Rede von
Dr.
Theodor
Waigel
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Nein.
— Ich bin Ihnen sehr dankbar, wenn Sie zugeben, daß das wichtige Sätze sind. Von Lafontaine konnte man das nicht behaupten; da haben Sie den Zuruf auch nicht gemacht.
Was seine immer noch gehegten Vorstellungen angeht, ein langsam zu vollziehender, langjähriger Stufenplan wäre wohl das richtige gewesen, so sollte sich Lafontaine doch von seinem zeitweiligen wirtschaftspolitischen Berater, Professor Karl Schiller, überzeugen lassen, der in der „Zeit" kürzlich mit großer Klarheit dazu Stellung genommen hat. Schiller hat dazu geschrieben:
Vermag man es sich wirklich auszumalen, daß eine schwache Obrigkeit in der turbulenten DDR für mehrere Jahre einen ökonomischen Schutzzaun um das Gebiet hätte halten, Devisenkontrollen durchsetzen, eine solide Finanzpolitik und moderne Geldpolitik bei schwankenden Wechselkursen handhaben können?
Glauben Sie im Ernst, Herr Ministerpräsident Lafontaine, Ihr Kollege Romberg hätte einen vernünftigen Haushalt aufstellen, Subventionen abbauen und die Konvertibilität der DDR-Mark herstellen können? Und mit welchen Mitteln hätten Sie eine neue Mauer bauen wollen, um die Menschen davon abzuhalten, Hunderttausende oder Millionen, vom Osten in den Westen zu gehen?