösung Tausende von Arbeitsplätzen kosten. Ich möchte die heutige Gelegenheit wahrnehmen, um auch einmal die Sorgen in den alten Bundesländern aufzuzeigen. Ich bitte die Bundesregierung, den Herrn Bundeskanzler und den Herrn Bundesfinanzminister, Instrumente zu finden, durch die die drohenden Firmenzusammenbrüche verhindert oder aufgefangen werden können. 1 000 Arbeitsplätze weniger bei Roederstein, 1 200 Arbeitsplätze weniger bei Optyl-Hutthurm und mehrere Hundert Arbeitsplätze weniger bei der Bundeswehr, und das alles in einem Jahr — das ist nicht zu verkraften. Auch Ostbayern braucht also Hilfe.

    (Hans-Günther Toetemeyer [SPD]: Sehr wahr!)

    Daß sich Firmeneigner dabei — das möchte ich auch sagen — nicht immer in die Reihe der großen, verantwortungsbewußten deutschen Unternehmer stellen, ist ein besonders trauriges Kapitel.

    (Rudi Walther [SPD]: Nordhessen darfst du nicht vergessen!)

    — Ich bin davon überzeugt, daß es auch in Nordhessen noch einiges zu tun gibt, obwohl der Abgeordnete Walther seit vielen Jahren Gelegenheit hat, dort gut zu arbeiten.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Ich möchte auch die guten Leistungen der Treuhandanstalt erwähnen; denn hieran zeigt sich, daß die ursprüngliche Konzeption richtig war. Hauptaufgabe der Berliner Anstalt muß die Privatisierung bleiben, damit das Entstehen marktwirtschaftlicher Strukturen ermöglicht wird und kein dauerhafter und unfinanzierbarer Subventionstopf aufgemacht wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Theo Waigel hat bereits darauf hingewiesen, daß der Verlust von Arbeitsplätzen dort begrenzt werden kann, wo die Sanierung von Betrieben sinnvoll und vertretbar ist.
    An dieser Stelle möchte ich die SPD und — trotz ihres freundlichen Beifalls — auch die FDP nachhaltig auffordern, die Diskussion über einen Wechsel der Aufsicht vom Bundesfinanzministerium zum Bundeswirtschaftsministerium jetzt endlich zu beenden. Es ist nicht erkennbar, welche aufsichtsrechtlichen Aufgaben vom Bundeswirtschaftsministerium besser erfüllt werden sollten.
    Das Bundeswirtschaftsministerium ist keine Superwirtschaftslenkungsbehörde und kann dies auch nicht werden. Nach dem Grundgesetz sind die neuen Länder sowieso grundsätzlich für die Wirtschaftspolitik zuständig. Die dem Bund nach dem Grundgesetz zustehenden Kompetenzen im Wirtschaftsbereich, z. B. bei den Gemeinschaftsaufgaben und bei der sektoralen Wirtschaftsförderung, werden ja bereits vom Wirtschaftsministerium wahrgenommen. Manche Koalitionsstreitigkeiten, die man aus irgendwelchen Gründen gerne pflegt, könnte man sich also in Zukunft sparen.

    (Zuruf von der FDP: Sehr richtig!)

    Meine Damen und Herren, an besonderen Ausgabeblöcken sind ferner die Ausgaben 1991 im Zusammenhang mit dem Golfkonflikt in Höhe von knapp 12 Milliarden DM, die Leistungen an die Sowjetunion in Höhe von 6,2 Milliarden DM sowie die sonstigen Leistungen an die mittel- und osteuropäischen Länder, an die seit 1989 24,5 Milliarden DM gezahlt wurden, um dort zum Aufschwung beizutragen, zu nennen.
    Ich erwähne diese Leistungen deshalb besonders gern, weil die Kollegin Matthäus-Maier diese in ihrer Presseerklärung vom 3. Juni 1991 als besonders ausgabeträchtig erwähnt hat. Mit Genugtuung kann ich feststellen, daß die finanzpolitische Sprecherin der SPD diese Mehrbelastungen nunmehr anerkennt und damit ihrer eigenen Legendenbildung in Bonn den Boden entzieht.
    Trotz der gewaltigen finanziellen Anstrengungen für die neuen Bundesländer sind die alten Bundesländer nicht vergessen worden. Das Maß an Umschichtungen zugunsten der neuen Länder ist vertretbar. Im Verkehrshaushalt hat der Haushaltsausschuß gegenüber dem Regierungsentwurf ohne Beeinträchtigung der neuen Länder Korrekturen vorgenommen, die es den alten Ländern ermöglichen, praktisch alle für 1991 geplanten Vorhaben fortzusetzen.
    Außerdem hat der Haushaltsausschuß die Ermächtigung erteilt, nicht benötigte Straßenbaumittel in die alten Länder zurückzugeben. Ähnliche Rückumschichtungen sind im sozialen Wohnungsbau und Städtebau möglich, wenn die Mittel aus tatsächlichen Gründen in den neuen Ländern noch nicht voll eingesetzt werden können. Damit haben wir sicher auch im Interesse der alten Länder gehandelt. So manche Maßnahme, deren Ende sich schon bedrohlich abzeichnete, kann jetzt wieder durchgeführt werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Mit dem Bundeshaushalt 1991 ist ein erster richtiger gesamtdeutscher Haushalt erstellt worden, der die Basis für eine Fortsetzung der 1982 begonnenen soliden Haushalts- und Finanzpolitik darstellt.

    (Michael Glos [CDU/CSU]: Richtig!)

    Der schon in einem Monat zu erwartende Regierungsentwurf zum Haushalt 1992 wird die Rückkehr zur haushaltspolitischen Stetigkeit nachdrücklich bekräftigen. Mit dem vorgesehenen Ausgabenanstieg von weniger als 2 % im Planungszeitraum 1992 bis 1994 hat sich die Koalition weiterhin zu strikter Ausgabendisziplin verpflichtet.
    Die Nettokreditaufnahme wird in den folgenden Jahren stufenweise auf 30 Milliarden DM zurückgeführt. Der geplante Subventionsabbau spielt hier eine wichtige Rolle. Die Koalition wird insoweit ihren konsequenten Weg fortführen.
    Ich erinnere auch daran — auch das ist gestern schon angedeutet worden — , daß im Zeitraum von 1982 bis 1990 der Anteil der Finanzhilfen und Steuervergünstigungen, gemessen am Bruttosozialprodukt, von 1,5 % auf 1,2 % zurückgeführt wurde.
    Die Koalition hält mittel- und langfristig an ihrer erfolgreichen Politik der Konsolidierung und steuerlichen Entlastung fest, die die Grundlage für private



    Dr. Klaus Rose
    Leistungsbereitschaft und hohes Wirtschaftswachsturn ist.
    Wichtigste steuerpolitische Aufgabe in der nahen Zukunft ist das anstehende Steueränderungsgesetz 1992, in dem neben dem Subventionsabbau vor allem der Familienlastenausgleich deutlich verbessert wird. Vorgesehen ist ferner die erste Stufe der Unternehmenssteuerreform.
    Auch in Europa stehen viele wichtige Fragen zur Entscheidung an, die bald geklärt werden müssen. Ich greife hier nur die Harmonisierung der indirekten Steuern und die Errichtung der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion auf.
    Der Deutsche Bundestag wird zur Steuerharmonisierung heute eine Entschließung fassen, die die deutschen Anliegen nochmals bekräftigt. Erfreulich ist aus bayerischer Sicht insbesondere das Votum für die Beibehaltung der Biersteuermengenstaffel. Damit kann ich auch einmal etwas schönes Bayerisches sagen.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD — Michael Glos [CDU/CSU]: Weinsteuer!)

    Wir bejahen die europäische Wirtschafts- und Währungsunion als Endziel mit allen Konsequenzen. Mit unseren Partnern müssen aber noch eine Reihe wichtiger Vorfragen geklärt werden. Die Stabilität der Währung und damit die Stetigkeit der Wirtschaftsentwicklung darf durch die europäische Währungsintegration keinen Schaden nehmen.
    Meine Damen und Herren, ich kann am Ende der Beratungen des Haushalts 1991 ebenfalls feststellen, daß der Haushaltsausschuß mit all seinen Damen und Herren Abgeordneten und den Mitarbeitern wieder recht gut gearbeitet hat und daß wir uns schon freuen, bald wieder den Haushalt 1992 beraten zu dürfen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Hans Klein
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Wolfgang Weng.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Weng


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! In abschließender Beratung zum Etat 1991 gibt es heute in dritter Lesung die Möglichkeit zum Rückblick auf die abgelaufene Haushaltswoche und zum Ausblick. Mit Blick auf die Tatsache, daß die Koalition bei Landtagswahlen der vergangenen Wochen ihre Wähler nicht überzeugen konnte, sind wir aufgefordert, hier nicht nur gute Politik zu gestalten, sondern diese den Bürgern auch bestmöglich zu verdeutlichen. Vom umfassend informierten Bürger darf die Koalition sicherlich wieder stärkeren Zuspruch erwarten.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Eine Haushaltsdebatte soll nicht nur Generaldebatte über die gesamte Regierungspolitik sein; sie bietet der Opposition eigentlich auch die Chance zum Generalangriff. Ein solcher geht natürlich nicht ohne eigene Positionen. Was haben wir auch in dieser Woche erlebt? Es ist kein Wunder, daß die Opposition mehr ein Klagelied dargeboten hat, als daß sie echte politische Alternativen dargestellt hätte.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Widerspruch bei der SPD)

    In einer weltpolitisch einmaligen, außerordentlich schwierigen Situation zeigen wir mit klarem Kurs in der Finanz- und Haushaltspolitik den einzig möglichen Weg auf. Der Haushalt 1991 bietet die realistische Chance, den Start des geeinten Deutschlands in eine erstrebenswerte Zukunft für unsere Menschen zu flankieren. Die notwendigen Gelder für den Beginn des Aufbaus im Osten stehen zur Verfügung. Die Menschen beginnen, ihre neuen Chancen trotz aller Probleme zu begreifen.
    Die Beanspruchung des Kapitalmarkts durch die öffentliche Hand hält sich in den Grenzen, die in dieser Sondersituation des Jahres 1991 politisch vorgegeben und erträglich sind. Mit Blick auf die weiterhin bestehende niedrige Inflationsrate,

    (Eike Ebert [SPD]: Die ist bald bei 4 %!)

    aber auch mit Blick auf die Stabilität der D-Mark gegenüber anderen Währungen stelle ich fest: Wir sind auf dem richtigen Weg.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Rheinland-Pfalz, Hamburg und Hessen, das ist der richtige Weg!)

    Die FDP-Fraktion hat auf die Position der Deutschen Bundesbank immer großen Wert gelegt. Die Personalentscheidung der Bundesregierung garantiert von dort eine Fortsetzung der klaren Geldpolitik für die Bürger unseres Landes. Sosehr wir den Rücktritt des Bundesbankpräsidenten Pöhl zu diesem Zeitpunkt bedauern —

    (Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Ihr habt ihn doch rausgeekelt!)

    ich sage heute von dieser Stelle nochmals herzlichen Dank der Liberalen für seine hervorragende Leistung — , so gut wissen wir auch, daß der neue Präsident Schlesinger, dem ich zu seiner Ernennung herzlich gratulieren möchte, ein Garant der Kontinuität der Politik der Deutschen Bundesbank ist.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    (V o r sitz : Präsidentin Dr. Rita Süssmuth)

    Unser Haushalt 1991 überlastet die Volkswirtschaft nicht; denn ein Bruch im Westen wäre dem Aufbau, wäre den Bürgern im Osten natürlich keine Hilfe. Deshalb ist es auch durchaus in Ordnung — mit Blick auf die großen Risiken der nächsten Zeit, die wir natürlich nicht verschweigen wollen — , von einer Gratwanderung zu sprechen. Aber ich sage nochmals: Daß die SPD in dieser Woche so außerordentlich farblos geblieben ist, zeigt, daß sie keine Alternativen bietet, zeigt, daß es auch keine tatsächliche Alternative zu diesem Weg gibt.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Der Etat bewältigt nicht nur die ersten Finanzierungsschritte für die Entwicklung der neuen Bundesländer, er finanziert auch einen ersten Teil der aus den Verträgen mit den früheren Siegermächten resultie-



    Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen)

    renden Kosten, und er bewältigt die hohen Leistungen, die wir im Zusammenhang mit dem Golfkrieg für unsere Verbündeten erbracht haben.
    Lassen Sie mich hierzu ein einziges Beispiel nennen, mit dem der Haushaltsausschuß seine Aufmerksamkeit unter Beweis gestellt und der Bundesregierung Hausaufgaben durch die Beschlüsse gegeben hat. Der Deutsche Bundestag wird mit diesem Haushalt auch die Lieferung zweier Unterseebote an den Staat Israel als Ersatz für ältere Modelle beschließen,

    (Horst Jungmann [Wittmoldt] [SPD]: Waffenexporteure!)

    wie dies während der Auseinandersetzung am Golf von der Bundesregierung zugesagt wurde. Da diese Angelegenheit aber einen längeren Vorlauf hatte und da zu einem früheren Zeitpunkt die Vereinigten Staaten für diese Lieferung eine erhebliche Finanzierungszusage in Höhe von rund 500 Millionen DM gemacht hatten, haben wir die Bundesregierung zu folgender Bemühung aufgefordert: Es soll versucht werden, diese ursprüngliche Finanzzusage der Vereinigten Staaten in Zusammenhang mit der Endabrechnung unserer Beteiligung an den Kosten des Militäreinsatzes unserer Verbündeten am Golf zu verrechnen. Ich meine, daß dies eine begründete Forderung ist und daß das ein Finanzierungsteil in diesem Zusammenhang ist. Die Bundesregierung sollte sich hier wirklich ernsthaft bemühen. Bei der Enge unseres Haushalts ist es sicher gut, wenn hier auch die Vereinigten Staaten stärker in die Pflicht genommen werden können.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Bei all den zusätzlichen Kosten, die die Bundesrepublik Deutschland innerdeutsch, aber auch mit Blick auf den Osten Europas leistet, muß ein Hinweis erlaubt sein: Wir können nicht alle Lasten alleine schultern. Insbesondere im Hinblick auf die Situation in der Sowjetunion stelle ich fest: Zur Sicherung der dortigen wirtschaftlichen Entwicklung sind alle Staaten der westlichen Wirtschaftsordnung aufgefordert; dies kann ein einzelner Staat nicht leisten.
    Die Bundesrepublik Deutschland trägt schon wegen ihrer Zusagen im Zusammenhang mit der deutschen Einheit große Lasten und große Risiken. Die gestrige Äußerung des Grafen Lambsdorff, eigentlich sei Schenken besser als Bürgen, drückt ja auch aus, daß wir mit zukünftigen Belastungen aus diesen Risiken rechnen müssen.
    Aber auch mit Blick auf die Arbeitsmarktsituation in den neuen Bundesländern sind die vom Bundeswirtschaftsminister in der Sowjetunion verhandelten Aufträge eine Notwendigkeit; es gibt Situationen, in denen es geboten ist, dem Käufer Geld zur Bezahlung mitzuliefern.
    Der FDP-Fraktion jedenfalls ist eine stabile Entwicklung bei den östlichen Nachbarn, insbesondere in der Sowjetunion, wichtig genug, die genannten Risiken einzugehen und sie mitzutragen. Diese Politik dient zusätzlich ganz wesentlich auch den Menschen in unserem eigenen Land und, wie vorhin gesagt, insbesondere den Menschen in den neuen Bundesländern.
    Eine richtige Politik öffentlichen Haushaltens ist eine Politik sparsamer Ausgaben. In der Finanzplanung der Bundesregierung, gleichzeitig mit dem Etat vorgelegt, wird verdeutlicht, daß die Koalition aus CDU/CSU und FDP die richtige Politik der vergangenen Jahre weiter fortsetzen will; Kollege Rose hat dies ausgeführt und klargemacht.
    Die künftigen Haushalte sollen in ihren Ausgabensteigerungen wieder weit unter der allgemeinen Wachstumserwartung bleiben. Die in diesem Jahr zwangsläufig, politisch gewollt und beschlossen, außerordentlich hohe Nettoneuverschuldung wird wieder radikal zurückgeführt. Eine solche Politik ist nicht leicht; die Koalition wird sie aber alleine leisten müssen; denn aus der Erfahrung der Vergangenheit wissen wir, daß hier von der Oppositionsseite keine Hilfe zu erwarten ist.

    (Hans Peter Schmitz [Baesweiler] [CDU/ CSU]: Leider wahr!)

    — Ja, Herr Kollege Schmitz, es ist bedauerlich, daß das so ist, weil es gerade in dieser Phase besonderer nationaler Herausforderungen wünschenswert wäre, wenn das übliche Rollenspiel von seiten der Opposition unterlassen würde. Diese Woche hat aber auch wieder gezeigt, daß damit nicht zu rechnen ist.
    Ich sage auch: Die meisten Bürger haben erkannt, daß die Kosten für die deutsche Einheit ihren Preis haben und daß Wohlstandszuwächse deshalb für eine Zeit geringer als in der Vergangenheit sein werden. Aber viele Politiker — das gilt ganz besonders für Oppositionspolitiker — sind offensichtlich noch nicht so weit, dieser Bereitschaft der Bürger tatsächlich Rechnung zu tragen.
    Das Orchester der Subventionsempfänger und ihrer Sprachrohre im politischen Raum hat ja schon bei der realtiv bescheidenen Ankündigung der Koalition, im kommenden Jahr 10 Milliarden DM Subventionen abzubauen, massiv eingesetzt. Meine Bitte geht von hier aus an die Bürger im Land, sich nicht von Politikern aufschwätzen zu lassen, daß gerade sie, daß jeder einzelne Sonderopfer leisten müsse, daß er ungerecht behandelt werde oder ähnliches. Vergleichen Sie Ihre Lebensumstände mit denen in anderen Ländern; halten Sie sich unsere besonderen Verpflichtungen in dieser nationalen Sondersituation vor Augen, dann werden Sie eine gute und den Interessen aller Bürger bestmöglich gerecht werdende Politik erkennen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Wir wollen und müssen auch die Schulden des Bundes wieder zurückführen. Die Finanzplanung geht für das Jahr 1992 schon von über 20 Milliarden DM weniger Nettokreditaufnahme aus, und die richtige Politik zur Eingrenzung des Staatsanteils und einer verstärkten Motivation der Bürger durch Entbürokratisierung und Privatisierung wird fortgesetzt.
    Natürlich war das Haushalten der Vergangenheit, in der Zuwächse möglichst gerecht verteilt werden mußten, leichter als die jetzt notwendig gewordene Politik, bei der mit Blick auf die Erfordernisse im



    Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen)

    Osten in gewissem Maße Umverteilung stattfinden muß. Wir sehen ja schon an der Verhaltensweise der Gebietskörperschaften, wie sehr Länder und Gemeinden im Vorfeld neuer bundesweiter Finanzstrukturierung an die Klagemauer gehen, dies, meine Damen und Herren, obwohl die tatsächliche Finanzsituation in den meisten alten Bundesländern und bei einem Teil der Kommunen im Westen eher zum Jubeln als zum Klagen Anlaß gibt.
    Der Herr Bundeskanzler hat gestern verdeutlicht, welchen schweren Weg der neue SPD-Vorsitzende beschreitet, der einerseits Oppositionsführer ist — zwar nicht hier im Parlament, aber in den Augen der Öffentlichkeit gilt der SPD-Vorsitzende als Oppositionsführer — , der aber andererseits als Ministerpräsident Landes- und damit Partitialinteressen vertritt und der zusätzlich als Bundesratsmitglied in der Verantwortung ist, parteipolitische Destruktion des Bundesrates zu verhindern.
    Meine Damen und Herren, mein erneuter Appell an den Bundesrat: Lassen Sie die notwendigen Gesetze und auch diesen Bundeshaushalt 1991 schnellstens passieren, damit all die vielfältigen Hilfen gerade für die Menschen in den neuen Bundesländern umgehend einsetzen können.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Ich rufe von hier aus nochmals alle Bürger in unserem Land auf, in persönlichem Einsatz

    (Rudi Walther [SPD]: Da freuen sie sich aber!)

    nach der politischen Einheit und mit dem Start zur wirtschaftlichen Einheit, den wir im Haushalt darstellen, jetzt auch die menschliche Einheit in Deutschland herzustellen. Erst dann kann der unter Helmut Kohls und Hans-Dietrich Genschers Führung beschrittene Weg der Koalition zur deutschen Einheit als abschließend gelungen gelten.
    Meine Damen und Herren, die FDP-Fraktion ist der festen Überzeugung, daß die Koalition mit diesem Haushalt 1991 auf dem richtigen Weg für unser Land und seine Menschen ist, aber auch, daß der künftigen internationalen Entwicklung hier richtig Rechnung getragen wird.
    Wir stimmen dem Haushalt in dritter Lesung zu und fordern die Bundesregierung damit auf, den Kurs einer soliden Politik öffentlichen Haushaltens fortzusetzen.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)