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    Plenarprotokoll 12/13 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 13. Sitzung Bonn, Dienstag, den 12. März 1991 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 643 A Tagesordnungspunkt 1: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beseitigung von Hemmnissen bei der Privatisierung von Unternehmen und zur Förderung von Investitionen (Drucksachen 12/204, 12/216) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Spaltung der von der Treuhandanstalt verwalteten Unternehmen (Drucksachen 12/205, 12/214) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (Drucksachen 12/206, 12/215) d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Außenwirtschaftsgesetzes und der Strafprozeßordnung (Drucksachen 12/209, 12/218) e) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Beitragssätze in der gesetzlichen Rentenversicherung und bei der Bundesanstalt für Arbeit (Drucksache 12/208) f) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung der Renten der gesetzlichen Rentenversicherung und der Geldleistungen der gesetzlichen Unfallversicherung im Jahre 1991 (Drucksache 12/197) g) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Erneute Überweisung von Vorlagen aus früheren Wahlperioden (Drucksache 12/210) 643 C Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1991 (Haushaltsgesetz 1991) (Drucksache 12/100) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Der Finanzplan des Bundes 1990 bis 1994 (Drucksache 12/101) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Maßnahmen zur Entlastung der öffentlichen Haushalte sowie über strukturelle Anpassungen in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet (Haushaltsbegleitgesetz 1991) (Drucksache 12/221) in Verbindung mit II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 12. März 1991 Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von dem Abgeordneten Dr. Kurt Faltlhauser, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie dem Abgeordneten Hans H. Gattermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung von Investitionen und Schaffung von Arbeitsplätzen im Beitrittsgebiet sowie zur Änderung steuerrechtlicher und anderer Vorschriften (Steueränderungsgesetz 1991) (Drucksache 12/219) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von dem Abgeordneten Dr. Kurt Faltlhauser, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie dem Abgeordneten Hans H. Gattermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung eines befristeten Solidaritätszuschlags und zur Änderung von Verbrauchsteuer- und anderen Gesetzen (Solidaritätsgesetz) (Drucksache 12/220) Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 645 A Oskar Lafontaine, Ministerpräsident des Saarlandes 656B Hans H. Gattermann FDP . 659C, 712A, 723B, 728A, 733 C Friedrich Bohl CDU/CSU 665 A Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste . 670A, 708C Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) FDP . . . 673B Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 677D Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD . . . 681 B Jochen Borchert CDU/CSU 687 C Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD 689C, 690C, 718A, 720C Ingrid Matthäus-Maier SPD 692 B Bernd Henn PDS/Linke Liste 692 C Werner Zywietz FDP 694 D Helmut Esters SPD 695 C Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) FDP . 695D Hans-Eberhard Urbaniak SPD 696A Joachim Poß SPD 697 D Gunnar Uldall CDU/CSU 702 B Hans Peter Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 704 B, 708A, 713A Rudi Walther SPD 707C, 708B Ingrid Matthäus-Maier SPD 707 D Hermann Rind FDP 709 A Rudi Walther SPD 709 D Achim Großmann SPD 712D Dr. Emil Schnell SPD 713B Adolf Roth (Gießen) CDU/CSU 716D Ernst Schwanhold SPD 717 A Arnulf Kriedner CDU/CSU 719A Manfred Hampel SPD 721 A Arnulf Kriedner CDU/CSU 722A Dr. Hermann Otto Solms FDP 722 D Dr. Kurt Faltlhauser CDU/CSU 724 D Jürgen Koppelin FDP 725 C Reiner Krziskewitz CDU/CSU 728 C Gunnar Uldall CDU/CSU 730A Joachim Poß SPD 731 C Dr. Kurt Faltlhauser CDU/CSU . . . 732A Dankward Buwitt CDU/CSU 732 D Beratung und Abstimmung über den Antrag der PDS/Linke Liste auf Änderung der Tagesordnung und des Tagesortes Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste 654 D Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU 655A Dr. Peter Struck SPD 655 B Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) FDP . . 655 C Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 655 D Nächste Sitzung 734 C Berichtigung 734 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 735* A Anlage 2 Deichsicherheit an der Unterelbe angesichts der zu erwartenden Änderung der Tidedynamik MdlAnfr 68, 69 — Drs 12/159 —Dr. Margrit Wetzel SPD SchrAntw PStSekr Neumann BMFT 335* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 12. März 1991 643 13. Sitzung Bonn, den 12. März 1991 Beginn: 10.01 Uhr
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    Berichtigung 12. Sitzung, Seite III, linke Spalte, 6. Zeile von unten: Bei dem Namen ,Eimer (Fürth)' ist statt „SPD" „FDP" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter, Robert SPD 12. 03. 91 * Augustin, Anneliese CDU/CSU 12. 03. 91 Bierling, Hans-Dirk CDU/CSU 12. 03. 91 ** Brandt, Willy SPD 12. 03. 91 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 12. 03. 91 * Dr. Däubler-Gmelin, SPD 12. 03. 91 Herta Doss, Hansjürgen CDU/CSU 12. 03. 91 Funke, Rainer FDP 12. 03. 91 Göttsching, Martin CDU/CSU 12. 03. 91 Grochtmann, Elisabeth CDU/CSU 12. 03. 91 Dr. Guttmacher, FDP 12. 03. 91 Karlheinz Dr. Hennig, Ottfried CDU/CSU 12. 03. 91 Heyenn, Günther SPD 12. 03. 91 Horn, Erwin SPD 12. 03. 91 ** Ibrügger, Lothar SPD 12. 03. 91 ** Jaunich, Horst SPD 12. 03. 91 Kossendey, Thomas CDU/CSU 12. 03. 91 Krause (Dessau), CDU/CSU 12. 03. 91 Wolfgang Dr. Kübler, Klaus SPD 12. 03. 91 Lowack, Ortwin CDU/CSU 12. 03. 91 ** Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 12. 03. 91 Erich Dr. Müller, Günther CDU/CSU 12. 03. 91 * Paintner, Johann FDP 12. 03. 91 Rawe, Wilhelm CDU/CSU 12. 03. 91 Reddemann, Gerhard CDU/CSU 12. 03. 91 * Dr. Reinartz, Bertold CDU/CSU 12. 03. 91 Dr. Scheer, Hermann SPD 12. 03. 91 * Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 12. 03. 91 Dr. Schneider CDU/CSU 12. 03. 91 (Nürnberg), Oscar Schulte (Hameln), SPD 12. 03. 91 ** Brigitte Sielaff, Horst SPD 12. 03. 91 Dr. Sperling, Dietrich SPD 12. 03. 91 Dr. Töpfer, Klaus CDU/CSU 12. 03. 91 Weiß (Berlin), Konrad Bündnis 90/ 12. 03. 91 DIE GRÜNEN Welt, Hans-Joachim SPD 12. 03. 91 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Neumann auf die Frage der Abgeordneten Dr. Margrit Wetzel (SPD) (Drucksache 12/159 Fragen 68 und 69): Zu Frage 68: Das Forschungsprojekt „Rezente Wasserstandsänderungen an der Deutschen Nordseeküste - Numerische Simulation" wurde vom Bundesminister für Forschung und Technologie (BMFT) für einen Zeitraum von drei Jahren (1. 7. 1987-30. 6. 1990) gefördert. Die Arbeiten haben gezeigt, daß die angewandten numerischen Modelle gute Ergebnisse bezüglich des Tideablaufs (Normaltiden und Sturmfluten) liefern und somit für die Vorhersage von Änderungen des Tideverhaltens in der Deutschen Bucht, verursacht durch einen Meeresspiegelanstieg, verwendet werden können. Die Simulationen eines erhöhten Meeresspiegels ergaben, daß insbesondere in den flachen Gebieten der Deutschen Bucht mit Änderungen der Tidedynamik zu rechnen ist. Dies trifft sowohl für Normaltiden als auch für Sturmfluten zu. Es ist mit Veränderungen der Erosions- und Sedimentationsmuster in den Wattengebieten und Verschiebungen der Brackwasserzonen in den Ästuaren (Flußmündungsgebiete) zu rechnen, die zur Quantifizierung jedoch weiterer Untersuchungen bedürfen. Unmittelbare Konsequenzen für den Deichbau ergeben sich aus den Ergebnissen des Vorhabens bisher nicht. Im zwischenzeitlich geförderten Anschlußprojekt „Simulationen von Wasserstandsänderungen an der Deutschen Nordseeküste und in den Ästuaren" sollen die Folgen eines beschleunigten Meeresspiegelanstiegs auf die Ästuare (z. B. Verlagerung der Schwebstoffzonen, Veränderung der Strömungsverhältnisse unter Berücksichtigung sich hydrologisch verändernder Bedingungen im Ober- und Unterlauf des Ästuars, Änderung der Windstaukurven und Strömungsverhältnisse bei Extremwetterlagen) untersucht werden. Auf die Frage, ob es möglich ist, zusätzliche Zerstörungspotentiale durch Veränderungen der Tidedynamik infolge einer Vertiefung der Unterelbe auf 15 m unter MTNV zu berechnen, ist folgendes zu sagen: Der Bundesminister für Verkehr läßt von der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes zur Zeit eine Fahrwasseranpassung der Elbe unterhalb von Hamburg aus Anlaß der weltweit gestiegenen Anforderungen des Containerschiffsverkehrs untersuchen. Verschiedene Fahrwasservarianten und deren Auswirkungen auf die Tideenergie werden nach dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik zuverlässig mit mathematischen Simulationsmodellen berechnet. Hiermit wird die Grundlage für die Optimierung von ökonomischen und ökologischen Fragestellungen der Verkehrsplanung ermöglicht. Der Begriff „Zerstörungspotentiale" ist fachwissenschaftlich nicht gebräuchlich und sollte in diesem Zu- 736* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 12. März 1991 sammenhang nicht verwendet werden. Zu der Frage, ob es Wasserbaumaßnahmen gibt, die grundsätzlich geeignet sind, dem Zerstörungspotential des allgemeinen Tidenhöhenanstiegs sowie sturmfluterzeugenden Windlagen entgegenzuwirken und umgekehrt, antworte ich folgendes: Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, durch Wasserbaumaßnahmen, wie z. B. Buhnen, die Rauheiten im Randbereich des Flußbettes zu erhöhen und damit eine entsprechend erhöhte Tideenergieumwandlung herbeizuführen. Dabei ist jedoch abzuwägen, ob diese Maßnahmen ökonomisch und ökologisch angemessen sind, insbesondere weil eine sehr geringe Änderung der mittleren Tidewasserstände zu erwarten ist. Eine abschließende Beurteilung wird nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse erfolgen. Bei Sturmfluten herrschen meteorologisch bedingt bereits stark erhöhte Wasserstände im Elbe-Ästuar, so daß bei diesen Bedingungen die örtlich nur im Fahrrinnenbereich vorgenommene Vertiefung einen noch geringeren Einfluß hat. Zu Frage 69: Meeresspiegeländerungen sind im Rahmen natürlicher Schwankungen seit langen Jahren bekannt. Gegenwärtig hat es den Anschein, als ob wir uns in einer Phase des Meeresspiegelanstiegs befinden. So ist seit Beginn dieses Jahrhunderts der Meeresspiegel im Bereich der Nordsee um 14 plus/minus 5 cm gestiegen. Ob hierfür ausschließlich natürlich oder auch durch menschliche Aktivitäten angestoßene Ursachen verantwortlich sind, kann derzeit — so sagen es die den Bundesminister für Forschung und Technologie beratenden Wissenschaftler — nicht eindeutig beantwortet werden. Auch sind sich die Wissenschaftler darin einig, daß die zukünftige Veränderung des Meeresspiegels neben geologischen Bedingungen (Hebungen/Senkungen der norddeutschen Tiefebene) ganz wesentlich auch von der künftigen Entwicklung des Klimas abhängt. In welchem Ausmaß aufgrund von Klimaänderungen der Meeresspiegel steigt, ist in der Wissenschaft allerdings umstritten. Prognosen reichen von 15 cm bis 150 cm für das kommende Jahrhundert. Die wohl komplexeste Modellrechnung u. a. zu diesem Themenkreis hat das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Klimarechenzentrum kürzlich vorgelegt. Hier gehen die Wissenschaftler von einer thermisch bedingten Anhebung des Meeresspiegels von 16 cm für die nächsten 100 Jahre aus. Welche Folgen hiermit verbunden sind, soll im Rahmen eines BMFT-Förderschwerpunkts „Folgen einer möglichen Klimaänderung" wissenschaftlich bearbeitet werden. Zu der Frage, ,gibt es Maßnahmen zur Verhinderung einer Verschiebung der Brackwasser-Zonen, die aufgrund veränderter Tidedynamik entgegenwirken können, wenn ja, welche?' folgendes: Der Bundesregierung liegen abgesicherte Erkenntnisse über Verschiebungen der Brackwassergrenze in der Unterelbe bisher nicht vor. Alle Maßnahmen an Küstengewässern stellen einen Eingriff in äußerst sensible hydrodynamische und ökologische Systeme dar und bedürfen als Planungsgrundlage umfassender ökosystemarer Untersuchungen. Es wird auf die Antwort in Zusatzfrage 68.2 verwiesen. Die Frage, durch welche Maßnahmen ein Vordringen der Salzfront flußaufwärts und eine Beeinträchtigung des Grundwassers im Einflußbereich der Unterelbe zu verhindern wäre, kann ich sagen: Ökosystemare Untersuchungen schließen die Erkundung der Auswirkung einer potentiellen Verschiebung der Brackwasserzone auf das ufernahe Grundwasser mit ein. Eine Beurteilung wird nach Vorliegen entsprechender Untersuchungsergebnisse im Einvernehmen mit den für den Grundwasserschutz zuständigen Elbeanliegerländern erfolgen.
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    Rede von Dr. Ulrich Briefs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS/LL)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS/LL)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich denke, Predigten, wie wir sie soeben gehört haben, helfen hier nicht, helfen niemandem. Die Wahrheit ist vielmehr: Selten ist eine Jahrhundertaufgabe so unzureichend wahrgenommen worden wie die Angliederung der DDR an die BRD.

    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    Das gilt insbesondere, wenn man die Entwicklung mit den Augen der Bürger und Bürgerinnen in der früheren DDR betrachtet. „Niemandem wird es schlechter gehen, vielen aber besser" , so der Kanzler vor der Wahl.
    Den Verheißungen des Kanzlers entsprachen die Erwartungen der Bürger: Die Währungsunion und die D-Mark, die Soziale Marktwirtschaft und das freie Unternehmertum werden es schon richten. — Heute — das Jahr 1 nach dem Anschluß der DDR an die BRD ist noch nicht herum — wird die Wahrheit sichtbar: Ein Fünftel der Menschen in der DDR ist inzwischen von Arbeitslosigkeit getroffen. Existenzangst, Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit breiten sich aus. Die Selbstmordzahlen — wie der „Spiegel" in dieser Woche berichtet — gehen in der DDR in die Höhe.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Sie fördern die doch, durch solche Reden, die Sie hier halten!)

    Die Wahrheit ist: Die DDR-Wirtschaft bricht zusammen. Sie bricht zusammen, weil Sie, die politisch Verantwortlichen in Bundesregierung und Koalitionsparteien, es an der Einsicht in die Notwendigkeit eines Mindestmaßes von wirtschaftlichen und politischen, von sozial- und arbeitsmarktpolitischen Schutzvorkehrungen haben fehlen lassen.

    (Widerspruch von der CDU/CSU)

    Bei der Fusion von Wirtschaftsunternehmen wäre ein so planloses, unkoordiniertes, ohne soziale Hilfen und Produktionsumstellungen durchgeführtes Verfahren tödlich.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Tödlich war Ihr System!)

    Die Bundesregierung hat das Jahrhundertprojekt der Zusammenführung zweier gänzlich unterschiedlicher Wirtschaftssysteme ohne jedes Konzept, nur verpflichtet ihrem Kredo von der Selbstregulierung des Marktes und des freien Unternehmertums, in Angriff genommen und sich entwickeln lassen. Die Folgen tragen die Menschen im Osten, insbesondere die Frauen, die Jugendlichen, die Rentner und Rentnerinnen sowie die sonstigen sozial Schwachen.

    (Zuruf von der CDU/CSU)

    Nun ist auch richtig: Die Volkswirtschaft der DDR hatte nur ca. 60 v. H. des Produktivitätsstandes der BRD. — Seit wann aber ist geringere Produktivität ein Verbrechen, das mit sozialer Not und psychischer und materieller Verelendung von zwei Dritteln der früheren DDR-Bevölkerung geahndet werden dürfte? Hätte nicht gerade der im Westen vielfach untersuchte und ständig dokumentierte Rückstand der DDR-Wirtschaft — Verweis auf die Untersuchungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung — ein besonders sorgfältig geplantes und geregeltes und vor allem sozial abgefedertes Verfahren der Überleitung auf die Wettbewerbsbedingungen der sogenannten Sozialen Marktwirtschaft notwendig gemacht, jener Sozialen Marktwirtschaft, die nun so sozial auch wiederum nicht ist, wie die weitaus mehr als 2 Millionen Arbeitslosen der letzten 10 Jahre auch im reichen, hochproduktiven und gerade jetzt durch zusätzliche Aufträge aus dem Osten noch stärker beschäftigten Westen beweisen?
    Es wird sich sicherlich einmal als die große Schuld dieser Bundesregierung herausstellen, diesen riesigen Anschlußprozeß so unzulänglich, so wenig vorausschauend und so im Grunde gegen besseres Wissen oder Wissen-Können handelnd, so dilettantisch gehandhabt zu haben. Aber möglicherweise haben Sie, Bundesregierung und Koalitionsparteien, damit den Anfang vom Ende der konservativen Hegemonie in Deutschland eingeleitet. Das wäre, auch wenn es den Menschen im Osten jetzt nicht unmittelbar hilft, doch ein Lichtblick.
    Ein Vorstandsvorsitzender in der Wirtschaft hätte längst seinen Hut nehmen müssen bei soviel Untätigkeit und soviel offensichtlicher Unfähigkeit. Dafür würde schon der Aufsichtsrat sorgen.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Die SED hätte vor 40 Jahren ihren Hut nehmen müssen!)

    Sie haben jedoch keinen Aufsichtsrat, und Ihre Koalitionsfraktionen — hier jetzt spärlich vertreten —

    (Zuruf von der CDU/CSU: Wundert Sie das?)

    dienen als Claqueure, die auf Gedeih und Verderb, beseelt vom tiefen Glauben an die Marktwirtschaft und an das Unternehmertum, alles billigen, was Sie tun oder auch nicht tun — alles billigen!
    Die Bevölkerung, so rechnen Sie, kann ja doch erst wieder in vier Jahren ihr Kreuz auf dem Wahlschein machen. Wenn Sie sich da aber nur nicht verrechnen! Denn der Unmut in der Bevölkerung wächst im Osten wie im Westen, im Osten z. B. bei den Montagsdemonstrationen, die seit gestern wieder, organisiert durch die Gewerkschaften, in Leipzig stattfinden und demnächst auch an anderen Orten wieder stattfinden werden.
    Es ist in der Tat so: Wenn Sie und die wirtschaftlich Mächtigen noch etwas zu den notwendigen sozialen Zugeständnissen

    (Kittelmann [CDU/CSU] : Ihr Kommunisten versucht, euer Süppchen da zu kochen!)

    und zu wirtschaftlich überfälligen Umstrukturierungsmaßnahmen in den verschiedenen Branchen — hierzu wird später mein Fraktionskollege Bernd Henn noch etwas sagen —

    (Zuruf von der CDU/CSU: Der muß auch noch reden? Reicht denn nicht einer?)

    zwingen kann, dann ist es der Druck der Straße, dann
    ist es nach dem demokratischen Widerstand des Jahres 1989 ein sozialer und damit zugleich demokrati-



    Dr. Ulrich Briefs
    scher Widerstand und nur allzu berechtigter Aufruhr im Osten Deutschlands.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Den hätten Sie wohl gern, damit Sie Ihr Süppchen kochen können!)

    Aber auch im Westen wächst die Empörung in der Bevölkerung. Die Menschen fühlen sich nach allen Regeln der politischen Kunst hinter das Licht geführt. Vor der Wahl hieß es: Die deutsche Einheit wird ohne Steuererhöhungen kommen.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Sie hören auf die kommunistischen Reservebataillone!)

    Jetzt kommen Steuererhöhungen, und nicht zu knapp, und vor allem in einer durch und durch unsozialen Form.
    Der Golfkrieg kam Ihnen da offenbar zunächst wie gerufen.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Unerhört! — Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Gebt erst mal das Vermögen der PDS dem Staat zurück!)

    Die patriotische Aufwallung — Herr Bohl hat eben von patriotischen Gefühlen gesprochen, da haben wir es — und das Bewußtsein, beim Krieg und, was nicht vergessen werden darf, in der Folge auch an dem Völkermord an der irakischen Zivilbevölkerung, doch nicht richtig dabei zu sein, schien das richtige Klima zu schaffen, um erst mal 17 Milliarden DM im Blitzverfahren bereitzustellen. Da wurde geklotzt wie nie zuvor. Im Osten dagegen wird auch heute noch gekleckert, wie gehabt.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Wissen Sie eigentlich, wie schlimm Ihre Rede ist?)

    Nun hat der mit wohl mehr als 100 000 Opfern, darunter vielen Zivilisten, Frauen, Männern und Kindern, herbeigebombte Sieg der Alliierten Ihnen diesen Vorwand für Steuererhöhungen genommen.
    Erlauben Sie mir an der Stelle eine Anmerkung zur Medienpolitik. Die Medien in der BRD berichten ausschließlich über die Siegesfeiern und die heimkehrenden GIs in den USA. Ob die getöteten irakischen Soldaten und die Zivilisten keine Kinder, keine Frauen, keine Freunde und Freundinnen haben?
    Doch zurück zu Ihrer Steuerpolitik. Der Golfkrieg ist zu Ende. Damit ist der Vorwand für weitere Steuererhöhungen weg. Nun müssen Sie sich der Beschäftigungskatastrophe und dem Zusammenbruch der Betriebe im Osten zuwenden. Aber was fällt Ihnen dazu ein? Nicht ein durch Kredite und Subventionseinsparungen finanziertes expansives Hilfs- und Aufbauprogramm, sondern Steuererhöhungen und weitere Belastungen insbesondere der Masseneinkommen, mit dem Ergebnis, daß allein dadurch voraussichtlich in diesem Jahr ca. 15 Milliarden DM Güter und Dienstleistungen weniger produziert werden. Das sind 15 Milliarden DM, die für die Hilfe im Osten fehlen. Also gerade in dem Moment, wo Leistung erbracht werden muß, um sie in den Osten zu lenken,
    drücken Sie mit Ihrer Haushaltspolitik, mit Ihrer Steuerpolitik auf das Niveau der Produktion.

    (Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Die PDS soll das Vermögen zurückgeben!)

    Statt vagabundierende Kapitalien, Spekulationsgewinne, Rüstungsprofite, stille Reserven der reichen Wirtschaft, statt durch Steuervermeidung und Steuerhinterziehung dem Staat entgehende Gelder, statt sonstige parasitäre Einkommen, z. B. von wucherischen oder kriminellen Wohnungsvermittlern erzielte Einkommen zu erschließen, abzuschöpfen und für produktiv-investive Anlagen im Osten umzulenken, reduzieren Sie vor allem die Kaufkraft der Masseneinkommen. Der dadurch bedingte Rückgang der Nachfrage wird auch in den Investitionsgütersektoren zu weniger Aufträgen und damit weniger Wertschöpfung und damit auch Verlusten von Hilfsmitteln für den Osten führen. Der womöglich durch geringere Kapazitätsauslastung ebenfalls abnehmende Kapitalrückfluß, insbesondere in den fixkostenintensiven Wirtschaftszweigen im Westen, reduziert weiterhin Investitionsneigung und Investitionsströme in den Osten und erhöht sicher sogar die Neigung, noch mehr Kapital an den internationalen Geld- und Kapitalmärkten vagabundieren zu lassen. Ihre Unternehmensteuerreform soll dann wieder diesen von Ihnen selbst verursachten Effekt aufheben. Ob sie das kann, ist allerdings sehr zweifelhaft.
    In jedem Fall bleibt es das Muster einer durch und durch unsozialen Finanz- und Haushaltspolitik: Bei den Beziehern niedriger und mittlerer Einkommen wird abkassiert, den Reichen und Superreichen wird gegeben, und das Ganze ist auch noch geradezu ökonomisch kontraproduktiv.
    Aber ich gebe zu: Neu ist es nicht in Ihrer Politik. Sie haben uns bereits in der letzten Legislaturperiode mit der unsozialen Steuerreform und Gesundheitsreform, auch nicht zu vergessen die nicht gerade soziale Postreform, konfrontiert. Insofern hat dieser Wahnsinn schon Methode. Nur ist die Bevölkerung im Westen wie im Osten offenbar nicht mehr bereit, das so einfach hinzunehmen. Das böse, aber richtige Wort von der Steuerlüge macht zu Recht die Runde. Politik als schmutziges, verlogenes Geschäft, als prinzipielle Lügerei steht vielfältig im Raum. Das ist Ihr Verdienst.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das sagen Sie!)

    So folgt der Uneinsichtigkeit bzw. dem Unwillen, soziale Vorkehrungen zu treffen und planmäßig neue Wirtschaftsstrukturen im Osten zu errichten, zwangsläufig die Verhöhnung der Menschen im Osten wie im Westen. Erst werden sie mit Verheißungen aller Art geködert, insbesondere wird erst das Verlangen der Menschen im Osten nach mehr Konsum nach allen Regeln der Kunst politisch kapitalisiert und ausgebeutet, nun folgt die Rechnung: Arbeitslosigkeit ungeahnten Ausmaßes im Osten und unsoziale Abkassiererei im Westen.
    Ja, es ist eine Steuerlüge, die Sie, Herr Bundeskanzler, die Bundesregierung und die Koalitionsparteien zu verantworten haben. Aber es ist zugleich auch mehr. Der gesamte Prozeß des Anschlusses ist insgesamt und in den Details ein verlogener Prozeß, in dem



    Dr. Ulrich Briefs
    die kollektive Gutgläubigkeit insbesondere der Bürger und Bürgerinnen in der DDR schamlos ausgenutzt wurde. Sie haben die Wähler in Ost und West vor dem 2. Dezember 1990 getäuscht — erfolgreich —, sie haben sie geködert — erfolgreich —, und die Wähler und Wählerinnen sind Ihnen ins trügerische Netz ihrer Steuer- und Anschlußlügen gegangen.
    Den Zusammenbruch der Ostmärkte, den Sie ansonsten als Grund anführen, hätten Sie voraussehen können und müssen. Im Rahmen eines planmäßigen, ordentlichen Vorgehens hätten Sie sich mit den Regierungen des früheren sozialistischen Ost- und Südosteuropas ins Benehmen setzen können und für entsprechende Stützungsprogramme und Stützungsmaßnahmen sorgen können und müssen.
    Nein, die erneute Schuldzuweisung an die sozialistischen Länder funktioniert nicht.

    (Dr. Rüttgers [CDU/CSU]: Wie die sozialistische Wirtschaft, die funktioniert auch nicht!)

    Die Schuld liegt bei Ihnen und Ihrer konzeptionslosen, planlosen, ökonomisch kontraproduktiven und zugleich unsozialen Politik. Die Wirtschaftspolitik und insbesondere die Finanz- und Haushaltspolitik müssen sofort und völlig umgesteuert werden und müssen sofort auf Expansion, auf Not- und Hilfsprogramme, auf Strukturprogramme im Osten umgeschaltet werden.
    Angesichts der wirtschaftlichen Bedingungen im Westen — dort gibt es hochmoderne, zum Teil bei weitem nicht ausgelastete Produktionsapparate — wird wohl jedes Anreizsystem für Investitionen im Osten zu kurz greifen.
    Daher muß ein wirtschaftspolitischer Paradigmenwechsel her: Erstens. Die Forderungen der Gewerkschaften nach schneller Angleichung der Einkommens- und Sozialleistungen sind zu unterstützen. Sie sind auch ökonomisch in dieser Situation durch und durch gerechtfertigt.
    Zweitens. Öffentlich finanzierte und organisierte Strukturprogramme und insbesondere Investitionen zum Ausbau der Infrastruktur und in den wichtigen Lebensbereichen — Wohnungsbau, Wohnungsmodernisierung, Altlastensanierung, Wohnumfeldverbesserung — müssen die Initialzündung für einen sich selbst tragenden Prozeß im Osten geben. Der Staat muß das tun, was die Wirtschaft nicht tut: vorangehen und einen sich selbst tragenden Prozeß des wirtschaftlichen Aufbaus in Gang bringen. Expansion im Osten muß her, um der Beschäftigungskatastrophe entgegenzusteuern. Das läßt sich ohne Steuererhöhungen für die Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen erreichen.
    Nach unseren Vorstellungen muß zu einem solchen umfassenden Strukturprogramm gehören: erstens die Entwicklung von Branchen- und regionalbezogenen Strukturprogrammen im Rahmen einer fünfjährigen zukunftsorientierten Aufbauplanung im Gesamtvolumen von 500 Milliarden DM, d. h. von jährlich 100 Milliarden DM zusätzlich zu den heute bereits angesetzten Leistungen der Gebietskörperschaften.
    Zweitens muß dazu gehören, im Rahmen dieser Strukturprogramme ein Bündel von gezielten Maßnahmen zu verabschieden:
    Erstens. Verstärkter Ausbau der Telekommunikationsinfrastruktur.
    Zweitens. Modernisierung und Ausbau des Eisenbahnnetzes; Einrichtung von modernen Güterterminals; ökologisch bewußter Ausbau und Sanierung des Straßennetzes.
    Drittens. Sanierung verseuchter Böden; Sanierung der Wasserver- und -entsorgung; Sanierung der Mülldeponien; Einrichtung ökologisch verträglicher Müllverminderungs- und -entsorgungskonzepte.
    Viertens. Ausbau des sozialen Wohnungsbaus, der Wohnumfeldverbesserung, der Wohnungs- und Stadtsanierung.
    Fünftens. Aufbau leistungsfähiger Verwaltungen in Kommunen und Ländern.
    Sechstens. Ausbau der Hochschulen; Ausbau der industrieorientierten Forschungseinrichtungen; Erhalt von Kultureinrichtungen und sozialen Einrichtungen.
    Siebentens. Aufrechterhaltung und — für einen Übergangszeitraum — Ausdehnung der Kurzarbeitsregelung sowie Ausdehnung von Arbeitsbeschaffungs- und Qualifizierungsmaßnahmen unter verstärkter Einbeziehung von Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften.
    Achtens. Stützung von Unternehmensgründungen, insbesondere auch in nicht unmittelbar privatwirtschaftlicher Form, z. B. genossenschaftlicher Form u. a.
    Neuntens. Last, not least — das kommt bei solchen Anstößen aus der Dynamik des Eigeninteresses der Wirtschaft hinzu — eine systematische Industriepolitik, also Markterschließung, Diversifizierung, Produkt- und Verfahrensentwicklung für die Betriebe mit öffentlicher Unterstützung.
    Die Finanzierung dieses Strukturhilfeprogramms in diesem Maße, in diesem Umfang, sollte und kann getragen werden durch erstens Ergänzungsabgaben für höhere Einkommen; zweitens eine Vermögensabgabe auf Vermögen ab 500 000 DM — das zusammen ergibt jedes Jahr allein über 20 Milliarden DM —; drittens durch eine Arbeitsmarktabgabe der Besserverdienenden, der Selbständigen und Beamten — das sind weitere 10 Milliarden DM —; viertens einen verbesserten Steuereinzug, d. h. das Quellenabzugsverfahren bei Zinserträgen, Bekämpfung der Steuerkriminalität, häufigere Betriebsprüfung — allein das könnte jedes Jahr 15 Milliarden DM ergeben —; fünftens durch eine Investitionshilfeabgabe für das warenproduzierende Gewerbe — weitere 15 Milliarden DM —; sechstens durch Solidarabgaben der Wirtschaft und durch Aufbringung einer Zwangsanleihe, aufzubringen insbesondere von Banken, Versicherungen, Handelsunternehmen und gutverdienenden privaten Haushalten — auch das weitere 15 Milliarden DM und mehr — ; siebentens durch Kürzungen im Rüstungshaushalt, Subventionsstreichungen und weitere Nettokreditaufnahme — zusammen 45 Milliarden DM.



    Dr. Ulrich Briefs
    Die Rechnung geht auf. Ich stütze mich dabei im übrigen auf die Ausarbeitung der Gruppe „Alternative Wirtschaftspolitik", besser bekannt unter dem Namen MEMO-Gruppe, bei der wir mitarbeiten und die auch in der Vergangenheit — sehr zu Recht und durch die Entwicklung bestätigt — Kritik an Ihrer Wirtschaftspolitik geübt hat.
    Dieses Vorgehen stellt für den Aufbau im Osten jährlich über 100 Milliarden DM zusätzlich zur Verfügung.


Rede von Renate Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Kollege, kommen Sie dann bitte zum Schluß!

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    Rede von Dr. Ulrich Briefs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS/LL)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS/LL)

    Das ist eine wirksame Haushaltspolitik. Das sind konkrete finanzierbare Vorschläge. Das ist Hilfe für die Menschen im Osten.
    Wir fordern Sie, die Bundesregierung, auf: Stellen Sie sich endlich Ihrer Verantwortung, steuern Sie um! Machen Sie Politik für die Menschen, nicht für das Kapital. Oder machen Sie Platz für eine andere Regierung oder für ein erneutes kurzfristiges Wählervotum!

    (Dr. Rüttgers [CDU/CSU]: Das ist eine Nummer zu groß für Sie, was Sie da sagen!)

    Anschlußlügen und Steuerlügen helfen insbesondere den Menschen im Osten nicht weiter.

    (Beifall bei der PDS/Linke Liste)