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ID1201117200

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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 12011

  • date_rangeDatum: 27. Februar 1991

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    Plenarprotokoll 12/11 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 11. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 27. Februar 1991 Inhalt: Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung zum Aufbau der Justiz in den neuen Bundesländern und weitere aktuelle Fragen Dr. Kinkel, Bundesminister BMJ 483 A Singer SPD 484 D Gerster (Mainz) CDU/CSU 485 C Dr. Kinkel, Bundesminister BMJ 485 D Dr. Penner SPD 486B Dr. Grünewald, Parl. Staatssekretär BMF 486C Gansel SPD 487A Dr. Stavenhagen, Staatsminister BK . . 487 B Gansel SPD 487 B Stockhausen CDU/CSU 487 D Dr. Stavenhagen, Staatsminister BK . . 487D Frau Adler SPD 487D Gallus, Parl. Staatssekretär BML 488A Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 488 C Frau Dr. Bergmann-Pohl, Parl. Staatssekretär BMG 488D Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 489A Gallus, Parl. Staatssekretär BML 489 B Klinkert CDU/CSU 489 C Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 489D Frau Dr. Hartenstein SPD 490A Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 490B Zusatztagesordnungspunkt: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur Ausbildungssituation in den neuen Bundesländern Frau Fischer (Gräfenhainichen) PDS/Linke Liste 502 A Frau Eichhorn CDU/CSU 503 A Dr. Guttmacher FDP 503 C Frau Bläss PDS/Linke Liste 504 C Dr. Küster SPD 505 C Dr. Päselt CDU/CSU 506 C Hansen FDP 507 D Rixe SPD 509 A Doss CDU/CSU 509 D Frau Odendahl SPD 510D Meckelburg CDU/CSU 511 C Engelmann CDU/CSU 512 C Dr. Ortleb, Bundesminister BMBW . . . 513C Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde — Drucksache 12/159 vom 22. Februar 1991 — Kontrolle und Qualitätssicherung der Arbeit privater Pflegedienste im häuslich-ambulanten Bereich MdlAnfr 1, 2 Frau Walz FDP Antw PStSekr Seehofer BMA 491 C ZusFr Frau Walz FDP 491 D ZusFr Frau Dr. Götte SPD 492 C II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 11. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Februar 1991 Änderung der im Einigungsvertrag getroffenen Regelung über die Krankenversicherung für Arbeitnehmer MdlAnfr 4 Frau Wohlleben SPD Antw PStSekr Frau Dr. Bergmann-Pohl BMG 493A ZusFr Frau Wohlleben SPD 493 B Weiterbeschäftigung von in Jugendweihekommissionen engagierten Lehrern im Schuldienst MdlAnfr 8 Frau Dr. Höll PDS/Linke Liste Antw PStSekr Dr. Lammert BMBW . . . . 493D ZusFr Frau Dr. Höll PDS/Linke Liste . . . 493D Verbot des Engagements von Lehrern bei Jugendweiheveranstaltungen im Hinblick auf die Glaubens- und Bekenntnisfreiheit gemäß Art. 4 GG MdlAnfr 12 Frau Dr. Höll PDS/Linke Liste Antw PStSekr Dr. Lammert BMBW . . . . 494B ZusFr Frau Dr. Höll PDS/Linke Liste . . . 494B Bekanntgabe der Reduzierung von Standorten der Bundeswehr MdlAnfr 47 Opel SPD Antw PStSekr Wimmer BMVg 494 C ZusFr Opel SPD 494 D ZusFr Erler SPD 495 B ZusFr Frau Adler SPD 495D ZusFr Koppelin FDP 496 A Verlegung des Sitzes der Pionierschule von München nach Passau MdlAnfr 48 Dr. Rose CDU/CSU Antw PStSekr Wimmer BMVg 496B ZusFr Dr. Rose CDU/CSU 496 C Schließung der ehemaligen Militärtechnischen Schule der Landstreitkräfte in Prora auf Rügen MdlAnfr 51, 52 Steiner SPD Antw PStSekr Wimmer BMVg 497A, D ZusFr Steiner SPD 497B, 498A ZusFr Dr. Sperling SPD 497D, 498B ZusFr Grünbeck FDP 498 D ZusFr Stockhausen CDU/CSU 499 A Einheitliche Regelung der Herabsetzung der Einberufungsgrenze für Wehrpflichtige auf 25 Jahre MdlAnfr 53, 54 Heistermann SPD Antw PStSekr Wimmer BMVg . . . 499A, 500B ZusFr Heistermann SPD 499B, 500 B ZusFr Erler SPD 499 C ZusFr Nolting FDP 499 D ZusFr Steiner SPD 499 D ZusFr Dr. Sperling SPD 500 C Vereinbarkeit der Diskriminierung von Lesben mit Art. 2 Abs. 1 und Art. 3 Abs. 3 GG; Haltung der Bundesregierung im Falle einer Mitarbeiterin der Deutschen Krebshilfe e. V. MdlAnfr 10, 11 Frau Schenk Bündnis 90/GRÜNE Antw PStSekr Dr. Göhner BMJ . . 500D, 501 C ZusFr Frau Schenk Bündnis 90/GRÜNE 500D, 501D ZusFr Frau Wolf SPD 501 B Nächste Sitzung 514 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 515* A Anlage 2 Beseitigung des Spielraums bei der Anrechnung von Krankenkassenleistungen nach §§ 55, 56 und 57 SGB V auf das Pflegegeld nach § 69 BSHG MdlAnfr 3 — Drs 12/159 — Frau Kastner SPD SchrAntw PStSekr Frau Verhülsdonk BMFuS 515* C Anlage 3 Erkenntnisse über die ökologischen Schäden durch den Golfkrieg MdlAnfr 5 — Drs 12/159 — Weis (Stendal) SPD SchrAntw PStSekr Schmidbauer BMU . . 515* D Anlage 4 Verzicht auf die Verpackung der Post-Paketsets MdlAnfr 6 — Drs 12/159 — Wittmann (Tännesberg) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Rawe BMPT 516* A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 11. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Februar 1991 III Anlage 5 Genehmigung der vom Aufsichtsrat der GD TELEKOM beschlossenen Zugangstarife zum Telefonnetz und Mietleistungstarife für den D-2-Mobilfunkbetreiber durch den Bundespostminister MdlAnfr 7 — Drs 12/159 — Paterna SPD SchrAntw PStSekr Rawe BMPT 516* B Anlage 6 Bewilligung der beantragten Sportfördermittel für das ehemalige Zonenrandgebiet; Kriterien für die Annahme neuer Förderungsanträge MdlAnfr 9 — Drs 12/159 — Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Lintner BMI 516* D Anlage 7 Einnahmen aus dem Verkauf von Segmenten der „Berliner Mauer" ; Verwendung der Mittel zur Verbesserung des Gesundheitswesens und der Denkmalpflege MdlAnfr 49, 50 — Drs 12/159 — Dr. Schmude SPD SchrAntw PStSekr Wimmer BMVg . . . . 517* A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 11. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Februar 1991 483 11. Sitzung Bonn, den 27. Februar 1991 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter SPD 27.02.91 Beckmann FDP 27. 02. 91 Böhm (Melsungen) CDU/CSU 27. 02. 91* Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 27. 02. 91 Clemens CDU/CSU 27. 02.91 Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 27. 02. 91 Dr. Diederich (Berlin) SPD 27. 02. 91 Diller SPD 27. 02. 91 Esters SPD 27. 02.91 Francke (Hamburg) CDU/CSU 27. 02. 91 Frau Fuchs (Verl) SPD 27. 02. 91 Dr. Gautier SPD 27. 02. 91 Hilsberg SPD 27. 02. 91 Jung (Düsseldorf) SPD 27. 02. 91 Jungmann (Wittmoldt) SPD 27. 02. 91 Frau Karwatzki CDU/CSU 27. 02. 91 Kastning SPD 27. 02. 91 Kuessner SPD 27. 02. 91 Frau Dr. Leonhard-Schmid SPD 27. 02. 91 Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 27. 02. 91 Dr. Müller CDU/CSU 27. 02. 91* Dr. Neuling CDU/CSU 27. 02. 91 Oostergetelo SPD 27. 02.91 Purps SPD 27. 02.91 Reschke SPD 27. 02.91 Rühe CDU/CSU 27. 02.91 Dr. Rüttgers CDU/CSU 27. 02. 91 Dr. Schäuble CDU/CSU 27. 02. 91 Schanz SPD 27. 02. 91 Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 27. 02. 91 Schmidt (Fürth) CDU/CSU 27. 02. 91 Dr. Schnell SPD 27. 02. 91 Seidenthal SPD 27. 02. 91 Frau Seiler-Albring FDP 27. 02. 91 Dr. Soell SPD 27. 02. 91* Spilker CDU/CSU 27. 02. 91 Spranger CDU/CSU 27. 02. 91 Frau Titze SPD 27. 02. 91 Wagner (Eppelborn) SPD 27. 02. 91 Waltemathe SPD 27. 02. 91 Walther SPD 27. 02. 91 Frau Dr. Wegner SPD 27. 02. 91 Weis (Stendal) SPD 27. 02. 91 Dr. Wieczorek SPD 27. 02. 91** Wieczorek (Duisburg) SPD 27. 02. 91 Frau Würfel FDP 27. 02. 91 Zierer CDU/CSU 27. 02. 91* * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort der Parl. Staatssekretärin Frau Verhülsdonk auf die Frage der Abgeordneten Frau Kastner (SPD) (Drucksache 12/159 Frage 3): Welche Schritte plant die Bundesregierung, um den rechtlichen Beurteilungsspielraum bei der Anrechnung der Leistungen der Krankenkassen nach §§ 55, 56 und 57 SGB V auf das Pflegegeld nach § 69 BSHG auszufüllen, und wie beurteilt sie die bisher häufig praktizierte Umsetzung der vollen Anrechnung durch den Sozialhilfeträger? Soweit die häusliche Pflegehilfe für Schwerpflegebedürftige nach §§ 55, 56 SGB V als Sachleistung erbracht wird, ist die Anrechnungsvorschrift des § 69 Abs. 5 Satz 2 BSHG in der Fassung des Gesundheitsreformgesetzes zu beachten. Danach kann das nach § 69 Abs. 3 BSHG gewährte Pflegegeld um bis zu 50 v. H. gekürzt werden. Über das Maß der Kürzung bis zu der angeführten Obergrenze ist nach pflichtgemäßem Ermessen zu entscheiden. In dieser Hinsicht hat es bisher keine Probleme gegeben. Anders ist es bei der Anrechnung der Geldleistung nach § 57 SGB V auf das Pflegegeld nach § 69 BSHG, für die § 69 Abs. 3 Satz 3 BSHG maßgebend ist. Danach wird ein Pflegegeld nicht gewährt, soweit der Pflegebedürftige gleichartige Leistungen nach anderen Rechtsvorschriften erhält. Bei dem Wort „gleichartig" in dieser Bestimmung handelt es sich um einen unbestimmten Gesetzesbegriff. Hier ist den Entscheidungsträgern - das sind in diesem Fall die Gemeinden - ein Beurteilungsspielraum eingeräumt. Die zuständigen Stellen in den Bundesländern führen das Bundessozialhilfegesetz als eigene Angelegenheit aus. Sie unterliegen nicht den Weisungen der Bundesregierung. Die Bundesregierung hat Verständnis dafür, daß sowohl aus der Interessenlage der betroffenen Menschen heraus wie auch aus dem Gesetzesvollzug eine unterschiedliche Handhabung dieser Bestimmung in der Praxis zu Problemen führt und deshalb eine einheitliche Linie wünschenswert erscheint. In der nächsten Woche wird die Konferenz der obersten Landessozialbehörden die Problematik beraten. Die Bundesregierung wird im Licht der Ergebnisse dieser Besprechung prüfen, ob noch eine gesetzliche Klarstellung erforderlich ist. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Schmidbauer auf die Frage des Abgeordneten Weis (Stendal) (SPD) (Drucksache 12/159 Frage 5): Welche Erkenntnisse besitzen die Bundesministerien der Verteidigung und für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit über die derzeitigen ökologischen Schäden in der Golfregion, das heißt im Irak, in Kuwait, im nördl. Saudi-Arabien und im Persischen Golf, wobei nicht allein die Schäden, die durch den Ausfluß von 01 im Persischen Golf entstehen, und entstanden sind, gemeint sind? Der Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hat in Abstimmung mit dem Bun- 516* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 11. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Februar 1991 desminister für Verteidigung erstmals am 20. Februar 1991 und erneut am 27. Februar 1991 vor dem Umweltausschuß des Deutschen Bundestages über die ökologische Situation am Persischen Golf berichtet. Auf diese Berichte wird Bezug genommen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Wittmann (Tännesberg) (CDU/CSU) (Drucksache 12/159 Frage 6): Trifft es zu, daß die Bundespost die von ihr vertriebenen Paketverpackungen einzeln in Folien einschweißt, und wie gedenkt die Bundesregierung dafür zu sorgen, daß die Bundespost künftig auf diese umweltfeindliche Verpackung verzichtet? Das an Postschaltern angebotene Verpackungsmaterial für Pakete und Päckchen, das sog. Pack-Set, wird nicht in Folien eingeschweißt. Die angesprochenen Postverpackungen werden als Einzelstücke oder in Gebinden zu unterschiedlichen Stückzahlen angeboten. Dabei findet die Plastik-Tragetasche nur bei Einzelabgabe von Pack-Sets Verwendung; sie dient dem Zusammenhalt von Faltschachteln, Paketkarte, Aufschriftdoppel, Kordel und Klebestreifen, die von verschiedenen Firmen geliefert und von der Deutschen Bundespost zu einer Einheit zusammengefaßt werden. Für die Plastik-Tragetasche des „Pack-Sets" wird nur der umweltverträgliche Kunststoff „Polyäthylen" verwendet. Dieser Kunststoff enthält keinerlei umweltgefährdende Inhaltsstoffe und eignet sich demzufolge uneingeschränkt zur problemlosen Verbrennung bzw. Ablagerung auf Deponien, weil er mit der Zeit verrottet und dabei keine Schadstoffe entstehen. Die Plastik-Tragetasche trägt einen Aufdruck mit entsprechenden Hinweisen zur Umweltverträglichkeit des Materials. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Paterna (SPD) (Drucksache 12/159 Frage 7): Beabsichtigt der Bundesminister für Post und Telekommunikation nach Kenntnis der Bundesregierung, die ihm gegenwärtig zur Genehmigung vorliegenden, vom Aufsichtsrat der GD Telekom beschlossenen Zugangstarife zum Telefonnetz und Mietleitungstarife für den D-2-Mobilfunkbetreiber zu genehmigen, und wenn nicht, welche Kriterien und welches Kostendekkungsprinzip liegen dieser Prüfung dann zugrunde? Dem Bundesminister für Post und Telekommunikation liegt seit Mitte November 1990 der Antrag auf Genehmigung der von der Deutschen Bundespost TELEKOM beschlossenen Entgelte für die Nutzung von Monopolleistungen durch den D 2-Mobilfunkbetreiber vor. Das Postverfassungsgesetz sieht in § 28 Abs. 1 ein solches Genehmigungsrecht vor. Der Bundesminister für Post und Telekommunikation hatte der Deutschen Bundespost TELEKOM umgehend mitgeteilt, daß die Prüfung dieser Entgelte aufgrund des komplexen Sachverhalts nicht innerhalb der für das Genehmigungsverfahren von Monopoltarifen üblichen 3-Wochen-Frist durchgeführt werden kann. Zur Vorbereitung der Entscheidung über die Genehmigung der Leistungsentgelte hat der Bundesminister für Post und Telekommunikation noch im November 1990 eine Konferenz von Sachverständigen eingesetzt. Sie soll insbesondere prüfen, ob und inwieweit die Leistungsentgelte die Vorgaben erfüllen, die der Deutschen Bundespost TELEKOM bezüglich der Tarifbildung im Mobilfunk erteilt wurden. Die Vorgaben sehen vor, daß die Entgelte für Monopolleistungen für die speziellen Zwecke des Mobilfunks kostengerecht festzulegen sind. Die Sachverständigenkonferenz wird in Kürze ihre Empfehlungen dem Bundesminister für Post und Telekommunikation vorlegen. Auf dieser Grundlage wird dieser über die Genehmigung befinden. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Lintner auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 12/159 Frage 9) : In welchem Zeitrahmen werden die nach den Grundsätzen der sozialen Zonenrandförderung beantragten Sportfördermittel der Sportvereine im ehemaligen Zonenrand- und Grenzgebiet erfüllt werden, und nach welchen Entscheidungskriterien werden noch Förderungsanträge angenommen? Entsprechend dem Ergebnis der Kabinettbeschlüsse vom 20. Februar 1991 zum Entwurf des Bundeshaushaltsplanes 1991 mit Finanzplanung bis 1994 soll die bis 1994 auslaufende kulturelle und soziale Zonenrandförderung mit insgesamt 270 Millionen DM dotiert werden. Aus diesen Mitteln sollen auch die Sporteinrichtungen im ehemaligen Zonenrandgebiet gefördert werden, — für die in Vorjahren bereits verbindliche Zuwendungszusagen erteilt worden sind, — die in Vorjahren mit Bundesmitteln anfinanziert worden sind, oder bei denen die Bundesländer in Kenntnis des Bedarfs an Bundesmitteln den vorzeitigen Maßnahmebeginn genehmigt haben. Sportmaßnahmen, bei denen diese Kriterien der auslaufenden Förderung nicht vorliegen, können danach in eine Bundesförderung nicht mehr einbezogen werden. Dies betrifft insbesondere neue Projekte. Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 11. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Februar 1991 517 Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wimmer auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Schmude (SPD) (Drucksache 12/159 Fragen 49 und 50): Welche Erlöse aus dem Verkauf von Segmenten der „Berliner Mauer" hat die Bundesregierung für die Zeit bis zum 2. Oktober 1990 und für die Zeit ab 3. Oktober 1990 eingenommen? Warum führt die Bundesregierung diese Beträge nicht den durch Beschluß des Ministerrats der DDR vom 2. Mai 1990 bestimmten Zwecken der Verbesserung der materiellen Bedingungen im Gesundheitswesen und der Denkmalspflege zu? Zu Frage 49: Die Bundesrepublik Deutschland hat aus dem Verkauf von Teilen der „Berliner Mauer", die vor dem 3. Oktober 1990 abgebrochen wurden, keine Einnahmen erzielt. Die Erlöse sind dem „Kuratorium zur Verwendung der Erlöse aus dem Verkauf von Segmenten der Berliner Mauer" zugeflossen. Das Kuratorium bemüht sich darum, das Verfügungsrecht über die Erlöse zu erhalten, die aus Verkäufen nach dem 3. Oktober 1990 stammen. Die vom ehemaligen Außenwirtschaftsministerium der Deutschen Demokratischen Republik mit dem Verkauf beauftragte Firma VHG Bau mbH (früherer Name: Außenhandelsbetrieb LIMEX) hat nach dem 3. Oktober 1990 noch in ihrem Besitz befindliche Mauersegmente veräußert. Die Erlöse, die auf ein Konto des Kuratoriums bei einem Geldinstitut überwiesen wurden, unterliegen z. Zt. einer Verfügungssperre, weil über die Fortführung des Kuratoriumszwecks nicht entschieden ist. Aus dem Verkauf von Mauersegmenten, die nach dem 3. Oktober 1990 auf Veranlassung des Bundesministeriums der Verteidigung abgebrochen wurden, hat die Bundesregierung seit dem 3. Oktober 1990 Einnahmen in Höhe von 444 000, — DM erzielt. Davon wurden 9 000, — DM den allgemeinen Bundeseinnahmen zugeführt, 435 000, — DM sind vor dem Hintergrund der mit dem Abbau der Bundeswehr entstehenden Kosten dem EPl 14 zugeflossen. Zu Frage 50: Die für die Errichtung der Mauer in Anspruch genommenen Grundstücke sind nach Art. 21 des Einigungsvertrages in das Eigentum der Bundesrepublik Deutschland übergegangen. Die abgebrochenen Mauersegmente sind nach den vermögensrechtlichen Bestimmungen des Bundes als bewegliches Bundesvermögen von demjenigen Ressort zu verwerten, dem das Vermögen zuzuordnen ist. Entsprechend hat das Bundesministerium der Verteidigung den Verkauf des Abbruchmaterials und die Einnahmen des Erlöses geregelt. Die Einnahmen sind zur Minderung der mit dem Mauerabbruch verbundenen erheblichen Aufwendungen bestimmt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Evelin Fischer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Verehrte Abgeordnete! Ich komme aus einem neuen Bundesland und möchte Ihnen kurz die Situation der Berufsausbildung in unseren neuen Ländern schildern. Die Stimmung bei den ehemaligen DDRBürgern, d. h. die Stimmung bei den direkt betroffenen Familien, ist bezüglich der Berufsausbildung denkbar schlecht. Dort herrscht oft Ratlosigkeit in den Familien darüber, wie es weitergehen soll, weil sie nicht oder nur unzureichend informiert worden sind.
    Es ist zwar Informationsmaterial herausgegeben worden, aber, ich glaube, in schriftlicher Form reicht dies nicht. Wir brauchen unbedingt geschultes Beratungspersonal.
    Nach einer Umfrage in den neuen Bundesländern hielten sich nur 5 % der Betroffenen für ausreichend informiert.
    Im Programm der beruflichen Bildung für die neuen Bundesländer steht wörtlich: Betriebe, Berufsschulen, Ausbilder und Berufsschullehrer müssen in die Lage versetzt werden, die neuen Ausbildungsordnungen inhaltlich und organisatorisch umzusetzen. — Ich frage Sie wirklich: Wie kann man das realisieren, da die Betriebe bei uns ums Überleben kämpfen bzw. diesen Kampf leider schon verloren haben?
    Diese Betriebe schließen ihre Betriebsberufsschulen. Sie geben sie aber trotz der Vereinbarungen des Einigungsvertrags oft nicht an die Kommunen zurück, sondern vermieten sie als Lagerhallen oder als Büroräume an westliche Firmen. Diese westlichen Firmen sitzen jetzt in diesen Räumlichkeiten und wir fragen uns, wie wir sie wieder herausbekommen.
    Es bahnt sich ein zusätzlicher Raummangel dadurch an, daß Berufsvorbereitungs- bzw. Berufsgrundbildungslehrgänge stattfinden. In Halle betrifft es ca. 800 bis 1 500 Schüler. Das wären also insgesamt noch einmal 40 Klassen, bei denen die Räume fehlen.
    Jugendliche, die bereits in der Ausbildung standen und durch den Konkurs ihrer Betriebe in anderen Berufsschulen untergebracht werden müssen, kommen dann noch hinzu. Das waren bis Ende September 1990 etwa 18 500. Die Konkurslehrlinge, die 1990 überhaupt keinen Ausbildungsplatz hatten, bemühen sich natürlich 1991 wiederum, einen Ausbildungsplatz zu erhalten.
    Es zeigt sich bei uns die Tendenz, daß die Berufsschullehrer in den Westen gehen, da sie dort etwas sicherere Bedingungen vorfinden als bei uns in den neuen Bundesländern.
    Die Jugendlichen, die nahe der ehemaligen DDR-Grenze wohnen, lösen das Problem natürlich auf ihre eigene Weise. Sie gehen ebenfalls in den Westen, genau wie ihre Berufsschullehrer, und lassen sich dort ausbilden. Wahrscheinlich kehren viele anschließend nicht in die neuen Bundesländer zurück. Viele bleiben im Westen.
    Der bei uns schon jetzt deutliche Mangel an Facharbeitern droht dann sicherlich chronisch zu werden.

    (Frau Odendahl [SPD]: Sehr wahr!)

    Ich komme aus dem Wahlkreis, in dem Bitterfeld und Wolfen liegen. Ich weiß nicht, ob Ihnen das ein Begriff ist. Dort hat sich die chemische Industrie konzentriert. Wer einmal dort durchgefahren ist, hat es gerochen: Diese Betriebe sind hoffnungslos veraltet. Sie müssen Arbeitskräfte abbauen. Dort werden natürlich auch Betriebsberufsschulen geschlossen. Sie können sich vielleicht vorstellen, wie die Situation dort aussieht: Von 779 Schulabgängern erhalten nur 526 einen Arbeitsplatz. Das sind nur ca. 70 %. Es sind dann 30 %, die immer noch auf der Straße stehen.

    (Dr. Struck [SPD]: Sehr wahr!)

    In bestimmten Bereichen des Mittelstands gibt es bei uns — ich kann jetzt nur von meinem Wahlkreis sprechen — überhaupt keine Angebote. Das sind z. B.: Tischler, Köche, Optiker und — hören Sie richtig zu! — Kfz-Mechaniker.
    Noch etwas möchte ich erwähnen, auch wenn es bis zum Überdruß genannt wird, wenn es um die neuen Bundesländer geht; das zieht sich wie ein roter Faden — es ist eigentlich schon ein roter Strick — durch alle Bereiche der ehemaligen DDR. Ich meine den roten Strick der Seilschaften. Sie sitzen immer noch oder wahrscheinlich schon wieder in den Arbeitsämtern. Sie sitzen immer noch in den Berufsschulen und leider auch noch in den Betrieben. Eines ist sicher: Die Kinder dieser Spezies Mensch des sogenannten realen Sozialismus gehören gewiß nicht zu denen, die im Herbst 1991 keinen Ausbildungsplatz bekommen.
    Ich habe bemerkt, daß sich bei den Menschen in den neuen Bundesländern wieder das Gefühl der Ohnmacht bemerkbar macht. Ich bitte die Bundesregierung: Verstärken Sie bitte dieses Gefühl der Ohnmacht nicht durch eine Macht ohne Gefühl Ihrerseits.
    Danke.

    (Beifall bei der SPD und dem Bündnis 90/ GRÜNE sowie bei Abgeordneten der PDS/ Linke Liste)






Rede von: Unbekanntinfo_outline
Das Wort hat Frau Abgeordnete Eichhorn.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Maria Eichhorn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In den neuen Bundesländern haben wir derzeit eine schwierige Situation. Verehrte Frau Vorrednerin, es ist nicht einfach, die Umstellung von der SED-Planwirtschaft zum marktwirtschaftlichen System zu bewältigen. Allerdings hätte auch nur ein Törichter zu glauben vermocht, daß mit dem Eintritt in die Soziale Marktwirtschaft in den neuen Bundesländern von heute auf morgen alle Schwierigkeiten bewältigt würden.
    Die Probleme des Arbeitsmarkts in den neuen Bundesländern erfüllen uns mit Sorge. Dies gilt auch für die Ausbildungsplätze. Es wird nicht leicht sein, zum 1. September für 120 000 Schulabgänger qualifizierte Ausbildungsplätze bereitzustellen.

    (Dr. Feige [Bündnis 90/GRÜNE]: Das ist unmöglich!)

    Gleichwohl hilft es den jungen Menschen in den neuen Bundesländern überhaupt nicht, wenn jetzt Hiobsbotschaften verbreitet und Schreckgespenster an die Wand gemalt werden.
    Als Anfang der 80er Jahre in der damaligen Bundesrepublik eine ähnliche Situation, nicht zuletzt auf Grund der verfehlten Wirtschaftspolitik der damaligen Regierung, zu verzeichnen war, ist es in einer gemeinsamen Aktion von Bundesregierung und Wirtschaft gelungen, das Problem zu bewältigen. Heute haben wir wieder einen Lehrlingsnotstand. Viele Ausbildungsbetriebe suchen händeringend nach Lehrlingen.
    Bundeskanzler Helmut Kohl hat vor ein paar Tagen zu einer ähnlichen Initiative, zum sozialen Dialog für die neuen Bundesländer, aufgerufen und bei dieser Gelegenheit an die erfolgreiche Lehrstelleninitiative nach 1982 erinnert. Er will deshalb sehr bald zu Gesprächen einladen, die in einem Solidarpakt alle Beteiligten einbinden könnten.
    Wir begrüßen es ausdrücklich, wenn Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, diese Initiative unterstützen. Die Spitzenverbände der Wirtschaft haben ihre Bereitschaft zur Unterstützung bereits bekundet und konkrete Vorschläge gemacht. Die Wirtschaftsverbände sind willens zu helfen, so wie sie es in den 80er Jahren schon einmal getan haben.
    Nach dem dualen System findet Ausbildung aus guten Gründen in den Betrieben statt. Erst in zweiter Linie ist der Staat gefordert. Die Bundesregierung stellt sich jedoch dieser Forderung. Dies beweist schon das persönliche Engagement des Bundeskanzlers.
    Bereits im letzten Jahr wurden lautstark Befürchtungen geäußert. Ich kann jedoch feststellen, daß die Schwierigkeiten beim Start in das Berufsbildungsjahr 1990 in den neuen Bundesländern wesentlich geringer waren, als ursprünglich geglaubt wurde. Die von allen vorausgesagte Lehrlingskatastrophe ist nach dem 1. September 1990 ausgeblieben. Nach Auskunft des Generalsekretärs des Bundesinstituts für Berufsbildung, Herrn Schmidt, sind im vergangenen Jahr in den neuen Ländern 123 000 Ausbildungsverträge abgeschlossen worden. Auch für die im Spätsommer noch als unversorgt geglaubten Lehrstellenbewerber haben sich nach Darstellung Schmidts in den meisten Fällen tragfähige Alternativen ergeben.
    Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben allen Anlaß, die Sorgen der Lehrstellenbewerber sowie der Mütter und Väter in den neuen Bundesländern ernst zu nehmen. Zur Lösung des Problems bedarf es der Bündelung aller wirtschaftlichen und sozialen Kräfte. Es kann uns nicht gleichgültig sein, welche erste Erfahrung junge Menschen mit der Sozialen Marktwirtschaft bei der Suche nach einer Lehrstelle machen. Die positiven Erfahrungen des letzten Herbstes sollten uns aber hoffen lassen, besonders auch deswegen, weil das System der dualen Berufsausbildung seine einzigartige Leistungsfähigkeit bisher nachdrücklich unter Beweis gestellt hat.
    Meine Damen und Herren, ich bin fest davon überzeugt, daß wir die Schwierigkeiten in den neuen Bundesländern meistern werden. Die Soziale Marktwirtschaft wird den jungen Menschen dort alle Zukunftschancen eröffnen.
    Danke schön.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)