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    Plenarprotokoll 11/201 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 201. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 14. März 1990 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 15578 A Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung (Normalisierung des Zuzugs von Übersiedlern aus der DDR und Berlin (Ost); Modifizierung des Aufnahmeverfahrens für Aussiedler; Achtes Gesetz zur Änderung des Wohngeldgesetzes und andere Themen) Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15543 B Frau Hämmerle SPD 15544 B Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15544 B Lüder FDP 15545 A Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15545 A Werner (Ulm) CDU/CSU 15545 C Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15545 C Dr. Hirsch FDP 15546 B Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15546 B Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 15546 D Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15546 D Menzel SPD 15547 A Frau Hasselfeldt, Bundesminister BMBau 15547 A Dr. Penner SPD 15547 C Dr. Stavenhagen, Staatsminister BK . . 15547 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 15548A Dr. Stavenhagen, Staatsminister BK . . 15548 A Stobbe SPD 15548 C Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15548C Heimann SPD 15549A Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15549 B Kalisch CDU/CSU 15549 C Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15549 C Lüder FDP 15549 D Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15549 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu den Ergebnissen der 3. Nordseeschutzkonferenz Lennartz SPD 15561 A Austermann CDU/CSU 15562 A Frau Garbe GRÜNE 15563 C Baum FDP 15564 C Frau Blunck SPD 15565 C Dr. Göhner CDU/CSU 15566 C Hoss GRÜNE 15567 D Funke FDP 15568 C Schütz SPD 15569 D Eylmann CDU/CSU 15571 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 15572B Dr. Heydemann, Minister des Landes Schleswig-Holstein 15574 B Frau Schmidt (Spiesen) CDU/CSU . . . 15576A Uldall CDU/CSU 15577 A Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europäischen Überein- II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1990 kommen vom 18. März 1986 zum Schutz der für Versuche und andere wissenschaftliche Zwecke verwendeten Wirbeltiere (Drucksache 11/6534) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung der Wirtschaftsprüferordnung (Drucksache 11/6529) c) Beratung des Antrags des Abgeordneten Opel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verbot von Luftbetankungsübungen über dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland im Frieden (Drucksache 11/5905) d) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Europarats für die Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1989 (Drucksache 11/6288) . . 15578 C Tagesordnungspunkt 4: Beratungen ohne Aussprache a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 75/442/EWG über Abfälle Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über gefährliche Abfälle (Drucksachen 11/3200 Nr. 2.34, 11/6376) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses: Übersicht 16 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache 11/6385) c) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Oberplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 01 — Bundesministerium für Verkehr — Titel 539 99 — Vermischte Verwaltungsausgaben — Haushaltsjahr 1989 (Drucksachen 11/6164, 11/6490) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über Wild- und Kaninchenfleisch (Drucksachen 11/6125 Nr. 7, 11/6556) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 88/407/EWG des Rates zur Festlegung der tierseuchenrechtlichen Anforderungen an den innergemeinschaftlichen Handelsverkehr mit gefrorenem Samen von Rindern und an dessen Einfuhr (Drucksachen 11/6017 Nr. 2.9, 11/6566) 15579 A Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Dritte Fortschreibung des Berichtes über die Förderung des Einsatzes von Elektrofahrzeugen (Drucksachen 11/5013, 11/6501) 15579D Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Post und Telekommunikation zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über Telekommunikationsendgeräte einschließlich der gegenseitigen Anerkennung ihrer Konformität (Drucksachen 11/5277, Nr. 2.20, 11/6511) 15579 D Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Duve, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Kulturpolitik in Europa und in der Europäischen Gemeinschaft (Drucksachen 11/3287, 11/5668) Duve SPD 15580 C Dr. Köhler (Wolfsburg) CDU/CSU . . . . 15583 A Frau Kottwitz GRÜNE 15584 C Baum FDP 15585 B Schäfer, Staatsminister AA 15587 A Duve SPD 15587 D Dr. Holtz SPD 15588 C Daweke CDU/CSU 15589 B Vizepräsident Cronenberg 15590 B Tagesordnungspunkt 6: a) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Demokratisierung der Europäischen Gemeinschaft (Drucksache 11/6471) b) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Europäischen Charta der sozialen Grundrechte (Drucksache 11/6116) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1990 III c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zum „Europa der Bürger" (Drucksache 11/6297) d) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Stärkung der Rechte und Befugnisse des Europäischen Parlaments (Drucksache 11/6479) Dr. Rüttgers CDU/CSU 15590 C Frau Wieczorek-Zeul SPD 15592 A Irmer FDP 15595 A Frau Wieczorek-Zeul SPD . . 15596A, 15597B Häfner GRÜNE 15596 A Häfner GRÜNE 15597 D Schäfer, Staatsminister AA 15599 A Frau Wieczorek-Zeul SPD 15600 B Peter (Kassel) SPD 15601 A Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 15603 D Frau Wieczorek-Zeul SPD 15604 C Frau Kottwitz GRÜNE 15605 C Dr. Freiherr von Waldenfels, Staatsminister des Freistaates Bayern 15606 C Weiss (München) GRÜNE 15607 B Dr. Stercken CDU/CSU 15607 D Frau Wieczorek-Zeul SPD (Erklärung nach § 31 GO) 15610A Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Bundesbesoldungsgesetzes (Einführung einer Flugsicherungszulage) (Drucksache 11/6523) Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 15610 C Dr. Nöbel SPD 15611B Rauen CDU/CSU 15611 C Such GRÜNE 15611 D Richter FDP 15612B Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung besoldungs- und wehrsoldrechtlicher Vorschriften (Drucksache 11/6544) Frau Hürland-Büning, Parl. Staatssekretärin BMVg 15612D Steiner SPD 15613 C Ganz (St.Wendel) CDU/CSU 15614 D Such GRÜNE 15616A Nolting FDP 15616C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über den Öffentlichen Personennahverkehr in der Fläche (Drucksache 11/5746) Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 15617 C Kretkowski SPD 15619B Gries FDP 15620 D Weiss (München) GRÜNE 15622 A Dr. Schulte, Parl. Staatssekretär BMV . 15623 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 31. Oktober 1988 zu dem Übereinkommen von 1979 über weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung betreffend die Bekämpfung von Emissionen von Stickstoffoxiden oder ihres grenzüberschreitenden Flusses (Drucksache 11/6564) Schmidbauer CDU/CSU 15623 D Stahl (Kempen) SPD 15626 A Frau Dr. Segall FDP 15627 C Dr. Knabe GRÜNE 15628 C Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde — Drucksache 11/6626 vom 9. März 1990 — Konzepte für die Abfallbeseitigung bei Schließung der DDR-Deponien für bundesdeutsche Mülltransporte MdlAnfr 5, 6 Hiller (Lübeck) SPD Antw PStSekr Gröbl BMU . . 15550A, 15550B ZusFr Hiller (Lübeck) SPD . . 15550B, 15550 C ZusFr Frau Beer GRÜNE 15550 C ZusFr Dr. Emmerlich SPD 15550 D ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 15551A Freiwillige Leistungen der Arbeitgeber an ihre Mitarbeiter MdlAnfr 3 Grünbeck FDP Antw PStSekr Vogt BMA 15551 B ZusFr Grünbeck FDP 15551 C Einbringung eines Amnestiegesetzes zur Beendigung der Strafverfolgung wegen Blokkade eines Raketenstützpunkts MdlAnfr 9, 10 Antretter SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMJ 15552 A, 15552 C ZusFr Antretter SPD 15552A, 15552 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . . 15553 A IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1990 Zurückhaltung von Informationen über die geplante zusätzliche Stationierung von US-Kampfhubschraubern in Ansbach bis nach der bayerischen Kommunalwahl am 18. März 1990 MdlAnfr 14, 15 Porzner SPD Antw PStSekr Wimmer BMVg 15553B, 15553 D ZusFr Porzner SPD 15553C, 15554 A Förderung der DDR-Hilfe des Vereins für Ärzte- und Zahnärzte-Partnerschaft eV MdlAnfr 20 Kirschner SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 15554 B ZusFr Kirschner SPD 15554 D Pilotprojekt für wasserstoffgetriebene Fahrzeuge MdlAnfr 23, 24 Lenzer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 15555 B ZusFr Lenzer CDU/CSU 15555 C ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 15556 A ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 15556 A ZusFr Jäger CDU/CSU 15556 B ZusFr Frau Wollny GRÜNE 15556 B ZusFr Engelsberger CDU/CSU 15556 C Wirtschaftlichkeit eines wasserstoffversorgten Verkehrssystems; Nutzung von Kraftstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen für Kraftfahrzeuge MdlAnfr 25, 26 Maaß CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 15557 A ZusFr Maaß CDU/CSU 15557 C ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . 15557 D ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . . 15558A Erfahrungen anderer Länder mit alternativen Kraftfahrzeugantrieben und -kraftstoffen sowie der Infrastruktur hinsichtlich Umweltverträglichkeit und Kosten MdlAnfr 27, 28 Engelsberger CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 15558 B ZusFr Engelsberger CDU/CSU 15558 C ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . 15559 B Erforschung alternativer Kraftfahrzeugantriebe in anderen Ländern MdlAnfr 31, 32 Dr. Götz CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 15559D, 15560A ZusFr Jäger CDU/CSU 15560 B Durchführung von Forschungen auf dem Gebiet der alternativen Automobilantriebe, des Umweltschutzes im Verkehrsbereich und der Verkehrsleitsysteme in Europa MdlAnfr 33, 34 Jäger CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 15560 C Nächste Sitzung 15629 C Berichtigung 15629 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 15631* A Anlage 2 Vereinbarungen der Visumsfreiheit zwischen der DDR und europäischen Staaten MdlAnfr 1 — Drs 11/6626 — Lüder FDP SchrAntw PStSekr Dr. Hennig BMB . . 15631* C Anlage 3 Verbesserung der Situation bei den Pflegeberufen MdlAnfr 2 — Drs 11/6626 — Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 15631* D Anlage 4 Kürzung des Verteidigungshaushalts um 15% MdlAnfr 11 — Drs 11/6626 — Büchner (Speyer) SPD SchrAntw PStSekr Wimmer BMVg . . . 15632* B Anlage 5 Lagerung von chemischen Waffen in der Bundesrepublik Deutschland; Räumung der alten Depots MdlAnfr 12 — Drs 11/6626 — Dr. Kübler SPD SchrAntw PStSekr Wimmer BMVg . . . 15632* C Anlage 6 Wiedereinführung der Freistellung dritter und weiterer Söhne vom Grundwehrdienst, insbesondere auch dann, wenn ältere Brüder einen mit dem Wehr- oder Zivildienst gleichrangig anzusehenden Dienst geleistet haben MdlAnfr 13 — Drs 11/6626 — Amling SPD SchrAntw PStSekr Wimmer BMVg . . . 15632* D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1990 V Anlage 7 Information der Öffentlichkeit über die Gefahren durch die Lagerung und den Transport von Waffen MdlAnfr 16 — Drs 11/6626 — Gerster (Worms) SPD SchrAntw PStSekr Wimmer BMVg . . . 15633* A Anlage 8 Einschränkung des Einsatzes und Entsorgung des als Mottenpulver verwendeten gesundheitsgefährdenden chemischen Abfallproduktes Pentadichlorbenzol MdlAnfr 17 — Drs 11/6626 — Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . 15633 * B Anlage 9 Bereitstellung von Arzt-im-Praktikum-Stellen für angehende bundesdeutsche Ärzte in der DDR bei Übernahme der Kosten durch die Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 18, 19 — Drs 11/6626 — Reschke SPD SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . 15633 * C Anlage 10 Förderung von Verkehrsleitsystemen durch das BMFT; Umrüstung von Kraftfahrzeugen auf Wasserstoff- oder Elektroantrieb MdlAnfr 21, 22 — Drs 11/6626 — Magin CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . . 15634* A Anlage 11 Erprobung alternativer Kraftfahrzeugantriebe und -kraftstoffe in der DDR; Umrüstung der „Trabis" MdlAnfr 29, 30 — Drs 11/6626 — Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . . 15634* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1990 15543 201. Sitzung Bonn, den 14. März 1990 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Prof. Dr. Abelein * 15. 03. 90 Frau Dr. Adam-Schwaetzer 15. 03. 90 Brandt 14. 03. 90 Brück 15. 03. 90 Büchler (Hof) 15. 03. 90 Büchner (Speyer) * * 14. 03. 90 Clemens 15. 03. 90 Frau Conrad 15. 03. 90 Frau Dempwolf 15. 03. 90 Dewitz 15. 03. 90 Dr. Dregger 14. 03. 90 Eich 15. 03. 90 Dr. Fell 15. 03. 90 Frau Fischer * 14. 03. 90 Frau Fuchs (Verl) 15. 03. 90 Dr. Gautier 15. 03. 90 Dr. von Geldern 14. 03. 90 Dr. Haack (Erlangen) 14. 03. 90 Harries 14. 03. 90 Hasenfratz 15. 03. 90 Frau Dr. Hellwig 15. 03. 90 Frau Hensel 15. 03. 90 Frhr. Heereman von Zuydtwyck 14. 03. 90 Horn 14. 03. 90 Jaunich 14. 03. 90 Dr. Jenninger 15. 03. 90 Frau Kelly 14. 03. 90 Dr. Klejdzinski 15. 03. 90 Kolbow 15. 03. 90 Frau Kottwitz 14. 03. 90 Dr. Kübler 14. 03. 90 Lamers 15. 03. 90 Dr. Langner 15. 03. 90 Lattmann 15. 03. 90 Dr. Müller 14. 03. 90 Pfuhl ' 15. 03. 90 Scharrenbroich 15. 03. 90 Frau Schilling 15. 03. 90 Dr. Schneider 15. 03. 90 Prof. Dr. Soell * 14. 03. 90 Schröer (Mülheim) 15. 03. 90 Dr. Schwörer 14. 03. 90 Seehofer 14. 03. 90 Frau Dr. Vollmer 15. 03. 90 Dr. Wieczorek 14. 03. 90 Dr. Wittmann 15. 03. 90 Zeitler 15. 03. 90 BM Dr. Zimmermann 14. 03. 90 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hennig auf die Frage des Abgeordneten Lüder (FDP) (Drucksache 11/6626 Frage 1) : Mit welchen europäischen Staaten hat die DDR nach Kenntnis der Bundesregierung seit dem 9. November 1989 Visafreiheit vereinbart? Vor dem 9. November 1989 hatte die DDR außer mit den Mitgliedstaaten des Warschauer Paktes auch mit Finnland Abkommen über Visafreiheit oder eine teilweise Aufhebung der Visapflicht geschlossen. Nach dem 9. November 1989 ist von der DDR Visumfreiheit nur mit Österreich vereinbart worden. Allerdings hat die DDR den EG-Ländern angeboten, Vereinbarungen über die gegenseitige Visabefreiung abzuschließen. Bisher sind die Staaten hierauf nicht eingegangen. Nach der bisherigen Praxis erhalten Ausländer gegen Vorlage eines vom Reisebüro der DDR ausgestellten Berechtigungsscheines an der Grenze ein Visum. Wer schnell einreisen wolle, kann sich bei den Außenstellen des Reisebüros der DDR an den Hauptübergängen (Autobahnen) ein Hotel-Voucher beschaffen. Gegen dessen Vorlage erhält man an der Grenze ein Visum, das in der DDR auch verlängert werden kann. Die Bundesregierung bemüht sich sehr nachdrücklich darum, daß Ausländer mit ständigem Wohnsitz im übrigen Bundesgebiet wie die in Berlin (West) lebenden Ausländer am visumfreien Verkehr in die DDR und nach Berlin (Ost) teilnehmen können. Die DDR hat inzwischen die erwartete Gegenforderung erhoben: Visafreiheit bei Reisen in die Bundesrepublik Deutschland für Ausländer mit ständigem Wohnsitz in der DDR. Hier gibt es politische Probleme (EG-Problematik, Asylantenproblem). Die Überlegungen dazu sind in der Bundesregierung noch nicht abgeschlossen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/6626 Frage 2): Wie beurteilt die Bundesregierung die Situation bei den Pflegeberufen, und was wird sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten unternehmen, um die Pflegeberufe attraktiver zu machen? Die Situation in den Pflegeberufen ist gekennzeichnet durch ein knapper werdendes Angebot an Pflegekräften, das einem steigenden Bedarf gegenüber- 15632* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1990 steht. Der steigende Bedarf an Pflegekräften ergibt sich sowohl aus der demographischen Entwicklung als auch aus notwendigen Stellenvermehrungen im stationären und ambulanten Bereich. Um einem drohenden Pflegenotstand entgegenzuwirken, bedarf es nach Auffassung der Bundesregierung umfassender und aufeinander abgestimmter Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Kranken- und Altenpflege, die nur zu einem geringen Teil in der Zuständigkeit des Bundes liegen. Vorrangig sind vor allem Maßnahmen zur Besetzung der offenen Stellen und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Kranken- und Altenpflege. Dabei sind vor allem die Krankenhäuser sowie die Träger von stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen gefordert, durch organisatorische Verbesserungen sowohl im Bereich der Arbeits- und Schichtzeiten als auch bei den vom Pflegepersonal zu verrichtenden Tätigkeiten Entlastungen herbeizuführen. Auf Vorschlag des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung hat sich die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen im Dezember 1989 mit der Pflegeproblematik befaßt und einen Gesamtkatalog der notwendigen Maßnahmen abgestimmt. Diese fallen in die Zuständigkeit von Bund, Ländern und Kommunen, der Bundesanstalt für Arbeit, der Krankenhäuser, der Träger stationärer und ambulanter Pflege, der Krankenkassen, der gemeinsamen Selbstverwaltung von Krankenhäusern, Krankenkassen und Kassenärzten sowie der Tarifvertragsparteien. Die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen wird spätestens in ihrer Frühjahrssitzung 1991 eine Bilanz der erreichten Maßnahmen erörtern und ggf. weitere Initiativen abstimmen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wimmer auf die Frage des Abgeordneten Büchner (Speyer) (SPD) (Drucksache 11/6626 Frage 11): Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, den Verteidigungshaushalt um 15 % zu kürzen, und wird die Bundesregierung dem Deutschen Bundestag noch in diesem Jahr diesbezügliche Vorschläge unterbreiten? Der Deutsche Bundestag hat den Verteidigungshaushalt 1990 im Plenum mit einem Plafond von 54,23 Milliarden DM beschlossen. Der Einzelplan ist zusammen mit dem Haushaltsgesetz 1990 in den Einnahmen und Ausgaben von der Bundesregierung auszuführen. Die Überlegung des Fragestellers, den Verteidigungshaushalt 1990 um rund 15 % = rund 8 Milliarden DM zu kürzen, war bereits Gegenstand der Beratungen im Verteidigungs- und Haushaltsausschuß sowie im Plenum des Deutschen Bundestages. Die Fraktion DIE GRÜNEN hatte einen entsprechenden Antrag gestellt. Der Kürzungsantrag um 15 % wurde in den Ausschüssen wie im Plenum mehrheitlich abgelehnt. Das Bundeskabinett hat am 6. Dezember 1989 Beschlüsse über den künftigen Friedensumfang der Streitkräfte gefaßt, die sich Mitte der 90er Jahre auswirken werden. Auf den Haushalt 1990 haben die Beschlüsse noch keinen Einfluß. Eine sofortige Reduzierung der Verteidigungsausgaben um rund 8 Milliarden DM ist jedoch schon deshalb nicht möglich, weil sie vom Volumen her der Streichung der Bezüge fast aller Berufs- und Zeitsoldaten oder dem Verzicht auf rund 74 % aller Beschaffungsvorhaben gleichkommen würde. Dies wäre weder praktisch möglich noch der derzeitigen sicherheitspolitischen Lage angemessen. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wimmer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Kübler (SPD) (Drucksache 11/6626 Frage 12): Wurden in früheren Jahren chemische Waffen auch in anderen Depots in der Bundesrepublik Deutschland als in Clausen bei Pirmasens gelagert, und wurden die alten Chemiewaffendepots vollständig geräumt oder befinden sich dort noch nicht mehr transportierbare Rückstände? Die seit Mitte der 60er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland lagernden amerikanischen chemischen Waffen sind uneingeschränkt handhabungs-, lagerund transportsicher. Es gibt weder transportierbare noch nicht transportierbare Rückstände dieser Waffen. Diese amerikanischen chemischen Waffen lagerten ausschließlich in dem Depot bei Clausen und verbleiben dort bis zum endgültigen Abtransport. Andere Lagerorte gibt es nicht. Für den Zeitraum davor liegen der Bundesregierung keine Informationen über andere Depots als in Clausen vor. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wimmer auf die Frage des Abgeordneten Amling (SPD) (Drucksache 11/6626 Frage 13): Teilt die Bundesregierung meine Auffassung, daß die mit dem Erlaß des Bundesministeriums der Verteidigung vom 12. Dezember 1989 wiedereingeführte „Dritte-Söhne-Regelung" dahin gehend zu verändern ist, daß dritte oder weitere Söhne auch dann vom Grundwehrdienst freizustellen sind, wenn zuvor bereits ältere Brüder wegen einer langjährigen Verpflichtung bei einer vom Gesetzgeber mit dem Wehrdienst als gleichrangig angesehenen Institution keinen Wehr- oder Zivildienst geleistet haben? Es ist nicht beabsichtigt, die mit Erlaß vom 12. Dezember 1990 wiedereingeführte Regelung für dritte Söhne zu ändern. Von der Heranziehung dieser Wehrpflichtigen wird zunächst auf drei Jahre befristet abgesehen, wenn zwei Brüder den vollen Grundwehrdienst, den zweijährigen Dienst als Soldat auf Zeit oder den vollen Zivildienst für die Bundesrepublik Deutschland abgeleistet haben. Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1990 15633* Mit dieser Regelung sollen ausschließlich solche Familien entlastet werden, deren Söhne in Erfüllung einer gesetzlichen Dienstpflicht zum Wehrdienstoder Zivildienst herangezogen werden und damit besonderen finanziellen, beruflichen oder familiären Belastungen ausgesetzt sind. Dies ist bei längeren Verpflichtungszeiten, beim Polizeivollzugsdienst oder dem Dienst im Katastrophenschutz nicht der Fall, weil diese Wehrpflichtigen eine ihrem Dienst entsprechende Besoldung erhalten oder ihre Tätigkeit ehrenamtlich neben der normalen beruflichen Tätigkeit ausüben. Besondere finanzielle Einschränkungen sind damit nicht verbunden. Lediglich der zweijährige Dienst als Soldat auf Zeit (SaZ 2) wird berücksichtigt, weil er häufig an Stelle des 15monatigen Grundwehrdienstes ausgeübt wird. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wimmer auf die Frage des Abgeordneten Gerster (Worms) (SPD) (Drucksache 11/6626 Frage 16): Wird die Bundesregierung die Öffentlichkeit künftig generell über die Vorkehr gegen Gefahren durch Lagerung und Transport von Waffen so umfassend informieren wie bei dem geplanten Abzug chemischer Waffen aus der Pfalz? Die Bundesregierung wird auch künftig entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten und unter Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten die Öffentlichkeit so umfassend wie möglich informieren. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Daniels (Regensburg) (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6626 Frage 17): Welche Maßnahmen gedenkt die Bundesregierung zu unternehmen, um den Verkauf des gesundheitsgefährdenden chemischen Abfallproduktes Pentadichlorbenzol als Mottenpulver einzuschränken, insbesondere da Umweltbundesamt und das Bundesgesundheitsamt beide vor diesem Stoff schon vor Jahren gewarnt haben und mit Isoborneol ein unschädliches Substitut vorliegt, und wie beurteilt die Bundesregierung die Entsorgung von Pentadichlorbenzol-Mottenkugeln im Haushaltsmüll, da entsprechende Packungen nicht als gesundheitsschädlich bzw. als Sondermüll gekennzeichnet sind? Ich gehe davon aus, daß es sich bei dem Stoff, den Sie ansprechen, um Paradichlorbenzol handelt. Die von Ihnen zitierte Stellungnahme vom Umweltbundesamt und Bundesgesundheitsamt zur Vermeidung der Anwendung von Paradichlorbenzol vom März 1985 bezog sich auf den Einsatz dieses Stoffes im Toilettenbereich und nicht auf seine Verwendung als Mittel zur Mottenbekämpfung. Nach Auffassung des Bundesgesundheitsamtes können bei Anwendung des Stoffes in Mottenschutzmitteln Gefahren für die Gesundheit nicht nachgewiesen werden. Damit liegen die Voraussetzungen für ein bundesweites Herstellungs- und Vertriebsverbot nach § 30 des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes nicht vor. Auch die Verfügbarkeit von Ersatzstoffen mit möglicherweise geringerer Umweltbelastung reicht für Verbote einzelner Stoffe in bestimmten Erzeugnissen nach dem Chemikaliengesetz nicht aus. Dessen ungeachtet setzt sich das Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit dafür ein, daß die im Rat der EG derzeit beratene Richtlinie zur Zulassung von Pflanzenschutzmitteln auch auf Mittel zur Insektenbekämpfung im Haushalt — wie zum Beispiel auf Mottenschutzmittel — ausgedehnt wird. Damit würde erreicht, daß anders als bei der augenblicklichen Rechtslage, nach der für ein Verbot eines Stoffes in Mottenschutzmitteln eine Gefährdung der Gesundheit zu belegen ist, künfig vom Antragsteller der Nachweis der gesundheitlichen Unbedenklichkeit gefordert werden könnte. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Fragen des Abgeordneten Reschke (SPD) (Drucksache 11/6626 Fragen 18 und 19) : Besteht für angehende Ärzte aus der Bundesrepublik Deutschland die Möglichkeit, in der DDR eine Stelle als Arzt im Praktikum" anzutreten, um dort die Lücken der medizinischen Versorgung zu schließen? Welche Möglichkeiten bestehen, daß die Kosten der Ärzte/ Ärztinnen im Praktikum in der DDR seitens der Bundesrepublik Deutschland von den Kostenträgern oder anderen Institutionen, Verbände etc., übernommen werden? Zu Frage 18: Im Rahmen der Absprachen mit der DDR über eine zeitlich begrenzte Tätigkeit von Angehörigen von Heilberufen aus der Bundesrepublik Deutschland in der DDR zum Zwecke einer kurzfristigen Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung in der DDR hat die DDR zugesagt, daß von den infragekommenden Gesundheitseinrichtungen in der DDR Ersuchen von Ärzten im Praktikum aus der Bundesrepublik Deutschland entsprochen wird, die ihre Praxisphase in der DDR ableisten wollen. Bedingung dafür ist, daß in den betreffenden Einrichtungen die erforderlichen Voraussetzungen für die Ableistung der Tätigkeit als Arzt im Praktikum gegeben sind und die notwendigen Absprachen mit der Akademie für ärztliche Fortbildung in Ost-Berlin getroffen worden sind. Zu Frage 19: Die Tätigkeit von Angehörigen von Heilberufen aus der Bundesrepublik Deutschland wird in der DDR zu den üblichen Tarifen in Mark der DDR vergütet. Ein Ausgleich für einen etwaigen Verdienstausfall wird nicht gezahlt. Es ist jedoch eine Regelung vorbereitet, nach der zu Lasten des Bundes Unkosten ausgeglichen werden, die während der Tätigkeit in der DDR unabweislich, z. B. durch Unterhaltsverpflichtungen oder soziale Absicherung, entstehen. Bei Ärzten im Praktikum soll dieser Nachteilsausgleich 15634* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1990 150,— DM für jeden unterhaltsberechtigten Familienangehörigen umfassen. Aufwendungen für die soziale Sicherung wie Krankenversicherung, Rentenversicherung oder Ärzteversorgung sollen in voller Höhe erstattet werden. Das Verfahren zum Nachteilsausgleich soll von den zuständigen Landesbehörden bzw. den von diesen beauftragten Stellen abgewickelt werden. Voraussetzungen für Zahlungen, die auf Antrag gewährt werden, ist u. a. die Vorlage des vom Antragsteller mit der medizinischen Einrichtung in der DDR bis zum 31. Dezember 1990 abgeschlossenen Arbeitsvertrages über ein auf höchstens 12, mindestens 6 Monate, in Ausnahmefällen mindestens 3 Monate, befristetes Arbeitsverhältnis. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Fragen des Abgeordneten Magin CDU/CSU (Drucksache 11/6626 Fragen 21 und 22) : Mit welchem Aufwand werden Verkehrsleitsysteme derzeit vom Bundesministerium für Forschung und Technologie gefördert, und welches System scheint am geeignetsten, um einen Beitrag zum Umweltschutz im allgemeinen und zur Entlastung der Innenstädte, aber auch der Kraftfahrer zu leisten? Welche Möglichkeiten sieht das Bundesministerium für Forschung und Technologie, bereits in Betrieb befindliche Automobile auf andere Antriebe (Wasserstoffantrieb, Elektroantrieb) umzurüsten, und wie ist der Aufwand abzuschätzen? Zu Frage 21: Der BMFT fördert mit einer Förderquote von 25 derzeit die Phase III des nationalen Projekts Leit- und Informationssystem Berlin (LISB), für das insgesamt 5,1 Millionen DM Fördermittel aufgewendet worden sind. Es endet am 30. September 1990. Mit weiteren rund 20 Millionen DM/Jahr wird das von der europäischen Kraftfahrzeugindustrie initiierte EUREKA-Verbundprojekt PROMETHEUS (Programm for a European Traffic with Highest Efficiency and Unprocedented Safety) gefördert. Es ist zunächst bis 1992 geplant. LISB konzentriert sich auf die Möglichkeiten der verkehrsabhängigen Verkehrslenkung (Wegweisung) im städtischen Bereich. Das technische Konzept geht über das Versuchskonzept für Berlin weit hinaus. Mit Hilfe der installierten Kommunikationsinfrastruktur sollen zukünftig weitere Leitsysteme für den Individualverkehr, z. B. Park-Leit-Systeme, aber auch Systeme für den öffentlichen Nahverkehr, Taxis und Güterverkehr auf der Basis abgestimmter Leitstrategien bedient werden. Da die im PROMETHEUS-Verbundprojekt geplanten Verkerhsleitsysteme entwicklungstechnisch noch zurückliegen und deshalb noch nicht erprobt bzw. beurteilt werden können, erscheint derzeit LISB am geeignetsten, in der Praxis eingesetzt zu werden. Zu Frage 22: Eine Umrüstung von im Markt befindlichen Fahrzeugen auf alternative Antriebe mit Wasserstoff oder Elektromotoren kommt nach Auffassung des BMFT nicht in Betracht. Wenn technisch überhaupt möglich, erfordert die Um- bzw. Nachrüstung wegen der schweren und voluminösen Elektro- und Wasserstoffspeicher einen nicht vertretbaren Aufwand. Bei Methanol und Rapsöl ist eine Umrüstung von Altfahrzeugen technisch wohl denkbar, sie wird von der Kraftfahrzeugindustrie wegen des nicht erreichbaren normalen Qualitätsstandards aber nicht empfohlen. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Voigt (Northeim) (CDU/CSU) (Drucksache 11/6626 Fragen 29 und 30): Welche Möglichkeiten sieht das Bundesministerium für Forschung und Technologie, in der DDR Pilotprojekte zur Erprobung und Durchsetzung alternativer Automobilantriebe und -kraftstoffe durchzuführen? Welche Möglichkeiten sieht das Bundesministerium für Forschung und Technologie in diesem Zusammenhang, die zahlreichen „Trabis" mit solchen alternativen Automobilantrieben umzurüsten? Zu Frage 29: Nach ersten Kontakten von Automobilunternehmen der Bundesrepublik Deutschland mit Partnern in der DDR kommen als Pilotprojekte für alternative Antriebe in der DDR derzeit nur in Frage: 1. Praxistest zum Einsatz regenerativer Energien im Verkehrsbereich. Zielsetzung ist die Weiterentwicklung und Optimierung der Dieseltechnologie zum Betrieb mit nachwachsenden Rohstoffen einschließlich Flottentests und begleitender Untersuchungen sowie zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit, darüber hinaus 2. Technologietransfer verbrauchs- und emissionsoptimierter Kleindieseltechnik auf die Anforderungen des DDR-Marktes. Ziel ist die Bereitstellung eines extrem verbrauchsgünstigen und umweltfreundlichen Dieselmotors für Fahrzeuge der Kleinwagenklasse. Zu Frage 30: Eine Umrüstung von Trabis mit alternativen Automobilantrieben erscheint aus Sicht von Fachleuten nicht sinnvoll, weil die voraussichtlichen Kosten der Umrüstung, z. B. die Anpassung der Karosserie und des Fahrwerks an die Antriebskomponenten, in keinem Verhältnis zum Nutzen einer solchen Aktion stehen würden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulrich Irmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Aber es war doch so, daß die Länder, die beigetreten sind, wo nur ein ganz kleiner Bereich angeglichen werden mußte, zuletzt Spanien und Portugal, lange, lange Überleitungsfristen, Fristen von sieben Jahren und in Ausnahmefällen länger, hatten. Das kann doch praktisch — rechtlich sehr wohl — im Fall der DDR nicht anders gehen.
    Außerdem muß ich noch die Irritation beseitigen, die hier durch das Duzen entstanden ist. Das ist europäische Übung. Wir beide kennen uns ja, weil wir beide dem Europäischen Parlament angehört haben.

    (Vogt [Düren] [CDU/CSU]: Es war nur einseitig! — Dr. Stercken [CDU/CSU]: Aber warum hat sie es nicht erwidert?)

    — Ach, sie erwidert das hin und wieder, je nach Laune. Auch ich bin nicht immer in Duzlaune.
    Meine Damen und Herren, ganz zum Schluß noch einmal das Stichwort Europäisches Parlament: Ich appelliere dringend auch an den Deutschen Bundestag, nicht in seinem Bestreben nachzulassen, dem Europäischen Parlament die vollen Rechte zu übertragen. Denn wir schädigen nicht uns selbst; uns sind diese Kompetenzen lange genommen. Überall, wo Souveränitäten nach Europa gegangen sind, haben wir als Bundestag nichts mehr zu sagen. Es kommt jetzt darauf an, daß man im Interesse des Parlamentarismus als solchen dafür sorgt, daß die Rechte und Zuständigkeiten, die bereits nach Europa gegangen sind, dort vernünftig demokratisch und parlamentarisch verteilt werden, damit Demokratie und Parlamentarismus auch in dem größer, in dem jetzt weiter gewordenen Europa ihre Chance haben.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Nun spricht der Abgeordnete Häfner.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerald Häfner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Seit uns die hier zur Debatte stehenden Vorlagen überwiesen wurden, ist schon sehr vieles geschehen. Ich glaube — und da stimme ich mit der Kollegin Wieczorek-Zeul überein — , daß wir darüber nicht einfach hinweggehen können. Wir sind gegenwärtig Zeugen eines Aufbruches, einer Revolution in ganz Europa, und wir müssen die gesamte politische Landkarte neu zeichnen. Nicht nur in der DDR, auch in Polen, Ungarn, der Tschechoslowakei, Rumänien, Bulgarien, auch in der Sowjetunion suchen die Menschen nach einer neuen rechtlichen Ordnung, nach einer neuen Wirtschaftsordnung, nach Selbstbestimmung und auch nach einer neuen, eigenständigen Rolle in Europa.
    Damit stehen wir vor einer völlig neuen Situation. Jahrzehntelang folgte alles Denken der Blocklogik, der Aufteilung Europas und großer Teile der Welt in zwei sauber voneinander getrennte und einander bis an die Zähne bewaffnet gegenüberstehende Blöcke. Auch das politische Handeln folgte dieser Blocklogik. Die ist nun an ein Ende gekommen. Den Ostblock gibt es nicht mehr. Ich hoffe und gehe auch davon aus, daß auch auf der anderen Seite, auf unserer Seite, die Kon-



    Häfner
    sequenzen daraus gezogen werden und daß sich die Blöcke in ganz Europa auflösen.

    (Zustimmung der Abg. Frau Wieczorek-Zeul [SPD])

    Erstmals nach über 40 Jahren haben wir die Chance, Europa neu zu bauen, Europa in seinen Möglichkeiten, in seiner Vielgestaltigkeit und seinen großen Gemeinsamkeiten überhaupt erst entstehen zu lassen. Das ebenso zutreffende wie prophetische Wort vom gemeinsamen Haus Europa beginnt sich erst jetzt zu erfüllen, aber doch sehr viel früher, als das von den meisten Menschen und Politikern erwartet wurde.
    Das verlangt aber auch von uns den Abschied von eingefahrenen und liebgewonnenen Vorstellungen. Die EG, so wie sie heute ist, wird — davon bin ich fest überzeugt — keinen Bestand über diesen Prozeß hinaus haben, oder wir erfüllen unsere Aufgabe, wirklich ein europäisches Haus zu bauen, nicht; denn die EG ist ein Kind dieser Blocklogik, der alten Ordnung und des alten Denkens,

    (Dr. Stercken [CDU/CSU]: Nein! — Frau Wieczorek-Zeul [SPD]: Nein!)

    — doch — und sie ist damit ein Anachronismus. (Dr. Stercken [CDU/CSU]: Nein!)

    — Da unterscheiden wir uns dann vielleicht.

    (Frau Wieczorek-Zeul [SPD]: Sie ist die einzige Chance, die Blöcke zu überwinden!)

    — Aber sie zeichnet, liebe Frau Kollegin, die schon überwundene Spaltung Europas in ihren Strukturen, jedenfalls bislang noch, nach. Daher können wir heute auch nicht einfach über die Frage der rechtlichen und politischen Organisation innerhalb dieser EG reden, ohne über das Konzept der EG, ihren Aufbau, ihren Geltungsbereich, ihre Ausgestaltung und die Bedingungen der Mitarbeit selbst zu reden.

    (Dr. Stercken [CDU/CSU]: Fragen Sie einmal die Polen, die Tschechen, die Ungarn, was die dazu sagen!)

    Notwendig ist in diesem Zusammenhang nicht einfach die Ausweitung der EG durch Assoziierung oder Beitritt zusätzlicher Staaten, zumal die Tendenz gegenwärtig dahin geht, erst noch, möglichst schnell, in der Gemeinschaft der Zwölf alles festzuklopfen, bevor man an formelle Assoziierungs- und Beitrittsverhandlungen mit mittel- und osteuropäischen Staaten geht. Das genau geht aber nicht. Denn die dann schon festgeklopften Sachen könnten sich im Hinblick auf das neue Europa schnell als nicht tragfähig, ja, als hinderlich erweisen. Wir müssen wirklich den Mut haben, den geänderten Verhältnissen Rechnung zu tragen, und dürfen nicht überholte Strukturen, Strukturen der Vergangenheit, in die Zukunft fortschreiben. Das heißt, die EG muß in gewisser Weise völlig neu gegründet werden, nämlich als eine wahrhaft europäische Gemeinschaft. Wir wollen zusammenarbeiten, wir wollen Gemeinschaft in Europa — wir halten das für eine dringende Forderung — , aber eben Zusammenarbeit und Gemeinschaft für ganz Europa. Schon unsere Sprachregelung ist falsch und gefährlich und führt uns auf eine Leimrute, wenn wir einfach sagen:
    Europäisches Parlament, Europäische Gemeinschaft, Europawahlen. Denn wir meinen damit jeweils nicht Europa, sondern Westeuropa und einen Teil des Südens. Dieser Sprachgebrauch war schon immer eine Anmaßung, genau wie die EG ein Torso war. Heute ist sie es erst recht.
    Zum Überdenken dieses Konzepts der EG selbst gehört aber auch die institutionelle und die strukturelle Organisationsform der Europäischen Gemeinschaft. Wieder will ich meinen Ausgangspunkt in Ost- und Mitteleuropa nehmen. Es hat sich gezeigt, daß die zentrale Frage dieses und des vergangenen Jahrzehnts die Frage nach der Selbstbestimmung und nach der Demokratie ist. Die Menschen wollen nicht länger Handlanger sein, Zahnrädchen, Befehlsempfänger, unmündige Bürger eines zentralistischen, autoritären und vormundschaftlichen Staates. Sie wollen ihr Leben und ihre Zukunft selbst bestimmen, wollen Einblick und Einfluß dort haben, wo ihre Angelegenheiten verhandelt oder verwaltet werden. Sie wollen selbst an den wichtigen Entscheidungen unmittelbar teilhaben.
    Demgegenüber ist die rechtliche Organisation der EG eine Farce, ein Abbild bestenfalls des 18. oder 19. Jahrhunderts, eine vordemokratische und vorkonstituionelle Einrichtung, die in dieser Form am besten schon jetzt der Vergangenheit angehören sollte. In der EG spielt das Parlament die Rolle eines — übrigens sehr aufwendigen — Begleitorgans ohne wirkliche Rechte. Auch seine Entschließung zum demokratischen Defizit in der EG und seine Forderung nach stärkeren Rechten sind eher Ausweis dieser Hilflosigkeit als einer der modernen und demokratischen Verfassung angemessenen Kompetenz. Das Parlament ist in der EG eben nicht die erste Gewalt. Es ist noch nicht einmal die letzte. Es hat so gut wie gar keine Gewalt, was im umgekehrten Verhältnis zum Aufwand steht, der hier betrieben wird.
    Noch größer aber ist der Aufwand für den Rat und die Kommission. Denn hier liegt in der Tat die eigentliche Macht. Die quasi legislative Befugnis hat in der EG nicht das Parlament, sondern haben Vertreter der Regierungen. Parlament und Bürger sind Zuschauer. Sie werden oft genug noch nicht einmal informiert. Übrigens geht das uns im Bundestag genauso. Auch die nationalen Parlamente sind oft nur noch Zuschauer. Unsere Kompetenzen werden ebenfalls immer mehr aufgelöst. Wir haben jährlich Hunderte von Vorlagen aus der EG, die wir z. B. im Rechtsausschuß intensiv beraten, allerdings mit dem Ergebnis, daß das, was wir dort entscheiden, überhaupt keine Rolle spielt, weil die Regierung in Brüssel schon zugestimmt hat. Ich könnte Ihnen viele solcher Beispiele aufzählen. In einem Fall haben wir eine umfangreiche Beratung mit Sachverständigen durchgeführt. Als sie abgereist waren, wurde uns mitgeteilt: Die Minister haben schon beschlossen; Sie hätten sich das alles sparen können. So kann man meines Erachtens nicht nur mit dem Gesetzgeber, sondern auch mit der Demokratie nicht umgehen.
    Es gibt natürlich auch das umgekehrte Problem, daß Entscheidungen, die wir hier treffen wollen, nicht mehr möglich sind, weil gesagt wird: Europa! Ein Beispiel: Die Biokennzeichnung, eine dringende Auf-



    Häfner
    gabe in der Bundesrepublik, wurde mit dem Hinweis abgelehnt, dies müsse in der EG gemacht werden. Es ist bis heute nicht passiert, und es wird noch Jahre dauern.

    (Vorsitz : Vizepräsident Westphal)

    Ich muß zum Schluß kommen und möchte nur noch darauf hinweisen: Es hat sich in der Europäischen Gemeinschaft — und zwar dadurch, wie die Gewichte dort gesetzt sind — ein beispielloser Konzentrationsprozeß abgespielt, und es hat sich ein Europa der Banken, der Konzerne, der Bonzen entwickelt, aber nicht ein Europa der Bürger. Was wir wollen, das ist eine andere, eine wirklich europäische Gemeinschaft von unten, die dem Regionalitätsprinzip, dem Subsidiaritätsprinzip Rechnung trägt, die die ökologischen Aufgaben in Europa angeht und die wirklich demokratisch gestaltet ist.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)