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ID1122106700

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    Plenarprotokoll 11/221 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 221. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 23. August 1990 Inhalt: Begrüßung des Staatssekretärs Krause und einer Delegation aus der Deutschen Demokratischen Republik 17437 B Glückwünsche zum Geburtstag des Vizepräsidenten Stücklen 17437 B Zusatztagesordnungspunkt: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zur Beitrittserklärung der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt: Aussprache zur Vorbereitung der deutschen Einheit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Verträgen vom 3. August 1990 und vom 20. August 1990 zur Vorbereitung und Durchführung der ersten gesamtdeutschen Wahl des Deutschen Bundestages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik (Drucksachen 11/7624, 11/7652 (neu), 11/7716, 11/7653) Dr. Kohl, Bundeskanzler 17439 A Lafontaine, Ministerpräsident des Saarlandes 17443 D Dr. Dregger CDU/CSU 17448 C Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 17450 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 17451 C Bindig SPD 17453 D Frau Matthäus-Maier SPD 17454 A Trittin, Minister des Landes Niedersachsen 17455 B Dr. Waigel, Bundesminister BMF . . . . 17456 B Dr. Graf Lambsdorff FDP 17456 C Dr. Schmude SPD 17457 A Frau Unruh fraktionslos 17459 B Wüppesahl fraktionslos 17460A Zur Geschäftsordnung Jahn (Marburg) SPD . 17462C, 17464 A, 17466D Bohl CDU/CSU 17462D, 17466 D Frau Nickels GRÜNE 17463 B Wolfgramm (Göttingen) FDP . 17464D, 17467 A Hüser GRÜNE 17466 C Kleinert (Marburg) FDP 17467 B Stratmann-Mertens GRÜNE 17467 C Zusatztagesordnungspunkt: Bericht der Bundesregierung über die Tagung der WEU und EPZ-Sitzung zur Lage am Golf Genscher, Bundesminister AA 17468 B Wischnewski SPD 17470 B Lamers CDU/CSU 17473 A Frau Nickels GRÜNE 17473 C II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 221. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. August 1990 Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . . . 17474 B Zeitler CDU/CSU 17474 C Dr. Hoyer FDP 17475 B Brück SPD 17475 C Frau Beer GRÜNE 17475 D Dr. Feldmann FDP 17477 B Dr. Müller CDU/CSU 17478 B Dr. Penner SPD 17479 A Nächste Sitzung 17479 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 17481* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 221. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. August 1990 17437 221. Sitzung Bonn, den 23. August 1990 Beginn: 15.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein CDU/CSU 23. 08. 90 Frau Adler SPD 23. 08. 90 Amling SPD 23. 08. 90 Frau Becker-Inglau SPD 23. 08. 90 Börnsen (Ritterhude) SPD 23. 08. 90 Buschbom CDU/CSU 23. 08. 90 Buschfort SPD 23. 08. 90 Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE 23. 08. 90 Daweke CDU/CSU 23. 08. 90 Dr. Ehrenberg SPD 23. 08. 90 Frau Eid GRÜNE 23. 08. 90 Engelsberger CDU/CSU 23. 08. 90 Frau Flinner GRÜNE 23. 08. 90 Frau Frieß GRÜNE 23. 08. 90 Frau Fuchs (Köln) SPD 23. 08. 90 Ganz (St. Wendel) CDU/CSU 23. 08. 90 Frau Geiger CDU/CSU 23. 08. 90 Gerster (Worms) SPD 23. 08. 90 Glos CDU/CSU 23. 08. 90 Grünbeck FDP 23. 08. 90 Grunenberg SPD 23. 08. 90 Dr. Haack SPD 23. 08. 90 Dr. Häfele CDU/CSU 23. 08. 90 Häuser SPD 23. 08. 90 Frau Dr. Hartenstein SPD 23. 08. 90 Heinrich FDP 23. 08. 90 Hinsken CDU/CSU 23. 08. 90 Höffkes CDU/CSU 23. 08. 90 Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 23. 08. 90 Hoss GRÜNE 23.08. 90 Dr. Jobst CDU/CSU 23. 08. 90 Frau Karwatzki CDU/CSU 23. 08. 90 Kirschner SPD 23.08. 90 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU 23. 08. 90 Dr.-Ing. Laermann FDP 23. 08. 90 Frau Limbach CDU/CSU 23. 08. 90 Lowack CDU/CSU 23 .08. 90 Frau Männle CDU/CSU 23. 08. 90 Menzel SPD 23. 08. 90 Pesch CDU/CSU 23. 08. 90 Petersen CDU/CSU 23. 08. 90 Dr. Pick SPD 23. 08. 90 Reuschenbach SPD 23. 08. 90 Frau Saibold GRÜNE 23. 08. 90 Frau Schilling GRÜNE 23. 08. 90 Schmidbauer CDU/CSU 23. 08. 90 Frau Schmidt (Hamburg) GRÜNE 23. 08. 90 Schmidt (München) SPD 23. 08. 90 Dr. Schöfberger SPD 23. 08. 90 Schulhoff CDU/CSU 23. 08. 90 Seehofer CDU/CSU 23. 08. 90 Frau Dr. Segall FDP 23. 08. 90 Stahl (Kempen) SPD 23. 08. 90 Frau Verhülsdonk CDU/CSU 23. 08. 90 Frau Weiler SPD 23. 08. 90 von der Wiesche SPD 23. 08. 90 Wilz CDU/CSU 23. 08. 90 Windelen CDU/CSU 23. 08. 90 Frau Wollny GRÜNE 23. 08. 90
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans-Dietrich Genscher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Die Aggression Iraks gegen Kuwait und die anschließende Annexion dieses Staates hat die Welt in eine schwere Krise geführt. Der Frieden ist bedroht. Das Schicksal unserer Staatsangehörigen in Irak und Kuwait erfüllt uns mit großer Sorge.
    Die Bundesregierung verurteilt die Aggression und die Annexion. Sie sieht in der Festsetzung unserer Staatsangehörigen und der anderen Ausländer eine schwere Verletzung des Völkerrechts und der elementaren Menschenrechte.
    Am Montag dieser Woche haben Herr Kollege Stoltenberg und ich in einer gemeinsamen Sitzung des Auswärtigen Ausschusses und des Verteidigungsausschusses über die Lage am Golf und über unsere Einschätzung gesprochen.
    Heute habe ich von dem Ministertreffen der Westeuropäischen Union und der Europäischen Gemeinschaft zu berichten, die sich vorgestern in Paris mit
    dem Golf befaßten. Beim Ministertreffen der Westeuropäischen Union haben Herr Kollege Stoltenberg und ich die Bundesregierung vertreten. Die Bundesregierung begrüßt es, daß die Westeuropäische Union als europäisches Gremium zur Erörterung von und der Abstimmung über Sicherheitsfragen in einer schwerwiegenden, auch die Sicherheitsinteressen Europas berührenden Frage ihrer Haltung bestimmt und damit die sicherheitspolitische Identität Europas zur Geltung gebracht hat.
    Die Staaten der Westeuropäischen Union zeigen, daß sie entschlossen sind, ihre Verantwortung für die Wahrung der internationalen Rechtsordnung wahrzunehmen. Es war wichtig, daß die Westeuropäische Union — auch die Staaten der Europäischen Gemeinschaft, die nicht Mitglieder sind, sowie ein von der gegenwärtigen Krise besonders betroffenes NATO-Land, nämlich die Türkei —, eingeladen hat, an dem Treffen teilzunehmen.
    Die Westeuropäische Union nimmt, wie schon während der Golfaktionen in den Jahren 1987/88, Aufgaben der Konsultation und der Koordination wahr. Beschlossen wurde über die intensive Konsultation hinaus eine Koordination der internationalen Maßnahmen in der Krisenregion. Dazu gehört die Einsetzung einer Ad-hoc-Gruppe von Vertretern der Außen- und Verteidigungsministerien und die Vorbereitung eines Treffens der Generalstabschefs der Mitgliedstaaten.
    Die Tagung der Westeuropäischen Union hat aber auch wichtige politische Akzente gesetzt. Die Staaten der Westeuropäischen Union haben gegenüber den arabischen Staaten ihre Solidarität zum Ausdruck gebracht. Es handelt sich um einen Konflikt, bei dem zum zweiten Mal nach dem Angriff des Iraks auf den Iran ein islamisches Land Opfer einer irakischen Aggression wird. In diesem Konflikt, der diesmal ein innerarabischer Konflikt ist, geht es um die Sicherung der Souveränität und der territorialen Integrität der Staaten und um die Stabilität in der Region.
    Unsere Politik entspricht den Zielen unserer Freunde am Persischen Golf und in der arabischen Welt. Ziel unserer Politik ist die Beendigung der Annexion und Besetzung Kuwaits durch den Irak und die Wahrung der Sicherheit der Staaten in der Region.
    Die Wiederherstellung der territorialen Integrität und Souveränität Kuwaits ist auch das Ziel des vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen beschlossenen Embargos. Gefordert sind jetzt die konsequente Durchführung der Beschlüsse des Sicherheitsrates und die Solidarität mit den Staaten, die von der gegenwärtigen Entwicklung besonders betroffen sind.
    Das vom Sicherheitsrat beschlossene Embargo kann nur dann Erfolg haben, wenn Staaten, die wirtschaftlich eng mit Irak verbunden waren, geholfen wird, die Opfer zu tragen, die durch das Embargo und die Flüchtlingsströme für sie entstehen.
    Wir denken dabei an Jordanien. Es befindet sich in einer besonders exponierten Lage. Wir fühlen uns ihm besonders freundschaftlich verbunden.
    Wir denken an Ägypten, dessen Präsident mit Verantwortung und Entschlossenheit um die Solidarität
    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 221. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. August 1990 17469
    Bundesminister Genscher
    der arabischen Welt mit dem überfallenen Kuwait bemüht ist. Ägypten ist durch die Rückkehr Hunderttausender von Ägyptern aus Irak wirtschaftlich empfindlich getroffen.
    Solidarität, vor allem durch seine Bündnispartner, kann die Türkei erwarten, die bisher einen großen Teil ihrer Erdölversorgung aus Irak bezieht und die insbesondere im Dienstleistungsbereich enge Wirtschaftsbeziehungen zum Irak unterhält.
    Bei dem EPZ-Treffen hat die Kommission der Europäischen Gemeinschaft erste konkrete Vorschläge für die Hilfe an die betroffenen Länder vorgelegt.
    Die zwölf Außenminister haben ebenfalls erörtert, welche weiteren politischen Aktionen möglich sind, um den Resolutionen des Sicherheitsrates Geltung zu verschaffen. Im Interesse einer politischen Lösung werden wir im Rahmen der EPZ den europäisch-arabischen Dialog zu weiteren Kontakten nutzen. Wir bekennen uns zu der Notwendigkeit, alles in unseren Kräften Stehende zu tun, damit eine politische Lösung herbeigeführt werden kann. Wir unterstützen dabei insbesondere alle politischen Bemühungen aus dem Kreis der arabischen Staaten. Wir stehen in engem Kontakt mit unseren arabischen Freunden, mit unseren Freunden und Verbündeten und mit der Sowjetunion.
    Die Europäische Gemeinschaft wird den Beziehungen zu Syrien und dem Iran größere Beachtung schenken. Darüber werden die politischen Direktoren schon morgen in einer Sondersitzung im einzelnen beraten. Die Zeit für einen verständnisvollen Ausbau der Beziehungen der Gemeinschaft zu diesen Staaten ist gekommen.
    Besondere Beachtung verdient die einstimmige Haltung des Weltsicherheitsrates. Die Klarheit seiner Entschließungen zeigt, daß die Überwindung der Ost-West-Gegensätze nicht nur ein Gewinn für Europa ist. Das neue West-Ost-Verhältnis trägt zur Stabilität überall in der Welt bei. Vor allem aber stärkt das neue West-Ost-Verhältnis die Handlungsfähigkeit der Vereinten Nationen. Besonders zu begrüßen ist dabei die enge Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Die Westeuropäische Union und ihre Mitgliedstaaten werden weiterhin die notwendigen Schritte unternehmen, um die vom Sicherheitsrat in der Resolution 661 beschlossenen Embargomaßnahmen durchzuführen.
    Wir würdigen die bedeutenden Anstrengungen der Vereinigten Staaten zur Durchsetzung der Sanktionen des Sicherheitsrats und zum Schutz Saudi-Arabiens. Wir haben einen Appell an den Sicherheitsrat gerichtet, weitere Maßnahmen zu beschließen, die der Durchsetzung der bisher verabschiedeten Resolutionen dienen. Es ist von größter Wichtigkeit, daß die Völkergemeinschaft die bisher bewiesene Geschlossenheit aufrechterhält und alles tut, um die irakische Aggression zu beenden.
    In der Westeuropäischen Union haben Herr Kollege Stoltenberg und ich unsere Haltung zur Frage der Entsendung von deutschen Streitkräften dargelegt. Wir
    haben erläutert, daß das Grundgesetz die Entsendung von Truppen in Regionen außerhalb des Bündnisgebietes nicht erlaubt. Wir haben unsere Partner darüber unterrichtet, daß die Bundesregierung am Montag begonnen hat, mit der sozialdemokratischen Opposition eine Ergänzung des Grundgesetzes zu erörtern. Das Ziel ist es, der Bundeswehr in Zukunft die Teilnahme an Aktionen zu ermöglichen, die im Rahmen der Charta der Vereinten Nationen vom Sicherheitsrat beschlossen werden.

    (Beifall bei der FDP)

    Die Bundesrepublik Deutschland bringt damit ihre Bereitschaft zum Ausdruck, nach der Überwindung der Teilung Deutschlands und nach der Überwindung des West-Ost-Gegensatzes ihre Verantwortung für die Sicherung des Friedens in der Welt im Rahmen der Vereinten Nationen und auf der Grundlage ihrer Charta zu übernehmen.
    Herr Kollege Stoltenberg hat die konkreten Maßnahmen dargestellt, mit denen wir die internationalen Aktionen unterstützen. Es wurden ein Verband der Bundesmarine mit sieben Schiffen in das östliche Mittelmeer entsandt und Spezialgerät, sogenannte Spürpanzer, zur Verfügung gestellt, die sich zur Identifikation gefährlicher Waffen eignen. Außerdem hat die Bundesregierung zugestimmt, daß die amerikanischen Basen in Deutschland in vollem Umfang für den Einsatz am Golf genutzt werden.
    Portugal, Belgien und Spanien haben in der Sitzung die Entsendung von Marineeinheiten in den Golf angekündigt, nachdem Großbritannien, Frankreich, die Niederlande und Italien das schon vorher getan hatten.
    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Lage unserer Staatsangehörigen in Kuwait und im Irak spielte schon bei den Gesprächen im Rahmen der Westeuropäischen Union eine zentrale Rolle. Sie stand im Mittelpunkt des EPZ-Außenministertreffens.
    Wir verurteilen es, daß die Staatsbürger unserer Länder gegen ihren Willen festgehalten werden.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)

    Besonders abscheulich ist es, daß sie in der Nähe von militärischen Stützpunkten untergebracht werden sollen. Dies ist ein Verstoß gegen das internationale Recht und die Normen des zivilisierten Verhaltens.
    Wir haben die irakische Regierung vor der Gefährdung unserer Staatsbürger gewarnt. Wir haben außerdem alle irakischen Staatsbürger davor gewarnt, sich an Unrechtshandlungen gegenüber unseren Staatsbürgern zu beteiligen. Sie können dafür persönlich verantwortlich gemacht werden.
    Wir hoffen auf einen Erfolg der Bemühungen des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, allen Ausländern die Ausreise aus dem Irak und aus Kuwait zu ermöglichen. Ich möchte in diesem Zusammenhang die Bemühungen der sowjetischen Regierung um die
    17470 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 221. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. August 1990
    Bundesminister Genscher
    Möglichkeit der Ausreise für alle Ausländer besonders würdigen.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)

    Der Irak hat dazu aufgefordert, die ausländischen Botschaften in Kuwait zu schließen, da Kuwait nunmehr irakisches Territorium sei. Die Außenminister der Zwölf haben in Übereinstimmung mit der Sicherheitsratsentschließung beschlossen, dieser Aufforderung nicht Folge zu leisten. Die Annexion Kuwaits wird von der Staatengemeinschaft nicht anerkannt. Der Irak hat kein Recht, die Schließung unserer Botschaften zu verlangen. Zahlreiche Angehörige unserer Staaten befinden sich in Kuwait. Sie bedürfen der Betreuung durch unsere Diplomaten.
    Wir sind uns bewußt, daß wir mit dieser Entscheidung ein hohes Maß an Pflichterfüllung von unseren Mitarbeitern verlangen, die in Kuwait trotz der gegenteiligen Auffassung der irakischen Regierung bleiben. Ich möchte unseren Botschaftsangehörigen in Kuwait und Bagdad Dank und Anerkennung für ihre Einsatzbereitschaft aussprechen.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)

    Sie verrichten unter schwierigsten Verhältnissen einen wichtigen Dienst. Wir versichern allen deutschen Staatsbürgern in Kuwait und im Irak und ihren Familien unsere Verbundenheit. Sie sollen sicher sein, daß die Bundesregierung alles in ihrer Macht Stehende unternimmt, um ihre Sicherheit zu gewährleisten und ihre volle Bewegungsfreiheit wiederherzustellen. Wir werden das nicht im Alleingang erreichen, sondern nur in der Solidarität der Staatengemeinschaft.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)

    Meine Damen und Herren, wir sind uns alle bewußt: Die irakische Aggression hat die Welt in eine schwere Krise gestürzt. Von dieser Aggression und nicht von den Gegenmaßnahmen der Staatengemeinschaft gehen die Gefahren für den Weltfrieden aus. Die Entschließungen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen haben gezeigt, daß sich die Staatengemeinschaft von der Auffassung leiten läßt: Wehret den Anfängen. Der große europäische Friedensschluß, der mit dem KSZE-Gipfel im November dieses Jahres in Paris vorgenommen werden soll, darf keinen Raum für Aggressionen in anderen Teilen der Welt gewähren. Das ist unsere europäische Friedensverantwortung.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Wischnewski.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Jürgen Wischnewski


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir leben in einer ganz außerordentlichen Zeit. Wir erreichen die Einheit unseres Landes, wir freuen uns darüber, insbesondere auch deshalb, weil sie ein wichtiger Beitrag zum europäischen Friedensprozeß ist. Aber wir sind auch der Gefahr ausgesetzt, daß wir vergessen, daß es in unserer Welt nach wie vor Kriege und Krisen gibt. In Europa sind entscheidende Veränderungen eingetreten, Veränderungen, die sich vor drei Jahren noch niemand hätte vorstellen können, aber leider nicht in der ganzen Welt. Das Verhältnis der beiden Weltmächte, der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion, hat sich entscheidend verändert. Man redet vertrauensvoll auch über die Beilegung von sogenannten regionalen Konflikten. Die Zeit der Stellvertreterkriege, die die letzten Jahrzehnte entscheidend geprägt haben, bei denen Hunderttausende von Menschen umgekommen sind, scheint Gott sei Dank zu Ende zu sein.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)

    Schon das ist ein Segen für die Menschheit, aber regionale Kriege und Krisen sind nach wie vor gegeben.
    In der Nacht von 1. zum 2. August 1990 hat der Irak den Staat Kuwait brutal und gegen alles Völkerrecht überfallen, und er will die Annexion aufrechterhalten. Noch wissen wir nicht einmal, wieviel Tote und Verwundete es gegeben hat. Wir verurteilen diese Aggression gemeinsam mit der großen Mehrheit der Völkerfamilie in der Welt. Saddam Hussein sagt, das sei eine arabische Angelegenheit. Nein, wenn ein Land brutal und völkerrechtswidrig überfallen wird, dann ist das eine Angelegenheit der gesamten Völkergemeinschaft und damit auch unsere.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)

    Der Irak hatte bereits den Krieg gegen den Iran begonnen. Dabei wurde in menschenverachtender Weise Giftgas gegen die Kriegsgegner, aber auch gegen die eigenen Landsleute eingesetzt. Es war ein brutaler Krieg. Jetzt hat Saddam Hussein angedroht, er werde die chemische Waffe auch gegen Israel anwenden.
    Einige unserer Zeitungen schreiben, Saddam Hussein sei ein Irrer. Ich warne vor solchen Formulierungen, die die Situation nur verharmlosen. Bei Saddam Hussein ist jede Maßnahme genau überlegt. Er ist ein skrupelloser Machtmensch. Er wollte und will die politischen Strukturen der gesamten Region entscheidend verändert. Er wollte und will die unendlichen Schulden, die der Krieg gegen den Iran hinterlassen hat, durch andere bezahlen lassen. Er will der Führer der arabischen Welt werden. Das ist kein Irrsinn. Das ist brutale, aber wohlüberlegte Realität. Natürlich wurde das militärisch schwache Scheichtum Kuwait von der größten Militärmacht der arabischen Welt überrollt. Präsident Bush schickte Truppen, Kriegsschiffe und Flugzeuge nach Saudi-Arabien zum Schutz des Landes und mit der sicher nicht leichtgefallenen Zustimmung dieses Landes.
    Ich habe von diesem Platz aus schon mehrmals amerikanische militärische Maßnahmen kritisieren müssen. Diesmal haben wir es mit einer anderen Situation zu tun. Diesmal haben wir alle Verständnis für die militärischen Maßnahmen der Vereinigten Staaten und der anderen beteiligten Staaten.

    (Stratmann-Mertens [GRÜNE]: Nicht alle!)

    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 221. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. August 1990 17471
    Wischnewski
    Wir unterstützen sie im Rahmen unserer rechtlichen und praktischen Möglichkeiten.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)

    Gab es Alternativen? — Leider nein. Eine Truppe der Vereinten Nationen wäre leider nicht zeitgerecht zustande gekommen. Eine ausreichende arabische Friedenstruppe kam leider trotz der großen Bemühungen von Präsident Mubarak nicht zustande. Was muß das Ziel der Maßnahmen, insbesondere der Maßnahmen der Vereinten Nationen, zu denen wir uns in vollem Umfange bekennen, und der anderen direkt beteiligten Staaten sein?
    Erstens. Die Freilassung und sofortige freie Ausreise aller Ausländer aus Kuwait und aus dem Irak. Saddam Hussein und Tariq Aziz sagen, das seien Gäste seines Landes.
    Das ist blanker und zynischer Hohn auf die sprichwörtliche und von mir oft erfahrene Gastfreundschaft der Araber. Das ist eigentlich eine Beleidigung der Araber. Wer gegen seinen Willen festgehalten wird, wer an andere Orte zum Zwecke der Erpressung und anderer Ziele verschleppt wird, der ist Geisel und nicht Gast. Wer Geiseln nimmt, der verstößt nicht nur gegen die Menschenrechte und gegen das Völkerrecht, sondern der schließt sich selbst aus der Völkergemeinschaft aus.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP sowie der Abg. Frau Garbe [GRÜNE])

    Wir sagen Saddam Hussein in aller Deutlichkeit: Noch ist Zeit zur Umkehr.
    Saddam Hussein hat den Vereinigten Staaten Gespräche angeboten. Ich möchte hier ausdrücklich feststellen: Ich habe keine Bedenken gegen solche Gespräche, aber sie können erst an dem Tage beginnen, an dem der letzte Ausländer Irak und Kuwait auf freiwillige Art und Weise hat verlassen können.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)

    In dieser Stunde wende ich mich an alle arabischen Staaten und an alle Araber: Helfen Sie mit, Menschenrechte und Völkerrecht wiederherzustellen, damit auch nicht der geringste Schatten auf das fällt, was in der ganzen Welt gerühmt wird, nämlich die arabische Gastfreundschaft. Wir verlangen aber auch, daß das Internationale Rote Kreuz sofort die Verhandlungen mit dem Roten Halbmond aufnimmt, um die Freiheit der betroffenen Menschen zu erreichen. Wir verlangen auch — der Außenminister hat das gerade bestätigt —, daß sich der europäisch-arabische Dialog sofort mit dieser Frage beschäftigt. Es darf nichts unversucht bleiben, um den betroffenen Menschen zu helfen.
    Zweites Ziel: Alle Truppen des Irak müssen unverzüglich aus Kuwait heraus. Sie müssen abgezogen werden, und zwar ohne Bedingungen.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)

    Drittens. Die Souveränität des Staates Kuwait muß wiederhergestellt werden. Die Annexion ist null und nichtig.
    Viertens. Alle Probleme, die zwischen dem Irak und Kuwait bestehen, sollen in Verhandlungen danach geklärt werden. Es ist nicht die Zeit, über Gesellschaftsordnungen in dieser Region zu sprechen. Alle klugen Menschen wissen, daß die Menschen überall in der Welt mehr Demokratie wollen.
    Diese vier Ziele müssen erreicht werden, damit der Frieden wiederhergestellt werden kann. Diese Ziele müssen aber auch erreicht werden, damit kein Staat in der Welt auf den Gedanken kommt, einen anderen Staat zu schlucken und zu annektieren.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)

    Was ist unsere Aufgabe? Wir begrüßen es, daß nun Klarheit darüber besteht, daß es keine Bundeswehr am Golf geben wird. Unser Grundgesetz läßt das nicht zu. Wir drücken uns nicht vor schwierigen Entscheidungen. Aber ich sage sehr deutlich: Wenn es um Leben und Tod geht, dann darf es keinerlei Verfassungszweifel geben, dann muß absolute Klarheit darüber bestehen, was geht und was nicht geht.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wir erklären unsere Bereitschaft, in einem vereinigten Deutschland an einer Prüfung in bezug auf eine Verfassungsänderung mitzuarbeiten, die den Einsatz der Bundeswehr im Rahmen der Vereinten Nationen zuläßt.

    (Frau Beer [GRÜNE]: Grundsätzlich verbietet!)

    Wir tun das nicht, weil wir glauben, wir seien jetzt wieder wer. Wir tun das, weil wir bereit sein müssen, in aller Behutsamkeit und in aller Bescheidenheit unseren Beitrag zu leisten, um den Frieden auch außerhalb des Bereichs unseres Bündnisses zu erhalten oder wiederherzustellen.

    (Stratmann-Mertens [GRÜNE]: Wie denn? Durch Krieg?)

    Aber wir sagen der Bundesregierung und der Koalition auch in aller Deutlichkeit, daß unsere Bereitschaft zur Mitarbeit und damit zur Mitverantwortung bei der Änderung der Verfassung mit ihrer Bereitschaft verbunden sein muß, ihre Rüstungsexportpolitik radikal zu ändern.

    (Beifall bei der SPD)

    Es wäre Wahnsinn, wenn deutsche Soldaten der Gefahr ausgesetzt wären, durch Waffen zu sterben oder verletzt zu werden, die hier in der Bundesrepublik Deutschland hergestellt worden sind.

    (Frau Beer [GRÜNE]: Das ist die Verantwortung der Bundesregierung! Das ist Wahnsinn!)

    Das ist mit uns nicht zu machen. Deutsche Firmen haben Rabda gemacht, und deutsche Firmen sind offensichtlich auch entscheidend an der Errichtung von Produktionsstätten für chemische Waffen und wohl auch für Raketen im Irak beteiligt.

    (Zuruf der Abg. Frau Nickels [GRÜNE])

    Ich sage hier ausdrücklich, daß das nicht mit Ihrer
    Zustimmung erfolgt ist. Aber ich muß auch sagen:
    Wenn Sie schwere Verstöße gegen das Waffenem-
    17472 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 221. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. August 1990
    Wischnewski
    bargo der Vereinten Nationen in bezug auf Südafrika als Ordnungswidrigkeit behandeln, dann darf sich niemand darüber wundern, wenn kriminelle Elemente glauben, weitergehen zu dürfen, und dann auch chemische Waffen produzieren.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Wer chemische Waffen produziert, der leistet Beihilfe zum Mord und der muß auch so bestraft werden.

    (Beifall bei der SPD, der FDP und den GRÜNEN)

    Darüber muß hier Einigkeit bestehen.
    Die Bundesregierung hat eine zwingend notwendige Verschärfung der entsprechenden Bestimmungen über den Waffenexport vorgelegt. Die Koalition hat die Regierungsvorlage verwässert.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Das stimmt nicht!)

    Wir haben für die Wiederherstellung der Regierungsvorlage gekämpft. Wir sind froh, daß heute die Voraussetzungen dafür gegeben sind, mindestens die Regierungsvorlage wiederherzustellen.

    (Gansel [SPD]: Das ist eine Minimalforderung!)

    Die neue Mehrheit im Bundesrat hat Ihnen ihre Beschlüsse bereits zurückgegeben.
    Aber heute gibt es wohl auch im Bundestag eine Mehrheit, die bereit ist, mindestens die ursprüngliche Vorlage wiederherzustellen. Ich begrüße das. Aber ich habe Zweifel, ob das ausreicht. Die Strafen müssen sehr viel deutlicher sein.

    (Dr. Hüsch [CDU/CSU]: Sie haben doch gegen lebenslänglich gestimmt!)

    Wir haben in der Welt erfahren, was das für unser Ansehen bedeutet.

    (Dr. Hüsch [CDU/CSU]: Sie haben das verhindert!)

    Unsere Aufgabe besteht darin, die Vereinten Nationen in dieser gefährlichen Krise mit all unserer Kraft zu unterstützen. Der Weltsicherheitsrat hat einstimmig oder mit großer Mehrheit Entscheidungen gefällt, die wir uns alle zu eigen machen. Wir legen Wert darauf, daß alle im Zusammenhang mit diesem Konflikt noch zur Entscheidung anstehenden Maßnahmen im Einvernehmen mit den Vereinten Nationen getroffen werden können.
    Wir begrüßen die enge Zusammenarbeit im Rahmen der Europäischen Politischen Zusammenarbeit und billigen ausdrücklich — auch wenn es morgen Ärger geben sollte — , daß unsere Botschaft in Kuwait offenbleiben soll. Dies ist wegen der Souveränität des Staates, aber auch, um unseren Landsleuten in dieser schwierigen Situation behilflich zu sein, notwendig.
    Ich darf daran erinnern, daß die WEU über die geeigneten Instrumente verfügt, um eine vernünftige Rüstungsexportpolitik zu kontrollieren. Wir sollten sie nutzen.

    (Frau Beer [GRÜNE]: Das ist doch eine Farce!)

    Wir müssen in dieser Situation mit anderen, auch mit den Erdölstaaten, der Türkei behilflich sein, die durch die Entscheidungen der UNO erhebliche Einnahmeausfälle hat.
    Das Königreich Jordanien befindet sich in einer ganz besonders schwierigen Situation. Aus Gründen der politischen Stabilität, aber auch wegen der Ausfälle ist hier Hilfe notwendig. Fast 200 000 Flüchtlinge sind in den letzten Tagen gekommen. Ich gehe davon aus, daß das von der Bundesregierung Beschlossene nur erste Schritte sein können. Das gilt auch für unser Verhältnis zu Ägypten und Syrien.
    Unsere Beziehungen zum Iran bedürfen des Ausbaus. Wir sind wegen der Erdbebenkatastrophe um Hilfe gebeten worden, und wir dürfen sie nicht verweigern.
    Wir müssen auch daran denken, daß die Aggression Saddam Husseins auch den Palästinensern geschadet hat. Weit mehr als 300 000 Palästinenser hatten in Kuwait Arbeit und Wohnung gefunden.
    Ich warne davor, Saddam Hussein nun mit allen Arabern in einen Topf zu werfen. Im Gegenteil: Wir müssen insbesondere mit den arabischen Staaten, die diese Aggression verurteilen und die um die Wiederherstellung des Friedens bemüht sind, die Zusammenarbeit auf allen Gebieten intensivieren. Ich möchte dem Präsidenten Hosni Mubarak für seine mutige Haltung und für seine Bereitschaft, für den Frieden zu wirken, unseren hohen Respekt zum Ausdruck bringen.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Zur Energieversorgung. Es braucht keine Energiekrise zu geben, wenn die übrigen erdölfördernden Länder bereit sind, die Ausfälle auszugleichen. Ich freue mich, daß Saudi-Arabien in dieser Frage schon ein deutliches Wort gesagt hat; das gilt auch für Venezuela und Mexiko.
    Wir warnen die Industrie und den Handel in der Petrochemie vor Aggressionsgewinnen. Aggressionsgewinne sind Kriegsgewinne. Kriegsgewinne sind mit Marktwirtschaft nicht in Einklang zu bringen.
    Alle militärischen Anstrengungen zur Eindämmung der Aggression dürfen nicht davon abhalten, nach einer politischen Bewältigung der Krise zu suchen. Es geht um eine politische Lösung unter voller Respektierung der zu Beginn genannten Ziele. Für die Vereinten Nationen gibt es bei dem veränderten Ost-West-Verhältnis in enger Zusammenarbeit mit der großen Mehrheit der arabischen Staaten, die für die Souveränität aller Staaten, für die Einhaltung der Menschenrechte und für die strenge Einhaltung des Völkerrechts eintreten, eine Chance für eine politische Lösung. Sie muß genutzt werden.
    Wir streiten in diesem Hause oft miteinander. Das muß in diesem Hause auch sein. Wenn es aber darum geht, eine Aggression zurückzuweisen, wenn es darum geht, den Frieden zu retten, und wenn es darum geht, den Menschen zu helfen, denen die Freiheit genommen worden ist, dann sollten wir zusammenstehen und soweit wie möglich zusammenarbeiten. Darum möchte ich das Haus bitten.
    Deutscher Bundestag — 11 Wahlperiode — 221. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. August 1990 17473
    Wischnewski
    „Islam" — das ist das Wort für Frieden. Wir wollen Frieden überall in der Welt.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der GRÜNEN)