Rede von
Dr.
Theodor
Waigel
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Nein.
Meine Damen und Herren, wir und die Wähler wären wahrhaftig schlecht beraten, wenn wir auf finanzpolitische Konzepte des gescheiterten Ministerpräsidenten von der Saar hören würden.
Meine Damen und Herren, Sie haben doch in den 70er Jahren auf die externen Angebotsschocks falsch reagiert. Damals ist es zur Überforderung des Staates gekommen. Damals ist die finanzpolitische Stabilität verlassen worden.
Damals hat man in einer Reformeuphorie eine Finanzpolitik betrieben, die im Jahre 1982 ein Erbe hinterlassen hat, das uns ungeheure Mühen bereitet hat, den Staat finanzpolitisch wieder zu konsolidieren.
Die Solidität unserer Wirtschafts- und Finanzpolitik, die Rückbesinnung auf die marktwirtschaftlichen Ordnungsprinzipien, die schrittweise Konsolidierung der öffentlichen Haushalte, die Reduzierung der leistungs- und wachstumsfeindlichen Steuerbelastung, Maßnahmen zur Deregulierung und Privatisierung haben die Voraussetzung für die längste konjunkturelle Aufwärtsbewegung der Nachkriegsgeschichte geschaffen.
Acht Jahre Konjunkturaufschwung, eine um über 2,5 Millionen gestiegene Erwerbstätigenzahl, weitgehend stabile Preise, steigende Realeinkommen aller Schichten der Bevölkerung — das ist eine Bilanz, die sich sehen lassen kann und auf die wir stolz sind.
Vielleicht, Herr Lafontaine, überlegen Sie sich doch noch einmal, was Karl Schiller, Hans Apel und Helmut Schmidt, drei renommierte frühere Finanzminister dieser Republik, gesagt haben.
Karl Schiller erklärte: „Ich hätte es genauso gemacht. " — Wir bedanken uns bei Karl Schiller für diese objektive Darstellung.
Hans Apel hat dieser Tage gesagt: „In Bonn müßte ich immer wieder nur dasselbe erzählen, nämlich daß der Waigel nichts kann; und im Stillen wüßte ich, daß das nicht stimmt." — Ich bedanke mich bei Hans Apel für diese Fairneß.
Und Helmut Schmidt hat recht mit seinen Worten, auch wenn er sie nur privat gesagt hat: „Lafontaine wird die Wahl verlieren, und das verdient er auch" . — Helmut Schmidt hat recht.
Ich danke Ihnen.