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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 12/13 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 13. Sitzung Bonn, Dienstag, den 12. März 1991 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 643 A Tagesordnungspunkt 1: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beseitigung von Hemmnissen bei der Privatisierung von Unternehmen und zur Förderung von Investitionen (Drucksachen 12/204, 12/216) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Spaltung der von der Treuhandanstalt verwalteten Unternehmen (Drucksachen 12/205, 12/214) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (Drucksachen 12/206, 12/215) d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Außenwirtschaftsgesetzes und der Strafprozeßordnung (Drucksachen 12/209, 12/218) e) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Beitragssätze in der gesetzlichen Rentenversicherung und bei der Bundesanstalt für Arbeit (Drucksache 12/208) f) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung der Renten der gesetzlichen Rentenversicherung und der Geldleistungen der gesetzlichen Unfallversicherung im Jahre 1991 (Drucksache 12/197) g) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Erneute Überweisung von Vorlagen aus früheren Wahlperioden (Drucksache 12/210) 643 C Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1991 (Haushaltsgesetz 1991) (Drucksache 12/100) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Der Finanzplan des Bundes 1990 bis 1994 (Drucksache 12/101) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Maßnahmen zur Entlastung der öffentlichen Haushalte sowie über strukturelle Anpassungen in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet (Haushaltsbegleitgesetz 1991) (Drucksache 12/221) in Verbindung mit II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 12. März 1991 Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von dem Abgeordneten Dr. Kurt Faltlhauser, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie dem Abgeordneten Hans H. Gattermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung von Investitionen und Schaffung von Arbeitsplätzen im Beitrittsgebiet sowie zur Änderung steuerrechtlicher und anderer Vorschriften (Steueränderungsgesetz 1991) (Drucksache 12/219) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von dem Abgeordneten Dr. Kurt Faltlhauser, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie dem Abgeordneten Hans H. Gattermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung eines befristeten Solidaritätszuschlags und zur Änderung von Verbrauchsteuer- und anderen Gesetzen (Solidaritätsgesetz) (Drucksache 12/220) Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 645 A Oskar Lafontaine, Ministerpräsident des Saarlandes 656B Hans H. Gattermann FDP . 659C, 712A, 723B, 728A, 733 C Friedrich Bohl CDU/CSU 665 A Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste . 670A, 708C Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) FDP . . . 673B Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 677D Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD . . . 681 B Jochen Borchert CDU/CSU 687 C Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD 689C, 690C, 718A, 720C Ingrid Matthäus-Maier SPD 692 B Bernd Henn PDS/Linke Liste 692 C Werner Zywietz FDP 694 D Helmut Esters SPD 695 C Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) FDP . 695D Hans-Eberhard Urbaniak SPD 696A Joachim Poß SPD 697 D Gunnar Uldall CDU/CSU 702 B Hans Peter Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 704 B, 708A, 713A Rudi Walther SPD 707C, 708B Ingrid Matthäus-Maier SPD 707 D Hermann Rind FDP 709 A Rudi Walther SPD 709 D Achim Großmann SPD 712D Dr. Emil Schnell SPD 713B Adolf Roth (Gießen) CDU/CSU 716D Ernst Schwanhold SPD 717 A Arnulf Kriedner CDU/CSU 719A Manfred Hampel SPD 721 A Arnulf Kriedner CDU/CSU 722A Dr. Hermann Otto Solms FDP 722 D Dr. Kurt Faltlhauser CDU/CSU 724 D Jürgen Koppelin FDP 725 C Reiner Krziskewitz CDU/CSU 728 C Gunnar Uldall CDU/CSU 730A Joachim Poß SPD 731 C Dr. Kurt Faltlhauser CDU/CSU . . . 732A Dankward Buwitt CDU/CSU 732 D Beratung und Abstimmung über den Antrag der PDS/Linke Liste auf Änderung der Tagesordnung und des Tagesortes Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste 654 D Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU 655A Dr. Peter Struck SPD 655 B Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) FDP . . 655 C Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 655 D Nächste Sitzung 734 C Berichtigung 734 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 735* A Anlage 2 Deichsicherheit an der Unterelbe angesichts der zu erwartenden Änderung der Tidedynamik MdlAnfr 68, 69 — Drs 12/159 —Dr. Margrit Wetzel SPD SchrAntw PStSekr Neumann BMFT 335* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 12. März 1991 643 13. Sitzung Bonn, den 12. März 1991 Beginn: 10.01 Uhr
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    Berichtigung 12. Sitzung, Seite III, linke Spalte, 6. Zeile von unten: Bei dem Namen ,Eimer (Fürth)' ist statt „SPD" „FDP" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter, Robert SPD 12. 03. 91 * Augustin, Anneliese CDU/CSU 12. 03. 91 Bierling, Hans-Dirk CDU/CSU 12. 03. 91 ** Brandt, Willy SPD 12. 03. 91 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 12. 03. 91 * Dr. Däubler-Gmelin, SPD 12. 03. 91 Herta Doss, Hansjürgen CDU/CSU 12. 03. 91 Funke, Rainer FDP 12. 03. 91 Göttsching, Martin CDU/CSU 12. 03. 91 Grochtmann, Elisabeth CDU/CSU 12. 03. 91 Dr. Guttmacher, FDP 12. 03. 91 Karlheinz Dr. Hennig, Ottfried CDU/CSU 12. 03. 91 Heyenn, Günther SPD 12. 03. 91 Horn, Erwin SPD 12. 03. 91 ** Ibrügger, Lothar SPD 12. 03. 91 ** Jaunich, Horst SPD 12. 03. 91 Kossendey, Thomas CDU/CSU 12. 03. 91 Krause (Dessau), CDU/CSU 12. 03. 91 Wolfgang Dr. Kübler, Klaus SPD 12. 03. 91 Lowack, Ortwin CDU/CSU 12. 03. 91 ** Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 12. 03. 91 Erich Dr. Müller, Günther CDU/CSU 12. 03. 91 * Paintner, Johann FDP 12. 03. 91 Rawe, Wilhelm CDU/CSU 12. 03. 91 Reddemann, Gerhard CDU/CSU 12. 03. 91 * Dr. Reinartz, Bertold CDU/CSU 12. 03. 91 Dr. Scheer, Hermann SPD 12. 03. 91 * Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 12. 03. 91 Dr. Schneider CDU/CSU 12. 03. 91 (Nürnberg), Oscar Schulte (Hameln), SPD 12. 03. 91 ** Brigitte Sielaff, Horst SPD 12. 03. 91 Dr. Sperling, Dietrich SPD 12. 03. 91 Dr. Töpfer, Klaus CDU/CSU 12. 03. 91 Weiß (Berlin), Konrad Bündnis 90/ 12. 03. 91 DIE GRÜNEN Welt, Hans-Joachim SPD 12. 03. 91 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Neumann auf die Frage der Abgeordneten Dr. Margrit Wetzel (SPD) (Drucksache 12/159 Fragen 68 und 69): Zu Frage 68: Das Forschungsprojekt „Rezente Wasserstandsänderungen an der Deutschen Nordseeküste - Numerische Simulation" wurde vom Bundesminister für Forschung und Technologie (BMFT) für einen Zeitraum von drei Jahren (1. 7. 1987-30. 6. 1990) gefördert. Die Arbeiten haben gezeigt, daß die angewandten numerischen Modelle gute Ergebnisse bezüglich des Tideablaufs (Normaltiden und Sturmfluten) liefern und somit für die Vorhersage von Änderungen des Tideverhaltens in der Deutschen Bucht, verursacht durch einen Meeresspiegelanstieg, verwendet werden können. Die Simulationen eines erhöhten Meeresspiegels ergaben, daß insbesondere in den flachen Gebieten der Deutschen Bucht mit Änderungen der Tidedynamik zu rechnen ist. Dies trifft sowohl für Normaltiden als auch für Sturmfluten zu. Es ist mit Veränderungen der Erosions- und Sedimentationsmuster in den Wattengebieten und Verschiebungen der Brackwasserzonen in den Ästuaren (Flußmündungsgebiete) zu rechnen, die zur Quantifizierung jedoch weiterer Untersuchungen bedürfen. Unmittelbare Konsequenzen für den Deichbau ergeben sich aus den Ergebnissen des Vorhabens bisher nicht. Im zwischenzeitlich geförderten Anschlußprojekt „Simulationen von Wasserstandsänderungen an der Deutschen Nordseeküste und in den Ästuaren" sollen die Folgen eines beschleunigten Meeresspiegelanstiegs auf die Ästuare (z. B. Verlagerung der Schwebstoffzonen, Veränderung der Strömungsverhältnisse unter Berücksichtigung sich hydrologisch verändernder Bedingungen im Ober- und Unterlauf des Ästuars, Änderung der Windstaukurven und Strömungsverhältnisse bei Extremwetterlagen) untersucht werden. Auf die Frage, ob es möglich ist, zusätzliche Zerstörungspotentiale durch Veränderungen der Tidedynamik infolge einer Vertiefung der Unterelbe auf 15 m unter MTNV zu berechnen, ist folgendes zu sagen: Der Bundesminister für Verkehr läßt von der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes zur Zeit eine Fahrwasseranpassung der Elbe unterhalb von Hamburg aus Anlaß der weltweit gestiegenen Anforderungen des Containerschiffsverkehrs untersuchen. Verschiedene Fahrwasservarianten und deren Auswirkungen auf die Tideenergie werden nach dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik zuverlässig mit mathematischen Simulationsmodellen berechnet. Hiermit wird die Grundlage für die Optimierung von ökonomischen und ökologischen Fragestellungen der Verkehrsplanung ermöglicht. Der Begriff „Zerstörungspotentiale" ist fachwissenschaftlich nicht gebräuchlich und sollte in diesem Zu- 736* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 12. März 1991 sammenhang nicht verwendet werden. Zu der Frage, ob es Wasserbaumaßnahmen gibt, die grundsätzlich geeignet sind, dem Zerstörungspotential des allgemeinen Tidenhöhenanstiegs sowie sturmfluterzeugenden Windlagen entgegenzuwirken und umgekehrt, antworte ich folgendes: Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, durch Wasserbaumaßnahmen, wie z. B. Buhnen, die Rauheiten im Randbereich des Flußbettes zu erhöhen und damit eine entsprechend erhöhte Tideenergieumwandlung herbeizuführen. Dabei ist jedoch abzuwägen, ob diese Maßnahmen ökonomisch und ökologisch angemessen sind, insbesondere weil eine sehr geringe Änderung der mittleren Tidewasserstände zu erwarten ist. Eine abschließende Beurteilung wird nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse erfolgen. Bei Sturmfluten herrschen meteorologisch bedingt bereits stark erhöhte Wasserstände im Elbe-Ästuar, so daß bei diesen Bedingungen die örtlich nur im Fahrrinnenbereich vorgenommene Vertiefung einen noch geringeren Einfluß hat. Zu Frage 69: Meeresspiegeländerungen sind im Rahmen natürlicher Schwankungen seit langen Jahren bekannt. Gegenwärtig hat es den Anschein, als ob wir uns in einer Phase des Meeresspiegelanstiegs befinden. So ist seit Beginn dieses Jahrhunderts der Meeresspiegel im Bereich der Nordsee um 14 plus/minus 5 cm gestiegen. Ob hierfür ausschließlich natürlich oder auch durch menschliche Aktivitäten angestoßene Ursachen verantwortlich sind, kann derzeit — so sagen es die den Bundesminister für Forschung und Technologie beratenden Wissenschaftler — nicht eindeutig beantwortet werden. Auch sind sich die Wissenschaftler darin einig, daß die zukünftige Veränderung des Meeresspiegels neben geologischen Bedingungen (Hebungen/Senkungen der norddeutschen Tiefebene) ganz wesentlich auch von der künftigen Entwicklung des Klimas abhängt. In welchem Ausmaß aufgrund von Klimaänderungen der Meeresspiegel steigt, ist in der Wissenschaft allerdings umstritten. Prognosen reichen von 15 cm bis 150 cm für das kommende Jahrhundert. Die wohl komplexeste Modellrechnung u. a. zu diesem Themenkreis hat das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Klimarechenzentrum kürzlich vorgelegt. Hier gehen die Wissenschaftler von einer thermisch bedingten Anhebung des Meeresspiegels von 16 cm für die nächsten 100 Jahre aus. Welche Folgen hiermit verbunden sind, soll im Rahmen eines BMFT-Förderschwerpunkts „Folgen einer möglichen Klimaänderung" wissenschaftlich bearbeitet werden. Zu der Frage, ,gibt es Maßnahmen zur Verhinderung einer Verschiebung der Brackwasser-Zonen, die aufgrund veränderter Tidedynamik entgegenwirken können, wenn ja, welche?' folgendes: Der Bundesregierung liegen abgesicherte Erkenntnisse über Verschiebungen der Brackwassergrenze in der Unterelbe bisher nicht vor. Alle Maßnahmen an Küstengewässern stellen einen Eingriff in äußerst sensible hydrodynamische und ökologische Systeme dar und bedürfen als Planungsgrundlage umfassender ökosystemarer Untersuchungen. Es wird auf die Antwort in Zusatzfrage 68.2 verwiesen. Die Frage, durch welche Maßnahmen ein Vordringen der Salzfront flußaufwärts und eine Beeinträchtigung des Grundwassers im Einflußbereich der Unterelbe zu verhindern wäre, kann ich sagen: Ökosystemare Untersuchungen schließen die Erkundung der Auswirkung einer potentiellen Verschiebung der Brackwasserzone auf das ufernahe Grundwasser mit ein. Eine Beurteilung wird nach Vorliegen entsprechender Untersuchungsergebnisse im Einvernehmen mit den für den Grundwasserschutz zuständigen Elbeanliegerländern erfolgen.
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    Rede von Dr. Kurt Faltlhauser


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Aber ja, bitte.


Rede von Dr. h.c. Jürgen Koppelin
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Kollege, sind Sie bereit zur Kenntnis zu nehmen, daß die Jusos festgestellt haben, wo Herr Engholm ist, nämlich auf Tauchstation?

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    Rede von Dr. Kurt Faltlhauser


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Ich war schon sehr nahe bei dieser Feststellung, ich habe ihn am Strand vermutet.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Da gibt es gegenwärtig eine Reihe von Hellsehern, die sagen: Wir haben die Lasten schon vor den Wahlen ganz genau gesehen. — Herr Lafontaine gehört auch dazu. Es gibt noch einen anderen, der auch immer noch sagt: „Ich habe es immer gewußt" , und das ist der ehemalige Minister der Finanzen der DDR, der Herr Romberg. Herr Romberg ist in seiner Argumentation eigentlich typisch, denn seine „klaren" Voraussagen haben in der konkreten Abfolge wie folgt ausgesehen:
    Erstens hat er sich monatelang mit dem Finanzministerium West unterhalten, und da war man sich in der gemeinsamen Einschätzung der zahlenmäßigen Grundlagen weitgehend einig. Daraufhin hat er vier Tage vor der Unterzeichnung des Staatsvertrags erklärt, er könne keine Eckwerte festlegen. Drei Tage später, am 17. Mai 1990, war er dann doch bereit, diese Eckwerte festzulegen. 1,5 Monate später verkündete Herr Romberg (SPD), vor seiner Vorlage eines Staatsvertrags für das zweite Halbjahr 1990, er könne den vereinbarten Rahmen für die Kreditaufnahme nicht einhalten. Gleichzeitig hat Herr Romberg aber im Ministerrat massive Ausgabenerhöhungen gefordert, und die wurden auch beschlossen: neue Preissubventionen, Besoldungserhöhungen und und und. Logischerweise — nächster Schritt — hat er globale Forderungen an die Bundesrepublik gestellt. Vorgelegt wurde eine sogenannte Modellrechnung, auf genau den Zahlen basierend, die Herr Romberg kurz zuvor selbst bezweifelt hatte. Pauschal wurde der vereinbarte Ausgabenahmen für 1991 um über 20 Milliarden DM erhöht, schematisch für jedes Jahr fortgeschrieben und mathematisch hochgerechnet. Es gab überhaupt keine konkreten Angaben über diese Mehranforderungen.

    (Poß [SPD]: Alles mit Unterstützung des Finanzministeriums!)




    Dr. Kurt Faltlhauser
    Die Bundesrepublik hätte das ganze 120 Milliarden DM an Nettokreditaufnahme gekostet!
    Warum sage ich dies? Dieser Mann ist Kronzeuge für das vorausschauende Wissen der SPD. Ich habe den Eindruck, er war damals der Berater von Herrn Lafontaine, und deshalb hat Herr Lafontaine während seiner Kampagne so polemisiert.

    (Poß [SPD]: Es waren doch viele Beamte aus dem BMF drüben!)

    Meine Damen und Herren, die von der Koalition beschlossenen Steuererhöhungen, die von den Fraktionen hier mit in den Haushalt eingebracht werden, sind auf Grund einer extremen und besonderen Situation notwendig geworden, auf die der Finanzminister und andere Redner bereits ausführlich hingewiesen haben.
    Ich darf in diesem Zusammenhang einen von mir sehr geschätzten Politiker zitieren, der sagt:
    Wer in der Politik nicht bereit ist, sich auf — manchmal leider sehr schnell — sich ändernde Daten einzustellen und daraus so verantwortlich, wie es immer nur möglich ist, Folgerungen zu ziehen, sollte eigentlich aufhören, Politik zu machen. Wir sind der Meinung, daß man sich darauf einstellen muß und daß diejenigen, die Regierungsverantwortung tragen, es auch dann tun müssen, wenn es unpopulär ist.
    Dieses Zitat, das in vollem Umfang auf die gegenwärtige Situation zuträfe, ist nicht aus dem Jahr 1991, sondern aus dem Jahr 1981. Gesagt hat es der von mir sehr geschätzte Kollege Gobrecht (SPD), heute Finanzsenator in Hamburg. Er hat es gesagt anläßlich der Einbringung des Verbrauchsteueränderungsgesetzes durch die Regierung Schmidt. Er hat dadurch um Verständnis für diese Anhebung der Steuern geworben. Er, Gobrecht, würde heute hier an diesem Platz mit Sicherheit dasselbe wiederholen. Ich stelle nur fest, daß die Nachfolger von Herrn Gobrecht nicht so weise und nicht so vorausschauend sind wie er, daß sie dies beurteilen könnten.

    (Poß [SPD]: Da müssen Sie aber lange zurückgreifen, um ein Zitat zu finden!)

    — Ihr seid ja auch schon lange nicht mehr an der Regierung, Herr Kollege Poß, wenn ich Ihnen das sagen darf. Es sind allmählich schon fast zehn Jahre.
    Der Bundesfinanzminister hat in seiner Einbringungsrede darauf hingewiesen, daß er bereits im September 1990 Steuererhöhungen nicht ausgeschlossen hat. Steuererhöhungen — so sein Zitat — müßten das letzte sein, wenn alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft sind; Steuererhöhungen dürften nicht am Anfang stehen.
    Der Finanzminister hat aus meiner Sicht bei diesem Rückblick nur die Hälfte, nur einen Teil der damaligen Ereignisse berichtet. Er hat nicht erwähnt, daß ein Sturm der Entrüstung damals in allen Medien, bei den Verbänden und nicht zuletzt auch bei Ihnen, der Opposition, zu verzeichnen war. Das war ein lautes Lamentieren, ein Sturm der Entrüstung! Auch in den eigenen Reihen gab es die ensprechenden Besserwisser, die den Kopf geschüttelt und hinter verschlossenen Türen gesagt haben: Wie konnte er nur!
    Dieselben Personen, die damals im September 1990 den Bundesfinanzminister wegen seiner Aussage zur prinzipiellen Möglichkeit der Steuererhöhungen gescholten haben, sind heute wiederum entrüstet, weil der Finanzminister den Steuererhöhungsbeschlüssen der Koalition in der heutigen Situation seinen Segen gegeben hat.
    Ich habe mir gestern, Herr Kollege Poß, noch einmal die große Zahl von Presseerklärungen von Ihnen und Ihrer Vorsitzenden angesehen. Der Gesamteindruck lautet: viel künstliche Aufregung ohne substantielle, fachlich ernstzunehmende Einwände.
    Meine Damen und Herren von der SPD, was Sie zum Steuerpaket der Koalition sagen, ist keine Alternative, sondern eine Variante. Auch Sie kommen nicht um die Erkenntnis herum, daß vor allem die Mineralölsteuer erhöht werden muß, daß man kurzfristig einen Zuschlag zur Einkommensteuer benötigt. Lediglich in der „Inneneinrichtung " dieser Steuervorschläge haben Sie andere Vorstellungen. Bei der Mineralölsteuer sagen Sie: Ja, aber mehr! Beim Zuschlag zur Einkommensteuer sagen Sie: ja, aber ... Das sind also Varianten und keine Alternativen, die einer guten Opposition wohl anstünden.
    Die im Solidaritätsgesetz zusammengefaßten Steuerbeschlüsse erfüllen nach unserer Auffassung drei wesentliche Ziele.
    Zum einen erfüllen diese Vorschläge die notwendigen fiskalischen Effekte. Mit diesem Steuerpaket können wir bereits im Jahr 1991 — das ist wichtig —, obwohl wir nur ein halbes Jahr Erhebungszeitraum haben, die unabdingbaren 17,7 Milliarden DM erbringen.
    Zum zweiten leisten wir mittelfristig durch diese Steuerbeschlüsse einen Beitrag zur verbesserten Struktur unseres Steuersystems. 1952 hatten wir noch einen Anteil von 47,4 % bei den indirekten Steuern. 1990 lag dieser Anteil trotz der Entlastungen durch unsere „Große Steuerreform" noch bei 41,8 %.
    Ziel, meine ich, müßte es sein, daß wir wieder ein gutes Stück dem Wert von 1952 näherkommen. Nur dadurch sind langfristig Dynamik und Leistungsbereitschaft in unserem Land sicherzustellen.
    Ich bin davon überzeugt, daß die SPD dieser Auffassung sehr gerne zustimmen würde. Ich nehme einmal ein Zitat von Frau Matthäus-Maier aus dem Jahre 1981; damals war sie noch in der FDP. Laut Protokoll sagte sie bei der Begründung der Anhebung der Verbrauchsteuern ausdrücklich — —

    (Zuruf von der SPD: Haben Sie noch etwas Älteres da?)

    — Ich sage ja: Ihr seid schon lange nicht mehr an der Regierung. Es ist schon fast zehn Jahre, so daß man etwas zurückgreifen muß. Und: Der Zeitraum wird auch noch länger werden, bis ihr wieder regiert. — Ich zitiere:
    Wir wollen die Steuerstruktur, die sich in den letzten 25 Jahren sehr eindeutig von den indirekten Steuern hin zu den direkten Steuen verschoben hat,
    — unter der damaligen Regierung kein Kunststück —



    Dr. Kurt Faltlhauser
    also hin zur starken Besteuerung bei der Lohn- und Einkommensteuer, ein wenig in die umgekehrte Richtung korrigieren.
    Das heißt: die finanzpolitische Sprecherin der SPD selbst gibt uns die — wie ich meine — richtigen Argumente für die Anhebung der Verbrauchsteuern.
    Wir haben mit diesem Paket ein drittes Ziel erreicht. Wir sind davon überzeugt, daß diese Steuererhöhungen die Wachstumsdynamik in unserem Lande nicht beschädigen. Entscheidend hierfür ist vor allem die Befristung des Zuschlages auf die Einkommensteuerschuld.
    Helmut Maier-Mannhart hat in der „Süddeutschen Zeitung" vom 2. März — meiner Ansicht nach richtigerweise — darauf hingewiesen, daß der Staat, der sich über die Erhöhung der verschiedenen Steuerarten das Geld holt, dieses Geld ja auch wieder ausgibt
    — ich zitiere — :
    Der Staat entzieht also nicht das Geld dem Kreislauf, sondern läßt es an anderer Stelle wieder einfließen. Die Nachfrage nach Investitionsgütern dürfte stärker zunehmen, weil die staatlichen Mittel beim Aufbau der neuen Bundesländer doch überwiegend in den investiven Bereich fließen werden.
    Ich will zu dieser Aussage des Leiters der Wirtschaftsredaktion der „Süddeutschen Zeitung" hinzufügen: Diese Umlenkung vom komsumtiven Bereich hin zu den Investitionen in den neuen Bundesländern wird nach den Beschlüssen, die die Koalition in der letzten Woche getroffen hat, besonders schnell wirken, weil die Investitionen vor Ort in den Gemeinden schnell greifen werden.
    Lassen Sie mich einige Anmerkungen zum 7 %igen Zuschlag auf die Einkommensteuerschuld machen. Ich glaube, niemand in der Koalition hat dieses Instrument zur Erfüllung der finanzpolitischen Anforderungen gerne gewählt; denn diese Koalition hat immer auf die Senkung der direkten Steuern gesetzt und nicht auf ihre Erhöhung. Vertretbar wird dieser Zuschlag in unseren Augen nur durch seine Befristung. Die strenge Befristung des Zuschlages auf ein Jahr ist die entscheidende Geschäftsgrundlage für diesen Solidaritätsbeitrag.

    (Poß [SPD]: Das wird noch zum Problem werden!)

    Die Befristung ist es auch, die diesen Zuschlag selbst ordnungspolitisch so strengen Herren wie Herrn Barbier von der „FAZ" erträglich erscheinen läßt. Barbier bezeichnet die Befristung ausdrücklich als ökonomisch vernünftig.
    Interessant ist jedoch, was dieser Leitartikel der „FAZ", am 26. Februar dazu noch ausführt — ich zitiere — :

    (Poß [SPD]: Das ist der einzige, den Sie zitieren können!)

    — Hören Sie einmal zu, was er sagt; das ist gerade auf Sie gemünzt. Er sagt:
    Es ist gut, daß die Koalition bei der Ausgestaltung der Ergänzungsabgabe nicht auf diejenigen gehört hat,
    — damit meint er Sie! —
    die immer nur in Verteilungsgrößen denken können. Die Beschränkung einer solchen Abgabe auf die Besserverdienenden ist nicht aufrichtig. Wenn eine Abgabe wirklich nur die Bezieher hoher Einkommen treffen soll, dann bringt sie nicht viel für den Fiskus.

    (Poß [SPD]: Das ist die einzige Stimme, die Sie zitieren können! Die übrige Presse hat Sie zerrissen, einschließlich „Münchner Merkur" ! )

    Soll sie aber einen zu Buche schlagenden Beitrag erbringen, dann müssen die Besserverdienenden bis hinunter zum jungen Facharbeiter definiert werden. Das sind Mätzchen und Heucheleien, die den Steuerwiderstand eher vergrößern als verringern.

    (Poß [SPD]: Sie sind weit heruntergekommen, daß Sie sich nur noch auf Barbier beziehen können! Das ist der einzige Journalist, der noch auf Ihrer Seite ist!)

    Diesem Plädoyer für einen Zuschlag für alle und nicht für die sogenannten Besserverdienenden ist noch ein Gesichtspunkt hinzuzufügen, Herr Kollege Poß. Wenn man einen Zuschlag auf Einkommensteuerpflichtige mit einem Einkommen von mehr als etwa
    — wie Sie neuerdings sagen — 60 000 DM bzw. 120 000 DM beschränkt, würde das lediglich 1,5 Millionen Einkommensteuerpflichtige betreffen. Nach unserem Konzept ist die Belastung breit gestreut und leistungsgerecht, d. h. diejenigen, die sehr wenig verdienen, zahlen auch nichts oder zahlen nur sehr wenig, und diejenigen, die mehr verdienen, zahlen auch mehr. Die Last ist breit gestreut auf ungefähr 20 Millionen Schultern.

    (Poß [SPD]: Sie haben schon eine seltsame Vorstellung von Gerechtigkeit!)

    Das scheint mir die beste Garantie dafür zu sein — unabhängig von der Festlegung der Koalition — , daß diese Ergänzungsabgabe nach einem Jahr tatsächlich ausläuft.
    Je mehr eine derartige Abgabe auf nur wenig Besserverdienende konzentriert ist, um so heftiger werden die Forderungen in diesem Land, insbesondere bei der SPD, sein, diese Abgabe zu verlängern.

    (Gattermann [FDP]: Das hatten wir schon einmal!)

    — Ich stelle mir jetzt schon, Herr Kollege Gattermann, das Tremolo sozialen Engagements in der Stimme von Herrn Poß oder von Frau Matthäus-Maier vor, wenn sie dann im Frühjahr 1992 gegen das Auslaufen einer Steuer für sogenannte Besserverdienende polemisieren. Genau diese Haltung hat ja dazu geführt, daß die letzte Ergänzungsabgabe im Jahr 1975 von der sozialliberalen Koalition stillschweigend in den Einkommensteuertarif eingearbeitet wurde.

    (Gattermann [FDP]: So ist es!)

    Das war damals eine saftige Steuererhöhung durch die Hintertür.

    (Beifall bei der CDU/CSU)




    Dr. Kurt Faltlhauser
    Genau das wollen wir verhindern!

    (Gattermann [FDP]: Richtig!)

    Meine Damen und Herren, Sie lieben es, unsere große Steuerreform mit den neuen Belastungen zu verrechnen. Dies ist schon im Grundansatz falsch. Die große Steuerreform hat ihrerseits strukturelle Entlastungseffekte. Dem langfristigen strukturellen Entlastungseffekt steht ein kurzfristiger, nur ein Jahr wirkender Belastungseffekt, gegenüber.