Rede:
ID1119929000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 13
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Parlamentarische: 1
    6. Staatssekretär: 1
    7. im: 1
    8. Bundesministerium: 1
    9. des: 1
    10. Innern,: 1
    11. Herr: 1
    12. Dr.: 1
    13. Waffenschmidt.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/199 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 199. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 7. März 1990 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Frau Unruh, Krey, Frau Dr. Segall, Dr. Geißler und des Bundesministers Kiechle 15327 A Verzicht der Abg. Frau Rost (Berlin) und des Abg. Dr. Kreile auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag 15327 A Eintritt der Abg. Dewitz und Keller in den Deutschen Bundestag 15327 A Wahl des Abg. Dr. Mahlo zum Schriftführer als Nachfolger des Abg. Schulze (Berlin) . 15327 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 15327 B Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung (Berufsbildungsbericht 1990) Möllemann, Bundesminister BMBW . . 15295 A Frau Odendahl SPD 15296 A Oswald CDU/CSU 15296 D Möllemann, Bundesminister BMBW . . 15297 A Rixe SPD 15297 B Möllemann, Bundesminister BMBW . . 15297 C Kastning SPD 15297 D Möllemann, Bundesminister BMBW . . . 15297 D Müntefering SPD 15298 B Echternach, Parl. Staatssekretär BMBau . 15298 C Dr. Klejdzinski SPD 15299 A Echternach, Parl. Staatssekretär BMBau . 15299 A Frau Schulte (Hameln) SPD 15299 B Echternach, Parl. Staatssekretär BMBau . 15299 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 15299 C Dr. Stavenhagen, Staatsminister BK . . 15299 C Singer SPD 15300 A Müntefering SPD 15300 B Dr. Stavenhagen, Staatsminister BK . . 15300 B Frau Schulte (Hameln) SPD 15300 D Dr. Stavenhagen, Staatsminister BK . . 15300 D Dr. Klejdzinski SPD 15300 D Dr. Stavenhagen, Staatsminister BK . . 15300 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Behinderungen für den Aufbau der sozialen Marktwirtschaft in der DDR durch das neue Gewerkschaftsgesetz der DDR Müller (Wesseling) CDU/CSU 15313 A Dreßler SPD 15313D Cronenberg (Arnsberg) FDP 15314 D Hoss GRÜNE 15315D, 15320 A Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 15316D Scheu CDU/CSU 15317 C Dr. Jens SPD 15318B Funke FDP 15319B Beckmann, Parl. Staatssekretär BMWi . 15320 B Schreiber CDU/CSU 15321 D Andres SPD 15322 D Hauser (Krefeld) CDU/CSU 15324 A Reuschenbach SPD 15324 D . Lummer CDU/CSU 15325 D II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 7. März 1990 Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Statistik für das Hochschulwesen (Hochschulstatistikgesetz — HStatG) (Drucksache 11/5832) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erleichterung des Wohnungsbaus im Planungs- und Baurecht sowie zur Änderung mietrechtlicher Vorschriften (Wohnungsbau-Erleichterungsgesetz — WoBauErlG) (Drucksachen 11/6508, 11/6540) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wohnungsbindungsgesetzes (WoBindÄndG) (Drucksache 11/6524) d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 29. August 1989 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen und einiger anderer Steuern (Drucksache 11/6530) e) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 17. Oktober 1989 zu dem Abkommen vom 11. August 1971 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen in der Fassung des Protokolls vom 30. November 1978 (Drucksache 11/6531) f) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Oktober 1989 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen und zur Verhinderung der Steuerverkürzung (Drucksache 11/6532) g) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzabkommen vom 28. September 1989 zur Änderung des Abkommens vom 21. Juli 1959 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik zur Vermeidung der Doppelbesteuerungen und über gegenseitige Amts- und Rechtshilfe auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen sowie der Gewerbesteuern und der Grundsteuern in der Fassung des Revisionsprotokolls vom 9. Juni 1969 (Drucksache 11/6533) h) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Fremdrentenrechts (Drucksache 11/6536) i) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Eid, Frau Kelly, Dr. Lippelt (Hannover) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verletzung der Allgemeinen Menschenrechte in Marokko und der besetzten Westsahara (Drucksache 11/5937) . . 15327 C Tagesordnungspunkt 21: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung besoldungsrechtlicher Vorschriften (Drucksache 11/6542) 15328 C Tagesordnungspunkt 4: Beratungen ohne Aussprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Statistik der Straßenverkehrsunfälle (Straßenverkehrsunfallstatistikgesetz — StVUnfStatG) (Drucksachen 11/5464, 11/6320) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Steuerrechtliche Behandlung von Entschädigungszahlungen für HIV-infizierte Hämophile (Drucksachen 11/4140, 11/6384) c) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 150 zu Petitionen (Drucksache 11/6460) d) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 151 zu Petitionen (Drucksache 11/6461) 15328 C Tagesordnungspunkt 5: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages (Gesetz zu Artikel 45b des Grundgesetzes — WBeauftrG) (Drucksachen 11/6367, 11/6594) b) Zweite und dritte Beratung des von der Abgeordneten Frau Schulte (Hameln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 7. März 1990 III der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages (Gesetz zu Artikel 45 b des Grundgesetzes — WBeauftrG) (Drucksachen 11/6317, 11/6594) Breuer CDU/CSU 15329 C Dr. Klejdzinski SPD 15329 D Heistermann SPD 15331 B Nolting FDP 15332 D Heistermann SPD 15333 C Frau Beer GRÜNE 15334 A Nolting FDP 15334 B Horn SPD 15335 B Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Unterhaltssicherungsgesetzes und anderer wehrrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 11/6030, 11/6158, 11/6443, 11/6545) Ganz (St. Wendel) CDU/CSU 15335 D Steiner SPD 15336D Nolting FDP 15338 B Horn SPD 15339A Ronneburger FDP 15339 C Frau Beer GRÜNE 15339 D Dr. Klejdzinski SPD 15340 B Frau Hürland-Büning, Parl. Staatssekretärin BMVg 15340 D Tagesordnungspunkt 7: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes (Drucksachen 11/5373, 11/6283, 11/6575, 11/6569) Dr. Hoffacker CDU/CSU 15342 B Jaunich SPD 15344 B Frau Würfel FDP 15347 A Frau Wilms-Kegel GRÜNE 15349A Pfeifer, Parl. Staatssekretär BMJFFG . . 15350 C Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Errichtung von Rundfunkanstalten des Bundesrechts (Drucksachen 11/4152, 11/6481, 11/6482) Neumann (Bremen) CDU/CSU 15354 C Dr. Glotz SPD 15356A Dr. Hirsch FDP 15357 B Dr. Briefs GRÜNE 15358A Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 15358 D Tagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Information über die Tätigkeit der Sicherheitsbehörden (Drucksache 11/2125) Such GRÜNE 15360A Kalisch CDU/CSU 15361 A Dr. Emmerlich SPD 15362 A Dr. Hirsch FDP 15362 D Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 15363 C Dr. Emmerlich SPD 15363 D Wüppesahl fraktionslos 15364 C Tagesordnungspunkt 10: Zweite und dritte Beratung des von dem Abgeordneten Gansel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Kriegswaffenkontrolle (Drucksachen 11/2920, 11/6427, 11/ 6430) Gansel SPD 15365 D Kittelmann CDU/CSU 15367 A Frau Eid GRÜNE 15368 D Funke FDP 15369 D Gansel SPD 15370 B Beckmann, Parl. Staatssekretär BMWi . 15371B Weisskirchen (Wiesloch) SPD 15372 B Frau Dr. Hamm-Brücher FDP (Erklärung nach § 31 GO) 15373 D Tagesordnungspunkt 11: a) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Auswärtigen Dienst (GAD) (Drucksache 11/4756) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Auswärtigen Dienst (GAD) (Drucksache 11/6547) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines dienst- und besoldungsrechtlichen Begleitgesetzes zum Gesetz über den Auswärtigen Dienst (Begleitgesetz Auswärtiger Dienst — BGAD) (Drucksache 11/ 6543) Verheugen SPD 15374 D Lowack CDU/CSU 15376 C Lüder FDP 15377 C IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 7. März 1990 Frau Kottwitz GRÜNE 15378A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 15379 A Genscher, Bundesminister AA 15380 A Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über Stand und Entwicklung der deutschen Schulen im Ausland (Drucksachen 11/1642, 11/ 6478) Dr. Pohlmeier CDU/CSU 15380 D Toetemeyer SPD 15382 A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 15382 D Frau Kottwitz GRÜNE 15384 A Schäfer, Staatsminister AA 15384 D Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von dem Abgeordneten Günther, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie des Abgeordneten Heinrich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Vierten Agrarsozialen Ergänzungsgesetzes (Drucksache 11/6469) Schartz (Trier) CDU/CSU 15386A Wimmer (Neuötting) SPD 15387 C Schartz (Trier) CDU/CSU 15388 A Müller (Schweinfurt) SPD 15388 B Oostergetelo SPD 15388 B Heinrich FDP 15389 D Wimmer (Neuötting) SPD 15390 D Frau Flinner GRÜNE 15391 A Tagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags des Abgeordneten Susset, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie des Abgeordneten Paintner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP zum Getreidepreis (Drucksache 11/6472) Eigen CDU/CSU 15392 A Müller (Schweinfurt) SPD 15393 C Oostergetelo SPD 15394 A Eigen CDU/CSU 15394 C Bredehorn FDP 15395 D Kreuzeder GRÜNE 15397 B Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde — Drucksache 11/6561 vom 2. März 1990 — Beschleunigung der Zulassung bzw. Verlängerung der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln MdlAnfr 1, 2 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 15301A, 15302 C ZusFr Eigen CDU/CSU 15301 C, 15302 C ZusFr Wüppesahl fraktionslos 15302 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 15303 B Spenden und Hilfsgüter des BMA zur Unterstützung des „Demokratischen Aufbruchs" in der DDR MdlAnfr 3 Amling SPD Antw PStSekr Vogt BMA 15303 C ZusFr Amling SPD 15303 D Kontrolle der Strahlenbelastung und Katastrophenschutzplanung bei der Anhängung von Spezialwaggons mit abgebrannten Brennelementen an reguläre Güterzüge für den Transport zur COGEMA nach La Hague MdlAnfr 5 Dr. Kübler SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 15304 A ZusFr Dr. Kübler SPD 15304 B ZusFr Wüppesahl fraktionslos 15304 C ZusFr Sielaff SPD 15304 C Einsatz der Bundeswehr zur Beseitigung der Orkanschäden in den Wäldern MdlAnfr 10 Dr. Kübler SPD Antw PStSekr Frau Hürland-Büning BMVg 15305 A ZusFr Dr. Kübler SPD 15305 A ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD 15305 C ZusFr Wüppesahl fraktionslos 15305 D ZusFr Sielaff SPD 15306 A Beseitigung der Altlasten auf dem Truppenübungsplatz Munster-Nord; Gesamtsanierung des Platzes MdlAnfr 8, 9 Frau Schulte (Hameln) SPD Antw PStSekr Frau Hürland-Büning BMVg 15306B, 15306 D ZusFr Frau Schulte (Hameln) SPD 15306B, 15306 D Anpassung des § 71a des Weingesetzes an Änderungen des Gemeinschaftsrechts, insbesondere zur Bekämpfung von Straftaten MdlAnfr 11, 12 Frau Weyel SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 15307B, 15307 C ZusFr Frau Weyel SPD . . . . 15307B, 15307D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 7. März 1990 V ZusFr Sielaff SPD 15307C, 15308 B Anpassung des § 71 a des Weingesetzes an die Änderungen des Gemeinschaftsrechts MdlAnfr 13, 14 Sielaff SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 15308 C ZusFr Frau Weyel SPD 15308 D Förderung integrativer Kindergärten (Leben und Lernen von behinderten und nicht-behinderten Kindern) MdlAnfr 15 Wüppesahl fraktionslos Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 15308 D ZusFr Wüppesahl fraktionslos 15309 A Berechtigung der von einer Bremer Initiative geforderten Zahlung von 727 Milliarden DM als Ausgleich für DDR-Reparationszahlungen; Beeinflussung der Meinungsbildung der Bundesregierung durch die Unterstützung von Bremer Senatoren MdlAnfr 30, 31 Dr. Müller CDU/CSU Antw PStSekr Carstens BMF . 15309D, 15310B ZusFr Dr. Müller CDU/CSU . . 15310A, 15310 C ZusFr Frau Schulte (Hameln) SPD . . . . 15310D ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 15310D ZusFr Lowack CDU/CSU 15311 A Leistungen der DDR an den Warschauer Pakt und für die Stationierung sowjetischer Streitkräfte; Zahlung in D-Mark im Falle einer Währungsunion MdlAnfr 36, 37 Graf Huyn CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Hennig BMB 15311 C, 15312A ZusFr Graf Huyn CDU/CSU . . 15311D, 15312 B ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . . 15312A Intervention für die Freilassung der politischen Häftlinge in Bautzen MdlAnfr 43 Jäger CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Hennig BMB 15312 B ZusFr Jäger CDU/CSU 15312 C Nächste Sitzung Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 15399 *A Anlage 2 Auswirkung finanzieller Umschichtungen zugunsten des Fernstraßenbaus in der DDR auf kleine und mittlere Unternehmen MdlAnfr 4 — Drs 11/6561 — Hinsken CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 15399 *C Anlage 3 Aufstockung der Mittel für die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Einrichtungen der Erwachsenenbildung in der DDR MdlAnfr 16, 17 — Drs 11/6561 — Rixe SPD SchrAntw PStSekr Dr. Lammert BMBW . 15399 *D Anlage 4 Finanzierung beruflicher Qualifizierung in der DDR in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung; Förderung der Volkshochschulen in der DDR MdlAnfr 18, 19 — Drs 11/6561— Dr. Böhme (Unna) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Lammert BMBW . 15400 * C Anlage 5 Einbeziehung der Hochschulen in den Ausbau der Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen der deutschlandpolitischen Aufgaben und Bereitstellung der erforderlichen Mittel MdlAnfr 20 — Drs 11/6561 — Kastning SPD SchrAntw PStSekr Dr. Lammert BMBW . 15401 * B Anlage 6 Auswirkung der dritten Stufe der Steuerreform auf das Einkommen eines in Schichtarbeit beschäftigten Druckers MdlAnfr 32 — Drs 11/6561 — Austermann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Carstens BMF . . . . 15401 *C Anlage 7 Ausgleich für die Verschlechterung der Situation des bayerischen Grenzlandes an der deutsch-tschechischen Grenze MdlAnfr 33 — Drs 11/6561 — Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Beckmann BMWi . . . 15402 *A VI Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 7. März 1990 Anlage 8 Britische Industriestudie über die Wirtschaftlichkeit von Atomkraftwerken im Vergleich zu Kohle- oder Gaskraftwerken; Stromgewinnung durch Windenergie in Dänemark MdlAnfr 34, 35 — Drs 11/6561 — Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE SchrAntw PStSekr Beckmann BMWi . . . 15402 *B Anlage 9 Verwendung von Mitteln des Bundesministeriums für innerdeutsche Beziehungen für Weiterbildungsmaßnahmen in der DDR MdlAnfr 40, 41 — Drs 11/6561 — Kuhlwein SPD SchrAntw PStSekr Dr. Hennig BMB . . . 15403 * A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 7. März 1990 15295 199. Sitzung Bonn, den 7. März 1990 Beginn: 13.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 08. 03. 90 Brandt 08. 03. 90 Dr. von Bülow 07. 03. 90 Frau Conrad 7. 03. 90 Dewitz 8. 03. 90 Dr. Ehmke (Bonn) 08. 03. 90 Eich 08. 03. 90 Dr. Faltlhauser 08. 03. 90 Gallus 08. 03. 90 Gattermann 7. 03. 90 Dr. Geißler 8. 03. 90 Grünbeck 08. 03. 90 Haack (Extertal) 08. 03. 90 Hasenfratz 08. 03. 90 Dr. Haussmann 08. 03. 90 Frau Dr. Hellwig 08. 03. 90 Frau Hensel 08. 03. 90 Frhr. Heereman von Zuydtwyck 7. 03. 90 Dr. Jenninger 8. 03. 90 Jung (Düsseldorf) 7. 03. 90 Frau Kelly 8. 03. 90 Kißlinger 7. 03. 90 Dr. Klejdzinski**' 8. 03. 90 Kolbow 08. 03. 90 Lattmann 08. 03. 90 Louven 7. 03. 90 Lutz 8. 03. 90 Mischnick 07. 03. 90 Dr. Niese 07. 03. 90 Porzner 07. 03. 90 Dr. Rappe (Hildesheim) 7. 03. 90 Rauen 8. 03. 90 Reddemann* 08. 03. 90 Roth 08. 03. 90 Frau Schilling 08. 03. 90 Schroer (Mülheim) 08. 03. 90 Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) 08. 03. 90 Sielaff 08. 03. 90 Dr. Soell** 08. 03. 90 Stobbe 08. 03. 90 Stratmann 7. 03. 90 Tietjen 8. 03. 90 Frau Dr. Timm 08. 03. 90 Dr. Töpfer 08. 03. 90 Frau Vennegerts 7. 03. 90 Vosen 8. 03. 90 Wiefelspütz 08. 03. 90 von der Wiesche 08. 03. 90 Wissmann 08. 03. 90 Dr. Wittmann 08. 03. 90 Frau Wollny 08. 03. 90 Zeitler 08. 03. 90 Zierer* 08. 03. 90 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Hinsken (CDU/CSU) (Drucksache 11/6561 Frage 4): Beabsichtigt die Bundesregierung finanzielle Umschichtungen zugunsten des Ausbaus von Fernstraßen in der DDR vorzunehmen, und wenn ja, wie sollen, was Aufträge anbelangt, die mittelständischen Interessen kleinerer und mittlerer Unternehmungen berücksichtigt werden, die nicht in der Lage sind, in großen Entfernungen Großbauprojekte durchzuführen? Die Bundesregierung beabsichtigt nicht, finanzielle Umschichtungen zugunsten des Ausbaus von Fernstraßen in der DDR vorzunehmen. Vielmehr hat die Bundesregierung in der Kabinettsitzung am 14. Februar 1990 für den Nachtragshaushalt 1990 im Bereich des Bundesministers für Verkehr (Einzelplan 12) eine Anhebung der Mittel für Bundesfernstraßen in 1990 um 93,5 Mio DM und Verpflichtungsermächtigungen über 168 Mio DM in 1991 beschlossen. Mit diesen Mitteln sollen vordringliche Ausbaumaßnahmen an Bundesfernstraßen in der Bundesrepublik Deutschland im grenznahen Bereich zur DDR und in Berlin (West) finanziert werden. Darüber hinaus ist die Bundesregierung darum bemüht, daß Finanzmittel aus dem „Gegenwertfonds" unter anderem auch für Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen innerhalb der DDR eingesetzt werden. Wie die seit nunmehr 15 Jahren durchgeführte Statistik über die Vergabe von Bauaufträgen im Bundesfernstraßenbau zeigt, hatten mittelständische Firmen einen Anteil von rund 60 Prozent am gesamten Auftragsvolumen. Die Bundesregierung geht deshalb davon aus, daß auch bei den vorgenannten Maßnahmen kleinere und mittlere Unternehmen entsprechend beteiligt werden. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Lammert auf die Fragen des Abgeordneten Rixe (SPD) (Drucksache 11/6561 Fragen 16 und 17): Welche Rolle und Bedeutung mißt die Bundesregierung der allgemeinen und der beruflichen Weiterbildung von Bürgerinnen und Bürgern der DDR für die nötige Gesellschafts-, Wirtschafts- und Bildungsreform in der DDR und zur Reduzierung des Übersiedlerstroms in die Bundesrepublik Deutschland zu? Wird die Bundesregierung sofort über den Nachtragshaushalt 1990 eine Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Einrichtungen der Erwachsenenbildung in der DDR finanziell unterstützen, damit entstandene Defizite im Bildungsbereich vor allem in Wirtschafts-, Geistes-, Sozial- und Gesellschaftswissenschaften schnell aufgeholt werden können? Zu Frage 16: Für den Weiterbildungsbereich gilt in besonderer Weise, was auch für das Bildungswesen der DDR generell zutrifft: Es bedarf aus der Sicht der Betroffenen wie der dort tätigen politischen Kräfte einer grundlegenden Reform hinsichtlich der politischen Neuorientierung, der Anpassung der Bildungsangebote an die Bildungsbedürfnisse der Bürger, der Neugestaltung 15400' Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 7. März 1990 ganzer Aus- und Weiterbildungsgänge, aber auch der Anpassung von Bildungs- und Weiterbildungsangeboten an neue, meist westliche Standards. Währungs- und Wirtschaftsunion sind nicht ohne qualifiziert ausgebildete Bürger, die diesen Wandlungsprozeß in der DDR mitvollziehen, umzusetzen. Gleichwohl müssen die trotz der unterschiedlichen politischen Entwicklung bestehenden Gemeinsamkeiten, zum Beispiel im Bereich der dualen Berufsausbildung, von beiden Seiten zügig und effektiv genutzt werden. Damit ist die berufliche Aus- und Weiterbildung angesprochen. Die Ausgangslage stellt sich hier folgendermaßen dar. Die Ausbildung in kaufmännischen und zahlreichen anderen Dienstleistungsberufen, zum Beispiel im Bank- und Versicherungswesen, ist gemessen an den Anforderungen westlicher Marktwirtschaft völlig unterentwickelt. Kenntnisse zum Beispiel im Rechnungswesen, die für betriebswirtschaftliche Kostenrechnung eine unverzichtbare Voraussetzung sind, werden kaum vermittelt. Auch in handwerklichen Berufen besteht ein großer Nachholbedarf. Die technische Ausstattung der Betriebe ist zudem überwiegend veraltet. Völlig unzureichend ist auch die Entwicklung von Methoden selbständigen, statt nur rezeptiven Lernens. Die bevorstehende Umstrukturierung der DDR-Wirtschaft und das Fehlen ausreichend qualifizierten Nachwuchses führt notwendig zu einem erheblichen Weiterbildungsbedarf. Insofern können Qualitätsverbesserung und Neustrukturierung der Berufsbildungsgänge nur gelingen, wenn der Ausbildung und insbesondere der Weiterqualifizierung der Ausbilder und Berufsschullehrer eine Schlüsselrolle zukommt. Diese Fragen sind Gegenstand der Sachverständigengespräche, die gegenwärtig mit der DDR geführt werden. Zu Frage 17: Der Bundesregierung ist bewußt, daß die Reform vorhandener und die Entwicklung fehlender Studiengänge und -fächer in der DDR für den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Reformprozeß der DDR von zentraler Bedeutung sind; das gilt insbesondere für die Wirtschafts-, Finanz- und Verwaltungswissenschaften, die Rechtswissenschaft sowie die Geistes- und Sozialwissenschaften. Dieser Prozeß ist nicht in kurzer Zeit zu vollziehen. Um erste Maßnahmen festlegen zu können, entwickelt die Bundesregierung zur Zeit im Gespräch mit den Ländern, mit Mittlerorganisationen, einzelnen Hochschulen und Experten auf unserer Seite sowie dem Ministerium für Bildung, Hochschulvertretern und unabhängigen Experten auf der DDR-Seite einen konkreten Katalog. Dazu gehören gemeinsame Studienprogramme ebenso wie der Personenaustausch im Rahmen von Forschungskooperationen und die Verstärkung der wissenschaftlichen Kooperation über die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Zeitlich befristete Forschungsstipendien und der Austausch von Gastdozenten und Nachwuchswissenschaftlern werden den oben genannten Fächern/Disziplinen ebenso zugute kommen, wie die vorgesehene Zurverfügungstellung von Fachliteratur. Insbesondere für die Wirtschaftswissenschaften ist die Entwicklung und Erprobung von neuen Studienangeboten zur Aus- und Weiterbildung und ein entsprechender Wissenstransfer vorgesehen. Einzelheiten werden in den derzeit, 6. und 7. März, laufenden Expertengesprächen zu klären sein. In diese Gesprächen wird die Bundesregierung auch die Frage einbeziehen, welche Rolle den Einrichtungen der Weiterbildung In dem Erneuerungsprozeß des DDR-Bildungswesens zukommen könnte. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Lammert auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Böhme (Unna) (SPD) (Drucksache 11/6561 Fragen 18 und 19): Auf welche Weise kann in der DDR in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung über das Ausbildungsförderungsgesetz berufliche Qualifizierung einschließlich der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen und gesellschaftspolitischen Kenntnissen finanziert werden, z. B. durch Finanzierung der Ausbildung von DDR-Ausbilderinnen und -Ausbildern in der Bundesrepublik Deutschland oder durch Finanzierung von Teilnehmer-Austausch? Wie kann die entsprechende Unterstützung, die z. B. die Volkshochschulen der DDR von ihren Partnervolkshochschulen und von den Volkshochschul-Landesverbänden in der Bundesrepublik Deutschland erhoffen, von der Bundesregierung im Rahmen ihrer deutschlandpolitischen Verantwortung gefördert werden? Zu Frage 18: Bereits am 11. Januar 1990 haben der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft und der Minister für Bildung der DDR unter anderem zu Fragen der beruflichen Bildung eine erste Erklärung abgegeben. Beide streben eine deutsch-deutsche Arbeitsgruppe an, in der in enger Zusammenarbeit mit den Ländern die anstehenden Probleme im Bereich von Bildung und Wissenschaft bearbeitet werden sollen. Zur Vorbereitung eines Sachverständigengesprächs am 12. und 13. März 1990 hat am 15. Februar ein Vorgespräch in Berlin/Ost stattgefunden. Die vorgesehene Zusammenarbeit mit der DDR auf den Gebieten von Bildung und Wissenschaft umfaßt insbesondere Informations- und Erfahrungsaustausch, Forschungs-, Modell- und Entwicklungsvorhaben, Austausch- und Qualifizierungsprogramme sowie Ausstattung mit Geräten und Literatur, insbesondere bei Kooperationsprojekten. In den Entwurf des Nachtragshaushaltes 1990 des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft sind insgesamt Mittel in Höhe von 50 Millionen DM vorgesehen, davon sollen nach bisheriger Planung mindestens 8 Millionen DM für die genannten Maßnahmen der beruflichen Bildung eingesetzt werden. In dem geplanten Sachverständigengespräch am 12. und 13. März soll versucht werden, erste Konkretisierungen für die Durchführung der genannten Maßnahmen zu erreichen. Das Bundesinstitut für Berufsbildung wird frühzeitig einbezogen; darüber hinaus wird es erforderlich sein, insbesondere den Sachver- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 7. März 1990 15401* stand der Wirtschaft und der Kammern für die Entwicklung der beruflichen Bildung in der DDR zu nutzen. Zu Frage 19: Es ist zu erwarten, daß die Volkshochschulen in der DDR auch in Zukunft eine ähnliche Bedeutung im Gesamtsystem der Weiterbildung haben werden, wie die entsprechenden Einrichtungen in der Bundesrepublik. Das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft berät derzeit mit dem Deutschen Volkshochschulverband und anderen Weiterbildungsträgern, welche kooperativen Maßnahmen aus den Mitteln des Nachtragshaushalts finanziert werden können. Dabei wird es insbesondere um Hilfen bei der Versorgung mit Lehrmaterialien, um Dozentenaustausch, Fortbildungsmaßnahmen für Dozenten und gemeinsame Tagungen gehen. In einer Sondersitzung des Arbeitskreises 2 der Konzertierten Aktion Weiterbildung am 30. März 1990 werden diese Fragen unter Beteiligung anderer Bundesressorts, der in der KAW vereinigten Weiterbildungsträger und Sachverständigen aus der Bundesrepublik und der DDR erörtert werden. Ziel der Tagung wird es sein, die große Zahl von bereits bestehenden bilateralen Kontakten und Kooperationen auf Arbeitsebene zu unterstützen und zu verstärken. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Lammert auf die Frage des Abgeordneten Kastning (SPD) (Drucksache 11/6561 Frage 20): In welcher Weise plant die Bundesregierung, im Rahmen der jetzigen deutschlandpolitischen Aufgaben die Hochschulen in den Aufbau und Ausbau von Weiterbildungs- und Qualifizierungsstrukturen einzubeziehen, und unter welchen Bedingungen werden Mittel für den Austausch von Lehrenden und Studierenden, für die Entsendung von Gastdozenten, für die Ausstattung mit Büchern und Geräten für diese Aufgaben zur Verfügung gestellt? Das Bildungswesen in der DDR bedarf, auch aus der Sicht aller dort tätigen politischen Kräfte und der Betroffenen, einer grundlegenden Reform. Die deutschdeutsche Entwicklung bedeutet auch für die bildungs- und wissenschaftspolitische Zusammenarbeit eine neue Dimension. Die Bundesregierung hat der DDR ihre Bereitschaft auch zur Unterstützung des Reform- und Modernisierungsprozesses im Bildungsbereich zugesagt; auf diese Weise will die Bundesregierung auch einen Beitrag dazu leisten, den bestehenden Abwanderungstendenzen von Abiturienten und Studenten aus der DDR entgegenzuwirken. Über die Felder, in denen Reformbedarf besteht und in denen die DDR dringend Unterstützung braucht, besteht weitgehende Klarheit. Um aber auch umfassend und zielgenau die notwendigen Maßnahmen festzulegen, entwickelt die Bundesregierung zur Zeit im Gespräch mit den Ländern, mit Mittlerorganisationen, einzelnen Hochschulen und Experten auf unserer Seite sowie dem Ministerium für Bildung, Hochschulvertretern und unabhängigen Experten auf der DDR-Seite einen konkreten Maßnahmenkatalog. Alle in Ihrer Anfrage genannten Maßnahmen sind in dem in Diskussion befindlichen Maßnahmenkatalog berücksichtigt. Die Einzelheiten der Durchführung und der Finanzierung liegen noch nicht endgültig fest. Allgemein läßt sich im Moment sagen, daß die Bundesregierung sich dabei um größtmögliche Flexibilität bemüht und sicherstellen will, daß vereinbarte Maßnahmen nach Verabschiedung des Nachtragshaushalts 1990 unverzüglich anlaufen können. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Carstens auf die Frage des Abgeordneten Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 11/6561 Frage 32): In welcher Weise wirkt sich die dritte Stufe der Steuerreform auf das Einkommen eines in Schichtarbeit beschäftigten Druckers in der Druckindustrie anhand von konkreten Beispielen (z. B. Verheiratete mit zwei Kindern) aus? Im Interesse der Gleichmäßigkeit der Besteuerung war es geboten, die Steuerfreiheit von Lohnzuschlägen zu beschränken und zu vereinheitlichen. Im Hinblick auf die großzügig bemessenen Steuerfreigrenzen sind die meisten Arbeitnehmer von der Neuregelung nicht betroffen. Wenn nach bisherigem Recht steuerfreie Lohnzuschläge in ganz erheblichem Umfang gezahlt wurden, können allerdings bisher steuerfreie Lohnzuschläge sich effektiv vermindern. Härten werden durch eine Übergangsregelung vermieden, nach der die neu steuerpflichtig werdenden Lohnzuschläge im Erstjahr 1990 auf 6 v. H. des Grundlohns, 1991 auf 10 v. H. usw. begrenzt werden. Dies zeigt sich am Beispiel eines in Dauernachtschicht beschäftigten Rotationsdruckers mit einem Bruttojahresverdienst 1990 von 69 169 DM, in dem nach der bis 1989 geltenden Regelung 20 877 DM steuerfreie Lohnzuschläge für Sonntags-, Feiertags-und Nachtarbeit enthalten sind. Durch die Übergangsregelung wird die Steuerpflicht der Lohnzuschläge 1990 auf 2 350 DM begrenzt. Insgesamt erhält der Drucker in 1990 in der Steuerklasse III/2 eine Nettolohnverbesserung von 564 DM. Geringere Lohnzuschläge als bei Dauernachtschicht ergeben sich bei einem in Wechselschicht tätigen Drucker. Bei einem Bruttojahresverdienst — einschließlich 12 693 DM bisher steuerfreier Lohnzuschläge — von 58 811 DM ergibt sich 1990 in der Steuerklasse I/O eine Nettolohnverbesserung von 671 DM. 15402* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 7. März 1990 Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Beckmann auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/6561 Frage 33): Wie beurteilt die Bundesregierung die gegenwärtige Situation des bayerischen Grenzlandes (Zonenrandgebiet entlang der deutsch-tschechoslowakischen Grenze) im Verhältnis zur Entwicklung im Zonenrandgebiet entlang der Grenze zur DDR, und was wird sie unternehmen, um die relative Verschlechterung der Situation des bayerischen Grenzlandes im Rahmen der Zonenrandförderung und der Regionalförderung auszugleichen? Eine Verschlechterung der Situation des bayerischen Grenzlandes an der Grenze zur CSSR im Vergleich zum Zonenrandgebiet entlang der innerdeutschen Grenze sieht die Bundesregierung nicht. Die Situation im Zonenrandgebiet erscheint in wirtschaftlicher Hinsicht sowohl entlang der innerdeutschen wie auch entlang der CSSR-Grenze allerdings bislang auch noch nicht wesentlich im positiven Sinne verändert. Die Bundesregierung wird deshalb, wie im Jahreswirtschaftsbericht dargelegt, die Förderung des gesamten Zonenrandgebietes, also auch entlang der deutsch-tschechoslowakischen Grenze, fortführen. Zweifellos eröffnet die Entwicklung vor allem in der DDR, aber auch in der CSSR Chancen für die Zukunft. Auch im Hinblick auf die CSSR konnte inzwischen auf Expertenebene die Errichtung von zunächst neun neuen Grenzübergangsstellen vereinbart werden. Diese Vereinbarung und die von der CSSR-Seite bekundete grundsätzliche Bereitschaft zur schrittweisen Öffnung weiterer Übergangsstellen können als Durchbruch für die weitere Entwicklung in Richtung auf eine bürgerfreundliche Durchlässigkeit der Grenze angesehen werden; dadurch werden auch Wirtschaftskontakte erleichtert. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Beckmann auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Daniels (Regensburg) (GRÜNE) (Drucksache 11/6561 Fragen 34 und 35): Wie beurteilt die Bundesregierung die britische Industriestudie, der zufolge der Atomstrom in Großbritannien dreimal so teuer ist wie die Gewinnung aus Kohle oder Erdgas (vgl. DER SPIEGEL 2/1990), und ist der Bundesregierung bekannt, daß eine deutsche Firma ein GUD-Kraftwerk für 600 Millionen DM bei einer Leistung von 900 MW an Großbritannien liefern will und somit auch in der Bundesrepublik Deutschland aus rein wirtschaftlichen Gründen Atomkraftwerke als schlechtere Alternative zu sehen sind? Welche Inseln in Dänemark sind der Bundesregierung bekannt, die über 25 % des verbrauchten Stromes aus der Windenergie (insbesondere unter Berücksichtigung der Eigenstromerzeugung) herstellen, und welche Zielsetzungen aus Dänemark sind der Bundesregierung bekannt, bzw. welche Zielsetzungen hält sie in der Bundesrepublik Deutschland für relevant, Strom durch Windenergie herzustellen? Zu Frage 34: Zutreffend ist, daß unter den aktuellen britischen Verhältnissen Kohle- und Erdgaskraftwerke zur Zeit wirtschaftlicher sind als Kernkraftwerke. Die — in dem zitierten Zeitungsartikel angesprochenen — hohen Kosten der britischen Kernkraftwerke beruhen weitestgehend auf Besonderheiten der britischen Reaktorlinien, die für die Kernkraftwerke in der Bundesrepublik nicht gelten. Dies gilt hinsichtlich der Verfügbarkeiten, die in Großbritannien wesentlich niedriger liegen, des höheren Brennstoffbedarfs und vor allem erhebliche Mehrkosten auf Grund unzureichender Stillegungs- und Entsorgungsrückstellungen. Auch hinsichtlich des Einsatzes von Erdgas und Kohle läßt sich die britische Situation nicht auf die Bundesrepublik übertragen. Für die Verhältnisse in der Bundesrepublik trifft nicht zu, daß Kernkraftwerke aus wirtschaftlichen Gründen als schlechtere Alternative zu sehen sind. Für Investitionsrechnungen letztlich maßgeblich sind die insgesamt über die Lebensdauer zu erwartenden Stromerzeugungskosten. Zur Zeit liegen die Brennstoffkosten in Gaskraftwerken zwar verhältnismäßig niedrig, doch kann nicht davon ausgegangen werden, daß derart günstige Brennstoffpreise auf Dauer bestehen bleiben: z. B. lagen noch vor fünf Jahren die Kraftwerksgaspreise beim Doppelten der heutigen Preise. Gerade für den Grundlasteinsatz ist es daher nicht sinnvoll, brennstoffintensive und mit hohen Preisrisiken belastete Kraftwerke auf Dauer einzuplanen. Der Bundesregierung ist im übrigen aus Pressemitteilungen bekannt, daß der Gesamtwert des in der Frage angesprochenen GuD-Kraftwerks bei 350 Millionen Pfund liegen soll. Darin enthalten sind sowohl die Leistungen des Lieferkonsortiums — in dem eine deutsche Firma Konsortialführer ist — wie auch Bauherrneigenleistungen. Nicht bekannt sind der Bundesregierung allerdings die Einzelheiten des Liefervertrages, die dem Geschäftsgeheimnis unterliegen. Zu Frage 35: Der Bundesregierung sind keine Inseln in Dänemark bekannt, die über 25 % des verbrauchten Stroms aus Windenergie herstellen. Insellagen können für Windkraftanlagen besonders geeignet sein. In der Bundesrepublik Deutschland ist derzeit mit massiver Unterstützung durch die Bundesregierung eine Windkraftanlage auf der Insel Helgoland im Bau, die etwa ein Viertel des auf Helgoland verbrauchten Stroms liefern wird. Windkraftanlagen stehen auch auf den Inseln Fehmarn und Pellworm, weitere Anlagen sind dort in Planung. Im übrigen ist die Energieversorgungsstruktur Dänemarks eine völlig andere als die der Bundesrepublik Deutschland. Der Bundesregierung ist bekannt, daß die dänische Windenergie als heimische Energiequelle erheblich mittelbar und unmittelbar gefördert wird. Trotz der starken staatlichen Unterstützung seit über 10 Jahren ist der Beitrag der Windenergie zur dänischen Stromerzeugung nach wie vor gering (1988 rd. 0,9 % des gesamten Stromverbrauchs. Quelle: VDEW-Veröffentlichung Januar 1990). Die Bundesregierung hat ihre an den deutschen Gegebenheiten orientierte Politik zur Förderung der Windenergie in der Antwort auf die Große Anfrage der Fraktionen der CDU/CSU und FDP vom 20. Juli 1988 eingehend dargelegt (BT-Drucksache 11/2684). Darüber hinaus hat sie in dem Bericht an den Deut- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 7. März 1990 15403* schen Bundestag vom 14. Februar 1990 (BT-Drucksache 11/6444) zur Frage der Förderung der Windkraft Stellung genommen. In diesem Bericht wird u. a. darauf hingewiesen, daß die Bundesregierung erst Mitte vergangenen Jahres zusätzlich ein 100 MW-Demonstrationsprogramm aufgelegt hat, dessen Förderung aus Bundesmitteln voraussichtlich über 130 Millionen DM betragen wird. Da das Programm auf lebhaftes Interesse gestoßen ist, wird derzeit erwogen, es auf 200 MW aufzustocken. Außerdem prüft der Bundesminister für Wirtschaft derzeit, wie insbesondere angesichts der weltweit diskutierten Klimaproblematik der Einsatz erneuerbarer Energien generell stärker unterstützt werden kann. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hennig auf die Fragen des Abgeordneten Kuhlwein (SPD) (Drucksache 11/6561 Fragen 40 und 41): In welchem Umfang besteht die Möglichkeit, Mittel des Bundesministeriums für innerdeutsche Beziehungen umzuschichten, die vorrangig Vertriebenenverbänden zur Verfügung gestellt werden, angesichts der neuen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aufgaben der innerdeutschen Kooperation (z. B. heute noch eingesetzte Mittel für den Besuch der Mauer)? Ist die Bundesregierung bereit, umgeschichtete Mittel sofort für die Reorganisation, die Umstrukturierung oder den Aufbau von Weiterbildungsstrukturen in der DDR zur Verfügung zu stellen? Zu Frage 40: Das Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen hat im Zusammenhang mit der aktuellen Entwicklung in der DDR im Rahmen des haushaltsrechtlich zulässigen Mittel im Einzelplan des Bundesministeriums für innerdeutsche Beziehungen umgeschichtet, insbesondere im Rahmen der Mittelbewirtschaftung der jeweiligen Haushaltstitel. Auch die Vertriebenenverbände sind von Schwerpunktverlagerungen betroffen. Ich habe jedoch nicht die Absicht, deutschlandpolitische Projekte der Vertriebenenverbände generell von einer Förderung auszuschließen und diese damit schlechter zu behandeln als solche anderer Träger. Dazu besteht insbesondere auch deshalb kein Anlaß, weil sich viele Projekte der Vertriebenenverbände konkret mit der neuen Lage in Deutschland und Europa befassen. Aus dem vorrangig für die Förderung der deutschlandpolitischen und kulturellen Arbeit der Flüchtlings- und Vertriebenenverbände heranzuziehenden Titel 2702/685 02 erhielten die Vertriebenenverbände 1989 Projektzuschüsse in Höhe von rund 715 000, —DM, bei einem Ansatz von insgesamt rund 4,6 Mio DM. Nach dem derzeitigen Stand der Planung wird der Zuwendungsbetrag 1990 niedriger liegen müssen, um den gestiegenen Bedarf im Rahmen der Kulturarbeit in der DDR annähernd decken zu können. Der Mittelzuwachs in diesem Titel wird 1990 fast ausschließlich für die Förderung der mitteldeutschen Kulturarbeit verwandt; die bereits 1989 begonnene Schwerpunktverlagerung bei den Ausgaben in diesem Titel wird also fortgesetzt. Ein Teil dieser Gelder trägt zur Unterstützung der Wiederbegründung landeskundlicher Einrichtungen und zur Förderung des regionalen Bewußtseins •in den Ländern zwischen Mecklenburg und Sachsen bei. Die in Ihrer Frage angesprochenen Mittel für Berlin-Fahrten stehen nicht vorrangig den Vertriebenenverbänden zur Verfügung. Das entsprechende Förderungsprogramm wird fortgesetzt. Zu Frage 41: Ich vermute, daß sich Ihre zweite Frage auf die vorhergehende bezieht. Grundsätzlich kann der Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen umgeschichtete Mittel nur im Rahmen seiner Ressortzuständigkeit einsetzen. Die von Ihnen genannten Aufgaben gehören nicht dazu. Eine Rückfrage beim Bundesminister für Bildung und Wissenschaft hat ergeben, daß dieser bereit ist, für die Kooperation im Bereich der Weiterbildung Mittel aus dem Nachtragshaushalt zur Verfügung zu stellen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ulrich Briefs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS/LL)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Zu diesem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Errichtung von Rundfunkanstalten des Bundesrechts ist aus Sicht der GRÜNEN zunächst dreierlei anzumerken.
    Erstens. Die in der ersten Lesung von uns geäußerte Kritik an der mangelnden Staatsferne und Dezentralität der Bundesrundfunkanstalten bleibt bestehen.
    Zweitens. Die Entwicklung zwischen den beiden deutschen Staaten hat die Bundesrundfunkanstalten, auch den RIAS, inzwischen überholt. Sie wird sie überflüssig machen. Alternativen sind dringend notwendig.
    Drittens. Wir GRÜNEN haben bereits vor längerer Zeit eine Alternative für den Deutschlandfunk und die Deutsche Welle vorgeschlagen, nämlich die Schaffung eines völlig regierungsunabhängigen „Radio International".
    Zum ersten. Die Bundesrundfunkanstalten in ihrer heutigen Ausgestaltung widersprechen den verfassungsrechtlichen Erfordernissen der Staatsferne und der Dezentralität des Rundfunkwesens. Ähnliche Bedenken gelten auch beim RIAS, zumindest was die Staatsferne betrifft. Wir sollten uns gerade angesichts des deutsch-deutschen Umbruchs daran erinnern, daß die Schaffung eines staatsfernen und dezentralen Rundfunkwesens eine der wichtigen Lehren war, die wir aus der unseligen NS-Zeit gezogen haben. Die im Gesetzentwurf geplante geringfügige Neubesetzung der Rundfunkräte bei Deutscher Welle und Deutschlandfunk führt dagegen nicht zu einer durchgreifenden Herabsetzung des Staatseinflusses. Hier stimmen wir mit der Kritik des Bundesrates überein.
    Auch bei den Vertreterinnen und Vertretern der gesellschaftlichen Gruppen sollten wirklich die gesellschaftlichen Gruppen zum Zuge kommen und nicht durch die Hintertür doch wieder staatsnahe Personen.
    Zum zweiten. Die Entwicklung der Beziehungen zwischen DDR und BRD und die Perspektive, daß es zu einem irgendwie gearteten Gebilde aus den beiden deutschen Staaten kommt, muß auch zu neuen Überlegungen hinsichtlich der Bundesrundfunkanstalten, auch des RIAS führen. Der Deutschlandfunk und RIAS haben ihre Funktion, Propaganda in die DDR hineinzutragen, ein Niederschlag des Kalten Krieges, verloren. Die durch die Deutsche Welle erfolgende Außendarstellung der BRD und ihrer Verhältnisse muß in Zukunft erheblich anders erfolgen als bisher, wenn es zu einem solchen Gebilde kommt. Es ergibt sich schon von daher, daß jetzt die Stunde da ist, in einen konstruktiven Dialog über Alternativen einzutreten.
    Zum dritten Punkt. Wir als GRÜNE haben bereits früher die Überführung von Deutschlandfunk und Deutscher Welle in eine neu zu schaffende Rundfunkanstalt vorgeschlagen. Ziel dieser Rundfunkanstalt ist die Gewährleistung einer offenen Debatte, die den politischen Dialog mit der Bevölkerung und gerade mit und unter Minderheiten in unserer zunehmend multikulturell werdenden Gesellschaft unterstützt.
    Wir fordern deshalb:
    Erstens. Es muß eine Garantie der Staatsferne durch Heraushalten aller staatlichen Vertreter und Vertreterinnen aus den Rundfunkräten gegeben sein. Auch die Parteienvertreter haben in den Rundfunkräten nichts zu suchen. Statt dessen muß die Besetzung der Aufsichtsorgane mit wirklichen Repräsentanten und Repräsentantinnen der Bürger und Bürgerinnen erfolgen.
    Zweitens. Mindestens die Hälfte der Mitglieder in den Aufsichtsorganen müssen Frauen sein.
    Drittens. Die Programmgestaltung und die Ausstrahlung der Programme müssen dezentral, regionalisiert erfolgen, um der kulturellen Vielfalt des deutschen Sprachraums, soweit er in dem zukünftigen BRD-DDR-Gebilde erfaßt ist, Rechnung zu tragen.
    Viertens. In den Aufsichtsorganen müssen Repräsentanten und Repräsentantinnen der bei uns und der jetzt in der DDR lebenden ethnischen Minderheiten ebenfalls vertreten sein. Diese ethnischen Minderheiten müssen das Recht auf Mitwirkung bei der Programmgestaltung bzw. auf eigene Programme erhalten.
    Fünftens. Die Programmgestaltung muß darauf abzielen, in dezentral-regionalisierter Form vor allem auch ökologische und soziale Probleme anzusprechen und dazu relevante Informationen zu vermitteln. Bürgerinitiativen, Umweltschutz- und Verbraucherverbände, kritische Aktionärsgruppen, oppositionelle Gewerkschaftsgruppen und andere müssen ebenso das Recht auf Sendezeit und Mitwirkung bei der Programmgestaltung erhalten wie Parteien, Gewerkschaften, Industrie, Handwerksverbände usw.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Sechstens. Zur Sicherung der journalistischen Unabhängigkeit sind demokratische Redaktionsstatute einzuführen.
    Siebtens. Die Außendarstellung unseres Gesellschaftslebens darf nicht der Propaganda dienen, sondern muß problemorientiert und offen, insbesondere auch selbstkritisch sein, muß auf Dialog mit den Bevölkerungen anderer Länder angelegt sein, muß insbesondere gegenüber den nach wie vor in den Nachbarländern der BRD und der DDR wachen Erinnerungen an die NS-Zeit sensibel sein.
    Wir GRÜNEN fordern daher einen sofortigen Bürger- und Bürgerinnendialog über die Neugestaltung des Bundesrundfunkwesens. Die vorgelegte Gesetzesänderung lehnen wir als nicht weitgehend genug selbst für einen Übergangszeitraum ab.
    Ich danke.

    (Beifall bei den GRÜNEN)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, Herr Dr. Waffenschmidt.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Horst Waffenschmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte den Kollegen Neumann, Glotz und Hirsch herzlich danken für den Konsens, den sie hier zur Sache deutlich gemacht



    Parl. Staatssekretär Dr. Waffenschmidt
    haben. Das ist zur Bewältigung der aktuellen Aufgaben sehr hilfreich.
    Die Bundesregierung wird sich weiterhin nachdrücklich dafür einsetzen, daß die beiden Anstalten ihre gesetzlichen Aufträge erfüllen können. Ich will hier einige wenige Akzente zu dem setzen, was hier ansteht.
    Zur Erfüllung ihres gesetzlichen Auftrags ist es der Deutschen Welle finanziell ermöglicht, ihr Programm ab diesem Jahr zusätzlich über einen Europasatelliten abzustrahlen. Der vermehrte Einsatz der Satellitentechnik bedeutet nun aber nicht, daß dies zu Lasten der Kurzwelle erfolgt. Die Kurzwelle wird vielmehr noch lange Jahre ein bevorzugtes Medium sein, um die Programme der Deutschen Welle in die ganze Welt zu senden; das ist in der aktuellen Situation mehr denn je notwendig.
    Es ist vorgesehen, daß die Deutsche Welle ab dem kommenden Jahr einen weiteren Kurzwellensender bei der Post anmieten kann. Damit sind die Voraussetzungen für eine weitere Verbesserung der Hörbarkeit der Deutschen Welle geschaffen.
    Seit Jahresbeginn wird das deutsche Informationsprogramm des Deutschlandfunks offiziell über den Satelliten Kopernikus verbreitet und kann in mehr als sechs Millionen Kabelhaushalten empfangen werden. Für digitale Hörfunksendungen steht dem Deutschlandfunk somit auf Dauer mit Zustimmung auch der Länder ein Satellitenkanal in Stereoqualität zur Verfügung.
    Als Rundfunkanstalt ermöglicht der Deutschlandfunk durch ständige Korrespondenten in Ost-Berlin, Rostock, Leipzig und Dresden seit Dezember des vergangenen Jahres eine flächendeckende Berichterstattung aus der DDR.
    Die finanziellen Auswirkungen dieser neuen Aufgaben werden im vorgesehenen Nachtragshaushalt des Bundes zu berücksichtigen sein.
    Es kann wohl kein Zweifel darüber bestehen, meine Damen und Herren, daß die vorhandenen Mittel im Sinne der gerade jetzt besonders aktuellen Aufgaben effektiv und wirtschaftlich einzusetzen sind. Darum ist eine verstärkte Kooperation zwischen den beiden Rundfunkanstalten einerseits und mit den Landesrundfunkanstalten andererseits sehr angezeigt. Hierbei sind auch die bestehenden Möglichkeiten auf den Gebieten der Sendetechnik, des Sendebetriebs sowie der Programmplanung und der Programmdurchführung zu nutzen.
    Der gesamte Fragenkomplex „Sendeauftrag der Bundesrundfunkanstalten" ist natürlich — das wurde mit Recht hier besonders von dem Kollegen Neumann dargestellt — durch die politischen Veränderungen in der DDR und in Osteuropa sowie die weitergehenden Integrationsbemühungen zur Schaffung eines europäischen Binnenmarkts aktueller denn je. Ich begrüße es daher ausdrücklich, daß die Ministerpräsidenten der Länder sich bereit erklärt haben, über all diese Aufgaben, die jetzt durch die politischen Umwälzungen, die Fortschritte in der Ost-West-Entwicklung und auch im Hinblick auf die zu ziehenden rundfunktechnischen Folgerungen auf uns zukommen, mit der Bundesregierung in einen Dialog einzutreten. Morgen finden im Bundesinnenministerium weitere Besprechungen zwischen der Leitung des Hauses und Vertretern der Länder zu diesem Komplex statt.
    Ich halte es für notwendig, daß es dabei zu intensiven Gesprächen kommt, um alle auftauchenden Fragen — hier wurde ja eine ganze Reihe von Komplexen genannt, auch von Ihnen, Herr Glotz, hinsichtlich der Notwendigkeit einer guten Kooperation mit den Ländern — einer möglichst weitgehend übereinstimmenden Lösung zuzuführen. Hierzu gehört neben Auftrag und Organisation der Anstalten auch deren Finanzierung.
    Wir wollen gerade mit diesen vorbereitenden Gesprächen mit den Ländern die Voraussetzungen dafür schaffen, daß nach der heutigen Verabschiedung dieser vorgezogenen „kleinen" Novellierung des Bundesrundfunkgesetzes in der kommenden Legislaturperiode eine „große" Novellierung rechtzeitig eingeleitet werden kann.
    Ich finde, heute hat sich hier viel Bereitschaft gezeigt. Diese Bereitschaft werden wir brauchen. Ich bitte heute um die Unterstützung dessen, was heute verabschiedet werden soll. Ich möchte weiter für einen breiten Konsens werben, um die anstehenden aktuellen Aufgaben in diesem wichtigen Bereich auf breiter Grundlage zu erledigen.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)