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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 12/9 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 9. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 21. Februar 1991 Inhalt: Verzicht der Abg. Dr. Worms und Dr. Geisler (Radeberg) auf die Nlitqliedschaft im Deutschen Bundestag 339 A, B Eintritt des Abg. Hüppe und der Abg. Frau Michalk in den Deutschen Bundestag . . 339 A, B Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 339 B Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Dr. Vogel 345 A Tagesordnungspunkt 2: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zur Finanzpolitik im vereinten Deutschland Dr. Waigel, Bundesminister BMF . . . , 340 A Thierse SPD 345 A Borchert CDU/CSU 348 B Dr. Briefs PDS/Linke Liste 350 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 352 A Reuschenbach SPD 354 C Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE . . 356 A Dr. Graf Lambsdorff FDP . . . . 358 A, 362 A Wagner, Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz 358 C Wedemeier, Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen 361 C Dr. Weng (Gerlingen) FDP 365 C Dr. Schumann (Kroppenstedt) PDS/Linke Liste 367 B Esters SPD 368 B Dr. Rose CDU/CSU 370 B Bernrath SPD 373 A de Maizière CDU/CSU 374 D Frau Marx SPD 376 C Dr. Thalheim SPD (Erklärung nach § 30 GO) 377 B Präsidentin Dr. Süssmuth 355 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beseitigung von Hemmnissen bei der Privatisierung von Unternehmen und zur Förderung von Investitionen (Drucksache 12/103) b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Spaltung der von der Treuhandanstalt verwalteten Unternehmen (Drucksache 12/105) Dr. Kinkel, Bundesminister BMJ 378 A Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 379 D Helmrich CDU/CSU 383 D Dr. Heuer PDS/Linke Liste 385 C Frau Leutheusser-Schnarrenberger FDP . 386 D Dr. Ullmann Bündnis 90/GRÜNE . . . . 388 A Dr. Freiherr von Stetten CDU/CSU . . . 389 B Türk FDP 391 C Nitsch CDU/CSU 392 C Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Altestenrates: Rechtsstellung von Bündnis 90/GRÜNE im 12. Deutschen Bundestag (Drucksache 12/149) II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 9. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. Februar 1991 b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Altestenrates: Rechtsstellung der PDS/Linke Liste im 12. Deutschen Bundestag (Drucksache 12/150) Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten der PDS/Linke Liste: Fraktionsstatus gemäß § 10 Abs. 1 Satz 2 der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages (Drucksache 12/86) Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Abgeordneten von Bündnis 90/GRÜNE Erteilung eines Grundmandats für die Besetzung der Gremien — Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission — Mitglieder des Vertrauensgremiums gem. § 10a Abs. 2 BHO — Mitglieder des Gremiums gem. § 9 Abs. 1 des Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Gesetz zu Art. 10 Grundgesetz) (Drucksache 12/109) Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags des Abgeordneten Dr. Gysi und der Abgeordneten von PDS/ Linke Liste: Berücksichtigung aller Gruppen und Fraktionen des Bundestages bei der Besetzung der Ausschüsse und sonstigen vom Bundestag zu bestimmenden Besetzungen (Drucksache 12/115) Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten von Bündnis 90/GRÜNE: Änderung der Geschäftsordnung für den Ausschuß nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) (Drucksache 12/110) Dr. Riege PDS/Linke Liste 393 D Frau Köppe Bündnis 90/GRÜNE 394 D Bohl CDU/CSU 395 C Dr. Struck SPD 396 B Dr. Gysi PDS/Linke Liste 396 D Lühr FDP 397 B Tagesordnungspunkt 3: Einsetzung von Gremien und Wahlen a) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Einsetzung der Parlamentarischen Kontrollkommission gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentarische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes (Drucksache 12/108) b) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Einsetzung des Vertrauensgremiums gemäß § 10a Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung (Drucksache 12/106) c) Wahl der Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentarische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes (Drucksachen 12/88, 12/112, 12/137) Ergebnis 431 A d) Wahl der Mitglieder des Vertrauensgremiums gemäß § 10a Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung (Drucksachen 12/89, 12/113, 12/138) Ergebnis 431 B e) Wahl der Mitglieder des Gremiums gemäß § 9 Abs. 1 des Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Gesetz zu Artikel 10 Grundgesetz) (Drucksachen 12/90, 12/114, 12/139) Ergebnis 407 B f) Wahl der Wahlmänner für die vom Bundestag zu berufenden Richter des Bundesverfassungsgerichts gemäß § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht (Wahlmännerausschuß) (Drucksache 12/91 [neu]) Ergebnis 431 B g) Wahl der Mitglieder kraft Wahl des Ausschusses für die Wahl der Richter der obersten Gerichtshöfe des Bundes gemäß § 5 des Richterwahlgesetzes (Richterwahlausschuß) (Drucksache 12/92 [neu]) Ergebnis 431 C h) Wahl der Mitglieder des Gemeinsamen Ausschusses nach Artikel 53 a des Grundgesetzes (Drucksache 12/93) i) Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) (Drucksachen 12/94, 12/111, 12/141) j) Wahl der Mitglieder des Wahlprüfungsausschusses gemäß § 3 Abs. 2 Wahlprüfungsgesetz (Drucksachen 12/95, 12/142) k) Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Schuldenausschusses bei der Bundesschuldenverwaltung gemäß § 6 Abs. 1 und 2 des Gesetzes über die Errichtung einer Schuldenverwaltung des Vereinigten Wirtschaftsgebietes und § 2 der Verordnung über die Bundesschuldenverwaltung (Drucksachen 12/96, 12/144) 1) Wahl der vom Bundestag zu bestimmenden Mitglieder des Kontrollausschusses beim Bundesausgleichsamt gemäß § 313 Abs. 1 und 2 des Lastenausgleichsgesetzes (Drucksachen 12/97, 12/145) m) Wahl der vom Deutschen Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Infrastrukturrats beim Bundesminister für Post und Telekommunikation gemäß § 32 des Poststrukturgesetzes (Drucksachen 12/98, 12/146) n) Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Programmbeirats der Deutschen Bundespost gemäß §§ 1 und 2 der Geschäftsordnung des Beirats zur Bestimmung der Anlässe für die Ausgabe von Sonderpostwertzeichen ohne Zuschlag der Deutschen Bundespost (Programmbeirat) (Drucksachen 12/99, 12/147) o) Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Kunstbeirats der Deutschen Bundespost gemäß §§ 1 und 2 der Geschäftsordnung des Beirats für die graphische Gestaltung der Postwertzeichen der Deutschen Bundespost (Drucksachen 12/102, 12/148) 399 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Wahlvorschlag für die Wahl der Schriftführer gemäß § 3 der Geschäftsordnung (Drucksache 12/87) 399 C Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Entsendung von Beobachtern in das Europäische Parlament (Drucksache 12/107) Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Entsendung von Beobachtern in das Europäische Parlament (Drucksache 12/118) Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags der Abgeordneten von Bündnis 90/GRÜNE: Entsendung von Beobachtern in das Europäische Parlament (Drucksache 12/134) Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung des Antrags der Abgeordneten von PDS/Linke Liste: Entsendung von Beobachtern in das Europäische Parlament (Drucksache 12/135) Dr. Rüttgers CDU/CSU 401 D Dr. Struck SPD 402 C Dr. Hoyer FDP 402 D Dr. Riege PDS/Linke Liste 403 B Poppe Bündnis 90/GRÜNE 403 D Zusatztagesordnungspunkt 11: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur Situation in Jugoslawien Irmer FDP 404 B Dr. Glotz SPD 405 B Vogel (Ennepetal) SPD 405 D Dr. Modrow PDS/Linke Liste 406 C Poppe Bündnis 90/GRÜNE 407 C Frau Dr. von Teichmann und Logischen FDP 408 C Verheugen SPD 409 C Schäfer, Staatsminister AA 410 C Dr. Stercken CDU/CSU 411 D Dr. Soell SPD 412 B Reddemann CDU/CSU 413 B Koschnick SPD 414 A Dr. Müller CDU/CSU 415 A Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . 415 D Vizepräsidentin Schmidt 416 B Tagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Außenwirtschaftsgesetzes und der Strafprozeßordnung (Drucksache 12/104) Zusatztagesordnungspunkt 12: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einschränkung von Rüstungsexporten (Drucksache 12/120) Zusatztagesordnungspunkt 13: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Maßnahmen zur Einschränkung von Rüstungsexporten (Drucksache 12/119) Zusatztagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags der Abgeordneten Lederer und der Abgeordneten von PDS/ Linke Liste: Rüstungsexportverbot ins Grundgesetz — Stopp der Rüstungsproduktion (Drucksache 12/116) Kittelmann CDU/CSU 416 D Bachmaier SPD 418 C Kittelmann CDU/CSU 419 D Eylmann CDU/CSU 421 C Dr. Gysi PDS/Linke Liste 423 A IV Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 9. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. Februar 1991 Dr. Kolb FDP 424 A Frau Wollenberger Bündnis 90/GRÜNE 425 C Möllemann, Bundesminister BMWi . . 426 D Eylmann CDU/CSU 428 D Dr. Ullmann Bündnis 90/GRÜNE . . . 429 B Poppe Bündnis 90/GRÜNE 430 A Tagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags des Abgeordneten Thierse, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verlängerung der Aussetzung der Zins- und Tilgungsleistungen auf Altkredite im Bereich der Landwirtschaft der neuen Bundesländer (Drucksache 12/13) Dr. Thalheim SPD 431 D Dr. Krause (Bonese) CDU/CSU 434 A Oostergetelo SPD . . . . 436 A, 438 C, 442 A Dr. Thalheim SPD . . . . 436 B, 441 A, 442 B Kalb CDU/CSU 436 C Dr. Schumann (Kroppenstedt) PDS/Linke Liste 436 D Türk FDP 438 A Dr. Feige Bündnis 90/GRÜNE 439 C Gallus, Parl. Staatssekretär BML 440 C Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Errichtung einer Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder" (Drucksache 12/22) 443 C Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 20. November 1989 über die Rechte des Kindes (Drucksache 12/42) Dr. Kinkel, Bundesminister BMJ 443 D Dr. Pick SPD 445 B Seesing CDU/CSU 445 D Frau Dr. Höll PDS/Linke Liste 447 A Frau Schenk Bündnis 90/GRÜNE . . . . 448 A Frau Leutheusser-Schnarrenberger FDP . 448 B Schmidt (Salzgitter) SPD 449 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Köppe, Dr. Feige, Poppe, Frau Schenk, Schulz (Berlin), Dr. Ullmann, Weiß (Berlin) und Frau Wollenberger (Bündnis 90/GRÜNE) eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Befreiung von Militärsteuern (Drucksache 12/74) Frau Köppe Bündnis 90/GRÜNE 450 B Rind FDP 451 A von Larcher SPD 451 C Eimer (Fürth) FDP 452 C Frau Braband PDS/Linke Liste 452 D Conradi SPD 453 C, 455 B Jäger CDU/CSU 454 D Hansen FDP 455 A Dr. Grünewald, Parl. Staatssekretär BMF 455 D Zusatztagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Finanzierung der Schiffsentsorgung in deutschen Seehäfen nach MARPOL — Anlage I und II (Drucksache 12/117) 456 C Nächste Sitzung 456 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 457* A Anlage 2 Liste der Abgeordneten, die an der — Wahl der Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentarische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes — Wahl der Mitglieder des Vertrauensgremiums gemäß § 10a Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung — Wahl der Mitglieder des Gremiums gemäß § 9 Abs. 1 des Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Gesetz zu Artikel 10 Grundgesetz) — Wahl der Wahlmänner für die vom Bundestag zu berufenden Richter des Bundesverfassungsgerichts gemäß § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht (Wahlmännerausschuß) — Wahl der Mitglieder kraft Wahl des Ausschusses für die Wahl der Richter der obersten Gerichtshöfe des Bundes gemäß § 5 des Richterwahlgesetzes (Richterwahlausschuß) teilgenommen haben 457* A Anlage 3 Gewählte Wahlmänner nach § 6 Absatz 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht 459* C Anlage 4 Gewählte Mitglieder des Richterwahlausschusses nach § 5 des Richterwahlgesetzes 459* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 9. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. Februar 1991 339 9. Sitzung Bonn, den 21. Februar 1991 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 9. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. Februar 1991 457* Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Frau Dr. FDP 21. 02. 91 Adam-Schwaetzer Antretter SPD 21.02.91 Frau Blunck SPD 21. 02. 91 Dehnel CDU/CSU 21.02.91 Frau Eymer CDU/CSU 21. 02. 91 Frau Fuchs (Verl) SPD 21. 02. 91 Dr. Gautier SPD 21. 02. 91 Genscher FDP 21.02.91 Hilsberg SPD 21.02.91 Opel SPD 21.02.91 Dr. Ortleb FDP 21.02.91 Frau Schulte (Hameln) SPD 21. 02. 91 * * Dr. Soell SPD 21. 02. 91* Spilker CDU/CSU 21.02.91 Weisskirchen (Wiesloch) SPD 21. 02. 91 Frau Wieczorek-Zeul SPD 21. 02. 91 Frau Würfel FDP 21. 02. 91 * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union **für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Liste der Abgeordneten, die an der — Wahl der Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentarische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes — Wahl der Mitglieder des Vertrauensgremiums gemäß § 10a Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung — Wahl der Mitglieder des Gremiums gemäß § 9 Abs. 1 des Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Gesetz zu Artikel 10 Grundgesetz) — Wahl der Wahlmänner für die vom Bundestag zu berufenden Richter des Bundesverfassungsgerichts gemäß § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht (Wahlmännerausschuß) — Wahl der Mitglieder kraft Wahl des Ausschusses für die Wahl der Richter der obersten Gerichtshöfe des Bundes gemäß § 5 des Richterwahlgesetzes (Richterwahlausschuß) teilgenommen haben: Fraktion der CDU/CSU Adam Dr. Altherr Frau Augustin Augustinowitz Austermann Bargfrede Dr. Bauer Frau Baumeister Bayha Belle Frau Dr. Bergmann-Pohl Bierling Dr. Blank Frau Blank Dr. Blens Bleser Dr. Blüm Böhm (Melsungen) Anlagen zum Stenographischen Bericht Frau Dr. Böhmer Börnsen (Bönstrup) Dr. Bötsch Bohl Bohlsen Borchert Brähmig Breuer Frau Brudlewsky Brunnhuber Bühler (Bruchsal) Büttner (Schönebeck) Buwitt Carstensen (Nordstrand) Clemens Frau Dempwolf Deres Deß Frau Diemers Dörflinger Doppmeier Doss Dr. Dregger Echternach Ehlers Ehrbar Frau Eichhorn Engelmann Eppelmann Eylmann Frau Falk Dr. Faltlhauser Feilcke Dr. Fell Fischer (Hamburg) Frau Fischer (Unna) Francke (Hamburg) Frankenhauser Dr. Friedrich Fritz Fuchtel Ganz (St. Wendel) Frau Geiger Geis Dr. Geißler Dr. von Geldern Gerster (Mainz) Gibtner Glos Dr. Göhner Göttsching Götz Dr. Götzer Gres Frau Grochtmann Gröbl Grotz Dr. Grünewald Günther (Duisburg) Freiherr von Hammerstein Hames Haschke (Großhennersdorf) Haschke (Jena-Ost) Frau Hasselfeldt Haungs Hauser (Esslingen) Hauser (Rednitzhembach) Hedrich Heise Frau Dr. Hellwig Helmrich Dr. Hennig Dr. h. c. Herkenrath Hinsken Hintze Hörsken Hörster Dr. Hoffacker Hollerith Dr. Hornhues Hornung Hüppe Jäger Frau Jaffke Jagoda Dr. Jahn (Münster) Janovsky Frau Jeltsch Dr. Jobst Dr.-Ing. Jork Dr. Jüttner Jung (Limburg) Junghanns Dr. Kahl Kalb Kampeter Dr.-Ing. Kansy Dr. Kappes Frau Karwatzki Kauder Keller Kiechle Kittelmann Klein (Bremen) Klein (München) Klinkert Köhler (Hainspitz) Dr. Köhler (Wolfsburg) Dr. Kohl Kolbe Frau Kors Koschyk Kossendey Kraus Dr. Krause (Börgerende) Dr. Krause (Bonese) Krause (Dessau) Krey Kriedner Kronberg Dr.-Ing. Krüger Krziskewitz Lamers Dr. Lammert Lamp Lattmann Dr. Laufs Laumann Frau Dr. Lehr Lenzer Dr. Lieberoth Frau Limbach Link (Diepholz) Lintner Dr. Lippold (Offenbach) Dr. sc. Lischewski Lohmann (Lüdenscheid) Louven Lowack Lummer Dr. Luther Maaß (Wilhelmshaven) Frau Männle Magin Dr. Mahlo de Maizière Frau Marienfeld Marschewski Marten Dr. Mayer (Siegertsbrunn) Meckelburg Meinl Frau Dr. Merkel Frau Dr. Meseke Dr. Meyer zu Bentrup Frau Michalk Michels Dr. Mildner Dr. Möller 458* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 9. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. Februar 1991 Molnar Dr. Müller Müller (Kirchheim) Müller (Wadern) Müller (Wesseling) Nelle Dr. Neuling Neumann (Bremen) Nitsch Frau Nolte Dr. Olderog Ost Oswald Otto (Erfurt) Dr. Päselt Dr. Paziorek Pesch Petzold Pfeffermann Pfeifer Frau Pfeiffer Dr. Pfennig Dr. Pflüger Dr. Pinger Pofalla Dr. Pohler Frau Priebus Dr. Probst Dr. Protzner Pützhofen Raidel Dr. Ramsauer Rau Rauen Rawe Reddemann Regenspurger Reichenbach Dr. Reinartz Frau Reinhardt Repnik Dr. Rieder Dr. Riesenhuber Rode (Wietzen) Frau Rönsch (Wiesbaden) Frau Roitzsch (Quickborn) Romer Dr. Rose Rossmanith Roth (Gießen) Rother Dr. Ruck Rühe Dr. Rüttgers Sauer (Salzgitter) Sauer (Stuttgart) Scharrenbroich Frau Schätzle Schartz (Trier) Schemken Scheu Schmalz Schmidbauer Schmidt (Fürth) Dr. Schmidt (Halsbrücke) Schmidt (Mühlheim) Frau Schmidt (Spiesen) Schmitz (Baesweiler) von Schmude Dr. Schockenhoff Graf von Schönburg-Glauchau Dr. Scholz Freiherr von Schorlemer Dr. Schreiber Dr. Schroeder (Freiburg) Schulhoff Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) Schulz (Leipzig) Schwalbe Schwarz Dr. Schwarz-Schilling Dr. Schwörer Seehofer Seesing Seibel Seiters Skowron Dr. Sopart Frau Sothmann Spranger Dr. Sprung Dr. Stavenhagen Frau Steinbach-Hermann Dr. Stercken Stockhausen Dr. Stoltenberg Strube Stübgen Frau Dr. Süssmuth Susset Tillmann Dr. Töpfer Dr. Uelhoff Uldall Frau Verhülsdonk Vogel (Ennepetal) Vogt (Düren) Dr. Voigt (Northeim) Dr. Vondran Dr. Waffenschmidt Graf von Waldburg-Zeil Dr. Warnke Dr. Warrikoff Werner (Ulm) Wetzel Frau Wiechatzek Dr. Wieczorek (Auerbach) Frau Dr. Wilms Wilz Wimmer (Neuss) Frau Dr. Wisniewski Wissmann Dr. Wittmann Wittmann (Tännesberg) Wonneberger Frau Wülfing Würzbach Frau Yzer Zeitlmann Zierer Zöller Fraktion der SPD Frau Adler Andres Frau Barbe Bartsch Becker (Nienberge) Frau Becker-Inglau Bernrath Beucher Bindig Dr. Böhme (Unna) Börnsen (Ritterhude) Brandt Frau Brandt-Elsweier Dr. Brecht Büchler (Hof) Dr. von Billow Büttner (Ingolstadt) Frau Bulmahn Frau Burchardt Bury Frau Caspers-Merk Catenhusen Conradi Frau Dr. Däubler-Gmelin Daubertshäuser Dr. Diederich (Berlin) Diller Frau Dr. Dobberthien Duve Ebert Dr. Eckardt Dr. Ehmke (Bonn) Eich Dr. Elmer Erler Esters Ewen Frau Ferner Frau Fischer (Gräfenhainichen) Fischer (Homburg) Formanski Frau Fuchs (Köln) Fuhrmann Frau Ganseforth Gansel Gerster (Worms) Gilges Frau Gleicke Dr. Glotz Frau Dr. Götte Graf Großmann Habermann Hacker Frau Hämmerle Hampel Frau Hanewinckel Frau Dr. Hartenstein Hasenfratz Heistermann Heyenn Hiller (Lübeck) Dr. Holtz Horn Huonker Ibrügger Frau Iwersen Frau Jäger Frau Janz Dr. Janzen Jaunich Dr. Jens Jung (Düsseldorf) Jungmann (Wittmoldt) Frau Kastner Kastning Kirschner Frau Klappert Frau Klemmer Klose Dr. sc. Knaape Körper Frau Kolbe Kolbow Koltzsch Koschnick Kubatschka Dr. Kübler Kuessner Dr. Küster Kuhlwein Lambinus Frau Lange von Larcher Leidinger Lennartz Frau Dr. Leonhard-Schmid Lohmann (Witten) Frau Dr. Lucyga Maaß (Herne) Frau Marx Frau Mascher Matschie Dr. Matterne Frau Matthäus-Maier Meckel Frau Mehl Meißner Dr. Meyer (Ulm) Mosdorf Müller (Pleisweiler) Müller (Schweinfurt) Frau Müller (Völklingen) Müller (Zittau) Müntefering Neumann (Bramsche) Neumann (Gotha) Frau Dr. Niehuis Dr. Niese Niggemeier Frau Odendahl Oesinghaus Oostergetelo Ostertag Frau Dr. Otto Paterna Dr. Penner Peter (Kassel) Dr. Pfaff Pfuhl Dr. Pick Poß Purps Reimann Rempe Frau von Renesse Frau Rennebach Reschke Reuschenbach Reuter Rixe Roth Schäfer (Offenburg) Frau Schaich-Walch Dr. Scheer Scheffler Schily Schloten Schluckebier Schmidbauer (Nürnberg) Frau Schmidt (Aachen) Frau Schmidt (Nürnberg) Schmidt (Salzgitter) Frau Schmidt-Zadel Dr. Schmude Dr. Schnell Dr. Schöfberger Frau Schröter Schröter Schütz Dr. Schuster Schwanhold Schwanitz Seidenthal Frau Seuster Sielaff Frau Simm Singer Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Soell Frau Dr. Sonntag-Wolgast Sorge Dr. Sperling Frau Steen Steiner Stiegler Dr. Struck Tappe Frau Terborg Dr. Thalheim Thierse Tietjen Frau Titze Toetemeyer Urbaniak Vergin Verheugen Dr. Vogel Voigt (Frankfurt) Vosen Wagner Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 9. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. Februar 1991 459' Wallow Waltemathe Walther Wartenberg (Berlin) Frau Dr. Wegner Weiermann Frau Weiler Dr. Wernitz Weis (Stendal) Weißgerber Welt Frau Weyel Frau Wester Frau Westrich Frau Wettig-Danielmeier Frau Dr. Wetzel Dr. Wieczorek Wieczorek (Duisburg) Wiefelspütz Wimmer (Neuötting) Dr. de With Wittich Frau Wohlleben Frau Wolf Frau Zapf Dr. Zöpel Zumkley Fraktion der FDP Frau Albowitz Frau Dr. Babel Baum Beckmann Bredehorn Cronenberg (Arnsberg) Eimer (Fürth) Engelhard van Essen Dr. Feldmann Friedhoff Friedrich Funke Frau Dr. Funke-Schmitt-Rink Gallus Ganschow Gattermann Gries Grüner Günther (Plauen) Dr. Guttmacher Hackel Hansen Dr. Haussmann Heinrich Dr. Hirsch Dr. Hitschler Frau Homburger Frau Dr. Hoth Dr. Hoyer Hübner Irmer Kleinert (Hannover) Kohn Dr. Kolb Koppelin Kubicki Dr.-Ing. Laermann Frau Leutheusser-Schnarrenberger Lüder Lühr Dr. Menzel Möllemann Nolting Otto (Frankfurt) Paintner Frau Peters Frau Dr. Pohl Richter (Bremerhaven) Rind Dr. Röhl Schäfer (Mainz) Frau Schmalz-Jacobsen Schmidt (Dresden) Dr. Schmieder Schüßler Schuster Frau Sehn Frau Seiler-Albring Frau Dr. Semper Dr. Solms Dr. Starnick Frau Dr. von Teichman und Logischen Thiele Dr. Thomae Timm Türk Frau Walz Dr. Weng (Gerlingen) Wolfgramm (Göttingen) Zurheide Zywietz Gruppe PDS/Linke Liste Frau Bläss Frau Braband Dr. Briefs Frau Dr. Enkelmann Dr. Gysi Dr. Heuer Frau Dr. Höll Frau Jelpke Dr. Keller Dr. Modrow Dr. Riege Dr. Schumann (Kroppenstedt) Dr. Seifert Frau Stachowa Gruppe Bündnis 90/GRÜNE Dr. Feige Frau Köppe Poppe Frau Schenk Schulz (Berlin) Dr. Ullmann Frau Wollenberger Anlage 3 Gewählte Wahlmänner nach § 6 Absatz 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht von der Fraktion der CDU/CSU: Abg. Dr. Bötsch Abg. Helmrich Abg. Marschewki Abg. Dr. Olderog Abg. Dr. Scholz Abg. Dr. Göhner von der Fraktion der SPD: Abg. Dr. Vogel Abg. Frau Dr. Däubler-Gmelin Abg. Thierse Abg. Dr. de With Abg. Dr. Schmude von der Fraktion der FDP: Abg. Kleinert (Hannover) Ersatzwahlmänner: Abg. Dr. Blens Abg. Dr. Möller Abg. Molnar Abg. Kolbe Abg. Frau Rahardt-Vahldieck Abg. Geis Ersatzwahlmänner: Abg. Frau Fuchs (Köln) Abg. Rappe (Hildesheim) Abg. Stiegler Abg. Hacker Ersatzwahlmänner: Abg. Frau LeutheusserSchnarrenberger Abg. Gattermann Anlage 4 Gewählte Mitglieder des Richterwahlausschusses nach § 5 des Richterwahlgesetzes von der Fraktion der CDU/CSU: Benno Erhard (Bad Schwalbach) Abg. Marschewski Abg. Helmrich Abg. Dr. Schroeder (Freiburg) Abg. Dr. Geißler Abg. de Maizière Abg. Dr. Göhner Abg. Dr. Götzer Abg. Dr. Blank von der Fraktion der SPD: Abg. Frau Dr. DäublerGmelin Abg. Dr. de With Abg. Stiegler Abg. Dr. Pick Abg. Hacker Abg. Singer von der Fraktion der FDP: Abg. Kleinert (Hannover) Stellvertreter: Abg. Dr. Blens Abg. Jagoda Abg. Dr. Möller Abg. Hörster Abg. Eylmann Abg. Dr. Freiherr von Stetten Lothar Barthel (Gera) Abg. Dr. Bötsch Stellvertreter: Abg. Frau Matthäus-Maier Abg. Lambinus Abg. Bachmaier Abg. Wiefelspütz Abg. Schwanitz Abg, Kirschner Stellvertreter: Abg. Irmer
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    Rede von Dr. Klaus Rose


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Nach manchem anderen Redner der Opposition muß ich es als nahezu angenehm empfinden, daß ich nach dem Kollegen Esters, einem ausgewiesenen Haushaltsfachmann, reden darf. Ich gestehe dem Kollegen Esters auch zu, daß er mit vielen Fakten und Zahlen gearbeitet hat und deshalb auch für die Haushalts- und Finanzlage der Bundesrepublik Deutschland mehr Konkretes zu sagen hatte.
    Haushaltspolitiker sind es ja überhaupt gewohnt, mit Fakten umzugehen und nicht wilden Spekulationen zu frönen. Wenn es um Geld geht, wird zwar gerne spekuliert, Gewinne werden aber nur dann gemacht, wenn man von faktischen und nicht von fiktiven Zahlen ausgeht.
    Das Szenario der Pleiten, das in den letzten Tagen zunehmend gemalt wird, ist erstens — wenn wir alles anschauen — nicht von Fakten gedeckt und zweitens auch nicht hilfreich. Wer hat denn etwas davon, wenn ihm der Niedergang prophezeit wird?
    Insofern ist es auch müßig, im nachhinein noch die Frage zu stellen, ob der Kanzlerkandidat der SPD recht gehabt habe. Ich bin insgesamt dankbar, daß es zur deutschen Einheit kam, und wir sollten die Herausforderungen der deutschen Einheit annehmen und nicht nachkarten. Wir sollten deshalb auch manche Probleme, die es jetzt gibt, gemeinsam anpacken.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Es ist deshalb, meine Damen und Herren von der Opposition, parteipolitisch leicht zu durchschauen, wenn Sie jetzt mit einem neuen Programm kommen.

    (Zurufe von der SPD — Dr. Bötsch [CDU/ CSU] [zur SPD gewandt]: Hören Sie doch zuerst einmal zu!)

    Dieses Programm — „Aufschwung Ost" oder wie immer Sie es nennen — ist leicht zu durchschauen. Wenn Sie sich jetzt als Retter in der Not aufspielen wollen, weil Sie es angeblich immer gewußt haben, kann ich Ihnen sagen: Sie haben nur eines gewußt, nämlich zu warnen und damit die Einheit möglichst weit hinauszuzögern. Das war Ihr Ergebnis.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: So ist es! — Widerspruch bei der SPD — Zuruf von der SPD: Blödsinn!)

    Lafontaine hat es noch vor kurzem als Kardinalfehler des Kanzlers bezeichnet, nicht rechtzeitig vor den Opfern wegen der deutschen Einheit gewarnt zu haben. Wenn es nach Lafontaine ginge, so würde er am liebsten noch heute vor der Einheit warnen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Ja!)

    Er würde am liebsten noch heute einen Staatsbesuch als Ministerpräsident des Saarlandes bei seinem Kollegen aus dem Saarland drüben machen.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU — Pfui-Rufe von der SPD — Reimann [SPD]: Unverschämt!)

    Meine Damen und Herren, kommen wir zu den heutigen Tatsachen.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Sie haben doch keine Ahnung! — Kuhlwein [SPD]: Sie haben mit Schalck-Golodkowski verhandelt! Da war doch jemand in Bayern! Eine Milliarde hat Ihr damaliger Landesvater an Schalck-Golodkowski verschoben!)

    — Sie werden sich, Herr Kuhlwein, wieder beruhigen. Sie haben eine sehr schöne kräftige Stimme.

    (Kuhlwein [SPD]: Nein, ich beruhige mich überhaupt nicht! Gerade wenn Sie das sagen!)

    Sie werden sich wieder beruhigen. — Danke sehr.
    Ich komme jetzt zu den Tatsachen des jetzigen Haushaltsverfahrens und der Finanz- und Haushaltslage. Wir haben nämlich nach wie vor — und das werden die Kollegen des Haushaltsausschusses bestätigen — ein geordnetes Haushaltsverfahren. Wir haben einen geordneten Haushalt; wir haben eine stabile Währung;

    (Bernrath [SPD]: Wir haben gar keinen Haushalt! Wir haben nicht mal einen Entwurf!)

    wir haben bisher nur positive Signale an die Finanzmärkte; der Zinsgipfel ist überschritten, und die Ver-



    Dr. Rose
    schuldung ist tragbar, auch wenn immer wieder gewarnt wird. Diese Warnungen sollten wir ernst nehmen; aber das, was wir jetzt haben, ist durchaus im Rahmen des Akzeptablen.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: So ist es!)

    Das Jahr 1990 — das wissen Sie ebenfalls —, auch wenn der Haushaltsabschluß für dieses Jahr erst in wenigen Tagen kommen wird, hat mit 18 Milliarden DM weniger an Verschuldung als genehmigt abgeschlossen. Dadurch ist auch der Kapitalmarkt entlastet worden.
    Für 1991 sind strenge Ausgabendisziplin und äußerste Sparsamkeit vorgesehen. Wir wollen nämlich das Markenzeichen dieser Koalition, die Solidität der Finanzen, nicht aus den Augen verlieren.

    (Reimann [SPD]: Die größten Schuldenmacher aller Zeiten!)

    Wir haben bis dato auch immer noch keine Steuererhöhungen, auch wenn nach den vielen Äußerungen der letzten Zeit der Eindruck von mehreren Dutzend Belastungsraten entstanden ist.
    Meine Damen und Herren, wir haben mit 22,5 % die niedrigste Steuerlast seit 30 Jahren. Das ist Tatsache; das sind Fakten; das ist bisher nicht zu bestreiten.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Bernrath [SPD]: Dann rechnen wir mal nach!)

    Der im Kabinett verabschiedete Haushalt 1991 baut auf diesen genannten Daten auf. Die Nettokreditaufnahme wird sich bei allen Schwierigkeiten vertreten lassen. Allerdings werden wir bei den Ausgaben nicht alle Wünsche befriedigen können. Von diesen — das weiß jeder von uns — gibt es viele. Große Aufgaben liegen vor uns. Vor allem die Einheit Deutschlands, die Zusammenführung der Menschen und die Schaffung bestmöglicher Lebensverhältnisse im eigenen Land bleiben eine Herausforderung.
    Es soll natürlich niemand meinen, in den alten Bundesländern, also in der alten Bundesrepublik, seien alle Aufgaben gelöst. Ich nenne nur die Umwelt oder die Pflegefallversicherung und viele andere Themen.
    Aber Priorität für uns alle haben die fünf neuen Bundesländer. Dort häufen sich die Hiobsbotschaften, die wir Parlamentarier alle ernst nehmen sollen. Vor allem Wahlkreisabgeordnete können sich gut in das hineindenken, was es heißt, Betriebsstillegungen oder Fördersatzveränderungen hinnehmen zu müssen. Gerade deshalb betone ich: Niemand darf locker über diese Hilferufe hinweggehen. Man muß auch die Leute verstehen, wenn sie darüber erbost sind, daß plötzlich überall Milliarden zur Verfügung stehen, während sie zum Wiederaufbau des eigenen Landes fehlen.

    (Zustimmung des Abg. Esters [SPD])

    Das gilt im übrigen nicht nur für die neuen Länder. Ich könnte Ihnen viele Diskussionen aus dem eigenen Bereich schildern, wo man ebenfalls das Gefühl hat: Jetzt plötzlich werden Gelder locker gemacht, die bisher nicht da waren.
    Als Politiker muß man allerdings alles richtig einschätzen können. Ein Schreckensruf wie z. B. „Leipzig ist Mitte Februar zahlungsunfähig" , der heute ebenfalls erwähnt wurde, alarmiert. Aber immer nach Bonn zu rufen, das ist nicht der richtige Weg.

    (Bernrath [SPD]: Wohin denn?)

    Der Ruf nach Bonn, nach Sofortmitteln, überhaupt der Ruf nach dem Staat, der Ruf nach dem Bund darf nicht zur obersten Richtschnur verkommen. Wir müssen den Bürgern vielmehr beibringen, daß in einem freien Land freie Bürger, d. h. Bürger mit Eigeninitiative, gefragt sind. Am Beginn der alten Bundesrepublik stand auch nicht der Ruf nach Bonn, sondern da stand die Maxime, daß wir in die eigenen Hände spucken müssen, um zu arbeiten und aufzubauen. Da stand die Maxime, daß man arbeiten muß.

    (Kuhlwein [SPD]: Hört! Hört!)

    — Herr Kollege Kuhlwein, Sie rufen „Hört! Hört! "

    (Kuhlwein [SPD]: Eine unglaubliche Herzlosigkeit und Arroganz!)

    Hören Sie mal, auch Ihre SPD-Kollegin Frau Simonis, Finanzministerin in Schleswig-Holstein hat davon gesprochen — so lese ich es heute in der Zeitung —, daß die neuen Länder erst in den eigenen Taschen nachsehen sollen, bevor sie Forderungen an andere stellen.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Das ist so was von arrogant, was Sie hier machen! Das ist furchtbar!)

    In Bonn werde geredet — so heißt es — , während im Osten die blanke Not herrsche. Das trifft ins Leere, wenn man die richtigen Vergleiche zieht.

    (Benrath [SPD]: Fragen Sie mal Herrn Biedenkopf!)

    Der Lebensstandard in den neuen Bundesländern kann nicht von heute auf morgen verändert und verbessert werden,

    (Dr. Küster [SPD]: Das haben Sie aber versprochen!)

    und er kann auch nicht mit dem in der alten Bundesrepublik Deutschland verglichen werden.

    (Kuhlwein [SPD]: Es wird keinem schlechter gehen, hat der Kohl gesagt!)

    Meine Damen und Herren, ich wohne an der Grenze zur Tschechoslowakei. Diese Tschechoslowakei bemüht sich sehr stark um neue, bessere Lebensverhältnisse. Sie schreien aber nicht, daß sie von einem Tag auf den anderen denselben Lebensstandard haben wollen wie ihr Nachbar an der anderen Seite. Das geht nicht.

    (Dr. Küster [SPD]: „Keinen schlechteren Lebensstandard! ")

    Man muß sich also auch selber anstrengen, und man muß selber einiges tun. Der Vergleich zwischen der sozialistischen DDR und den freien Ländern Sachsen, Thüringen, Brandenburg oder Mecklenburg endet mit der Frage, ob man den alten Zustand wiederhaben



    Dr. Rose
    will. Man muß also richtig vergleichen können und darf nicht nur Forderungen stellen.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Nun gut, das werden wir zitieren!)

    Meine Damen und Herren, betrachten wir die Finanzlage Deutschlands, dann wird uns der enger werdende Finanzrahmen deutlich. Überall will man Geld haben, viel mehr Geld. Wir können aber nicht die Probleme der ganzen Welt lösen. Die deutschen Finanzen sind weltweit hoch geschätzt. Eine Dauermelkkuh sind wir Deutschen aber nicht.

    (Zurufe von der SPD)

    — Sicher sind wir weltweit geschätzt! Die deutsche Währung ist die härteste Währung; alle wollen von uns Geld. Wir müssen also aufpassen, daß uns die Frage, wer das alles bezahlen soll, nicht erdrückt, wobei diese Frage ja im ganzen Land gestellt wird.

    (Dr. Küster [SPD]: Diese Rede wird die Ossis erfreuen!)

    Allzu schnell landet man bei einem Beitrag der Bürger, sprich: bei Steuererhöhungen.
    Ich betone daher nochmals: Bisher haben wir trotz zahlreicher SPD-Forderungen keine Steuern erhöht. Auch der Haushaltsentwurf 1991 ging von der Beibehaltung der bisherigen Steuerquoten aus und hatte trotzdem 11 Milliarden DM für die Bewältigung des Golfkrieges beinhaltet. Niemand kann aber erwarten, daß bei ständig neuen Forderungen an den Bundeshaushalt gezaubert werden kann.

    (Zuruf von der SPD: Das ist doch wirklich lächerlich, was Sie hier vorbringen!)

    Als Haushaltspolitiker bin ich grundsätzlich der Ansicht, daß das Sparen nie aufhören darf. So stelle ich mich erneut hinter die Aussage des Bundes der Steuerzahler, der vor einer Woche unter dem Motto „Steuererhöhungen sind unnötig" Vorschläge für einen vierjährigen Sparplan gemacht hat. Ich will jetzt nicht alle darin enthaltenen Punkte aufzählen, aber wir sind immer gefordert, erst einmal zu prüfen, was wir sparen können,

    (Zuruf von der SPD: Sie machen das doch gar nicht!)

    bevor wir neue Steuererhöhungsvorschläge machen und dem Bürger das Geld aus der Tasche ziehen.
    Ein Punkt dieses Steuererhöhungsverhinderungsplans des Bundes der Steuerzahler ist die Nichtausweitung von Sozialleistungen.

    (Zuruf von der SPD: Na klar!)

    Wenn natürlich jedesmal jemand ruft „Wir brauchen noch mehr, noch mehr! ", dann klappt es nicht. Der Bund der Steuerzahler schlägt z. B. vor, für ABM in den alten Bundesländern nicht mehr so viel zu zahlen. Sie brauchen sich ja nur anzuschauen, wieviele Leute auf der einen Seite einen Arbeitsplatz suchen und wieviele Arbeitgeber auf der anderen Seite verzweifelt Arbeitskräfte suchen. Das paßt ja insgesamt nicht zusammen.
    Meine Damen und Herren, der Steuerzahlerbund sagt auch, daß z. B. der Bezug des Erziehungsgeldes nicht unbedingt verlängert werden muß, sondern daß
    er sich auf die Bedürftigen konzentrieren sollte. Das brächte nach Meinung des Steuerzahlerbundes 8 Milliarden DM und wäre wirklich sozial gerecht. Ob der Steuerzahlerbund mit dem Bezieher von Erziehungsgeld oder Erziehungsurlaub möglicherweise einen bekanntgewordenen SPD-Oberbürgermeister meint, das weiß ich nicht. Auf jeden Fall aber sind bestimmt noch genug Maßnahmen zu finden, bei denen gespart werden kann, bevor man das schwierige Instrument der Steuererhöungen zum Tragen kommen läßt.

    (Zuruf von der SPD: Dienstmädchenprivileg!)

    — Ich habe mit Dienstmädchen nichts am Hut.

    (Heiterkeit)

    Wenn die Forderungen von irgendeiner anderen Fraktion kommen, treffen sie mich überhaupt nicht. Das war noch nie die Forderung der CSU. Die CSU ist eine echte bayerische Volkspartei. Sie kümmert sich um die großen Schichten des Volkes. Deshalb sollten Sie diesen Vorwurf an jemand anders richten.
    Meine Damen und Herren, ich meine, wir sollten auch eines wissen. Deshalb habe ich dies so deutlich gemacht, damit nicht immer nur, weil einmal dieser Stein ins Wasser geworfen wurde, von den Ossis gesprochen wird, die den Hilferuf an den Westen richten. Wir sollten wissen, daß wir auch in unserem eigenen Bundesland, im Freistaat Bayern, noch viele Probleme zu lösen haben. Wir brauchen jedoch zur Lösung dieser Probleme viel mehr Konsens. Wir brauchen den Konsens zwischen der Opposition und der Regierung, wir brauchen den Konsens zwischen dem Bund und den Ländern — dazu ist heute schon viel gesagt und von den Ministerpräsidenten, die hier anwesend waren, auch einiges versprochen worden —, und wir brauchen viel mehr Konsens zwischen den alten und den neuen Bundesländern. Das Jahr 1991 wird eine Nagelprobe werden.
    Wir brauchen aber auch, meine Damen und Herren, etwas mehr Gelassenheit und nicht derartig viele Angriffe, wie sie heute beispielsweise gegen den Bundesfinanzminister zu hören waren.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Da halten Sie sich mal dran!)

    Was der Kollege Thierse von der SPD gegenüber dem Herrn Bundesfinanzminister geäußert hat, war nicht gerade das Fairste.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Ihre Widersprüche sind das Letzte!)

    Goethe zu zitieren und damit einen Bundesminister madig zu machen

    (Kuhlwein [SPD]: Das ist Majestätsbeleidigung?)

    war wirklich nicht die „große Erfindung". Dazu würde ich Ihnen, Herr Thierse, am liebsten sagen: Schauen Sie sich einmal den neuen Band von Rainer Kunze „Deckname Lyrik" an;

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Den haben Sie auch schon gelesen? Mein Gott, sind Sie schnell!)




    Dr. Rose
    darin können Sie einiges finden, was zumindest Ihrem Vorgänger und auch manchem von Ihnen vorgeworfen werden könnte.
    Graf Lambsdorff hat davon gesprochen, daß es nicht gehen kann, daß im Osten Rathäuser geschlossen, im Westen aber neue Kongreßhallen gebaut werden. Dafür gab es breite Zustimmung im Plenum; es gab auch Zustimmung bei der SPD. Ich habe das dankbar registriert.
    Aber ich möchte Sie zum Schluß um folgendes bitten: Wenn es darum geht, draußen vor Ort diese Aussage, nämlich keine Kongreßhalle, keine neuen Sportplätze usw. zu bauen, zu erfüllen, sollten Sie auch Ihre SPD-Kollegen ersuchen, nicht der Bundesregierung Vorwürfe zu machen, daß aus dem Bundeshaushalt nichts mehr bezahlt wird.
    Auch diesen Konsens und dieses Zusammenarbeiten brauchen wir. Dann wird die Entwicklung im Jahre 1991 zum Positiven für das deutsche Volk gelingen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Kuhlwein [SPD]: Das war das Letzte!)



Rede von Helmuth Becker
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat nunmehr der Abgeordnete Bernrath (SPD).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans Gottfried Bernrath


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen! Meine Herren! Nachdem Herr Rose hier die Regierungen der neuen Bundesländer für unfähig erklärt hat, mit ihren Problemen fertigzuwerden, nachdem er die Bürger dort beschimpft hat, sie seien faul — das kam deutlich heraus — , sie würden die Ärmel nicht selbst aufkrempeln, muß ich noch einmal wiederholen, auch wenn Sie es nicht gerne hören: Die Lage hat sich in den neuen Bundesländern dramatisch verschlechtert. Die Zahl der Arbeitslosen nähert sich der 3-MillionenGrenze. Null-Kurzarbeit ist Arbeitslosigkeit. Die Lebenshaltungskosten, insbesondere die Aufwendungen für das Wohnen, steigen stärker als die Einkommen. Die Versorgung mit sozialen Einrichtungen, ob Kindergartenplätze oder Horte, verschlechtert sich. Der wirtschaftliche Aufschwung kommt nicht in Gang. Insbesondere bleibt die Investitionstätigkeit — die private wie die öffentliche — weit hinter den Erwartungen zurück. Ein Ende dieses dramatischen Erdrutsches in den neuen Ländern ist nicht absehbar.
    Maßgebend dafür sind die völlig unzureichende Finanzausstattung der neuen Länder, vor allem ihrer Gemeinden, die mangelnde Leistungsfähigkeit der Verwaltung, die fortdauernde Ungewißheit über die Eigentumsverhältnisse bei der überwiegenden Zahl der Grundstücke und die unzulängliche Infrastruktur.
    Das alles war in vollem Umfang absehbar; nichts an dieser Entwicklung war überraschend.

    (Beifall bei der SPD)

    Insofern wird es doch wohl zulässig sein, Sie hier daran zu erinnern, daß wir Sie von der ersten Stunde an auf diese Zwangsläufigkeit hingewiesen haben.
    Die Protokolle unserer Debatten im Herbst vorigen Jahres vor dem Einigungsvertrag bestätigen, wie fahrlässig, zutreffender gesagt: wie vorsätzlich die Bundesregierung aus wahltaktischen Gründen nahezu alles unterlassen hat, diese Katastrophe abzuwenden.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir haben von Anfang an auf die Voraussetzungen für eine sozial funktionierende Einigung Deutschlands hingewiesen. Nach der Überwindung der Teilung war die Herstellung einheitlicher Lebensbedingungen die vordringliche politische Aufgabe. Wir haben gesagt, daß wir sie nur bewältigen werden, wenn wir schnell eine leistungsfähige, zuverlässige öffentliche Verwaltung aufbauen. Dafür wiederum würde eine funktionierende kommunale Selbstverwaltung die wichtigste Grundlage sein.
    Dagegen hat die Bundesregierung trotz aller Ihrer Beteuerungen lediglich Illusionen und falsche Erwartungen genährt. Sie hat, wenn überhaupt, unverantwortlich gehandelt. Ich erinnere an Leipzig und an Rostock — viele von Ihnen werden den Bundeskanzler begleitet haben; Herr de Maizière sitzt hier —, wo der Bundeskanzler den Zuhörern das Blaue vom Himmel herunter versprochen hat. Heute ist Leipzig pleite. In Rostock werden die Werften geschlossen. Die Aufträge, die dort wahrgenommen werden könnten — wir haben es eben unwidersprochen gehört —, gehen in den westlichen Teil der Bundesrepublik Deutschland. Die Bundespost gibt die 23 zufällig gefundenen Leitungsnetze an die Treuhand, an die Bürokratien drüben. Sie beläßt sie bei der chemischen Industrie, trotz deren Bedeutungslosigkeit. Sie denkt nicht daran, die kommunalen Verwaltungen in diese Netze einzubeziehen und sie damit zu befähigen, Infrastrukturleistungen zu erbringen und damit wesentliche Voraussetzungen für das Funktionieren dort zu schaffen.

    (Beifall bei der SPD — Reimann [SPD]: Das ist die traurige Wahrheit!)

    Ich stimme darum dem Präsidenten des DIHT zu, der in diesen Tagen gesagt hat: Eine funktionierende Verwaltung zu schaffen, ist zur Zeit wichtiger als ein paar Kilometer Autobahn; denn ohne eine effiziente öffentliche Verwaltung ist eine moderne Industriegesellschaft nicht denkbar. Sie ist wesentlicher Bestandteil der Infrastruktur, die der Staat vorhalten muß, und daran mangelt es zur Zeit im wesentlichen in den neuen Ländern.
    Besonders desolat ist der Zustand bei den kommunalen Gebietskörperschaften, die für die Ausführung der neuen Landes- und Bundesgesetze vor Ort zuständig sind. Neben der unerläßlichen finanziellen Grundausstattung — es geht eben doch um Geld, Herr Finanzminister — fehlt es den Kommunen insbesondere an qualifiziertem Personal, das die neuen Gesetze anwenden kann.
    Schlimmer noch: Wegen der schlechten Bezahlung drohen die wenigen fähigen Köpfe in die besser zahlende Privatwirtschaft oder in den westlichen Teil Deutschlands abzuwandern. Auch daran wird sich nichts ändern, solange die öffentlichen Verwaltungen nur etwa 35 % der Bezüge zahlen können, die im Westen üblich sind. Auch das muß bei den Tarifverhandlungen berücksichtigt werden.



    Bernrath
    Eine bessere finanzielle Rahmenausstattung in den fünf neuen Bundesländern reicht jedoch allein nicht aus, die Probleme, insbesondere die Personalprobleme, zu lösen. Wir brauchen Verwaltungspraktiker aus dem Westen; denn die Bereitschaft westlicher Fachleute, in die neuen Bundesländer zu gehen, hat in den letzten Wochen nicht gerade zugenommen. Seitdem die Staatssekretärsposten oder andere Führungsfunktionen vergeben sind, sind die Schlangen westlicher Bewerber, die bereit waren, in die fünf neuen Länder überzuwechseln, erheblich kürzer geworden, wenn nicht ganz verschwunden.

    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Schwörer [CDU/CSU])

    Um befähigte Mitarbeiter in genügender Zahl zu veranlassen, zumindest befristet in den neuen Ländern mitzuarbeiten, bedarf es einerseits finanzieller Anreize und andererseits Personalkostenzuschüsse durch Bund und Länder, die in ausreichendem Umfang insbesondere den Kommunen nicht zur Verfügung stehen.
    In diesem Zusammenhang ist auch rechtzeitig daran zu denken, daß hinderliche administrative Vorschriften, wie die Befristung von Abordnungen auf den 31. März, aufgehoben werden und daß vor allen Dingen die Auslauffrist für Trennungsentschädigungen, die ebenfalls auf den 31. März fixiert ist, wegfallen. Sonst wird niemand umwechseln. Vor allen Dingen wird sonst auch niemand bereit sein, auf Dauer in den östlichen Ländern mitzuarbeiten.
    Der Export westlicher Fachleute — darauf ist hingewiesen worden — kann keine Dauerlösung sein. Wir haben genügend leistungsbereite Mitarbeiter in den neuen Bundesländern. Sie müssen lediglich ausgebildet werden. Dafür ist es wiederum notwendig, daß wir frühzeitig dort wie auch hier Institute schaffen, die personelle Leistungskapazitäten aus- und fortbilden, damit die Länder langfristig auch personell auf eigenen Beinen stehen können. Ohne diese Aus- und Fortbildung wird es nicht gelingen, eine Kontinuität im Verwaltungshandeln zu sichern.
    Hierzu gehört auch der Vorschlag der ÖTV, zentrale und insbesondere regionale Personalvermittlungsstellen einzurichten. Damit könnte der Personaleinsatz wesentlich erleichtert werden.
    Ich darf noch anmerken, daß auch die Verwaltungsstrukturen verbessert werden müssen. Ich erinnere nur daran, daß wir im westlichen Teil der Bundesrepublik bei 60 Millionen Einwohnern 3 300 hauptamtliche kommunale Verwaltungen haben. In den östlichen Ländern mit etwa 15 Millionen Einwohnern gibt es 7 500 Städte und Gemeinden, von denen 700 nur bis zu 3 000 Einwohner haben.
    Diese Zersplitterung kann auf Dauer nicht hingenommen werden. Es müssen — hierzu haben die kommunalen Spitzenverbände Vorschläge gemacht — Finanzierungsanreize geschaffen werden, die das Bündeln von Verwaltungen in den kleinen Gemeinden erleichtern oder begünstigen.
    Obwohl die Zeit fast abgelaufen ist, möchte ich gerne noch etwas zu der Notwendigkeit sagen, im Bereich der kommunalen Grundstücke zu schnelleren Verfügbarkeiten zu kommen. Da das vorher schon
    von anderen Rednern angedeutet worden ist, kann ich darauf verzichten.
    Auch die Privatisierungsabsichten der Koalition sind nicht gerade förderlich für die Kommunen, insbesondere dann, wenn sie in Bereichen wahrgenommen werden sollen, wo die Kommunen alleinige Zuständigkeit haben oder die Eigentümer der dafür erforderlichen Grundstücke und Gebäude sind. Auch hier erinnere ich an das, was die kommunalen Spitzenverbände bereits angemeldet haben.
    Ich verweise auf unseren Entschließungsantrag, in dem wir zusammengefaßt haben, welche Forderungen wir erfüllen helfen wollen, welche Forderungen wir an die Regierung richten.
    Ich möchte in diesem Zusammenhang vor dem Hintergrund dieser Forderungen abschließend vor allen Dingen darauf hinweisen, daß diese Aufgabe — Herr Rose hat sie eine große Aufgabe genannt, die dann natürlich auch große Anstrengungen erfordert — nicht nur erfüllt werden muß, um dort funktionierende Verwaltungen und damit prosperierende Länder zu bekommen, sondern weil die Länder der Europäischen Gemeinschaft wie auch die Länder im Osten Europas gespannt nach Deutschland schauen; denn wenn bei uns unter diesen Bedingungen eine schnelle Umstellung von Staat, Wirtschaft und Kommunen auf gesicherte rechtsstaatliche, sozial zuträgliche Regelungen nicht gelingt — es ist unsere gemeinsame Forderung, daß sie gelingt — , würde eine Ausdehnung der kommunalen Selbstverwaltung in Europa scheitern und die osteuropäischen Länder würden den Mut verlieren, diesen Weg überhaupt zu beschreiten.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD)