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    Plenarprotokoll 11/201 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 201. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 14. März 1990 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 15578 A Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung (Normalisierung des Zuzugs von Übersiedlern aus der DDR und Berlin (Ost); Modifizierung des Aufnahmeverfahrens für Aussiedler; Achtes Gesetz zur Änderung des Wohngeldgesetzes und andere Themen) Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15543 B Frau Hämmerle SPD 15544 B Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15544 B Lüder FDP 15545 A Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15545 A Werner (Ulm) CDU/CSU 15545 C Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15545 C Dr. Hirsch FDP 15546 B Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15546 B Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 15546 D Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15546 D Menzel SPD 15547 A Frau Hasselfeldt, Bundesminister BMBau 15547 A Dr. Penner SPD 15547 C Dr. Stavenhagen, Staatsminister BK . . 15547 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 15548A Dr. Stavenhagen, Staatsminister BK . . 15548 A Stobbe SPD 15548 C Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15548C Heimann SPD 15549A Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15549 B Kalisch CDU/CSU 15549 C Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15549 C Lüder FDP 15549 D Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 15549 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu den Ergebnissen der 3. Nordseeschutzkonferenz Lennartz SPD 15561 A Austermann CDU/CSU 15562 A Frau Garbe GRÜNE 15563 C Baum FDP 15564 C Frau Blunck SPD 15565 C Dr. Göhner CDU/CSU 15566 C Hoss GRÜNE 15567 D Funke FDP 15568 C Schütz SPD 15569 D Eylmann CDU/CSU 15571 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 15572B Dr. Heydemann, Minister des Landes Schleswig-Holstein 15574 B Frau Schmidt (Spiesen) CDU/CSU . . . 15576A Uldall CDU/CSU 15577 A Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europäischen Überein- II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1990 kommen vom 18. März 1986 zum Schutz der für Versuche und andere wissenschaftliche Zwecke verwendeten Wirbeltiere (Drucksache 11/6534) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung der Wirtschaftsprüferordnung (Drucksache 11/6529) c) Beratung des Antrags des Abgeordneten Opel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verbot von Luftbetankungsübungen über dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland im Frieden (Drucksache 11/5905) d) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Europarats für die Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1989 (Drucksache 11/6288) . . 15578 C Tagesordnungspunkt 4: Beratungen ohne Aussprache a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 75/442/EWG über Abfälle Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über gefährliche Abfälle (Drucksachen 11/3200 Nr. 2.34, 11/6376) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses: Übersicht 16 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache 11/6385) c) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Oberplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 01 — Bundesministerium für Verkehr — Titel 539 99 — Vermischte Verwaltungsausgaben — Haushaltsjahr 1989 (Drucksachen 11/6164, 11/6490) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über Wild- und Kaninchenfleisch (Drucksachen 11/6125 Nr. 7, 11/6556) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 88/407/EWG des Rates zur Festlegung der tierseuchenrechtlichen Anforderungen an den innergemeinschaftlichen Handelsverkehr mit gefrorenem Samen von Rindern und an dessen Einfuhr (Drucksachen 11/6017 Nr. 2.9, 11/6566) 15579 A Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Dritte Fortschreibung des Berichtes über die Förderung des Einsatzes von Elektrofahrzeugen (Drucksachen 11/5013, 11/6501) 15579D Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Post und Telekommunikation zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über Telekommunikationsendgeräte einschließlich der gegenseitigen Anerkennung ihrer Konformität (Drucksachen 11/5277, Nr. 2.20, 11/6511) 15579 D Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Duve, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Kulturpolitik in Europa und in der Europäischen Gemeinschaft (Drucksachen 11/3287, 11/5668) Duve SPD 15580 C Dr. Köhler (Wolfsburg) CDU/CSU . . . . 15583 A Frau Kottwitz GRÜNE 15584 C Baum FDP 15585 B Schäfer, Staatsminister AA 15587 A Duve SPD 15587 D Dr. Holtz SPD 15588 C Daweke CDU/CSU 15589 B Vizepräsident Cronenberg 15590 B Tagesordnungspunkt 6: a) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Demokratisierung der Europäischen Gemeinschaft (Drucksache 11/6471) b) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Europäischen Charta der sozialen Grundrechte (Drucksache 11/6116) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1990 III c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zum „Europa der Bürger" (Drucksache 11/6297) d) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Stärkung der Rechte und Befugnisse des Europäischen Parlaments (Drucksache 11/6479) Dr. Rüttgers CDU/CSU 15590 C Frau Wieczorek-Zeul SPD 15592 A Irmer FDP 15595 A Frau Wieczorek-Zeul SPD . . 15596A, 15597B Häfner GRÜNE 15596 A Häfner GRÜNE 15597 D Schäfer, Staatsminister AA 15599 A Frau Wieczorek-Zeul SPD 15600 B Peter (Kassel) SPD 15601 A Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 15603 D Frau Wieczorek-Zeul SPD 15604 C Frau Kottwitz GRÜNE 15605 C Dr. Freiherr von Waldenfels, Staatsminister des Freistaates Bayern 15606 C Weiss (München) GRÜNE 15607 B Dr. Stercken CDU/CSU 15607 D Frau Wieczorek-Zeul SPD (Erklärung nach § 31 GO) 15610A Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Bundesbesoldungsgesetzes (Einführung einer Flugsicherungszulage) (Drucksache 11/6523) Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 15610 C Dr. Nöbel SPD 15611B Rauen CDU/CSU 15611 C Such GRÜNE 15611 D Richter FDP 15612B Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung besoldungs- und wehrsoldrechtlicher Vorschriften (Drucksache 11/6544) Frau Hürland-Büning, Parl. Staatssekretärin BMVg 15612D Steiner SPD 15613 C Ganz (St.Wendel) CDU/CSU 15614 D Such GRÜNE 15616A Nolting FDP 15616C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über den Öffentlichen Personennahverkehr in der Fläche (Drucksache 11/5746) Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 15617 C Kretkowski SPD 15619B Gries FDP 15620 D Weiss (München) GRÜNE 15622 A Dr. Schulte, Parl. Staatssekretär BMV . 15623 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 31. Oktober 1988 zu dem Übereinkommen von 1979 über weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung betreffend die Bekämpfung von Emissionen von Stickstoffoxiden oder ihres grenzüberschreitenden Flusses (Drucksache 11/6564) Schmidbauer CDU/CSU 15623 D Stahl (Kempen) SPD 15626 A Frau Dr. Segall FDP 15627 C Dr. Knabe GRÜNE 15628 C Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde — Drucksache 11/6626 vom 9. März 1990 — Konzepte für die Abfallbeseitigung bei Schließung der DDR-Deponien für bundesdeutsche Mülltransporte MdlAnfr 5, 6 Hiller (Lübeck) SPD Antw PStSekr Gröbl BMU . . 15550A, 15550B ZusFr Hiller (Lübeck) SPD . . 15550B, 15550 C ZusFr Frau Beer GRÜNE 15550 C ZusFr Dr. Emmerlich SPD 15550 D ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 15551A Freiwillige Leistungen der Arbeitgeber an ihre Mitarbeiter MdlAnfr 3 Grünbeck FDP Antw PStSekr Vogt BMA 15551 B ZusFr Grünbeck FDP 15551 C Einbringung eines Amnestiegesetzes zur Beendigung der Strafverfolgung wegen Blokkade eines Raketenstützpunkts MdlAnfr 9, 10 Antretter SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMJ 15552 A, 15552 C ZusFr Antretter SPD 15552A, 15552 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . . 15553 A IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1990 Zurückhaltung von Informationen über die geplante zusätzliche Stationierung von US-Kampfhubschraubern in Ansbach bis nach der bayerischen Kommunalwahl am 18. März 1990 MdlAnfr 14, 15 Porzner SPD Antw PStSekr Wimmer BMVg 15553B, 15553 D ZusFr Porzner SPD 15553C, 15554 A Förderung der DDR-Hilfe des Vereins für Ärzte- und Zahnärzte-Partnerschaft eV MdlAnfr 20 Kirschner SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 15554 B ZusFr Kirschner SPD 15554 D Pilotprojekt für wasserstoffgetriebene Fahrzeuge MdlAnfr 23, 24 Lenzer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 15555 B ZusFr Lenzer CDU/CSU 15555 C ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 15556 A ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 15556 A ZusFr Jäger CDU/CSU 15556 B ZusFr Frau Wollny GRÜNE 15556 B ZusFr Engelsberger CDU/CSU 15556 C Wirtschaftlichkeit eines wasserstoffversorgten Verkehrssystems; Nutzung von Kraftstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen für Kraftfahrzeuge MdlAnfr 25, 26 Maaß CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 15557 A ZusFr Maaß CDU/CSU 15557 C ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . 15557 D ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . . 15558A Erfahrungen anderer Länder mit alternativen Kraftfahrzeugantrieben und -kraftstoffen sowie der Infrastruktur hinsichtlich Umweltverträglichkeit und Kosten MdlAnfr 27, 28 Engelsberger CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 15558 B ZusFr Engelsberger CDU/CSU 15558 C ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . 15559 B Erforschung alternativer Kraftfahrzeugantriebe in anderen Ländern MdlAnfr 31, 32 Dr. Götz CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 15559D, 15560A ZusFr Jäger CDU/CSU 15560 B Durchführung von Forschungen auf dem Gebiet der alternativen Automobilantriebe, des Umweltschutzes im Verkehrsbereich und der Verkehrsleitsysteme in Europa MdlAnfr 33, 34 Jäger CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 15560 C Nächste Sitzung 15629 C Berichtigung 15629 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 15631* A Anlage 2 Vereinbarungen der Visumsfreiheit zwischen der DDR und europäischen Staaten MdlAnfr 1 — Drs 11/6626 — Lüder FDP SchrAntw PStSekr Dr. Hennig BMB . . 15631* C Anlage 3 Verbesserung der Situation bei den Pflegeberufen MdlAnfr 2 — Drs 11/6626 — Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 15631* D Anlage 4 Kürzung des Verteidigungshaushalts um 15% MdlAnfr 11 — Drs 11/6626 — Büchner (Speyer) SPD SchrAntw PStSekr Wimmer BMVg . . . 15632* B Anlage 5 Lagerung von chemischen Waffen in der Bundesrepublik Deutschland; Räumung der alten Depots MdlAnfr 12 — Drs 11/6626 — Dr. Kübler SPD SchrAntw PStSekr Wimmer BMVg . . . 15632* C Anlage 6 Wiedereinführung der Freistellung dritter und weiterer Söhne vom Grundwehrdienst, insbesondere auch dann, wenn ältere Brüder einen mit dem Wehr- oder Zivildienst gleichrangig anzusehenden Dienst geleistet haben MdlAnfr 13 — Drs 11/6626 — Amling SPD SchrAntw PStSekr Wimmer BMVg . . . 15632* D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1990 V Anlage 7 Information der Öffentlichkeit über die Gefahren durch die Lagerung und den Transport von Waffen MdlAnfr 16 — Drs 11/6626 — Gerster (Worms) SPD SchrAntw PStSekr Wimmer BMVg . . . 15633* A Anlage 8 Einschränkung des Einsatzes und Entsorgung des als Mottenpulver verwendeten gesundheitsgefährdenden chemischen Abfallproduktes Pentadichlorbenzol MdlAnfr 17 — Drs 11/6626 — Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . 15633 * B Anlage 9 Bereitstellung von Arzt-im-Praktikum-Stellen für angehende bundesdeutsche Ärzte in der DDR bei Übernahme der Kosten durch die Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 18, 19 — Drs 11/6626 — Reschke SPD SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . 15633 * C Anlage 10 Förderung von Verkehrsleitsystemen durch das BMFT; Umrüstung von Kraftfahrzeugen auf Wasserstoff- oder Elektroantrieb MdlAnfr 21, 22 — Drs 11/6626 — Magin CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . . 15634* A Anlage 11 Erprobung alternativer Kraftfahrzeugantriebe und -kraftstoffe in der DDR; Umrüstung der „Trabis" MdlAnfr 29, 30 — Drs 11/6626 — Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . . 15634* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1990 15543 201. Sitzung Bonn, den 14. März 1990 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Prof. Dr. Abelein * 15. 03. 90 Frau Dr. Adam-Schwaetzer 15. 03. 90 Brandt 14. 03. 90 Brück 15. 03. 90 Büchler (Hof) 15. 03. 90 Büchner (Speyer) * * 14. 03. 90 Clemens 15. 03. 90 Frau Conrad 15. 03. 90 Frau Dempwolf 15. 03. 90 Dewitz 15. 03. 90 Dr. Dregger 14. 03. 90 Eich 15. 03. 90 Dr. Fell 15. 03. 90 Frau Fischer * 14. 03. 90 Frau Fuchs (Verl) 15. 03. 90 Dr. Gautier 15. 03. 90 Dr. von Geldern 14. 03. 90 Dr. Haack (Erlangen) 14. 03. 90 Harries 14. 03. 90 Hasenfratz 15. 03. 90 Frau Dr. Hellwig 15. 03. 90 Frau Hensel 15. 03. 90 Frhr. Heereman von Zuydtwyck 14. 03. 90 Horn 14. 03. 90 Jaunich 14. 03. 90 Dr. Jenninger 15. 03. 90 Frau Kelly 14. 03. 90 Dr. Klejdzinski 15. 03. 90 Kolbow 15. 03. 90 Frau Kottwitz 14. 03. 90 Dr. Kübler 14. 03. 90 Lamers 15. 03. 90 Dr. Langner 15. 03. 90 Lattmann 15. 03. 90 Dr. Müller 14. 03. 90 Pfuhl ' 15. 03. 90 Scharrenbroich 15. 03. 90 Frau Schilling 15. 03. 90 Dr. Schneider 15. 03. 90 Prof. Dr. Soell * 14. 03. 90 Schröer (Mülheim) 15. 03. 90 Dr. Schwörer 14. 03. 90 Seehofer 14. 03. 90 Frau Dr. Vollmer 15. 03. 90 Dr. Wieczorek 14. 03. 90 Dr. Wittmann 15. 03. 90 Zeitler 15. 03. 90 BM Dr. Zimmermann 14. 03. 90 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hennig auf die Frage des Abgeordneten Lüder (FDP) (Drucksache 11/6626 Frage 1) : Mit welchen europäischen Staaten hat die DDR nach Kenntnis der Bundesregierung seit dem 9. November 1989 Visafreiheit vereinbart? Vor dem 9. November 1989 hatte die DDR außer mit den Mitgliedstaaten des Warschauer Paktes auch mit Finnland Abkommen über Visafreiheit oder eine teilweise Aufhebung der Visapflicht geschlossen. Nach dem 9. November 1989 ist von der DDR Visumfreiheit nur mit Österreich vereinbart worden. Allerdings hat die DDR den EG-Ländern angeboten, Vereinbarungen über die gegenseitige Visabefreiung abzuschließen. Bisher sind die Staaten hierauf nicht eingegangen. Nach der bisherigen Praxis erhalten Ausländer gegen Vorlage eines vom Reisebüro der DDR ausgestellten Berechtigungsscheines an der Grenze ein Visum. Wer schnell einreisen wolle, kann sich bei den Außenstellen des Reisebüros der DDR an den Hauptübergängen (Autobahnen) ein Hotel-Voucher beschaffen. Gegen dessen Vorlage erhält man an der Grenze ein Visum, das in der DDR auch verlängert werden kann. Die Bundesregierung bemüht sich sehr nachdrücklich darum, daß Ausländer mit ständigem Wohnsitz im übrigen Bundesgebiet wie die in Berlin (West) lebenden Ausländer am visumfreien Verkehr in die DDR und nach Berlin (Ost) teilnehmen können. Die DDR hat inzwischen die erwartete Gegenforderung erhoben: Visafreiheit bei Reisen in die Bundesrepublik Deutschland für Ausländer mit ständigem Wohnsitz in der DDR. Hier gibt es politische Probleme (EG-Problematik, Asylantenproblem). Die Überlegungen dazu sind in der Bundesregierung noch nicht abgeschlossen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/6626 Frage 2): Wie beurteilt die Bundesregierung die Situation bei den Pflegeberufen, und was wird sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten unternehmen, um die Pflegeberufe attraktiver zu machen? Die Situation in den Pflegeberufen ist gekennzeichnet durch ein knapper werdendes Angebot an Pflegekräften, das einem steigenden Bedarf gegenüber- 15632* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1990 steht. Der steigende Bedarf an Pflegekräften ergibt sich sowohl aus der demographischen Entwicklung als auch aus notwendigen Stellenvermehrungen im stationären und ambulanten Bereich. Um einem drohenden Pflegenotstand entgegenzuwirken, bedarf es nach Auffassung der Bundesregierung umfassender und aufeinander abgestimmter Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Kranken- und Altenpflege, die nur zu einem geringen Teil in der Zuständigkeit des Bundes liegen. Vorrangig sind vor allem Maßnahmen zur Besetzung der offenen Stellen und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Kranken- und Altenpflege. Dabei sind vor allem die Krankenhäuser sowie die Träger von stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen gefordert, durch organisatorische Verbesserungen sowohl im Bereich der Arbeits- und Schichtzeiten als auch bei den vom Pflegepersonal zu verrichtenden Tätigkeiten Entlastungen herbeizuführen. Auf Vorschlag des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung hat sich die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen im Dezember 1989 mit der Pflegeproblematik befaßt und einen Gesamtkatalog der notwendigen Maßnahmen abgestimmt. Diese fallen in die Zuständigkeit von Bund, Ländern und Kommunen, der Bundesanstalt für Arbeit, der Krankenhäuser, der Träger stationärer und ambulanter Pflege, der Krankenkassen, der gemeinsamen Selbstverwaltung von Krankenhäusern, Krankenkassen und Kassenärzten sowie der Tarifvertragsparteien. Die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen wird spätestens in ihrer Frühjahrssitzung 1991 eine Bilanz der erreichten Maßnahmen erörtern und ggf. weitere Initiativen abstimmen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wimmer auf die Frage des Abgeordneten Büchner (Speyer) (SPD) (Drucksache 11/6626 Frage 11): Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, den Verteidigungshaushalt um 15 % zu kürzen, und wird die Bundesregierung dem Deutschen Bundestag noch in diesem Jahr diesbezügliche Vorschläge unterbreiten? Der Deutsche Bundestag hat den Verteidigungshaushalt 1990 im Plenum mit einem Plafond von 54,23 Milliarden DM beschlossen. Der Einzelplan ist zusammen mit dem Haushaltsgesetz 1990 in den Einnahmen und Ausgaben von der Bundesregierung auszuführen. Die Überlegung des Fragestellers, den Verteidigungshaushalt 1990 um rund 15 % = rund 8 Milliarden DM zu kürzen, war bereits Gegenstand der Beratungen im Verteidigungs- und Haushaltsausschuß sowie im Plenum des Deutschen Bundestages. Die Fraktion DIE GRÜNEN hatte einen entsprechenden Antrag gestellt. Der Kürzungsantrag um 15 % wurde in den Ausschüssen wie im Plenum mehrheitlich abgelehnt. Das Bundeskabinett hat am 6. Dezember 1989 Beschlüsse über den künftigen Friedensumfang der Streitkräfte gefaßt, die sich Mitte der 90er Jahre auswirken werden. Auf den Haushalt 1990 haben die Beschlüsse noch keinen Einfluß. Eine sofortige Reduzierung der Verteidigungsausgaben um rund 8 Milliarden DM ist jedoch schon deshalb nicht möglich, weil sie vom Volumen her der Streichung der Bezüge fast aller Berufs- und Zeitsoldaten oder dem Verzicht auf rund 74 % aller Beschaffungsvorhaben gleichkommen würde. Dies wäre weder praktisch möglich noch der derzeitigen sicherheitspolitischen Lage angemessen. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wimmer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Kübler (SPD) (Drucksache 11/6626 Frage 12): Wurden in früheren Jahren chemische Waffen auch in anderen Depots in der Bundesrepublik Deutschland als in Clausen bei Pirmasens gelagert, und wurden die alten Chemiewaffendepots vollständig geräumt oder befinden sich dort noch nicht mehr transportierbare Rückstände? Die seit Mitte der 60er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland lagernden amerikanischen chemischen Waffen sind uneingeschränkt handhabungs-, lagerund transportsicher. Es gibt weder transportierbare noch nicht transportierbare Rückstände dieser Waffen. Diese amerikanischen chemischen Waffen lagerten ausschließlich in dem Depot bei Clausen und verbleiben dort bis zum endgültigen Abtransport. Andere Lagerorte gibt es nicht. Für den Zeitraum davor liegen der Bundesregierung keine Informationen über andere Depots als in Clausen vor. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wimmer auf die Frage des Abgeordneten Amling (SPD) (Drucksache 11/6626 Frage 13): Teilt die Bundesregierung meine Auffassung, daß die mit dem Erlaß des Bundesministeriums der Verteidigung vom 12. Dezember 1989 wiedereingeführte „Dritte-Söhne-Regelung" dahin gehend zu verändern ist, daß dritte oder weitere Söhne auch dann vom Grundwehrdienst freizustellen sind, wenn zuvor bereits ältere Brüder wegen einer langjährigen Verpflichtung bei einer vom Gesetzgeber mit dem Wehrdienst als gleichrangig angesehenen Institution keinen Wehr- oder Zivildienst geleistet haben? Es ist nicht beabsichtigt, die mit Erlaß vom 12. Dezember 1990 wiedereingeführte Regelung für dritte Söhne zu ändern. Von der Heranziehung dieser Wehrpflichtigen wird zunächst auf drei Jahre befristet abgesehen, wenn zwei Brüder den vollen Grundwehrdienst, den zweijährigen Dienst als Soldat auf Zeit oder den vollen Zivildienst für die Bundesrepublik Deutschland abgeleistet haben. Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1990 15633* Mit dieser Regelung sollen ausschließlich solche Familien entlastet werden, deren Söhne in Erfüllung einer gesetzlichen Dienstpflicht zum Wehrdienstoder Zivildienst herangezogen werden und damit besonderen finanziellen, beruflichen oder familiären Belastungen ausgesetzt sind. Dies ist bei längeren Verpflichtungszeiten, beim Polizeivollzugsdienst oder dem Dienst im Katastrophenschutz nicht der Fall, weil diese Wehrpflichtigen eine ihrem Dienst entsprechende Besoldung erhalten oder ihre Tätigkeit ehrenamtlich neben der normalen beruflichen Tätigkeit ausüben. Besondere finanzielle Einschränkungen sind damit nicht verbunden. Lediglich der zweijährige Dienst als Soldat auf Zeit (SaZ 2) wird berücksichtigt, weil er häufig an Stelle des 15monatigen Grundwehrdienstes ausgeübt wird. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wimmer auf die Frage des Abgeordneten Gerster (Worms) (SPD) (Drucksache 11/6626 Frage 16): Wird die Bundesregierung die Öffentlichkeit künftig generell über die Vorkehr gegen Gefahren durch Lagerung und Transport von Waffen so umfassend informieren wie bei dem geplanten Abzug chemischer Waffen aus der Pfalz? Die Bundesregierung wird auch künftig entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten und unter Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten die Öffentlichkeit so umfassend wie möglich informieren. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Daniels (Regensburg) (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6626 Frage 17): Welche Maßnahmen gedenkt die Bundesregierung zu unternehmen, um den Verkauf des gesundheitsgefährdenden chemischen Abfallproduktes Pentadichlorbenzol als Mottenpulver einzuschränken, insbesondere da Umweltbundesamt und das Bundesgesundheitsamt beide vor diesem Stoff schon vor Jahren gewarnt haben und mit Isoborneol ein unschädliches Substitut vorliegt, und wie beurteilt die Bundesregierung die Entsorgung von Pentadichlorbenzol-Mottenkugeln im Haushaltsmüll, da entsprechende Packungen nicht als gesundheitsschädlich bzw. als Sondermüll gekennzeichnet sind? Ich gehe davon aus, daß es sich bei dem Stoff, den Sie ansprechen, um Paradichlorbenzol handelt. Die von Ihnen zitierte Stellungnahme vom Umweltbundesamt und Bundesgesundheitsamt zur Vermeidung der Anwendung von Paradichlorbenzol vom März 1985 bezog sich auf den Einsatz dieses Stoffes im Toilettenbereich und nicht auf seine Verwendung als Mittel zur Mottenbekämpfung. Nach Auffassung des Bundesgesundheitsamtes können bei Anwendung des Stoffes in Mottenschutzmitteln Gefahren für die Gesundheit nicht nachgewiesen werden. Damit liegen die Voraussetzungen für ein bundesweites Herstellungs- und Vertriebsverbot nach § 30 des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes nicht vor. Auch die Verfügbarkeit von Ersatzstoffen mit möglicherweise geringerer Umweltbelastung reicht für Verbote einzelner Stoffe in bestimmten Erzeugnissen nach dem Chemikaliengesetz nicht aus. Dessen ungeachtet setzt sich das Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit dafür ein, daß die im Rat der EG derzeit beratene Richtlinie zur Zulassung von Pflanzenschutzmitteln auch auf Mittel zur Insektenbekämpfung im Haushalt — wie zum Beispiel auf Mottenschutzmittel — ausgedehnt wird. Damit würde erreicht, daß anders als bei der augenblicklichen Rechtslage, nach der für ein Verbot eines Stoffes in Mottenschutzmitteln eine Gefährdung der Gesundheit zu belegen ist, künfig vom Antragsteller der Nachweis der gesundheitlichen Unbedenklichkeit gefordert werden könnte. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Fragen des Abgeordneten Reschke (SPD) (Drucksache 11/6626 Fragen 18 und 19) : Besteht für angehende Ärzte aus der Bundesrepublik Deutschland die Möglichkeit, in der DDR eine Stelle als Arzt im Praktikum" anzutreten, um dort die Lücken der medizinischen Versorgung zu schließen? Welche Möglichkeiten bestehen, daß die Kosten der Ärzte/ Ärztinnen im Praktikum in der DDR seitens der Bundesrepublik Deutschland von den Kostenträgern oder anderen Institutionen, Verbände etc., übernommen werden? Zu Frage 18: Im Rahmen der Absprachen mit der DDR über eine zeitlich begrenzte Tätigkeit von Angehörigen von Heilberufen aus der Bundesrepublik Deutschland in der DDR zum Zwecke einer kurzfristigen Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung in der DDR hat die DDR zugesagt, daß von den infragekommenden Gesundheitseinrichtungen in der DDR Ersuchen von Ärzten im Praktikum aus der Bundesrepublik Deutschland entsprochen wird, die ihre Praxisphase in der DDR ableisten wollen. Bedingung dafür ist, daß in den betreffenden Einrichtungen die erforderlichen Voraussetzungen für die Ableistung der Tätigkeit als Arzt im Praktikum gegeben sind und die notwendigen Absprachen mit der Akademie für ärztliche Fortbildung in Ost-Berlin getroffen worden sind. Zu Frage 19: Die Tätigkeit von Angehörigen von Heilberufen aus der Bundesrepublik Deutschland wird in der DDR zu den üblichen Tarifen in Mark der DDR vergütet. Ein Ausgleich für einen etwaigen Verdienstausfall wird nicht gezahlt. Es ist jedoch eine Regelung vorbereitet, nach der zu Lasten des Bundes Unkosten ausgeglichen werden, die während der Tätigkeit in der DDR unabweislich, z. B. durch Unterhaltsverpflichtungen oder soziale Absicherung, entstehen. Bei Ärzten im Praktikum soll dieser Nachteilsausgleich 15634* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1990 150,— DM für jeden unterhaltsberechtigten Familienangehörigen umfassen. Aufwendungen für die soziale Sicherung wie Krankenversicherung, Rentenversicherung oder Ärzteversorgung sollen in voller Höhe erstattet werden. Das Verfahren zum Nachteilsausgleich soll von den zuständigen Landesbehörden bzw. den von diesen beauftragten Stellen abgewickelt werden. Voraussetzungen für Zahlungen, die auf Antrag gewährt werden, ist u. a. die Vorlage des vom Antragsteller mit der medizinischen Einrichtung in der DDR bis zum 31. Dezember 1990 abgeschlossenen Arbeitsvertrages über ein auf höchstens 12, mindestens 6 Monate, in Ausnahmefällen mindestens 3 Monate, befristetes Arbeitsverhältnis. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Fragen des Abgeordneten Magin CDU/CSU (Drucksache 11/6626 Fragen 21 und 22) : Mit welchem Aufwand werden Verkehrsleitsysteme derzeit vom Bundesministerium für Forschung und Technologie gefördert, und welches System scheint am geeignetsten, um einen Beitrag zum Umweltschutz im allgemeinen und zur Entlastung der Innenstädte, aber auch der Kraftfahrer zu leisten? Welche Möglichkeiten sieht das Bundesministerium für Forschung und Technologie, bereits in Betrieb befindliche Automobile auf andere Antriebe (Wasserstoffantrieb, Elektroantrieb) umzurüsten, und wie ist der Aufwand abzuschätzen? Zu Frage 21: Der BMFT fördert mit einer Förderquote von 25 derzeit die Phase III des nationalen Projekts Leit- und Informationssystem Berlin (LISB), für das insgesamt 5,1 Millionen DM Fördermittel aufgewendet worden sind. Es endet am 30. September 1990. Mit weiteren rund 20 Millionen DM/Jahr wird das von der europäischen Kraftfahrzeugindustrie initiierte EUREKA-Verbundprojekt PROMETHEUS (Programm for a European Traffic with Highest Efficiency and Unprocedented Safety) gefördert. Es ist zunächst bis 1992 geplant. LISB konzentriert sich auf die Möglichkeiten der verkehrsabhängigen Verkehrslenkung (Wegweisung) im städtischen Bereich. Das technische Konzept geht über das Versuchskonzept für Berlin weit hinaus. Mit Hilfe der installierten Kommunikationsinfrastruktur sollen zukünftig weitere Leitsysteme für den Individualverkehr, z. B. Park-Leit-Systeme, aber auch Systeme für den öffentlichen Nahverkehr, Taxis und Güterverkehr auf der Basis abgestimmter Leitstrategien bedient werden. Da die im PROMETHEUS-Verbundprojekt geplanten Verkerhsleitsysteme entwicklungstechnisch noch zurückliegen und deshalb noch nicht erprobt bzw. beurteilt werden können, erscheint derzeit LISB am geeignetsten, in der Praxis eingesetzt zu werden. Zu Frage 22: Eine Umrüstung von im Markt befindlichen Fahrzeugen auf alternative Antriebe mit Wasserstoff oder Elektromotoren kommt nach Auffassung des BMFT nicht in Betracht. Wenn technisch überhaupt möglich, erfordert die Um- bzw. Nachrüstung wegen der schweren und voluminösen Elektro- und Wasserstoffspeicher einen nicht vertretbaren Aufwand. Bei Methanol und Rapsöl ist eine Umrüstung von Altfahrzeugen technisch wohl denkbar, sie wird von der Kraftfahrzeugindustrie wegen des nicht erreichbaren normalen Qualitätsstandards aber nicht empfohlen. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Voigt (Northeim) (CDU/CSU) (Drucksache 11/6626 Fragen 29 und 30): Welche Möglichkeiten sieht das Bundesministerium für Forschung und Technologie, in der DDR Pilotprojekte zur Erprobung und Durchsetzung alternativer Automobilantriebe und -kraftstoffe durchzuführen? Welche Möglichkeiten sieht das Bundesministerium für Forschung und Technologie in diesem Zusammenhang, die zahlreichen „Trabis" mit solchen alternativen Automobilantrieben umzurüsten? Zu Frage 29: Nach ersten Kontakten von Automobilunternehmen der Bundesrepublik Deutschland mit Partnern in der DDR kommen als Pilotprojekte für alternative Antriebe in der DDR derzeit nur in Frage: 1. Praxistest zum Einsatz regenerativer Energien im Verkehrsbereich. Zielsetzung ist die Weiterentwicklung und Optimierung der Dieseltechnologie zum Betrieb mit nachwachsenden Rohstoffen einschließlich Flottentests und begleitender Untersuchungen sowie zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit, darüber hinaus 2. Technologietransfer verbrauchs- und emissionsoptimierter Kleindieseltechnik auf die Anforderungen des DDR-Marktes. Ziel ist die Bereitstellung eines extrem verbrauchsgünstigen und umweltfreundlichen Dieselmotors für Fahrzeuge der Kleinwagenklasse. Zu Frage 30: Eine Umrüstung von Trabis mit alternativen Automobilantrieben erscheint aus Sicht von Fachleuten nicht sinnvoll, weil die voraussichtlichen Kosten der Umrüstung, z. B. die Anpassung der Karosserie und des Fahrwerks an die Antriebskomponenten, in keinem Verhältnis zum Nutzen einer solchen Aktion stehen würden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Jürgen Rüttgers


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Berichte der Bundesregierung zum Thema „Europa der Burger" und zur Stärkung der Rechte und Befugnisse des Europäischen Parlaments zeigen, so meine ich, daß die Bundesregierung den europäischen Prozeß weiter tatkräftig und dynamisch vorantreibt. Wenn wir auch in diesen Tagen in Gedanken bei unseren Landsleuten in der DDR sind, die in der Endphase ihres Wahlkampfes für die Volkskammer um die richtige Entscheidung für ganz Deutschland ringen, so vergessen wir unsere endgültige und lebensnotwendige Bindung an Europa nicht. Ich verstehe diese Debatte auch so, daß wir damit gemeinsam ein Zeichen dafür setzen wollen, daß für uns Europa die Zukunft unseres geeinten Vaterlandes ist, daß Europa für uns oben auf der Tagesordnung steht und daß wir an unserer europäischen Zukunft zielstrebig und ohne Unterbrechung weiterbauen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die Vorlagen, über die wir beraten, weisen aus, daß die Integration Europas unwiderruflich ist. Auf dem Weg zum Europa der Bürger ist, so meine ich, schon viel erreicht worden. Wir sind — das kann man heute feststellen — auf dem Weg zur Europäischen Union. Die weitere Integration erfordert damit die Demokratisierung der Europäischen Gemeinschaft und die Sicherung der sozialen Belange.
    Der Bericht der Bundesregierung weist aus, daß die Stärkung der Rechte und der Befugnisse des Europäischen Parlaments von uns immer wieder angemahnt worden sind. Es ist notwendig, daß die Befugnisse des Europäischen Parlaments wesentlich erweitert werden. Die derzeitigen Kompetenzen des Europa-Parlaments können dem Vergleich mit den Zuständigkeiten der nationalen Parlamente nicht standhalten.
    Ich will dies offen ansprechen: Für mich als Parlamentarier ist es schlicht unverständlich, wenn der Europäische Rat nach wie vor die Möglichkeit hat, legislative Texte anzunehmen, die frei gewählte EuropaParlamentarier zuvor abgelehnt haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




    Dr. Rüttgers
    Es geht nicht an, daß Regierungsvertreter — das sind die Mitglieder des Europäischen Rates — sich über die Entscheidungen frei gewählter Volksvertreter einfach hinwegsetzen können. Ich meine, diese Frage ist unbedingt klärungsbedürftig. In der ganzen Gemeinschaft und nicht nur in den Mitgliedstaaten muß uneingeschränkt der Grundsatz gelten, daß die Entscheidung einer Volksvertretung für die Regierung verbindlich ist.
    Ich glaube zwar nicht, daß die Anträge der SPD bereits die endgültige Antwort zur Lösung dieses Problems sein können. Es geht hier darum, daß die Entscheidungen der EG in erheblichem Umfange heute parlamentsfern fallen. Dies bedeutet, daß mit wachsenden europäischen Kompetenzen das Beteiligungsdefizit der Volksvertretungen immer ausgeprägter wird. Unsere Antwort ist demgegenüber: Es sind die Volksvertreter, die die Gesetzgebung der EG in Zukunft bestimmen müssen.
    Das frei gewählte Europa-Parlament braucht hierbei die Unterstützung durch die Abgeordneten aus den nationalen Parlamenten. Solange das Ziel der Stärkung des Europäischen Parlaments wegen mancher nationaler Egoismen nicht erreicht ist, muß das legislative Defizit innerhalb der EG von den nationalen Parlamenten soweit wie möglich ausgeglichen werden.
    Für den Deutschen Bundestag stellt sich damit die Frage, wie er sich effektiver und gründlicher mit den Vorhaben der EG auseinandersetzen kann. Mir scheint es unverzichtbar zu sein, rechtzeitiger auf Defizite der EG-Vorlagen hinzuweisen und vor der Entscheidung der europäischen Gremien auf Korrekturen zu dringen. Die nachträgliche Kenntnisnahme von bereits erledigten Vorgängen — wie dies bei unserem bisherigen Verfahren leider nicht selten der Fall ist — widerspricht den Grundsätzen jeder parlamentarischen Kontrolle.
    Eine Verbesserung dieser Situation setzt auch eine Stärkung des Unterausschusses für Fragen der Europäischen Gemeinschaft des Deutschen Bundestages voraus.
    Über 800 EG-Vorlagen werden dem Deutschen Bundestag jährlich zugeleitet. Nun hat nicht jede dieser Vorlagen gleich großes Gewicht; manche dieser Vorlagen lassen sogar Zweifel zu, ob die Europäische Gemeinschaft ihre Kompetenzen nicht überschreitet. Wir wollen eine starke EG — und wir wollen die Europäische Union. Ich kann mir nicht vorstellen, daß dazu eine Flut von Detailregelungen gehört.
    Jacques Delors hat im Jahre 1988 angekündigt, daß im Jahre 1993 mindestens 80 % der Wirtschafts-, Finanz- und vielleicht Sozialgesetzgebung auf Gemeinschaftsebene erfolgen. Ich bin für eine Ausweitung der Kompetenzen der Europäischen Gemeinschaft, aber eine solche Regelungsflut ist kontraproduktiv. Notwendig ist eine Europäische Gemeinschaft mit starken Kompetenzen. In vielen Bereichen kann nur eine überstaatliche Gemeinschaft erfolgreich arbeiten. Gerade deshalb muß es auch im Bereich der Europäischen Gemeinschaft eine Selbstverständlichkeit sein, dem Subsidiaritätsprinzip die notwendige Beachtung zu schenken. Jeder Zentralismus läuft den berechtigten Interessen der Mitgliedstaaten und auch
    unserer Bundesländer zuwider. Wir wollen ein förderales Europa, in dem die Bundesländer und die Regionen eine starke Stellung mit eigenen Kompetenzen haben. Wir verstehen darunter originäre Zuständigkeiten, wie sie in der Bundesrepublik Deutschland die Bundesländer haben und auch zukünftig behalten sollen.
    Natürlich, liebe Kolleginnen und Kollegen, gibt es Aufgabenfelder, denen allein die Europäische Gemeinschaft mit ihrer überregionalen Struktur gewachsen ist. Es gibt aber auch zahlreiche Aufgaben, die von den Mitgliedstaaten auch in Zukunft in eigener Regie und ohne Bevormundung am besten gelöst werden. Ich halte es beispielsweise für selbstverständlich, daß die Europäische Gemeinschaft die Grundsätze, Leitlinien und Rahmendaten der Verkehrspolitik setzt. Ich halte es aber für völlig undenkbar, daß auch Landstraßen oder Ortsstraßen in Brüssel, Straßburg oder Luxemburg geplant werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Das Institut der Rahmengesetzgebung bietet hierfür ein geeignetes Instrumentarium an. Es muß für die EG-Gesetzgebung in Zukunft häufiger als bisher genutzt werden. Die Abgrenzung hierzu muß nach dem Prinzip der Subsidarität vorgenommen werden, d. h., die Kompetenzen müssen bei dem verbleiben, der ihnen auch gerecht werden kann. Subsidiarität ist nach unserem Verständnis damit ein grundlegendes Prinzip freiheitlicher Strukturen. Dieses Prinzip muß auch in den Mittelpunkt der EG-Struktur-Debatte gerückt werden. Wer, werte Kolleginnen und Kollegen, eine starke EG will — dies wollen wir — , der muß ihr zum einen die notwendigen und grundlegenden Kompetenzen für die überstaatlichen Aufgaben zubilligen und sie andererseits von sämtlichen regional lösbaren Aufgaben entlasten.
    Deutschland, meine Damen und Herren, hat seine Zukunft nur in einem geeinten Europa. In der Situation, in der Deutschland heute steht, ist die Unterstützung und der Rückhalt unserer Freunde eine wichtige, ja, eine entscheidende Hilfe. Unser Weg war und ist klar vorgezeichnet: Wir sind froh, daß wir Europa gemeinsam mit unseren Freunden aufbauen und gestalten können.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Meine Damen und Herren, ich muß auf Tagesordnungspunkt 5 zurückkommen. Da ist offensichtlich trotz einer höchst perfekten Verwaltung ein kleiner Irrtum entstanden. Sie haben eine falsche Überweisung beschlossen. Der Entschließungsantrag der Fraktion der SPD auf Drucksache 11/6625, der sich mit der europäischen Kulturpolitik beschäftigt, muß zur federführenden Beratung in der Tat an den Auswärtigen Ausschuß und zur Mitberatung an den Innenausschuß überwiesen werden. *) Ich nehme an, daß das Haus gegen diese Korrektur nichts einzuwenden hat. —
Nun, Frau Wieczorek-Zeul, können Sie mit Ihrer Rede beginnen.
*) Vgl. Seite 15590 B




  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heidemarie Wieczorek-Zeul


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich denke, es ist in Ihrer aller Interesse, wenn wir aus dieser Europa-Debatte heute keine europapolitische Trockenübung machen, sondern auch in der aktuellen Situation des Standes deutsch-deutscher Einigung und des Zusammenhangs mit der europäischen Einigung diskutieren.
    In diesem Sinne möchte ich mit einem Zitat aus einer Rede beginnen, die der Bundeskanzler am 22. November 1989 vor dem Europäischen Parlament gehalten hat. Er hat dort gesagt:
    Die deutsche Bundesregierung steht zur Verwirklichung der Europäischen Union. Zur Fortsetzung und zur Stärkung des europäischen Einigungsprozesses gibt es keine Alternativen. Wir wissen um unseren besonderen Auftrag und um unsere europäische Berufung.

    (Beifall des Abg. Irmer [FDP])

    Solche Worte klingen hohl, Herr Irmer, angesichts der Tatsache, daß es Helmut Kohl in den letzten Wochen nicht nur gelungen ist — in Anführungszeichen —, die osteuropäischen Nachbarn, z. B. die Polen, vor den Kopf zu stoßen, sondern dies mehrfach auch mit den westeuropäischen Partnern geschafft hat.

    (Dr. Soell [SPD]: Leider wahr!)

    Es ist erschreckend, wenn man lesen muß, wie die Kommentare bei den westeuropäischen Nachbarländern ausfallen. Das Bild vom Elefanten im europäischen Porzellanladen ist noch harmlos. Kanzler Kohl scheint vielmehr mit unsichtbaren, aber um so lauter knarrenden Knobelbechern durch die europäische Landschaft zu trampeln, offensichtlich um nationalistische Stimmungen und Stimmung zu machen. Dahinter steckt die bekannte rechte Position, die wir in der Geschichte schon hatten: viel Feind, viel Ehr. Die Geschichte hat gezeigt, daß sie immer im Desaster geendet ist.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/ CSU: Unerträglich ist das!)

    Solches Verhalten wie das des Bundeskanzlers nutzt den Deutschen nicht, sondern es schadet ihnen: bei uns und in der DDR; und es schadet vor allem dem deutschen Einigungsprozeß.

    (Kraus [CDU/CSU]: Das ist das, was Sie sich wünschen! Gelt?)

    Denn es schafft Vorurteile, statt sie abzubauen. Im übrigen kommt ein solches Verhalten die Deutschen im wahrsten Sinn des Wortes teuer zu stehen.
    Zu Recht beklagen viele der westeuropäischen Partner, daß es keinerlei Konsultationen mit den EG-Partnern über die Einbindung der deutschen Einigung in den EG-Prozeß gibt.
    Es muß uns nicht — mir jedenfalls nicht — zu denken geben, wenn Margaret Thatcher mauert. Das tut sie innenpolitisch gegen die Mehrheit ihrer Bevölkerung der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, und das tut sie in EG-Fragen.

    (Dr. Stercken [CDU/CSU]: Das ist ja ein Rundumschlag!)

    Es sollte höchstens der CDU/CSU zu denken geben, mit wem sie da in sonstigen Fragen so eng kooperiert.
    Es muß uns aber zu denken geben, wenn z. B. — und er steht nur als einer für viele — der belgische EG-Kommissar Karel van Miert, ein großer Freund der Deutschen, das ausdrückt, was viele Europäer denken. Es ist in der FAZ so zitiert:
    Der belgische EG-Kommissar van Miert äußerte die Befürchtung, der Kurs Kohls könne der europäischen Einigung schaden. Van Miert sagte: Die Bundesrepublik spricht noch über Europa; aber das sind nur Lippenbekenntnisse. Es sei nicht länger klar, ob Kohl die deutsche Einheit parallel zur europäischen Integration anstrebt.
    Und der „Kölner Stadtanzeiger" zitiert van Miert:
    Noch nie hat sich Kohl in den wichtigsten Nachbarstaaten so viele Feinde gemacht.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bringe das deshalb zur Sprache, weil auch nur der Verdacht der Entkoppelung des Prozesses der deutschen Einigung und des Prozesses der europäischen Einigung massiven Nationalismus schafft und fördert — übrigens bei den westeuropäischen Nachbarn und natürlich vermutlich noch mehr bei den osteuropäischen. In einer Situation, in der der Druck des Stalinismus und des Kommunismus in Osteuropa weggefallen ist, ist die Gefahr groß — darauf hat vorhin der Kollege von der FDP in der Diskussion über die Kulturpolitik verwiesen —, daß dieses ideologische Vakuum durch eine Rückkehr zum Vorkriegsnationalismus aufgefüllt wird. Eine solche Situation wäre fatal für Europa, für Ost- und für Westeuropa.

    (Beifall bei der SPD)

    Worte, liebe Kolleginnen und Kollegen, sind nicht der Test dafür, ob der Prozeß der deutschen Einigung mit dem Prozeß der europäischen Einigung verkoppelt bleibt. Der Testfall ist das konkrete Handeln. Der Test ist, ob wir das, was wir als Binnenmarktprozeß verabredet haben, nun beschleunigen oder ob das langsamer läuft.
    Ich zitiere — und unterstütze ausdrücklich —, was Herr Kollege Lamers von der CDU in diesem Zusammenhang gesagt hat:
    Aus der Not des deutschen Tempos muß die Tugend eines beschleunigten europäischen Aufbruchs gemacht werden.
    Recht hat er. Von europäischem Aufbruch ist aber bei diesem Kanzler und dieser Regierung nichts zu spüren; eher von Abbruch.
    Wir fordern, um praktische Testfälle zu setzen, deshalb — ich würde mich freuen, wenn der Staatsminister Schäfer nachher ein Wort dazu sagen könnte, wie die Position der Bundesregierung in dieser Frage ist —, daß die Wirtschafts- und Währungskonferenz, die als Regierungskonferenz für Dezember geplant war, zeitlich vorgezogen wird, so daß der Prozeß der Verwirklichung der europäischen Währungsunion mit dem Prozeß der Verwirklichung der deutsch-deutschen Währungsunion gekoppelt werden kann. Das ist ein praktischer Test, ob wir von europäischer Einbindung nur sprechen oder ob wir sie ernst meinen.



    Frau Wieczorek-Zeul
    In diesem Zusammenhang möchte ich, Herr Präsident, an unserem Antrag gern eine kleine Korrektur anbringen, die sich aus der Frage des Vorziehens der Wirtschafts- und Währungsunion ergibt: In unserem Antrag auf Drucksache 11/6471 möchte ich gegen Ende des Abschnitts I.2 den Passus gestrichen haben: „, gleichzeitig mit den Beratungen zur Errichtung der Wirtschafts- und Währungsunion, auch".
    Der dritte Punkt, der wichtig ist für den Test, ob wir es mit der Verkoppelung zwischen deutscher und europäischer Einigung ernst meinen, ist die Frage, wie stark wir den Prozeß der europäischen Zusammenarbeit vertiefen und wie wir es wirklich mit den Rechten des Europäischen Parlamentes halten. Nun hat der Kollege Rüttgers vorher gesprochen. Ich finde alles das verdienstvoll, was wir da an Unterlagen von der Bundesregierung bekommen haben. Aber das, was eigentlich notwendig wäre, einen praktischen Vorschlag, wie denn jetzt die Rechte des Europäischen Parlaments auf einer Regierungskonferenz verstärkt werden sollen, bringt dieses Papier nicht. Das weiß jeder, der die praktische Arbeit im Europäischen Parlament und vor allen Dingen die von Regierungen kennt.
    Um so dringender ist es aber in der jetzigen Situation, daß die Rechte des Europäischen Parlaments verstärkt werden. Die demokratische Gestaltung in Osteuropa macht es doch noch unerträglicher, als es bisher schon der Fall war, daß der Prozeß der EG-Integration nach wie vor ein ungeheures Demokratiedefizit aufweist.

    (Beifall bei der SPD)

    Das heißt, es ist unakzeptabel, daß dort demokratisch legitimierte Parlamente — zu Recht — entstehen und wir in der EG eben ein Defizit an parlamentarischer Mitgestaltung haben.
    Deshalb fordere ich Sie auf, meine Damen und Herren von der CDU/CSU- und FDP-Fraktion, unserem Antrag zuzustimmen. Wir unterstützen in unserem Antrag die Vorschläge des Europäischen Parlaments — die auch die spanische und französische Ratspräsidentschaft gemacht hat — , eine gemeinsame Konferenz aller drei EG-Institutionen noch in diesem Halbjahr durchzuführen — EG-Kommission, Rat und Europäisches Parlament — , um konkrete Vorschläge zur Stärkung der Rechte des Europäischen Parlaments für die Regierungskonferenz im Dezember vorzubereiten.

    (Beifall des Abg. Becker [Nienberge] [SPD])

    Ich freue mich sehr, daß Ihre Kolleginnen und Kollegen heute in der Europa-Debatte des Europäischen Parlaments mit für diese Forderungen, die in unserem Antrag stehen, gestimmt haben. Deshalb kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, daß Sie uns in dieser Abstimmung alleine lassen; denn das sind genau die Punkte, die das Europäische Parlament mit breiter Mehrheit gerade heute beschlossen hat.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Rüttgers [CDU/ CSU] : Das muß man aber viel präziser formulieren!)

    Wir fordern jedenfalls von der Bundesregierung, sich in der EG auch dafür stark zu machen — das ist ein weiterer Testfall — , daß auf der Regierungskonferenz im Dezember 1990 eine Grundsatzentscheidung für die Weiterentwicklung der Europäischen Gemeinschaft getroffen wird. Unsere Vorstellung ist, die Grundsatzentscheidung in der Richtung zu fällen, daß wir aus der Europäischen Gemeinschaft eine Europäische Politische Union entwickeln, die auch die osteuropäischen und die mitteleuropäischen Länder umfaßt und die damit zur Basis einer gesamteuropäischen Zusammenarbeit wird. Das braucht aber eine politische Entscheidung. Das ist der Test für die Bundesregierung: Nimmt sie es in diesen Fragen mit der Einbindung deutsch-deutscher Einigung ernst — Stichwort Lamers: aus der Not der Schnelligkeit der deutschen Einigung eine europäische Tugend zu machen —, oder sind das, was wir da gehört haben, alles nur Worte?
    Ein weiterer Testfall: gleichberechtigte Teilnahme der EG an der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, die in diesem Jahr die Grundzüge einer künftigen Friedensordnung in Europa ausarbeiten soll.
    Ich möchte aber diese Debatte auch zum Anlaß nehmen, um die Bundesregierung aufzufordern, ihr Konzept offenzulegen, wie die DDR im Rahmen der deutschen Einigung in die EG einbezogen werden soll. Wir wollen ja keine Trockenübungen machen, sondern wir wollen doch über die Realität diskutieren. Wir sind uns alle einig: Die Variante DDR als 13. Mitgliedstaat in der EG wollen wir nicht. Sie ist auch nicht realistisch. Wir wissen aber nur, was die Bundesregierung nicht will. Welche Linie sie in dieser zentralen Frage verfolgt, wissen wir nicht. Sie muß heute auf den Tisch.
    Offensichtlich — soviel kann man sagen — strebt die Bundesregierung keine formellen Verhandlungen mit der EG-Kommission an, um die DDR in die EG reinzuverhandeln. Da wird behauptet, wenn Art. 23 des Grundgesetzes angewandt werde, sei die DDR automatisch Mitglied der EG. Das lenkt aber von den realen Problemen ab;

    (Dr. Rüttgers [CDU/CSU]: Überhaupt nicht!)

    denn wenn die DDR ohne jede Übergangsregelung dem EG-Recht unterworfen würde, hieße das, daß große Teile der DDR-Wirtschaft dem sofortigen Ruin anheimfielen. Dann hieße das, die DDR-Landwirtschaft würde keine zwei Monate mehr existieren.

    (Dr. Rüttgers [CDU/CSU]: Wer redet denn davon?)

    — Deshalb sage ich, Herr Rüttgers: Setzen Sie sich mit uns dafür ein, daß dies nicht unter dem Tisch ausgehandelt wird, daß es nicht irgendwo unter Ausschluß der Öffentlichkeit ausgemauschelt wird, sondern daß es von der Bundesregierung und von der DDR mit der EG-Kommission verhandelt wird. Das ist die Konsequenz, die man dabei ziehen muß.



    Frau Wieczorek-Zeul
    Das heißt, welche staatsrechtliche Variante auch immer gewählt wird, ob der Art. 23 des Grundgesetzes

    (Dr. Rüttgers [CDU/CSU]: Der ist richtig!) oder der Art. 146


    (Frau Kottwitz [GRÜNE]: Der ist besser!)

    — unter diesem Gesichtspunkt ist es gleichgültig — : Notwendig sind am Ende immer Regelungen für den Übergang, Übergangsbedingungen für die Einbeziehung der DDR in die EG. Am Ende ist ein Protokoll notwendig, aus dem — wie beim Beitritt Spaniens — ersichtlich wird: Welches sind die Bedingungen, welches sind die Aspekte, unter denen die DDR bereits heute dem EG-Recht untersteht, und welche Fristen gibt es für Übergangsregelungen in diesem Zusammenhang?
    Die Bundesregierung scheint eine schleichende Integration — so würde ich das nennen — vorzuziehen. Ein solches Verfahren ist für uns, für die Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik, unakzeptabel, es ist für die Bürgerinnen und Bürger der DDR unakzeptabel, und es ist für die Regierung, die nach dem 18. März in der DDR zum erstenmal demokratisch legitimiert gebildet wird, unakzeptabel. Denn die Bundesregierung verfolgt offensichtlich die Strategie, das Alleinvertretungsrecht in den Verhandlungen mit der EG zu behalten. Dann würde die DDR-Regierung praktisch vom Brüsseler Verhandlungstisch ferngehalten.
    Ich sage an dieser Stelle ganz deutlich: Für unsere Fraktion, für die SPD, ist es unabdingbar, daß bei den Verhandlungen über die Integration der DDR in die EG die gewählte DDR-Regierung mit den gleichen Rechten wie die Bundesregierung am Brüsseler Verhandlungstisch sitzt. Es ist schwer vorstellbar, daß die DDR bei den Zwei-und-Vier-Verhandlungen beteiligt ist, aber bei den Verhandlungen mit der EG-Kommission ausgeschlossen werden soll.
    Deshalb würde ich gerne hier und heute von der Bundesregierung wissen — Herr Schäfer, Sie trifft es; ich meine, einer muß dafür auch einstehen — , ob sie bereit ist, dieses Verfahren zu praktizieren, zu verhandeln und bei den Verhandlungen mit der EG-Kommission die DDR-Regierung oder ihre entsprechenden Vertreter und Vertreterinnen als gleichberechtigte Vertretung zu akzeptieren. Wenn sie es nicht tut, dann behandelt sie die DDR wie einen annektierten Staat und ihre demokratisch gewählte Regierung wie die Regierung eines annektierten Staates.

    (Beifall bei der SPD)

    Analog den Neuaufnahmen bei Spanien oder auch bei Portugal — das habe ich vorhin schon angesprochen — ist ein Protokoll notwendig, aus dem ersichtlich ist: Welches sind die Bedingungen für diesen Beitritt? Ich habe vorhin schon gesagt: Übergangsbedingungen sind dringend notwendig für den Bereich der Landwirtschaft. Die Erzeugerpreise in der DDR sind im Vergleich zu den Erzeugerpreisen in der Europäischen Gemeinschaft so unverhältnismäßig hoch, daß, wenn es dort keine Übergangsregelungen gäbe, die DDR-Landwirtschaft nicht mehr konkurrenzfähig
    wäre und in wenigen Monaten keine Chance mehr hätte.
    Das gilt auch für andere Bereiche. Der Umbau der maroden DDR-Industrie wird nur mit erheblichen staatlichen Beihilfen direkt oder auch indirekt möglich sein.

    (Vogt [Düren] [CDU/CSU]: Ganz neue Erkenntnisse! — Kraus [CDU/CSU]: Ja, das hat sie früher nicht gewußt!)

    Dafür ist eine Ausnahmeregelung vom geltenden EG-Beihilferecht notwendig. Wenn das nicht passiert, nimmt der Trend der Übersiedlung zu. Insofern ist es auch im Interesse der Bürger und Bürgerinnen der Bundesrepublik, daß in diesen Fragen mit der EG-Kommission offen verhandelt wird und wir das offen auf den Tisch gelegt bekommen.
    Ein dritter Punkt: Solange im Gebiet der DDR keine Mehrwertsteuer eingeführt ist, braucht es Übergangsfristen. Die Mehrwertsteuer ist schließlich die Grundlage für die Berechnung der EG-Eigeneinnahmen. Auch hier sind also Übergangsregelungen notwendig.
    Schon gar, liebe Kolleginnen und Kollegen, sind sie im Zusammenhang mit den Außenhandelsverpflichtungen der DDR notwendig. Die haben ja gerade noch einmal Verträge abgeschlossen, und das wird teuer; denn in die tritt die Bundesregierung, dann Deutschland und dann die EG ein. Das bedeutet neue Kosten, und zwar auch im Zusammenhang mit dieser Frage, Herr Schäfer: Was wird eigentlich der EG-Kommission dafür versprochen, daß sie vielleicht auf ein formelles Verfahren verzichtet? Das jedenfalls wüßten die Steuerzahler und Steuerzahlerinnen in der Bundesrepublik sehr gern.
    Ein zentraler Punkt, bei dem keine Übergangsregelungen notwendig sind — aus unserer Sicht jedenfalls und auch aus Ihrer, denke ich — , ist für uns die Freizügigkeit von DDR-Bürgern und -Bürgerinnen in den Rest der Europäischen Gemeinschaft. Da haben wir ein besonderes Interesse.
    Aus all dem ersehen Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, daß Europapolitik nicht irgend etwas Abgelöstes ist, abgelöst von dem, was uns bewegt. Vielmehr ist Europapolitik, so verstanden, eben Teil unserer Innenpolitik.
    Wir wünschen, daß am 18. März die Demokratie in der DDR gewinnt. Wir wünschen auch, daß ein demokratisch legitimierter Vertreter — oder eine Vertreterin — der DDR bereits am Europäischen Rat in Dublin im April teilnimmt, auf dem über die Weiterentwicklung der EG und den deutschen Einigungsprozeß gesprochen werden soll. Da ist nämlich die Stimme des demokratisch gewählten Vertreters — oder einer Vertreterin — der DDR-Regierung genauso notwendig.
    Ich danke Ihnen sehr.

    (Beifall bei der SPD)