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ID1200905500

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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 12009

  • date_rangeDatum: 21. Februar 1991

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    Plenarprotokoll 12/9 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 9. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 21. Februar 1991 Inhalt: Verzicht der Abg. Dr. Worms und Dr. Geisler (Radeberg) auf die Nlitqliedschaft im Deutschen Bundestag 339 A, B Eintritt des Abg. Hüppe und der Abg. Frau Michalk in den Deutschen Bundestag . . 339 A, B Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 339 B Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Dr. Vogel 345 A Tagesordnungspunkt 2: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zur Finanzpolitik im vereinten Deutschland Dr. Waigel, Bundesminister BMF . . . , 340 A Thierse SPD 345 A Borchert CDU/CSU 348 B Dr. Briefs PDS/Linke Liste 350 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 352 A Reuschenbach SPD 354 C Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE . . 356 A Dr. Graf Lambsdorff FDP . . . . 358 A, 362 A Wagner, Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz 358 C Wedemeier, Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen 361 C Dr. Weng (Gerlingen) FDP 365 C Dr. Schumann (Kroppenstedt) PDS/Linke Liste 367 B Esters SPD 368 B Dr. Rose CDU/CSU 370 B Bernrath SPD 373 A de Maizière CDU/CSU 374 D Frau Marx SPD 376 C Dr. Thalheim SPD (Erklärung nach § 30 GO) 377 B Präsidentin Dr. Süssmuth 355 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beseitigung von Hemmnissen bei der Privatisierung von Unternehmen und zur Förderung von Investitionen (Drucksache 12/103) b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Spaltung der von der Treuhandanstalt verwalteten Unternehmen (Drucksache 12/105) Dr. Kinkel, Bundesminister BMJ 378 A Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 379 D Helmrich CDU/CSU 383 D Dr. Heuer PDS/Linke Liste 385 C Frau Leutheusser-Schnarrenberger FDP . 386 D Dr. Ullmann Bündnis 90/GRÜNE . . . . 388 A Dr. Freiherr von Stetten CDU/CSU . . . 389 B Türk FDP 391 C Nitsch CDU/CSU 392 C Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Altestenrates: Rechtsstellung von Bündnis 90/GRÜNE im 12. Deutschen Bundestag (Drucksache 12/149) II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 9. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. Februar 1991 b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Altestenrates: Rechtsstellung der PDS/Linke Liste im 12. Deutschen Bundestag (Drucksache 12/150) Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten der PDS/Linke Liste: Fraktionsstatus gemäß § 10 Abs. 1 Satz 2 der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages (Drucksache 12/86) Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Abgeordneten von Bündnis 90/GRÜNE Erteilung eines Grundmandats für die Besetzung der Gremien — Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission — Mitglieder des Vertrauensgremiums gem. § 10a Abs. 2 BHO — Mitglieder des Gremiums gem. § 9 Abs. 1 des Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Gesetz zu Art. 10 Grundgesetz) (Drucksache 12/109) Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags des Abgeordneten Dr. Gysi und der Abgeordneten von PDS/ Linke Liste: Berücksichtigung aller Gruppen und Fraktionen des Bundestages bei der Besetzung der Ausschüsse und sonstigen vom Bundestag zu bestimmenden Besetzungen (Drucksache 12/115) Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten von Bündnis 90/GRÜNE: Änderung der Geschäftsordnung für den Ausschuß nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) (Drucksache 12/110) Dr. Riege PDS/Linke Liste 393 D Frau Köppe Bündnis 90/GRÜNE 394 D Bohl CDU/CSU 395 C Dr. Struck SPD 396 B Dr. Gysi PDS/Linke Liste 396 D Lühr FDP 397 B Tagesordnungspunkt 3: Einsetzung von Gremien und Wahlen a) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Einsetzung der Parlamentarischen Kontrollkommission gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentarische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes (Drucksache 12/108) b) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Einsetzung des Vertrauensgremiums gemäß § 10a Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung (Drucksache 12/106) c) Wahl der Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentarische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes (Drucksachen 12/88, 12/112, 12/137) Ergebnis 431 A d) Wahl der Mitglieder des Vertrauensgremiums gemäß § 10a Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung (Drucksachen 12/89, 12/113, 12/138) Ergebnis 431 B e) Wahl der Mitglieder des Gremiums gemäß § 9 Abs. 1 des Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Gesetz zu Artikel 10 Grundgesetz) (Drucksachen 12/90, 12/114, 12/139) Ergebnis 407 B f) Wahl der Wahlmänner für die vom Bundestag zu berufenden Richter des Bundesverfassungsgerichts gemäß § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht (Wahlmännerausschuß) (Drucksache 12/91 [neu]) Ergebnis 431 B g) Wahl der Mitglieder kraft Wahl des Ausschusses für die Wahl der Richter der obersten Gerichtshöfe des Bundes gemäß § 5 des Richterwahlgesetzes (Richterwahlausschuß) (Drucksache 12/92 [neu]) Ergebnis 431 C h) Wahl der Mitglieder des Gemeinsamen Ausschusses nach Artikel 53 a des Grundgesetzes (Drucksache 12/93) i) Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) (Drucksachen 12/94, 12/111, 12/141) j) Wahl der Mitglieder des Wahlprüfungsausschusses gemäß § 3 Abs. 2 Wahlprüfungsgesetz (Drucksachen 12/95, 12/142) k) Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Schuldenausschusses bei der Bundesschuldenverwaltung gemäß § 6 Abs. 1 und 2 des Gesetzes über die Errichtung einer Schuldenverwaltung des Vereinigten Wirtschaftsgebietes und § 2 der Verordnung über die Bundesschuldenverwaltung (Drucksachen 12/96, 12/144) 1) Wahl der vom Bundestag zu bestimmenden Mitglieder des Kontrollausschusses beim Bundesausgleichsamt gemäß § 313 Abs. 1 und 2 des Lastenausgleichsgesetzes (Drucksachen 12/97, 12/145) m) Wahl der vom Deutschen Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Infrastrukturrats beim Bundesminister für Post und Telekommunikation gemäß § 32 des Poststrukturgesetzes (Drucksachen 12/98, 12/146) n) Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Programmbeirats der Deutschen Bundespost gemäß §§ 1 und 2 der Geschäftsordnung des Beirats zur Bestimmung der Anlässe für die Ausgabe von Sonderpostwertzeichen ohne Zuschlag der Deutschen Bundespost (Programmbeirat) (Drucksachen 12/99, 12/147) o) Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Kunstbeirats der Deutschen Bundespost gemäß §§ 1 und 2 der Geschäftsordnung des Beirats für die graphische Gestaltung der Postwertzeichen der Deutschen Bundespost (Drucksachen 12/102, 12/148) 399 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Wahlvorschlag für die Wahl der Schriftführer gemäß § 3 der Geschäftsordnung (Drucksache 12/87) 399 C Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Entsendung von Beobachtern in das Europäische Parlament (Drucksache 12/107) Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Entsendung von Beobachtern in das Europäische Parlament (Drucksache 12/118) Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags der Abgeordneten von Bündnis 90/GRÜNE: Entsendung von Beobachtern in das Europäische Parlament (Drucksache 12/134) Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung des Antrags der Abgeordneten von PDS/Linke Liste: Entsendung von Beobachtern in das Europäische Parlament (Drucksache 12/135) Dr. Rüttgers CDU/CSU 401 D Dr. Struck SPD 402 C Dr. Hoyer FDP 402 D Dr. Riege PDS/Linke Liste 403 B Poppe Bündnis 90/GRÜNE 403 D Zusatztagesordnungspunkt 11: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur Situation in Jugoslawien Irmer FDP 404 B Dr. Glotz SPD 405 B Vogel (Ennepetal) SPD 405 D Dr. Modrow PDS/Linke Liste 406 C Poppe Bündnis 90/GRÜNE 407 C Frau Dr. von Teichmann und Logischen FDP 408 C Verheugen SPD 409 C Schäfer, Staatsminister AA 410 C Dr. Stercken CDU/CSU 411 D Dr. Soell SPD 412 B Reddemann CDU/CSU 413 B Koschnick SPD 414 A Dr. Müller CDU/CSU 415 A Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . 415 D Vizepräsidentin Schmidt 416 B Tagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Außenwirtschaftsgesetzes und der Strafprozeßordnung (Drucksache 12/104) Zusatztagesordnungspunkt 12: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einschränkung von Rüstungsexporten (Drucksache 12/120) Zusatztagesordnungspunkt 13: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Maßnahmen zur Einschränkung von Rüstungsexporten (Drucksache 12/119) Zusatztagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags der Abgeordneten Lederer und der Abgeordneten von PDS/ Linke Liste: Rüstungsexportverbot ins Grundgesetz — Stopp der Rüstungsproduktion (Drucksache 12/116) Kittelmann CDU/CSU 416 D Bachmaier SPD 418 C Kittelmann CDU/CSU 419 D Eylmann CDU/CSU 421 C Dr. Gysi PDS/Linke Liste 423 A IV Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 9. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. Februar 1991 Dr. Kolb FDP 424 A Frau Wollenberger Bündnis 90/GRÜNE 425 C Möllemann, Bundesminister BMWi . . 426 D Eylmann CDU/CSU 428 D Dr. Ullmann Bündnis 90/GRÜNE . . . 429 B Poppe Bündnis 90/GRÜNE 430 A Tagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags des Abgeordneten Thierse, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verlängerung der Aussetzung der Zins- und Tilgungsleistungen auf Altkredite im Bereich der Landwirtschaft der neuen Bundesländer (Drucksache 12/13) Dr. Thalheim SPD 431 D Dr. Krause (Bonese) CDU/CSU 434 A Oostergetelo SPD . . . . 436 A, 438 C, 442 A Dr. Thalheim SPD . . . . 436 B, 441 A, 442 B Kalb CDU/CSU 436 C Dr. Schumann (Kroppenstedt) PDS/Linke Liste 436 D Türk FDP 438 A Dr. Feige Bündnis 90/GRÜNE 439 C Gallus, Parl. Staatssekretär BML 440 C Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Errichtung einer Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder" (Drucksache 12/22) 443 C Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 20. November 1989 über die Rechte des Kindes (Drucksache 12/42) Dr. Kinkel, Bundesminister BMJ 443 D Dr. Pick SPD 445 B Seesing CDU/CSU 445 D Frau Dr. Höll PDS/Linke Liste 447 A Frau Schenk Bündnis 90/GRÜNE . . . . 448 A Frau Leutheusser-Schnarrenberger FDP . 448 B Schmidt (Salzgitter) SPD 449 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Köppe, Dr. Feige, Poppe, Frau Schenk, Schulz (Berlin), Dr. Ullmann, Weiß (Berlin) und Frau Wollenberger (Bündnis 90/GRÜNE) eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Befreiung von Militärsteuern (Drucksache 12/74) Frau Köppe Bündnis 90/GRÜNE 450 B Rind FDP 451 A von Larcher SPD 451 C Eimer (Fürth) FDP 452 C Frau Braband PDS/Linke Liste 452 D Conradi SPD 453 C, 455 B Jäger CDU/CSU 454 D Hansen FDP 455 A Dr. Grünewald, Parl. Staatssekretär BMF 455 D Zusatztagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Finanzierung der Schiffsentsorgung in deutschen Seehäfen nach MARPOL — Anlage I und II (Drucksache 12/117) 456 C Nächste Sitzung 456 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 457* A Anlage 2 Liste der Abgeordneten, die an der — Wahl der Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentarische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes — Wahl der Mitglieder des Vertrauensgremiums gemäß § 10a Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung — Wahl der Mitglieder des Gremiums gemäß § 9 Abs. 1 des Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Gesetz zu Artikel 10 Grundgesetz) — Wahl der Wahlmänner für die vom Bundestag zu berufenden Richter des Bundesverfassungsgerichts gemäß § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht (Wahlmännerausschuß) — Wahl der Mitglieder kraft Wahl des Ausschusses für die Wahl der Richter der obersten Gerichtshöfe des Bundes gemäß § 5 des Richterwahlgesetzes (Richterwahlausschuß) teilgenommen haben 457* A Anlage 3 Gewählte Wahlmänner nach § 6 Absatz 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht 459* C Anlage 4 Gewählte Mitglieder des Richterwahlausschusses nach § 5 des Richterwahlgesetzes 459* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 9. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. Februar 1991 339 9. Sitzung Bonn, den 21. Februar 1991 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 9. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. Februar 1991 457* Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Frau Dr. FDP 21. 02. 91 Adam-Schwaetzer Antretter SPD 21.02.91 Frau Blunck SPD 21. 02. 91 Dehnel CDU/CSU 21.02.91 Frau Eymer CDU/CSU 21. 02. 91 Frau Fuchs (Verl) SPD 21. 02. 91 Dr. Gautier SPD 21. 02. 91 Genscher FDP 21.02.91 Hilsberg SPD 21.02.91 Opel SPD 21.02.91 Dr. Ortleb FDP 21.02.91 Frau Schulte (Hameln) SPD 21. 02. 91 * * Dr. Soell SPD 21. 02. 91* Spilker CDU/CSU 21.02.91 Weisskirchen (Wiesloch) SPD 21. 02. 91 Frau Wieczorek-Zeul SPD 21. 02. 91 Frau Würfel FDP 21. 02. 91 * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union **für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Liste der Abgeordneten, die an der — Wahl der Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentarische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes — Wahl der Mitglieder des Vertrauensgremiums gemäß § 10a Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung — Wahl der Mitglieder des Gremiums gemäß § 9 Abs. 1 des Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Gesetz zu Artikel 10 Grundgesetz) — Wahl der Wahlmänner für die vom Bundestag zu berufenden Richter des Bundesverfassungsgerichts gemäß § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht (Wahlmännerausschuß) — Wahl der Mitglieder kraft Wahl des Ausschusses für die Wahl der Richter der obersten Gerichtshöfe des Bundes gemäß § 5 des Richterwahlgesetzes (Richterwahlausschuß) teilgenommen haben: Fraktion der CDU/CSU Adam Dr. Altherr Frau Augustin Augustinowitz Austermann Bargfrede Dr. Bauer Frau Baumeister Bayha Belle Frau Dr. Bergmann-Pohl Bierling Dr. Blank Frau Blank Dr. Blens Bleser Dr. Blüm Böhm (Melsungen) Anlagen zum Stenographischen Bericht Frau Dr. Böhmer Börnsen (Bönstrup) Dr. Bötsch Bohl Bohlsen Borchert Brähmig Breuer Frau Brudlewsky Brunnhuber Bühler (Bruchsal) Büttner (Schönebeck) Buwitt Carstensen (Nordstrand) Clemens Frau Dempwolf Deres Deß Frau Diemers Dörflinger Doppmeier Doss Dr. Dregger Echternach Ehlers Ehrbar Frau Eichhorn Engelmann Eppelmann Eylmann Frau Falk Dr. Faltlhauser Feilcke Dr. Fell Fischer (Hamburg) Frau Fischer (Unna) Francke (Hamburg) Frankenhauser Dr. Friedrich Fritz Fuchtel Ganz (St. Wendel) Frau Geiger Geis Dr. Geißler Dr. von Geldern Gerster (Mainz) Gibtner Glos Dr. Göhner Göttsching Götz Dr. Götzer Gres Frau Grochtmann Gröbl Grotz Dr. Grünewald Günther (Duisburg) Freiherr von Hammerstein Hames Haschke (Großhennersdorf) Haschke (Jena-Ost) Frau Hasselfeldt Haungs Hauser (Esslingen) Hauser (Rednitzhembach) Hedrich Heise Frau Dr. Hellwig Helmrich Dr. Hennig Dr. h. c. Herkenrath Hinsken Hintze Hörsken Hörster Dr. Hoffacker Hollerith Dr. Hornhues Hornung Hüppe Jäger Frau Jaffke Jagoda Dr. Jahn (Münster) Janovsky Frau Jeltsch Dr. Jobst Dr.-Ing. Jork Dr. Jüttner Jung (Limburg) Junghanns Dr. Kahl Kalb Kampeter Dr.-Ing. Kansy Dr. Kappes Frau Karwatzki Kauder Keller Kiechle Kittelmann Klein (Bremen) Klein (München) Klinkert Köhler (Hainspitz) Dr. Köhler (Wolfsburg) Dr. Kohl Kolbe Frau Kors Koschyk Kossendey Kraus Dr. Krause (Börgerende) Dr. Krause (Bonese) Krause (Dessau) Krey Kriedner Kronberg Dr.-Ing. Krüger Krziskewitz Lamers Dr. Lammert Lamp Lattmann Dr. Laufs Laumann Frau Dr. Lehr Lenzer Dr. Lieberoth Frau Limbach Link (Diepholz) Lintner Dr. Lippold (Offenbach) Dr. sc. Lischewski Lohmann (Lüdenscheid) Louven Lowack Lummer Dr. Luther Maaß (Wilhelmshaven) Frau Männle Magin Dr. Mahlo de Maizière Frau Marienfeld Marschewski Marten Dr. Mayer (Siegertsbrunn) Meckelburg Meinl Frau Dr. Merkel Frau Dr. Meseke Dr. Meyer zu Bentrup Frau Michalk Michels Dr. Mildner Dr. Möller 458* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 9. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. Februar 1991 Molnar Dr. Müller Müller (Kirchheim) Müller (Wadern) Müller (Wesseling) Nelle Dr. Neuling Neumann (Bremen) Nitsch Frau Nolte Dr. Olderog Ost Oswald Otto (Erfurt) Dr. Päselt Dr. Paziorek Pesch Petzold Pfeffermann Pfeifer Frau Pfeiffer Dr. Pfennig Dr. Pflüger Dr. Pinger Pofalla Dr. Pohler Frau Priebus Dr. Probst Dr. Protzner Pützhofen Raidel Dr. Ramsauer Rau Rauen Rawe Reddemann Regenspurger Reichenbach Dr. Reinartz Frau Reinhardt Repnik Dr. Rieder Dr. Riesenhuber Rode (Wietzen) Frau Rönsch (Wiesbaden) Frau Roitzsch (Quickborn) Romer Dr. Rose Rossmanith Roth (Gießen) Rother Dr. Ruck Rühe Dr. Rüttgers Sauer (Salzgitter) Sauer (Stuttgart) Scharrenbroich Frau Schätzle Schartz (Trier) Schemken Scheu Schmalz Schmidbauer Schmidt (Fürth) Dr. Schmidt (Halsbrücke) Schmidt (Mühlheim) Frau Schmidt (Spiesen) Schmitz (Baesweiler) von Schmude Dr. Schockenhoff Graf von Schönburg-Glauchau Dr. Scholz Freiherr von Schorlemer Dr. Schreiber Dr. Schroeder (Freiburg) Schulhoff Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) Schulz (Leipzig) Schwalbe Schwarz Dr. Schwarz-Schilling Dr. Schwörer Seehofer Seesing Seibel Seiters Skowron Dr. Sopart Frau Sothmann Spranger Dr. Sprung Dr. Stavenhagen Frau Steinbach-Hermann Dr. Stercken Stockhausen Dr. Stoltenberg Strube Stübgen Frau Dr. Süssmuth Susset Tillmann Dr. Töpfer Dr. Uelhoff Uldall Frau Verhülsdonk Vogel (Ennepetal) Vogt (Düren) Dr. Voigt (Northeim) Dr. Vondran Dr. Waffenschmidt Graf von Waldburg-Zeil Dr. Warnke Dr. Warrikoff Werner (Ulm) Wetzel Frau Wiechatzek Dr. Wieczorek (Auerbach) Frau Dr. Wilms Wilz Wimmer (Neuss) Frau Dr. Wisniewski Wissmann Dr. Wittmann Wittmann (Tännesberg) Wonneberger Frau Wülfing Würzbach Frau Yzer Zeitlmann Zierer Zöller Fraktion der SPD Frau Adler Andres Frau Barbe Bartsch Becker (Nienberge) Frau Becker-Inglau Bernrath Beucher Bindig Dr. Böhme (Unna) Börnsen (Ritterhude) Brandt Frau Brandt-Elsweier Dr. Brecht Büchler (Hof) Dr. von Billow Büttner (Ingolstadt) Frau Bulmahn Frau Burchardt Bury Frau Caspers-Merk Catenhusen Conradi Frau Dr. Däubler-Gmelin Daubertshäuser Dr. Diederich (Berlin) Diller Frau Dr. Dobberthien Duve Ebert Dr. Eckardt Dr. Ehmke (Bonn) Eich Dr. Elmer Erler Esters Ewen Frau Ferner Frau Fischer (Gräfenhainichen) Fischer (Homburg) Formanski Frau Fuchs (Köln) Fuhrmann Frau Ganseforth Gansel Gerster (Worms) Gilges Frau Gleicke Dr. Glotz Frau Dr. Götte Graf Großmann Habermann Hacker Frau Hämmerle Hampel Frau Hanewinckel Frau Dr. Hartenstein Hasenfratz Heistermann Heyenn Hiller (Lübeck) Dr. Holtz Horn Huonker Ibrügger Frau Iwersen Frau Jäger Frau Janz Dr. Janzen Jaunich Dr. Jens Jung (Düsseldorf) Jungmann (Wittmoldt) Frau Kastner Kastning Kirschner Frau Klappert Frau Klemmer Klose Dr. sc. Knaape Körper Frau Kolbe Kolbow Koltzsch Koschnick Kubatschka Dr. Kübler Kuessner Dr. Küster Kuhlwein Lambinus Frau Lange von Larcher Leidinger Lennartz Frau Dr. Leonhard-Schmid Lohmann (Witten) Frau Dr. Lucyga Maaß (Herne) Frau Marx Frau Mascher Matschie Dr. Matterne Frau Matthäus-Maier Meckel Frau Mehl Meißner Dr. Meyer (Ulm) Mosdorf Müller (Pleisweiler) Müller (Schweinfurt) Frau Müller (Völklingen) Müller (Zittau) Müntefering Neumann (Bramsche) Neumann (Gotha) Frau Dr. Niehuis Dr. Niese Niggemeier Frau Odendahl Oesinghaus Oostergetelo Ostertag Frau Dr. Otto Paterna Dr. Penner Peter (Kassel) Dr. Pfaff Pfuhl Dr. Pick Poß Purps Reimann Rempe Frau von Renesse Frau Rennebach Reschke Reuschenbach Reuter Rixe Roth Schäfer (Offenburg) Frau Schaich-Walch Dr. Scheer Scheffler Schily Schloten Schluckebier Schmidbauer (Nürnberg) Frau Schmidt (Aachen) Frau Schmidt (Nürnberg) Schmidt (Salzgitter) Frau Schmidt-Zadel Dr. Schmude Dr. Schnell Dr. Schöfberger Frau Schröter Schröter Schütz Dr. Schuster Schwanhold Schwanitz Seidenthal Frau Seuster Sielaff Frau Simm Singer Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Soell Frau Dr. Sonntag-Wolgast Sorge Dr. Sperling Frau Steen Steiner Stiegler Dr. Struck Tappe Frau Terborg Dr. Thalheim Thierse Tietjen Frau Titze Toetemeyer Urbaniak Vergin Verheugen Dr. Vogel Voigt (Frankfurt) Vosen Wagner Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 9. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. Februar 1991 459' Wallow Waltemathe Walther Wartenberg (Berlin) Frau Dr. Wegner Weiermann Frau Weiler Dr. Wernitz Weis (Stendal) Weißgerber Welt Frau Weyel Frau Wester Frau Westrich Frau Wettig-Danielmeier Frau Dr. Wetzel Dr. Wieczorek Wieczorek (Duisburg) Wiefelspütz Wimmer (Neuötting) Dr. de With Wittich Frau Wohlleben Frau Wolf Frau Zapf Dr. Zöpel Zumkley Fraktion der FDP Frau Albowitz Frau Dr. Babel Baum Beckmann Bredehorn Cronenberg (Arnsberg) Eimer (Fürth) Engelhard van Essen Dr. Feldmann Friedhoff Friedrich Funke Frau Dr. Funke-Schmitt-Rink Gallus Ganschow Gattermann Gries Grüner Günther (Plauen) Dr. Guttmacher Hackel Hansen Dr. Haussmann Heinrich Dr. Hirsch Dr. Hitschler Frau Homburger Frau Dr. Hoth Dr. Hoyer Hübner Irmer Kleinert (Hannover) Kohn Dr. Kolb Koppelin Kubicki Dr.-Ing. Laermann Frau Leutheusser-Schnarrenberger Lüder Lühr Dr. Menzel Möllemann Nolting Otto (Frankfurt) Paintner Frau Peters Frau Dr. Pohl Richter (Bremerhaven) Rind Dr. Röhl Schäfer (Mainz) Frau Schmalz-Jacobsen Schmidt (Dresden) Dr. Schmieder Schüßler Schuster Frau Sehn Frau Seiler-Albring Frau Dr. Semper Dr. Solms Dr. Starnick Frau Dr. von Teichman und Logischen Thiele Dr. Thomae Timm Türk Frau Walz Dr. Weng (Gerlingen) Wolfgramm (Göttingen) Zurheide Zywietz Gruppe PDS/Linke Liste Frau Bläss Frau Braband Dr. Briefs Frau Dr. Enkelmann Dr. Gysi Dr. Heuer Frau Dr. Höll Frau Jelpke Dr. Keller Dr. Modrow Dr. Riege Dr. Schumann (Kroppenstedt) Dr. Seifert Frau Stachowa Gruppe Bündnis 90/GRÜNE Dr. Feige Frau Köppe Poppe Frau Schenk Schulz (Berlin) Dr. Ullmann Frau Wollenberger Anlage 3 Gewählte Wahlmänner nach § 6 Absatz 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht von der Fraktion der CDU/CSU: Abg. Dr. Bötsch Abg. Helmrich Abg. Marschewki Abg. Dr. Olderog Abg. Dr. Scholz Abg. Dr. Göhner von der Fraktion der SPD: Abg. Dr. Vogel Abg. Frau Dr. Däubler-Gmelin Abg. Thierse Abg. Dr. de With Abg. Dr. Schmude von der Fraktion der FDP: Abg. Kleinert (Hannover) Ersatzwahlmänner: Abg. Dr. Blens Abg. Dr. Möller Abg. Molnar Abg. Kolbe Abg. Frau Rahardt-Vahldieck Abg. Geis Ersatzwahlmänner: Abg. Frau Fuchs (Köln) Abg. Rappe (Hildesheim) Abg. Stiegler Abg. Hacker Ersatzwahlmänner: Abg. Frau LeutheusserSchnarrenberger Abg. Gattermann Anlage 4 Gewählte Mitglieder des Richterwahlausschusses nach § 5 des Richterwahlgesetzes von der Fraktion der CDU/CSU: Benno Erhard (Bad Schwalbach) Abg. Marschewski Abg. Helmrich Abg. Dr. Schroeder (Freiburg) Abg. Dr. Geißler Abg. de Maizière Abg. Dr. Göhner Abg. Dr. Götzer Abg. Dr. Blank von der Fraktion der SPD: Abg. Frau Dr. DäublerGmelin Abg. Dr. de With Abg. Stiegler Abg. Dr. Pick Abg. Hacker Abg. Singer von der Fraktion der FDP: Abg. Kleinert (Hannover) Stellvertreter: Abg. Dr. Blens Abg. Jagoda Abg. Dr. Möller Abg. Hörster Abg. Eylmann Abg. Dr. Freiherr von Stetten Lothar Barthel (Gera) Abg. Dr. Bötsch Stellvertreter: Abg. Frau Matthäus-Maier Abg. Lambinus Abg. Bachmaier Abg. Wiefelspütz Abg. Schwanitz Abg, Kirschner Stellvertreter: Abg. Irmer
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    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich freue mich, daß wir die Möglichkeit haben, so schnell nach Beginn dieser Legislaturperiode die beiden Gesetzentwürfe, den Entwurf eines Gesetzes zur Beseitigung von Hemmnissen bei der Privatisierung von Unternehmen und zur Förderung von Investitionen und den Entwurf eines Gesetzes über die Spaltung der von der Treuhandanstalt verwalteten Unternehmen, hier vorzulegen. Wir haben uns die Arbeit geteilt. Zum Spaltungsgesetz wird dann nach mir von unserer Fraktion Herr von Stetten sprechen.
    Herr Minister, wir haben gern die Reihenfolge so gewählt, damit uns, da das Gesetz bereits insgesamt vorgestellt worden ist, die Möglichkeit bleibt, ein paar nachdenkliche Gedanken darüber zu äußern.

    (Schily [SPD]: Was sind denn das für nachdenkliche Gedanken?)

    — Da müssen Sie abwarten; sie kommen ja.
    Ich darf unmittelbar zu den Einzelheiten des ersten Gesetzentwurfs, des Entwurfs des Artikelgesetzes,



    Heimrich
    kommen und zunächst sagen, daß die Art. 5, 8 und 3, also zur Gesamtvollstreckung, zum Treuhandgesetz und zur Grundstücksverkehrsordnung, wahrscheinlich kaum zu ändern oder zu ergänzen sein werden.
    In bezug auf den Art. 7, der die Produktionsgenossenschaften und die Entwicklung der Einkaufs- und Liefergenossenschaften betrifft, glauben wir, daß man in der Lage sein wird, insbesondere für die Altgenossenschaften bürokratische Erleichterungen für die Neueintragungen ergänzend vorzusehen.
    Darüber hinaus — Frau Däubler-Gmelin, hier sind wir uns völlig einig — freuen wir uns ganz besonders über das Zuordnungsgesetz. Wir halten es für dringend erforderlich. Ich glaube aber im Gegensatz zu Ihnen, daß der Finanzminister hierfür den Letztentscheid haben sollte. Wer sollte es sonst? Denn es handelt sich ja weitgehend um Bundesvermögen. Wir müssen, soweit die Oberfinanzdirektionen jetzt für zuständig erklärt worden sind, darauf achten, daß diese, obwohl sie noch nicht voll funktionsfähig sind und obwohl noch aus den alten Bundesländern geholfen wird, bereit sind, diese Aufgaben jetzt schon wahrzunehmen. Denn sonst wäre diese Zuständigkeit nur eine Scheinzuständigkeit.
    Es wird auch nötig sein, noch einmal zu überprüfen, ob die Abgrenzung der Zuständigkeit der Behörde nach dem Vermögensgesetz scharf genug erfolgt ist.
    Hinsichtlich des D-Markbilanzgesetzes war es erforderlich, die recht kurzen Fristen zu verlängern; das war ganz klar. Hier werden wir uns insbesondere noch einmal mit dem Bestätigungsvermerk beschäftigen müssen, der ja im Vorfeld schon zu einer intensiven Diskussion geführt hat.
    Lassen Sie mich aber nach der Erwähnung einzelner Artikel zum Kernpunkt, zu den Art. 1 und 2, kommen. Es muß meines Erachtens auch im Rahmen einer solchen Debatte nach draußen deutlich gemacht werden, wo die Schwierigkeiten bisher gelegen haben und welche Schwierigkeiten wir jetzt mit den Gesetzentwürfen beseitigen oder zumindest abschwächen wollen.
    Das Prinzip der sogenannten Eigentumserklärung vom 15. Juni des vorigen Jahres ist klar: Obenan steht der Schutz des Eigentums; enteignetes Vermögen muß zurückgegeben werden. An diesem Prinzip ist festzuhalten.

    (Dr. Küster [SPD]: Was passiert denn dann?)

    Wir haben allerdings — das ergibt sich aus der Natur der Sache — bereits bei der Abfassung des Einigungsvertrages gesehen, daß der Grundstücksverkehr dadurch natürlich erschwert wird. Deshalb ist es bereits damals zum Investitionsgesetz gekommen. Das Prinzip der Restitution ist für Grundstücke und Gebäude durchbrochen worden, und zwar für Fälle des Verkaufs, wenn Investitionen im Vordergrund stehen und sich als möglich erweisen.
    Das Prinzip ist jetzt weiter für Fälle der Vermietung und Verpachtung auf zwölf Jahre durchbrochen. Es kann — lassen Sie mich das so kurz sagen, um die Probleme darzustellen — auf zwölf Jahre verpachtet und vermietet werden, wenn nur so der Pachtbetrieb
    überlebensfähig ist. Gleichzeitig soll dies aber mit dem Landwirtschaftsanpassungsgesetz und dem Gesetz über Agrarstruktur und Küstenschutz übereinstimmen. Schließlich soll dann aber doch wieder nicht verpachtet werden, wenn der Berechtigte zur Gründung eines eigenen Betriebes auf die Fläche angewiesen ist.
    Dies zeigt das Dilemma auf, wenn man ein Prinzip hochhalten will, dann aber eine andere Vorfahrtsregelung schaffen möchte. Hier ergeben sich — Sie, Herr Minister, haben das vorhin schon erwähnt — Zielkonflikte.

    (Schily [SPD]: Stimmt das Prinzip denn dann noch?)

    Das gleiche gilt für die Neuregelung in § 6 Abs. 6 des Vermögensgesetzes. In diesem Fall kann das Prinzip zur Fortführung des Betriebs und Sicherung von Arbeitsplätzen sowie zur Schaffung neuer Arbeitsplätze oder dann, wenn dadurch Investitionen ermöglicht werden, durchbrochen werden. Allerdings kann der Berechtigte dem entgegenwirken, indem er einen Antrag auf vorläufige Einweisung stellt. Auch hier gilt: Das Prinzip wird durchbrochen, aber mit Bremsen versehen.
    Dies zeigt auch, daß man in jedem Moment sämtliche Beteiligten vor Augen haben muß. Wir haben auf der einen Seite den materiell Berechtigten, der die Rückgabe erreichen will, und auf der anderen Seite den investitionsbereiten Neuerwerber. An Behörden haben wir die Behörde des Vermögensgesetzes und den Verfügungsberechtigten, in der Regel die Treuhandanstalt. Diese vier Beteiligten haben nicht selten
    — man wird wahrscheinlich in der Mehrzahl der Fälle sagen können: meistens — unterschiedliche Interessen.
    Frau Däubler-Gmelin hat hier vorhin einen solchen Fall dargestellt. Diese unterschiedlichen Interessen bei der Kompliziertheit der Regelungen schaffen die Gefahr, daß sich die Beteiligten in den vorgesehenen Verfahren ständig gegenseitig blockieren.

    (Dr. de With [SPD]: Aber das trägt doch die Überschrift von CDU/CSU und FDP, Herr Kollege!)

    — Die Überschrift, die dies hat, Herr Kollege Dr. de With, ist doch klar. Wir versuchen, die Probleme in den Griff zu bekommen und zu bewältigen. Wir werden — und ich werde Sie beim Wort nehmen — um die Formulierungen wetteifern; denn ich nehme an, daß Sie im Ergebnis dem Ziel dieses Gesetzes zustimmen.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Nicht nur, wenn es um die Formulierungen geht, Herr Helmrich!)

    — Hier wird es in erster Linie um die Formulierungen gehen. Sie haben darauf hingewiesen. Ich habe mich darüber gefreut.
    Denn drei Ebenen haben wir zu unterscheiden. Zum einen geht es um den Zielkonflikt zwischen der Rückgabe und einer möglichst schnellen Gangart, ein Unternehmen wieder in den Wirtschaftsverkehr zu bringen. Es ist — wenn man sich die Arbeit der Treuhandanstalt vor Augen hält — in der letzten Zeit auch



    Helmrich
    in den Zeitungen immer wieder deutlich geworden, daß die Treuhandanstalt oft Schwierigkeiten hat, die Unternehmen am Markt unterzubringen.

    (Schily [SPD]: Ja: „Wegen Reprivatisierung geschlossen" !)

    — Reprivatisierung? — Sie dürfen nicht alles durcheinanderbringen; das hat überhaupt keinen Sinn.

    (Schily [SPD]: Das sieht man doch!)

    — Ich verstehe Ihre Einwände nicht. Sie reden gegen die Treuhand; Sie sagen etwas zur Regierung; Sie sagen etwas zur CDU. Sie sollten sich mit den Gegenständen selber beschäftigen, Herr Schily;

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)

    dann kämen Sie wahrscheinlich zu etwas klareren Aussagen. Ich möchte Ihnen noch sagen: Die Reprivatisierung durch die Treuhand hat sich in der letzten Zeit erheblich beschleunigt. Es gibt inzwischen 600 Unternehmen mit 281 000 Arbeitsplätzen, die am Markt wieder frei tätig sind.
    Frau Däubler-Gmelin, Sie haben vorhin über die Klarheit der Rechtsvorschriften gesprochen. Ich gebe Ihnen recht: In diesem Punkt können wir in einen gemeinsamen Wettbewerb eintreten. Ich hoffe auf Ihre Mitarbeit. Das ist die zweite Ebene.
    Die Verfahren — deshalb habe ich die Behörden besonders erwähnt, übrigens Behörden, die mit Ihrer Zustimmung, mit Ihrem Votum im letzten Jahr geschaffen worden sind — dürfen keinen Anlaß geben, sich gegenseitig ständig zu blockieren. Das ist die dritte Ebene, auf die wir unser Augenmerk richten sollen.
    Ich meine, wir sollten als zusätzlichen Vorschlag prüfen, ob wir nicht ähnlich wie im Kartellrecht für manche Probleme eine Ministergenehmigung vorsehen könnten.
    Als letztes komme ich auf den Fahrplan zu sprechen, damit niemand außerhalb dieses Hauses sich falsche Vorstellungen macht und glaubt, wir könnten uns Zeit nehmen, über dieses Gesetzesvorhaben ein Jahr oder länger zu beraten. Wir haben — wie vorhin schon gesagt wurde — vereinbart, am 5. März eine Anhörung hierzu durchzuführen. Wir wollen die Beratungen bereits in der am 11. März beginnenden Woche im Ausschuß abschließen und haben vor, am 14. oder 15. März im Plenum endgültig zu beschließen.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Wenn es geht!)

    — Wenn es geht. Nach Möglichkeit soll sich der Bundesrat am 22. März damit befassen.
    Ich hoffe, daß es uns dann gelingt, das gemeinsame Ziel, das wir alle hier im Hause haben, zu erreichen, nämlich die Investitionen zu erleichtern, die Privatisierung zu beschleunigen und die Verfügbarkeit von Grund und Boden, insbesondere für Gewerbeansiedlungen und zur Schaffung von Arbeitsplätzen, zu verbessern und damit für eine florierende Wirtschaft in den fünf neuen Ländern zu sorgen.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von: Unbekanntinfo_outline
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Heuer.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Uwe-Jens Heuer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Abgeordnete Borchert von der CDU hat heute früh gesagt, man dürfe eine Krise nicht herbeireden. Ich meine aber auch, daß man sie nicht wegreden sollte.
    Der krisenhafte Zustand in der ehemaligen DDR muß uns im Zusammenhang mit den beiden heute vorgelegten Gesetzentwürfen zu der Frage veranlassen:

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Gerade euch!)

    Welche Rolle kann und muß die Treuhandanstalt bei der Bewältigung dieser Situation, bei der Verhinderung einer Katastrophe im Osten Deutschlands spielen?
    Sie verwaltet als größte Staatsholding der Welt gegenwärtig etwa 9 000 Betriebe. Bisher sind von diesen Betrieben 200 bis 300 verkauft. Sie verfügt über Werte von mehreren 100 Milliarden DM. Ihr gehören — wie dies der Chef der Treuhandanstalt im „Spiegel" Nr. 5/1991 erklärte - 40 % des Vermögens der früheren DDR. Es scheint mir ganz offensichtlich, daß der Weg zur Bewältigung der Krise im Osten Deutschlands ohne prinzipielle Überlegungen zur Rolle der Treuhand nicht erfolgreich gegangen werden kann.
    Welchen Weg ist die Treuhand bisher gegangen? Gegründet wurde sie mit der Aufgabe der Privatisierung des volkseigenen Vermögens. In den damaligen Diskussionen in der Volkskammer gab es an der Einseitigkeit dieser Zielstellung erhebliche Kritik, z. B. von den Abgeordneten Schulz und Schröder. Der Abgeordnete Professor Steinitz von unserer Fraktion erklärte, daß damit die Weichen zur Unterordnung der DDR-Wirtschaft gestellt seien, ja daß die Gefahr ihrer Zerrüttung und des Untergangs ganzer Zweige und Regionen mit verheerenden Folgen vorprogrammiert sei. Es wurde damals von uns vorgeschlagen, die Interessen der juristischen und der natürlichen Personen der DDR verstärkt zu berücksichtigen und Persönlichkeiten, die Erfahrung in der Vertretung von Arbeitnehmerinteressen haben, in den Verwaltungsrat einzubeziehen. Beide Vorschläge wurden abgelehnt. Der Ablehnung verfiel auch die Streichung der Altschulden.
    Trotz der damals mit großem Nachdruck hervorgehobenen Einwände wurde der Weg der umgesteuerten Privatisierung weitergegangen. Es herrschte damals die Vorstellung — im Gegensatz zu der Auffassung, die Graf Lambsdorff heute hier vorgetragen hat — , daß die Marktwirtschaft nach der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion die Probleme der DDR in einem raschen Zeitraum lösen werde. Das westdeutsche Kapital werde in kurzer Zeit in die DDR einfließen und die Wirtschaft rasch weiterentwickeln.
    Die Regierung de Maizière und später die Regierung Kohl gingen offensichtlich davon aus, daß die Selbstheilungskräfte des Marktes genügen würden. Während der Beitritt neuer Länder zur EG jahrelanger Vorbereitung bedurfte, ist man offenbar davon ausgegangen — das ist jedenfalls so gesagt worden — , daß



    Dr. Heuer
    für die DDR eine solche Übergangsperiode mit staatlicher Steuerung nicht erforderlich sei.
    Jetzt sind die Folgen eingetreten, vor denen damals gewarnt wurde. Die Wirtschaft Ostdeutschlands befindet sich in einer tiefen Krise, deren Ende noch keineswegs abzusehen ist.
    In dieser Situation werden uns erneut rechtliche Regelungen vorgelegt, die auf nichts weiter abzielen, als diese Politik der Privatisierung ohne staatlichen Rahmen und ohne eine entsprechende staatliche Strukturpolitik in beschleunigtem Tempo fortzusetzen. Es wird von der Annahme ausgegangen, das Scheitern der bisherigen Politik sei ausschließlich auf Hindernisse zurückzuführen, die der raschen Privatisierung entgegenständen und das Wegräumen dieser Hindernisse, d. h. das ungestörte Wirken des Marktmechanismus, werde die Dinge sehr rasch zum Besseren wenden.
    Das Gesetz über die Spaltung der Unternehmen soll es ermöglichen, die Unternehmen durch eigene Entscheidungen aufzuteilen und dadurch eine raschere Privatisierung zu gestatten. Dies gilt jedenfalls für einzelne Teile. Die übrigen werden dann allerdings um so schwerer verkäuflich sein.
    Bei den anderen Einzelregelungen geht es in erheblichem Umfang um Korrekturen, z. B. im Gesetz zur Regelung offener Vermögensfragen. Hier handelt es sich — das wurde hier schon deutlich gemacht — um einen Zielkonflikt zwischen dem Schutz früherer Eigentümer und ihrer Restitutionsansprüche einerseits und der Unterstützung von Investitionen andererseits.
    Die gesetzlichen Regelungen sind kompliziert und unübersichtlich. Hier wären durchaus Verbesserungen erforderlich. Das Grundproblem liegt aber nach unserer Auffassung an einer anderen Stelle.
    Die gegenwärtige Krise ist jedenfalls zu einem Teil auf das verfehlte Konzept der Treuhandanstalt zurückzuführen, das jetzt in verstärkter Form fortgeführt werden soll. Die ungesteuerte Privatisierung verwandelt sich zusehends in etwas, was nur als Kahlschlagsanierung bezeichnet werden kann: Die Interflug wurde nicht privatisiert, sondern liquidiert. In Eisenach werden die Automobilwerke geschlossen. Gestern demonstrierten über 35 000 Arbeitnehmer der Werften in Mecklenburg-Vorpommern gegen die Streichung der Hälfte der Arbeitsplätze.
    Der Vorsitzende der Treuhandanstalt Rohwedder hat die Zielsetzung der Gesellschaft im „Spiegel" mit folgenden Worten charakterisiert: „Wir arbeiten betriebswirtschaftlich und firmenbezogen; die Politik arbeitet wirtschaftspolitisch und regionalbezogen."
    Das bedeutet, daß eine Staatsholding, die über 40 To eines Territoriums verfügt, nur betriebswirtschaftlich und firmenbezogen, also nicht sozial und gesellschaftsbezogen, denkt. Sie versteht sich offenbar als gewaltiges Immobilienmaklerbüro ohne politische Verantwortung.

    (Dr. Göhner [CDU/CSU]: Die PDS?)

    Nach dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verpflichtet jegliches Eigentum. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohl der Allgemeinheit
    dienen. Um so mehr muß das für den größten Eigentümer des Landes gelten, der zugleich eine staatliche Einrichtung ist.
    Es geht also nach unserer Meinung darum, den Auftrag der Treuhandanstalt neu zu bestimmen. Ohne eine auf langfristige Sanierung der Betriebe im Einklang mit den Interessen des Territoriums, also unter regionaler Sicht, unter Einbeziehung der Notwendigkeit, Arbeitsplätze zu erhalten, angelegte Konzeption ist der Weg aus der Krise nicht möglich.
    Wir halten es also für notwendig, daß ein abgestimmtes Strukturkonzept für das Gebiet der ehemaligen DDR vom Bundeswirtschaftsministerium, von den Wirtschaftsministerien der Länder und von der Treuhand verwirklicht wird.
    Dabei halten wir eine Mitwirkung der Gewerkschaften, der Betriebs- und der Personalräte für erforderlich. Wir sollten auch prüfen, wieweit es notwendig ist, die Länder ganz oder teilweise am Vermögen besonders wichtiger Betriebe zu beteiligen.
    Die Fortsetzung der bisherigen Politik der Treuhand widerspricht dem Verfassungsauftrag des Art. 72 des Grundgesetzes, der Forderung nach der Herstellung einheitlicher Lebensverhältnisse. Diese bisherige Politik muß deshalb durch eine wirkliche Industrie- und Wirtschaftspolitik ersetzt werden, in die die Treuhand verbindlich einzubinden ist.
    Danke sehr.

    (Beifall bei der PDS/Linke Liste)