Rede:
ID1202602500

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 30
    1. Sie: 2
    2. so: 2
    3. der: 2
    4. Herr: 1
    5. Kollege,: 1
    6. wenn: 1
    7. vehement: 1
    8. für: 1
    9. die: 1
    10. Pflegesicherung: 1
    11. sind,: 1
    12. dann: 1
    13. frage: 1
    14. ich: 1
    15. Sie,: 1
    16. warum: 1
    17. am: 1
    18. Ende: 1
    19. 11.: 1
    20. Wahlperiode: 1
    21. das: 1
    22. hervorragende: 1
    23. Pflegegesetz: 1
    24. GRÜNEN: 1
    25. mit: 1
    26. einer: 1
    27. großen: 1
    28. Mehrheit: 1
    29. abgelehnt: 1
    30. haben?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 12/26 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 26. Sitzung Bonn, Dienstag, den 4. Juni 1991 Inhalt: Gedenkworte für den durch ein Attentat ums Leben gekommenen früheren indischen Ministerpräsidenten Rajiv Gandhi . 1841 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Müller (Wesseling) 1841B Ausscheiden des Abg. Lowack aus der Fraktion der CDU/CSU 1841B Überweisung eines Gesetzentwurfs der Bundesregierung an verschiedene Ausschüsse 1841 C Tagesordnungspunkt I: Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1991 (Haushaltsgesetz 1991) (Drucksachen 12/100, 12/494) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksachen 12/501, 12/530) 1841D Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 12/502, 12/530) Helmut Esters SPD 1842 A Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU 1844 D Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste . . . 1847 A Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) FDP . . 1847 D Dr. Peter Struck SPD 1848 D Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 12/503, 12/530) 1849D Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksachen 12/511, 12/530) Rudolf Dreßler SPD 1850 A Hans-Gerd Strube CDU/CSU 1855 C Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste . . . 1858A Petra Bläss PDS/Linke Liste 1859 A Ina Albowitz FDP 1860 D Vera Wollenberger Bündnis 90/GRÜNE 1863 A Dr. Norbert Blüm, Bundesminister BMA 1864 D Rudolf Dreßler SPD 1866 C Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste . . 1868A Uta Würfel FDP 1868B Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Gesundheit (Drucksachen 12/515, 12/530) Uta Titze SPD 1869B Uta Würfel FDP 1870 D Arnulf Kriedner CDU/CSU 1872 B Dr. Ursula Fischer PDS/Linke Liste . . 1873 B Dr. Ursula Fischer PDS/Linke Liste 1874A, 1875 A Arnulf Kriedner CDU/CSU 1874 D Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) FDP . . 1875 B II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 26. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 4. Juni 1991 Gerda Hasselfeldt, Bundesministerin BMG 1876B Dr. Ursula Fischer PDS/Linke Liste . . 1876D, 1878 D Klaus Kirschner SPD 1877 B Einzelplan 17 Geschäftsbereich des Bundesministers für Frauen und Jugend (Drucksachen 12/517, 12/530) Dr. Konstanze Wegner SPD 1879 B Susanne Jaffke CDU/CSU 1883 C Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste . . . 1884 D Ina Albowitz FDP 1885 C Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMFJ 1886 C Einzelplan 18 Geschäftsbereich des Bundesministers für Familie und Senioren (Drucksachen 12/518, 12/530) Ingrid Becker-Inglau SPD 1889 B Ina Albowitz FDP 1890 A Irmgard Karwatzki CDU/CSU 1892 D Ingrid Becker-Inglau SPD 1893 B Dr. Konstanze Wegner SPD 1893 C Margot von Renesse SPD 1895 A Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste . . . . 1896 B Dr. Sigrid Hoth FDP 1897 B Hannelore Rönsch, Bundesministerin BMFuS 1898C, 1901B Margot von Renesse SPD 1901 A Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksachen 12/507, 12/530) in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 12/519, 12/530) Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD . 1901D, 1914 A Michael von Schmude CDU/CSU . . . . 1905 C Dr. Wolfgang Ullmann Bündnis 90/GRÜNE 1907 C Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) FDP . . . 1908 C Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste . . 1909 C Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister BMJ . . 1910B, 1914 C Dr. Hans de With SPD (zur GO) 1913 C Konrad Weiß (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 1913D Nächste Sitzung 1915 D Berichtigungen 1916 Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 1917* A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 26. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 4. Juni 1991 1841 26. Sitzung Bonn, den 4. Juni 1991 Beginn: 15.00 Uhr
  • folderAnlagen
    1916 Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 26. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 4. Juni 1991 Berichtigungen 25. Sitzung (Nachtrag): Auf der ersten Seite ist bei „Anlage 3" zu lesen: „Endgültiges Ergebnis und Namenslisten der namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion der SPD auf Drucksache 12/580". Auf Seite II ist bei „Anlage 10" zu lesen: „Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink FDP". Seite 1806, Anlage 3: In der zweiten Zeile der Überschrift ist statt „Änderungsantrag" „Entschließungsantrag" zu lesen. Auf Seite 1825 A ist bei dem Namen „Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink" statt „(SPD)" „(FDP)" zu lesen. Auf Seite 1839 D (Anlage 40) ist bei „Haushaltsausschuß" statt „Drucksache 11/360 Nummer 3.13, 2.13" zu lesen: „Drucksache 12/269 Nummer 2.12, 2.13". Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter, Robert SPD 04.06.91 * * Blunck, Lieselott SPD 04.06.91* * Büchler (Hof), Hans SPD 04.06.91 * * Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 04.06.91 * * Catenhusen, SPD 04.06.91 Wolf-Michael Diller, Karl SPD 04.06.91 Francke (Hamburg), CDU/CSU 04.06.91 Klaus Genscher, Hans Dietrich FDP 04.06.91 Haack (Extertal), SPD 04.06.91 Karl-Hermann Haschke CDU/CSU 04.06.91 (Großhennersdorf), Gottfried Dr. Hauchler, Ingomar SPD 04.06.91 Hauser CDU/CSU 04.06.91 (Rednitzhembach), Hansgeorg Kittelmann, Peter CDU/CSU 04.06.91 * * Klappert, Marianne SPD 04.06.91 Dr. Lippold (Offenbach), CDU/CSU 04.06.91 Klaus W. Lummer, Heinrich CDU/CSU 04.06.91 * * Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 04.06.91 * * Erich Marten, Günter CDU/CSU 04.06.91 * * Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) SPD entschuldigt bis einschließlich Matschie, Christoph 04.06.91 Meckel, Markus SPD 04.06.91 Dr. Meyer (Ulm), Jürgen SPD 04.06.91 Dr. Meyer zu Bentrup, CDU/CSU 04.06.91 * * Reinhard Michels, Meinolf CDU/CSU 04.06.91 * * Dr. Müller, Günther CDU/CSU 04.06.91 * * Pfuhl, Albert SPD 04.06.91 Dr. Probst, Albert CDU/CSU 04.06.91 * * Rau, Rolf CDU/CSU 04.06.91 Reddemann, Gerhard CDU/CSU 04.06.91* Reimann, Manfred SPD 04.06.91* * von Schmude, Michael CDU/CSU 04.06.91 * * Dr. Schöfberger, Rudolf SPD 04.06.91 Seesing, Heinrich CDU/CSU 04.06.91 Singer, Johannes SPD 04.06.91 Dr. Soell, Hartmut SPD 04.06.91 * * Stachowa, Angela PDS 04.06.91 Dr. Stavenhagen, Lutz G. CDU/CSU 04.06.91 Steiner, Heinz-Alfred SPD 04.06.91 * * Terborg, Margitta SPD 04.06.91 * * Dr. Töpfer, Klaus CDU/CSU 04.06.91 Vogel (Ennepetal), CDU/CSU 04.06.91 * * Friedrich Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 04.06.91 Würzbach, Peter Kurt CDU/CSU 04.06.91 Zierer, Benno CDU/CSU 04.06.91 * *' * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates * * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans-Gerd Strube


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Ja, bitte schön.


Rede von Dr. Ilja Seifert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)
Herr Kollege, wenn Sie so vehement für die Pflegesicherung sind, dann frage ich Sie, warum Sie am Ende der 11. Wahlperiode das hervorragende Pflegegesetz der GRÜNEN mit einer so großen Mehrheit abgelehnt haben?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Gerd Strube


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Ob das Pflegehilfegesetz der GRÜNEN so hervorragend war, vermag ich jetzt nicht zu beurteilen. Dazu müßte man es wirklich würdigen. Aber ich habe gerade deutlich gemacht, daß wir ein Konzept haben und einen Weg gehen. Sie werden sicherlich noch in dieser Legislaturperiode erleben, daß wir dieses Thema meistern werden.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Wenn wir dabei einen großen Konsens erreichen können — Herr Dreßler hat nicht nur Drohungen ausgestoßen, sondern er hat auch einige Angebote gemacht —, dann wäre das sicherlich eine gute Sache.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU — Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Da haben nicht viele bei euch geklatscht! — Gegenruf von der CDU/CSU: Bei Drohungen von Dreßler kann man ja auch nicht klatschen!)

    Etwa 10 °A° der ambulant Gepflegten erhalten Hilfe zur Pflege nach dem Bundessozialhilfegesetz. Sozialhilfe, meine Damen und Herren, war ursprünglich als Auffangnetz für den Ausnahmefall gedacht. Jetzt ist sie für Pflegebedürftige fast schon zur Regel geworden. Dies entspricht nicht unserem Leitbild einer solidarischen und menschlichen Gesellschaft. Es ist entwürdigend, wenn Menschen nach einem erfüllten Arbeitsleben durch die Pflegebedürftigkeit auf öffentliche Fürsorge angewiesen sind.

    (Dr. Ilja Seifert [PDS/Linke Liste]: Bravo!)

    Es darf einfach nicht sein, daß die Heimkosten einen Großteil der Rente schlucken und viele nur mit einem kleinen Taschengeld abgespeist werden. Deshalb muß jetzt die solidarische und soziale Absicherung der Pflegebedürftigen endlich gelöst werden. Hierzu hat die Bundesregierung von uns einen eindeutigen Auftrag erhalten: Bis Mitte nächsten Jahres muß ein erster Gesetzentwurf vorliegen.

    (Rudi Walther [SPD]: Der erste von wie vielen?)

    Einen ersten Einstieg zur Verbesserung der Lage der Pflegebedürftigen haben wir bereits mit der Einführung der neuen Pflegeleistungen im Rahmen der Gesundheitsreform, durch den Pflegeurlaub ab 1989 und durch die Pflegehilfen ab Januar dieses Jahres geschaffen. Das größere Stück des Weges liegt aber noch vor uns. Jetzt geht es um ein Gesamtkonzept. Denn Pflege ist nicht nur ein Problem der Finanzierung, meine Damen und Herren, wir müssen auch über andere Fragen diskutieren. Wir müssen den Beruf der Schwester und des Pflegers attraktiver machen.

    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)

    Denn wer Menschen betreut und versorgt, darf nach meiner Einschätzung nicht schlechter bezahlt werden als derjenige, der Maschinen bedient, repariert oder wartet.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)

    Was wir brauchen, ist ein Netz der ambulanten, teilstationären und stationären Versorgung. Wir müssen über die Qualität und Humanität der Pflegeleistungen und darüber sprechen, wie die häuslichen Pflegekräfte sozial abgesichert werden können.
    Wir wollen zur Klärung all dieser Fragen einen wirksamen Beitrag leisten. Daher haben wir im Haushalt 1991 ein Modellprogramm — betitelt ,,Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung Schwerpflegebedürftiger" — aufgestellt. Diese Mittel sollen die künftige Absicherung des Pflegerisikos und ihre Umsetzung mit allen Beteiligten vorbereiten. An Hand von Modellen soll ein leistungsfähiges Netz mit Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten erprobt werden, das den ständig wachsenden Bedarf fachgerecht abdecken kann. Gleichzeitig suchen wir nach Wegen, um die Pflegebedürftigen und ihre Familienangehörigen dahin zu führen, daß sie die Einrichtungen nutzen und ihre sozialrechtlichen Ansprüche auch wahrnehmen.
    Das Modellprogramm soll in den neuen Ländern den Aufbau einer bedarfsgerechten Pflegeversorgung vorantreiben. In den alten Ländern soll es Engpässe ausgleichen. Daneben sollen vorrangig im stationären Bereich die Funktion und Nutzung von Einrichtungen und Diensten verbessert werden. Auf der Grundlage von Bedarfserhebungen und Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen sollen neue Formen pflegerischer Versorgung, u. a. durch Tagespflegestationen, erprobt und die bedarfsgerechte Nutzung durch Pflegebedürftige und ihre Angehörigen angeregt werden. Ein wichtiger Bestandteil ist die geriatrische Rehabilitation. Sie kann Pflegebedürftigkeit vermeiden, beseitigen, vermindern oder hinauszögern.
    Zur Lösung des Problems Pflegebedürftigkeit müssen alle Beteiligten — Verbände der Betroffenen, Frauen- und Seniorenorganisationen, Leistungserbringer, Verwaltung und Gesetzgeber — beitragen. Wir brauchen Engagement, Phantasie und die Bereitschaft, aus den Trampelpfaden der Gewohnheit herauszugehen.

    (Dr. Ilja Seifert [PDS/Linke Liste]: Bravo!)

    Dieses Problem geht jeden an. Ziel muß es sein, eine große Übereinstimmung zu finden. Denn es kann doch nicht richtig sein, daß wir in riesige politische Streitereien um kleinkrämerische Fragen geraten: ob der Zuschuß der Krankenkasse zur offenen Badekur nun 15 oder 25 DM beträgt, ob jedes Schnupfenmittel von der Kasse zu bezahlen ist, ob jeder jederzeit mit dem Taxi zum Arzt fahren kann und ob den Versicherten eine Eigenbeteiligung beim Zahnersatz zuzumuten ist, und gleichzeitig verschließen wir die Augen



    Hans-Gerd Strube
    vor einem Risiko, das den einzelnen um die wohlverdienten Früchte seiner lebenslangen Arbeit bringt und ganze Familien ruinieren kann. Wir sollten bei der Lösung dieses Problems auf kleinkarierte Beschimpfungen verzichten. Sie nützen niemandem.
    Wie Sie sehen, ist der Sozialetat des Haushalts 1991 ein wirkungsvoller Beitrag für den Sozialstaat Deutschland. Wir zeigen damit, daß wir von der CDU/ CSU-Fraktion eine solide, solidarische und gleichzeitig bezahlbare Sozialpolitik leisten. Wir haben die Sozialkompetenz, die zur Lösung dieser Aufgaben nötig ist.

    (Zuruf von der SPD: Seit wann?)

    Ich darf für meine Fraktion erklären, daß wir dem Etat des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung unsere Zustimmung geben.

    (Ottmar Schreiner [SPD]: Der ist gerade eingeschlafen!)

    Ich bedanke mich fürs Zuhören.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)