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    Plenarprotokoll 12/29 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 29. Sitzung Bonn, Freitag, den 7. Juni 1991 Inhalt: Bestimmung des Abg. Dr. Fritz Wittmann als stellvertretendes Mitglied im Gemeinsamen Ausschuß für den ausscheidenden Abg. Ort-win Lowack 2207 A Wahl des Abg. Hartmut Koschyk zum ordentlichen Mitglied für den ausscheidenden Abg. Ortwin Lowack sowie Wahl des Abg. Ernst Hinsken zum stellvertretenden Mitglied im Kontrollausschuß beim Bundesaus gleichsamt 2207 B Benennung der Abg. Uta Würfel als ordentliches Mitglied für den ausscheidenden Abg. Torsten Wolfgramm (Göttingen) sowie des Abg. Dr. Albert Probst als stellvertretendes Mitglied für die ausscheidende Abg. Michaela Geiger in den Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt 2207 B Tagesordnungspunkt III: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1991 (Haushaltsgesetz 1991) (Drucksachen 12/100, 12/494, 12/501 bis 12/531) Dr. Hans-Jochen Vogel SPD 2207 D Josef Grünbeck FDP 2211 A Hans Peter Schmitz (Baesweiler) CDU/ CSU 2213D, 2221B Hans Peter Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 2216 C Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD . . . 2217 C Dr. Hermann Otto Solms FDP 2219 A Ingrid Matthäus-Maier SPD 2221 A Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste . . . 2222 D Jürgen Koppelin FDP 2223 B Dr. Klaus Rose CDU/CSU 2225 C Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) FDP . . 2228 C Johannes Nitsch CDU/CSU 2230 B Rudi Walther SPD 2232 C Helmut Esters SPD 2233 A Hans Klein (München) CDU/CSU . . 2233 A Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) FDP . 2233 B Arnulf Kriedner CDU/CSU 2233 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . 2233 D Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 2239 C Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD . . . 2242 A Namentliche Abstimmung 2244 A Ergebnis 2247 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu den Unterrichtungen durch die Bundesregierung II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 29. Sitzung. Bonn, Freitag, den 7. Juni 1991 1. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Ergänzung des gemeinsamen Mehrwertsteuersystems und zur Änderung der Richtlinie 77/388/EWG — Annäherung der MwSt-Sätze — (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.3, 11/1322, 12/210 Nr. 53) 2. a) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Ergänzung des gemeinsamen Mehrwertsteuersystems und zur Anderung der Richtlinie 77/388/EWG — Beseitigung der Steuergrenzen (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.4, 11/ 1323, 12/210 Nr. 54) b) Vorschlag für eine Änderung des Vorschlags für eine Richtlinie des Rates zur Ergänzung des gemeinsamen MwSt-Systems und zur Änderung der Richtlinie 77/388/EWG — Steuerliche Übergangsregelung im Hinblick auf die Errichtung des Binnenmarktes (Drucksachen 12/458 Nr. 2.2, 12/486) 3. Neuer Ansatz der Kommission im Bereich der Verbrauchsteuern (Drucksachen 11/7609 Nr. 4, 12/210 Nr. 64, 12/325) 4. Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuern auf Zigaretten und auf andere Tabakwaren als Zigaretten (Drucksachen 11/7609 Nr. 5, 12/210 Nr. 65, 12/326) 5. Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuersätze auf alkoholische Getränke und in anderen Erzeugnissen enthaltenen Alkohol (Drucksachen 11/7609 Nr. 7, 12/210 Nr. 67, 12/328) 6. a) Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuersätze auf Mineralöl (Drucksachen 11/7609 Nr. 6, 12/210 Nr. 66, 12/327) b) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Festsetzung bestimmter Sätze bzw. Zielsätze der Verbrauchsteuer auf Mineralöle (Drucksachen 12/350 Nr. 5, 12/359) 7. Mitteilung: Die allgemeine Regelung und Struktur der Verbrauchsteuern im Gemeinsamen Markt (Drucksachen 12/269 Nr. 2.8, 12/329) 8. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über das allgemeine Verbrauchsteuersystem sowie über den Besitz und die Beförderung verbrauchsteuerpflichtiger Waren (Drucksachen 12/269 Nr. 2.9, 12/346) 9. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinien 72/464/ EWG und 79/32/EWG über die anderen Verbrauchsteuern auf Tabakwaren als die Umsatzsteuer (Drucksachen 12/350 Nr. 3, 12/361) 10. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Harmonisierung der Struktur der Verbrauchsteuern auf alkoholische Getränke und auf in anderen Erzeugnissen enthaltenen Alkohol (Drucksachen 12/350 Nr. 2, 12/360) 11. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Harmonisierung der Struktur der Verbrauchsteuern auf Mineralöle (Drucksachen 12/350 Nr. 4, 12/362) 12. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Einführung eines Annäherungsprozesses der Mehrwertsteuer- und Verbrauchsteuersätze (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.6, 11/1325, 12/210 Nr. 56) 13. Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden auf dem Gebiet der indirekten Besteuerung (Drucksachen 12/458 Nr. 2.3, 12/485) 14. Vollendung des Binnenmarktes: Annäherung der Sätze und Harmonisierung der Strukturen der indirekten Steuern (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.2, 11/1321, 12/210 Nr. 52) 15. Vorschlag für eine Vollendung des Binnenmarktes: Einführung eines Clearingmechanismus für die Mehrwertsteuer im innergemeinschaftlichen Handelsverkehr (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.5, 11/1324, 12/210 Nr. 55) 16. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuern auf Zigaretten (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.7, 11/1326, 12/210 Nr. 57) 17. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuern auf andere Tabakwaren als Zigaretten (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.8, 11/1327, 12/210 Nr. 58) 18. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuersätze auf Mineralöle (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.9, 11/1328, 12/210 Nr.59) 19. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Annäherung der Verbrauchsteuersätze auf alkoholische Getränke und in anderen Erzeugnissen enthaltenen Alkohol (Drucksachen 11/1181 Nr. 2.10, 11/1329, 12/210 Nr. 60) 20. Die Vollendung des Binnenmarktes und die Annäherung der indirekten Steuern (Drucksachen 11/5197 Nr. 2.2, 12/210 Nr. 63, 12/411) III Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 29. Sitzung. Bonn, Freitag, den 7. Juni 1991 21. Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die indirekten Steuern auf Geschäfte mit Wertpapieren (Drucksachen 11/779 Nr. 2.4, 12/210 Nr. 62, 12/410) zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag und zu dem geänderten Vorschlag der Kommission an den Rat für eine Richtlinie zur Ergänzung des gemeinsamen MwSt-Systems und zur Änderung der Richtlinie 77/388/EWG (Drucksachen 11/8536, 12/458 Nr. 1.3, 12/688) Dr. Renate Hellwig CDU/CSU 2245 C Eike Ebert SPD 2249 A Dr. Kurt Faltlhauser CDU/CSU . . . 2250 A Klaus Jäger CDU/CSU 2250 D Hans H. Gattermann FDP 2253 B Ingrid Matthäus-Maier SPD 2253 B Dr. Norbert Wieczorek SPD 2255 A Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 2255 D Wilfried Seibel CDU/CSU 2256 D Dr. Joachim Grünewald, Parl. Staatssekretär BMF 2258 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines . . Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 146 GG) (Drucksache 12/656) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über das Verfahren zur Durchführung des Volksentscheides nach Artikel 146 Absatz 2 des Grundgesetzes (G Artikel 146 Abs. 2) (Drucksache 12/657) Stephan Hilsberg SPD 2260 B Dr. Burkhard Hirsch FDP 2262 A Dr. Rupert Scholz CDU/CSU 2262 B Dr. Wolfgang Ullmann Bündnis 90/GRÜNE 2263 B Detlef Kleinert (Hannover) FDP 2263 D Detlev von Larcher SPD 2265 A Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 2265 D Nächste Sitzung 2266 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 2267* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abg. Jürgen Augustinowitz CDU/CSU zur Abstimmung über den Entwurf des Haushaltsgesetzes 1991 2267'D Anlage 3 Amtliche Mitteilungen 2268* A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 29. Sitzung. Bonn, Freitag, den 7. Juni 1991 2207 29. Sitzung Bonn, den 7. Juni 1991 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage .1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter, Robert SPD 07.06.91 Böhm (Melsungen), CDU/CSU 07.06.91* Wilfried Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 07.06.91* * Burchardt, Ursula SPD 07.06.91 Cronenberg (Arnsberg), FDP 07.06.91 Dieter-Julius Daubertshäuser, Klaus SPD 07.06.91 Doss, Hansjürgen CDU/CSU 07.06.91 Dr. Eckardt, Peter SPD 07.06.91 Funke, Rainer FDP 07.06.91 Dr. von Geldern, CDU/CSU 07.06.91 Wolfgang Genscher, Hans-Dietrich FDP 07.06.91 Dr. Götte, Rose SPD 07.06.91 Graf, Günter SPD 07.06.91 Grochtmann, Elisabeth CDU/CSU 07.06.91 Günther (Plauen), FDP 07.06.91 Joachim Haack (Extertal), SPD 07.06.91 Karl-Hermann Haschke CDU/CSU 07.06.91 (Großhennersdorf), Gottfried Dr. Hauchler, Ingomar SPD 07.06.91 Dr. Haussmann, Helmut FDP 07.06.91 Horn, Erwin SPD 07.06.91 Irmer, Ulrich FDP 07.06.91 Jaunich, Horst SPD 07.06.91 Jungmann (Wittmoldt), SPD 07.06.91 Horst Kittelmann, Peter CDU/CSU 07.06.91** Kolbe, Manfred CDU/CSU 07.06.91 Koltzsch, Rolf SPD 07.06.91 Kubicki, Wolfgang FDP 07.06.91 Lohmann (Lüdenscheid), CDU/CSU 07.06.91 Wolfgang Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 07.06.91** Erich Dr. Mahlo, Dietrich CDU/CSU 07.06.91 Marten, Günter CDU/CSU 07.06.91** Dr. Merkel, CDU/CSU 07.06.91 Angela Dorothea Dr. Meyer (Ulm), Jürgen SPD 07.06.91 Mischnick, Wolfgang FDP 07.06.91 Dr. Müller, Günther CDU/CSU 07.06.91* * Paterna, Peter SPD 07.06.91 Peter (Kassel), Horst SPD 07.06.91 Pfuhl, Albert SPD 07.06.91 Dr. Pinger, Winfried CDU/CSU 07.06.91 Poß, Joachim SPD 07.06.91 Rappe (Hildesheim), SPD 07.06.91 Hermann Rauen, Peter Harald CDU/CSU 07.06.91 Dr. Riedl (München), CDU/CSU 07.06.91 Erich Dr. Riege, Gerhard PDS 07.06.91 Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 07.06.91 Dr. Scheer, Hermann SPD 07.06.91 * * Schenk, Christa Bündnis 90/ 07.06.91 GRÜNE von Schmude, Michael CDU/CSU 07.06.91 * * Dr. Schöfberger, Rudolf SPD 07.06.91 Schulte (Hameln), SPD 07.06.91 Brigitte Schulz (Leipzig), Gerhard CDU/CSU 07.06.91 Seehofer, Horst CDU/CSU 07.06.91 Seesing, Heinrich CDU/CSU 07.06.91 Singer, Johannes SPD 07.06.91 Dr. Soell, Hartmut SPD 07.06.91 * * Steiner, Heinz-Alfred SPD 07.06.91 * * Dr. Struck, Peter SPD 07.06.91 Uldall, Gunnar CDU/CSU 07.06.91 Dr. Vondran, Ruprecht CDU/CSU 07.06.91 Vosen, Josef SPD 07.06.91 Wagner, Hans Georg SPD 07.06.91 Dr. Wieczorek, Norbert SPD 07.06.91 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 07.06.91 Wolf, Hanna SPD 07.06.91 Zapf, Uta SPD 07.06.91 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates * * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Jürgen Augustinowitz (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Entwurf des Haushaltsgesetzes 1991 1. Der Bau von neuen Wohnungen ist derzeit eine der wichtigsten gesellschaftspolitischen Aufgaben. Es fehlen heute nicht nur Wohnungen für Bürger mit niedrigem Einkommen. Auch neugegründete Haushalte, kinderreiche und junge Familien, Alleinstehende mit Kindern, Bürger, die ihren Arbeitsplatz wechseln, Aussiedler, Studenten und Auszubildende haben vielerorts Probleme, eine angemessene Wohnung zu finden. Die „Bundesfinanzhilfen für den sozialen Wohnungsbau" an die alten Bundesländer im Bundeshaushalt 1991 sowie die mittelfristige Finanzplanung des Bundes in diesem Bereich werden diesem gesellschaftlichen Problem nicht gerecht. Die reduzierten Mittel werden nicht ausreichen, um genügend Sozialwohnungen zu errichten. Die Notwendigkeit, verstärkt Bundesfinanzhilfen für den sozialen Wohnungsbau in die neuen Bundesländer umzuleiten, ist offenkundig. Das darf aber nicht dazu führen, daß die Mittel für den sozialen Wohnungsbau in den alten Bundesländern zurückgenommen werden. Hier sind zusätzliche Mittel des Bundes notwendig. Eine bezahlbare Wohnung zu haben, ist von zentraler Bedeutung für das Leben eines jeden Menschen. Ich bin 2268* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 29. Sitzung. Bonn, Freitag, den 7. Juni 1991 daher der Auffassung, daß der Bund die Mittel für den sozialen Wohnungsbau in den alten Bundesländern mindestens auf dem 1990 vorhandenen Niveau auch in den Folgejahren beibehalten sollte. Wenn ich dem Bundeshaushalt 1991 dennoch zustimme, so verkenne ich nicht, daß die Reduzierung der Bundesfinanzhilfen für den sozialen Wohnungsbau in den alten Bundesländern falsch ist. Eine verschärfte Wohnungsnot in den kommenden Jahren könnte unter anderem auch hierin ihre Ursache haben. 2. Im Einzelplan 60 Abschnitt Sonderleistung des Bundes (Titel „Humanitäre und finanzielle Hilfe an Staaten der Golfregion") ist unter anderem auch die Zahlung von DM 100 Millionen an den Staat Syrien vorgesehen. Diese finanzielle Leistung an Syrien halte ich für falsch, da Syrien den Staat Israel und andere Nachbarn nach wie vor massiv militärisch bedroht. Außerdem ist die weitere Entwicklung Syriens unter seinem Staatschef Assad sehr fraglich. Die aggressive Haltung der Diktatur in Syrien nach innen und außen ist sehr bedenklich. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Syrien mit der erhaltenen Hilfe aus Deutschland Waffenkäufe tätigt. Daher stimme ich dieser Ausgabe im Bundeshaushalt 1991 ausdrücklich nicht zu. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 17. Mai 1991 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Gesetz zu dem Vertrag vom 9. November 1990 über gute Nachbarschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Gesetz zu dem Vertrag vom 9. November 1990 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken über die Entwicklung einer umfassenden Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wirtschaft, Industrie, Wissenschaft und Technik Gesetz über die Einführung eines Wohngeldsondergesetzes für das in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannte Gebiet, die Änderung des Wohngeldgesetzes und anderer wohngeldrechtlicher Vorschriften sowie über die Änderung des Ersten Buches Sozialgesetzbuch Zu dem letztgenannten Gesetz hat der Bundesrat folgende Entschließung gefaßt: Der Bundesrat begrüßt, daß der Deutsche Bundestag ein Wohngeldsondergesetz für das Beitrittsgebiet verabschiedet hat und damit einer Bitte des Bundesrates vom 19. April 1991 gefolgt ist. Damit ist ein schnelleres Inkrafttreten der neuen Wohngeldregelungen möglich; der Vorlauf für die Bewilligungen des Wohngeldes wird sinnvoll verlängert. Der Bundesrat begrüßt auch die Ausgestaltung des besonderen Wohngeldes als endgültige Zahlung anstatt einer Vorauszahlung, hält aber daran fest, daß ein sachgerechterer Termin für das Auslaufen des Gesetzes der 31. Dezember 1994 wäre. Das gemeinsam angestrebte Ziel eines möglichst frühzeitigen Inkrafttretens und die dadurch bedingte knappe Zeit für die Konzipierung und Prüfung des Gesetzes können Schwierigkeiten bei der Anwendung verursachen. Der Bundesrat stimmt gleichwohl angesichts der Dringlichkeit einer Entscheidung dem vorliegenden Gesetz in der Erwartung zu, daß sich alle am Gesetzgebungsverfahren Beteiligten zu Änderungen Bereitfinden, falls sich beim Vollzug dazu eine Notwendigkeit ergibt. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, über die Auswirkungen des Wohngeldsondergesetzes bis zum 31. Dezember 1992 zu berichten. Der Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hat mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: Drucksache 12/157 Nr. 1.16 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Innenausschuß Drucksache 12/269 Nr. 2.1 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 12/269 Nr. 2.17, 2.19-2.21 Drucksache 12/311 Nr. 2.6-2.12 Drucksache 12/350 Nr. 6, 7 Ausschuß für Gesundheit Drucksache 12/210 Nr. 154, 156 Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit Drucksache 12/157 Nr. 2.31 Drucksache 12/187 Nr. 2.23 Die Unterrichtung durch die Bundesregierung „Bericht der Bundesregierung an den Deutschen Bundestag gem. § 5 Abs. 3 Bundesstatistikgesetz (BStatG)" — ist als Drucksache 12/541 und auch als Drucksache 12/558 veröffentlicht worden. Die Drucksache 12/558 ist erledigt. Der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland hat mit Schreiben vom 17. Mai 1991 gemäß § 30 Abs. 4 des Bundesbahngesetzes vom 13. Dezember 1951 den Nachtrag zum Wirtschaftsplan der Deutschen Bundesbahn für das Geschäftsjahr 1990 mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt. Der Bundesminister für Verkehr hat den Nachtrag zum Wirtschaftsplan im Einvernehmen mit dem Bundesminister der Finanzen genehmigt. Die Unterlagen liegen im Parlamentsarchiv zur Einsichtnahme aus.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Kollegin Matthäus-Maier, ich will folgendes sagen. Die Verschuldung der öffentlichen Haushalte, insbesondere des Bundes, ist durch die gesamtdeutschen Belange, aber auch durch die internationalen Verpflichtungen vielseitiger Art — in Osteuropa genauso wie im Vorderen Orient — sehr stark angewachsen, und zwar in einer Art und Weise, wie sie in einer normalen Situation nicht verantwortbar wäre.

    (Eike Ebert [SPD]: Weil Sie schon eine hohe Basisverschuldung hatten!)

    Aber wir sind eben nicht in einer normalen Situation, sondern wir haben die Verantwortung — wir übernehmen sie gern — , diese Leistungen zu erbringen, weil wir wissen, daß sie für die Vereinigung Europas genauso wie für die Vereinigung Deutschlands notwendig sind. Deswegen müssen wir, wie ich vorhin sagte, diesen Weg gehen.
    Die Grenze ist dort, wo wir die Solidität unserer Volkswirtschaft, verletzen würden.

    (Eike Ebert [SPD]: Ist das nicht schon so?)

    Dort, wo die Solidität der deutschen Volkswirtschaft durch steigende Zinsen, durch eine wachsende Inflationsrate und ähnliches angegriffen wird, beginnt ein Prozeß, der uns die Chance nimmt, in Zukunft weiterhin solche Leistungen erbringen zu können.

    (Zustimmung bei der FDP)

    Frau Kollegin Matthäus-Maier, wir haben zwar in einem sehr hohen Maße Schulden aufgenommen, aber ich glaube, daß wir dieses gerade noch verantworten können.

    (Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: 200 Milliarden?)

    — Legen Sie mich nicht auf einen Betrag fest. Wenn es 203 Milliarden DM sind, sagen Sie, ich hätte die Unwahrheit gesagt; vielleicht sind es 150 Milliarden DM oder wieviel auch immer.
    Jedenfalls werden wir in diesem Jahr nahezu ein Viertel der Haushaltsmittel für die Entwicklung in Ostdeutschland bereitstellen, also rund 100 Milliarden DM. Das ist ein enormer Betrag.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Herr Ministerpräsident Biedenkopf hat dieses eingefordert, meinend, er würde einen sehr hohen Betrag nennen. Er wußte gar nicht, daß dieser Betrag sowieso schon in der Planung war.
    Meine Damen und Herren, wichtig ist aber auch — das haben Sie angesprochen, Herr Vogel — die Standortfrage. Natürlich erweckt die Wirtschaft in Westdeutschland, wenn man sie heute betrachtet, nicht den Eindruck, als müsse sie irgendeine zusätzliche Förderung erhalten. Aber Wirtschaft ist eben ein dynamischer Prozeß.



    Dr. Hermann Otto So1ms
    Auf uns kommen zwei Dinge zu. Einmal kommt der europäische Binnenmarkt ab 1993 mit erheblich verschärften Wettbewerbsbedingungen auf uns zu. Zum zweiten kommt auf uns zu, daß der deutsche Arbeitsplatz weiterhin und zunehmend mit Lasten belegt wird, die diesen natürlich teurer machen und die Wettbewerbsverhältnisse zusätzlich verschärfen.
    Ich will Beispiele nennen. Es wird über eine Pflegeversicherung diskutiert. Inhaltlich liegen Sie von der SPD nahe bei dem Vorschlag von Herrn Blüm. Diese wird dazu führen, daß die Belastung in bezug auf den Arbeitsplatz beim Arbeitgeber wie beim Arbeitnehmer dynamisch steigend wächst. Nehmen Sie das Beispiel Holland. Dort ergibt sich eine zusätzliche Belastung von 5,8 %. Herr Blüm geht ja jetzt von 2 % aus; dabei wird es aber nicht bleiben.

    (Zuruf von der SPD: 1,5 %)

    Hinzu kommen zusätzliche Beiträge zur Arbeitslosenversicherung, Umweltabgaben, die die Firmen bezahlen müssen, die CO2-Abgabe, die Abfallabgabe und was alles in der Diskussion ist, Energiesteuern, Tarifsteigerungen über ein normales Maß hinaus, insbesondere die bedenkliche Anhebung der Sockellöhne, die dazu führt, daß die weniger leistungskräftigen Arbeitnehmer keinen Arbeitsplatz mehr finden, weil diese Arbeitsplätze dann für die Arbeitgeber zu teuer sind, und schließlich eine Ergänzungsabgabe, wie Sie sie fordern.
    Meine Damen und Herren, dieser Prozeß stellt eine Gefahr dar. Wenn das so weitergeht — teilweise ist es ja unvermeidlich —, dann müssen wir eben die Unternehmen an anderer Stelle entlasten. Deswegen bieten wir Ihnen ja an, über eine Unternehmensteuerreform zu reden, die diesen dringend gebotenen Ausgleich bewirkt. Im übrigen sehen unsere Pläne vor, daß die Unternehmensteuerreform durch Korrektur der Abschreibungsvorschriften teilweise selbstfinanziert wird.
    Meine Damen und Herren, noch eine abschließende Bemerkung zur Diskussion über den § 218. Sie wissen, die FDP-Fraktion hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, von dem wir meinen, daß er im Rahmen dessen bleibt, was das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil dargelegt hat, daß er also verfassungskonform ist, der aber gleichwohl die Freiheit der Entscheidung der Frau in die Hand gibt. Der Gesetzentwurf beinhaltet eine Fristenlösung mit einer obligatorischen Beratung, die aber die freie Entscheidung in die Hand der Frau und Mutter legt und ihr nicht eine Entscheidung vorschreibt. Dies ist mit einem großen Paket sozial flankierender Maßnahmen verbunden, die natürlich dazugehören, damit die Frauen in die Lage versetzt werden, sich trotz sozialer Schwierigkeiten für das Kind zu entscheiden.

    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich hoffe und bitte darum, daß es in diesem Hause eine Mehrheit für diesen Vorschlag geben wird, weil wir glauben, daß das die Kompromißlinie ist, auf die wir uns alle einigen können.
    Abschließend möchte ich sagen: Die FDP-Fraktion widmet sich mit aller Energie der Aufgabe, die deutsche Einheit herbeizuführen. Wir tun das in dem Bewußtsein — die Mitglieder der anderen Fraktionen mögen das entschuldigen —, daß wir die einzige gesamtdeutsche Partei sind. Wir haben im Gegensatz zur SPD mehr Mitglieder im Osten als im Westen.

    (Dr. Klaus Rose [CDU/CSU]: Weil ihr im Westen zu wenig Mitglieder habt!)

    Die SPD hat im Osten 22 000 Mitglieder und im Westen 900 000. Wir haben nicht nur zwei Vorzeigepolitiker.

    (Dr. Hans-Jochen Vogel [SPD]: Ist Herr Wünsche auch noch dabei?)

    — Nein, Herr Wünsche ist ausgetreten. Ich möchte Sie bitten, sich zurückzuhalten und über die 100 000 Mitglieder kein Pauschalurteil abzugeben. Meine Damen und Herren, das sind 100 000 Einzelschicksale. Sie müssen die Leute fragen, warum sie in die LDP gegangen sind, und Sie müssen sich einmal das Schicksal der Menschen erklären lassen, die ja am Anfang der Entwicklung verfolgt wurden und von denen zahlreiche viele Jahre im Zuchthaus zugebracht haben.

    (Eike Ebert [SPD]: Das ist nicht Ihr Verdienst!)

    — Das ist nicht mein Verdienst.
    Aber weil diese Partei auf beiden Seiten so ausgewogen ist — im Osten 100 000 Mitglieder, im Westen 70 000 — , ist sie zur Integration, zum Konsens, zur Diskussion miteinander und zur Übereinstimmung verpflichtet. Deswegen, glaube ich, ist die FDP in besonderem Maße aufgefordert — und wir haben diese Aufgabe voll angenommen — , die deutsche Einheit zu verwirklichen.
    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Hans Klein
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Briefs.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ulrich Briefs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS/LL)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir beraten heute abschließend über den Bundeshaushalt für 1991.

    (Zuruf von der SPD: An der Sie nicht teilgenommen haben!)

    Aber in welcher Situation beraten wir über diesen Haushalt? — Die Situation ist vor allem geprägt durch die größte Beschäftigungskatastrophe seit der Massenarbeitslosigkeit der 30er Jahre. 3 Millionen Menschen im Osten des neuen Deutschlands sind inzwischen arbeitslos oder in Kurzarbeit, 3 Millionen! Leider nur allzu fundierte Prognosen sagen: Es werden bald 4 oder 5 Millionen sein. In Sachsen z. B. wird geschätzt, daß es bald nur noch ein Viertel der Arbeitsplätze von 1989 in der Industrie geben wird.
    Wie wäre wohl die Reaktion der Menschen im Osten gewesen, wenn man sie in bezug auf diese Frage nicht eingelullt hätte? Wie wäre ihre Reaktion gewesen, z. B. bei den Wahlen am 18. März, am 14. Oktober und am 2. Dezember 1990, wenn man ihnen gesagt hätte: Ihr müßt aber nach dem Anschluß mit dem Verlust des Arbeitsplatzes, mit der Zerstö-



    Dr. Ulrich Briefs
    rung der Lebensperspektive, mit dem Zurück in die Dumpfheit der reinen Hausfrauenarbeit rechnen?

    (Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Quatsch!)

    Was ist die Steuerlüge — die Steuerlüge, die uns lediglich Geld kostet — gegen diese Anschlußlüge, gegen das bewußte Verschweigen und Verharmlosen der Folgen dieser Art des Anschlusses?!
    Vor diesem Hintergrund müssen wir auch sagen: Der Bundeshaushalt 1991 ist Bestandteil dieser Anschlußlüge. Er ist zumindest ein Haushalt der bewußt vergebenen Möglichkeiten des Ankämpfens gegen die Beschäftigungskatastrophe im Osten.
    Aber auch die Linke in Ost und West hat hier versagt. Wir hätten sagen müssen: Es gibt keinen Kapitalismus ohne Massenarbeitslosigkeit, ohne soziale Not. Es gibt ihn nicht! Die Jahre von Ende der 50er Jahre bis 1972 in der alten Bundesrepublik mit Vollbeschäftigung waren eben eine Ausnahme.
    Im reichen Westen haben wir seit Anfang der 80er Jahre eine Massenarbeitslosigkeit in der Größenordnung von 2 Millionen bis 3 Millionen einschließlich der stillen Reserve. Wir haben ca. 800 000 Kinder, die in Arbeitslosenhaushalten aufwachsen. Wir haben mehr als 6 Millionen Arme, und zwar nach Schätzung des konservativen Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Wir haben zwischen 400 000 und 1 Million Obdachlose. Das sind zum Teil einfach Menschen, die mit ihrem Einkommen keine bezahlbare Wohnung mehr finden. Die Zahl der Arbeitslosen, der Obdachlosen, der Sozialhilfeempfänger, der Empfänger einer Kleinstrente — übrigens wieder vor allem Frauen, Witwen von ungelernten oder angelernten Arbeitern, die z. B. längere Zeit arbeitslos waren — ist trotz der längsten Wachstumsperiode, trotz eines gerade in den letzten Jahren in riesigen Dimensionen zusätzlich produzierten Reichtums in der Wirtschaft gerade in dieser Zeit weiter angestiegen, weiter angestiegen im reichen Westen.
    Da sollen die Menschen im Osten glauben, bei ihnen wird es anders sein? Es wird nicht anders sein! Eine Bestätigung dafür ist die Tatsache, daß die Bundesregierung und die Koalitionsfraktionen außer vagen Hoffnungen und Versprechungen keine konkreten Zahlen, geschweige denn Konzepte oder Pläne, vorlegen.