Rede von
Gerda
Hasselfeldt
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das ist Unterstützung von seiten der FDP, Sie sehen es!
Die Deutschen leben immer länger: In den westlichen Ländern beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer heute 72, die der Frauen 79 Jahre.
Anfang der 70er Jahre lag sie um fünf Jahre niedriger, und von der Jahrhundertwende bis heute ist sie sogar um ca. 30 Jahre gestiegen.
Ich denke, dieses gibt schon Anlaß, darüber nachzudenken: Wo liegen die Ursachen? Es sind im wesentlichen die verbesserten Lebensbedingungen, die bessere Ernährung, das saubere Wasser, umfassende Impfaktionen, hervorragende Medizintechnik, ein hervorragendes Gesundheitswesen und vieles mehr. All dies, meine Damen und Herren, sind Erfolge unseres auf dem Prinzip der Selbstverwaltung basierenden Gesundheitswesens, sind Erfolge der allgemeinen staatlichen Gesundheitsfürsorge und sind Erfolge der gemeinschaftlichen Prävention. Das sind die erfolgreichen Einflußfaktoren für eine Gesundheitspolitik und für unser Gesundheitswesen. Nicht etwa milliardenschwere Staatssubventionen und staatlicher Gesundheitsdienst haben diesen Weg bereitet.
Genau dies, liebe Frau Titze, erklärt nämlich, warum der Einzelplan dieses Ministeriums zu den eher kleineren Etatpositionen des Bundeshaushalts gehört. Es ist schon richtig so: Staatliche Gelder allein garantieren eben keine Gesundheit. Wenn Sie sich die Ausgaben des Staates im Gesundheitswesen in der ehemaligen DDR anschauen — sie waren sehr hoch, aber sie haben nicht zu einer besseren Gesundheitsversorgung der Bevölkerung beigetragen —, dann wird Ihnen deutlich, daß nicht ein staatliches Gesundheitswesen, sondern ein freiheitliches Gesundheitswesen das ist, was unsere Bürgerinnen und Bürger brauchen.
Meine Damen und Herren, eine der heute vordringlichsten Aufgaben — dies wurde von meinen Vorrednern aus den Koalitionsfraktionen bereits angesprochen — , ist die Angleichung des Gesundheitswesens in den neuen Ländern an das hohe Versorgungsniveau im Westen. Ein Großteil der dortigen Krankenhäuser muß grundlegend saniert, zum Teil neu gebaut und in weiten Bereichen modernisiert werden. Allein in Sachsen — so heute der Kollege Geißler — müssen zwei Drittel der Krankenhäuser neu gebaut werden, und etwa ein Drittel muß grundlegend modernisiert werden.
Ich möchte bei dieser Gelegenheit all jenen, die in diesen Einrichtungen unter diesen Bedingungen Dienst an den Patienten, an den Kranken, geleistet haben und heute noch leisten, den Ärzten und dem Pflegepersonal, auch von unserer Seite aus ganz herzlich Dank dafür sagen, daß sie unter diesen Bedingungen gearbeitet haben und arbeiten.